Wer liest am besten? Der Vorlesewettbewerb startet in eine neue Runde – Meldeschluss 15. Dez. 2017

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9. Vorlesewettbewerb beginnt / Bundesweiter Meldeschluss für Schulsieger am 15. Dezember 2017 / Vier Sparda-Banken fördern den Wettbewerb

Der Vorlesewettbewerb schlägt ein neues Kapitel auf: Für rund 600.000 Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen in Deutschland beginnt in den kommenden Tagen die 59. Runde des Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels. Bis Dezember lesen Mädchen und Jungen an 7.200 Schulen im ganzen Bundesgebiet aus ihren Lieblingsbüchern vor. Die Schulsieger kommen eine Runde weiter. Die beste Vorleserin oder der beste Vorleser jedes Bundeslandes darf im Juni 2018 beim großen Bundesfinale in Berlin antreten.

Zum Start der nächsten Runde kann der Vorlesewettbewerb einen neuen Förderer begrüßen: Der Gewinn-Sparverein der Sparda-Bank München e. V. fördert erstmalig den Wettbewerb. Die Sparda-Bank Hamburg erweitert ihre Förderung auf Schleswig-Holstein. Weiterhin fördern die Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg und der Gewinn-Sparverein der Sparda-Bank Hessen den Schülerwettbewerb.

„Mit dem Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels setzen wir uns seit fast 60 Jahren dafür ein, bei Mädchen und Jungen die Lust am Lesen und an Büchern zu wecken. Wir freuen uns, mit den vier Sparda-Banken starke Partner für diese wichtige Aufgabe gefunden zu haben“, sagt Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Wettbewerbsunterlagen jetzt verfügbar

Unter www.vorlesewettbewerb.de können Veranstalter, Lehrer und Teilnehmer alle Informationen und Formulare für das neue Wettbewerbsjahr abrufen. In den nächsten Tagen erhalten rund 15.000 Schulen in Deutschland die aktuellen Unterlagen zudem per Post. Alle Schüler der sechsten Klassen von teilnehmenden Schulen können beim Vorlesewettbewerb mitmachen; die Klassen- und Schulentscheide finden von Oktober bis Dezember 2017 statt. Bundesweiter Meldeschluss für Schulsieger ist der 15. Dezember 2017. Danach stehen die Entscheide auf Stadt- bzw. Kreis-, Bezirks- und Landesebene an. Höhepunkt ist das Bundesfinale mit den 16 Landessiegern am 20. Juni 2018 in Berlin.

Der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels ist einer der größten und ältesten Schülerwettbewerbe in Deutschland. Seit 1959 lädt die Initiative der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung Mädchen und Jungen dazu ein, spannende Geschichten und die Freude am Lesen zu entdecken.

Der Vorlesewettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Medienpartner sind der rbb und das Kindermagazin „Dein SPIEGEL“. Alle Informationen zum Vorlesewettbewerb und die Wettbewerbsunterlagen: www.vorlesewettbewerb.de.

SWRlive: Klassik trifft Jazz am 24.10.2017 im Foyer

Zukunftsmusik im Foyer – Klassik trifft Jazz
Dienstag, 24.10., 19 Uhr

Den musikalischen Nachwuchs des Landes fördern – das ist das Ziel der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) e.V.

Wie bereits 2016 stellt SWRlive auch dieses Jahr vier junge Stipendiaten vor: Aus der Sparte Klassik Juliane Clara Holdenried (Viola) und Philipp Schneider (Tuba) und aus der Sparte Jazz Caroline Trischler (Gesang) und Julius Gawlik (Saxophon). Nach ihren Solo-Auftritten musizieren die Vier zum Abschluss von „Klassik trifft Jazz“ gemeinsam.
Mit von der Partie ist auch der Mainzer Jazz-ECHO-Preisträger Sebastian Sternal, Professor für Jazzklavier an der Mainzer Hochschule. Er begleitet die jungen Musiker am Piano.

SWRlive! im Foyer des SWR Funkhauses Mainz, Am Fort Gonsenheim 139, 55122 Mainz.
Einlass: 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn; Eintritt frei;
Infotelefon: 06131/929-32244;
swrlive@swr.de; www.swr.de/swrlive

Chinesische Volkskunst im Landesmuseum Mainz – Sonderpräsentation ab 17. Oktober

Interkultureller Austausch zwischen Rheinland-Pfalz und der chinesischen Stadt Xi´an wird fortgesetzt / Sonderpräsentation ab 17. Oktober

Bild: Tai Liping, Glück und Reichtum © Gesellschaft des Chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland (CPAFFC)
Bild: Tai Liping, Glück und Reichtum
© Gesellschaft des Chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland (CPAFFC)

Mit der Ausstellung „Chinesische Volkskunst“ setzt die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) im Landesmuseum Mainz einen weiteren Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und der chinesischen Metropole Xi´an. Bereits im September reiste auf Initiative der Gesellschaft Deutsch-Chinesische Freundschaft Mainz-Wiesbaden (GDCF) eine hochrangige Delegation aus der chinesischen Millionenstadt in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt und nahm an mehreren Veranstaltungen rund um dieses Thema teil.

In der Ausstellung, die ab Dienstag, 17. Oktober, in der Graphischen Sammlung des Landesmuseums zu sehen ist, ist eine kleine, aber exquisite Auswahl chinesischer Volkskunst zu sehen. In enger Zusammenarbeit mit der Gesellschaft des Chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland (CPAFFC) wurden Scherenschnitte, Schattenfiguren und Neujahrsmalereien ausgewählt. So werden beispielsweise unterschiedlich große Drucke präsentiert, die während des chinesischen Neujahrsfestes zum Schutz des Hauses sowie zu dekorativen Zwecken an Türen angebracht wurden. Während der Ausstellungsdauer wird es auch die Möglichkeit geben, chinesische Künstler bei ihren Vorführungen zu Scherenschnitt und Schattenfiguren zu erleben – und zwar im Rahmen der beliebten Reihe „Kunst in der Mittagspause“ am Dienstag, 17. Oktober, und Donnerstag, 19. Oktober, jeweils von 12.30 bis 13 Uhr.

Die Ausstellung „Chinesische Volkskunst“ ist mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Mainz-Wiesbaden e.V. (GDCF) entstanden. Es handelt sich dabei um eine internationale Wanderausstellung, die unter anderem schon in Sri Lanka, Frankreich, Amsterdam, Norwegen und Dänemark gezeigt wurde.

Neben der Ausstellung „Chinesische Volkskunst“, die bis 31. Oktober zu sehen ist, präsentiert das Landesmuseum eine weitere Ausstellung, die im Rahmen des interkulturellen Austauschs realisiert wurde. Unter dem Titel „Drache trifft Pferd – Archäologisches Erbe aus Xi’an zu Gast in Mainz“ werden Fotos und Texte mit Repliken archäologischer Funde aus der Stadt Xi’an (Provinz Shaanxi) präsentiert. Im Fokus stehen dabei Tempelanlagen, Museen und Fundstellen vornehmlich aus Xi’an und der Provinz Shaanxi. Die gezeigten Funde datieren vor allem in die Han-Dynastie, die zeitgleich mit der Römerzeit in Europa zu sehen ist, und in die Tang-Dynastie, die dem Frühmittelalter in Europa zugeordnet werden kann. So lassen sich also auch hier vergleichende Schlüsse am archäologischen Objekt vornehmen. Auch diese Ausstellung läuft bis 31. Oktober.

GENERALDIREKTION KULTURELLES ERBE RHEINLAND-PFALZ
Direktion Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51
55116 Mainz

Apfelfest im Freilichtmuseum Hessenpark am 21. u. 22. Oktober 2017

Apfelfest im Hessenpark am 21. und 22. Oktober. Foto: Jürgen Lamberti
Apfelfest im Hessenpark am 21. und 22. Oktober. Foto: Jürgen Lamberti

Neu-Anspach, den 16. Oktober 2017. Zu den schönsten Seiten des Herbstes zählen die Apfelernte und das Keltern des frischen Mosts. Zusammen mit der Kelterei Heil und allen Besuchern feiert das Freilichtmuseum Hessenpark die Lieblingsfrucht der Hessen am 21. und 22. Oktober mit einem großen Apfelfest. Auf dem Programm stehen Apfel- und Obstwiesenführungen, eine Apfelsortenschau, Infostände rund ums Thema Apfel und eine Obstrallye. Wer einen Apfelbaum sein Eigen nennt, kann unserem Pomologen Früchte mitbringen und zur Sortenbestimmung vorlegen. Dabei werden pro Baum mindestens fünf Früchte benötigt. Auch für die Anschaffung eines neuen Apfelbaumes kann Expertenrat eingeholt werden.

In der Hofanlage aus Emstal-Sand (Baugruppe Nordhessen) wird vor den Augen der Besucher frischer Most auf historischen Keltern gepresst. Die Ernte der rund 200 Apfelbäume im Hessenpark fällt dieses Jahr sehr spärlich aus, da ein Frosteinbruch im Frühjahr fast alle Blüten zerstört hat. Damit der Most trotzdem aus den historischen Keltern fließen kann, werden Äpfel aus Regionen ohne Frostschäden die Hessenparkernte ergänzen. Auch bei den Speiseäpfeln wird neben den Hessenparksorten ein ausgewähltes Bio-Apfel und Birnensortiment zum Verkauf angeboten. Apfel-Allergiker können sich über verträgliche Sorten informieren und diese auch probieren oder kaufen. Bei einem Glas frischem Most aus der historischen Kelterei und dem kurzweiligen Bühnenprogramm mit Livemusik kommt garantiert gute Stimmung auf! Am Samstag sorgt der Fanfarenzug Langenbach für Unterhaltung. Am Sonntag begrüßt hr1-Moderator Kai Völker den beliebten Musiker Peter Grün.

Apfelfest im Hessenpark am 21. und 22. Oktober. Foto: Sascha Erdmann
Apfelfest im Hessenpark am 21. und 22. Oktober. Foto: Sascha Erdmann

Wer nach einem ereignisreichen Tag nicht nur tolle Erinnerungen mit nach Hause nehmen möchte, kann sich auf dem Apfelmarkt mit schönen Dingen aus der Region versorgen. Angeboten werden allerlei Köstlichkeiten von Marmeladen und Chutneys über Käse und Bio-Fleisch bis hin zu essbaren Geschenken aus frischem Obst. Außerdem gibt es Strickwaren aus Alpakawolle, Laubsägearbeiten, Korbwaren, Kränze, Pflanzen, Holzartikel, Vogelhäuser, Naturseifen und vieles mehr.

Apfelfest mit Apfelmarkt
Samstag, 21. Oktober / Sonntag, 22. Oktober 2017, 11 bis 17 Uhr
Der Apfelmarkt hat analog zum Museum von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Eintritt: Erwachsene 9 Euro, Kinder 2,50 Euro, Familien 18 Euro.
Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach

Volker Kutscher erhält das Wiesbadener Krimistipendium 2018

Volker Kutscher Foto: Diether v. Goddenthow
Volker Kutscher Foto: Diether v. Goddenthow

Volker Kutscher wird mit dem Krimistipendium der Landeshauptstadt Wiesbaden ausgezeichnet. Im März 2018 wird der renommierte und bekannte Krimiautor im Rahmen des Stipendiums vier Wochen lang in Wiesbaden leben und arbeiten, einen von seinem Aufenthalt inspirierten Kurzkrimi schreiben und in der Jury des Deutschen Fernsehkrimifestivals mitwirken. Das mit 4.000 Euro dotierte Krimistipendium wird im kommenden Jahr zum zehnten Mal vergeben.

„Volker Kutscher versteht es wie kaum ein anderer Krimiautor, historische Fakten und Literatur auf spannende Weise miteinander zu verbinden“, sagt Kulturdezernent Axel Imholz. In seinen Kriminalromanen beschreibe er auf eindrückliche Weise das Lebensgefühl der späten 20er- und 30er Jahre, einer von Emanzipation, Freiheit, Wirtschaftskrise und politischen Unruhen geprägten Epoche, die in den Nationalsozialismus mündete.

Auch freue er sich, das Krimistipendium an einen Autor vergeben zu können, der selbst Erfahrungen mit der Adaption seiner Bücher in andere Medien gemacht hat. „Im Herbst läuft die Serie ‚Babylon Berlin‘ nach den Romanen von Volker Kutscher und unter der Regie von Tom Tykwer im Fernsehen an. Vor diesem Hintergrund ist es eine besondere Freude, Volker Kutscher in Wiesbaden beim spartenübergreifenden ‚KrimiMärz‘ zu Gast zu haben“, so Imholz.

Volker Kutscher wurde 1962 in Lindlar geboren und wuchs in Wipperfürth auf. Nach seinem Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichtswissenschaft in Wuppertal und Köln arbeitete er unter anderem als Journalist, heute lebt er als freier Autor in Köln. Bekanntheit erlangte Kutscher durch seine Reihe um den Kölner Kriminalkommissar Gereon Rath, deren erster Teil namens „Der nasse Fisch“ 2007 erschien. Die Bücher spielen im Berlin der Weimarer Republik bis in die Anfangsjahre des Dritten Reichs und thematisieren verschiedene Aspekte der damaligen Zeit, von der Vergnügungssucht der 20er Jahre bis hin zu immer gewalttätigeren Auseinandersetzungen zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten. Mit „Lunapark“ ist im November 2016 der sechste Band erschienen, insgesamt sind mindestens acht Bände geplant. Die Reihe wurde 2011 mit dem Berliner Krimipreis Reinickendorfer Krimifuchs und 2012 mit dem Krimi-Blitz von Krimi-Couch.de ausgezeichnet, der zweite Band der Reihe, „Der stumme Tod“, erhielt zudem den Burgdorfer Krimipreis 2010.

Mit der Puppe Claudius in die Römerzeit Führung für die kleinsten Besucher im Römerkastell Saalburg am 21. Oktober 2017

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

 

Claudius ist die Nachbildung einer römischen Puppe aus Lumpen, die sich im ägyptischen Wüstensand erhalten hat. Sozusagen als ihr „Verwandter“ erzählt sie den Kindern, wie es damals auf der Saalburg zugegangen ist. Gezeigt wird auch, wie sich die Römer kleideten.

Anmeldung bis Donnerstag, 19. Oktober 2017:

Puppe-Claudius2Die einstündige Führung kostet für die Kinder einen Euro, für die erwachsenen Begleitpersonen zwei Euro zuzüglich Eintritt (Kinder unter sechs Jahren frei, drei Euro für Kinder ab 6 Jahren, fünf Euro für Erwachsene, zehn Euro für Familien). Teilnahme nur nach Anmeldung bis Donnerstag, 19. Oktober, unter Tel. 06175/9374-0 (montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr oder per Email: info@saalburgmuseum.de). Die Führung kann zu anderen Terminen auch von Gruppen gebucht werden (Tel. 06175/9374-20).

Herbert Bonewitz tritt nicht mehr auf

Herbert Bonewitz bei seiner letzten Buchpräsentation "Spaß muss sein. Die benoewitzige Hausapotheke" im Mainzer Rathaus. Foto: Diether v. Goddenthow
Herbert Bonewitz bei seiner letzten Buchpräsentation „Spaß muss sein. Die benoewitzige Hausapotheke“ im Mainzer Rathaus. Foto: Diether v. Goddenthow

Der Mainzer Kabarettist Herbert Bonewitz hat bekannt gegeben, dass er seine Bühnentätigkeit ab sofort beenden wird. Anfang August erkrankte er an einer schweren Infektion und musste acht Tage lang auf der Intensivstation des Katholischen Klinikums Mainz behandelt werden. „Herzlichen Dank an dieser Stelle den Notärzten, dem Personal und den behandelnden Ärzten, sie haben einen tollen Job gemacht, dank ihnen kann ich sagen: Hurra, ich lebe noch“, so Bonewitz. Nach fast dreiwöchigem Krankenhausaufenthalt und mehrwöchiger Reha ist er zwar auf dem Weg der Besserung, sieht sich aber durch diverse körperliche Einschränkungen – unter anderem dauerhaft seh- und gehbehindert – außerstande wieder auf die Bühne zu gehen. Auch seine Ehefrau Bärbel musste sich einem mehrwöchigen Klinikaufenthalt unterziehen. „Wir leiden beide zudem an diversen Alterserkrankungen und wollen uns nach unserer Rekonvaleszenz in den kommenden Jahren ins Privatleben zurückziehen.“ Aus gesundheitlichen Gründen muss er daher seinen geplanten Auftritt im unterhaus am 18. Dezember absagen und auch seinen Auftritt bei der Nachtvorlesung am 21. Dezember. Die Karten für das unterhaus-Gastspiel werden ab sofort im unterhaus-Vorverkauf zurückgenommen und erstattet. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, zumal das unterhaus für mich ja schon fast wie ein zweites Wohnzimmer war und auch die Nachtvorlesung bei Christian Vahl war eine liebgewonnene Tradition.“ Sofern es ihm die Gesundheit erlaubt, will er allerdings auch künftig noch hie und da publizistisch in Erscheinung treten.

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Landesmuseum Mainz bietet erstmals inklusive Lesung an „Mainz liest bunt“: Zum bundesweiten Vorlesetag wird Buch in Leichter Sprache vorgelesen

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Zum bundesweiteten Vorlesetag veranstaltet das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) am Donnerstag, 16. November, in Kooperation mit der Lebenshilfe Rheinland-Pfalz e.V. zum ersten Mal eine inklusive Lesung. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr und findet im Rahmen der Reihe „Mainz liest bunt“ statt. Die Vorleser sind: der ehemalige Kulturdezernent der Stadt Mainz, Peter Krawietz und Claudia Presser, die für ihre Vorlesearbeit unter anderem für die Stiftung Lesen bereits mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.

Zudem lesen Anja Geißler, sie ist von Geburt an blind und präsentiert bei der Lesung eine ganz besondere Lesetechnik, das Lesen mit den Fingern (Braille), sowie Johannes Instinsky vom Landesbeirat behinderter Menschen der Lebenshilfe Rheinland-Pfalz. Alle vier lesen aus dem kürzlich erschienenen Buch „Geschichten aus Rheinland-Pfalz in Leichter Sprache“ vor.

Zusätzlich wird die Lesung live in Gebärdensprache gedolmetscht. Der Ausdruck „Leichte Sprache“ steht für eine leicht verständliche Art der Kommunikation. Dabei werden zum Beispiel kurze Sätze und einfache Wörter verwendet sowie unterstützende Bilder eingesetzt. Es wird zudem auf eine leicht lesbare und große Schrift geachtet. Ziel ist es, den Zugang zu Texten zu erleichtern.
„Die Themen „Inklusion und Barrierefreiheit“ liegen uns ganz besonders am Herzen.

Für unsere aktuelle Ausstellung „vorZEITEN – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ haben wir bereits einen Ausstellungsführer in Leichter Sprache erstellt. Mit der ersten inklusiven Lesung in unserem Haus gehen wir diesen Weg weiter“, betont Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums.
„Geschichten aus Rheinland-Pfalz in Leichter Sprache“ enthält fünf Sagengeschichten: Das Mainzer Rad, Der Binger Mäuseturm, Die Braut von der Burg Rheinstein, Der Schatz im Feuer von Bacharach und Die Loreley. Die Erzählungen wurden von Anne-Kathrin Berg vom Zentrum für Leichte Sprache nacherzählt. Im Anschluss wurden die Geschichten dahingehend geprüft, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten die erstellten Texte und Bilder vorab begutachten und ihre Eindrücke schildern konnten. Diese wichtige Aufgabe übernahmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der in.betrieb GmbH Gesellschaft für Teilhabe und Integration. Grafikerin Julia Disser aus Landshut hat die Erzählungen liebevoll illustriert und die Wünsche und Anregungen der „Probeleser“ umgesetzt.

Der bundesweite Vorlesetag, eine Initiative der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ und der Deutsche Bahn Stiftung findet seit 2004 statt. Leidenschaft für das Lesen und Vorlesen zu wecken und Kinder möglichst früh mit dem geschriebenen und erzählten Wort in Kontakt zu bringen, ist das Anliegen der Initiative. In diesem Jahr steht unter dem Titel „Lesespaß für alle“ das Thema Inklusion im Fokus. Ganz unterschiedliche Vorleserinnen und Vorleser werden Leser und Hörer mit und ohne Behinderung den Spaß am Lesen entdecken lassen und sie für inklusive Leseveranstaltungen oder inklusive Leseclubs begeistern.

Buchmesse: Druckerpresse erweist sich als Besuchermagnet des Gutenberg-Museums

Dreharbeiten am Stand des Gutenberg-Museums: SWR-Moderator Denis Scheck demonstriert den Zuschauern des Kulturmagazins "Kunscht!" an der rekonstruierten Gutenberg-Presse, wie vor 550 Jahren gedruckt wurde. Foto: Gutenberg-Museum Mainz
Dreharbeiten am Stand des Gutenberg-Museums: SWR-Moderator Denis Scheck demonstriert den Zuschauern des Kulturmagazins „Kunscht!“ an der rekonstruierten Gutenberg-Presse, wie vor 550 Jahren gedruckt wurde. Foto: Gutenberg-Museum Mainz

Eine durchweg positive Bilanz seines Auftritts auf der Frankfurter Buchmesse zieht das Mainzer Gutenberg-Museum. Fünf Tage lang hatte sich das Team um Direktorin Dr. Annette Ludwig mit spannenden Aktionen rund um Johannes Gutenberg, den Buchdruck und dessen Bedeutung im Zeitalter der Digitalisierung an einem eigenen Stand präsentiert. „Diese weltweit größte Büchermesse ist ein idealer Schauplatz, um die Buch-, Druck- und Schriftgeschichte von ihren Wurzeln bis zur Gegenwart vor regionalem und internationalem Publikum sowie vor politischen Mandats- und Würdenträgern darzustellen“, sagte Museumsdirektorin Ludwig.

Fünf Tage lang hatte sich das Team um Direktorin Dr. Annette Ludwig mit spannenden Aktionen rund um Johannes Gutenberg, den Buchdruck und dessen Bedeutung im Zeitalter der Digitalisierung auf der weltweit größten Büchermesse präsentiert li.: Direktorin Dr. Annette Ludwig. Foto: Diether v. Goddenthow
Fünf Tage lang hatte sich das Team um Direktorin Dr. Annette Ludwig mit spannenden Aktionen rund um Johannes Gutenberg, den Buchdruck und dessen Bedeutung im Zeitalter der Digitalisierung auf der weltweit größten Büchermesse präsentiert li.: Direktorin Dr. Annette Ludwig. Foto: Diether v. Goddenthow

In der Tat strömten große und kleine Buchmessen- Besucher scharenweise zum Stand des Gutenberg-Museums, um mit Techniken des Abriebdrucks zu experimentieren oder an der rekonstruierten Druckerpresse zu bestaunen, wie zu Gutenbergs Zeit gedruckt wurde. Andere informierten sich über die aktuelle Sonderausstellung “Absolument moderne!“ oder tauchten im Gutenberg-Film des Museums tief ein in Leben und Wirken Gutenbergs. Und Denis Scheck vom SWR-Kulturmagazin „Kunscht!“ nutzte kurzerhand die Gelegenheit, um einen Teil seiner Sendung von der rekonstruierten Druckerpresse des Gutenberg-Museums aus zu moderieren.

Besucherrekord bei OPEN BOOKS, OPEN BOOKS KIDS und „Literatur im Römer“ anlässlich der Frankfurter Buchmesse

Besucherinnen und Besucher Besucherinnen und Besucher standen vor "Literatur im Römer" wieder Schlange. Foto: Alexander Paul
Besucherinnen und Besucher Besucherinnen und Besucher standen vor „Literatur im Römer“ wieder Schlange. Foto: Alexander Paul

Das von der Stadt Frankfurt veranstaltete Lesefest OPEN BOOKS erlebte im neunten Jahr seines Bestehens wieder einen deutlichen Besucherzuwachs. Das Kulturamt Frankfurt als Veranstalter zählte 2017 an den Tagen vom 10. bis zum 15. Oktober 16.000 Zuschauer, die an 120 Lesungen mit 200 Mitwirkenden teilnahmen. Wie die Jahre zuvor konzentrierten sich die Veranstaltungen auf fünf Orte rund um den Römerberg. OPEN BOOKS verwandelte die Buchmesse in ein lebendiges Fest des Lesens, das auch dank des freien Eintritts für Menschen aller Generationen und Interessen offen war. Für junge Besucher gab es erstmals den Lesungsreigen OPEN BOOKS KIDS.

Die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, Dr. Ina Hartwig, sagt zum Abschluss: „Ich bin begeistert, dass ein so dichtes und hochkarätiges Programm wie das von OPEN BOOKS einen so großen Zuspruch findet. Das Buch erweist sich als großes Kulturereignis und Frankfurt kann mit Stolz sagen, dass es seinem Ruf als Buch- und Literaturstadt mehr denn je gerecht wird. Ganz besonders freue ich mich, dass bei OPEN BOOKS KIDS auch die kommende Lesegeneration angesprochen wird und die Kinder erleben konnten, was für ein Erlebnis für Augen und Ohren ein Buch sein kann.“ Die Leiterin von OPEN BOOKS, Dr. Sonja Vandenrath, ergänzt: „Wir haben in diesem Jahr einen regelrechten Wahrnehmungssprung gemacht. OPEN BOOKS gehört zu Frankfurt wie die Buchmesse selbst. Ich bin stolz und glücklich, dass unser Konzept aufgegangen ist, 120 Veranstaltungen an rund vier Tagen anzubieten und dies alles rund um den Römer. Der Römerberg war quirlig und lebendig wie noch nie zu BuchmessenTagen.

Neben dem Römer war die deutschsprachige Belletristik auch im Frankfurter Kunstverein vertreten. Foto: Alexander Paul
Neben dem Römer war die deutschsprachige Belletristik auch im Frankfurter Kunstverein vertreten. Foto: Alexander Paul

Wir hatten ein großartiges Publikum, das dankbar für das Angebot war, Lesungen aus den wichtigsten Büchern des Herbstes bei freiem Eintritt und auf kurzen Wegen erleben zu können. Die Besucherströme bei OPEN BOOKS zeigen, dass Lesungen für die Buchkultur immer wichtiger werden.“

Bereits der erstmalig in der Deutschen Nationalbibliothek stattfindende Auftakt am 10. Oktober mit doppelt so vielen Plätzen wie die Jahre zuvor war ausverkauft. OPEN BOOKS erlebt eine furiose Eröffnung, zu der die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Dr. Ina Hartwig, und die stellvertretende Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek, Ute Schwens, begrüßten.

Auf dem legendären „Blauen Sofa“ nahmen anschließend der frischgekürte Buchpreisträger des Jahres 2017 Robert Menasse, der Büchner-Preisträger 2014 Jürgen Becker, der französische Soziologe Didier Eribon und die Frankfurter Schriftstellerin Eva Demski Platz. Das Programm bot an den drauffolgenden Tagen eine Auslese der wichtigsten Neuerscheinungen des Herbstes, zu denen der diesjährige Ehrengast Frankreich hochkarätige Autoren wie Leila Slimani, Hédi Kaddour, Annie Ernaux und Marie NDiaye beitrugen. Sie lasen in der Evangelischen Akademie Frankfurt. Das Sachbuch im Haus am Dom erwies sich erneut als Besuchermagnet. Die deutschsprachige Belletristik in den Römerhallen und dem Frankfurter Kunstverein war mit den wichtigsten Titeln prominent vertreten. Die von Jakob Hoffmann kuratierte Comicreihe ist aus dem Programm nicht mehr wegzudenken. Vor den Römerhallen, dem traditionsreichen Veranstaltungsort von „Literatur im Römer“, stand das Publikum schon lange vor Beginn Schlange und wartete geduldig auf den Einlass, um die 16 besten Romane des Herbstes in kurzen Gesprächen und Lesungen präsentiert zu bekommen. Rund um den Römer war der Eintritt zu allen Veranstaltungen frei.

Besonderen Interesses erfreute sich in diesem Jahr das Kinderbuchprogramm OPEN BOOKS KIDS. Am Buchmesse Wochenende stellten unter anderem der bekannte Kinderbuchillustrator Ole Könnecke sein Buch „Sport ist herrlich“ und Tanya Stewner ihren zehnten Band der Erfolgsreihe „Liliane Susewind“ im kinder museum frankfurt vor und antworten auf die vielen Fragen der jungen Zuhörer. OPEN BOOKS KIDS, der erstmalig veranstalteten Lesungsreigen für Kinder im Frankfurter Kindermuseum, wird aufgrund des großen Erfolgs im kommenden Jahr fortgesetzt.

Solilesung für den in der Türkei inhaftierten Journalisten Deniz Yücel im Haus am Dom. Foto: Alexander Paul
Solilesung für den in der Türkei inhaftierten Journalisten Deniz Yücel im Haus am Dom. Foto: Alexander Paul

Am Samstag ging OPEN BOOKS mit der langen Lyriknacht „Teil der Bewegung“ und einer Solidaritätsveranstaltung für den in der Türkei inhaftierten Journalisten Deniz Yücel im Haus am Dom zu Ende. Gefeiert wurde bei der OPEN PARTY im Literaturhaus.

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