„Amboss oder HAMMER sein“ – 19. Hochschulkalender „Der Hammer – 2018“ in der SV-AtriumGalerie der Sparkassenversicherung Wiesbaden zu besichtigen

Die einzelnen Buchstaben wurden aus unzähligen, verschiedenen Hämmern der Sammlung von Professor Rüdiger Pichler zusammengefügt. abfotografiert und hochwertig abgedruckt. Die Begleitausstellung "Hammerkalender 2018" ist noch bis zum 1. Dezember 2017 in der SV-AtriumGalerie der Sparkassen-Versicherung in Wiesbaden, Bahnhofstrasse, zu sehen. Foto: Diether v. Goddenthow
Die einzelnen Buchstaben wurden aus unzähligen, verschiedenen Hämmern der Sammlung von Professor Rüdiger Pichler zusammengefügt. abfotografiert und hochwertig abgedruckt. Die Begleitausstellung „Hammerkalender 2018″ ist noch bis zum 1. Dezember 2017 in der SV-AtriumGalerie der Sparkassen-Versicherung in Wiesbaden, Bahnhofstrasse, zu sehen. Foto: Diether v. Goddenthow

Dass ein Hammer mehr als bloßes Schlag- und Klopfwerkzeug sein kann, nämlich auch Symbol für menschliche Schöpfungskraft und Forscherdrang ist, zeigt auf äußerst kreative Weise der 19. Hochschulkalender „Der Hammer 2018“, der jetzt in der SV-AtriumGalerie der Sparkassen-Versicherung Wiesbaden, Bahnhofstraße 69, mit einer Begleitausstellung  präsentiert wurde. Die Ausstellung kann noch bis Freitag, 1. Dezember 2017, besichtigt werden.

Der Urhammer aus der Sammlung Prof. Rüdiger Pichler. Foto: Diether v. Goddenthow
Der Urhammer aus der Sammlung Prof. Rüdiger Pichler. Foto: Diether v. Goddenthow

Geschaffen wurde dieses einzigartige hammerstarke Kalenderwerk von ehemaligen Studierenden und einem Inhouse-Team der Hochschule Rhein-Main unter Leitung der Professoren Gregor Krisztian und Rüdiger Pichler und des Fotografenmeisters Stanislaw Chomicki. Zurück geht die Idee, den Hammer als Gestaltungselement aufzugreifen, auf Rüdiger Pichler und seine mehrere hundert Exponate umfassende Hammer-Sammlung.

 

Dr. Stefan Korbach, Mitglied des Vorstands SV Sparkassenversicherung, zeigte den rund 150 Gästen "wo der Hammer hängt". Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Stefan Korbach, Mitglied des Vorstands SV Sparkassenversicherung, zeigte den rund 150 Gästen „wo der Hammer hängt“. Foto: Diether v. Goddenthow

Zur Ausstellungseröffnung am 24. November führte Dr. Stefan Korbach, Mitglied des Vorstands SV Sparkassenversicherung, die gut 150 begeisterten Gäste ein wenig in die„verschiedensten Hammerarten und Verwendungsbereiche ein, die uns die Vielseitigkeit dieses Werkzeuges vor Augen führen“. Zum einen, so Dr. Korbach, gäbe es die bekannteren Hämmer für die Gewerke wie Steinhammer, Schlosserhammer, Fliesenlegerhammer, Spalthammer, Maurerhammer, Schieferhammer oder Schreinerhammer, zum anderen, so das SV-Vorstandsmitglied weiter, „die Unbekannteren aus der Medizin-Technik wie den Reflexhammer oder Ferrozellhammer“. Es gäbe aber auch „Uhrmacherhämmer, Nummerier- oder Buchstabenschlägel und Hämmer, die eine symbolisch-zeremonielle Verwendung haben wie der Richterhammer, der Auktionshammer, der Grundsteinhammer oder der Logenhammer. Es gibt sogar zum Öffnen von Orangenkisten einen speziellen sogenannten  Apfelsinenkistenhammer“, so Dr. Korbach.

Braucht niemand, aber witzig und äußerst kreativ: Der Geschwisterhammer! Er ist einer der 30 abgebildeten Hämmer des April-Kalenderblatts. Foto: Diether v. Goddenthow
Braucht niemand, aber witzig und äußerst kreativ: Der Geschwisterhammer! Er ist einer der 30 abgebildeten Hämmer des April-Kalenderblatts. Foto: Diether v. Goddenthow

Abgebildet im Kalender seien auch „Fantasiehämmer, die aus Gummibären, Stoff, Reiszwecken oder Draht bestehen und während einer Semesterarbeit entstanden sind“, und „trotz seiner etwas groben Anmutung“ könne man „in der deutschen Sprache sehr sensibel mit dem Hammer operieren. Es mache durchaus einen Unterschied, ob man selbst wisse, „wo der Hammer hängt“ oder, ob dies uns jemand zeigen wolle. Selbst der Unterschied zwischen Haben und Sein würde deutlich, wenn wir den Hammer mit „Du hast einen Hammer“ und „Du bist der Hammer“ sprachlich in die Hand nähmen, so Dr. Korbach, was bereits Goethe, „an den man auch bei diesem Thema nicht vorbei käme“, in seinen Lebens-Maximen bekanntermaßen niederschrieb:
(…)
Du musst steigen oder sinken,
Du musst herrschen und gewinnen,
Oder dienen und verlieren,
Leiden oder triumphieren,
Amboss oder HAMMER sein!“

Prof. Dr. Detlev Reymann, Präsident der Hochschule RheinMain, fand das zunächst "für eine bekloppte Idee". Foto: Diether v. Goddenthow
Prof. Dr. Detlev Reymann, Präsident der Hochschule RheinMain, fand das zunächst „für eine bekloppte Idee“. Foto: Diether v. Goddenthow

Prof. Dr. Detlev Reymann, Präsident der Hochschule RheinMain, betonte, dass der Hochschul-Kalender mit dem inszenierten Thema Hammer als Symbol für menschliche Schöpfungskraft und Forscherdrang auch Botschafter für angewandte Forschung und kreativen Genius sei – ein Thema, das auf spannende Weise das Selbstverständnis einer Hochschule vertrete, die wissenschaftliche Lehre mit hohem praktischen Anteil vermittelte. Das archaische Werkzeug Hammer böte, so Reymann, Freiraum für fantasievolles Spiel und eröffne Perspektiven jenseits der reinen Funktion.

Ideen- und Hammer-Geber Professor Rüdiger Pichler demonstriert hier unter anderem den Gebrauch des Geschwisterhammers und gibt erste Informationen zum "Analogen Bloggen" mit Hammer und Nägel in den Holzblock.  Foto: Diether v. Goddenthow
Ideen- und Hammer-Geber Professor Rüdiger Pichler demonstriert hier unter anderem den Gebrauch des Geschwisterhammers und gibt erste Informationen zum „Analogen Bloggen“ mit Hammer und Nägel in den Holzblock. Foto: Diether v. Goddenthow

Als man sich in der Hochschule Rhein-Main Gedanken über ein Thema für den neuen Hochschulkalender gemacht habe, kam ihm die Idee mit dem „Hammer“, erläutert Professor Pichler vom Studiengang Kommunikationsdesign. Seit 20 Jahre sammelt Prof. Pichler Hammer, mittlerweile über 500 Exponate. Seine Idee sei aufgegriffen worden. Man habe zum Entwurf einzelner Motive, der einzelnen Kalenderblätter, diesmal ehemalige Studierende sowie ein Inhouse-Team eingeladen. Herausgekommen sei im Ergebnis ein überraschender Wechsel in der Bildsprache, so dass jeder Monat zum Aha-Erlebnis wurde. Der Hammer-Kalender ist ein Ganzjahres-Botschafter der Hochschule Rhein-Main und ein Kreativprodukt des Studiengangs Kommunikationsdesign.

Professor Gregor Krisztian beim Run durch die Kalenderblätter, hier vor dem Dezember-Kalenderblatt "Lost in Space", Fern ab von vorweihnachtlicher irdischer Vertrautheit, entgleitet dir dein reiselustiger Hammer ..." Foto: Diether v. Goddenthow
Professor Gregor Krisztian beim Run durch die Kalenderblätter, hier vor dem Dezember-Kalenderblatt „Lost in Space“, Fern ab von vorweihnachtlicher irdischer Vertrautheit, entgleitet dir dein reiselustiger Hammer …“ Foto: Diether v. Goddenthow

Einmal im Schnelldurchgang erläuterte Professor Gregor Krisztian die einzelnen Kalenderblätter: Der Urhammer, ein steinzeitlicher Hammer aus der Pichler-Sammlung, wurde auf dem Januarblatt abgedruckt. Dabei erfahren wir, dass das altgermanische Wort Hammer, ursprünglich „Stein“, dann „Werkzeug aus Stein“ beziehungsweise  „Steinhammer“ bedeutete. Im Februar-Kalenderblatt  wird „Die Holz-Hammer-Methode“ mit einem „schlagkräftigen Gesellen“ thematisiert, der beispielsweise „in der Forstwirtschaft zum Markieren von Baumstämmen eingesetzt“ wird. Wir erfahren hier, so Prof. Krisztian, „dass seine formalästhetische Anmut als konstruktivistisch-angewandte Hammer-Skulptur und wahre Hand-Werk-Zeug-Kunst  nicht nur Hammer-Freunde-Herzen höher schlagen lässt.  Besonders spannend ist das vierte Monatsblatt des Hammerkalenders 2018 mit dreißig aufgedruckten fantasievollen Hammer-Postkarten, die die Kunst- und Handerwerker-Welt so noch nicht gesehen hat. Diese abgebildeten Nonsens-Hämmer kann man auch als Postkarten erhalten. Sie laden dazu ein, mindestens ebenso verrückte Botschaften an humorvolle Menschen zu schicken. Aber auch alle weiteren Kalenderblätter, die Prof. Krisztian vorstellte und jeder in der SV-AtriumGalerie besichtigen kann, sind so einzigartig, ein Ausstellungsbesuch oder der Kauf dieses Kalenders lohnt.

Riesen Gaudi beim Gewinnspiel, seinen mit ausgefülltem Namensschildchen versehenen Nagel per Zapfhammer in den Holzblock zu treiben. Foto: Diether v. Goddenthow
Riesen Gaudi beim Gewinnspiel, seinen mit ausgefülltem Namensschildchen versehenen Nagel per Zapfhammer in den Holzblock zu treiben. Foto: Diether v. Goddenthow

Als Vernissagen-Gag, ein Kalender-Exemplar zu verlosen, wurden die Gäste zum „analogen Bloggen“ eingeladen: Sie konnten mit Papierfähnchen für ihren Namenseintrag versehene lange Stahlnägel in einen großen Holzblock hämmern. Von diesem „Blocken“ wurde reger Gebrauch gemacht. Glücksfee spielte Emeritus Professor Volker Liesfeld: In Blinder-Kuh-Manier zog er mit verbundenen Augen den entsprechenden Gewinner-Nagel aus dem Block heraus.

Professor Professor Volker Liesfeld zieht mit verbundenen Augen den Gewinner.Foto: Diether v. Goddenthow
Professor Professor Volker Liesfeld zieht mit verbundenen Augen den Gewinner.Foto: Diether v. Goddenthow

Seit 20 Jahren erscheinen jährlich die Kalender der Hochschule RheinMain in Wiesbaden, zum zweiten Mal wurde der Kalender in der SV Atrium Galerie der Sparkassen-Versicherung präsentiert. Zurück geht die Idee auf Professor Volker Liesfeld, der viele Jahre in der Hochschule Rhein-Main lehrte und an diesem Abend mit einer verknoteten und vergoldeten überdimensionierten Stahlnadel dafür geehrt wurde. 1991 hatte Professor Liesfeld den Anstoß zur Schaffung eines jährlichen erscheinenden Hochschulkalenders gegeben, der, so Professor Pichler, „weltweit mehr Preise als der Pirelli-Kalender“ erhalten habe.

Das Kalender- und Ausstellungs-Team. Foto: Diether v. Goddenthow
Das Kalender- und Ausstellungs-Team. Foto: Diether v. Goddenthow

Der Hochschulkalender vom letzten Jahr zum Thema Synästhesie wurde gleich zwei Mal ausgezeichnet, einmal beim weltgrößten Kalenderwettbewerb in Stuttgart, dem »gregor international calendar award 2017« mit einem Award of Excellence. In den USA holte er beim »World Calendar Award 2017« einen Silber-Award. Auch der Hammerkalender dürfte gute Chancen haben, auch ausgezeichnet zu werden.

Der Hammerkalender kann bestellt werden unter: kalender@hs-rm.de

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

„Die Herberge“ gewinnt Kurzfilmwettbewerb zum Ende des Wiesbadener exground filmfest 30 – Gewinner und Festivalbilanz

Preisträger und Team des 30. exground filmfestes Wiesbaden  Foto: Diether v Goddenthow
Preisträger und Team des 30. exground filmfestes Wiesbaden Foto: Diether v Goddenthow

DIE HERBERGE gewinnt im Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb // Deutsch-georgische Koproduktion THREE STEPS ist bester Internationaler Kurzfilm // Jugendjury und Publikum küren FILTHY [ŠPÍNA] aus Tschechien/Slowakei // 2. Gefangenenjury-Preis DAS BRETT für FREMDE TOCHTER

Mit der feierlichen Preisverleihung und anschließendem Festivalausklang in der ausverkauften Caligari FilmBühne feierte das 30. exground filmfest am gestrigen Abend nach zehn Tagen einen erfolgreichen Festivalabschluss. Im Anschluss an den Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb wurden in sieben Wettbewerben Geld- und Sachpreise im Wert von rund 20.000 EUR vergeben. Über 100 internationale und nationale Gäste aus der Filmbranche und zahlreiche Besucher zeugen erneut von der großen Beliebtheit des Festivals über die Grenzen Wiesbadens hinaus.

Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb

Ysabel Fantou (Regisseurin) erhielt von Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, die Urkunde für den Gewinnerfilm "Die Herberge". Foto: Diether v Goddenthow
Ysabel Fantou (Regisseurin) erhielt von Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, die Urkunde für den Gewinnerfilm „Die Herberge“. Foto: Diether v Goddenthow

Nach der Vorführung des Deutschen Kurzfilm-Wettbewerbs entschied das Publikum über seine Favoriten und kürte DIE HERBERGE von Ysabel Fantou zum Gewinnerfilm.  Es ist eine Geschichte, die nur das wahre Leben schreiben kann und sich fast so zugetragen hat: Ein Rentner-Ehepaar auf Wanderurlaub, hungrig und müde, kehrt in eine Waldgaststätte ein, ohne zu bemerken, dass diese kein Gasthaus mehr ist, sondern eine Flüchtlingsunterkunft. Bewirtet werden sie aber trotzdem, und erst als man ihr Geld nicht will, da sie „Gäste“ seien, klärt sich alles auf. Eine köstlich skurrile Geschichte mit Witz, die voller Überraschungen und Wendungen steckt und Vorurteile verschiedener Kulturkreise amüsant spiegelt.  Der mit 3.000 EUR dotierte erste Preis wurde in diesem Jahr erneut von der Landeshauptstadt Wiesbaden gestiftet (SWR-Interview).

Sophie Linnenbaum. Pix wurde auch mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet. Foto: Diether v Goddenthow
Sophie Linnenbaum. Pix wurde auch mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet. Foto: Diether v Goddenthow

Den zweiten Platz belegte PIX von Sophie Linnenbaum, die sich über ein Preisgeld von 2.000 EUR freuen kann, gestiftet von der Wiesbadener Magenta TV Fernsehproduktionsgesellschaft. Der Kurzfilm stellt in einer schier unendlich wirkenden Requisiten-Schlacht  die typischen, einander gleichenden Familienfotos ähnlicher Großereignisse und Wendepunkte von der Wiege bis zur Bahre da. Er zeigt die  Austauschbarkeit der „individuell“ geglaubten Leben, wie Bestecke, die in jedem Haushalt in ähnlicher Reihenfolge aufbewahrt werden:  „Wenn wir alle unsere Bilder nehmen würden, und aufeinander kippen würden, würden wir so zu ziemlich alle die gleichen Leben daraus ziehen können“, erklärt Sophie Linnenbaum die Intention zu ihrem Kurz-Film, der jüngst auch mit dem Deutschen Kurzfilmpreis prämiert wurde. Weitere Infos zu Pix und SWR-Interview.

 

PIX-Darstellerin Laura Louisa Garde bedankt sich für den Preis. Foto: Diether v Goddenthow
PIX-Darstellerin Laura Louisa Garde bedankt sich für den Preis. Foto: Diether v Goddenthow

Tim Garde wurde für SISSI OHNE FRANZ mit dem dritten Preis (1.000 EUR, gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden) ausgezeichnet. „Als Kind, wenn das Leben mal nicht fair zu mir war, habe ich mir einfach vorgestellt, dass ich trotzdem glücklich bin. Und dann war ich’s auch“, erinnert sich Sissi. Mittlerweile ist sie fast fertig mit dem Psychologiestudium und definiert ihr Glück durch ihre Beziehung mit Franz. Aber was tun, wenn diese plötzlich weg ist? Sissi sucht, Sissi analysiert, Sissi kämpft, Sissi gibt nicht auf. (Sissi ohne Franz)

Ein Sachpreis ging an Kristina Kean Shtubert für ELISA: Für ihren nächsten Film kann die Regisseurin Filmequipment im Wert von 2.000 EUR von Pille Filmgeräteverleih nutzen. Den zweiten Sachpreis erhielt Ysabel Fantou für DIE HERBERGE, die sich damit über die zweite Auszeichnung des Abends freuen konnte: ein „Grading Special“ der Magenta TV Fernsehproduktionsgesellschaft im Wert von 1.500 EUR.

Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb

Im Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb kürte die internationale Jury den deutsch-georgischen Beitrag THREE STEPS von Ioseb „Soso“ Bliadze zum Gewinner und überreichte das Preisgeld von 2.000 EUR, gestiftet vom exground-Freundeskreis. Die Jury-Mitglieder Katrin Küchler (Medienwissenschaftlerin aus Dresden), Claudia Tronnier (Redaktionsleiterin „Das kleine Fernsehspiel“ im ZDF aus Mainz) und Ahmet Boyacioglu (Festivalmacher, Regisseur und Produzent aus Ankara) begründeten ihre Entscheidung mit den Worten:

„Der Hauptpreis der internationalen Jury geht an einen Film, der seinen Fokus auf die angespannte Beziehung eines 13-jährigen Mädchens und dessen Vater setzt. Die Jury war von der Realitätsnähe der Bilder und den großartigen schauspielerischen Leistungen begeistert. Insbesondere das finale Bild (Szene der Berührung) wird uns erhalten bleiben. Wir bedanken uns bei dem Regisseur für seinen nüchternen Umgang mit einer hoffnungslosen Situation.“

Jeweils eine lobende Erwähnung erhielten ASPHALT [ASFALT] von Süleyman Demirel aus der Türkei und IN A NUTSHELL von Fabio Friedli aus der Schweiz.

 

DAS BRETT – 2. Gefangenenjury-Preis

Zum zweiten Mal wurde der Preis DAS BRETT in der Reihe „Made in Germany“ von einer Gefangenenjury aus Insassen der JVA Wiesbaden verliehen. Aus den sechs Beiträgen wählten die sieben Juroren den deutschen Beitrag FREMDE TOCHTER von Stephan Lacant:

„FREMDE TOCHTER verdient DAS BRETT 2017 durch eine Geschichte, in die man sofort hineingezogen wird, und durch eine ungezügelte Heldin, die sich nicht unterkriegen lässt. Der Film ist mutig, weil er die ganzen Vorurteile auseinandernimmt und immer unberechenbar bleibt. Ständig glaubt man zu wissen, was als Nächstes kommt und wie die Figuren reagieren, aber dann passieren die Dinge ganz anders als erwartet. Das Gesamtpaket mit der unruhigen Kamera, den glaubwürdigen Schauspielern und der mit Abstand besten Musik hat von allen Filmen am meisten überzeugt.“

Dotiert ist der Preis mit 1.500 EUR, gestiftet von „Die WERFT – Kulturbühne in der JVA Wiesbaden“.

exground youth days

youth-day-exgroundInternationaler Jugendfilm-Wettbewerb
Die tschechisch-slowakische Koproduktion FILTHY [ŠPÍNA] von Tereza Nvotová überzeugte die Mitglieder der Jugendjury im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb:

„Der tschechisch-slowakische Film FILTHY von Tereza Nvotová beschreibt eindrucksvoll und realistisch die Auswirkungen einer Vergewaltigung auf das Leben und die Psyche der 17-jährigen Lena.
Wir haben diesen Film ausgewählt, weil er uns nicht nur von Anfang an durch die herausragenden schauspielerischen Leistungen gefesselt, sondern uns auch einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt und in das Leben des Opfers nach dem Gewaltverbrechen gewährt hat.

Als Zuschauer konnte man jede Handlung und jede Emotion der Hauptfigur nachvollziehen und sie hautnah und schmerzhaft miterleben. Besonders erschreckend fanden wir die zunächst hilflosen Versuche ihres Umfeldes, auf sie zu reagieren und ihr zu helfen.

Trotz des schweren Themas gab es Momente von Leichtigkeit und Hoffnung. Wie Lenas Weg weitergeht und ob der Täter bestraft wird, bleibt offen und der Fantasie der Zuschauer überlassen.“

Jugend-Jury. Foto: Diether v Goddenthow
Jugend-Jury. Foto: Diether v Goddenthow

 

Das Preisgeld von 2.500 EUR stiftete die Landeshauptstadt Wiesbaden.

Die lobende Erwähnung ging an den französischen Beitrag AVA von Léa Mysius. Die Jugendjury wählte außerdem noch den besten Kurzfilm der exground youth days aus: JOY von Abini Gold aus Deutschland.

FILTHY [ŠPÍNA] kam auch bei den Zuschauern gut an und gewann den Publikumspreis im Wert von 1.000 EUR, ebenfalls gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb
Im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb setzte sich STILLE WASSER von Nova Volmer und Kim Schröter im Publikumsvoting durch. Der erste Platz ist dotiert mit 500 EUR, gestiftet von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung. Den zweiten Platz belegte UNSERE STADT – SWA HAUTNAH von einer Jugendgruppe aus Bad Schwalbach, die sich über einen Einkaufsgutschein des Apple-Fachhändlers ergo sum im Wert von 150 EUR freuen können.

Wiesbaden Special – Kurzfilm-Wettbewerb

Im Publikumswettbewerb um den besten Wiesbadener Kurzfilm konnte BOOST YOUR REALITY von Charlotte Couvé und Matteo Sidiropoulos überzeugen. Neben dem Preisgeld von 500 EUR, gestiftet vom Medienpartner Wiesbadener Kurier, können die Gewinner außerdem mit dem Sachpreis „Filmsound Special“ an zwei Tagen Technik und Know-how des Wiesbadener Tonstudios klangBezirk im Wert von 2.000 EUR für die finale Tonmischung ihres nächsten Films nutzen.

exground-Gong-Show

Trash ist Kult – das bewiesen in diesem Jahr erneut die Teilnehmer der legendären exground-Gong-Show. Verdienter Gewinner von 50 EUR Preisgeld sowie der Goldenen exground-Gurke: Jan Soldat mit seinem Werk KEIN DEUTSCHMEHRLAND.

Die Liste mit allen Gewinnern kann hier heruntergeladen werden.

Termin für das exground filmfest 31: 16. bis 25. November 2018

Weitere Informationen über alle Festivaltage mit Bild-Archiven etc. auf www.exground.com

Zum 32. Mal: „Vogelpreise“ an herausragende Wirtschaftsjournalisten verliehen – Abschied von Juror Prof. Michael Hüther

Die 32. Verleihung der Friedrich-Vogel-Preise für Wirtschaftsjournalismus 2017 fand am 21. November 2017 in den Räumen der DZ Bank AG, Platz der Republik in Frankfurt am Main statt. Foto: Diether v. Goddenthow
Die 32. Verleihung der Friedrich-Vogel-Preise für Wirtschaftsjournalismus 2017 fand am 21. November 2017 in den Räumen der DZ Bank AG, Platz der Republik in Frankfurt am Main statt. Foto: Diether v. Goddenthow

Essen/Frankfurt am Main – Die Friedrich und Isabel Vogel-Stiftung vergab am 21. November zum 32. Mal ihre Preise für ausgezeichneten Wirtschaftsjournalismus: Vier Auszeichnungen und ein Stipendium gingen an Journalisten und Journalistinnen aus Druckmedien und Fernsehen. Die feierliche Verleihung fand mit freundlicher Unterstützung der R+V Allgemeine Versicherung AG in der Niederlassung der DZ Bank AG in Frankfurt am Main statt.

Die Keynote sprach Hermann-Josef Tenhagen,   Chefredakteur und Geschäftsführer der Finanztip Verbraucherinformation gGmbH. Foto: Diether v. Goddenthow
Die Keynote
sprach Hermann-Josef Tenhagen,
Chefredakteur und Geschäftsführer der Finanztip Verbraucherinformation gGmbH. Foto: Diether v. Goddenthow

Gastredner Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur der Finanztip Verbraucherinformation gGmbH, appellierte an die Preisträger und zahlreichen Gäste der Veranstaltung , Leser und Zuschauer klüger zu machen, damit sie bessere Entscheidungen treffen können: dies sei die einzige und wahre Alternative zu journalistischem Zynismus.

Laudationes waren Michael Boll (Verleger, Solinger Tageblatt, Professor Dr. Michael Hüther (Direktor, Institut der Deutschen Wirtschaft), Dr. Michael Moerchel (Freier Journalist)
Reinhard Schlieker (ZDF) und Thomas Tuma (stv. Chefredakteur, Handelsblatt).

Reinhard Schlieker, Redakteur und Moderator im Börsenstudio des ZDF (r.) verabschiedete Professor Hüther, Direktor des IDW, Foto: Diether v. Goddenthow
Reinhard Schlieker, Redakteur und Moderator im Börsenstudio des ZDF (r.) verabschiedete Professor Hüther, Direktor des IDW, Foto: Diether v. Goddenthow

Abschied nehmen musste die Jury des Vogel-Preises von Professor Michael, Hüther, Direktor des IW Köln, der nach zwölf Jahren das Vergabekomitee der Stiftung – schweren Herzens – auf eigenen Wunsch verließ.

 

 

 

Die mit 3.000 Euro dotierten Vogel-Preise  2017 erhielten:
Nicola Meier
für ihr Dossier „Wer rettet Klara?“in der ZEIT Nr, 39/2016
Gianna Niewel für ihre Seite 3-Reportage „Der nachtblaue Orden“  in der Süddeutschen Zeitung vom 02.12.2016
Markus Koch und Matthias Praxenthaler, (Moderation und Produktion), für ihren Livestream „Auf der Couch by Markus Koch – 3 Shows und 3 wichtige Fragen“ Folge 3, Dienstag, 29.11.2016, 19:30 Uhr, (diverse Onlineplattformen und www.aufdercouch.net)
Ariane Riecker und Dirk Schneider (Autoren) mit Team für ihre dreiteilige MDR-Reportage „Wer bezahlt den Osten“, die am 13. Januar 2018 im ARD wiederholt werden.

Das mit 3.000 Euro dotierte Vogel-Stipendium 2017 ging an die feste freie Mitarbeiterin in der NDR Onlineredaktion Stefanie Nickel   für ihre Rechercheidee „Krieg und Frieden im Klassenzimmer: Nationalismus in Lehrplänen und ethnische Trennung an Schulen in Bosnien und Herzegowina“

Die Arbeiten der Preisträger im Einzelnen

Nicola Meiers  Dossier „Wer rettet Klara?“ erschien in der DIE ZEIT Nummer 39/2016 am Donnerstag, 15.09.2016 : „In dem hervorragend geschriebenen, aufwändig recherchierten und spannend aufgebauten Artikel geht es um die brisante Frage, unter welchen Bedingungen ein Pharmaunternehmen todkranken Patienten auf deren eigenes Risiko ein noch nicht zugelassenes Medikament herausgeben sollte (sog. „compassionate use“). So eindeutig, wie diese Frage auf den ersten Blick zu beantworten scheint, ist es nicht.

Laudator Michael Boll, Verleger des Solinger Tageblatts, überreicht Nicola Meier die Urkunde. Foto: Diether v. Goddenthow
Laudator Michael Boll, Verleger des Solinger Tageblatts, überreicht Nicola Meier die Urkunde. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Autorin schafft es, sehr feinfühlig anhand des Beispiels von Klara, die an der seltenen, tödlich verlaufenden Stoffwechsel-Erkrankung NCL2 leidet, die Situation der betroffenen Patienten zu schildern, ohne in das übliche Muster zu verfallen, die vermeintlich skrupellosen Pharmaunternehmen anzuprangern. Im Gegenteil: Auch der Sichtweise der Pharmaunternehmen, die oft gute (und nicht ausschließlich ökonomische) Gründe haben, die Medikamente nicht herauszugeben, wird viel Platz eingeräumt. Schließlich kommt auch die medizinethische Sichtweise und die Rolle von Journalisten und sozialen Medien zu Wort. Ein komplexes Thema im Spannungsfeld von Wirtschaft, Medizin und Ethik – journalistisch herausragend aufbereitet.“ Juror Michael Boll, Verleger des Solinger Tageblatts.

Gianna Niewels Seite 3-Reportage „Der nachtblaue Orden“ erschien am 2.12.2016  in Süddeutsche Zeitung: „Herbst 2016, die Republik bereitet sich längst auf Weihnachten vor. Die Einzigen, die die Stimmung verderben, sind die Piloten der Lufthansa. Tagelang legen sie den Flugverkehr lahm. Ihre Spartengewerkschaft Cockpit fordert eine Tariferhöhung von 22 Prozent, rückwirkend für die letzten fünf Jahre, in denen ihr Gehalt nicht erhöht wurde. Es geht um viel mehr als um das Geld und die Piloten. Es geht um die große Macht kleiner Spartengewerkschaften generell. Es geht um Tarifeinheit, aber auch um die Frage, wie weit sich unsere Gesellschaft noch fragmentiert.

Laudator Thomas Tuma, stellvertretender Chefredakteur Handelsblatt, überreicht Gianna Niewel die Urkunde. Foto: Diether v. Goddenthow
Laudator Thomas Tuma, stellvertretender Chefredakteur Handelsblatt, überreicht Gianna Niewel die Urkunde. Foto: Diether v. Goddenthow

Auch wir beim Handelsblatt haben darüber vielfältig berichtet, aber leider nie so kraftvoll den großen Wurf wagend, wie es Gianna Niewel mit einer einzigen ‚Seite 3‘ in der „Süddeutschen“ gelungen ist. Ich bin wirklich neidisch auf die SZ-Kollegen und ihr neues und noch junges Top-Talent, das schon derart durchkomponierte Stücke abliefert – geschrieben mit ebenso viel Selbstvertrauen und Sicherheit, Weisheit und zugleich Demut. Ich wünsche dem Wirtschaftsjournalismus, dass unsere Preisträgerin gerade da weitermacht: Wirtschaft braucht Beobachterinnen wie sie.“ Juror Thomas Tuma, stellvertretender Chefredakteur Handelsblatt.

Moderator Markus Koch und Produzent Matthias Praxenthaler, erhielten den Vogelpreis für die 3. Folge ihres am 29.11.2016 um 19.30 Uhr gesendeten Online-Livestreams „Auf der Couch by Markus Koch – 3 Shows und 3 wichtige Fragen“ (www.aufdercouch.net). „Bei Markus Koch auf der Couch wird eingelöst, was vielfach als Mangel benannt: Gute Unterhaltung zum Thema „finanzielle Bildung“. Niedrigschwellig in angenehmer Atmosphäre werden auch schwierige Themen unserer Finanzwelt – wie Robo Advice und Behavioral Finance – aufbereitet und vermittelt.“ Juror Professor Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

Laudator Professor Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (r.) überreicht Matthias Praxenthaler (li.) u. Markus Koch ihre Urkunde. Foto: Diether v. Goddenthow
Laudator Professor Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (r.) überreicht Matthias Praxenthaler (li.) u. Markus Koch ihre Urkunde. Foto: Diether v. Goddenthow

Ariane Riecker und Dirk Schneider (Autoren), sowie Marianne Harr (Mitarbeit), Prof. Olaf Jacobs (Hoferichter & Jacobs GmbH, Produktion), Silke Heinz (MDR, Redaktion), wurden mit dem Vogelpreis ausgezeichnet für ihre dreiteilige MDR-Reportage „Wer bezahlt den Osten“. Ausgestrahlt wurden im Dritten Programm des Mitteldeutschen Rundfunks: Teil 1 – Geben & Nehmen, Dienstag,30.05.2017, 22:05 Uhr, Teil 2 – Soll & Haben, Dienstag, 06.06.2017, 22:50 Uhr, Teil 3 – Gewinn & Verlust, Dienstag, 13.06.2017, 22:05 Uhr. Ab 13. Januar 2018 soll die dreiteilige Reportage im ADR wiederholt werden.

Ariane Riecker, Dirk Schneider (Autoren), Marianne Harr (Mitarbeit), Prof. Olaf Jacobs (Hoferichter & Jacobs GmbH, Produktion) und Silke Heinz (MDR, Redaktion) mit Urkunde. Foto: Diether v. Goddenthow
Ariane Riecker, Dirk Schneider (Autoren), Marianne Harr (Mitarbeit), Prof. Olaf Jacobs (Hoferichter & Jacobs GmbH, Produktion) und Silke Heinz (MDR, Redaktion) mit Urkunde. Foto: Diether v. Goddenthow

„‘Wer bezahlt den Osten‘ – das ist eine dreiteilige Chronik der wilden Jahre nach der Wiedervereinigung. Mit zahlreichen Beispielen von tollkühnen Investoren, harten Bürokraten und ausufernden Kosten. Schicksale einzelner und das Wohlergehen oder Untergehen ganzer Industrien werden in Beziehung zueinander gesetzt. Auch wenn es sich vorwiegend um eine historische Betrachtung handelt, wirken die Geschehnisse von damals täglich in unsere aktuelle Gegenwart hinein: in finanzieller, gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht.

Laudator Schlieker, Redakteur und Moderator im Börsenstudio des ZDF. Foto: Diether v. Goddenthow
Laudator Schlieker, Redakteur und Moderator im Börsenstudio des ZDF. Foto: Diether v. Goddenthow

Der Bezug zum Thema Soziale Marktwirtschaft ist geradezu Kernelement dieser hervorragenden Serie. Dabei wird durchaus problematisiert, dass viele Menschen in der ehemaligen DDR von der Geschwindigkeit des Wandels überfahren worden sind. Und dass viele im Namen der Marktwirtschaft versuchten, ihren eigenen Vorteil zu suchen – und dies auf rücksichtslose Weise. An Beispielen wagemutiger Unternehmer wird jedoch auch gezeigt, dass der unternehmerische Geist dazu angetan ist, ganze Landstriche neu zu beleben. Die Autoren haben für den MDR ein zeithistorisches Werk von bleibender Bedeutung geschaffen.“ Juror Reinhard Schlieker, Zweites Deutsches Fernsehen

Das mit 3.000 Euro dotierte Vogel-Stipendium im Jahr 2017 erhielt:

Laudator Dr. Michael Moerchel, freier Journalist, Bonn würdigt die Preisträgerin Stefanie Nickel, die krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte. Foto: Diether v. Goddenthow
Laudator Dr. Michael Moerchel, freier Journalist, Bonn würdigt die Preisträgerin Stefanie Nickel, die krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte. Foto: Diether v. Goddenthow

Stefanie Nickel ,  feste freie Mitarbeiterin in der NDR Onlineredaktion erhielt den Vogelpreis für ihre Rechercheidee „Krieg und Frieden im Klassenzimmer: Nationalismus in Lehrplänen und ethnische Trennung an Schulen in Bosnien und Herzegowina“. „Stefanie Nickel ist Nachrichtenredakteurin und Autorin in der Onlineredaktion des Norddeutschen Rundfunks. Als freiberufliche Journalistin schreibt sie Reportagen für Magazine und Zeitungen. An der Leuphana Universität Lüneburg hat sie ein berufsbegleitendes Studium zu Nachhaltigkeit und Journalismus abgeschlossen und dort zu nachhaltigem Wirtschaften, extensiver Landwirtschaft und deren Alternativen gehört. Der Zusammenhang von Bildung und wirtschaftlicher Entwicklung interessiert sie dabei besonders. In ihrer Recherchereise möchte sie die ethnisch getrennten und nationalistisch aufgeladenen Bildungssysteme in Bosnien und Herzegowina und dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes analysieren. Ihre als Arbeitsprobe eingereichte Reportage „Grünau lebt“, die in der Zeitschrift Chrismon erschienen ist, schildert in einem einfühlsamen Feature die Entwicklung der Plattenbausiedlung Grünau in Leipzig und hat die Jury restlos überzeugt.“ Juror Dr. Michael Moerchel, freier Journalist, Bonn

Vergabekriterien und Juroren  des Friedrich und Isabel Vogelpreises

Über die Vergabe der Vogel-Preise entschieden 2017 die folgenden Juroren: Michael Boll (Verleger des Solinger Tageblatts), Heinrich Meyer (Herausgeber Neue Ruhr Zeitung), Hermann Neusser (Verleger des Bonner General-Anzeigers), Dr. Michael Moerchel (freier Journalist), Peter Brors und Thomas Tuma (stv. Chefredakteure Handelsblatt) Prof. Dr. Michael Hüther (Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V.) und Reinhard Schlieker (Wirtschaftsredakteur ZDF).

Leitfigur für Dr. Friedrich Vogel und seine Frau Isabel war Ludwig Erhard, dessen Idee der sozialen Marktwirtschaft der Handelsblattgründer und Journalist mit seinen Publikationen unterstützte. Darin sah er seinen Beitrag zum Wiederaufbau der durch den Krieg zerstörten deutschen Wirtschaft. Seine Ideale leben in der 1984 gegründeten Vogel-Stiftung weiter, die  jährlich Wirtschaftsjournalisten für ihre beispielhaften Arbeiten auszeichnet. Unterstützt wurde die Verleihung der Vogel-Preise 2017 von  R+V Allgemeine Versicherung AG. Die Verleihung fand im DZ-Hauptgebäude in Frankfurt am Main statt.

Die Bewerbungen für den Vogel-Preis 2018 können ab 1. März 2018 wieder eingereicht werden. Bewerbungsschluss ist der 15. Juli 2018. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.vogelstiftung.de

(Quelle: Presseinformation der Vogel-Stiftung).

Vier Jung-Unternehmer gewinnen in Mainz den mit insgesamt 35.000 Euro dotierten Pioniergeist

Die Shortlist der Pioniergeist-Nominierten. im ISB-Foyer in Mainz mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing (rechts). Foto: Diether v. Goddenthow
Die Shortlist der Pioniergeist-Nominierten. im ISB-Foyer in Mainz mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing (5. von rechts). Foto: Diether v. Goddenthow

Gestern Abend wurden im Mainzer ISB-Foyer die vier innovativsten Jungunternehmer aus Rheinland-Pfalz mit dem Pioniergeist 2017 ausgezeichnet. Sie hatten sich gegen eine große Anzahl kreativer Mitbewerber durchgesetzt.   SWR-Moderator Martin Seidler stellte  zunächst die Gründer, die es auf die Pioniergeist-Shortlist der besten 10 geschafft haben, kurz mit ihren Gründungs-Ideen  vor, begrüßte die Laudatoren und zahlreichen Gäste des Abends.

„MrWissen2go“ Mirko Drotschmann, YouTube-Blogger, Journalist und Produzent. Foto: Diether v. Goddenthow
„MrWissen2go“ Mirko Drotschmann, YouTube-Blogger, Journalist und Produzent. Foto: Diether v. Goddenthow

„MrWissen2go“, alias Mirko Drotschmann, im Zweitjob YouTube-Blogger,  philosophierte pointiert über unternehmerisches Scheitern, und dokumentierte dies mit prominenten Beispiele die bereits Wirtschaftsgeschichte geworden sind wie etwa der Wankel-Motor, Sonys Mini-Disc oder dem Internetgeld Slooz.com. Denn, so die Botschaft: Der Sprung in die Selbständigkeit kann auch floppen, aus ganz verschiedenen Gründen. Nicht immer liegt es  an fehlendem Kapital, mangelndem Mut oder an der Geschäftsidee. Zur erfolgreichen Gründung gehört auch ein wenig Glück: „Man muss zur richtigen Zeit mit der passenden Idee am perfekten Ort sein – das ist eine große Herausforderung, aber die Preisträger zeigen sehr eindrucksvoll, dass das durchaus möglich ist“, so Mirko Drotschmann.

Veranstaltungs-Impression:  ISB-Foyer der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz in der Mainzer Holzhofstrasse 4. Foto: Diether v. Goddenthow
Veranstaltungs-Impression: ISB-Foyer der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz in der Mainzer Holzhofstrasse 4. Foto: Diether v. Goddenthow

Der Pioniergeist 2017 hat Tradition. Er wurde gestern Abend zum 19. Mal als eine  gemeinsame Initiative der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), des Südwestrundfunks und der Volksbanken Raiffeisenbanken in Rheinland-Pfalz verliehen:

Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing betonte einleitend, wie wichtig Gründungen für die Wirtschaft sind: „Gründungen sind eine Frischzellenkur für den Mittelstand. Gründer beleben mit neuen Produkten und Geschäftsideen den Wettbewerb und erhalten eine leistungsstarke Wirtschaft. Wir brauchen immer wieder viele neue Ideen und Impulse, damit unsere Wirtschaft nicht stagniert. Deshalb setze ich mich verstärkt für die Gründungsförderung ein.“

1. Preis InnoCow GmbH – Gesundheitsdiagnosesystem für Kühe

Das Gewinner-Team der InnoCow mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing (2.v.li.) GmbH. Foto: Diether v. Goddenthow
Das Gewinner-Team der InnoCow mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing (2.v.li.) GmbH. Foto: Diether v. Goddenthow

Mit dem ersten Platz zeichneten die Initiatoren das Konzept der InnoCow GmbH aus Kaiserslautern für die Entwicklung eines automatisierten Gesundheitsdiagnosesystems für Milchkühe aus, das die Lebensbedingungen der Tiere und die wirtschaftliche Situation für die Landwirte nachhaltig verbessert. Das Diagnosesystem erfasst die Vital- und Aktivitätsdaten der Kühe in Echtzeit über ein Halsband und analysiert diese mit selbstlernenden Algorithmen. Dadurch können Krankheiten frühzeitig erkannt und den Landwirten unnötige Behandlungskosten erspart werden. Gemeinsam mit Ulrich Dexheimer, Sprecher des Vorstandes der ISB, verlieh der Wirtschaftsminister dem Firmengründer Sebastian Baumbach den mit 15.000 Euro dotierten ersten Preis. „Beeindruckt war die Jury vom hohen Marktpotenzial des Diagnosesystems, das die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft nachhaltig unterstützt“, sagte Dexheimer. „Die Vielfalt der Ideen beeindruckt uns als Förderbank immer wieder. Die Unternehmensgründer betreiben mit viel Engagement und Pioniergeist die Umsetzung ihrer Geschäftsideen.“

2. Preis A+Composites GmbH mit Werkstoff zur endlosfaserverstärkung von Kunststoffen

v.li. Laudator: Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank eG, Markus Brzeski, Pioniergeistgewinner und Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing. Foto: Diether v. Goddenthow
v.li. Laudator: Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank eG, Markus Brzeski, Pioniergeistgewinner und Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing. Foto: Diether v. Goddenthow

Den zweiten Preis in Höhe von 10.000 Euro verlieh der Wirtschaftsminister gemeinsam mit Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank eG, an die A+Composites GmbH. Das junge Unternehmen aus Weselberg aus dem Landkreis Südwestpfalz wird mit seiner patentierten Verfahrensinnovation für die Verarbeitung endlosfaserverstärkter Kunststoffe in der Herstellung von Leichtbauteilen den steigenden Anforderungen an Kostenersparnis und Ressourceneffizienz im industriellen Umfeld gerecht. Durch das innovative Verfahren können Materialkombinationen kostengünstig auf die individuellen Kundenbedürfnisse abgestimmt hergestellt werden. Die Jury würdigte das A+Composites-Team für den hohen Automatisierungsgrad bei deutlicher Qualitätssteigerung und hohem Kostensenkungspotenzial bei der Herstellung von Produkten aus Faserverbundstoffen. „Die Innovationskraft, die aus dieser Idee spricht, steht in besonderer Weise für den Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis. Solch ein Pioniergeist ist beispielhaft für die zahlreichen kreativen Köpfe in unserem Land, die es zu fördern gilt“, lobte Abel bei der Überreichung des Preises.

3. Preis NoLeaf GmbH – Kompressionsstrümpfe für Pferde

Laudatorin:Dr. Simone Schelberg, Landessenderdirektorin SWR Rheinland-Pfalz, Bechberger-Gaber, Gründerin der NoLeaf GmbH aus Boppard-Buchholz mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing.Foto: Diether v. Goddenthow
Laudatorin:Dr. Simone Schelberg, Landessenderdirektorin SWR Rheinland-Pfalz, Franziska Bechberger-Gaber, Gründerin der NoLeaf GmbH aus Boppard-Buchholz mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing.Foto: Diether v. Goddenthow

Mit ihrer durchdachten Unternehmensidee hat es Franziska Franziska Bechberger-Gaber, Gründerin der NoLeaf GmbH aus Boppard-Buchholz, auf Platz drei geschafft. Das junge Unternehmen entwickelt Kompressionsstrümpfe für Pferde, die negative Trainingseffekte lindern, therapeutische Ansprüche erfüllen und durch Robustheit, Beweglichkeit und Stabilität für das Wohl der Tiere sorgen. Die Jury lobte die Unternehmerpersönlichkeit der Gründerin und ihre Bereitschaft, ein hohes unternehmerisches Risiko einzugehen, um ihrer Passion zu folgen. „Es ist mir eine Freude, eine junge und engagierte Unternehmerin auszuzeichnen, die mit ihrer Entwicklung das gesundheitliche Wohl der Pferde in den Mittelpunkt stellt und gleichzeitig die Bedürfnisse und Wünsche der Reiterinnen und Reiter im Blick hat“, sagte Dr. Simone Schelberg, Landessenderdirektorin SWR Rheinland-Pfalz, die gemeinsam mit dem Wirtschaftsminister den Preis im Wert von 5.000 Euro übergab.

4. Sonderpreis „Beste Gründungsidee“ – Virtual-Reality-Anwendung für CAD im Produktdesign

(v.li.n.r.) Klaus Wächter, Vorsitzender der Business Angels Rheinland-Pfalz e.V., Preisträger Dr. Johannes Mattmann und Jonas Kunze von flyingshapes aus Mainz und Moderator Martin Seidler. Foto: Diether v. Goddenthow
(v.li.n.r.) Klaus Wächter, Vorsitzender der Business Angels Rheinland-Pfalz e.V., Preisträger Dr. Johannes Mattmann und Jonas Kunze von flyingshapes aus Mainz und Moderator Martin Seidler. Foto: Diether v. Goddenthow

Für die Entwicklung und den Vertrieb einer Virtual-Reality-Anwendung für CAD im Produktdesign erhielten die Gründer Dr. Johannes Mattmann und Jonas Kunze von flyingshapes aus Mainz den Sonderpreis „Beste Gründungsidee“ in Höhe von 5.000 Euro von Klaus Wächter, Vorsitzender der Business Angels Rheinland-Pfalz e.V. Das Produkt nimmt sich den Herausforderungen im Produktdesign an, indem es den kreativen Prozess der Formfindung signifikant vereinfacht, aufwändige Abstimmungsprozesse synchronisiert und die Notwendigkeit der Fertigung kostenintensiver Modelle verringert. Neben der innovativen Produktidee hat die Jury insbesondere das Potenzial überzeugt, durch den konsequenten Einsatz von Virtual Reality den Standard im industriellen Designprozess nachhaltig neu definieren zu können. Der Sonderpreis wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben und soll Unternehmerinnen und Unternehmer bereits in einer frühen Gründungsphase unterstützen. Prämiert werden innovative Geschäftsideen von Start-ups, die das Potenzial haben, als „Pioniergeister der Zukunft“ erfolgreich ihren Weg in die Selbstständigkeit zu meistern.

Abschluss-Foto der Gewinner des 19. Existenzgründerwettbewerbs Pioniergeist 2017 zusammen mit den Laudatoren, Wirtschaftsminister und Moderator.Foto: Diether v. Goddenthow
Abschluss-Foto der Gewinner des 19. Existenzgründerwettbewerbs Pioniergeist 2017 zusammen mit den Laudatoren, Wirtschaftsminister und Moderator.Foto: Diether v. Goddenthow

 

Teilrekonstruierte historische Frankfurter Altstadt lockt Tourismusplaner aus aller Welt – auch Wohnquartier

Hühnermarkt in der teilrekonstruierten Frankfurter Altstadt.  Foto: Diether v. Goddenthow
Hühnermarkt in der teilrekonstruierten Frankfurter Altstadt.
Foto: Diether v. Goddenthow

Er sei bekanntermaßen anfangs nicht gerade ein Befürworter der teilrekonstruierten Frankfurter Altstadt gewesen. Doch inzwischen fände er die  Entscheidung  richtig, dass die Altstadt, wenn auch nicht ganz stilecht, in dieser Form teilweise wieder aufgebaut wird,   verriet Oberbürgermeister Peter Feldmann schon  am 2. August 2017 beim ersten Pressegang über den historischen Krönungsweg Frankfurts teilrekonstruierter Altstadt. Und noch etwas hatte den Frankfurter Oberbürgermeister begeistert: Seit Baubeginn seien die Tourismusanfragen von Veranstaltern, insbesondere aus Fernost, nach Auskunft des städtischen Tourimus-Managers Thomas Feda ( Geschäftsführer der städtischen Tourismus- und Congress-GmbH) um 100 Prozent in die Höhe geschnellt.

 

Der wiederhergestellte Stolzebrunnen wurde wieder an seinem angestammten Platz aufgestellt. Hier bei der Enthüllung am 29.09.2017. Foto: Diether v. Goddenthow
Der wiederhergestellte Stolzebrunnen wurde wieder an seinem angestammten Platz aufgestellt. Hier bei der Enthüllung am 29.09.2017. Foto: Diether v. Goddenthow

Seither  besichtigen  immer mehr Tourismus-Experten aus aller Welt das bald fertiggestellte  Altstadt-Quartier mit 35 rekonstruierten historischen Gebäuden, Plätzen, Stolze-Brunnen und Krönungsweg zwischen Dom und Römer, wo einst das „Technische Rathaus“ im 70-er Jahre Look  Waschbetonplatten-Charme verbreitete.

Seit Wochen veranstaltet Thomas Feda mit Kollegen aus China, USA, Japan, England, Skandinavien und Italien „Sight Inspections“ im neuen touristischen Magnet Frankfurts.  Ziel sei es, und das wäre durchaus realistisch, dass jährlich zwei Millionen Touristen aus aller Welt die neue Altstadt Frankfurts besichtigten. Allein die Zahl der chinesischen Touristen habe sich innerhalb von zehn Jahren verfünffacht. Sie seien nach den USA die die zweitstärkste Gruppe. Überall in den chinesischen Zeitungen erschienen Berichte über die Frankfurter Altstadt.

Nicht nur Tourismus-Hotspot sondern auch Wohnquartier

Frankfurts teilrekonstruierte Altstadt, der neue Hotspot auf dem internationalen Tourimusmarkt, soll jedoch auch Wohnquartier sein. Der Innenausbau läuft, nachdem die Fassaden nahezu fertiggestellt sind. Immer klarer wird, wie das neue Viertel die Innenstadt mit seinen zahlreichen architektonischen und handwerklichen Details bereichern wird.

Einen ersten Einblick in die Altstadt-Wohnungen ermöglichte am Montag, 20. November, Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann während eines Pressetermins. „Die Perspektive verändert sich. Wir blicken heute nicht mehr vorrangig auf ein Bauprojekt, sondern auf ein eigenes Stadtviertel im Herzen unserer Mainmetropole, das zu den Top-Wohnstandorten in der Region zählen wird. Die Bewohner freuen sich schon auf ihr neues Zuhause.“

Peter Feldmann in einer der fertiggestellten Musterwohnungen mit Blick auf die rekonstruierte Altstadt mit Dom im Hintergrund. Foto: DomRoemer GmbH, Uwe Dettmar
Peter Feldmann in einer der fertiggestellten Musterwohnungen mit Blick auf die rekonstruierte Altstadt mit Dom im Hintergrund. Foto: DomRoemer GmbH, Uwe Dettmar

Wie sich das Leben in den 15 Rekonstruktionen und 20 Neubauten ab dem kommenden Jahr anfühlen wird, zeigte die Besichtigung von zwei Wohnungen am Montag sehr anschaulich. Am westlichen Eingang des neuen Viertels gelegen, bietet sich aus den Wohnungen des von Jordi & Keller Architekten entworfenen Neubaus Markt 40 „Zu den drei Römern“ eine wunderschöne Aussicht auf den Römer. Die Maisonettewohnung, die sich im ersten und zweiten Obergeschoss befindet, verfügt über eine Wohnfläche von 113 Quadratmetern und ist – wie alle Wohnungen des Viertels – mit Parkettfußboden und gefliesten Bädern ausgestattet. „Einige der Wohnungen wie hier im Haus Markt 40, sind nahezu vollständig fertig und warten bereits auf ihre neuen Bewohner“, sagte Feldmann. Schritt für Schritt würden die übrigen Wohnungen fertiggestellt, der geplanten Eröffnung der Altstadt im September 2018 stehe nichts im Wege.

Die zweite besichtigte Wohnung befindet sich direkt am Hühnermarkt, im Haus „Schlegel“ mit der Adresse Markt 26. Die von Hans Kollhoff entworfene und vom Büro Jourdan & Müller umgesetzte Rekonstruktion wurde als Ganzes verkauft und beherbergt neben einer Apotheke im Erdgeschoss zwei Maisonettewohnungen, die sich über das erste und zweite sowie das dritte und vierte Obergeschoss erstrecken. Feldmann führte die Teilnehmer ins Dachgeschoss des Hauses, das einen spektakulären Blick über die Dachlandschaft und auf den Dom ermöglicht.

„Die neue Frankfurter Altstadt wird mit ihrer Mischung aus Wohnungen, Geschäften, Cafés und Restaurants ein beliebter Treffpunkt für Bürger und Gäste unserer Stadt sein. Ich freue mich bereits sehr auf die Eröffnung im kommenden Herbst, wenn wir die Altstadt den Bürgerinnen und Bürgern offiziell übergeben können“, sagte der Oberbürgermeister.

 

Festspielaufführungen zum Festtagspreis: Frühbucher erhalten 20 % bis zum 24. Dezember 2017

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Zu den Internationalen Maifestspielen 2018 sind bereits acht Gala-Aufführungen in hochkarätiger Besetzung im Vorverkauf. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden bietet 20 % Frühbucher-Rabatt auf jedes Ticket der Preiskategorie Ia, I und II. Das Weihnachtsangebot gilt bis zum 24. Dezember 2017, solange der Vorrat reicht.

Eröffnet wird das traditionsreiche Festival unter der Motto »Ein Traum voll Lust und Freude« mit der Premiere von Verdis »Maskenball« unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange und in der Inszenierung von Beka Savić. Sängerstars sind zu Gast in Wiesbaden: Adina Aaron singt Amelia, Arnold Rutkowski ist Riccardo, Vladislav Sulimsky (Mariinsky Theater) singt Renato, Ulrica ist Marie Nicole Lemieux und Oscar singt FAUST-Preisträgerin Gloria Rehm. Die Titelpartie in der neuen »Tannhäuser«-Inszenierung übernimmt Klaus Florian Vogt. Als Arabella ist die großartige Strauss-Sängerin Maria Bengtsson zu erleben. Im »Liebestrank« brilliert Echo-Klassik Gewinnerin
Pretty Yende (Met, New York) als Adina neben Ioan Hotea, Levy Sekgapane und Patrick Carfizzi in Wiesbaden. In der Festspielaufführung der »Götterdämmerung« stehen Catherine Foster, Johannes Martin Kränzle, Lance Ryan und Albert Pesendorfer auf der Bühne. Den Fliegenden Holländer singt Egils Silins, Senta ist Erika Sunnegårdh und Erik ist Thomas Blondelle. Nach seiner »Otello«-Serie am Royal Opera House London gibt Gregory Kunde sein Wiesbaden-Debüt, Desdemona ist Oleysa Golovneva. Weltstar Joyce DiDonato ist in einem Gala-Konzert »In War and Peace« zu erleben, für das sie mit dem Echo Klassik als »Sängerin des Jahres 2017« ausgezeichnet wurde.

Die Termine im Überblick:
»Ein Maskenball« 30.04.2018, 5.05.2018, 18.05.2018 19.30 Uhr, Großes Haus

»Otello« 1.05.2018 19.30 Uhr, Großes Haus

»Der fliegende Holländer« 19.05.2018 19.30 Uhr, Großes Haus

»Götterdämmerung« 21.05.2018 17 Uhr, Großes Haus

»Arabella« 22.05.2018 19.30 Uhr, Großes Haus

»Tannhäuser« 27.05.2018 17 Uhr, Großes Haus

»Der Liebestrank« 20.05.2018, 26.05.2018 19.30 Uhr, Großes Haus

»In War and Peace« 24.05.2018 19.30 Uhr, Großes Haus

Vom 30. April bis 31. Mai 2018 finden die Internationalen Maifestspiele unter der künstlerischen Leitung von Uwe Eric Laufenberg am Hessischen Staatstheater Wiesbaden statt. Das Gesamtprogramm der Internationalen Maifestspiele 2018 wird im Februar 2018 bekanntgegeben.

Karten sind telefonisch unter 0611.132 325, an der Theaterkasse oder auf www.staatstheater-wiesbaden.de erhältlich. Am 24. Dezember 2017 ist das Angebot nur über den Online-Shop buchbar.

Archäologische Attraktion: Das Parthenonfries nach Restaurierung wieder im Jügel-Bau – Senckenberg-Forschungszentrum Frankfurt

Ausschnitt aus dem Parthenon-Fries im Jügel-Haus, Forschungs-Zentrum Senckenberg © Foto: Diether v. Goddenthow
Ausschnitt aus dem Parthenon-Fries im Jügel-Haus, Forschungs-Zentrum Senckenberg © Foto: Diether v. Goddenthow

Das Senckenberg-Forschungsinstitut, welches bis zum 31. Dezember 2017 in sein neues Domizil im „Jügelbau“ der ehemaligen Goethe-Uni an der Bockenheimer Warte umziehen wird, hat im Obergeschoss des Gebäudes C eine bedeutende archäologische Attraktion freilegen lassen: Abgüsse von Teilen des im Original 160 Meter langen Frieses des Parthenon auf der Akropolis in Athen. „Wir haben einen Abguss von fast 40 Metern“, so Gerd Mangel, Projektleiter Neugestaltung Senckenberg Forschungsinstitut. Der Parthenon zeige Ausschnitte aus den Feierlichkeiten anlässlich der Panathenäen, dem Hauptfest der Athener, das alle vier Jahre zu Ehren der Göttin Athena stattfand.

Projektleiter Gerd Mangel, beim Presserundgang durch das Gebäude C des Jügelhauses", dem neuen  Forschungszentrum der Gutenberg-Gesellschaft. © Foto: Diether v. Goddenthow
Projektleiter Gerd Mangel, beim Presserundgang durch das Gebäude C des Jügelbaus“, dem neuen Forschungszentrum der Gutenberg-Gesellschaft. © Foto: Diether v. Goddenthow

Der Fries sei deshalb so bedeutsam, so Gerd Mangel, Projektleiter Neugestaltung Senckenberg Forschungsinstitut, „weil dort die Götter und die Menschen erstmalig sich auf Augenhöhe erscheinen“, so der Projektleiter. Der Mensch sei den Göttern als ebenbürtig dargestellt. Dies sei die große Bedeutung dieses Frieses. Die hiesige Kopie, welche in den 1770/80er Jahren vom Pariser Louvre dem Städel zur Verfügung gestellt wurde, war noch am Original in Athen abgenommen worden. Die zweite Hälfte der Abgüsse des Frieses sei dann 1832 im Britischen Museum in London von deren Abgüssen abgeformt worden.

Baustellen-Impression: Sanierte Flure, Türen, Decken usw. © Foto: Diether v. Goddenthow
Baustellen-Impression: Sanierte Flure, Türen, Decken usw. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Abguss-Sammlung geht zurück auf die Stiftung des Frankfurter Kaufmannssohns, Bankiers und Kunstsammlers Johann Friedrich Städel (1728-1816). Sie diente zunächst im Zeichensaal der Städelschule Kunstschülern als Modellvorlage zum Abzeichnen. Anfang des 20. Jahrhunderts zog der Parthenon-Fries von der Städelschule um in den Erweiterungsbau des neuen neobarocken Jügelbaus, wo er ursprünglich im Skulpturensaal der Archäologen im Dachobergeschoss, der sogenannten Laterne, eingebaut wurde. Im Zuge der universitären Nutzung ist dann mehrmals Leimfarbe und später , was besonders „schön“ war, mehrfach Dispersionsfarbe drüber gestrichen worden. Irgendwann verschwanden die Konturen und damit der archäologische Schatz und die Erinnerung daran. Zuletzt wurde der Raum unterm Dach als Computerraum genutzt.

Das Treppenaus-Auge: Hier befand sich der Aufzug, der herausgenommen wurde, damit das alte Treppenhaus wieder zur Wirkung kam. © Foto: Diether v. Goddenthow
Das Treppenaus-Auge: Hier befand sich der Aufzug, der herausgenommen wurde, damit das alte Treppenhaus wieder zur Wirkung kam. © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit Übernahme des Jügelbaus durch die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung wird das Gebäude kernsaniert und umgebaut. Der Jügelbau wird ab Januar 2018 das geologische Zentrallabor und die Zentralbibliothek der Senckenberg Gesellschaft, sowie ein Tagungszentrum beherbergen. Bei den Umbauarbeiten unter Leitung des Architekten Peter Kulka wurden die Merkmale der verschiedenen baugeschichtlichen Epochen beigehalten: Böden, Wände, Säulen und Flurinterieur aus Main-Sandstein, Stuckverzierungen und die übertünchten drei Meter hohen Türen, sowie die Fenster (jetzt mit Mehrfachverglasung)  sind ziemlich aufwendig saniert worden. Sogar ein nachträglich im Bau C durch‘s Treppenhausauge eingebauter Personenaufzug, der das wunderbare ursprüngliche Treppenhaus verschandelte, wurde entfernt und an anderer Stelle ersetzt durch einen modernen Lift seitlich der Eingangshalle, so dass Barrierefreiheit – jetzt auch für die Zwischengeschosse gewährleistet ist.

Baustellen-Impression: In 6 Metern Gerüst-Höhe werden letzte Retusche-Arbeiten am wieder eingebauten umlaufenden Parthenon-Relief durchgeführt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Baustellen-Impression: In 6 Metern Gerüst-Höhe werden letzte Retusche-Arbeiten am wieder eingebauten umlaufenden Parthenon-Relief durchgeführt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Restaurierung des Parthenon-Frieses im künftigen Parthenon-Saal mit Bibliothek und Besprechungsraum  war eine ganz besondere Herausforderung. Denn die 32 Relief-Gipsplatten, die in zirka 7 Metern Höhe unterhalb eines gut 6 x 6 Meter großen Oberlichtschachtes rundherum verlaufen, mussten 2014 zunächst sorgsam einzeln ausgebaut, jeweils in sonderangefertigte Spezialkisten verpackt und zur Restaurierungswerkstatt von Thomas Salveter ins bayerische Bachhagel-Oberbechingen (Kreis Dillingen) transportiert werden. Dort wurden die wertvollen Platten eingelagert: „Wir hatten die Hauptarbeiten im Atelier gemacht, die Platten waren alle seit 2014 im Atelier eingelagert Und letztes Jahr haben wir die in unserer Werkstatt ausgepackt, haben sie von den Farbschichten freigelegt und stabilisiert. Die waren zum Großteil kaputt, gebrochen und die Oberfläche mehrerer Platten durch Brand krakeliert.  Wir haben dann bei uns die Grundreparaturen gemacht und die Grundretusche“, erinnert sich Restaurator und Stuckbildhauer Thomas Salveter, der seit dem 3. November 2017 mit zwei weiteren Mitarbeitern, der Restauratorin Silvia Engel und dem Restaurator Thomas Flanderka in sechs Metern Gerüsthöhe den jetzt wieder eingebauten, bis zu 1,70 Meter langen Relief-Platten ihren letzten Schliff verpasst.

Restaurator Thomas Salveter erläuert die Arbeitsschritte der schwierigen Friessanierung, hier auf dem Baugerüst. © Foto: Diether v. Goddenthow
Restaurator Thomas Salveter erläuert die Arbeitsschritte der schwierigen Friessanierung, hier auf dem Baugerüst. © Foto: Diether v. Goddenthow

Der längste und schwierigste Akt war, die Relief-Platten in der Werkstatt von der Dispersions- und Leinfarbe zu befreien:  Die Platten habe man, so Thomas Salveter, auf ein frei zugängliches Stativ gestellt und mit Tüchern befeuchtet, „dass die Farbe quellen kann, und dann haben wir mit einem Mikrodampfstrahlgerät und mit dem Schwamm und mit dem harten Pinsel quasi die Farbe Stück für Stück abgenommen.“, so der Restaurator.

Der Fries  sei ursprünglich nicht angestrichen, sondern in seiner Funktion als Modell für die Zeichenschule Städel  weiß gewesen. Man habe die Platten erst angestrichen, nachdem man sie 1914 hier im Jügelbau für die Archäologen eingebaut habe. Man wollte wieder diesen Steincharakter wie im Originalabdruck in England. Deswegen habe man die Platten mit einem Grauton grundiert, der bei der Ablöse-Prozedur nicht abgegangen und  jetzt von  Vorteil sei. Das war quasi die sogenannte Leitschicht, und das war glücklicherweise auch der erste Anstrich, wie die Platten da an die Wand gekommen sind, so Thomas Salveter.

Restaurator Fabian Flanderka bei letzten Retusche-Arbeiten am Fries. © Foto: Diether v. Goddenthow
Restaurator Fabian Flanderka bei letzten Retusche-Arbeiten am Fries. © Foto: Diether v. Goddenthow

Nach der Restaurierung und dem Wiedereinbau der Platten werden nun die Fugen dazwischen und letzte Stellen retuschiert. „Heute werden wir fertig“, so der Restaurator.

Impression des Parthenon-Reliefs.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression des Parthenon-Reliefs. © Foto: Diether v. Goddenthow

Nach dieser fachmännischen Restaurierung der 200 Jahre alten Reliefplatten erstrahlt das antike Kunstwerk  wieder im neuen Glanz. „Ich denke nicht, dass wir die einzigen sein werden, die einen Blick darauf werfen wollen“, ist sich Prof. Dr. Andreas Mulch,  stellvertretender Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung,  recht sicher. Man überlege bereits im Hause, wie der Parthenon-Fries  in einem gewissen Rahmen auch der Öffentlichkeit gezeigt werden könne.

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Erstes Netzwerktreffen „Meets Greet“ des Fördervereins Stiftung Deutsche Sporthilfe Wiesbaden e.V. auf Henkellsfeld

Die Mitglieder des Förderverein Stiftung Deutsche Sporthilfe Wiesbaden e.V. trafen sich zum ersten Sponsorenabend "Meet & Greet"am Montag, 20.11.2017 im Marmorsaal auf Henkellsfeld, bevor es in die Sektmanufaktur eine Etage tiefer ging. Foto: Diether v. Goddenthow
Die Mitglieder des Förderverein Stiftung Deutsche Sporthilfe Wiesbaden e.V. trafen sich zum ersten Sponsorenabend „Meet & Greet“am Montag, 20.11.2017 im Marmorsaal auf Henkellsfeld, bevor es in die Sektmanufaktur eine Etage tiefer ging. Foto: Diether v. Goddenthow

Um den „Ball des Sports“ der Deutschen Sporthilfe, dessen jährliche Benefiz-Erlöse dem deutschen Spitzensport seit 1970 (2017 allein 750 000 Euro) zugutekommen, trotz einer entstandenen Finanzierungslücke weiterhin dauerhaft an die Landeshauptstadt binden zu können, hatte sich im Frühjahr 2017 der gemeinnützige „Förderverein Stiftung Deutsche Sporthilfe Wiesbaden e.V“ gegründet.

Gestern traf sich nun das stetig wachsende Netzwerk unter dem Motto „Meet & Greet“ erstmals zu einer gemeinsamen Veranstaltung in der Sektmanufaktur der Henkell & Co. Sektkellerei KG in Wiesbaden Biebrich.
Der 1. Vorsitzende, Andreas Steinbauer, berichtete dabei unter anderem über den aktuellen Stand der Mitgliederentwicklung und der eingeworbenen Spenden- und Sponsorengelder.

Der erste Mitgliederkreis um den Ideengeber Claus Wisser und namhafter Förderer wie der Claus Wisser Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH & Co. KG, der Brita GmbH, der Henkell & Co. Sektkellerei KG, des Rheingau Musik Festivals und anderer, habe sich rasch erfreulicherweise positiv erweitert und sei in nur fünf Monaten auf knapp unter 40 Mitglieder angewachsen.

Das Vereinsziel sei, dem Ball des Sports jährlich 100 000 Euro zur Verfügung stellen zu können. Für dieses Jahr sei dieses Ziel bereits erreicht worden, nicht zuletzt dank einer Spende von ESWE in Höhe von 15 000 Euro, so Steinbauer.

Der Vorstand des Fördervereins Stiftung Deutsche Sporthilfe Wiesbaden e.V.. Foto: Diether v. Goddenthow
Der Vorstand des Fördervereins Stiftung Deutsche Sporthilfe Wiesbaden e.V.. Foto: Diether v. Goddenthow

Der „Förderverein Stiftung Deutsche Sporthilfe Wiesbaden e.V“ sei aber ein Verein für jedermann, so Steinbauer weiter. Jeder könne für 180 Euro Jahresbeitrag Mitglied werden. Zwar seien Mitgliedsbeiträge steuerlich nicht absetzbar, Spenden aber schon. Der Verein arbeite rein gemeinnützig. „Jeder von uns engagiert sich rein ehrenamtlich!“ Alle Spendengelder kämen zu 100 Prozent beim Empfänger an. Empfänger sei nicht nur der Ball des Sportes, sondern seien auch Spitzen- und Breitensportler.

Mit dem Ball des Sports veranstaltet die Stiftung Deutsche Sporthilfe eines der bedeutendsten gesellschaftlichen Ereignisse in Deutschland. Rund 1600 geladene Gäste aus Sport, Wirtschaft, Politik, Kultur und Medien treffen sich jährlich zu diesem Event. Mitglieder des Fördervereins Stiftung Deutsche Sporthilfe Wiesbaden e.V. erhalten die einmalige Gelegenheit neben der Förderung dieses Events, auch privilegierten Zutritt zu diesem gesellschaftlichen Highlight der Landeshauptstadt zu erhalten. Hierzu hat der Förderverein auch neue Partner-Pakete geschnürt und am Abend vorgestellt. Beispielsweise beinhalte das  Partner-Paket mit Wert 5000 Euro zwei Saaltickets für den Ball des Sports zum Ticketpreis von je 800 Euro, mit inklusiven Zugang zur Förderverein-Lounge für zwei Personen, einschließlich Sektempfang ab 21.30 Uhr. Hinzu kommen vier kostenfreie Tickets für die Teilnahme an der Sektnacht Spezial „Ball des Sports“ bei Henkell, welche am Vorabend des Ball des Sports stattfindet. Zudem nehmen die Partner exklusiv am Sponsorenabend „Meet and Greet“ teil, wie er am gestrigen Abend das erste Mal mit allen Mitgliedern und Gremien des Fördervereins Stiftung Deutsche Sporthilfe Wiesbaden e.V.  und von ihr geförderten Spitzensportlern stattfand.

Vor der Verkostung: Sektseminar light. Foto: Diether v. Goddenthow
Vor der Verkostung: Sektseminar light. Foto: Diether v. Goddenthow

Ein Highlight des gestrigen Sponsoren-Abends „Meet and Greet“ war die Kellerführung in der Sektmanufaktur der Henkell KG, Biebricher Allee 142, in Wiesbaden mit einer Einführung über die Sekt-Herstellung: von der vorzeitigen Traubenernte über zweifache Flaschengährung des Cuvees und der Degorgierung (Entfernung des schockgefrosteten Hefepfropfens) bis hin zur Verkostung bei einem ausgesuchten Flying-Buffet.

Über weitere interessante Partnerpakete  und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten sowie Ansprechpartner informiert: http:/sporthilfe-wiesbaden.de/videothek.

Informationen über die Mitgliedschaft finden Sie hier und über den Verein über: Förderverein Stiftung Deutsche Sporthilfe Wiesbaden e.V.

(Diether v. Goddenthow/ Rhein-Main.Eurokunst)

 

450 Jahre Wissen, Sammeln, Vermitteln – Festschrift zum Jubiläum der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt erschienen

festschrift-450j-darmst-ULB „450 Jahre Wissen, Sammeln, Vermitteln“ – unter diesem Titel zeichnet eine neue Publikation die Entwicklung der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt von ihren Anfängen als fürstlicher Büchersammlung bis hin zum modernen Informationsdienstleister in der zunehmend digitalen Welt nach.

Über Jahrhunderte haben wissenschaftliches Interesse, literarische Begeisterung und die Freude am Sammeln historischer Kostbarkeiten einen einzigartigen Bestand geformt, der heute einen wertvollen Teil des kulturellen Erbes des Landes Hessen darstellt: Aus einer Büchersammlung entwickelte sich eine veritable Hof- und später Landesbibliothek mit einem beträchtlichen Bestand an Handschriften, Drucken, Musikalien, Karten und mehr, den sie seit 1817 allen Interessierten öffentlich zugänglich macht. Die heutige Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) ist eine zentrale Einrichtung der Technischen Universität Darmstadt, deren Aufgabe die Literaturversorgung für Universität und Region sowie die Vermittlung ihrer Bestände an die Nutzerinnen und Nutzer darstellt.

Bibliotheksgeschichte ist dynamisch: Die Bestände, aber auch die politischen, geistigen und gesellschaftlichen Funktionen der Bibliothek reflektieren die jeweiligen Zeitumstände und werden von Umbrüchen, Reformen und Wandlungsprozessen geprägt. Die Anfänge reichen zurück in die Regierungszeit Landgraf Georgs I., der 1567 aus dem Erbe seines Vaters Philipps des Großmütigen die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt begründete. Sein Buchbesitz ist die Keimzelle der Darmstädter Bibliothek, die in den folgenden Jahrhunderten reich vermehrt wurde. Gleich mehrere Sternstunden erlebte die Bibliothek unter Landgraf und Großherzog Lud(e)wig X./I.: Aus westfälischen Klöstern, kurkölnischem Erbe und der Sammlung des Baron Hüpsch gelangten einzigartige Kulturschätze nach Darmstadt. 1817 öffnete die Hofbibliothek ihre Pforten für das Publikum. Seitdem sind die umfangreichen Wissensbestände allen Interessierten frei zugänglich.

Es entstand eine moderne wissenschaftliche Universalbibliothek, die mit innovativen Ideen zum wichtigsten Informationsdienstleister im Großherzogtum und zu einer der führenden Bibliotheken aufsteigen konnte. Seit 1917 führt sie die Bezeichnung Landesbibliothek im Namen, die bis heute auf ihre Funktion für die Informationsinfrastruktur des Landes Hessen hinweist. Eine erste Bündelung des wissenschaftlichen Medienangebots erfolgte 1948 unter dem Eindruck der Kriegsverluste mit der Gründung der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek. Die Integration in die TU Darmstadt 2000 und die Umbenennung in ULB im Jahre 2004 markieren wichtige Stationen auf dem Weg zu einer modernen, zunehmend digitalen Bibliothek, die erfolgreich das Wissensmanagement und die Medienversorgung der TU Darmstadt bewältigt, ohne die Bedürfnisse der regionalen Nutzung und des kulturellen Erbes aus dem Blick zu verlieren.

Kapitel im Überblick

In seinem Aufbau orientiert sich der Band an den großen Epochen der Darmstädter Bibliotheksgeschichte. Im ersten Kapitel wird die Zeit der großen fürstlichen Büchersammlungen zwischen 1567 und 1790 vorgestellt. Einzelne Beiträge zur Frühzeit beleuchten u.a. die Residenzwerdung Darmstadts und die Erwerbungen Georgs I. Barocke Momentaufnahmen liefern die Darstellungen zu Landgraf Ernst Ludwig (1667-1739), in dessen Regierungszeit die Hofkapelle unter Christoph Graupner zur Blüte gelangte. Die Bedeutung der Landgräfinnen für das geistige Leben am Hof unterstreicht Nicola Schneider, der das Wirken und die Sammlungstätigkeit der Großen Landgräfin Caroline (1721-1774) in den Mittelpunkt stellt.

Das zweite Kapitel ist der Zeitspanne zwischen 1790 und 1917 gewidmet, in der die Bibliothek zu einer der führenden Einrichtungen im Deutschen Reich aufzusteigen vermochte. Der Aufschwung ist undenkbar ohne die Leistung des letzten Landgrafen Ludwig X. und ersten Großherzogs Ludewig I. (1753-1830), der die Darmstädter Sammlungen zu einem „Pantheon der Wissenschaft und Kunst“ erhob. Säkularisierte Klosterbibliotheken, die Goldene Bulle, Autographen Luthers und Melanchthons und wertvolle Karten fanden neben anderen Kostbarkeiten in dieser Zeit Eingang in die seit 1817 für das Publikum geöffnete Hofbibliothek.

Die „Hessische Landesbibliothek in bewegten Zeiten“ ist der Titel des dritten Kapitels, das die Jahre zwischen 1917 und 1948 abdeckt. Ihre Rolle als Vermittlerin eines reichen kulturellen Erbes erfüllte die Bibliothek nicht zuletzt durch die Herausgabe prachtvoller Faksimile-Editionen, unter denen die 1927 von Adolf Schmidt zusammen mit dem Darmstädter Rabbiner Bruno Italiener veröffentlichte Pessach-Haggadah herausragt.

Beiträge zur NS-Zeit fokussieren u.a. die Gleichschaltung und politische Vereinnahmung der Bibliothek.

Das letzte Kapitel weist in die Gegenwart und thematisiert die Entwicklung seit 1948, als die Zusammenlegung von Landes- und Hochschulbibliothek jene Annäherung von Bibliothek und Technischer Hochschule einleitete, die 2000 in der Integration der Bibliothek in die TU Darmstadt ihren Abschluss fand. Zentrale Einrichtungen der ULB wie die Restaurierung, das Europäische Dokumentationszentrum, das Digitalisierungszentrum, das Patentinformationszentrum und das Universitätsarchiv der TU Darmstadt stehen für die Vielseitigkeit der Leistungen und Services, die heute über die Medienversorgung hinaus das Portfolio der ULB prägen.

Weitere Informationen 450 Jahre Wissen – Sammeln – Vermitteln. Von der Hof- zur Universitätsund Landesbibliothek Darmstadt, herausgegeben von der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, Darmstadt: Justus von Liebig Verlag 2017, gebunden, Halbleinen, 375 S., zahlr. Abb., ISBN 978-3-87390-402-6 , EUR 39,00.

30. Exground Filmfest Wiesbden mit Schwerpunktthema „Türkei“ erfolgreich gestartet

Aus Eröffnungsfilm The Gulf: Selim – dreißigirgendwas, erfolglos, geschieden und gestrandet in Istanbul, hofft eine gute Zukunftsprognose am "Wahrsageautomat", in dem er seine Hand reinlegen muss.
Aus Eröffnungsfilm The Gulf: Selim – dreißigirgendwas, erfolglos, geschieden und gestrandet in Istanbul, hofft eine gute Zukunftsprognose am „Wahrsageautomat“, in dessen Schlund er seine Hand reinlegen muss.

Mit zwei außergewöhnlichen Filmen aus dem FOKUS TÜRKEI und der Reihe made in germany startete gestern Abend in der voll besetzen Caligari-Filmbühne in Wiesbaden das 30. Exground-Filmfest erfolgreich sein Jubiläumsprogamm. Die Eröffungsveranstaltung wurde zudem von der guten Nachricht flankiert, dass die Wiesbadener-Städtepartnerschaft zum Istanbuler Stadtteil „Fatih“ bestehen bleibt.

Festivalleiterin Andrea Wink vom Exground-Orga-Team. Foto: Diether v. Goddenthow
Festivalleiterin Andrea Wink vom Exground-Orga-Team. Foto: Diether v. Goddenthow

Andrea Wink, Festivalleiterin, betonte bei ihrer Begrüßung und Danksagung an alle, die das Festival mit ihrem ehrenamtlichem Engagement oder als Sponsor und Kooperationspartner ermöglicht haben, dass es 2017 gut 2500 Filmeinreichungen gegeben habe. Hieraus habe das Orga-Team rund 200 Kurz- und Langfilme aus 42 Ländern, darunter 56 Premieren, ohne die hessischen oder Wiesbadener Premieren mitzuzählen, für das Programm der nächsten 10 Tage ausgewählt. Zudem könnten Besucher während des Festivals über 100 Filmschaffende treffen, die bei Exground zu Gast sein werden.

Andrea Wink im Gespräch mit Emre Yeksan,  Regisseur des Eröffnungsfilms „The Gulf“ mit englischen und deutschen Unteretiteln. Foto: Diether v. Goddenthow
Andrea Wink im Gespräch mit Emre Yeksan, Regisseur des Eröffnungsfilms „The Gulf“ mit englischen und deutschen Unteretiteln. Foto: Diether v. Goddenthow

Stellvertretend für die bereits anwesenden Filmschaffenden, begrüßte Andrea Wink den Regisseur des Eröffnungsfilms „The Gulf“ Emre Yeksan aus der Türkei, der sich nach der Filmvorführung den Fragen des Publikums stellte.

Stadtrat Helmut Nehrbaß in Vertretung der Stadt Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow
Stadtrat Helmut Nehrbaß in Vertretung der Stadt Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow

In Vertretung des erkrankten Kulturdezerneten Axel Imholz, überbrachte Stadtrat Helmut Nehrbaß Grüße der Stadt Wiesbaden und gratulierte ganz herzlich zum 30. Nehrbaß unterstrich dabei, dass es sich um eine ganz besondere Eröffnung handele, nämlich um das Jubiliäum „30 Jahre Exground“. Das erste Filmfest, zunächst noch zweimal im Jahr, habe 1990 noch in den Räumen vom Haus der Jugend am Elsässer Platz stattgefunden. Es sei insofern schon ein besonderes Experiment gewesen, so etwas aus dem Underground gewagt zu haben. Und inzwischen, so der Stadtrat, sei aus Exground etwas geworden, „was hier in unserem Wiesbadener Kulturbetrieb sich wirklich ausgezeichnet etabliert hat, ohne dass Ihr damit jetzt zum Establishment geworden wäret.“ –Besonders sei dabei hervorzuheben, „dass dies über all die Jahre eine so engagierte, großartige ehrenamtliche Arbeit war, die da eingebracht worden ist, und dieses Festival Jahr für Jahr weiter belebt hat“. Das Festival sei immer weiter ausgebaut, qualitativ voran gebracht und „in besonderer Weise  zum Expandieren gebracht“ worden, bescheinigte Nehrbaß dem Exground-Orga-Team ihre hervorragende Leistung, und er fügte hinzu: „Wovor ich ganz besonders großen Respekt habe, ist ja die enorme Vorarbeit, die in jedem dieser Festivals drinsteckt.“

Ministerial-Rat Christian Bührmann vom  Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Foto: Diether v. Goddenthow
Ministerialrat Christian Bührmann vom Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Foto: Diether v. Goddenthow

Die enorme Leistung, die hinter dem Gelingen von Exground steckt, griff auch Ministerialrat Christian Bührmann vom Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst in einem Grußwort auf. So sei Exground eines der wenigen Festivals, welches durch rein ehrenamtliches Engagement organisiert und durchgeführt werde. „Für dieses große Engagement möchte ich mich bei den Veranstaltern ganz besonders bedanken!“, so der Ministerialrat. Er hielte das diesjährige „Schwerpunktthema Türkei für einen sehr spannenden Ansatz, der auf große Resonanz“ stoße. Das Filmfest Exground verstehe sich als Brückenbauer zwischen den Kulturen und trage „damit auf wertvolle Art und Weise zum Austausch und zur Verständigung der verschiedenen Länder und Kulturen bei.“, so Bührmann.

, Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Foto: Diether v. Goddenthow
, Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Foto: Diether v. Goddenthow

Auch der Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Dr. Helmut Müller, findet es genau richtig, sich „auch mit den Ländern fokussiert zu befassen, wo die Verhältnisse unruhig“ seien, „wo man mehr ein Gefühl dafür braucht, was die Menschen im Land beschäftigt, als bei den Ländern, zu denen normale Beziehungen bestehen“. Seine feste Überzeugung sei, dass man, „wenn die Verhältnisse zwischen zwei Ländern bizarr werden, eine zivilgesellschaftliche Ebene braucht, damit es in der verrückten Welt auch ganz normalen Austausch gibt“, so der Kulturfonds-Geschäftsführer unter großem Beifall. Man dürfe nicht vergessen, so Müller, dass die Türkei ein tolles Land mit unheimlich vielen tollen Leuten sei. „Und wir haben die Gelegenheit viele hier bei dem Exgroundfestival in den nächsten Tagen zu treffen“, freut sich Müller und ergänzt: „Ich glaube, dass man mit dem, was die Filme transportieren, eben auch einen Eindruck bekommt, was aktuell in der Türkei diskutiert wird, was die Menschen dort bewegt!“ Insbesondere Kurzfilme eigneten sich als rascher und preiswerter zu produzierende Medien besonders gut dazu, solche authentischen Einblicke Außenstehenden zu ermöglichen.

Oberbürgermeister Sven Gerich. Foto: Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Sven Gerich. Foto: Diether v. Goddenthow

Überraschungsgast beim anschließenden Empfang zum 30. Exground Filmfest im Rathaus war der Hausherr selbst, nämlich Oberbürgermeister Sven Gerich. Er sei sicher, dass das abwechslungsreiche, vielfältige Programm des Festivals die Festivalgäste begeistere, insbesondere die Kurzfilme, die Jugendfilmsparte Youth-Days und nicht zuletzt der diesjährige Länderfokus: Dass dieser sich mit der Türkei beschäftige, zeige, dass die Filmfestmacher gerade vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Brisanz nicht davor zurückschreckten, „sondern auf der Höhe der Zeit sind“.

v.li.n.r.:Dr. Thilo Tilemann, Präsident der Partnerschaft Wiesbaden-Istanbul-Fatih e.V., Nedret Altinto-Nelson, Vicepräsidentin PWI-Fatik, Vorstand der Türkischen Gemeinde Wiesbaden, Andrea Wink, Festivalleiterin Exground, Oberbürgermeister Sven Gerich. Foto: Diether v. Goddenthow
v.li.n.r.:Dr. Thilo Tilemann, Präsident der Partnerschaft Wiesbaden-Istanbul-Fatih e.V., Nedret Altinto-Nelson, Vicepräsidentin PWI-Fatik, Vorstand der Türkischen Gemeinde Wiesbaden, Andrea Wink, Festivalleiterin Exground, Oberbürgermeister Sven Gerich. Foto: Diether v. Goddenthow

Der Oberbürgermeister freute sich besonders, Dr. Thilo Tilemann, den Präsidenten der Partnerschaft Wiesbaden-Istanbul-Fatih e.V., begrüßen zu dürfen. Tilemann habe die Städtepartnerschaft mit Fatih seit fünf Jahren federführend aufgebaut. Der gestrige Antrag der AfD,  die Landeshauptstadt Wiesbaden möge ihre seit fünf Jahren bestehende Städtepartnerschaft mit dem Istanbuler Stadtteil Fatih beenden aufgrund der politischen Situation in der Türkei, habe ihn besonders geärgert: Denn gerade jetzt sei es wichtig, „den 50 Prozent der Menschen, die nicht den Wahnsinnigen in der Türkei gewählt haben, unsere Hand auszustrecken und zu zeigen, sie nicht allein mit ihren Sorgen und Nöten zu lassen, und weiterhin dabei zu sein, wenn es darum ginge, demokratische Strukturen und Werte zu verteidigen“, so der Oberbürgermeister.

Beim  türkischen Buffet kam es anschließend zu weiteren regen Austauschen. Ab 23 Uhr startete die Eröffnungsparty mit DJ Mesut Kumanova und dem Oriental Tropical im Kulturzentrum Schlachthof e. V.

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Weitere Festival-News und das Programm bis 26. November 2017!

Caligari Filmbühne. Foto: Diether v. Goddenthow
Caligari Filmbühne. Foto: Diether v. Goddenthow

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