Eine Ausstellung will wachrütteln über den „Weg der Sinti und Roma“, jetzt im SAM Wiesbaden zu sehen

Mobile Ausstellung "Der Weg der Sinti und Roma" vom 30. Mai bis 24. Juni 2018 im Wiesbadener Stadtmuseum am Markt (SAM). © Foto: Diether v. Goddenthow
Mobile Ausstellung „Der Weg der Sinti und Roma“ vom 30. Mai bis 24. Juni 2018 im Wiesbadener Stadtmuseum am Markt (SAM). © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Wanderausstellung „Der Weg der Sinti und Roma“ –  im Stadtmuseum (SAM) Wiesbaden eröffnet.
Im Rahmen der „Wiesbadener Kulturwochen gegen Antiziganismus“ eröffneten gestern Abend Oberbürgermeister Seven Gerich, Sabine Philipp, Direktorin Stiftung Stadtmuseum und Adam Strauß vom Landesverband Sinti und Roma in Hessen, die Wanderausstellung „Der Weg der Sinti und Roma“.  Christiano Gitano und seine Musiker begleiteten die Veranstaltung mit den Rhythmen der Sinti-Musik à la „Schnuckenack“ Reinhardt und –Django Reinhardt. Dr. Udo Engbring-Romag erläuterte in seiner Kuratoren-Führung die Stationen der Ausstellung.

Sabine Philipp begrüßt die Gäste. © Foto: Diether v. Goddenthow
Sabine Philipp begrüßt die Gäste. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung „Der Weg der Sinti und Roma“ ist das Ergebnis langjähriger Arbeit des Landesverbandes der deutschen Sinti und Roma in Hessen. Die Ausstellung erklärt, woher Sinti und Roma kommen und wie lange sie schon im deutschsprachigen Raum leben. Im Zentrum stehen die jahrhundertealten Vorurteile gegenüber Sinti und Roma. Bereits zu Beginn der Neuzeit vor 500 Jahren wurden Sinti und Roma als „Zigeuner“ stigmatisiert und diskriminiert, mit schrecklichen Folgen für die Betroffenen. Klischees und Vorurteile wurden über die Jahrhunderte in Kunst und Literatur tradiert und hielten sich hartnäckig.

Wie es im Begleitprospekt heißt, wurde die Ausstellung „Weg der Sinti und Roma ..“ erstmals im Dezember 2015 der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie wurde herausgegeben von Adam Strauß und konzipiert, gestaltet und getextet von Udo Engbring-Romag. Die Wanderausstellung umfasst 37 Rollup-Tafeln. Das erste Drittel der Tafeln zeigt „Zigeuner“-Bilder und Verfolgungsgeschichten aus der Zeit vor 1933.Die Ausstellung macht dazu Aussagen zu kulturellen Traditionen der Sinti und Roma.
Der zweite Teil gibt eine ganz knappe Übersicht über den NS-Vökermord und sein Folgen. Der dritte Teil zeigt die Kontinuität des Antiziganismus und vor allem auch den Kampf gegen Antiziganismus und für eine Anerkennung als Minderheit.

Kurator Dr. Udo Engring-Romang führt fachkundig und anschaulich durch die einzelnen Stationen der Ausstellung. © Foto: Diether v. Goddenthow
Kurator Dr. Udo Engring-Romang führt fachkundig und anschaulich durch die einzelnen Stationen der Ausstellung. © Foto: Diether v. Goddenthow

Der Tiefpunkt der Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma war der Völkermord durch die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg. Doch auch nach dem Krieg endete die Diskriminierung gegenüber den Überlebenden nicht. Lange mussten sie um Anerkennung kämpfen. Die Ausstellung thematisiert auch die Anfänge in der Bürgerrechtsbewegung, als Sinti und Roma organisiert damit begannen, sich gegen die fortgesetzte Ungerechtigkeit zu wehren. Obwohl sie Erfolge erzielen konnten, beispielsweise die späte Anerkennung des Völkermordes im Zweiten Weltkrieg im Jahre 1982, sind die „Zigeuner“-Bilder noch immer in den Köpfen der Menschen präsent. In Presse, Film, Fernsehen und der Popmusik finden sich auch heute noch so zahlreiche Beispiele, dass man beinahe von einem kulturellen Code sprechen kann, der Sinti und Roma zu „Zigeunern“ macht und ihnen unterstellt, anders und schlecht zu sein.

Christiano Gitano (Gitarre) mit Musikern sorgten für den richtigen Swing. © Foto: Diether v. Goddenthow
Christiano Gitano (Gitarre) mit Musikern sorgten für den richtigen Swing. © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit der Sonderausstellung „Der Weg der Sinti und Roma“ möchte das „sam – Stadtmuseum am Markt“ einen Beitrag zur Aufklärungsarbeit leisten. Vorurteile und Klischees können nicht in Frage gestellt werden, wenn kritisches Wissen fehlt. Gerade in den heutigen Zeiten – vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland und Europa – ist es enorm wichtig, populistischem Gedankengut entgegenzuwirken.

Dies setzt das „sam – Stadtmuseum am Markt“ auf unterschiedlichen Wegen um. Damit gezielt jüngere Menschen angesprochen werden, bietet das Museum zusammen mit dem Landesverband eine Schulung für Schüler im Vorfeld der Ausstellungseröffnung an. Die Schüler lernen hier, wie sie ihre Mitschüler durch die Ausstellung führen können. Angenommen haben das Projekt Schüler der Helene-Lange-Schule sowie des Campus Klarenthal.

Ausstellungs-Impression. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression. © Foto: Diether v. Goddenthow

Im Begleitprogramm der Ausstellung findet sich ein musikalischer Mittag. Mitglieder des Romeo Franz Ensemble werden am 10. Juni am Museumsbrunnen mit Swing und Jazz aufwarten. Das Museum möchte die Gelegenheit nutzen, um auf den musikalischen Beitrag von Sinti und Roma zur deutschen und europäischen Kultur hinzuweisen.

Ein weiteres Highlight im Rahmenprogramm ist ein Filmabend. Am 12. Juni zeigt das sam den Film „Bis zum Ende der Welt“, der einen aktuellen Bezug zur Thematik der Ausstellung herstellt, indem er antiziganistische Denkmuster und ihre Folgen thematisiert. Im Anschluss können interessierte Besucher und Zuschauer gemeinsam im sam über das Gesehene diskutieren und sich austauschen.

Eingang ins unterirdische Stadtmuseum am Markt (Dern'sches Gelände). © Foto: Diether v. Goddenthow
Eingang ins unterirdische Stadtmuseum am Markt (Dern’sches Gelände). © Foto: Diether v. Goddenthow

Führungen durch die Ausstellung können auf Anfrage gebucht werden. Einen festen Termin hierfür wird es am Abend des 19. Juni geben. Bei Fragen und Buchungswünschen: stadtmuseum@wiesbaden.de.  Weitere Infos: Stadtmuseum am Markt (SAM) Wiesbaden,  Am Dern’schen Gelände!

 

Wiesbadener Kulturwochen gegen Antiziganismus vom 29. Mai bis 22. Juni 2018

Wenn keiner hinguckt, wenn im Wald ein Baum umfällt … Eröffnung „PresseFoto Hessen-Thüringen“ in der IHK Wiesbaden

Vor dem Hintergrund des Siegerfotos  „Schlüpfendes Hühnerküken im Frankfurter Zoo“.zum Sonderthema „Aufbruch“ von  Wolfgang Minich von li.n.r.: Axel Imholz, Kulturdezernent, Knud Zilian, 2.Vors. DJV-Hessen, Sabine Meder, IHK-Hauptgeschäftsführerin ab 1. Jan. 2019, IHK-Präsident Dr. Christian Gastl. © Foto: Diether v. Goddenthow
Vor dem Hintergrund des Siegerfotos „Schlüpfendes Hühnerküken im Frankfurter Zoo“.zum Sonderthema „Aufbruch“ von Wolfgang Minich von li.n.r.: Axel Imholz, Kulturdezernent, Knud Zilian, 1.Vors. DJV-Hessen, Sabine Meder, IHK-Hauptgeschäftsführerin ab 1. Jan. 2019, IHK-Präsident Dr. Christian Gastl. © Foto: Diether v. Goddenthow

Gestern Abend eröffneten IHK- Kammerpräsident Dr. Christian Gastl, Knud Zilian, 1. Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verband (DJV) Hessen und Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, die Ausstellung „Pressefoto Hessen-Thüringen 2017“ im Eingangsfoyer der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden.

Die Sucht nach Bildern sei ungebrochen. Jede Facebook-Nachricht, jeder Twitter-Tweet erzeuge mehr Aufmerksamkeit, wenn ein Foto beigefügt sei. Allein bei Facebook würden täglich 300 Millionen Fotos verschickt, minütlich also mehr als 208 000 Bilder oder 3.500 Fotos pro Sekunde, unterstrich Kammerpräsident Gastl das seit Jahren ständig wachsende Verlangen nach Bildern. „Doch die wenigsten Fotos vermögen es, mehr als der flüchtigen Betrachtung Stand zu halten“, ein gutes Bild sei, um mit dem 2004 verstorbenen Fotograf Henri Gartier-Bresson zu sprechen, eines, „auf das man länger als eine Sekunde schaut“, so Gastl. Ein gutes Foto vermittele Emotionen und Stimmungen, die nicht notwendigerweise positiv oder angenehm sein müssten. Den in der Foto-Aussstellung PresseFoto Hessen-Thüringen präsentierten Fotos hafte in der Mehrzahl nichts Spektakuläres, nicht „der“ dramatische Moment an. „vielmehr ist es der geschärfte Blick von Pressefotografen auf die kleinen Momente des Alltags, der verdichtet in einem einzigen Foto zum Ausdruck kommt“, sagte der Kammerpräsident.

Verhält es sich mit einem Foto ähnlich wie mit dem umfallenden Baum, oder dem Politiker? © Foto: Diether v. Goddenthow
Verhält es sich mit einem Foto ähnlich wie mit dem umfallenden Baum, oder dem Politiker? © Foto: Diether v. Goddenthow

Im richtigen Moment, eine Situation genau jetzt festzuhalten, darum gehe es, selbst, wenn dabei Abstriche bei der Kunst gemacht würden, wobei die Frage im Raume bliebe, ob es ein Kunstwerk oder eine Momentaufnahme sei, wenn man „ein besonderes Motiv nach längerem Überlegen mit der Routine bestmöglichst ins Bild setzt“, hinterfragte Knud Zillian. Die Kollegen, die für ihre Veröffentlichungen täglich mit ihrer Kamera unterwegs seien, hätten „einen scharfen Blick und vor allen Dingen die notwendige Routine, um auch blitzartig auf den Auslöser zu drücken, um eine Momentaufnahme machen zu können, die uns Laien nicht möglich gewesen wäre“, so der 1. Vorsitzende DJV-Hessen.

Um erst gar nicht Gefahr zu laufen, gar dasselbe wie im vergangen Jahr zu wiederholen, habe er eine in der Philosophie gerne aufgerufene Frage in leichter Abwandlung sich zu eigen gemacht, nämlich, ob ein Baum, der im Wald umfalle, tatsächlich umgefallen sei, wenn keiner da war, um darüber zu berichten. Sind wir Politiker also bei einer Veranstaltung gewesen, „wenn niemand dort war, der darüber berichten kann?“ warf Axel Imholz ein wenig augenzwinkernd in die Runde. Denn, „ein Großteil der Menschen in dieser Stadt, in diesem Land, auf der ganzen Welt, erlebt die Wirklichkeit nicht durch Teilnahme, sondern durch die mediale Übermittlung!“, so Imholz. Für Politiker sei es zwar wunderbar, wenn sie beispielsweise ein- oder zweimal in einem Zeitungsartikel genannt würden. „Aber es ist unschlagbar, wenn man auf einem Foto drauf ist. Man wird noch Tage danach angesprochen“. Während Texte rasch mit neuen Informationen überlagert würden, „ist das Bild im Kopf geblieben“, so Imholz. Und das zeige eben auch, welche Bedeutung Fotos in der Presse haben. „Die ermöglichen uns einen Blick auf die Wirklichkeit, den wir sonst, weil wir überall gar nicht sein können, nicht hätten.“ Es gäbe mit Sicherheit Fotografen, die oft darauf lauerten, dass im Wald ein Baum umfiele, und  genau im richtigen Moment auf den Auslöser drückten. Ein „normaler“ Mensch habe die Zeit gar nicht dazu, „freut sich aber, wenn er plötzlich so einen Schnappschuss sieht wie das Küken, das aus dem Ei schlüpft. Das ist ja schon ein Volltreffer. Wir sind darauf angewiesen, dass wir diesen Blick eröffnet bekommen, und wir müssen allerdings immer darauf achten, uns bewusst zu machen: ‚das ist ein gelenkter Blick!‘ Es ist eben ja nicht die Wirklichkeit, wie sie in Gänze da ist, sondern immer nur ein Ausschnitt, der uns präsentiert wird“, so der Kulturdezernent, selbst gelernter Journalist.

Ausstellungs-Impression. Den Lufthansa-Flieger auf Kai Oliver Pfaffenbachs Foto "Käsereibe", der beim Landeanflug auf Frankfurt/Main den Mond zu schrammen scheint, sieht man nur, wenn man sich die Ausstellung selbst anschaut.
Ausstellungs-Impression. Den Lufthansa-Flieger auf Kai Oliver Pfaffenbachs Foto „Käsereibe“, der beim Landeanflug auf Frankfurt/Main den Mond zu schrammen scheint, sieht man nur, wenn man sich die Ausstellung selbst anschaut.

An dem zum elften Mal ausgeschriebenen Wettbewerb beteiligten sich 63 hauptberufliche Journalistinnen und Journalisten aus Hessen und Thüringen, die rund 650 Fotos einreichten. Details zu Gewinnern und ihren Bildern finden Sie hier. Weitere Informationen über den seit 2007 veranstalteten jährlichen Journalistenpreis: „PresseFoto Hessen-Thüringen“ der Landesverbände Hessen und Thüringen im Deutschen Journalisten-Verband (DJV)

Die Ausstellung mit 80 ausgewählten Fotos werden im Eingangsfoyer noch bis 19. Juni 2018 gezeigt (Montag bis Donnerstag 8- 17 Uhr, Freitag 8 – 16 Uhr).
Industrie- und Handelskammer Wiesbaden, Wilhelmstr. 24-26.

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

„Trenndie“ und Kiezkaufhaus mit Umweltpreis geehrt

Preisträger sind das Recyclingprojekt „Trenndie“ der Friedrich-Ludwig-Jahnschule (vorne) sowie das Kiezkaufhaus, einem Online-Shop mit Lieferung von Produkten Wiesbadener Geschäfte per Lastenfahrrad (hinten) mit Oberbürgermeister  Seven Gerich (mitte rechts) und Umweltdezernent Andreas Kowol (mitte links) auf der Rathaustreppe nach der Preisverleihung. © Foto: Diether v. Goddenthow
Preisträger sind das Recyclingprojekt „Trenndie“ der Friedrich-Ludwig-Jahnschule (vorne) sowie das Kiezkaufhaus, einem Online-Shop mit Lieferung von Produkten Wiesbadener Geschäfte per Lastenfahrrad (hinten) mit Oberbürgermeister Seven Gerich (mitte rechts) und Umweltdezernent Andreas Kowol (mitte links) auf der Rathaustreppe nach der Preisverleihung. © Foto: Diether v. Goddenthow

Oberbürgermeister Sven Gerich und Umweltdezernent Andreas Kowol haben am 29. Mai den Wiesbadener Umweltpreis 2018 verliehen. Preisträger sind das Recyclingprojekt „Trenndie“ der Friedrich-Ludwig-Jahnschule sowie das Kiezkaufhaus, einem Online-Shop mit Lieferung von Produkten Wiesbadener Geschäfte per Lastenfahrrad.

Im großen Festsaal des Rathauses nahmen die Preisträger Urkunden und Schecks über das Preisgeld von insgesamt 3.000 Euro entgegen. Oberbürgermeister Sven Gerich zeigte sich begeistert von der Abfallsammelaktion „Trenndie“ der Klasse 1 b der Jahnschule. „Es ist großartig, wie die jüngsten Bewerber um den Umweltpreis, gemeinsam mit ihrer Lehrerin, soziales Engagement und Umweltschutz verbinden“, so Gerich.

Kiezkaufhaus räumt den 1. Preis ab. © Foto: Diether v. Goddenthow
Kiezkaufhaus räumt den 1. Preis ab. © Foto: Diether v. Goddenthow

Bei dem Projekt sammeln Schülerinnen und Schüler, zusammen mit ihrem Maskottchen Trenndie, wiederverwertbaren Abfall, schützen damit die Umwelt und helfen anderen Menschen. Die Klasse hat Sammelstellen in Wiesbaden eingerichtet, über die zum Beispiel Plastikdeckel gesammelt werden. Mit dem Verkaufserlös werden weltweit Polio-Impfungen finanziert. Mit den Einnahmen von anderen Recyclingprojekten unterstützen die Erstklässler ein Patenkind in Afrika.

Andreas Kowol, Dezernent für Umwelt, Grünflächen und Verkehr, hob das Wiesbadener Kiezkaufhaus hervor. „Der Online-Shop hat die Umweltpreis-Jury überzeugt, denn hier werden Produkte von inhabergeführten lokalen Händlern und Herstellern angeboten und Einkäufe mit Lastenfahrrädern emissionsfrei und klimaschonend zum Kunden geliefert – Luftschadstoffe? Fehlanzeige! Das ist zukunftsweisende Logistik“, erklärte Kowol. Wichtig war der Jury auch, dass die Plattform den Komfort des Online-Shoppings mit dem Wunsch, den lokalen Handel zu unterstützen, verbindet.

Dietrich Kröger (84) hat einen Zusatzpreis für die jahrzehntelange Betreuung seiner Streuobstwiesen.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Dietrich Kröger (84) hat einen Zusatzpreis für die jahrzehntelange Betreuung seiner Streuobstwiesen. © Foto: Diether v. Goddenthow

Für herausragendes und jahrzehntelanges Engagement im Umwelt- und Naturschutz erhielt der Bürger Dietrich Kröger einen Zusatzpreis. Kröger (84) setzt sich für den Erhalt von Streuobstwiesen in Breckenheim ein und schützt so wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Für sein Engagement erhielt er eine Urkunde in Verbindung mit einem Preisgeld in Höhe von 500 Euro.

Mit dem Wiesbadener Umweltpreis wurden seit dem Jahr 2010 nun zum vierten Mal Menschen ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise im Sinne der Nachhaltigkeit engagieren. Die Jury, so Kowol, sei beeindruckt gewesen von der hohen Qualität und dem großen Themenspektrum aller eingereichten Bewerbungen: Ob Ressourcenschonung, Umweltbildung, Schutz von Biotopen oder Tier- und Pflanzenarten – die Bandbreite der Aktivitäten sei beeindruckend und zeige, wie breit das Umweltengagement von Einzelpersonen, Initiativen, Vereinen und Unternehmen in Wiesbaden insgesamt aufgestellt sei. Entsprechend sei es der Jury auch nicht leicht gefallen, sich zu entscheiden. Die Jury setzte sich aus dem Umweltdezernenten, Vertretern der am Umweltausschuss teilnehmenden Fraktionen sowie der Leiterin des Umweltamtes zusammen. Weitere Informationen zu den Preisträgern gibt es unter https://www.kiezkaufhaus.de/ und http://www.jahnschule-wiesbaden.de/nachrichten/trenndie/.

Gelungene Premiere im neuen RheinMain CongressCenter mit der IHK-Bildungsmesse

Premiere im Rhein-Main-CongressCenter mit der IHK-Bildungsmesse am 25. u. Mai 2018, während nebenan der "Bär tobt" mit der Hobbymesse "Bärwelt" vom 26. bis 27. Mai 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow
Premiere im Rhein-Main-CongressCenter mit der IHK-Bildungsmesse am 25. u. Mai 2018, während nebenan der „Bär tobt“ mit der Hobbymesse „Bärwelt“ vom 26. bis 27. Mai 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow

Veranstalter der IHK-Bildungsmesse – azubi- & studientage Wiesbaden 2018 ziehen positive Bilanz – Besucherzahl deutlich gestiegen – 8.550 Schüler, Eltern und Lehrer

Immer umringt, der Naspa-Stand auf der IHK-Bildungsmesse. © Foto: Diether v. Goddenthow
Immer umringt, der Naspa-Stand auf der IHK-Bildungsmesse. © Foto: Diether v. Goddenthow

Besucherandrang noch vor dem offiziellen Einlass, reges Treiben, rund 120 Aussteller, weit über 250 Ausbildungsberufe und 8.550 Besucher: Die IHK-Bildungsmesse – azubi- & studientage Wiesbaden 2018 hat die Erwartungen der Veranstalter, der mmm message messe & marketing GmbH und der IHK Wiesbaden, übertroffen. Zur Premiere im neu eröffneten RheinMain CongressCenter waren an den beiden Messetagen gut 2.000 Besucher mehr als im Vorjahr gekommen – rund 8.550 Schüler, Eltern und Lehrer nutzten die Gelegenheit, mit den ausstellenden Unternehmen, Hochschulen, Universitäten, Kammern und Institutionen in persönlichen Kontakt zu treten.

Großes Interesse herrschte auch am GWW-Stand für Berufsausbildung und Duales Studium, etwa zum Immobilienkaufmann, Industriekaufmann oder Werkzeugmechaniker, beispielsweise zum Einsatz in der Haustechnik.© Foto: Diether v. Goddenthow
Großes Interesse herrschte auch am GWW-Stand für Berufsausbildung und Duales Studium, etwa zum Immobilienkaufmann, Industriekaufmann oder Werkzeugmechaniker, beispielsweise zum Einsatz in der Haustechnik.© Foto: Diether v. Goddenthow

Zahlreiche motivierte und interessierte Messebesucher kamen mit vorbereiteten Bewerbungsmappen und Fragen über Fragen auf dem Spickzettel an die Stände der ausstellenden Unternehmen. „Nur beim persönlichen Gespräch lassen sich Barrieren und Ängste abbauen“, sagt Frans Louis Isrif, Geschäftsführer der mmm message messe & marketing GmbH. „Die IHK-Bildungsmesse – azubi- & studientage Wiesbaden bietet nicht nur eine zeitgemäße Plattform für die Face-to-Face-Kommunikation, sondern bietet jetzt schon einen detaillierten Einblick in neu entstandene Berufsbilder.“

Große Aufmerksamkeit genoss auch „Pepper“, der humanoide Roboter des Herstellers Softbank Robotics, der am Stand der IHK im Einsatz war – als Botschafter für die vielfältigen Möglichkeiten, die der digitale Wandel mit sich bringt.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Große Aufmerksamkeit genoss auch „Pepper“, der humanoide Roboter des Herstellers Softbank Robotics, der am Stand der IHK im Einsatz war – als Botschafter für die vielfältigen Möglichkeiten, die der digitale Wandel mit sich bringt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Große Aufmerksamkeit genoss auch „Pepper“, der humanoide Roboter des Herstellers Softbank Robotics, der am Stand der IHK im Einsatz war – als Botschafter für die vielfältigen Möglichkeiten, die der digitale Wandel mit sich bringt. „Das Megathema Digitalisierung ist längst in den Berufen angekommen und manifestiert sich in Zusatzqualifikationen und vernetzter Ausbildung. Dass die Jugendlichen diesen Wandel der Arbeitswelt spannend finden und mitgestalten wollen, hat uns auch das große Interesse an unserem Stand gezeigt“, sagt Christine Lutz, Geschäftsführerin Aus- und Weiterbildung bei der IHK Wiesbaden.

Impression der IHK-Bildungsmesse 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression der IHK-Bildungsmesse 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die nächste IHK-Bildungsmesse – azubi- & studientage Wiesbaden findet am 15. März und 16. März 2019 im RMCC statt.

(Text: Melanie Dietz, IHK-Wiesbaden)

 

Paulskirche: Oberbürgermeister Peter Feldmann begrüßt 600 Ehrenamtliche zur Verleihung der Ehrenamts-Card in der Paulskirche

Vergabe der Frankfurter Ehrenamts-Card 2018 in der Paulskirche: OB Peter Feldmann mit Renate Drüker (links) und Renata Berlin (mitte), die stellvertretend für alle 1000 Ehrenamtliche die Card2018 in Empfang nahmen.© Foto: Diether v. Goddenthow
Vergabe der Frankfurter Ehrenamts-Card 2018 in der Paulskirche: OB Peter Feldmann mit Renate Drüker (links) und Renata Berlin (mitte), die stellvertretend für alle 1000 Ehrenamtliche die Card2018 in Empfang nahmen.© Foto: Diether v. Goddenthow

(ffm) Oberbürgermeister Peter Feldmann hat am Dienstag, 28. Mai, das herausragende Engagement von Bürgerinnen und Bürgern gewürdigt, die ehrenamtlich in Frankfurter Vereinen, Verbänden und gemeinnützigen Organisationen tätig sind. Er sagte: „Unsere Stadt braucht Menschen, die sich engagieren und Verantwortung übernehmen, die anpacken. Ehrenamtliches Engagement hat in Frankfurt eine lange Tradition und ist Markenzeichen unserer Stadt. Allen Engagierten gilt mein herzlicher Dank.“

Mit der Ehrenamts-Card können hessenweit Vergünstigungen beim Besuch von öffentlichen und privaten Einrichtungen und Veranstaltungen in Anspruch genommen werden. Die E-Card bietet vielfältige Möglichkeiten, attraktive Angebote für die ganze Familie zu nutzen, sie gewährt kostenlosen Eintritt in viele Museen, ermäßigten Eintritt in Schwimmbädern und bei Sportveranstaltungen und darüber hinaus die Teilnahme an Verlosungen für Freikarten und Sonderaktionen zu bestimmten Veranstaltungen.

In Frankfurt können beispielsweise die Frei- und Hallenbäder, die Eissporthalle sowie Zoo und Palmengarten mit Ermäßigung besucht werden. In diesem Jahr sind neue Partnerorganisationen dazugekommen, die das Angebot an Vergünstigungen für langjährig ehrenamtlich Aktive erweitern.

Fast bis auf den letzten Platz hatten  Frankfurts "Ehrenamtliche" die Paulskirche "besetzt". © Foto: Diether v. Goddenthow
Fast bis auf den letzten Platz hatten Frankfurts „Ehrenamtliche“ die Paulskirche „besetzt“. © Foto: Diether v. Goddenthow

Für das Jahr 2018 ist das Kontingent der jährlich zu vergebenden 1000 Karten bereits erschöpft. Die Antragstellung für besonders engagierte Frankfurter, die sich seit mindestens fünf Jahren für mindestens fünf Stunden pro Woche in einer oder mehrerer gemeinnützig tätiger Organisationen einbringen, ohne eine pauschale Aufwandsentschädigung zu erhalten, ist ab 2019 wieder möglich.

Das Modell des „begehbaren Gehirns“ für das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt heute vorgestellt

MEG-Demonstrations-Messung mit Fußball-Legende Charly Körbel für das geplante Highlight-Exponat „Begehbares Gehirn“ im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt

So soll das begehbare Gehirn im neuen Senckenberg aussehen. Copyright: Modell: Hertie-Stiftung 2018, Alexander Grychtolik/Foto: U. Dettmar
So soll das begehbare Gehirn im neuen Senckenberg aussehen. Copyright: Modell: Hertie-Stiftung 2018, Alexander Grychtolik/Foto: U. Dettmar

Frankfurt, den 28.05.2018. Im vergangenen Jahr hat sich Rekordbundesligaspieler und Leiter der Eintracht Frankfurt Fußballschule Karl-Heinz „Charly“ Körbel ins MRT gelegt, um sein Gehirn für die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung scannen zu lassen. Der Scan dient als Grundlage für das begehbare Gehirn – das Highlight-Exponat im Bereich „Mensch“ des geplanten neuen Senckenberg Naturmuseums, den die Gemeinnützige Hertie-Stiftung mit einer Million Euro fördert. Ein nach dem Gehirn von Charly Körbel angefertigtes Arbeitsmodell des Exponats liegt inzwischen vor und nun werden die neurowissenschaftlichen Inhalte ausgearbeitet, welche die Besucher im Inneren des „Begehbaren Gehirns“ sehen und hören werden. Auch hier spielt das Thema
„Fußball“ eine wichtige Rolle: Was geschieht im Kopf eines Spielers, wenn er eine Trillerpfeife hört, einen Fußball sieht oder diesen mit dem Fuß berührt? Das möchten Senckenberg, die Hertie-Stiftung und das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik u.a. mit Hilfe von Magnetenzephalographie-Messungen der Hirnrinde verdeutlichen und im Ausstellungsbereich „Mensch“ des Neuen Museums darstellen. Charly Körbel unterstützt dieses Projekt und nahm an einer MEG-Demonstrations-Messung teil, um dieses Verfahren vorzustellen und damit einen Blick in das zukünftige Gehirnexponat zu geben.

Das Highlight-Exponat „Begehbares Gehirn“ ist noch nicht zu besichtigen – die Vorbereitungen des geplanten neuen Ausstellungsbereichs im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt laufen hinter den Kulissen aber bereits auf Hochtouren. Auf der heutigen Pressekonferenz wurde ein Modell im Maßstab 1:10 präsentiert. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir mit der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und mit dem Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik so hochkarätige Unterstützung bei der Konzeptionierung des Ausstellungsbereichs ‚Mensch als System’ haben. Und vor allem freuen wir uns sehr darüber, dass Herr Körbel unser Projekt weiter unterstützt und an dieser Demonstrations-Messung teilnimmt“ erklärt Dr. Martin Čepek, Leiter des Stabs Zentrale Museumsentwicklung bei Senckenberg. „Wir erarbeiten zurzeit die Inhalte des Ausstellungsbereichs, der den Besuchern veranschaulichen soll, wie das menschliche Gehirn funktioniert“, fährt er fort.

„Der Bau des neuen Senckenberg-Museums ist eines der aufregendsten Projekte dieser Jahre“ findet Charly Körbel, der während seiner Profikarriere ausschließlich für Eintracht Frankfurt antrat und mit 602 Spielen den Rekord für die meisten Einsätze in der Fußball-Bundesliga hält. „Es erfüllt mich wirklich mit Stolz ein Teil davon zu sein. Das Modell des eigenen Gehirns in den Händen zu halten ist ein seltsames Gefühl: faszinierend und irgendwie mulmig zugleich. Wie wird es dann erst mit der begehbaren XXL-Version sein? In jedem Fall ist es extrem spannend, vor Augen geführt zu bekommen, was das Gehirn beim Fußballspielen alles leistet und wie viele Reize es gleichzeitig verarbeiten muss“, so Körbel.

Dr. Martin Cepek, Dr. Astrid Proksch, Karl-Heinz Körbel und Prof. David Poeppel, PhD, mit dem 1:10 Modell des "Begehbaren Gehirns". Copyright: Senckenberg/Neunzehn
Dr. Martin Cepek, Dr. Astrid Proksch, Karl-Heinz Körbel und Prof. David Poeppel, PhD, mit dem 1:10 Modell des „Begehbaren Gehirns“. Copyright: Senckenberg/Neunzehn

„Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung ist einer der größten privaten Förderer der Hirnforschung in Deutschland. Neben der Gewinnung von Erkenntnissen über Funktionsweisen und der Erforschung von Erkrankungen, ist unser Anliegen, neurowissenschaftliche Inhalte allgemeinverständlich aufzubereiten, um Menschen für eines der faszinierendsten Organe zu begeistern und die Bedeutung der Hirnforschung für unseren Lebensalltag aufzuzeigen“, erklärt Dr. Astrid Proksch, Geschäftsführerin der Hertie-Stiftung, Arbeitsbereich „Gehirn erforschen“. Proksch weiter „Anhand von konkreten Beispielen aus der Fußballwelt können wir im „Begehbaren Gehirn“ sehr anschaulich die komplexen Vorgänge im Gehirn erklären. Wir sind dem MPI für empirische Ästhetik sehr dankbar, dass sie uns bei der inhaltlichen Entwicklung unterstützen.“ Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik machen am Beispiel von Sinneseindrücken, die ein Fußballspieler in Aktion erfährt, die Aktivität verschiedener Gehirnbereiche sichtbar und erklären deren Funktion. „Um den Ausstellungsbesuchern neurowissenschaftliche Methoden näher zu bringen, wie wir sie auch in vielfältigen Studien der Grundlagenforschung und Ästhetikforschung an unserem Institut einsetzen, haben wir typische Reize eines Fußballspiels mittels Magnetenzephalographie (MEG) gemessen und visualisiert. Sichtbar wird so: Je nach Gattung der Reize aktiviert unser Gehirn unterschiedliche, spezialisierte Areale“, erklärt Prof. David Poeppel, PhD, Geschäftsführender Direktor am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik. Bei diesem bildgebenden Verfahren wird die magnetische Aktivität des Gehirns durch äußere Sensoren gemessen und kann anschließend grafisch dargestellt werden.

Bis zur tatsächlichen Begehung des neuen Ausstellungsbereichs „System Mensch“ müssen die Museumsbesucher sich noch gedulden. Aktuell startet das „Projekt Senckenberg – Neues Museum“ mit einem modularen Umbau im Bestandsbau. Einzelne Themenbereiche entstehen neu, während der Museumsbetrieb weiterlaufen kann.

Die Ausstellung „Korallenriffe – Bedrohte Schätze der Ozeane“ (Start 8. Juni 2018) gibt einen
Vorgeschmack auf den neuen Raum „Korallenriffe“, der aktuell gebaut wird und 2020 eröffnet werden soll. Die neue Archaeopteryx-Ausstellung (Start: 6. Juli 2018) wird später in den Bereich „Fossillagerstätten“ im Neuen Museum übernommen werden und eine simulierte U-Boot-Tauchfahrt (Start: Winter 2018) weckt die Vorfreude auf den neu gestalteten Raum „Tiefsee“, der im Herbst 2019 eröffnet werden soll.

Weitere Projekte sind bereits mit verschiedenen Partnern in Planung und werden „hinter den Kulissen“ vorbereitet. Ziel ist es, durch den modularen Umbau eine längerfristige Museumsschließung zu vermeiden, nach und nach neue Räume zu eröffnen und den Besucherinnen und Besuchern bereits im laufenden Jahr 2018 Vorboten des Neuen Museums präsentieren zu können. Für die große Um- und Neubauaktion wird eine Summe von 56 Millionen Euro benötigt, die über die Fundraising-Kampagne unter dem Slogan „Die Welt baut ihr Museum“ gesammelt wird. Mehr unter: www.die-welt-baut-ihr-museum.de

Banker, Bordelle und Bohème: Stationen der Geschichte des Bahnhofsviertels Neue Ausstellung im Institut für Stadtgeschichte mit Publikation

Institut für Stadtgeschichte. © Foto: Diether v. Goddenthow
Institut für Stadtgeschichte. © Foto: Diether v. Goddenthow

Vom 29. Mai 2018 bis 7. April 2019 zeigt das Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main die Ausstellung „Banker, Bordelle und Bohème: Stationen der Geschichte des Bahnhofsviertels“. Die im Dormitorium des Karmeliterklosters zu sehende Schau thematisiert die Historie von Frankfurts vielseitigstem und schillerndstem Stadtteil in 24 Stationen.

„Die Ausstellung erhellt die wechselhafte Geschichte des Bahnhofsviertels. Hier wurde und wird Großstadt Realität, mit all ihren Facetten und Herausforderungen“, betonte Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig. Dr. Evelyn Brockhoff, Leitende Direktorin des Instituts für Stadtgeschichte, wies auf die Besonderheiten des Ende des 19. Jahrhunderts zwischen Altstadt und dem 1888 eröffneten Hauptbahnhof entstandenen Quartiers hin: „Wussten Sie, dass das Bahnhofsviertel noch vor 100 Jahren als Frankfurts modernes Vorzeigeviertel galt und erst seit der Mitte des 20. Jahrhunderts den Duktus eines verrufenen Viertels erhielt?“

© Kaiserstraße mit Blickrichtung Hauptbahnhof um 1910 (ISG S17/550-12)
© Kaiserstraße mit Blickrichtung Hauptbahnhof um 1910 (ISG S17/550-12)

Die 24 Stationen führen den Besucher vom Mittelalter und dem Hochgericht auf dem Galgenfeld bis in die heutigen Debatten um die Gentrifizierung des Stadtteils. Dabei ist letztere Entwicklung kein neues Phänomen. Wie die Ausstellung verdeutlicht, durchziehen die Historie des Bahnhofsviertels beständig Immobilien- und Bodenspekulationen. Immer wieder musste die vormalige Bebauung neuen Nutzungskonzepten Platz machen: Sommerhäuser für noblere Villen, diese für Miets- oder Geschäftshäuser und diese wiederum für Hotels, Bürobauten oder Bankentürme.

„Die meisten erwarten wohl eine Ausstellung über Prostitution, Drogen und Nachtleben. Doch wir wollten nicht die gängigen Klischees über das Bahnhofsviertel aufwärmen“, brachte Dr. Markus Häfner, Kurator der Ausstellung, die Absichten auf den Punkt. „Vielmehr beleuchtet die Schau die zahlreichen Facetten des Quartiers und die vielfältigen Entwicklungen seit dem Mittelalter“, erläuterte er. Hierbei stehen Bau- und Technikgeschichte, Drogenproblematik und Rotlichtmilieu gleichberechtigt neben stilprägenden Gebäuden und Institutionen, Gewerbezweigen und Protagonisten.

So thematisiert die Ausstellung auch die früheren Westbahnhöfe, den Bau des Hauptbahnhofs, die Internationale Elektrotechnische Ausstellung von 1891, die Planungen für das noble Wohn- und Geschäftsviertel sowie markante Bauten wie das Schumanntheater, Hotels oder das Gewerkschaftshaus. Ebenso finden Aufstieg und Niedergang des Pelzhandels, alteingesessene Geschäfte, multikulturelle Geschäftswelt und Bars, Herausforderungen und Erfolge der Drogenproblematik, Rotlichtmilieu und Nightlife, Bankentürme und Entvölkerung des Stadtviertels Berücksichtigung. Immer wieder lädt die Ausstellung den Besucher ein, Protagonisten des Quartiers und kleine Geschichten kennenzulernen.

Großer Andrang, gleich bei der Eröffnung am 28.Mai 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow
Großer Andrang, gleich bei der Eröffnung am 28.Mai 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow

Heute weitgehend vergessen ist die Bedeutung des Quartiers als Zentrum der Varietékunst und des Schauspiels. „Schumanntheater und Neues Theater bildeten für Jahrzehnte einen strahlenden Stern im kulturellen Leben Frankfurts“, stellte Hartwig heraus. „Für Oberbürgermeister Franz Adickes war es nicht das nahegelegene Schauspielhaus, sondern der am Bahnhofsvorplatz gelegene ‚Zirkus Albert Schumann‘, der Frankfurt zur Metropole machte“, rief sie in Erinnerung.

Neben Darstellungen in Bild und Text zeigt die Ausstellung zahlreiche Exponate aus den Beständen des Instituts für Stadtgeschichte und aus Privatbesitz – etwa Rotlichtreiseführer, eine Zither aus Produktion des Musikhauses Hummel/Cream Music, ein Stück Fassade des Hauptbahnhofs, Kürschnerwerkzeuge oder Bijous und Abzeichen der Loge zur Einigkeit.

Ausstellungs-Impression. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Lernen Sie die Historie des Viertels kennen, das für viele Frankfurt erst zur Metropole macht!“, lud Brockhoff Frankfurter und Touristen gleichermaßen ein, die spannende Geschichte des Viertels kennenzulernen. „Als Kind des Bahnhofsviertels verbinde ich mit vielen Inhalten persönliche Erinnerungen“, freute sie sich über die aktuelle Schau im Institut für Stadtgeschichte. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.

Ein Begleitprogramm vertieft Einzelaspekte der Ausstellung. Die Vortragsreihe, teilweise in Kooperation mit der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte e.V., beginnt am 11. Juni 2018 mit dem Ausstellungskurator Dr. Markus Häfner zum Thema „Ein nobles Wohn- und Geschäftsviertel: Das Bahnhofsviertel von der Entstehung bis 1945“. Am 17. September 2018 erläutert Dr. Michael Matthäus „Die Frankfurter Scharfrichter in reichsstädtischer Zeit“. Im Fokus des Vortrages von Dr. Heinz Schomann am 22. Oktober 2018 steht „Der Frankfurter Hauptbahnhof: Wettbewerb, Bau und Architektur“. Über die Thematik „Prostitution und Rotlichtbezirk“ als „Ort der Hoffnung, Ort des Scheiterns“ referiert am 19. November 2018 Dr. Fritz Koch. Am 14. Januar 2019 wirft Stephan Skora mit „Schumanns Pferde, Klinkes Tiger“ einen Blick auf Frankfurter Varieté-Geschichten und präsentiert dazu passende Zaubertricks. Den Zyklus schließt am 11. Februar 2019 Klaus Janke mit dem „Reizthema Aufwertung: Wem gehört das Bahnhofsviertel?“ ab. Alle Vorträge beginnen jeweils um 18.30 Uhr und finden im Dormitorium des Karmeliterklosters statt. Der Eintritt beträgt 4 Euro, ermäßigt 3 Euro.

Impressionen zur Käuflichen Liebe: Straßenstrich, Sperrgebietsverordnungen und Laufhäuser. © Foto: Diether v. Goddenthow
Impressionen zur Käuflichen Liebe: Straßenstrich, Sperrgebietsverordnungen und Laufhäuser. © Foto: Diether v. Goddenthow

Auch das Frankfurter Erzählcafé nimmt das Thema Bahnhofsviertel zwei Mal in den Fokus. Am 10. Dezember 2018 berichten als exemplarische „Gesichter des Bahnhofsviertels“ u. a. Jennifer Blaine über ihre Erlebnisse als Drogenabhängige, Norman Weber über seine Arbeit im Rotlichtmilieu als Geschäftsführer des Pure Platinum und Oskar Mahler über seine Tätigkeit als Stadtteilbildhauer und Inhaber des Hammermuseums. Die Moderation übernehmen Ausstellungskurator Dr. Markus Häfner und Ulrich Mattner, Journalist und Vorsitzender des Gewerbevereins „Treffpunkt Bahnhofsviertel“. Die gegenwärtige und zukünftige Entwicklung des Quartiers stehen im Fokus des Erzählcafés „Das Bahnhofsviertel heute zwischen Kriminalität, Gentrifizierung und Multi-Kulti“ am 11. März 2019. Zusammen mit dem Gentrifizierungsforscher Dr. habil. Sebastian Schipper, dem Schutzmann vor Ort Björn Driebold und Viertelkenner Ulrich Mattner erläutert Moderator Häfner aktuelle Fragen: Verdrängt die Gentrifizierung die Bordelle? Trauen sich Anwohner ob der Drogenszene noch auf die Straße? Schafft mehr Polizei im Viertel mehr Sicherheit? Beide Veranstaltungen beginnen jeweils um 18.30 Uhr und finden im Dormitorium des Karmeliterklosters statt. Der Eintritt ist jeweils frei.

Der Ausstellungskurator Dr. Markus Häfner führt am 7. Juni, 4. September und 15. November 2018 sowie am 26. Februar 2019 jeweils um 18 Uhr, am 29. Juli und 14. Oktober 2018 sowie am 13. Januar und 31. März 2019 jeweils um 15 Uhr durch die Ausstellung. Die Teilnahme an Führungen kostet 6 Euro, ermäßigt 3 Euro. Bestellte Gruppenführungen sind nach Anmeldung und Terminabsprache unter 069 212 314 17 oder info.amt47@stadtfrankfurt.de möglich. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.

Passend zur Ausstellung ist im Societäts-Verlag die Begleitpublikation „Banker, Bordelle & Bohème: Die Geschichte des Frankfurter Bahnhofsviertels“ von Klaus Janke und Markus Häfner erschienen. Auf 272 Seiten beleuchten die Autoren die Historie des Bahnhofsviertels und stellen dabei auch Protagonisten und „Typen“ des Quartiers vor. Über 100 Abbildungen und eine Chronik ergänzen die neun Kapitel.

Häfner betrachtet die frühe Nutzung des Areals als Hochgericht, für Sommerhäuser und erste Villen, skizziert die Planungen und den Bauverlauf des Stadtteils um 1900 und wirft einen Blick auf die Angebote zum Einkaufen, Amüsement und Übernachten vor 1945. Im zweiten, umfangreicheren Teil des Buches betrachtet Janke in sechs Kapiteln die Aspekte Stadtplanung, Prostitution, Nachtleben, Drogenszene, Handel und Dienstleistungen sowie Kunst und Kultur von 1945 bis heute. Die Publikation ist im Institut für Stadtgeschichte, über den Webshop des Societäts-Verlags und im Buchhandel für 30 Euro erhältlich (ISBN 978-3-95542-295-0).

Weitere Informationen unter www.stadtgeschichte-ffm.de.

Literaturhaus Villa Clementine: Preisverleihung und Veranstaltungen im Juni

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Am Mittwoch, 6. Juni, 20 Uhr, erhält der große Schriftsteller und Lyriker Christoph Meckel den Lyrikpreis Orphil der Landeshauptstadt Wiesbaden. Die Lyrikerin Sibylla Vričić Hausmann wird mit dem Debütpreis ausgezeichnet. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurterstraße 1, werden die Preise übergeben. Außerdem ist der renommierte Autor Gert Loschütz im Rahmen des Frankfurter Festivals „literaTurm“ vor der Sommerpause ebenso im Literaturhaus zu Gast wie die bereits zweimal für den Deutschen Buchpreis nominierte Autorin Angelika Klüssendorf. Im Juli und August verabschiedet sich das Team des Literaturhauses in die Sommerpause.

Der Schriftsteller Christoph Meckel wird mit dem Lyrikpreis Orphil der Landeshauptstadt Wiesbaden ausgezeichnet. Eine Fachjury, bestehend aus Björn Jager, Leiter des Hessischen Literaturforums im Mousonturm, dem Literaturredakteur Alf Mentzer und der freien Literaturkritikerin Beate Tröger, hat sich einstimmig für den Preisträger entschieden. Kulturdezernent Axel Imholz übergibt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung an Christoph Meckel für sein Lebenswerk und insbesondere für den 2017 erschienenen Band „Kein Anfang und kein Ende. Zwei Poeme“ (Carl Hanser Verlag). Mit Christoph Meckel zeichnet die Jury einen vielseitigen Schriftsteller aus, dessen „über Jahrzehnte gewachsenes literarisches Werk sich in die abendländische Dichtungstradition ein- und sie fortschreibt“ – Beate Tröger lobt besonders, dass die Gedichte in bewegenden Bildern künstlerischen Schöpfergeist, die Schönheit und die Schrecken des menschlichen Daseins zelebrierten. Zudem zeichnet die Jury die 1979 in Wolfsburg geborene Lyrikerin Sibylla Vričić Hausmann aus. Sie erhält für ihren Gedichtband „3 Falter“ (poetenladen Verlag) den mit 2.500 Euro dotierten Orphil-Debütpreis. Hausmann erkunde in vierzehn Triptychen Begehren und Verwundungen, variiere wagemutig Sprachmaterial und reflektiere in so poetischen wie analytisch scharfen Bildern Facetten weiblicher Identität über Jahrhunderte hinweg, so Björn Jager. Die musikalische Umrahmung der Preisverleihung übernimmt die aus Wiesbaden stammende Baritonsaxophonistin Kira Linn. Sie wird am Klavier von Lukas Moriz begleitet. Vergeben wird der Orphil-Preis alle zwei Jahre an Lyriker oder Lyrikerinnen, die mit ihrem Werk Stellung beziehen und sich politischen wie stilistischen Moden zu widersetzen wissen. Stifterin ist Ilse Konell, die Witwe des 1991 verstorbenen und viele Jahre in Wiesbaden lebenden Dichters George Konell. Die Preisverleihung findet an dessen Geburtstag, dem 6. Juni statt. Die Moderation hat Alf Mentzer (hr2-kultur); Veranstalter ist das Kulturamt Wiesbaden in Kooperation mit hr2-kultur. Der Eintritt ist frei.

Die Autorenlesung mit Gert Loschütz findet im Rahmen des Frankfurter Festivals „literaTurm“ am Donnerstag, 7. Juni, 19.30 Uhr, im Literaturhaus Villa Clementine statt. Die Moderation hat Christoph Schröder (SZ und Die ZEIT). Gert Loschütz ist ein Meister der präzise beobachteten Details, die alle dazu dienen, Erinnerung zu rekonstruieren. Ein mitunter schwieriges Unterfangen, das nie bequem geradlinig verlaufen kann und bei dem stets ein Restgeheimnis bleibt. Diese Erfahrung macht auch Philipp Karst in „Ein schönes Paar“, als er sich nach dem Tod seiner Eltern mit deren Liebes- und Trennungsgeschichte auseinandersetzt. Der Erzähler folgt als Fotograf dabei einem assoziativen Prinzip, fügt zusammengesuchte Erinnerungen wie eine Collage ineinander. Die Eltern Herta und Georg – sie in der Modebranche, er Soldat – waren ein schönes Paar. Doch der Krieg und die spätere Flucht in den Westen bergen bereits den Keim des Unglücks in sich. Als sich die beiden trennen, ist der Erzähler grade erst zehn Jahre alt. Nun, Jahrzehnte später bei der Auflösung des väterlichen Haushalts, setzt Philipp die verschiedenen Erinnerungsfragmente neu zusammen, umkreist wichtige Stationen wie die Kindheit in der DDR, die Flucht in den Westen, die Trennung der Eltern und das Verschwinden der Mutter. Behutsam nähert er sich den Eltern an und versucht dabei, seine Hoffnung auf deren lebenslange Verbundenheit bestätigen zu können. Gert Loschütz – selbst als Kind mit seiner Familie aus der DDR geflüchtet – erzählt in seinem atmosphärisch dichten Roman davon, wie Geschichte und Politik in das private Leben von Menschen eingreifen und dieses zur Zerreißprobe machen. 1946 in Genthin geboren, arbeitet Loschütz seit 1970 als Schriftsteller, auch für das Theater und den Hörfunk. Er erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, unter anderem den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis (1986) und den Rheingau Literaturpreis (2005). Sein Roman „Dunkle Gesellschaft“ stand 2005 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Zuletzt erschien der Erzählband „Das erleuchtete Fenster“ (2007). „Ein schönes Paar“ ist nominiert auf der SWR-Bestenliste März 2018. Der Autor lebt mit seiner Familie in Berlin. Karten im Vorverkauf gibt es für acht, ermäßigt fünf Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr in der Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon (0611) 1729930, bei der TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Telefon (0611) 304808, sowie online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus. An der Abendkasse kosten die Karten elf, ermäßigt acht Euro. Veranstalter sind das Kulturamt Frankfurt am Main und das Literaturhaus Villa Clementine im Rahmen von „literaTurm 2018“, gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

Am Mittwoch, 13. Juni, 19.30 Uhr, lädt das Literaturhaus Villa Clementine zur Autorenlesung mit Angelika Klüssendorf ein. Die Moderation hat Shirin Sojitrawalla (DLF und taz). Mit „Jahre später“ beendet Angelika Klüssendorf ihre beeindruckende Trilogie um die Figur April – eine wütend-verletzliche junge Frau auf der Suche nach ihrem Platz im Leben. Während der Leser sie in „Das Mädchen“ als Heranwachsende aus schwierigen Verhältnissen kennengelernt hat, erzählte die Fortsetzung „April“ vom Erwachsenwerden und der Übersiedlung von der DDR in die Bundesrepublik. Beide autobiografisch gefärbten Romane standen auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis. Mittlerweile ist April 30 Jahre alt, alleinerziehend und lebt im Jahr 1989 in West-Berlin als Schriftstellerin. Bereits als Kind hat sie sich in andere Welten geträumt, wenn sie wieder im Keller eingesperrt war. Die Literatur war ihr Rettungsanker. Das Interesse für Literatur verbindet sie auch mit Ludwig, Chirurg aus Hamburg, den sie bei einer Lesung kennenlernt. Sie ist gleichzeitig abgestoßen und angezogen von seiner vereinnahmenden Art. Es ist nicht Sympathie, die sie zusammenführt. Es ist eine andere Form der Anziehung: Intensität. Sie verbindet zwei radikale Einzelgänger in ihrer Sehnsucht nach gemeinsamen rauschhaft er-lebten Momenten. In einer reduzierten Sprache und messerscharfen Sätzen erzählt Angelika Klüssendorf von dieser schicksalhaften Begegnung und der daraus resultierenden zerstörerischen Ehe. Als Leser wünscht man bis zuletzt, dass die toxische Partnerschaft doch gelingen möge, und zugleich, dass es endlich ein Ende hat mit den beiden. Angelika Klüssendorf, geboren 1958 in Ahrensburg, lebte von 1961 bis zu ihrer Übersiedlung 1985 in Leipzig; heute lebt sie in der Nähe von Berlin. Sie veröffentlichte unter anderem die Erzählungen „Sehnsüchte“ und „Anfall von Glück“, den Roman „Alle leben so“, die Erzähl-bände „Aus allen Himmeln“ und „Amateure“. Karten im Vorverkauf zu zehn, ermäßigt acht Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr gibt es bei der Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon (0611) 1729930, der TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Telefon (0611) 304808, sowie online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus. An der Abendkasse kosten die Karten 13, ermäßigt neun Euro. Veranstalter ist das Literaturhaus Villa Clementine.

Design Walk durch Wiesbadener Kreativagenturen

Der Initiatorenkreis Designwirtschaft des Dezernats für Wirtschaft und Personal der Landeshauptstadt Wiesbaden lädt am 30. Mai 2018 erneut ein zum Design Walk durch Wiesbadener Kreativagenturen.
Wer schon immer einen Blick in das „Innenleben“ von Wiesbadener Kreativagenturen werfen wollte, ist herzlich eingeladen beim diesjährigen Design Walk vorbeizuschauen. Sechzehn verschiedenen Stationen in der Stadt, Agenturen, Fotografen und der heimathafen öffnen am Mittwoch, 30. Mai, von 15 bis 19 Uhr ihre Türen, geben spannende Einblicke in ihre vielfältige Arbeit und stellen ihre Produkte und Dienstleistungen vor.

Unterstützung erhalten Sie dabei vom Wirtschaftsdezernat wie auch der IHK Wiesbaden. Stadtrat Detlev Bendel freut sich über das große Engagement der Agenturen und hofft auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher: „Jede und Jeder kann vorbeikommen – die interessierte Öffentlichkeit, aber auch Unternehmen, die sich für die Dienstleistungen der Kommunikationsdesigner interessieren. Ebenso richtet sich der Design Walk an Studierende, die Praktika suchen oder sich als zukünftige Fachkräfte bei möglichen Arbeitgebern umschauen möchten.“

Der Design Walk ist Bestandteil der Veranstaltungsreihe „Acess All Areas – Design in Wiesbaden“ und wird organisiert von einem Arbeitskreis bestehend aus Michael Eibes Design, Q, Markus Wenig Digitale Kommunikation, Vorsicht, heimathafen, der Hochschule RheinMain, der Industrie- und Handelskammer und der Wirtschaftsförderung Wiesbaden. Ziel ist es, den Mehrwert von Kommunikationsdesign zu vermitteln, Wiesbaden als Designstandort voranzubringen, bei regionalen Unternehmen ein Bewusstsein für die hohe Designkompetenz vor Ort zu schaffen und den Kontakt zwischen Studierenden der Hochschule und den ansässigen Designunternehmen zu fördern.
Weitere Infos sind unter www.aaa-wiesbaden.de sowie www.facebook.com/designwalkwiesbaden.de verfügbar.

Ausstellungseröffnung „PresseFoto Hessen-Thüringen 2017″

Die Landesverbände Hessen und Thüringen des Deutschen Journalisten-Verbandes laden gemeinsam mit der IHK Wiesbaden am 29.Mai 2018, 19 Uhr, ein zur Eröffnung der Ausstellung „PresseFoto Hessen-Thüringen 2017″ die vom 29.Mai bis zum 19.Juni 2018 im Foyer der IHK Wiesbaden, Wilhelmstraße 24-26, gezeigt wird.

An dem zum elften Mal ausgeschriebenen Wettbewerb beteiligten sich 63 hauptberufliche Journalistinnen und Journalisten aus Hessen und Thüringen, die rund 650 Fotos einreichten, wovon 80 Fotos ausgewählt wurden. Seit 2007 wird der Journalistenpreis „PresseFoto Hessen-Thüringen“ jährlich von den Landesverbänden Hessen und Thüringen im Deutschen Journalisten-Verband (DJV) vergeben. Gewürdigt werden Bilder, die das aktuelle Geschehen in den vergangenen zwölf Monaten vor dem Einsendeschluss des Wettbewerbs widerspiegeln. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Thüringer Landtagspräsidenten, Christian Carius, und des Hessischen Landtagspräsidenten, Norbert Kartmann.

Boris Roessler, Fotograf bei der Nachrichtenagentur dpa in Frankfurt, hat nach Ansicht der Jury die originellste Aufnahme des Jahres gemacht. Dafür wurde er im November 2017 im Thüringer Landtag ausgezeichnet. Sein Siegerfoto zeigt den Diensthund „Whisky“ zu Füßen von angetretenen Mitgliedern des Spezialeinsatzkommandos der Frankfurter Polizei. Mit halb heraushängender Zunge und treuem Hundeblick nach oben durchbricht der zweijährige Rüde die stramme Ordnung der Zweibeiner. Die beste Serie hat Sascha Fromm, Bildredakteur bei der „Thüringer Allgemeinen“, eingereicht. Sie gewährt einen Einblick in das Leben der Schwestern im Erfurter Ursulinnenkloster, das zwischen Tradition und Moderne oszilliert. Das Sonderthema „Aufbruch“ hat Wolfgang Minich aus Frankfurt für sich entschieden, mit der Aufnahme eines schlüpfenden Hühnerkükens im Frankfurter Zoo. In fünf weiteren Kategorien waren Geld- und Sachprämien ausgeschrieben. Anerkennungen sprach die elfköpfige Jury für 14 weitere Wettbewerbsbeiträge aus.
Weitere Informationen unter https://www.djv-hessen.de/landesverband/pressefoto-wettbewerb/

HK Wiesbaden
Wilhelmstraße 24-26 I 65183 Wiesbaden

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