Internationales „Longines PfingstTurnier Wiesbaden“ vom 7. bis 10. Juni mit Jubiläums-Pferde-Nacht und internationaler Reiter-Elite

Holger Wulschner Archivbild  © Foto: Diether v. Goddenthow
Holger Wulschner Archivbild © Foto: Diether v. Goddenthow

Der Countdown für das 83.  Internationale Wiesbadener PfingstTurnier vom 7. bis 10. Juni 2019 im Biebricher Schlosspark mit Kutschenkorso am 4. Juni und Jubiläums-PferdeNacht am 7. Juni läuft. 

Neuer Name „Longines PfingstTurnier Wiesbaden“
Das Internationale Wiesbadener Pfingstturnier wird zum ersten Mal unter dem Namen „Longines PfingstTurnier Wiesbaden“ veranstaltet: „Noch ein wenig Zungenbrecher, aber bis zum Beginn des PfingstTuriers können wir es alle auch richtig aussprechen“, scherzt Kristina Dyckerhoff . Präsidentin Wiesbadener Reit- & Fahr-Club e.V., ein wenig selbstironisch beim heutigen Pressegespräch auf Henkellsfeld. Der Schweizer Uhrenhersteller Longiens unterstütze schon seit 1912 internationale Turniere und große Ereignisse und passe „als professioneller Titelsponsor unseres PfingstTurniers hervorragend zu unserem Konzept, nämlich: hochkarätiger Sport einerseits, angenehme Atmosphäre andererseits und alles eingebettet in dieses wunderschöne Ambiente im Schlosspark“, erläutert Vizepräsident Dr. med. Hanns-Dietrich Rahn.

Vorstand des Wiesbadener Reit- und Fahr-Club e.V., der mit rund 400 Helfern ehrenamtlich das gesamte PfingstTurnier organisiert. Kulisse: Marmorsaal auf Henkellsfeld der HENKELL & CO. SEKTKELLEREI KG. © Foto: Diether v. Goddenthow
Vorstand des Wiesbadener Reit- und Fahr-Club e.V., der mit rund 400 Helfern ehrenamtlich das gesamte PfingstTurnier organisiert. Kulisse: Marmorsaal auf Henkellsfeld der HENKELL & CO. SEKTKELLEREI KG. © Foto: Diether v. Goddenthow

Jubiläen: 70 Jahre im Schlosspark und 25 Jahre PferdeNacht

Gleich zwei Jubiläen gibt es zu feiern: Zum einen wird das PfingstTurnier zum 70. mal im Biebricher Schlosspark ausgetragen. Zum anderen feiert die beliebte PferdeNacht ihren 25. Geburtstag.

Vandersee Stunt Archivbild 2018 © Foto: Diether v. Goddenthow
Vandersee Stunt Archivbild 2018 © Foto: Diether v. Goddenthow

Geboren wurde die Idee der PferdeNacht 1995 als die Zuschauerzahlen tief im Keller waren, und „wir uns fragten, was wir machen können, um neue Zuschauerschichten anzusprechen“, erinnert sich Uli Schneider, genannt ‚Mr. PferdeNacht‘,  da er seither das Riesen-Events organisiert, ehrenamtlich, so wie der gesamte  WRFC-Vorstand und 400 Helfer dies für das Gelingen des PfingstTuniers leisten.  „Da kann man nur dem damaligen und auch heutigen Vorstand dankbar sein, dass wir den Mut hatten, so einen Abend zu entwickeln. Denn das ist schon eine Herausforderung, auf 10 000 Quadratmetern mit riesigen alten Bäumen und fantastischem Ambiente, so eine Show auf die Beine zu stellen“, blickt Uli Schneider mit Recht ein wenig stolz zurück. Auf 10 000 Quadratmetern haben in den vergangenen Jahren 5500 Pferde sich und ihre Darbietungen den Zuschauern gezeigt. „Wir hatten 14 000 Mitwirkende in dieser Zeit, und sage und schreibe 375.000 Zuschauer“, freut sich ‚Mr. PferdeNacht‘ über die große Kontinuität. Denn „in Wiesbaden kommen Veranstaltungen, es gehen welche“, aber die PferdeNacht ziehe auch ohne „große“ Stars jedes Jahr sein Publikum an. Immer wieder von neuem versuche man die Zuschauer „mit der Atmosphäre und unserem Kamerad Pferd zu verzaubern.“ Das ist bisher großartig gelungen.

PferdeNacht – Nacht der Pferde am 7. Juni 2019

Kutschenkorso und Pferdenacht stimmen zum PfingstTurnier ein. Archivbild 2018 © Foto: Diether v. Goddenthow
Kutschenkorso und Pferdenacht stimmen zum PfingstTurnier ein. Archivbild 2018 © Foto: Diether v. Goddenthow

Auch dieses Jahr wird es wieder zum Start des PfingstTurniers am 7. Juni 2019 ab 21.00 Uhr, beginnend mit Einfahrt der Kutschen, eine fantastische PferdeNacht geben. Verraten wird noch nichts, nur so viel: Mit über 300 Pferden werden so viele elegante Rösser  wie noch nie mitmachen. Am Schluss würden 300 Fackel-Träger in die Bahn marschieren, Feuerreiter einreiten und eine bengalische Beleuchtung statt eines Feuerwerkes ein ganz anderes, atmosphärisch einmaliges Abschlussbild zaubern.

Der Kutschenkorso in der Innenstadt am 4. Juni

Kutschenkorso in der Wilhelmsstrasse Archivbild  © Foto: Diether v. Goddenthow
Kutschenkorso in der Wilhelmsstrasse Archivbild © Foto: Diether v. Goddenthow

Am 4. Juni, traditionell am Dienstag vor Pfingsten, wird der Kutschenkorso in der Wiesbadener Innenstadt das Internationale Wiesbadener Longines-PfingstTurnier einläuten mit dem Stopp auf dem Schlossplatz vor dem Rathaus:  Zum Eintreffen der Kutschen und Reiter wird die „Bläsergruppe des Kreisjägervereins Groß-Gerau“ blasen. Anschließend werden die großenteils historischen und mit viel Liebe zum Detail restaurierten Kutschen und herausgeputzten Reiter mit ihren Pferden dem Publikum vorgestellt werden.

Das Reitsport-Turnier – Dressur, Springen, Vielseitigkeit und Voltigieren
Archivbild  © Foto: Diether v. Goddenthow
Archivbild © Foto: Diether v. Goddenthow

Dressur im Schlosspark 2019
Beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden 2019 sind insgesamt 14 Dressurprüfungen ausgeschrieben, darunter 4 internationale Prüfungen auf Grand Prix-Niveau, 6 internationale Prüfungen für junge Dressurpferde, 2 nationale Prüfungen der ‚Kleinen Tour‘, Prix St. Georges und Intermediaire I sowie 2 nationale Prüfungen für die Teilnehmer des Piaff-Förderpreises.
Obwohl es angesichts der eine Woche nach dem Wiesbadener Pfingstturnier bevorstehenden Deutschen Meisterschaften in Balve gar nicht so einfach war, die Top-Elite nach Wiesbaden zu holen, kommen inzwischen immer mehr Zusagen der absoluten Weltklasse-Reiter, so dass auch in diesem Jahr wieder ein sehr gutes Starterfeld präsentiert werden kann. Darunter etwa Matthias Alexander Rath, der in der großen Tour starten wird, wie auch Silke Rothenberg, die zudem bei den erstmals in diesem Jahr angebotenen Jungpferdwettbewerb teilnehmen wird. An den 6 internationalen Prüfungen für junge Dressurpferde können Top-Reiter, auch parallel zu ihrer Teilnahme an der großen Tour,  mit ihren 5-, 6- und 7-jährigen Jungpferden teilnehmen.

Springen im Schlosspark 2019

Archivbild 2018 © Foto: Diether v. Goddenthow
Archivbild 2018 © Foto: Diether v. Goddenthow

Während des LONGINES PfingstTurniers Wiesbaden 2019 wird sich auch die deutsche und internationale Reiter-Elite im Wiesbadner Schlosspark wieder treffen, unter ihnen viele Olympioniken, Weltmeisterschaftsteilnehmer und andere international bekannte Namen, darunter am Start: Christian Ahlmann, Markus Beerbaum, Ludger Beerbaum, Tobias Meyer, Holger Wulschner, Eva Bitter, Michael Jung, Marco Kutscher, Marcel Marschall, Jan Friederike David Will und viele andere.
Insgesamt sind 21 Springprüfungen ausgeschrieben, darunter 10 internationale Prüfungen ab 1,40-Meter, 3 internationale Springprüfungen der Youngster-Tour, 6 Prüfungen für die internationalen Amateure und 2 nationale Prüfungen für die Teilnehmer des U25-Springpokals.

Von den zehn internationalen Prüfungen zählen vier für die Weltrangliste:

  • der „LONGINES Grand Prix, Großer Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden“
  • die erste Qualifikation für den Großen Preis, der Lotto Hessen-Preis am Samstagabend
  • die zweite Qualifikation für den Großen Preis, der Preis des Hessischen Ministerpräsidenten am Sonntagnachmittag und
  • das Punktespringen mit Joker am Montagmittag.

David Will, erfolgreichster Reiter des PfingstTurniers Wiesbaden 2011 erinnert sich noch als wäre es erst gestern gewesen: „2011 war ich das erste Mal selbst in Wiesbaden am Start. Ich kann mich noch gut an das erste Einreiten durch den Torbogen erinnern – da hatte ich schon Respekt und auch Herzklopfen. Seitdem war ich fast jedes Jahr am Start und freue mich in diesem Jahr ganz besonders auf Wiesbaden. Ich habe zehn Jahre im hessischen Pfungstadt gelebt, habe mich inzwischen selbstständig gemacht und bin seit Mitte April wieder in Hessen zu Hause. Ich bin definitiv ein Stück in Hessen verwurzelt und habe viele Freunde hier, die ich in Wiesbaden treffe. Außerdem liebe ich es, auf großen Rasenplätzen zu reiten. Spring Dark ist meine aktuelle Nummer eins im Stall. Ihn werde ich auf jeden Fall mit nach Wiesbaden bringen.“

Vielseitigkeit im Schlosspark 2019

Ingrid Klimke, die fünffache Siegerin der Vielseitigkeit in Wiesbaden. Archivbild  © Foto: Diether v. Goddenthow
Ingrid Klimke, die fünffache Siegerin der Vielseitigkeit in Wiesbaden. Archivbild © Foto: Diether v. Goddenthow

Beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden 2019 werden insgesamt auch zwei Vielseitigkeitsprüfungen ausgeschrieben, nämlich die Vier-Sterne-Prüfungen mit Wertungsprüfung: 1. zur Event Rider Masters und 2. für den ‚U25-Förderpreis Vielseitigkeit 2019‘. Die Vielseitigkeitsstrecke führt traditionell wieder durch den idyllischen Schlosspark direkt am Rhein der hessischen Hauptstadt – nah an den Zuschauern, herrlich zu beobachten, mit dem Zieleinritt auf dem großen Springplatz. Internationale Reiter wie Jula Krajewski, Michal Jung, Ingrid Klimke und viele andere werden wieder am Start sein. Sie lieben den Biebricher Schlosspark: “Das PfingstTurnier in Wiesbaden ist einfach ein Traum – nicht nur die Vielseitigkeit mit dem Gelände, auch das ganze Drumherum und der Dressurplatz vor dem Schloss. Dieses Jahr werde ich wieder das Vergnügen haben, im Gelände und in der Dressur an den Start zu gehen. Geplant sind Bobby für die (ERM) und Franziskus für die Special-Tour. Und wer weiß: vielleicht bringe ich ja auch noch ein Springpferd mit :-)“, so Ingrid Klimke, die fünffache Siegerin der Vielseitigkeit in Wiesbaden.

Voltigieren im Schlosspark 2019
Nach Wiesbaden kommt immer nur die Weltspitze zum Voltigieren. Die deutschen Reiter stammen alle samt aus dem Championat und Perspektivkader. In diesem Jahr sind beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden 2019 insgesamt 4 Voltigierprüfungen ausgeschrieben, nämlich der internationale Voltigier-Wettbewerb für: 1. Damen/Einzel, 2. Herren/Einzel, 3. Gruppen und 4. für den Pas de Deux. Jannis Drewell, Vize-Weltmeister (2016) und 2014 das letzte Mal in Wiesbaden dabei, lobte einmal die guten Wettbewerbs-Bedingungen: „Eigentlich finden unsere Turniere immer unter Dach statt, schon deswegen ist Wiesbaden für uns Voltigierer immer etwas ganz besonderes. Dazu kommt die ganz besondere Atmosphäre vor dem Schloss. Wir sagen auch immer: ‚In Wiesbaden entstehen die schönsten Bilder!‘ Ich freue mich sehr, dass Wiesbaden 2019 wieder in meinen Terminkalender passt. Ich komme dieses Mal mit meiner ‚Eddie The Eagle-Kür‘ nach Wiesbaden und turne zu Musik, die an seinen Film angelehnt ist, und in einem Kostüm, das seinem Skispringer-Anzug sehr ähnlich ist.“

Weitere Infos: PfingstTurnierTicket-Kauf, Starterlisten und   Programm !

Veranstaltungen im Gutenberg-Museum vom 20.05. bis 26.05.2019

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Veranstaltungen, die vom 21.05. bis 27.05.2018 im Gutenberg-Museum stattfinden.

Montag, 20.05.2019, 9-17 Uhr

Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Montag, 20.05.2019, 9-17 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Dienstag, 21.05.2019, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr

Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Mittwoch, 22.05.2019, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Mittwoch, 22.05.2019, 18.30
Verleihung Mainzer Tourismus Preis 2019
Der diesjährige Mainzer Tourismus-Preis des Mainzer Verkehrsvereins e.V. wird im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Vortragssaal an den Druckladen des Gutenberg-Museums verliehen. Eintritt frei.

Donnerstag, 23.05.2019, 9.00-17.00 Uhr 
Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums 
für Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Donnerstag, 23.05.2019, 15 Uhr
Preisverleihung des Schreibwettbewerbs für Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz 2019
Eine Initiative rheinland-pfälzischer Verlage in Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V., gefördert von der Lotto Stiftung Rheinland-Pfalz. Eintritt frei.

Donnerstag, 23.05.2019, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Freitag, 24.05.2019, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr 
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse

Freitag, 24.05.2019, 13.30-17.00 Uhr 

Drucken und Setzen im Druckladen des Gutenberg-Museums für Kleingruppen
Setzen mit Holzlettern, Drucken der Motive im Hochdruck, Anwenden des Frottageverfahrens. Weitere Projekte nach Absprache. Kosten: Werkstattbeitrag (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Freitag,  24.05.2019, 11.00 Uhr
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Samstag, 25.05.2019/Sonntag, 26.05.2019, 10-16 Uhr
Workshop „Im grünen Bereich. Kreatives Schreiben + Drucken“mit Gundela Kleinholdermann und Gisela Winterling im Druckladen des Gutenberg-Museums; Teilnahmebeitrag 100/80 Euro pro Person (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686)

Samstag, 25.05.2018, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse 

Samstag, 25.05.2019, 10.00-15.00 Uhr   
Offene Werkstatt im Druckladen des Gutenberg-Museums
für Einzelpersonen und Kleingruppen mit max. 5 Teilnehmern. Drucken von eigenen oder vorhandenen Motiven, Setzen mit Holzlettern. Sondermaterialien auf Anfrage. Kosten: Werkstattbeitrag.

Samstag, 25.05.2019, 11.00 Uhr   
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt)

Samstag, 25.05.2019, 13.30-16.30 Uhr
Nachlass von großen und kleinen Sünden
Druckvorführung von Ablassbriefen im 1. Stock des Gutenberg-Museums
Sonntag, 26.05.2019, 12.00, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse (15 Uhr im Rahmen der Kinderführung)

Sonntag, 26.05.2019, 13.00 Uhr   

Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit  den Gästeführern der Stadt Mainz. Führung 5 Euro/erm. 4 Euro/Kinder 2,50 Euro (zzgl. Eintritt) 

Sonntag, 26.05.2019, 15.00-17.00 Uhr
Familiennachmittag

Von tanzenden Buchstaben und bunten Blättern – Spannende Kinderführung von A bis Z mit Druckerschwärze und zauberhaften Büchern im Reich der schwarzen Kunst.  Für Kinder ab 4 Jahre und ihre Eltern. Treffpunkt 15 Uhr an der Museumskasse | Mobile Druckwerkstatt: Drucken im Foyer des Gutenberg-Museums. Teilnahmebeitrag 4 Euro pro Kind (Führung und Drucken), erm. Eintritt 3,50 Euro für Eltern und begleitende Angehörige

Von Montag bis Freitag zwischen 9.00-17.00 Uhr
Einzelbetreuung und Druckaufträge im Druckladen des Gutenberg-Museums
Erstellen privater Drucksachen unter fachkundiger Hilfe. Entgegennahme von Aufträgen nach persönlicher Absprache (Voranmeldung erforderlich, Tel. 06131-122686 oder gm-druckladen@stadt.mainz.de)

Gutenberg-Museum
55116 Mainz
Liebfrauenplatz 5
Tel 0 61 31 – 12 22 11
Fax 0 61 31 – 12 34 88
http://www.gutenberg-museum.de

Festakt 70 Jahre DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum und Eröffnung des DFF Fassbinder Center

Eingebunden in die Jubiläumsfeier 70 Jahre DFF  war die Eröffnung des Fassbinder Centers, Frankfurt, Eschersheimer Landstrasse 121, in dem der 2018 erworbene, wertvolle Schriftgutnachlass des wohl bedeutendsten deutschen Regisseurs der Nachkriegszeit aufbewahrt wird. ©  DFF, Foto Diether v. Goddenthow
Eingebunden in die Jubiläumsfeier 70 Jahre DFF war die Eröffnung des Fassbinder Centers, Frankfurt, Eschersheimer Landstrasse 121, in dem der 2018 erworbene, wertvolle Schriftgutnachlass des wohl bedeutendsten deutschen Regisseurs der Nachkriegszeit aufbewahrt wird. © DFF, Foto Diether v. Goddenthow

Mit einem Festakt hat das Deutsche Filminstitut  Deutsches Filmmuseum DFF am Montag, 20. Mai, sein 70-jähriges Bestehen und die Eröffnung des neuen DFF Fassbinder Centers Frankfurt gefeiert.

In den nur 124 Jahren seiner Existenz hat das Kino unglaubliche Wandlungen vollzogen. 70 Jahre dieser Entwicklung hat das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, das auf das am 13. April 1949 in Wiesbaden gegründete Deutsche Institut für Filmkunde (DIF) zurückgeht, forschend und sammelnd begleitet. Damit ist das DFF die älteste filmwissenschaftliche Einrichtung der Bundesrepublik. 70 Jahre DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, das bedeutet sieben Jahrzehnte Arbeit für die Bewahrung und Beförderung der Filmkultur in Deutschland, Europa und darüber hinaus.  Das DFF hat in den zurückliegenden Jahrzehnten immer wieder gezeigt, dass es neben seinem breit aufgestellten Ausstellungsprogramm sowie dem täglich wechselnden Filmprogramm im hauseigenen Kino ständig neue Herausforderungen sucht und auch international Maßstäbe setzt. Sei es mit seinen Internetplattformen, mit den Digitalisierungsprojekten oder den modellhaften Filmvermittlungsangeboten.

Symbolisch wird das Eröffnungsband des Fassbinder-Centers durchtrennt. (v.l.i.): Professorin Monika Grütters, Staatsministerin des Bundes für Kultur und Medien; Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt und Verwaltungsratsvorsitzende des DFF; Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst; Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt; Juliane Maria Lorenz-Wehling, Präsidentin der Rainer Werner Fassbinder Foundation;  Dr- Nikolaus Hensel, Vorstand DFF; Ellen M. Harrington, Direktorin des DFF- Deutsches Filminstitut & Filmmuseum. © Foto: Diether v. Goddenthow
Symbolisch wird das Eröffnungsband des Fassbinder-Centers durchtrennt. (v.l.i.): Professorin Monika Grütters, Staatsministerin des Bundes für Kultur und Medien; Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt und Verwaltungsratsvorsitzende des DFF; Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst; Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt; Juliane Maria Lorenz-Wehling, Präsidentin der Rainer Werner Fassbinder Foundation; Dr- Nikolaus Hensel, Vorstand DFF; Ellen M. Harrington, Direktorin des DFF- Deutsches Filminstitut & Filmmuseum. © Foto: Diether v. Goddenthow

Als bewahrende Institution und Ort kontinuierlicher Innovation übernimmt das DFF seit jeher Aufgaben von gesamtstaatlicher Bedeutung. Als eines der drei Hauptmitglieder im Kinematheksverbund ist das DFF Garant für den Fortbestand und den Zugang zum filmischen Erbe. Es übernimmt zusammen mit dem Bundesarchiv und der Stiftung Deutsche Kinemathek die Aufgaben einer nationalen Kinemathek. Das gilt für die Sicherung einmaliger Originalmaterialien aus allen Epochen der Filmgeschichte, aber insbesondere auch für die Digitalisierung des nationalen Filmerbes, bei der das DFF eine zentrale Rolle einnimmt.

Professorin Monika Grütters, Staatsministerin des Bundes für Kultur und Medien © Foto: Diether v. Goddenthow
Professorin Monika Grütters, Staatsministerin des Bundes für Kultur und Medien wünschte alles Gute für die nächsten 70 Jahre. © Foto: Diether v. Goddenthow

„70 Jahre DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum zu feiern, das heißt: den Garanten für die Pflege unseres filmischen Erbes, ja den international anerkannten Vorreiter in der digitalen Dokumentation und Zugänglichmachung des Kulturguts Film hochleben zu lassen. Und noch viel mehr, denn das DFF macht den Film als Kunstwerk in seiner ästhetischen Vielfalt auf eindrückliche Weise erlebbar“, sagte Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters beim Festakt, zu dem zahlreiche Gäste, Förderer und Filmschaffende erschienen waren.

Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst. © Foto: Diether v. Goddenthow
Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst. © Foto: Diether v. Goddenthow

Zu den institutionellen Förderern des DFF gehört auch das Land Hessen, für das als Gratulantin die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, beim Festakt sprach: „Seit 70 Jahren hält das DFF – Deutsches Filminstitut und Filmmuseum die kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung von Film hoch und fördert einen kritischen und zugleich kreativen Umgang mit dem Medium – als eine der bundesweit wichtigsten Institutionen des Films. Darauf ist Hessen stolz“, sagte Dorn. „Film ermöglicht Integration und funktioniert dabei ganz ohne soziale und kulturelle Grenzen.“

Ellen M. Harrington, Direktorin des DFF- Deutsches Filminstitut & Filmmuseum. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ellen M. Harrington, Direktorin des DFF- Deutsches Filminstitut & Filmmuseum. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die große Bandbreite der Arbeit des DFF betonte DFF-Direktorin Ellen Harrington: „Als ich im Januar 2018 zum DFF kam, war ich beeindruckt vom enormen Umfang unserer Arbeit und den Schätzen, die wir haben: Ausstellungen, Kino, Archive, digitale Projekte, europäische Kooperationen, digitale Plattformen, exemplarische Modellprojekte in der Filmbildung und -vermittlung – und vieles mehr.“ Das Team des DFF habe in den vergangenen eineinhalb Jahren darüber hinaus in kürzester Zeit unglaublich viel erreicht – einen neuen Markenauftritt mit neuem Logo und neuem Namen sowie eine komplett neue Website; von Juni an gibt es auch Onlinetickets fürs Kino. „Wir sind fit für die Zukunft. Auch die nächsten 70 Jahre – und darüber hinaus – stehen wir bereit für alle Herausforderungen, die sich uns stellen, und die uns gestellt werden“, sagte Harrington.

Eröffnung des DFF Fassbinder Center Frankfurt

Blick in das Fassbinder Textarchiv, Raum 10. © Foto: Diether v. Goddenthow
Blick in das Fassbinder Textarchiv, Raum 10. © Foto: Diether v. Goddenthow

Aktuelles Highlight sei natürlich die Eröffnung des DFF Fassbinder Center Frankfurt, aus Anlass der Übernahme des Nachlasses von Rainer Werner Fassbinder im September 2018. Das uninah gelegene neue Archiv- und Studienzentrum, bündelt nun auf rund 1000 Quadratmetern in der Eschersheimer Landstraße 121 die Sammlungen des DFF an einem zentralen Ort und macht sie für die Forschung zugänglich. Filmwissenschaftler, Studierende und andere Interessierte sind eingeladen, in den vielfältigen Materialien (DFF-Textarchiv und Plakatarchiv sowie Fassbinders Textarchiv, sein Schrifgutnachlass und Fotoarchiv) zu recherchieren und sich im großzügigen und modern ausgestatteten Lesesaal in ihren Forschungsgegenstand zu vertiefen.

Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit Blick auf die Eröffnung des DFF Fassbinder Center Frankfurt sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann: „Ich freue mich, wenn viele junge Menschen kommen, um in diesem neuen Studienzentrum zu forschen und zu studieren und es mit Leben zu füllen. Fassbinders Name ist eng mit unserer jüngeren Geschichte in Frankfurt verknüpft – es ist deswegen eine gute Entscheidung, dass das Center und der Nachlass des Künstlers jetzt dauerhaft hier angesiedelt wird.“

Juliane Maria Lorenz-Wehling, Präsidentin der Rainer Werner Fassbinder Foundation. © Foto: Diether v. Goddenthow
Juliane Maria Lorenz-Wehling, Präsidentin der Rainer Werner Fassbinder Foundation. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Präsidentin der Rainer Werner Fassbinder Foundation, Juliane Maria Lorenz-Wehling, erinnerte an das umfassende Werk Fassbinders und konstatierte in ihrer Rede: „Rainer Werner Fassbinder braucht keine Denkmäler. Seine Filme halten die Erinnerung an ihn auf der ganzen Welt wach. Und doch freue ich mich, dass mit diesem schönen Forschungszentrum mitten in Frankfurt sein Erbe lebendig gehalten wird. Ich bin schon gespannt auf die Früchte wissenschaftlicher Arbeit, die dieses Haus hervorbringen wird.“

Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt und Verwaltungsratsvorsitzende des DFF überreicht Ellen Harrington den wiederentdeckten Mitschnitt der Generalprobe von „Der Müll, die Stadt und der Tod“- © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt und Verwaltungsratsvorsitzende des DFF überreicht Ellen Harrington den wiederentdeckten Mitschnitt der Generalprobe von „Der Müll, die Stadt und der Tod“- © Foto: Diether v. Goddenthow

DFF-Verwaltungsratsvorsitzende Ina Hartwig überreichte dem DFF Fassbinder Center zur Eröffnung ein Überraschungsgeschenk: einen lange verschollenen Mitschnitt der Generalprobe von „Der Müll, die Stadt und der Tod“, dessen Uraufführung im Schauspiel Frankfurt 1985 durch eine Bühnenbesetzung verhindert wurde. „Frankfurt und Rainer Werner Fassbinder verbindet eine lebendige, auch reibungsvolle und von Debatten geprägte Geschichte“, sagte die Dezernentin. „Lange hieß es, dass es keine Aufzeichnung des Stücks gebe, aber nach einer intensiven Recherche machten wir diesen Mitschnitt im Archiv der Städtischen Bühnen ausfindig. Ich hoffe, dass er das Archiv sinnvoll ergänzt und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weitergehende Einsichten in Fassbinders Schaffen in Frankfurt geben kann.“

Impression aus dem  Filmarchiv des DFF -  Helen Kahsai, zeigt den Gästen das Archiv der Filme der 1930er - 1960er Jahre. im Erdgeschoss. © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression aus dem Filmarchiv des DFF – Helen Kahsai, zeigt den Gästen das Archiv der Filme der 1930er – 1960er Jahre. im Erdgeschoss. © Foto: Diether v. Goddenthow

Mainzer Minipressen-Messe 2019 findet trotz Brand in der Rheingoldhalle termingerecht dort statt

Mainzer Minipressen-Messe. Archivbild: ©  Diether v. Goddenthow
Mainzer Minipressen-Messe. Archivbild: © Diether v. Goddenthow

Trotz Brand in der Rheingoldhalle findet die 25. Internationale Buchmesse der Kleinverlage und Künstlerbücher dort termingerecht vom 30. Mai bis 2. Juni 2019 statt. Da das gestrige Feuer in dem älteren, hinteren Teil ausbrach und gelöscht werden konnte, blieb der vordere Neubau-Teil und das Foyer, in dem die Minipressen-Messe stattfindet,  verschont.

„Für die durch Internet und neue Medien geschundenen Buchmenschen ist die Mainzer Minipressen-Messe auch wie eine Heil- und Pflegeanstalt: Sie heilt das pessimistische Denken vom Untergang der Buchkultur und sie pflegt, nicht zuletzt durch die Vergabe des V.O.Stomps-Preises (durch die Landeshauptstadt Mainz), die Liebe zu den besonders schönen Büchern.“ Riewert Quedens Tode (Buchantiquar und Verleger, Berlin) in seiner Lobrede auf Hendrik Liersch (Corvinus Presse, Berlin) zur Vergabe des V.O. Stomps-Preises.

Die Mainzer Minipressen-Messe hat sich aus bescheidenen Anfängen zur Internationalen Buchmesse der Kleinverlage und künstlerischen Handpressen entwickelt.

Eine Verkaufsmesse mit ausgedehntem Begleitprogramm aus mehr als 30 Kultur- und Fachveranstaltungen. Sie ist damit Umschlagplatz neuester Ideen und Trends für den Druck und das Verlegen von Literatur und Kunst geworden.

Historie

©  Diether v. Goddenthow
© Diether v. Goddenthow

Die Mainzer Minipressen-Messe wird alle zwei Jahre ausgerichtet – immer im ungeraden Jahr – und ist 2019 im 50. Jahr – die beständigste und älteste Veranstaltung ihrer Art in Europa. Weitere Informationen zur Entwicklung der Messe finden Sie hier. Sie hat sich aus bescheidenen Anfängen zur Internationalen Buchmesse der Kleinverlage und künstlerischen Handpressen entwickelt. Eine Verkaufsmesse mit ausgedehntem Begleitprogramm, in der sich zum Teil gänzlich unvereinbare Gegensätze nebeneinander präsentieren.

Träger
Träger der Minipressen-Messe ist die Landeshauptstadt Mainz. Die Vorbereitung und Durchführung liegen in den Händen des Mainzer Minipressen-Archives des Gutenberg-Museums, Sponsoren unterstützen sie.

Alle weiteren Details auf: http://www.minipresse.de/index.php

Richtfest des Neubaus BioZentrum II: Labor- und Forschungsgebäude bietet zeitgemäße Arbeitswelten

Die Handwerker verlesen den Richtfest-Spruch und stoßen auf eine gute Zukunft für den Neubau des  BioZentrums II, Am Dalheimer Weg, an. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Handwerker verlesen den Richtfest-Spruch und stoßen auf eine gute Zukunft für den Neubau des BioZentrums II, Am Dalheimer Weg, an. © Foto: Diether v. Goddenthow

Moderner Neubau verstärkt die Forschungsinfrastruktur der JGU und komplettiert das Quartier der Natur- und Lebenswissenschaften auf dem Campus

Exzellente Infrastruktur für die lebenswissenschaftliche Forschung: Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) feiert Richtfest des Neubaus BioZentrum II. Das viergeschossige Labor- und Forschungsgebäude wird in einem zweiten Bauabschnitt in direkter Nachbarschaft zum BioZentrum I auf dem Campus der JGU errichtet. Die Kosten für das BioZentrum II mit einer Nutzfläche von rund 6.100 Quadratmetern belaufen sich auf etwa 54 Millionen Euro. Zur Errichtung des BioZentrums II erhielt die JGU wie beim BioZentrum I die Bauherrenfunktion vom Land Rheinland-Pfalz. „Die JGU hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebenswissenschaften am Standort Mainz zu stärken. In räumlicher Nähe zum BioZentrum I, zu den beiden Max-Planck-Instituten, dem Helmholtz-Institut Mainz und der Chemie, Pharmazie und Physik der JGU komplettiert das neue Biozentrum II das Quartier der Natur- und Lebenswissenschaften auf dem Gutenberg-Campus“, erklärt Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der JGU.

Richtfest des BioZentrums II der JGU (v.l.) Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf, Prof. Dr. Dirk Schneider, Dekan des Fachbereichs 09 Chemie, Pharmazie, Geographie und Geowissenschaften, Dr. Waltraud Kreutz-Gers, Kanzlerin der JGU, Universitätspräsident Prof. Dr. Georg Krausch und Prof. Dr. Walter Stöcker, Dekan des Fachbereichs 10 Biologie. Foto/©: Peter Pulkowski, JGU
Richtfest des BioZentrums II der JGU (v.l.) Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf, Prof. Dr. Dirk Schneider, Dekan des Fachbereichs 09 Chemie, Pharmazie, Geographie und Geowissenschaften, Dr. Waltraud Kreutz-Gers, Kanzlerin der JGU, Universitätspräsident Prof. Dr. Georg Krausch und Prof. Dr. Walter Stöcker, Dekan des Fachbereichs 10 Biologie. Foto/©: Peter Pulkowski, JGU

„Das Biozentrum II stellt einen Meilenstein für die Weiterentwicklung des Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz dar und leistet einen wichtigen Beitrag für die nationale und internationale Sichtbarkeit. Für innovative Forschungsarbeit bieten die neuen Räume hervorragende Bedingungen“, betonte Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf. „Gemeinsam mit der Universität wurden wichtige Neubauten realisiert. Damit gehen wir die notwendige Modernisierung der Infrastruktur auf dem Campus konsequent an. Dem wissenschaftlichen Nachwuchs werden dabei attraktive Labor- und Forschungsbedingungen, eine hervorragende Betreuung sowie begleitende Vernetzungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten geboten. Die Attraktivität der Lebenswissenschaften der JGU für internationale Spitzenkräfte wird mit diesem Neubau spürbar gesteigert und trägt zur Profilierung des Wissenschaftsstandorts Mainz und Rheinland-Pfalz bei.“

Das BioZentrum II bietet eine moderne Arbeitswelt, die die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts für Molekulare Physiologie, der Biochemie sowie des selbstständigen Instituts für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung (IBWF gGmbH) fördert. „Das neue Labor- und Forschungsgebäude ermöglicht ihnen zeitgemäße Forschung und Lehre auf höchstem international anschlussfähigem Niveau und ist Voraussetzung für hochkarätige Neuberufungen“, so Prof. Dr. Walter Stöcker, Dekan des Fachbereichs 10 Biologie, und Prof. Dr. Dirk Schneider, Dekan des Fachbereichs 09 Chemie, Pharmazie, Geographie und Geowissenschaften. Der Baubeginn des BioZentrums II erfolgte im August 2018; Ende 2020 soll das neue Gebäude in Betrieb genommen werden.

Der Rohbau ist fertig, hier vom "Am Dalheimer Weg" betrachtet.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Der Rohbau ist fertig, hier vom „Am Dalheimer Weg“ betrachtet. © Foto: Diether v. Goddenthow

Im Neubau untergebracht werden u. a. Labore mit nasspräparativer Arbeitsweise, Auswerteräume, Isotopenlabore, Klimakammern, Büros und zentrale Einrichtungen mit Seminar- und Besprechungsräumen sowie studentische Arbeitsplätze. Analog zum BioZentrum I ist der kompakte, vierstöckige Baukörper klar strukturiert aufgebaut und eröffnet flexible Optionen für die Zukunft. Das zentrale Atrium als kommunikatives Herzstück des Gebäudes bietet auf jeder Ebene Besprechungsräume, Teeküchen und Aufenthaltszonen. Die große Foyertreppe dient mit ihren Sitzstufen als offene Aufenthaltszone über alle Geschosse. Über ein Untergeschoss sind die beiden Bauabschnitte BioZentrum I und II miteinander verbunden. Das neue Gebäude erhält wie das benachbarte BioZentrum I eine vertikale Fassadengliederung aus hellen Ziegelpfeilern und Fensterschlitzen ähnlich einem „Barcode“. Das Richtung BioZentrum I vollflächig verglaste Atrium ermöglicht einen Bezug zwischen beiden Gebäuden.

Im Rahmen der Bauarbeiten für das BioZentrum I wurden die Fundamente eines römischen Aquädukts entdeckt. Für beide Bauabschnitte empfiehlt die Denkmalpflege eine Überbauung und somit Konservierung der Steine im Boden. Daher wurde der Keller in diesem Bereich eingekürzt und die Steine ab Erdgeschoss schadensfrei überbaut.

Zur Errichtung des BioZentrums II hat das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK) des Landes Rheinland-Pfalz der JGU wie beim Neubau des BioZentrums I weitreichende Bauherrenaufgaben übertragen. „Die gesteckten Ziele der Einhaltung des Budgets, der termingerechten Fertigstellung sowie der Gewährleistung von optimalen Forschungsbedingungen können hierbei nach gegenwärtigem Stand über das von Land und Universität gewählte Verfahren realisiert werden“, so die Kanzlerin der JGU, Dr. Waltraud Kreutz-Gers.

So soll das fertige neue neues lebenswissenschaftliches Zentrum von der Ostansicht (Botanischer Garten) einmal aussehen. Animation © JGU
So soll das fertige neue neues lebenswissenschaftliches Zentrum von der Ostansicht (Botanischer Garten) einmal aussehen. Animation © JGU

Durch die beiden Bauabschnitte des BioZentrums und das direkt benachbarte und durch die Boehringer Ingelheim Stiftung großzügig geförderte Institut für molekulare Biologie (IMB gGmbH) entsteht ein neues lebenswissenschaftliches Zentrum, zu dem auch das Biomedizinische Forschungszentrum der Universitätsmedizin sowie das Institut für Pharmazie gehören.

Mit dem Deepsea-Tauchboot zur Meereserforschung in die Tiefsee – Neue Themenräume bei Senckenberg geplant

Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, Direktoriumsmitglied und Leiterin des Programms Wissenschaft und Gesellschaft und Kurator Thorolf Müller mit zwei Tiefsee-Flügelschneckem  in zehnfacher Vergrößerung, die unter anderem  im neuen Raum "Tiefsee" gezeigt werden. © Foto: Diether v. Goddenthow
Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, Direktoriumsmitglied und Leiterin des Programms Wissenschaft und Gesellschaft und Kurator Thorolf Müller mit zwei Tiefsee-Flügelschneckem in zehnfacher Vergrößerung, die unter anderem im neuen Raum „Tiefsee“ gezeigt werden. © Foto: Diether v. Goddenthow

Seit Jahren expandiert die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung auf dem benachbarten ehemaligen Campus der Goethe-Universität zu einem der wohl einmal spannendsten Naturmuseen Deutschlands und größten weltweit. Im vergangenen Jahr konnte Senckenberg zum 200. Jubiläum sieben Jahre nach Planungsbeginn mit 22 Millionen Sammlungsstücken und seiner Verwaltung ins benachbarte, wieder original restaurierte und mit modernster Archiv- und Forschungstechnik ausgerüstete Jügelhaus umziehen. Jetzt und in den kommenden Jahren erfolgt – bei laufenden Betrieb – die Modernisierung und Erweiterung des Senckenberg- Naturmuseum Frankfurter Naturmuseum abschnittsweise. So entstehen modular vier die neuen Bereiche: Mensch, Erde, Kosmos und Zukunft. Sie werden die Besucher mitnehmen auf eine Reise zu den Anfängen des Menschen, den aufregendsten Plätzen der Erde, in die Weiten des Universums und die Zukunft unseres Planeten beleuchten.

Als eines der ersten neu gestalteten Themenräumen will das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt im Dezember 2019 den Bereich „Meeresforschung“ und „Tiefsee“ im 2. Stockwerk seines Haupthauses eröffnen. „Wir starten hier in der „Tiefsee“, gehen dann über die Riffe und die Mangroven und das Wattenmeer, anschließend in die Bereiche Savannen, Wälder und letztlich ins Hochgebirge“, erläuterte Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, Direktoriumsmitglied und Leiterin des Programms Wissenschaft und Gesellschaft, auf dem gestrigen Pressegespräch. Dabei konnten die Medienvertreter schon einmal einen Blick hinter die Kulissen des Umbaus der künftigen Räume „Tiefsee“ und „Meeresforschung“ werfen. „Diese Räume“, so die Direktorin, „sollen das Eintauchen in diese verschiedenen Lebensräume erlauben.“ Gleichzeitig wolle man auch von der Bausubstanz her, die „‘schönen Decken‘ der 70er Jahre herausnehmen und das Gebäude wieder in der alten neobarocken Pracht zum Leben erwecken, jedoch mit einer modernen Lüftung und neuen Böden.“ So ähnlich wolle man auch mit allen folgenden Räumen im ganzen Haus verfahren.

Der eigentliche Umbaubeginn wurde erst möglich, nach dem die Haie aus ihrem bisherigen Domizil auf gleicher Etage nebenan in den Ausstellungsraum „Faszination Vielfalt“ umgezogen waren.  Diese beiden neuen Räume „Meeresforschung“ und „Tiefsee“ entstehen, so Kurator Dr. Thorolf Müller . in enger Kooperation mit dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Anhand einer Visualisierung des Raums „Meeresforschung“ des Ateliers Brückner erläuterte der Projektleiter und leidenschaftliche Tiefsee- und Meeresforscher Konzept und Ausstattung. Dabei zeigte sogleich ein paar wertvolle und bizarre Meeresbewohner-Exponate wie einen Fangzahn-Fisch, die leuchtende Tiefsee-Qualle Atolla wyvillei (Alarmqualle),  zwei Tiefsee-Flügelschnecken und ähnliche Modelle, die später im Raum „Tiefsee“ präsentiert werden sollen.

Ein Modell der leuchtenden Tiefsee- Qualle Atolla wyvillei, auch „Alarmqualle“ genannt, da sie bei Gefahr damit noch größere Feinde anlockt, um sich unmittelbare Angriffe vom Leibe zu halten. Ab dem 19.12.2019 zu sehen im neuen Themenraum „Tiefsee“ im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ein Modell der leuchtenden Tiefsee- Qualle Atolla wyvillei, auch „Alarmqualle“ genannt, da sie bei Gefahr damit noch größere Feinde anlockt, um sich unmittelbare Angriffe vom Leibe zu halten. Ab dem 19.12.2019 zu sehen im neuen Themenraum „Tiefsee“ im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Da man, so Dr. Thorolf Müller ,  zum Betrieb von Meeresforschung  jede Menge Gerätschaften brauche, würden diese den Kern dieses (Eingangs)Raums „Meeresforschung“ ausmachen. „Wenn Sie jetzt von hier vorne den Raum betreten, dann werden Sie zunächst auf diese Tauchkugel gucken“, wobei einer historischen Tauchkugel aus den 60er Jahren eine moderne amerikanische Tauchkugel gegenübergestellt werden wird, mit der man bis auf die Sink-Tiefe der Titanic von zirka 4.900 Meter Tiefe hinabtauchen könnte. Dabei handelt es sich um einen Nachbau der Deepsea, dem Tauchboot von Titanic-Regisseur James Cameron, der einer von den Fünfen ist, die bislang zur Titanic hinab tauchen konnten. Tiefseetauchen sei „wahnsinnig gefährlich und aufwendig“. Bemannte Tauchfahrten mache man genauso selten wie private Raumfahrten, so der Kurator.-Es gäbe sogar „Abstimmungen zwischen Raumfahrttechnikern und Tiefseetechnikern, um diese extremen Bedingungen, die herrschen, in beiden Ecken gerecht zu werden“, so Dr. Thorolf Müller.

Wenn die Besucher eine Weile im ersten Raum „Meeresforschung“ warten, werden sie durch Wand-Großprojektionen erleben, wie sie nach und nach durch die Wassersäule abtauchen in die Tiefsee. Es werde dabei, so der Kurator, natürlich immer dunkler. Und auf dem Weg in die Tiefe „werden immer wieder einzelne Exponate gehighlightet, die eben in dieser Höhe etwas tun oder sich in dieser Höhe bewegen.“ In vollflächigen Projektion werde zudem erklärt, welche Meeresbewohner einem begegnen, wie hoch der Druck und wie tief man gerade sei, welche Organismen da leben, bis man irgendwann ganz unten am Meeresgrund sei. Kurzum: Besucher, die den Raum „Meeresforschung“ betreten, erleben hier eine visuell simulierte Tauchfahrt. Über das Abtauchen „mit dem ganzen Raum“ hinaus, können Besucher im Tauchboot Deepsea auch selbst Pilot oder  Pilotin sein. Außerdem wird dargestellt, wie aufwändig eine Schiffsexpedition ist, welche Gerätschaften zur Erkundung der Meere und zum Bergen von Organismen verwendet werden und welche bemerkenswerten Ergebnisse die Meeresforschung erzielt. Nicht zuletzt wird der Einfluss des Menschen auf die Ozeane thematisiert werden.

Von hieraus gelangt man nebenan in den Hauptraum „Tiefsee“. Da werde es, ähnlich wie eben in der Tiefsee tatsächlich sehr dunkel sein. In diesem Raum wird dann das ganze wunderbare und unbekannte, mitunter unheimlich, bizarr und magisch anmutende, faszinierende Universum der Tiefsee gezeigt werden.

Weitere Infos!

Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst

Historisches Museum Frankfurt: „Wie wohnen die Leute?“ – Mit dem Stadtlabor durch die Ernst-May-Siedlungen

Die Besucher können  Wohnungen der Ernst-May-Häuser in ihren nachgebauten Originalgrundrissen erkunden und erhalten in jedem "Ausstellungshaus" komprimierte Informationen zum Wohnen, Leben, politischen Entwicklungen, Nachbarschaft usw., um sich die Zeit von der Entstehung bis heute individuell zu erschließen.  Hier: EFATE (Einfamilienhaus mit Dachterrasse ), von wo aus ein Rundgang durch die Ausstellung gestartet werden kann. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Besucher können Wohnungen der Ernst-May-Häuser in ihren nachgebauten Originalgrundrissen erkunden und erhalten in jedem „Ausstellungshaus“ komprimierte Informationen zum Wohnen, Leben, politischen Entwicklungen, Nachbarschaft usw., um sich die Zeit von der Entstehung bis heute individuell zu erschließen.
Hier: EFATE (Einfamilienhaus mit Dachterrasse ), von wo aus ein Rundgang durch die Ausstellung gestartet werden kann. © Foto: Diether v. Goddenthow

Neue Ausstellung im Historischen Museum Frankfurt
16. Mai bis 13. Oktober 2019
Frankfurt Jetzt!
Neues Ausstellungshaus, Ebene 3

„Wie wohnen die Leute?“ wurde am gestrigen Abend im Historischen Museum Frankfurt als letzte der drei großen Bauhaus-Ausstellungen 2019 eröffnet, die sich anlässlich 100 Jahre Bauhaus mit dem Frankfurter Stadtplaner Ernst May und seiner Zeit des Aufbruchs in die neue Moderne beschäftigen. Nach „Moderne am Main“ (19. Januar bis 14. April) im Museum Angewandte Kunst und „Neuer Mensch, neue Wohnung“ (23. März bis 18. August)  im  Deutsche Architekturmuseum zeigt das Historische Museum in seiner durch das hauseigene Stadtlabor partizipartiv entwickelten Ausstellung die Ergebnisse der „Umfrage“ wie die Leute heute in den in die Jahre gekommenen, zum Teil privatisierten, energetisch aufgerüsteten, teilweise sanierten oder entsprechend ihrer gewandelten Lebensbedürfnisse umgebauten (angepassten) Wohnungen leben.

Wie es in einer Pressemeldung des Hauses heißt, entstanden in Frankfurt zwischen 1925 und 1930  um die 15.000 neue Wohnungen. Dieses große Stadtplanungsprogramm war Teil des Neuen Frankfurt. Akteur*innen aus Kunst, Kultur, Politik, Architektur und Städtebau arbeiteten interdisziplinär zusammen, um eine moderne Großstadt zu gestalten.

Das Stadtlabor, die partizipative Ausstellungsreihe des Historischen Museums Frankfurt, konzentriert sich auf dieses städtebauliche Programm und fragt, wie das Leben heute in den Siedlungen des Neuen Frankfurt aussieht. Die Bewohner*innen kommen zu Wort und geben Einblicke in ihren Alltag. Die Ausstellung ist das Ergebnis eines partizipativen Prozesses, der im Frühling 2018 begann. In fünf Workshops wurden die Ausstellungsbeiträge und das Rahmenprogramm gemeinsam entwickelt. Dazu war das Stadtlabor-Team im Sommer 2018 in 19 Siedlungen und Wohnhausgruppen des Neuen Frankfurt zu Gast.

Die Ausstellungsarchitektur orientiert sich an den typisierten Wohnungsgrundrissen des Neuen Frankfurt. Sie vermitteln den Besucher*innen einen räumlichen Eindruck der standardisierten Wohnungen. Ausgestattet mit den Beiträgen der Stadtlaborant*innen und ergänzt mit Objekten aus der Sammlung des HMF, bieten sie die Präsentationsfläche für vier Themen. In jedem dieser vier Themenbereiche werden die grundlegenden Ideen der damaligen Akteure des Neuen Frankfurt für den Wohnungsbau vorgestellt. Die Beiträge der Stadtlaborant*innen zeigen auf, wie diese Ideen heute noch weiterleben. Die in diesem Spannungsfeld zwischen Gestern und Heute entstehenden Fragen regen die Ausstellungsbesucher*innen zu einem Gedankenspiel an: Was sollte bei der zukünftigen Stadtentwicklung bedacht werden? Wie wollen wir wohnen?

Tour durch die Ausstellung
1. Wohnen in der Siedlung
EFATE (Einfamilienhaus mit Dachterrasse )

Licht, Luft und Sonne versprach der moderne Städtebau den Bewohner*innen der Siedlungen. Historische Luftbilder und die Aquarelle von Hermann Treuner illustrieren diese drei Versprechen. Treuners Aquarelle vermitteln ebenfalls die von den Akteuren des Neuen Frankfurt gestaltete Farbgebung der Häuser. Ansichtskarten zeugen von einem regen Interesse an den Siedlungen, sie waren sowohl im Bau als auch nach ihrer Fertigstellung beliebte Fotomotive. Die Architektur des Neuen Frankfurt wird gerne als „zeitlos“ bezeichnet, doch die Zeit ging nicht spurlos an den Siedlungen vorüber. Bewohner*innen prägen das Erscheinungsbild der Siedlungen, indem sie diese immer wieder ihren Bedürfnissen und Vorstellungen anpassen. Dabei werden die Spannungsfelder zwischen Stadt und Natur, zwischen Denkmalschutz und Eigenbau, zwischen Miete und Eigentum sowie zwischen der Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs und der Auseinandersetzung mit dem eigenen Wohnumfeld sichtbar. Am Umbau der Frankfurter Küchen wird zudem deutlich, wie sich die Bewohner*innen die serielle Architektur angeeignet und sie für ihren Gebrauch verändert haben. 1947 kam es in der Siedlung Westhausen zudem zur Umbenennung von Straßen. Die Auseinandersetzungen mit dem Gebrauch der Siedlungen werfen Fragen auf: Wer entscheidet über den Bau und die Gestaltung von Neubaugebieten? Wie sollten sie in Zukunft aussehen? Eine partizipative Station ermöglicht es den Besucher*innen, ihre Forderungen einzubringen.

2. Nachbarschaft
MEFA (Mehrfamilienhaus) und KLEINGARTENLAUBE
Die Siedlungen sollten als Lebensräume für die Bewohner*innen dienen und waren mit allen für das alltägliche Leben notwendigen Einrichtungen ausgestattet. Neben Kindergärten und Einzelhandel entstanden auch Gärten und Spielplätze, ebenso Dachterrassen und Grünanlagen. Letztere waren als erweiterter Lebensraum für Einzelne sowie für die Gemeinschaft geplant und sollten die Verbindung zwischen privaten und öffentlichen Räumen herstellen. Die Gärten dienten als Erholungsfläche und zur Versorgung.
Bewohner*innen berichten vom gesellschaftlichen Wandel in den Siedlungen: Auf einem ehemaligen Kleingartengelände entstand ein Wildgarten als selbstorganisierter und betreuter Spielplatz. Ein weiterer Beitrag setzt sich mit dem Wohnen im Alter auseinander. Bewohner*innen der Henry und Emma Budge-Stiftung geben Einblicke in das Leben in der Seniorenanlage. Eine Kleingartenlaube gewährt Einblicke in die Nutzung der Gärten: Vom Selbstversorgungs- zum Wellnessgarten in Praunheim bis hin zu einem Handsähgerät, das ein stummer Zeuge des wirtschaftlichen Wandels in der Gärtnersiedlung Teller ist. Der Familienbetrieb, aus dem es stammt, befindet sich in Auflösung. Auch der ursprüngliche Zweck der Gärtnersiedlungen, eine stadtnahe Versorgung mit frischem Obst und Gemüse zu ermöglichen, scheint zunehmend verloren zu gehen. Wofür wollen wir Grünflächen und Gärten künftig nutzen? Als Anbaufläche zur Selbstversorgung? Als Treffpunkte für die Gemeinschaft, als Orte der Erholung? Oder dienen sie dem Ausgleich von CO2 Emissionen?

3. Bezahlbares Wohnen
MEFAGANG (Mehrfamilienhaus, Außengangtyp)
Wohnung für das Existenzminimum
Ernst May plante die Siedlungen in einer Zeit großer Wohnungslosigkeit. In möglichst kurzer Zeit musste neuer, bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Die Wohnungspolitik orientierte sich an der Gemeinnützigkeit. Wohnungsunternehmen sollten nicht primär profitorientiert handeln, die Miete sollte nicht mehr als ein Viertel des monatlichen Haushaltseinkommens betragen. Fragen zu bezahlbarem Wohnraum in Frankfurt am Main sind heute wieder von zentraler Bedeutung. Politik, Wissenschaft und Bürgerschaft suchen nach passenden Lösungen Ein Abstimmungskasten für den Mietentscheid und ein goldenes Haus aus Pappe – ein Negativpreis, mit dem Aktivitst*innen 2015 Mieterhöhungen kritisierten – zeigen die Forderungen nach mehr gemeinnützigem und bezahlbarem Wohnungsbau. Die Installation „Wir sind nie modern gewesen“ von Eleonora Herder und andpartnersincrime zeigt beginnende Verdrängungsprozesse auf. Dieser dritte Themenraum zeigt exemplarisch das Konzept des Wohnens auf kleinstem Raum und geht der Frage nach, wie viel Platz der Mensch zum Wohnen braucht.

4. Das neue (Um-)Bauen
ZWOFADOLEI (Zweifamilienhaus mit Doppelleitung)
Das Neue Frankfurt war ein großes Bauvorhaben, das nur mit einer äußerst rationalen und effizienten Planung umgesetzt werden konnte. Die Bautechnik wurde von handwerklicher Arbeit auf industrielle Massenproduktion umgestellt. Typisierte und standardisierte Bauelemente kamen zum Einsatz. Die Wohnungsgrundrisse wurden unter Berücksichtigung verschiedenster Ansprüche entworfen, die sich von beruflicher Schichtung, Kinderanzahl und anderen Kriterien ableiteten. Einige Siedlungen stehen heute unter Denkmalschutz, Bewohner*innen wünschten sich jedoch eine individuellere Gestaltung ihrer Wohnräume. In diesem vierten Raum ist das Spannungsfeld zwischen seriellem Wohnungsbau und dem Wunsch nach individueller Gestaltung zentral. Fotografien, Grafiken, Videos und Modelle zeigen die Nutzung und Aneignung durch ihre Bewohner*innen innerhalb der Häuser und an den Fassaden.
Eine Schlafzimmertür aus der Siedlung Römerstadt steht beispielhaft für die Aneignung der standardisierten Einrichtung. Das Originalbauteil wurde in den 1980er Jahren von den Kindern der Bewohner*innen mit Symbolen der Friedens- und Umweltbewegung beklebt. In der Ausstellung ist die Tür erst ab 18. Juni zu sehen – derzeit wird sie in einer anderen Ausstellung gezeigt.

Stadtlabor unterwegs & Stadtlaborant*innen
Das Stadtlabor unterwegs ist die partizipative Ausstellungsreihe des Historischen Museums Frankfurt seit 2010. Zentrales Anliegen dieses Formats ist die multiperspektivische Erkundung der Stadt und ihrer Lebenswelten. In enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppen der Stadtgesellschaft entstehen Ausstellungen, die der Information, Reflexion und Diskussion von Themen dienen, die Frankfurter*innen bewegen. Die wichtigste Prämisse der Ausstellungsreihe ist die aktive Teilhabe der Stadtbevölkerung an ihrem Museum und die Integration unterschiedlicher, auch sehr individueller Perspektiven und Sichtweisen auf die Stadt, ihre Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Das Stadtlabor-Team arbeitet direkt und intensiv mit den Partizipierenden, um auch jene einzubeziehen, für die ein Museum nicht der erste Ansprechpartner oder Referenzort ist, wenn es um die Reflexion der eigenen Lebenswirklichkeit geht.

Stadtlaborant*innen der Ausstellung „Wie wohnen die Leute?“
Roswitha Väth, Sybille Fuchs (Klimawerkstatt Ginnheim), Initiative Historischer Stadtspaziergang, Jan Jacob Hofmann, Gabriele Klieber, Ulrich Zimmermann, Jens Gerber, Dieter Church, Gertraude Friedeborn, Eleonora Herder (andpartnersincrime), Daniel Ladnar, Lars Moritz, Esther Pilkington und Jörg Thums (irreality.tv), Lilly Lulay, Cäcilia Gernand, Laura J Gerlach, Mobile Albania, Hildegard Kammer, Studierende der Buch- und Medienpraxis (Maren Fritz, Lisa Veitenhansl, Miriam Schumm, Louisa Gröger, Silvia Claus, Alexandra Dehe, Paula Hauch, Katja Schaffer, Anna Speitel, Julia Breitmoser, Laura Genenz, Nele Mascher, Sonja Stöhr, Sandra Zaitsev, Juliane Zipper, Ronja Vogel, Max Seidel, Manuela Splittdorf, Stefan Katzenbach, Kevin-Lukas Velte, Ruth Manstetten, Sophie Ritscher, Isabel Schramm, Katharina Koch und Max Aigner), University of Applied Sciences Frankfurt (Julia Ackermann, Khaled Al Sharif, Matthias Büdinger, Hazal Demirtas, Miral Diab, Philip Dzewas, Julian Glunde, Laura Herzog, Ali Kazemi, Sebastian Kiel, Samantha Martinek, Nicklas Nordquist, Carolin Riffel, Donghwi Shin, Banu Yilmaz und Maren Harnack), Melanie Herber, Wildgarten – Abenteuerspielplatz, Steffen Kleebach, Bewohner*innen Henry und Emma Budge-Stiftung (Myke Findeklee, Ernst-Dietrich Haberland, Heide Lauterbach, Sofia Mann, Renate Rauch, Ute Karen Voigt), Anna Pekala, Kulturkreis Westhausen, BDA Frankfurt (Bund Deutscher Architekten), Harald Etzemüller, Karla Dillmann, Katrin Dillmann, Judith Rosenthal und Sophia Edschmid.

Zur Partizipation im Historischen Museum Frankfurt
Partizipation ist ein Leitgedanke des Historischen Museums Frankfurt. Das HMF entwickelte sich vom Fachmuseum für Geschichte zu einem Museum für die Stadtgesellschaft des 21. Jahrhunderts. Frankfurt ist eine hochgradig von Diversität geprägte Stadt. Wie können Menschen unterschiedlicher kultureller Prägung und Bildung angesprochen werden? Wie kann das Museum für alle Frankfurter*innen da sein, auch für die, deren Geschichte sich nicht nur hier, sondern in vielen Teilen der Welt abspielt? In „Frankfurt Jetzt!“ werden aktive Mitgestaltung und Teilhabe durch partizipative Angebote ermöglicht. Wie lässt sich eine Stadt erfassen? Was macht Frankfurt aus? Und wer ist ein*e Stadt-Expert*in? In „Frankfurt Jetzt!“ arbeitet das Museum auf der Grundlage einer geteilten Expertise und lädt alle 750.000 Frankfurt-Expert*innen ein, die Stadt der Gegenwart zu erfassen und zu beschreiben. In den partizipativen Prozess bringt das Museumsteam die kuratorische und organisatorische Expertise ein. Das Stadtlabor-Team strukturiert und moderiert den Prozess und berät die jeweiligen Co-Kurator*innen dabei, ihre Ideen professionell und ansprechend umzusetzen. Sie wiederum sind die Expert*innen für die Stadt und bringen ihr Wissen über die Stadt bzw. ihre Lebenswelt ein.
Die „Stadtlabor unterwegs-Ausstellungen“ sind das prominenteste partizipative Format des Museums. Seit 2011 sind insgesamt zwölf Ausstellungen entstanden. Die Ausstellung „Wie wohnen die Leute? – Mit dem Stadtlabor durch die Ernst-May-Siedlungen“ ist die 13. Stadtlabor-Ausstellung. Der Ausstellungsraum „Frankfurt Jetzt!“ auf Ebene 3 im neuen Ausstellungshaus bietet eine wandelbare Präsentationsfläche für die Ergebnisse und Erkenntnisse dieser partizipativen Prozesse.

Führungen durch die Ausstellung
Mi, 5.6., um 19 Uhr
Mit Pascal Heß
Mi, 19.6., um 19 Uhr
Mit Aleksandra Sajnikova
Mi, 3.7., um 19 Uhr
Mit Pascal Heß
Sa, 13.7., um 15 Uhr
Mit Roman Schumilow
Mi, 31.7., um 19 Uhr
Mit Pascal Heß
Sa, 10.8., um 15 Uhr
Mit Simone Arians
Mi, 14.8., um 19 Uhr
Mit Pascal Heß
Do, 29.8., um 14.30 Uhr

Stadtgespräch 65plus
Mit Pascal Heß
Treffpunkt: Kassenfoyer
Eintritt: 8€ / 4€ + 3€ Führungsgebühr
Dauer: 60 bis 90 Minuten
Für die Führung ist eine Anmeldung beim Besucherservice des HMF erforderlich:
Information und Anmeldung
Susanne Angetter
Mo – Fr 10.00 – 16.00 Uhr
Tel. +49 (0)69-212-35154
E-Mail: besucherservice@historisches-museum-frankfurt.de

Kuratorinnenführungen
Sa, 15.6., um 15 Uhr
Mit Katharina Böttger und Stadtlaborant*innen
Mi, 17.7., um 19 Uhr
Mit Katharina Böttger und Stadtlaborant*innen

Treffpunkt: Kassenfoyer
Eintritt: 8€ / 4€ + 6€ Führungsgebühr
Dauer: 60 bis 90 Minuten
Für die Führung ist eine Anmeldung beim Besucherservice des HMF erforderlich:
Information und Anmeldung
Susanne Angetter
Mo – Fr 10.00 – 16.00 Uhr
Tel. +49 (0)69-212-35154
E-Mail: besucherservice@historisches-museum-frankfurt.de

Finissage
So, 13. Oktober, 16:00 Uhr
Wie wohnen die Leute?
Mit dem Stadtlabor durch die Ernst-May-Siedlungen
Neue Ausstellung im Historischen Museum Frankfurt
16. Mai bis 13. Oktober 2019
Frankfurt Jetzt!
Ausstellungshaus, Ebene 3

Führungen und Rahmenprogramm
historisches-museum-frankfurt.de/stadtlabor/wie-wohnen-die-leute Besucherservice und Führungsanfragen
Mo – Fr 10 – 16 Uhr
Tel.: 069 212 35154, besucherservice@historisches-museum-frankfurt.de

Weitere Informationen
Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1, 60311 Frankfurt am Main
www.historisches-museum-frankfurt.de

Mainzer Johannisnacht vom 21. bis 24. Juni 2019 wieder mit viel Kunst, Kultur und Kulinarik

mainzer-johannisnacht(rap) Die Stadt leuchtet zu Ehren ihres größten Sohnes: Die Mainzer Johannisnacht strahlt, rockt und gautscht in der Mainzer Innenstadt – vom 21. bis 24. Juni 2019. Es gibt wieder den traditionellen Künstlermarkt, Straßenkunst, Rheinvergnügen, Livemusik, Streetfood und vieles mehr 

„Musik klingt von den Bühnen, Straßenkunst überrascht in den Gassen, Fahrgeschäfte sorgen für Höhenflüge am Rheinufer, Mainzer Gemütlichkeit lädt auf die Plätze, Kulinarisches und Künstlerisches locken an die Promenade und natürlich liegt Druckerkunst in der Luft: Die Mainzer Johannisnacht ist das Fest in Mainz, das die verschiedenen Geschmäcker vereint,“ freut sich Marianne Grosse in ihrer Eigenschaft als Festdezernentin auf das Fest und ergänzt. „Ich freue mich schon sehr auf das „gutenbergische“ Sommervergnügen, vier Tage lang mitten in Mainz und auf viele Besucherinnen und Besucher!“

Die Hauptbühne mit Woodstock-Flair
Bereits vor der offiziellen Eröffnung durch Oberbürgermeister Michael Ebling und Festdezernentin Marianne Grosse (Freitag, 20.00 Uhr) wird die Ska-Band „Mumuvitch Disko Orkestar“ die Hauptbühne am Schillerplatz zum Beben bringen: elf eigenwillige Charaktere und ein Klang, der handgemacht, original, geschliffen und geschmiedet ist.

Einen Hauch Woodstock erwartet das Publikum dann am Samstagabend um 22.30 Uhr: Mit „Miller Anderson“ wird einer der letzten noch lebenden Musiker des legendären Woodstock Festivals auf der Hauptbühne stehen. Der britische Blues- und Rockmusiker war in seinen mehr als 50 Jahren Bühnenerfahrung unter anderem mit Deep Purple unterwegs, 25 Jahre lang war er Mitglied der Spencer Davis Group.
Vielleicht ein kleiner Trost für alle, die sich schon auf das anvisierte Revival in den USA zum 50jährigen Jubiläum in diesem Sommer gefreut hatten, das dann doch nicht zustande kam.

KUZ & schon schön Bühne auf dem Jockel-Fuchs-Platz
Die Premiere 2018 ist geglückt, und so wird auch in diesem Jahr das Programm auf dem Jockel-Fuchs-Platz vom Mainzer Kulturzentrums (KUZ) gestaltet. So sorgen die Partygaranten von Terztanz für einen fulminanten Auftakt (Freitag, 20.00 Uhr), der sich dann fast nahtlos in die 2000er PARTY mit DJ bÄrt & Christine (Freitag, 22.00 Uhr) fortsetzt. Samstag (12.00 bis 16.00 Uhr) und Sonntagmittag (12.00 bis 14.00 Uhr) steht „Frühschorlen“ zu entspannten Beats auf dem Programm. Samstagabend verführen erst Livebands mit Rock und Pop, Swing, Brass Balkan zum Tanzen. Das DJ-Team von „Disco Amore“ sorgt für einen liebevollen – nicht minder tanzbaren – Abschluss. Auch die letzten beiden Tage bleiben musikalisch – von den Hip Hoppern GRUNDFUNK (Sonntag, 20.30 Uhr) bis zu den Swing-Helden Whiskydenker am Montagabend um 20.45 Uhr.

Wer bei so viel Programm ein Hüngerchen verspürt, der wird auf der Streetfood-Meile auf dem Jockel-Fuchs-Platz fündig. Für Getränke sorgen KUZunterwegs und der Kulturclub schon schön.

Mit der KUZ & schon schön Bühne wird auch in diesem Jahr Musik von insgesamt acht größeren Bühnen und kleineren Podesten erklingen: Den Platz der Vereine finden Besucherinnern und Besucher mittendrin, im Festgeschehen: auf dem Platz vor der Deutschen Bank, an der „Lu“. Die Vereine laden ein in eine kleine Oase des Austauschs und des Zusammenkommen. In den Abendstunden sorgen Singersongwriter und kleine Combos auf der Podestbühne für Ohrwürmer und Stimmbandgymnastik. Den Auftakt machen Funkysteve & Friends mit Rockcovern (Freitag ab 20.00 Uhr). Jay Schreiber (Samstag, 15 Uhr), Two and a Box (Samstag, 16.30 Uhr) und weitere Sänger und kleine Bands führen den Programmreigen fort.

Zu diesen beiden Bühnen gesellen sich dann wie bewährt
• die Mainzer Stadtwerke Bühne mit dem Kleinkunst- und Musikschwerpunkt auf dem Ballplatz
• die SWR1 Bühne auf dem Bischofsplatz
• die SWR Gutenbergbühne auf dem Liebfrauenplatz mit Programm von SWR3 und SWR4
• die Mainzer Culinarium Bühne am Rheinufer
• die Mainzer Weindorf Bühne auf dem Marktplatz.

Mainzer Stadtwerke Bühne, Ballplatz
Feinstes Musik-, Newcomer- und Kleinkunstprogramm erwartet das Publikum wieder auf dem Ballplatz. Comedy und Kabarett erwartet das Publik an den ersten drei Abenden zu späterer Stunde. So steht der Freitag ab 22.00 Uhr im Zeichen des „Herrengebäcks“, pardon, des Rhoihessen-Kabaretts – mit Schier, Becker und Bockius. Am Samstagabend (22.30 Uhr) wird es international: Mohammed Ibraheem Butt aka Comedy Butt bringt seine Situation als Triple M unterhaltsam auf die Bühne: Migrant, Moslem, Mann. Weiblich fällt dann der Sonntagabend ab 21.30 Uhr aus: Carmela de Feo, „La Signora“ mit Akkordeon interpretiert Songs wie Pinks „Rockstar“ auf deutsch-kabarettistisch“.

Ganz besonders wird auch der Montagabend: Mit „Magi Hikri“ wird ab 18.30 Uhr eine jüdische Künstlerin auf dem Ballplatz zu Gast sein, die ihre Traditionen aus dem Jemen mit tanzbaren Beats, Hip Hop und arabischem Gesang verbindet. Eine vielversprechende Mischung! Und danach? Wird zu der Musik von Chacán Salsa getanzt, bis die letzten Funken des Feuerwerks verglüht sind …

Gutenbergbühne erneut mit SWR3 und SWR4

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Auf der SWR Gutenbergbühne (Liebfrauenplatz), auf der sich das zweigeteilte Programm aus den vergangenen Jahren mit SWR3 (Freitag und Montag) und SWR4 (Samstag und Sonntag) bewährt hat, können sich die Besucherinnen und Besucher ebenfalls auf ein großes Programm freuen. Los geht es am Freitagabend (19.30 Uhr) mit der Band Take this! und ihren akustischen Cover-Hits der 1990er- und 2000er-Jahre.
Am Wochenende wird der Liebfrauenplatz wird mit der SWR4 Gutenbergbühne dann zum Schlagertreffpunkt der Johannisnacht: Unter anderem sorgen Van Baker & Band (Sonntag, 20.00 Uhr) mit Klassikern des deutschen Schlagers, Partyhits und Chartstürmern für Stimmung. Die Schlager-Boyband Feuerherz garantiert dann am Sonntag (16.00 Uhr), dass der 23. Juni ein „Verdammt guter Tag“ wird. Am Abschlussabend der Johannisnacht rocken die Truck Drivin‘ Men mit aktuellen und früheren Rock’n‘Roll-, Rockabilly- und Country-Hits die Gutenbergbühne (Montag, 19.30 Uhr)

Von Funk bis Flower Power: Bühnenprogramm
Gute Stimmung beherrscht auch den Bischofsplatz: Die SWR1 Bühne präsentiert von Gorth Catering & Event setzt auf ein Programm aus Soul, Funk und Dance – von Shebeen (Freitag, 19.30 Uhr) zum Start bis Jammin‘ Cool (Montag, 19.30 Uhr).

Vor der Mainzer Culinarium Bühne am Rheinufer darf ebenfalls vier Tage lange gefeiert werden, unter anderem kubanisch mit Los 4 del Son (Freitag, 19.00 Uhr) und soulig mit 22 to22 (ehemals Towns&, Montag, 19.00 Uhr).

Die Mainzer Winzer bespielen die Mainzer Weindorf Bühne auf dem Marktplatz. Zum Start lädt hier Frank Diefenbach zu Rock, Pop und Entertainment ein (Freitag 19.300 Uhr), weiter geht es mit Steven Mc Gowan (Samstag, 19.30 Uhr), dem Platzkonzert der Trachtenkapelle Dolgesheimer (Sonntag, 11.30 Uhr), Mr. Flower Power (Sonntag, 18.00 Uhr) und den Abschluss machen Gear Down (Montag, 19.30 Uhr) mit ihrer selbstgemachten Rockmusik.

Auch abseits der Bühnen darf gestaunt und im Takt gewippt werden: Straßenkünstler verleihen den Mainzer Gassen und Plätzen mit Musik, Puppenspiel und auffälligen Gewändern Varieté-Flair. Erstmalig in Mainz: „Bubble“-Künstler Elias Eeraerts aus Antwerpen/Belgien, der kunstvoll riesige, in schillernden Farben leuchtende Seifenblasen in Szene setzt.

Hommage an Johannes Gutenberg
„Gutenberg & ich“: Was bedeuten Gutenberg und seine Welterfindungen heute für uns alle – und für jeden persönlich? Johannes Gutenberg und andere historisch gewandete Mitglieder der Mainzer Bürgerschaft werden über das Festgelände flanieren den Austausch mit den Festbesucherinnen und Festbesuchern suchen. Mit der Aktion „Gutenberg & ich“, die auch in den sozialen Medien gespielt wird, rückt das Gutenberg-Dreigestirn aus Gutenberg-Museum, Internationaler Gutenberg-Gesellschaft und Gutenberg Stiftung den Gründungsgedanken der Mainzer Johannisnacht in den Fokus.

Denn traditionell greift die Mainzer Johannisnacht historische Aspekte auf und lebt die Erinnerung an die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern:
• mit dem deutschlandweit größten antiquarischen Büchermarkt,
• den zahlreichen Führungen und Mitmachangeboten des Gutenberg-Museums und dem Druckladen,
• dem Preisquadräteln, dem beliebten Buchdrucker-Würfelspiel mit Cicerogevierten und attraktiven Geldpreisen, moderiert von Gautschmeister Harro Neuhardt und mit musikalischer Unterstützung der Mainzer Ritter Gilde,
• der Festveranstaltung der Internationalen Gutenberg Gesellschaft in Mainz und vielen weiteren Höhepunkten.
Und natürlich die lauteste, – zumindest für das Publikum – lustigste und definitiv nasseste Veranstaltung zu Ehren Gutenbergs und der Buchdruckerzunft: das große Gautschen auf der Gutenbergbühne (Samstag, 16.00 Uhr).

Nicht verpassen sollte man auch die Lesung der Stadtschreiberin am Sonntagmorgen um 11.00 Uhr auf dem Ballplatz. Eine wirklich schöne Tradition! Auch Eva Menasse wird erneut von Bianca Wagner, freischaffende Künstlerin, Grafikerin und Illustratorin gezeichnet . Für einen guten Zweck! Denn nach Ende der Lesung wird Eva Menasse die Zeichnung signieren und zugunsten des Fördervereins für Tumor- und Leukämiekranke Kinder Mainz anschließend versteigern lassen. Sie merken – es lohnt sich, am Sonntagmorgen früh aufzustehen und das Festgelände anzusteuern!

Die Mainzer Johannisnacht hat auch eine kulinarische Note: In den beiden Mainzer Weindörfern auf dem Markt und dem Leichhof können die Festgäste heimische Weine genießen und im etwas entspannteren Festbereich ein wenig verschnaufen. Spitzengastronomie auf einem Volksfest – auch das ist nicht alltäglich. Das Mainzer Culinarium am Rheinufer zeigt seit vielen Jahren, wie gut diese Mixtur ankommt – und schmeckt!

Großer Künstlermarkt, Rheinvergnügen und Sportangebote

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Bereits zum zweiten Mal gastiert das Fahrgeschäft „Gladiator“ mit einer Gesamthöhe von 62 Metern am Rheinufer. Auch die Gondeln des Riesenrades „Juwel“ ermöglichen einen hervorragenden Ausblick auf die Stadt und den Rhein.

Natürlich müssen Volksfest-Fans auch in diesem Jahr auf Klassiker wie Autoscooter, Break-Dance oder den Wellenflieger nicht verzichten. Am Rheinufer und auf dem Gutenbergplatz lassen verschiedene Kinderkarussells die Herzen der Kleinsten höher schlagen.

Auf dem Künstlermarkt am Adenauerufer gibt es bei einem gemütlichen Bummel entlang den bunten Ständen jede Menge Kunsthandwerk, witzige Accessoires und Deko-Artikel, Schmuck, ausgefallene Kleidungsstücke und vieles mehr zu entdecken.
Zum zweiten Mal auf der Johannisnacht steht hier das nostalgische, handbetriebene Karussell KARRUZIK, das die Fahrgäste in frühere Tage zurückführt.

Sportlich und spielerisch geht es zu – bei der Segelregatta am Samstagnachmittag, beim beliebten Drei-Brückenlauf am Sonntagmorgen (10.00 Uhr) und dieses Jahr auch wieder beim Skatturnier (Sonntag, 14.00 Uhr) im Kurfürstlichen Schloss.

Der Montag endet mit dem großen Feuerwerk am Rheinufer. Marianne Grosse: „Vier Tage mit Top-Programm und mainzerische Stimmung, das alles umsonst und draußen: Die Mainzer Johannisnacht ist und bleibt eine Veranstaltung, die man nicht verpassen sollte!“

Johannisnacht-Kollektion
Die 2017 erstmals angebotene Johannisnacht-Kollektion aus T-Shirts und Stoffturnbeutel mit den markanten Letternsternchen ist auch in diesem Jahr wieder im Sortiment. Die eher frechen Prints – LETTERNBRAUT in der Damenvariante und DRUCKMEISTER für die Herren – wenden sich an alle Fans der Mainzer Johannisnacht, an Leseratten und Bücherwürmer. Ein „must-have“ für alle aus dem Bereich des Kommunikationsdesign/der Mediengestaltung ist der Stoffturnbeutel mit dem Aufdruck „ZWIEBELFISCH“. Der aus der Druckersprache stammende Begriff bezeichnet einen Buchstaben einer anderen Schriftart oder eines anderen Schriftschnitts.

Die T-Shirts sind zum symbolträchtigen Preis von 19,68 Euro erhältlich, der auf das Gründungsjahr der Mainzer Johannisnacht anspielt: 1968 rief der damalige Sozialdezernent Karl Delorme zu Ehren Gutenbergs in dessen 500stem Todesjahr das Volksfest ins Leben. Die Beutel kosten 10 Euro. Beides ist ab sofort im Tourist Service Center zu erwerben sein. Die Stoffturnbeutel sind zudem auch im AZ-Kundencenter am Markt erhältlich.

Programmbroschüre
Das Programm wird ab dem 16. Mai im Tourist Service Center im Brückenturm, in der Touristeninfo im Landesmuseum, im Stadthaus, den Ortsverwaltungen und an weiteren öffentlichen Stellen ausliegen.
Das pdf des Programms ist im Web unter www.mainzer-johannisnacht.de abzurufen, in den nächsten Wochen folgt eine Ergänzung der einzelnen Programmpunkte, gegliedert nach Tagen.

Hessische Digitalministerin eröffnet Digital-Kongress 2019

Prof. Dr. Kristina Sinemus. Die Hessische Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus bei der Eröffnungsrede des Digital-Kongresses „Von Big Data zu Smart Data: Digitalisierung gestalten“ in Frankfurt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Prof. Dr. Kristina Sinemus. Die Hessische Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus bei der Eröffnungsrede des Digital-Kongresses „Von Big Data zu Smart Data: Digitalisierung gestalten“ in Frankfurt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat klare Rahmenbedingungen und Leitplanken für die Datennutzung mittels künstlicher Intelligenz gefordert. „Die EU-Leitlinien sind ein erster Schritt in die richtige Richtung, dem aber weitere folgen müssen“, sagte die Ministerin am Mittwoch beim Digital-Kongress „Von Big Data zu Smart Data: Digitalisierung gestalten“ im Frankfurter Palmengarten vor über 400 Interessierten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.

„Wir brauchen einen klaren, mit technisch-organisatorischen Vorgaben und Regeln ausgestatteten Rechtsrahmen für Künstliche Intelligenz. Dieser muss die zentrale Grundlage für den vertrauenswürdigen Einsatz komplexer Algorithmen sein und dessen effektive Einhaltung gewährleisten“, so die Digitalministerin. Dabei müsse die Entwicklung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz je nach Anwendungsbereich differenziert bewertet werden. Denn es mache einen erheblichen Unterschied, ob die Künstliche Intelligenz ein Buch als Lesevorschlag präsentiere oder eine Drohne mit Waffensystemen KI-gesteuert starte. Die Hessische Landesregierung werde sich deshalb auf Bundesebene und europäischer Ebene weiterhin für die Fortentwicklung einer digitalen Agenda des Rechts stark machen.

Modellbahn Schienenverkehr 4.0 - Präsentation von IDA-analytics.de auf dem Hessischen Digitalkongress am 15. Mai 2019 im Frankfurter Palmengarten. Erfassbare Daten z.B. Sitzplatzbelegung, Zustand der Gleise, Abteilinformationen wie Temperatur, Lautstärke, Beleuchtungsstärke, Luftfeuchtigkeit, u.a., Wartungsbedarfe der gesamten Infrastruktur, GPS-Trcking. © Foto: Diether v. Goddenthow
Modellbahn Schienenverkehr 4.0 – Präsentation von IDA-analytics.de auf dem Hessischen Digitalkongress am 15. Mai 2019 im Frankfurter Palmengarten. Erfassbare Daten z.B. Sitzplatzbelegung, Zustand der Gleise, Abteilinformationen wie Temperatur, Lautstärke, Beleuchtungsstärke, Luftfeuchtigkeit, u.a., Wartungsbedarfe der gesamten Infrastruktur, GPS-Trcking. © Foto: Diether v. Goddenthow

Über Chancen für Bürger und Unternehmen
Die Ministerin sprach beim Kongress auch über die Chancen der Digitalisierung für Bürger und Unternehmen. „Die Digitalisierung kann Motor für Innovationen von Unternehmen sein und sie bietet Bürgerinnen und Bürgern vielfältige Möglichkeiten der Teilhabe“, unterstrich sie. Aber auch hier seien eindeutige Spielregeln notwendig. „Wir brauchen eine konsequente und praktikable Umsetzung der Datenschutzregelungen in Europa. Damit gewinnen wir nicht nur Sicherheit und Vertrauen der Nutzer, sondern auch ein Alleinstellungsmerkmal im globalen Wettbewerb“, sagte die Digitalministerin.

Digitalkongress 2019 Veranstaltungs-Impression. © Foto: Diether v. Goddenthow
Digitalkongress 2019 Veranstaltungs-Impression. © Foto: Diether v. Goddenthow

Welche Rahmenbedingungen in Europa, Deutschland und Hessen zielführend sind, um innovative Anwendungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln, wurde auf dem Digital-Kongress 2019 diskutiert. Von Big Data zu Smart Data, von Hessen nach Asien und zurück: Profilierte Speaker spannten an diesem Mittwoch den Bogen digitaler Herausforderungen, unter anderem Dr. Stefan Heumann (Mitglied des Vorstands, Stiftung Neue Verantwortung), Maximilian Strotmann (Mitglied des Kabinetts von EU-Kommission Vizepräsident Andrus Ansip) sowie Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster (Chief Executive Advisor, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH DFKI). Auch sieben ausgewählte hessische Digitalprojekte zeigten ihre innovativen Ideen wie den intelligenten Einsatz existierender Smart Home Lösungen im Pflegebereich, die Digitalisierung eines Weinbergs oder Präventionsmaßnahmen bei Social Engineering Angriffen. Sie machten so die Umsetzung der Digitalstrategie des Landes Hessen in praktischen Anwendungen sichtbar.

Weitere Informationen Digitalkongress 2019

Zukunft lebendiger Traditionen – Landesmuseum Mainz beteiligt sich am internationalen Museumstag

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Mit einem abwechslungsreichen Programm aus Führungen und Angeboten für Kinder präsentiert sich das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) beim internationalen Museumstag am 19. Mai. Unter dem Motto „Museen – Zukunft lebendiger Traditionen“ stellt die Kulturinstitution in der Großen Bleiche Schwerpunkte ihrer Arbeit vor und wirft zugleich einen Blick in eine lebendige Zukunft.

Um 11 Uhr führt Dr. Karoline Feulner durch die aktuelle Sonderausstellung „Emy Roeder – Das Kosmische allen Seins“. Die Kuratorin beleuchtet dabei die künstlerischen, zeitgeschichtlichen und gesellschaftlichen Aspekte von Emy Roeders Leben und Werk. Um 13 Uhr erläutert Restauratorin Manuela Fürstenau am Beispiel von Cranach und seiner Werkstatt, wie man mittels Infrarot-Untersuchung die Künstlerhand bestimmt. Um 15 Uhr macht Ursula Wallbrecher die Besucher mit dem „Who is who“ des 19. Jahrhunderts bekannt: Veit, Brentano, von Arnim …

Von 11 – 16 Uhr gibt es zeitgleich zwei praxisorientierte Angebote für Kinder: Glashündchen Kelti, das Maskottchen des Landesmuseums, steht Modell für Schlüsselanhänger aus Salzteig. Außerdem entstehen unter dem Motto „Das kann nicht weg, das wird noch Kunst!“ im Upcycling-Camp kleine Kunstwerke aus Tetrapacks.

Der Eintritt ist, wie in jedem Jahr am Internationalen Museumstag, frei und alle Angebote sind kostenlos.

Der internationale Museumstag findet seit 1978 statt. Seit 1992 wird der Aktionstag von einem jährlich wechselnden Motto begleitet. Der Internationale Museumstag möchte auf das breite Spektrum der Museumsarbeit und die thematische Vielfalt der Museen in aller Welt aufmerksam machen.

Landesmuseum Mainz

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