Johannes Gutenberg-Universität Mainz startet in Präsenz in das Sommersemester 2022

© Diether v. Goddenthow
© Diether v. Goddenthow

Vorlesungszeit beginnt am 19. April / Campus wird wieder „echter Begegnungsraum“ / JGU setzt weiterhin auf bewährte, campuseinheitliche Schutzmaßnahmen

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) öffnet am 19. April ihren Lehrbetrieb im Sommersemester 2022 weitgehend in Präsenz. „Wir freuen uns sehr, dass wir nach vier Semestern weitgehender Distanz in der Lehre unsere rund 30.000 Studierenden endlich wieder auf dem Campus willkommen heißen und somit vor allem auch unseren Erstsemestern das gegenseitige Kennenlernen und den persönlichen Diskurs ermöglichen können“, erklärt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch. „Da die Corona-Pandemie immer noch nicht überstanden ist, gelten einheitliche Regelungen zum Infektionsschutz an der JGU, insbesondere eine Maskenpflicht, um das Risiko einer wechselseitigen Ansteckung zu minimieren. Meinen ausdrücklichen Dank richte ich an alle Universitätsmitglieder für ihr beeindruckendes Engagement, die Qualität der Lehre auch in den digitalen Lehr- und Lernszenarien sicherzustellen und dabei – trotz erheblichem Mehraufwand – den wechselnden Studienbedingungen im Interesse der Studierenden Rechnung zu tragen.“

Nach aktueller Planung sind gut 90 Prozent der über 6.000 Lehrveranstaltungen als Präsenzveranstaltungen angesetzt. Etwas mehr als 400 Veranstaltungen sind als vorwiegend digitale oder hybride Formate angekündigt – dabei nutzen Lehrende etwa die Möglichkeit, einzelne Teilnehmendengruppen digital zuzuschalten oder Präsenztermine für Teilgruppen anzubieten. Die wenigen Veranstaltungen, die rein digital stattfinden, werden bevorzugt asynchron durchgeführt.

„In diesem Sommersemester machen wir den Campus – an allen Standorten – wieder zu einem echten Begegnungsraum, einem Ort gemeinsamen Forschens und Lernens“, erklärt der Vizepräsident für Studium und Lehre der JGU, Prof. Dr. Stephan Jolie. „In den vergangenen Jahren ist es uns dank der digitalen Möglichkeiten gelungen, auch unter schwierigen Bedingungen qualitätsvolle akademische Lehre anzubieten. Aus dieser Zeit nehmen wir viele wertvolle Erfahrungen mit, die wir nutzen wollen, um noch inklusiver, integrativer und kooperativer zu werden. Wir haben aber auch intensiv erlebt, dass Bildung den persönlichen Kontakt, das menschliche Miteinander vor Ort braucht.“

Einheitliche Regelungen zum Infektionsschutz
Die JGU setzt weiterhin auf bewährte, campuseinheitliche Schutzmaßnahmen. Dazu zählen die Maskenpflicht in allen Innenräumen (auch in Lehrveranstaltungen), die regelmäßige Lüftung von Räumen sowie die Bitte um Hust- und Niesetikette und Abstand, wo immer möglich. Eine Ausnahme von der Maskenpflicht besteht nur für praktische Anteile in Lehrveranstaltungen und Prüfungen, bei denen das Tragen einer Maske nicht möglich ist.

Digitalen Wandel weiter gestalten
Als Präsenzuniversität sieht die JGU den digitalen Wandel als Chance, bewährte Formen in Lehre und Studium weiterzuentwickeln, und Services – wo möglich – auch orts- und zeitunabhängig anzubieten. In zahlreichen Projekten mit Förderung aus Landesmitteln, Bundesprogrammen wie aus Mitteln der noch jungen Bund-Länderstiftung Innovation in der Hochschullehre (StIL) erproben Fächer, Fachbereiche und zentrale Einrichtungen neue digitale und hybride Formate und erweitern das Bildungsangebot der Universität etwa im Bereich der Data Literacy Education. Die erfolgreiche Einführung des digitalen Semestertickets zum Sommersemester 2022 für alle ticketberechtigten Studierenden stellt einen weiteren Meilenstein in der Digitalisierung der JGU dar. Das digitale Semesterticket wurde in Abstimmung mit dem Rhein-Main Verkehrsverbund vom Zentrum für Datenverarbeitung (ZDV) der JGU entwickelt und wird in der ebenfalls vom ZDV entwickelten JGU-Ausweise-App ausgeliefert.

„Der digitale Wandel fordert uns auf allen Ebenen der Universität. Technische Möglichkeiten sehen wir dabei vor allem als Chance, mehr Qualität und mehr persönlichen Austausch zu schaffen: etwa das Innovationsprojekt MODELL-M, in dem wir hybride Modelle entwickeln, die mehr Aktivierung und Feedback, mehr Resonanzräume in Studium und Lehre schaffen sollen“, betont Prof. Dr. Stephan Jolie.

Guter Start ins Studium: Infos für Studienanfängerinnen und Studienanfänger
Die Fächer und zentralen Beratungseinrichtungen ermöglichen den Studienanfängerinnen und Studienanfängern nach vier durch die Corona-Pandemie geprägten Semestern endlich wieder eine Einführungswoche in Präsenz. Den Empfang der Erstsemester koordiniert die Zentrale Studienberatung der JGU und informiert auf ihrer Webseite über fachspezifische und fächerübergreifende Angebote (https://www.studium.uni-mainz.de/einfuehrungsveranstaltungen).

Informationen zu den ersten Schritten an der Universität geben bereits seit Anfang März digitale Vorträge und Fragerunden mit den Studienbotschaftern und ‑botschafterinnen. Die zentrale Erstsemesterbegrüßung mit dem Universitätspräsidenten findet in Präsenz am 13. April im Hörsaal RW1, Haus Recht und Wirtschaft, statt. Antworten auf Fragen rund um den Studienstart und Hilfestellung bei der Orientierung auf dem Campus erhalten Erstsemester durch die Zentrale Studienberatung während der Einführungswoche vom 11. bis 14. April am Informationsstand auf dem Vorplatz der JGU sowie in der roten Infobox auf dem Campus. In den fachspezifischen Einführungsveranstaltungen machen die Lehrenden und Fachschaften aller Fächer mit dem Fachstudium und dem Campus vertraut.

Rund 30.000 Studierende im Sommersemester 2022
Insgesamt erwartet die JGU zum Sommersemester 2022 rund 30.000 Studierende, was etwa dem Vorjahreswert entspricht (Sommersemester 2021: 30.140 Studierende). Die Zahl der Einschreibungen ist wie im Vorjahr leicht rückläufig. So rechnet die Universität mit erneut deutlich unter 3.000 Einschreibungen in das erste Fachsemester, wenngleich die Einschreibungen noch andauern. „Seit Beginn der Corona-Pandemie treffen im zweiten Jahr in Folge deutlich weniger Schulabgänger und Studierende eine Entscheidung zugunsten der Aufnahme eines Studiums oder des Studiengangs- bzw. Hochschulwechsels als in den Jahren vor der Pandemie“, so der Präsident der JGU. „Das ist ein deutschlandweiter Trend, der die meisten Universitäten betrifft.“

Studiengänge überwiegend frei zugänglich

Im Sommersemester ermöglicht die JGU die Einschreibung in insgesamt 290 Studiengänge. Hiervon sind 119 grundständige Studiengänge (Bachelor, Staatsexamen, Magister theologiae), 154 weiterführende Master- sowie elf weiterbildende und sechs Aufbaustudiengänge. Von diesen 290 Studiengängen sind insgesamt 80 zulassungsbeschränkt (einschließlich Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie). Die überwiegende Zahl der Studiengänge an der JGU ist frei zugänglich, also ohne Numerus clausus.

Der mit Abstand am meisten nachgefragte grundständige Studiengang mit örtlichen Zulassungsbeschränkungen ist der Bachelorstudiengang Psychologie und Psychotherapie (B.Sc., 28 Bewerbungen je Studienplatz). Unter den grundständigen Studiengängen mit örtlichen Zulassungsbeschränkungen stoßen weiterhin der Bachelorstudiengang Molekulare Biologie (B.Sc., 4 Bewerbungen je Studienplatz) sowie die Beifächer Soziologie und Strafrechtspflege im Bachelor of Arts (5 bzw. 6 Bewerbungen je Studienplatz) auf großes Interesse. Ebenfalls stark nachgefragt sind die Staatsexamensstudiengänge Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie, deren Studienplätze bundesweit zentral durch die Stiftung für Hochschulzulassung vergeben werden: Bei der Stiftung für Hochschulzulassung haben sich im Sommersemester 2022 für den Studienort Mainz rund 14.200 Personen um einen der 225 Studienplätze in Medizin, rund 4.600 Personen um einen der 48 Studienplätze in Zahnmedizin und rund 1.900 Personen um einen der 45 Studienplätze in Pharmazie beworben. Bei den Masterstudiengängen führen die Rangliste der begehrtesten Studiengänge die Masterstudiengänge International Economics and Public Policy (M.Sc.) sowie Psychologie – Kindheit und Jugend (M.Sc.) an (jeweils 6 Bewerbungen je Studienplatz), gefolgt von den Mastern Psychologie – Klinische Psychologie sowie Psychologie – Human Factors (M.Sc.) und (jeweils 5 Bewerbungen je Studienplatz).

In den zulassungsfreien grundständigen Studiengängen sind – gemessen an den Einschreibungen im ersten Fachsemester – die Informatik (B.Sc., 61 Einschreibungen), die Lehramtsfächer Englisch und Deutsch (83 und 85 Einschreibungen) und das Fach Philosophie mit 61 Einschreibungen (Summe der Einschreibungen in Kern und Beifach) am stärksten frequentiert. In den zulassungsfreien Mastern führen die Liste die Lehramtsmaster in Deutsch (76 Einschreibungen) und Englisch (61 Einschreibungen) an; der am stärksten nachgefragte Nicht-Lehramtsmaster ist der Master Physik (M.Sc.) mit 31 Einschreibungen.

Weiterführende Links:
http://corona.uni-mainz.de/ – Allgemeine Information zum Umgang der JGU mit der Corona-Pandemie
https://sl.uni-mainz.de/information-zum-umgang-der-jgu-mit-dem-coronavirus ; https://www.studium.uni-mainz.de/corona – Aktuelle Infos zum Studien- und Lehrbetrieb an der JGU
https://lehre.uni-mainz.de/digital – Informationen zur digitalen Lehre an der JGU