goEast liebt 35mm-Film! 21 Lang- und 13 Kurzfilme werden im Rahmen der 17. Festivaledition analog projiziert

goe-eastAls Projekt des Deutschen Filminstituts, das 1949 gegründet wurde und damit das älteste filmwissenschaftliche Institut der Bundesrepublik ist, steht goEast seit der Festivalgründung im Jahr 2001 für die Würdigung und angemessene Präsentation der Filmgeschichte(n) der Staaten Mittel- und Osteuropas. Diese ist Teil gleich mehrerer der goEast-Festivalsektionen, insbesondere jedoch des jährlichen goEast Symposiums und der Hommage.

2017 werden die Mehrzahl der Filme des Symposiums Feministisch wider Willen: Filmemacherinnen aus Mittel- und Osteuropa und alle Filme der Hommage an die ungarische Regisseurin Márta Mészáros im 35mm-Format gezeigt: insgesamt 21 Lang- und 13 Kurzfilme. In Wiesbaden ist goEast in der glücklichen Lage, gleich zwei Kinos zu seinen Festivalspielstätten zählen zu können, die für eine analoge Projektion – auch von wertvollen Archivkopien – ausgestattet sind: die Caligari FilmBühne und das Murnau-Filmtheater.

goEast ist auch in seiner 17. Festivalausgabe sehr daran gelegen, seinem Publikum Filmgeschichte in ihrer analogen Aufführungspraxis zu präsentieren – als 35mm-Projektion im Kino.

 

„Von der 12. auf die 13. Festivalausgabe, also vom Jahr 2012 auf das Jahr 2013, haben wir die vollständige Umstellung der aktuellen Filmproduktion und deren Vorführpraxis vom Analogen ins Digitale mitgemacht. Bei der Recherche nach Kopien für unsere Programme mit Filmen, die vor dieser Zeit entstanden sind, suchen wir gezielt nach guten und vorführbaren analogen Filmkopien und ziehen diese Kopien in der Regel den digitalisierten Fassungen vor. Nicht immer sind Archive inzwischen bereit, uns dieses Material für unsere Vorführzwecke zu leihen. Wir sind aber „hartnäckig“, so Festivalleiterin Gaby Babić: „Es kommt mitunter sogar vor, dass wir besondere Gebühren für das Entleihen einer analogen Kopie zahlen, die wir für die digitale Kopie nicht zahlen müssten. Uns wird immer stärker bewusst, dass wir als Festival aktiv dazu beitragen und auch einfordern müssen, die kulturelle Praxis des analogen Films zu retten. Wir sind auch ein Ort dieser analogen Seh- und Wahrnehmungsschule.“

Beachtenswert ist, dass die Mehrzahl der diesjährigen Symposiums-Filme und der Großteil des Werks von Mészáros – trotz der internationalen Bedeutung dieser Regisseurinnnen – noch nicht digitalisiert sind. Dies wären neben der Sicherung des analogen Ausgangs-Materials ebenso nötige Schritte.

goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird vom Deutschen Filminstitut veranstaltet und von zahlreichen Partnern unterstützt: Hauptförderer sind das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Landeshauptstadt Wiesbaden, die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die Robert Bosch Stiftung, ŠKODA AUTO Deutschland, die BHF-BANK-Stiftung, die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege, das Auswärtige Amt, der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds, die Stadt Eschborn, die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und Krušovice. Medienpartner sind u.a. 3sat, die FAZ und hr-iNFO.