Glanzvolle Medienpreis-Verleihung der GfdS im Wiesbadener Kurhaus an Peter Kloeppel, Dieter Hallervorden und Andreas Bourani

Die Preisträger mit GfdS-Geschäftsführerin Dr. Andrea-Eva Ewels (mitte).vli.: Andreas Burani, Peter Kloeppel, (Dr. Andrea-Eva Ewels), Dorothee Torebko, Dieter Hallervorden. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture
Die Preisträger mit GfdS-Geschäftsführerin Dr. Andrea-Eva Ewels (mitte).vli.: Andreas Burani, Peter Kloeppel, (Dr. Andrea-Eva Ewels), Dorothee Torebko, Dieter Hallervorden. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Am 28. Mai 2016 wurde zum 15. Mal  der Medienpreis für Sprachkultur der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) im Wiesbadener Kurhaus verliehen.
Durch das Programm führte der bekannte Moderator, Schauspieler und deutsche Off-Sprecher Nick Benjamin, Musikalisch umrahmten Studierende der Wiesbadener Musikakademie unter Leitung von Christoph Nielbock die Veranstaltung.

Dr. Andrea-Eva Ewels, Geschäftsführerin der GfdS,  und Nick Benjamin, Moderator, Entertainer und deutscher Off-Sprecher, eröffnen die Veranstaltung. © massow-picture
Dr. Andrea-Eva Ewels, Geschäftsführerin der GfdS, und Nick Benjamin, Moderator, Entertainer und deutscher Off-Sprecher, eröffnen die Veranstaltung. © massow-picture

Ein Videoteaser  mit Bildern über die Arbeit der GfdS und die Kurstadt Wiesbaden stimmte die Gäste  auf den Abend ein. Es  folgten kurze Statements von Geschäftsführerin Dr. Andrea-Eva Ewels und GfdS-Vorsitzenden Professor Peter Schlobinski über die Spracharbeit der GfdS sowie über Bedeutung  und Intention der Preis-Verleihung. So würden mit dem Medienpreis für Sprachkultur seit mehr als 20 Jahren Personen geehrt, die in ihren sprachlichen Äußerungen ein großes Gespür für die vielfältigen Möglichkeiten der deutschen Sprache bewiesen haben. Der Hans-Oelschläger-Preis der deutschen Gesellschaft für Sprachkultur wurde 2014 erstmalig vergeben. Er richtet sich an Journalistinnen und Journalisten in Rundfunk und Fernsehen, die durch entsprechende Sendungen das Empfinden für klares Deutsch stärken und den Sprachgebrauch kritisch beobachten.  Der Alexander-Rhomberg-Preis, ins Leben gerufen von der Alexander-Rhomberg-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für deutsche Sprache, ist ein Preis zur Förderung des journalistischen Nachwuchses aus der Tagespresse.

Oberbürgermeister Sven Gerich,  © massow-picture
Oberbürgermeister Sven Gerich, © massow-picture

Oberbürgermeister Sven Gerich unterstrich die Bedeutung der Arbeit der GfdS auch für Wiesbaden, und freute sich darüber, dass die Sprachgesellschaft ein neues Domizil in der Spiegelgasse beziehen konnte. Der Oberbürgermeister dankte für die am Vortag verliehene GfdS-Ehrenmitgliedschaft.

 

 

 

Fabian tischbirek und Leonie Steuer © massow-picture
Fabian tischbirek und Leonie Steuer © massow-picture

Nach einem anschließend ersten musikalischen Zwischenspiel von Leonie Steuer (Trompete) und Fabian Tischbirek (Klavier) mit einer Konzertetüde für Trompete und Klavier von Alexander Goedicke, begann die Verleihung der insgesamt vier Preise.

 

Alexander-Rhomberg-Preis 2016 an Dorothee Torebko
Dorothee Torebko li. mit Dr.Andrea-Eva Ewels. © massow-picture
Dorothee Torebko li. mit Dr.Andrea-Eva Ewels. © massow-picture

Der Alexander-Rhomberg-Preis 2016 ging an Dorothee Torebko. Mit dem Alexander-Rhomberg-Preis wird alle zwei Jahre ein besonders förderungswürdiger Nachwuchsjournalist oder eine besonders förderungswürdige Nachwuchsjournalistin im Alter bis zu 30 Jahren ausgezeichnet. Gewürdigt werden Arbeiten, die in der deutschsprachigen Tagespresse veröffentlicht worden sind; sie müssen besonderen Anforderungen des Stils und der Sprachkultur gerecht werden. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Dorothee Torebko ist 1986 in Deutsch Piekar (Polen) geboren und in Wesel aufgewachsen. Nach ihrem Studium der Angewandten Kulturwissenschaften an der Universität Lüneburg absolvierte sie ihr Volontariat bei der Märkischen Oderzeitung bei der sie seit 2013 als Sportredakteurin arbeitet.

Mohamed Amjahid, Zeit-Journalist © massow-picture
Mohamed Amjahid, Zeit-Journalist © massow-picture

Die  Laudatio auf Dorothee Torebko hielt der vorherige Preisträger Mohamed Amjahid, Die Zeit. Verliehen wurde der Preis von Dr. Andrea-Eva Ewels.

 

Dorothee Torebko, © massow-picture
Dorothee Torebko, © massow-picture

 

 

 

Dorothee Torebko bedankte sich überglücklich und ein wenig stolz darauf, als Polin diesen deutschen Sprachpreis bekommen zu haben. Sie liebe die Kraft der Worte.

 

 

 

Christian Gerhard mit Dominique Bertand, © massow-picture
Christian Gerhard mit Dominique Bertand, © massow-picture

Dominique Bertrand (Sopran) und Christian Gerhard (Klavier) sorgten für ein weiteres wunderbares, perfektives musikalische Zwischenspiel mit „Adele: Take it all – Laith Al-Deen: Alles an dir“

 

Gleich zwei Videoteaser, eins über die Arbeit des legendären Journalisten Hans Oelschläger, das  andere über die vielfältige Arbeit des Nachrichtenjournalisten und RTL-Chefmoderators Peter Kloeppel, läuteten die Verleihung des  Hans Oelschläger-Preis der GfdS 2016 an Peter Kloeppel ein..

Hans-Oelschläger-Preis 2016 an Peter Kloeppel

Prof. Dr. Peter Schlobinskie und Dr. Andrea-Eva Ewels überreichen Peter Kloeppel (mitte) den Preis. © massow-picture
Prof. Dr. Peter Schlobinskie und Dr. Andrea-Eva Ewels überreichen Peter Kloeppel (mitte) den Preis. © massow-picture

Der Hans-Oelschläger-Preis ist eine Auszeichnung „für klares Deutsch und eine kritische Betrachtung des Sprachgebrauchs“. In der Begründung der Jury hieß es unter anderem: „Nachrichtensprache hat den Anspruch, sowohl einfache Informationen als auch komplexe Sinnzusammenhänge präzise, dabei jederzeit kurz und verständlich dazustellen. Dem Nachrichtenjournalisten Peter Kloeppel ist es gelungen, in den langen Jahren als Moderator und Anchorman von RTL-Aktuell eine alltagsnahe und verständliche Sprache zu finden, mit der er – auch in publizistischen Stresssituationen – komplexe Themen einem breiten Publikum zugänglich macht. Durch seine klare Sprache weckt er Aufmerksamkeit auch für schwierige oder trockene Themen, und er versteht es, seine Texte beim ersten Mal des Hörens erfassbar zu machen. Damit vereint Kloeppel Fähigkeiten in sich, die besonders in einem so flüchtigen Medium wie dem Fernsehen von größter Bedeutung sind.“

Iris Buck © massow-picture
Iris Buck © massow-picture

Iris Buck, Stiftungsmanagerin im Deutschen Stiftungszentrum, hielt die Laudatio auf den Preisträger:
Peter Kloeppel, Jahrgang 1958, arbeitet seit 1985 für den Privatsender RTL. 1992 wurde er Chefmoderator der Hauptnachrichten „RTL aktuell“. Zwischen 2004 und 2014 war er Chefredakteur des Senders. Nach seinem Rücktritt blieb er Chefmoderator. Kloeppel gründete 2001 die RTL-Journalistenschule und leitet sie.
Prof. Dr. Peter Schlobinski und Dr. Andrea-Eva Ewels nahmen die Preisverleihung vor.

Peter Kloeppel, © massow-picture
Peter Kloeppel, © massow-picture

In seiner Danksagung freute sich Peter Kloeppel über den Oelschläger-Preis besonders deswegen,  da dieser Preis auszeichne, was „wir Journalisten als unser Handwerkszeug bezeichneten: unsere geschriebene und gesprochene Sprache.“

 

David Geier, Tim Speckhardt, Johannes Kastl, Christian Gerhard (Klavier) begeistern das Publikum. © massow-picture
David Geier, Tim Speckhardt, Johannes Kastl, Christian Gerhard (Klavier) begeistern das Publikum. © massow-picture

Vor der folgenden doppelten Verleihung des Medienpreises für Sprachkultur 2016 servierten David Geier, Tim Speckhardt, Johannes Kastl und Christian Gerhard (Klavier) mit Carl Orff‘s „Die Kluge – Szenen der drei Strolche“ und „ Als die Treue ward geboren“ ein besonders köstliches musikalisches Häppchen.

Medienpreis für Sprachkultur 2016

Die beiden Preisträger Andreas Bourani und Dieter Hallervorden. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture
Die beiden Preisträger Andreas Bourani und Dieter Hallervorden. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Der Medienpreis für Sprachkultur 2016 wurde anschließend an  Dieter Hallervorden und Andreas Burani verliehen.

 

 

 

 

 

Medienpreis für Sprachkultur 2016 an Dieter Hallervorden

Prof. Dr. Peter Schlobinskie und Dr. Andrea-Eva Ewels überreichen Dieter Hallervorden (links) den Preis. © massow-picture
Prof. Dr. Peter Schlobinskie und Dr. Andrea-Eva Ewels überreichen Dieter Hallervorden (links) den Preis. © massow-picture

Dieter Hallervorden erhielt den Medienpreis für Sprachkultur 2016 unter anderem, da er sich, laut Jury, seit Jahrzehnten darauf verstünde, „die deutsche Sprache auf vielfältigste Weise zu nutzen.“ Wörtlich heißt es weiter:„Er ist Kabarettist, Schauspieler, Sänger, Synchronsprecher und Moderator. In jedem seiner Berufe steht die deutsche Sprache im Vordergrund und mit ihr spielt er wie auf seiner persönlichen Klaviatur: Lustig, geistreich, tiefsinnig und provozierend sind nur einige der von ihm bedienten Tasten. Dabei lebt er die deutsche Sprache, arbeitet auch mit Dialekten und schaffte es sogar, neue, kreative Wortschöpfungen deutschlandweit populär zu machen. Zu geflügelten Worten wurden etwa ‚Palim palim‘ und ‚Zumsel‘, sie boten Gesprächsstoff für so manche Schulhofgeneration und sind noch heute fest mit der Person Hallervordens verbunden. Doch Hallervorden kann auch ernsthaft, ist politisch und eckt manchmal an. Seit 2010 ist er verstärkt in tiefsinnigen TV- und Kinofilmen zu sehen. Hallervorden gilt als einer der letzten großen Unterhalter seiner Art. Seit Jahren setzt er sich mit einem eigenen Kleinkunstfestival intensiv für den Nachwuchs ein und leitet seit 2008 das altehrwürdige Berliner Schlosspark Theater.“

Herbert Feuerstein,  © massow-picture
Herbert Feuerstein, © massow-picture

Die Laudatio auf Dieter Hallervorden hielt der legendäre Herbert Feuerstein, Journalist, Kabarettist und Entertainer. Den Preis  verliehen anschließend Prof. Dr. Peter Schlobinski und Dr. Andrea-Eva Ewels.

 

 

 

Dieter Hallervorden fordert den Schutz der deutschen Sprache ins Grundgesetz aufzunehmen.© massow-picture
Dieter Hallervorden fordert den Schutz der deutschen Sprache ins Grundgesetz aufzunehmen.© massow-picture

In seiner Danksagung forderte Dieter Hallervorden unter anderem das Recht auf kostenfreien, zeitlich unbegrenzten deutschen Sprachunterricht für Migranten und Flüchtlinge aller Altersgruppen. Zudem plädierte er, die deutsche Sprache als schützenswertes Gut ins Grundgesetz aufzunehmen. Zudem wandte sich der Kabarettist gegen einen weiteren inflationären und unsinnigen Gebrauch von Anglizismen dort,  wofür es eindeutigere und präzisere deutsche Wörter gäbe.

Dominik Biedermann, Max Schmauss und Roland Vanecek (Tuba)  begeistern mit ihrem Tubaphonismus.© massow-picture
Dominik Biedermann, Max Schmauss und Roland Vanecek (Tuba) begeistern mit ihrem Tubaphonismus.© massow-picture

Tubaphonismus nannten Dominik Biedermann, Max Schmauss und Roland Vanecek (Tuba) ihr originelles Dicke-Backen-Intermezzo, um auf den zweiten Preisträger Andreas Bourani einzustimmen.

 

Medienpreis für Sprachkultur 2016 an Andreas Bourani

Andreas Bourani, Bärbel Schäfer und Prof. Dr. Peter Schlobinskie. © massow-picture
Andreas Bourani, Bärbel Schäfer und Prof. Dr. Peter Schlobinskie. © massow-picture

Andreas Bourani erhielt den Medienpreis für Sprachkultur 2016, da er nicht nur Musiker, sondern auch Poet sei. Andreas Bourani begann seine Musiker-Karriere mit deutschen Liedern und er singt auch heute noch ausschließlich auf Deutsch. Dies ermöglicht ihm, das auszudrücken, was ihn bewegt, denn er ist nach eigener Aussage „sehr verliebt in die deutsche Sprache, weil sie für jedes Gefühl, das es gibt, ein Wort bietet“.

So ist Bourani nicht nur Musiker, sondern auch Poet. Seine Lieder zeichnen sich durch eine so klare, gefühlvolle und einfühlsame Sprache aus, dass den Zuhörern nicht nur jene Emotionen vermittelt werden, die der Sänger verspürt, sondern diese auch in ihnen selbst geweckt werden. Durch seine Musik schafft Bourani eine Nähe zu seinen Zuhörern, die nur möglich ist, weil er sich der gemeinsamen Sprache bedient. Mit seinen Texten gelingt es ihm, Abermillionen Zuhörer ungeachtet der Altersgruppe zu berühren und zu begeistern.

So klar und verständlich ist Bouranis Sprache, dass seine Lieder bereits von vielen Deutschlern-Plattformen, u. a. dem Goethe-Institut, als Lerngrundlagen verwendet werden.

Bärbel Schäfer. © massow-picture
Bärbel Schäfer. © massow-picture

Die Laudatio auf Andreas Bourani hielt Bärbel Schäfer, Moderatorin und Produzentin. Verliehen wurde der Preis an Andreas Bourani von Prof. Dr. Peter Schlobinski und Dr. Andrea-Eva Ewels.

 

Andreas Bourani. © massow-picture
Andreas Bourani. © massow-picture

Andreas Bourani bedankte sich unter anderem mit einem „Geständnis“, nämlich besonders gern in Baumärkten nach ungewöhnlichen Wörtern und skurrilen Begriffen zu suchen. Er liebe zudem, präzise zu formulieren und die Macht der Worte, wobei es eines gäbe, was ohne Frage und Antwort auskomme, und das hieße: „Danke!“.

Matthias Scholz, Lennart Siebers und Tobias Messerschmidt auf dem Marimbaphon. © massow-picture
Matthias Scholz, Lennart Siebers und Tobias Messerschmidt auf dem Marimbaphon. © massow-picture

Mit „STUBERNIC“ von Marc Ford lassen  Matthias Scholz, Lennart Siebers und Tobias Messerschmidt die gelungene Festveranstaltung auf ihrem  Marimbaphon sensationell ausklingen.

 

(Quelle: GfdS)  Diether v. Goddenthow