Frankfurter Städel präsentiert erste Überblicks-Schau der Venezianischen Renaissance-Malerei – TIZIAN UND DIE RENAISSANCE IN VENEDIG

Vom 13. Februar bis 26. Mai 2019 widmet sich das Städel Museum in der groß angelegten Sonderausstellung „Tizian und die Renaissance in Venedig“ mit über 100 Meisterwerken einem der folgenreichsten Kapitel der europäischen Kunstgeschichte: der venezianischen Malerei der Renaissance. © Foto: Diether v. Goddenthow
Vom 13. Februar bis 26. Mai 2019 widmet sich das Städel Museum in der groß angelegten Sonderausstellung „Tizian und die Renaissance in Venedig“ mit über 100 Meisterwerken einem der folgenreichsten Kapitel der europäischen Kunstgeschichte: der venezianischen Malerei der Renaissance. © Foto: Diether v. Goddenthow

Nach drei Jahren Vorbereitungszeit hat das Städel-Museum Frankfurt am 12. Februar 2019 die erste und größte, jemals in Deutschland gezeigte Überblicks-Ausstellung zu einem Klassikergebiet der europäischen Kunstgeschichte:  „Tizian und die Renaissance in Venedig“ mit über 100 Meisterwerken eröffnet.

Paris Bordone, 1545 - 1560. Venus und Amor. Öl auf Leinwand. Warschau, Muzeum Narodowe. © Foto: Diether v. Goddenthow
Paris Bordone, 1545 – 1560. Venus und Amor. Öl auf Leinwand. Warschau, Muzeum Narodowe. © Foto: Diether v. Goddenthow

Zu Beginn Venedig des 16. Jahrhunderts entwickeln die Künstler der Lagunenstadt eine eigenständige Spielart der Renaissance, die auf rein malerische Mittel und die Wirkung von Licht und Farbe setzt. Im Unterschied zur florentinischen Malerei, die vor allem durch ihre porzellanglatten Oberflächen bekannt ist, könnte man eventuell als ein gemeinsames Stilmerkmal des venezianischen Malansatzes die üppigere Verwendung von Farbe und einen offen sichtbar gelassenen Pinselstrich bezeichnen. Gefördert hat diese Entwicklung wohl, dass die  Lagunenstadt als Zentrum der Textil- und Glasindustrie besonders qualitätvolle Pigmente benötigte und seit Ende des 15. Jahrhunderts zur Drehscheibe des Farbenhandels in Europa wurde. Hiervon profitierten auch die Maler. Denn während etwa ihre Florentiner Kollegen Pigmente noch beim Apotheker kauften, etablierte sich in Venedig der Farbenhändler (vendecolori) bereits als eigener Berufsstand.

Tizians Porträt  seines Farbenhändlers Alvise dalla, links unten mit Prigmentkästlein. ca. 1561/62, Öl auf Leinwand, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen. © Foto: Diether v. Goddenthow
Tizians Porträt seines Farbenhändlers Alvise dalla, links unten mit Prigmentkästlein. ca. 1561/62, Öl auf Leinwand, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen. © Foto: Diether v. Goddenthow

Wegen der Bedeutung des venezianischen Farbhandels hat Tizian  seinen Farbenhändler Alvise dalla Scala in einem Bildnis, das diesen mit Pigmentkästlein und Spatel zeigt, ein Denkmal gesetzt.

Tizian (um 1488/90–1576), der führende Vertreter der venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts und einer der Hauptmeister der italienischen Hochrenaissance, war zeit seines Lebens die zentrale Figur in der venezianischen Kunstszene. Seine Werke bilden so etwas wie den „Roten Faden“ durch die Ausstellung in einer Folge von acht thematischen Kapiteln. Mit über 20 seiner Werke versammelt die Frankfurter Schau die umfangreichste Auswahl, die in Deutschland je gezeigt wurde. Darüber hinaus sind unter anderem Gemälde und Zeichnungen von Giovanni Bellini (um 1435-1516), Jacopo Palma il Vecchio (1479/80-1528), Sebastiano del Piombo (um 1485-1547), Lorenzo Lotto (um 1480-1556/57), Jacopo Tintoretto (um 1518/19-1594), Jacopo Bassano (um 1510-1592) oder Paolo Veronese (1528–1588) zu sehen.

Jacopo Tintoretto und Werkstatt, ca. 1555. Moses schlägt Wasser aus dem Felsen. Städel Museum. © Foto: Diether v. Goddenthow
Jacopo Tintoretto und Werkstatt, ca. 1555. Moses schlägt Wasser aus dem Felsen. Städel Museum. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in die künstlerische und thematische Bandbreite der Renaissance in Venedig und macht anschaulich, warum sich Künstlerinnen und Künstler der nachfolgenden Jahrhunderte immer wieder auf die Werke dieser Zeit beziehen, und zeigt, was für die venezianische Malerei des 16. Jahrhunderts charakteristisch ist. Dazu gehören etwa atmosphärisch aufgeladene Landschaftsdarstellungen, Idealbilder schöner Frauen (die sogenannten „Belle Donne“), Malerei als Dichtung (Poesia und Mythos), Die Erfindung der Landschaft (Nympen in Arkadien – Heilige in der Wildnis), Der männliche Akt und vieles mehr. Diese thematisch angelegten Sektionen ergeben ein systematisches Panorama des umfangreichen Materials. Neben dem venezianischen Bestand der Städelschen Sammlung, zu dem etwa Tizians Bildnis eines jungen Mannes (um 1510) gehört, werden hochkarätige Leihgaben aus mehr als 60 deutschen und internationalen Museen gezeigt.

Bartolomeo Veneto. Idealbildnis einer jungen Frau als Flora, ca. 1520. Öl auf Pappelholz. Städel Museum. © Foto: Diether v. Goddenthow
Bartolomeo Veneto. Idealbildnis einer jungen Frau als Flora, ca. 1520. Öl auf Pappelholz. Städel Museum. © Foto: Diether v. Goddenthow

Eines der bekanntesten und populärsten Werke der Städelschen Frankfurter Altmeister-Sammlung überhaupt ist das Idealbildnis einer Kurtisane als Flora von Tizians Zeitgenossen Bartolomeo Veneto. Städel Direktor Philipp Demandt

In der Ausstellung werden die individuellen Profile der Künstler besonders deutlich. Aber es geht zugleich auch, so Dr. Bastian Eclercy, Kurator und Kustos der Städel-Sammlung italienische, französische und spanische Malerei vor 1800, um die Bezüge der Maler untereinander, die ja nicht nur unter denselben politischen, wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten in der Stadtrepublik Venedig arbeiteten, sondern auf engen Raum der Lagune in Nachbarschaft lebten. Sie kannten sich alle untereinander und ihre Werke, und arbeiteten zum Teil für dieselben Auftraggeber. Es gibt einen unter ihnen, Tizian, an dem sich alle messen, wobei sich die einen anlehnen, andere ihn zu überbieten versuchen oder sich abgrenzen. Tizians Zeitgenossen wie Sebastiano del Piombo oder Lorenzo Lotto verbreiteten die Innovationen bald auch außerhalb der Stadtgrenzen Venedigs. Ab den 1540er- Jahren tritt mit Jacopo Tintoretto, Paolo Veronese und Jacopo Bassano eine neue Künstlergeneration auf den Plan, die ebenfalls um Aufträge wetteifert. Tizian setzt jedoch für Konkurrenten und Bewunderer gleichermaßen die Messlatte.
Eine gewisse Rolle für seine dominierende Rolle spielt sicherlich auch Tizians lange Lebens- und Schaffenszeit von 1510 bis 1576.
Zudem ist Tizian im Prinzip der einzige Maler seiner Zeit, der weit über Venedig hinaus in Italien, aber auch in Europa für die bedeutendsten Auftraggeber gearbeitet hat, unter anderem für den Deutschen Kaiser Karl V., der ihn zum Hofmaler ernannte und 1533 in den Adelsstand erhob. „Tizian ist der erste richtige europäische Maler gewesen“, so der Kurator.

Ausstellungsrundgang

Das zentral positionierte Großformat Ruhe auf der Flucht nach Ägypten (um 1572; Sarasota, FL, The John and Mable Ringling Museum of Art) von Paolo Veronese führt unmittelbar in das erste Kapitel des Rundgangs ein, in dem eine typisch venezianische Variante des in Italien dominierenden Marienbildes thematisiert wird.© Foto: Diether v. Goddenthow
Das zentral positionierte Großformat Ruhe auf der Flucht nach Ägypten (um 1572;
Sarasota, FL, The John and Mable Ringling Museum of Art) von Paolo Veronese
führt unmittelbar in das erste Kapitel des Rundgangs ein, in dem eine typisch
venezianische Variante des in Italien dominierenden Marienbildes thematisiert wird.© Foto: Diether v. Goddenthow

Zum Auftakt des Ausstellungsrundgangs werden die Besucherinnen und Besucher zunächst exemplarisch ins Venedig des 16. Jahrhunderts geführt. In dem von Anton Kolb verlegten Riesenholzschnitt Ansicht von Venedig (1498–1500; Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum), basierend auf einem Entwurf von Jacopo de’ Barbari, wird durch die ungewöhnliche Vogelperspektive die einmalige Topografie der Lagunenstadt mit erstaunlicher Präzision anschaulich.

Das zentral positionierte Großformat Ruhe auf der Flucht nach Ägypten (um 1572; Sarasota, FL, The John and Mable Ringling Museum of Art) von Paolo Veronese führt unmittelbar in das erste Kapitel des Rundgangs ein, in dem eine typisch venezianische Variante des in Italien dominierenden Marienbildes thematisiert wird. Das exotische Altarbild gilt in seiner malerischen Ausführung als ein Hauptwerk der venezianischen Renaissance und markiert gleichzeitig End- und Höhepunkt der Entwicklung einer Bildgattung, der sogenannten „Sacra Conversazione“ („Heiliges Gespräch“). Diese erfährt im 16. Jahrhundert eine Belebung durch die verstärkte Interaktion der abgebildeten Figuren. Besonders in Venedig wird die traditionelle Madonna mit Kind häufig zu einer Gruppe verschiedener Akteure erweitert.

Lorenzo Lotto. Madonna mit Kind und den Heiligen Ignatius von Antiochia und Onophirus. 1508. Öl auf Holz. Rom, Galerria Borghese. © Foto: Diether v. Goddenthow
Lorenzo Lotto. Madonna mit Kind und den Heiligen Ignatius von Antiochia und Onophirus. 1508. Öl auf Holz. Rom, Galerria Borghese. © Foto: Diether v. Goddenthow

Von den Mariendarstellungen in üppiger Landschaft geht der Rundgang unmittelbar zum Thema der Landschaftsmalerei über – einer der großen Errungenschaften der venezianischen Renaissance. Zwar bleibt die Landschaft stets an Figurenerzählungen geknüpft, erlangt jedoch erstmals eine zentrale Funktion als Stimmungsträger. In diesem Teil der Ausstellung werden sowohl die lyrischen Landschaften des frühen Tizian als auch die dramatisch aufgeladenen Darstellungen von Veronese oder Bassano gezeigt. Diese bilden die Grundlage für die spätere Etablierung der Landschaft als autonome Gattung. Vor allem bei mythologischen Themen lassen die Maler das in der antiken Dichtung romantisierte Arkadien als idealen Ort wiederaufleben.

Ausstellungs-Impression Arkaden. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression Arkaden. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ausstellungsräume öffnen sich nun in eine von Arkaden durchzogene Architektur. Inhaltlich wird die zuvor bereits angedeutete Inspiration durch die Dichtkunst als eigenes Genre beleuchtet. Die mythologische Malerei des venezianischen Cinquecento gibt sich nicht mehr nur mit der Illustration literarischer Stoffe zufrieden, sondern beansprucht einen ebenbürtigen Status in der poetischen Freiheit der Erfindung. Stellvertretend hierfür stehen unter anderem Tizians Knabe mit Hunden in einer Landschaft (um 1570–76; Rotterdam, Museum Boijmans Van Beuningen) und das auf den ersten Blick ähnlich anmutende Werk Paolo Veroneses Amor mit zwei Hunden (um 1580; München, Alte Pinakothek), deren Deutung bis heute Rätsel aufgibt.

Im letzten Abschnitt des ersten Ausstellungsteils werden die Besucherinnen und Besucher nur scheinbar zurück in die Realität geführt. Denn wirklichkeitsgetreue Frauenbildnisse sind in Venedig selten, die „Idealbildnisse“ schöner Frauen jedoch zahlreich vertreten. Oftmals werden sie der Porträtmalerei zugeordnet.

Junge Frau, genannt "La Cortigiana", ca. 1520 - 28, Öl auf Leinwand. Mailland, Museo Poldi Pezzoli.© Foto: Diether v. Goddenthow
Junge Frau, genannt „La Cortigiana“, ca. 1520 – 28, Öl auf Leinwand. Mailland, Museo Poldi Pezzoli.© Foto: Diether v. Goddenthow

Bei den abgebildeten „Belle Donne“ handelt es sich aber wohl nicht um konkrete Personen, sondern vielmehr um ein poetisches Ideal weiblicher Schönheit. Sebastiano del Piombos faszinierende Dame in Blau mit Parfümbrenner (um 1510/11; Washington, National Gallery of Art), die hier durch eine neue Deutung erstmals als frühes Beispiel dieser Gattung identifiziert werden konnte, zeigt jenen Frauentypus exemplarisch: ein rundliches Gesicht, volle Lippen, ein geheimnisvoller Blick und dunkelblondes Haar. Ein Exkurs in dieser Sektion beschäftigt sich anhand des Kostümbuchs De gli habiti antichi et moderni di diverse parti del mondo (1590; Über die alten und modernen Kostüme der verschiedenen Teile der Welt) von Cesare Vecellio, einem Cousin Tizians, mit der zeitgenössischen Mode in Venedig und darüber hinaus.

Noble Männer im Porträt Verglichen mit den Belle Donne, sind die venezianischen Männerporträts insofern konventioneller, als sie in der Regel identifizierbare Personen zeigen. © Foto: Diether v. Goddenthow
Teil 2 – Noble Männer im Porträt. Verglichen mit den Belle Donne, sind die venezianischen Männerporträts insofern konventioneller, als sie in der Regel identifizierbare Personen zeigen. © Foto: Diether v. Goddenthow

Der zweite Teil des Rundgangs befindet sich im ersten Obergeschoss des Ausstellungshauses. Ausgehend vom Frankfurter Jünglingsbildnis aus Tizians Frühwerk wird zunächst untersucht, wie das venezianische Männerporträt im Cinquecento zur Blüte gelangt und die europäische Bildnismalerei nachhaltig beeinflusst. Charakteristisch sind die auf Baldassare Castigliones Libro del cortegiano (1528; Das Buch vom Hofmann) basierenden Porträts lässig-eleganter junger Männer in Schwarz, etwa von Tizian oder Tintoretto. Aber auch kostbar gekleidete Hermelinträger oder Bildnisse der Dogen, der Staatsoberhäupter der Republik Venedig, prägen das Bild jener Zeit. Im Zentrum des Raumes stehen drei Darstellungen von Männern in prachtvoller Rüstung. Die besondere Virtuosität, die dem Maler dabei abverlangt wird, zeigt sich beispielhaft an Sebastiano del Piombos Mann in Rüstung (um 1511/12; Hartford, Wadsworth Atheneum Museum of Art) oder Tizians Bildnis des Alfonso d’Avalos (um 1533; Los Angeles, The J. Paul Getty Museum), deren changierende Effekte auf den Rüstungen fast einem realen Lichteindruck gleichen.

Tizian. Tarquinius und Lucretia. ca. 1570 - 75. Der junge Etruskerprinz droht die junge Dame umzubringen, wenn sie ihm nicht gefügig sei. © Foto: Diether v. Goddenthow
Tizian. Tarquinius und Lucretia. ca. 1570 – 75. Der junge Etruskerprinz droht die junge Dame umzubringen, wenn sie ihm nicht gefügig sei. © Foto: Diether v. Goddenthow

Farbe und Effekte – die Renaissance in Venedig zeichnet sich im Gegensatz zu der stärker auf der Zeichnung basierenden Malerei in Florenz und Rom vor allem durch die Kunst der Farbe, den sogenannten „Colorito“ aus. Es wird deutlich, wie Venedig als Zentrum des Farbenhandels die Malerei begünstigt. Das venezianische Kolorit reicht vom Beerenton bis zum düsteren Schwarz, vom Helldunkel bis hin zur leuchtenden Buntfarbigkeit. Im Unterschied zu den meist porzellanhaft glatten Oberflächen, wie sie die Florentiner bevorzugen, belassen die Venezianer den Pinselstrich als Spur des Malakts oft deutlich sichtbar.

Das vorletzte Kapitel der Schau erörtert die Rezeption der Florentiner Kunst im venezianischen Cinquecento. An der florentinischen Kunst beeindruckt die Venezianer vor allem die an der Antike geschulte Darstellung muskulöser männlicher Aktfiguren, die Michelangelo perfektioniert. Die Männerakte Tizians, wie seine Frankfurter Studie für den heiligen Sebastian (um 1520) und der Heilige Johannes der Täufer (um 1530–33; Venedig, Gallerie dell’Accademia), oder Tintorettos Heiliger Hieronymus (um 1571/72; Wien, Kunsthistorisches Museum) zeugen von einer eingehenden künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Vorbild und einer gegenseitigen Beeinflussung.

Ausstellungs-Impression "Der männliche Akt". An der florentinischen (und auch römischen) Kunst beeindruckt die Venezianer vor allem die an der Antike geschulte Darstellung muskulöser männlicher Aktfiguren, die Michelangelo zur Perfektion gebracht hatte. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression „Der männliche Akt“. An der florentinischen (und auch römischen) Kunst beeindruckt die Venezianer vor allem die an der Antike geschulte Darstellung muskulöser männlicher Aktfiguren, die Michelangelo zur Perfektion gebracht hatte. © Foto: Diether v. Goddenthow

Im Schlusskapitel der Ausstellung sind einige exemplarische Arbeiten aus dem weiten Feld der Wirkungsgeschichte versammelt. Viele der bedeutendsten Künstler schulen sich an der farbgewaltigen Malerei und exportieren diese, wie etwa El Greco nach Spanien. Von Tizian und Veronese lernen beispielsweise auch die großen französischen Maler des 19. Jahrhunderts, wie etwa Théodore Géricault. Thomas Struth macht zuletzt die zeitgenössische Musealisierung der venezianischen Malerei zum Gegenstand seiner Fotografien und kehrt das Verhältnis um: Die Betrachtenden der Bilder werden im Bild selbst zu Betrachteten. In diesem Fall von den Besucherinnen und Besuchern im Frankfurter Städel.

Ort: Städel Museum, Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt am Main

Öffnungszeiten: Di, Mi, Sa, So + Feiertage 10.00–18.00 Uhr, Do + Fr 10.00–21.00 Uhr
Sonderöffnungszeiten (10.00–18.00 Uhr): 19.4., 21.4., 22.4., 1.5.
Eintritt: Sa, So + Feiertage 16 Euro, ermäßigt 14 Euro Di – Fr 14 Euro, ermäßigt 12 Euro; Familienkarte 24 Euro; freier Eintritt für Kinder unter 12 Jahren; Gruppen ab 10 regulär zahlenden Personen: ermäßigter Eintrittspreis pro Person. Für Gruppen ist vorab eine Anmeldung unter Telefon +49(0)69-605098-200 oder info@staedelmuseum.de erforderlich. Early-Bird-Ticket: 12 Euro (limitiertes Angebot ab sofort online unter shop.staedelmuseum.de erhältlich)
Überblicksführungen durch die Ausstellung: Di 15.00 Uhr, Mi 13.00 Uhr, Do 18.30 Uhr, Fr 18.00 Uhr, Sa 16.00 Uhr, So 12.00 Uhr sowie Fr 19.4. und Mo 22.4. jeweils 16.00 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Tickets für die Führungen sind im Vorfeld für 5 Euro zzgl. Eintritt online unter shop.staedelmuseum.de erhältlich oder zwei Stunden vor Führungsbeginn an der Kasse.

Kartenvorverkauf: shop.staedelmuseum.de
Rahmenprogramm:

Die Ausstellung wird von einem umfassenden Rahmenprogramm begleitet. Eine aktuelle Übersicht finden Sie unter www.staedelmuseum.de.

Standpunkte zur Kunst: Do 28.2., 19.00 Uhr: Prof. Peter Humfrey (University of St Andrews), „Exhibiting Titian“. Vortrag in englischer Sprache. Teilnahme ist im Eintrittspreis enthalten; Anmeldung unter: +49(0)69-605098-200, info@staedelmuseum.de
Do 2.5., 19.00 Uhr: Prof. Dr. Hans Aurenhammer (Goethe-Universität Frankfurt am Main), „Allzu menschliche Götter? Parodistisches in venezianischen Mythologien von Bellini bis Tintoretto“. Teilnahme ist im Eintrittspreis enthalten; Anmeldung unter: +49(0)69-605098-200, info@staedelmuseum.de
Katalog: Zur Ausstellung erscheint im Prestel Verlag ein umfassender, von Bastian Eclercy und Hans Aurenhammer herausgegebener Katalog mit einem Vorwort von Philipp Demandt und Beiträgen von Maria Aresin, Hans Aurenhammer, Andrea Bayer, Anne Bloemacher, Daniela Bohde, Beverly Louise Brown, Stefanie Cossalter-Dallmann, Benjamin Couilleaux, Heiko Damm, Rita Delhées, Jill Dunkerton, Bastian Eclercy, Martina Fleischer, Iris Hasler, Frederick Ilchman, Roland Krischel, Ann Kathrin Kubitz, Adela Kutschke, Sofia Magnaguagno, Tom Nichols, Tobias Benjamin Nickel, Susanne Pollack, Volker Reinhardt, Julia Saviello, Francesca Del Torre Scheuch, Catherine Whistler und Matthias Wivel. Deutsche Ausgabe, 272 Seiten, 39,90 Euro (Museumsausgabe), englische Ausgabe, 272 Seiten, 49 Euro (Buchhandelspreis).

Begleitheft: Es erscheint ein Begleitheft in deutscher Sprache, 7,50 Euro. Digitorial®: Das Digitorial wird durch die Fazit Stiftung ermöglicht. Es ist ab 23. Januar 2019 unter tizian.staedelmuseum.de abrufbar.

Audiotour: Die Audiotour führt in deutscher und englischer Sprache durch die Ausstellung. Die deutsche Audiotour wird von der TV-, Film- und Theaterschauspielerin Julia Jäger gesprochen. Bekannt u. a. als Paola Brunetti in der Krimireihe „Donna Leon“ oder durch den Oscar-prämierten Kurzfilm „Spielzeugland“. Die Tour ist als kostenlose App für die Betriebssysteme iOS und Android erhältlich und kann bequem von zu Hause auf das Smartphone geladen werden.
Vor Ort im Museum kann der Audioguide zu einem Preis von 4,50 Euro (8 Euro für zwei Audioguides) ausgeliehen werden.
Social Media: Das Städel Museum kommuniziert die Ausstellung in den sozialen Medien mit den Hashtags #tizian, #renaissance, #venedig.