Frankfurter Musikpreis 2017 an David Garrett – Verleihung fand zum ersten Mal in der Paulskirche und öffentlich statt

David Garrett beantwortet Fragen, macht Selfies und gibt Autogramme, hier am Portal der Paulskirche kurz vor der Verleihung des Frankfurter Musikpreises 2017, Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
David Garrett beantwortet Fragen, macht Selfies und gibt Autogramme, hier am Portal der Paulskirche kurz vor der Verleihung des Frankfurter Musikpreises 2017, Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Der international erfolgreiche Geiger David Garrett hat am Freitagabend den Frankfurter Musikpreis in der Paulskirche entgegen genommen. Die renommierte Auszeichnung wird alljährlich im Rahmen der Musikmesse vergeben und ehrt Persönlichkeiten, die durch ihr Wirken einen besonderen Beitrag für die weltweite Musikszene und –kultur geleistet haben.

„Ich freue mich sehr, den Frankfurter Musikpreis zu gewinnen, weil er zum allerersten Mal auch etwas auszeichnet, was ich nicht konkret auf der Bühne mache. Es ist mir seit vielen Jahren ein sehr persönliches Anliegen Musik Menschen näherzubringen, besonders jungen Menschen. Dafür ausgezeichnet zu werden ist natürlich umso schöner“, so David Garrett. Rund 800 Gäste waren bei der Preisverleihung dabei – neben geladenen VIPs sowie Branchen- und Medienvertretern war erstmals auch ein limitiertes Kartenkontingent für die Öffentlichkeit verfügbar.

Stadtrat Mike Josef hilft David Garrett, die große Urkunde aufzuklappen, assistiert von Moderatorin des Abends, Marion Kuchenny, HR-1-Moderatorin. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Stadtrat Mike Josef hilft David Garrett, die große Urkunde aufzuklappen, assistiert von Moderatorin des Abends, Marion Kuchenny, HR-1-Moderatorin. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die Übergabe des Preises erfolgte durch Mike Josef, den Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main. Im von Josef verlesenen Urkundentext lobt das Kuratorium Garrett als Künstler mit außergewöhnlicher spielerischer Begabung und der Fähigkeit, Menschen zu begeistern. Ihm gelinge es, durch seine Projekte zahlreiche Menschen näher an klassische Musik heranzuführen. Im Anschluss an seine Dankesrede gab David Garrett live auf der Bühne einen kleinen Einblick in einen Teil seines künstlerischen Schaffens. Gemeinsam mit dem französischen Pianisten Julien Quentin spielte er die Sonate für Violine und Klavier A-Dur von César Franck, gefolgt von einigen virtuosen Stücken.

David Garrett und sein langjähriger Klavierpartner Julien Quentin spielen die berühmte Sonate Sonate von César Franck, die dem genialen belgischen Violinist Eugène Ysaÿe (1858-1931) gewidmet hatte, der einst wie Garrett auch als Wunderkind galt.   Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
David Garrett und sein langjähriger Klavierpartner Julien Quentin spielen die berühmte Sonate von César Franck, die  dieser dem genialen belgischen Violinist Eugène Ysaÿe (1858-1931) gewidmet hatte, der einst (wie Garrett) auch als Wunderkind galt. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Seit 35 Jahren zeichnet der Frankfurter Musikpreis Akteure der Musikszene aus – im jährlichen Wechsel wird er an einen Vertreter aus dem klassischen Bereich und einen Vertreter der Popularmusik vergeben. Der vom Bundesverband der Deutschen Musikinstrumentenhersteller (BDMH) und der Messe Frankfurt gestiftete Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Udo Lindenberg, Peter Gabriel, Keith Emerson und Marie-Luise Neunecker.

(v.li.) Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, Dr. Wolfram Goertz, Kulturredakteur der Rheinischen Post und Laudator, Marion Kuchenny, HR-1-Moderatorin, David Gerrett, Preisträger, Mike Josef Stadtrat der Stadt Frankfurt a. Main, Gerhard A. Meinl, Vorsitzender BDMH, stellvertretender Stiftungs- und Kuratoriumsvorsitzender Frankfurter Musikpreis. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
(v.li.) Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, Dr. Wolfram Goertz, Kulturredakteur der Rheinischen Post und Laudator, Marion Kuchenny, HR-1-Moderatorin, David Gerrett, Preisträger, Mike Josef Stadtrat der Stadt Frankfurt a. Main, Gerhard A. Meinl, Vorsitzender BDMH, stellvertretender Stiftungs- und Kuratoriumsvorsitzender Frankfurter Musikpreis. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Erstmals fand die Preisverleihung in der Paulskirche und öffentlich (Karten waren unter Fans verlost worden)  statt und war integriert  in das Musikmesse-Festival.
Dieses fand in diesem Jahr zum zweiten Mal parallel zur Musikmesse statt und bot rund 50 Konzerte in 30 Spielstätten in ganz Frankfurt.

Liste der Preisträger des Frankfurter Musikpreises seit 1982
Preisträger:

2017 David Garrett, Violinist
2016 Al Jarreau, Sänger und Songautor
2015 Peter Sadlo, Schlagzeuger
2014 Ernie Watts, Saxophonist
2013 Marie-Luise Neunecker, Hornistin und Instrumentalpädagogin
2012 John McLaughlin, Gitarrist und Komponist
2011 Anne Sofie von Otter, Mezzo-Sopranistin
2010 Keith Emerson, Keyboarder und Komponist
2009 Dr. José Antonio Abreu, Dirigent, Komponist und Mentor
2008 Paquito D’Rivera, Saxophonist, Klarinettist, Komponist
2007 Peter Eötvös, Dirigent, Komponist und Lehrer
2006 Peter Gabriel, Pop-/Rockmusiker
2005 György Ligeti, Komponist
2004 Udo Lindenberg, Deutsch-Rocker und Pop-Dichter
2003 Walter Levin, Violinist
2002 –
2001 Dietrich Fischer-Dieskau, Sänger
2000 Klaus Doldinger, Saxophonist
1999 Michael Gielen, Dirigent und Komponist
1998 Peter Herbolzheimer, Arrangeur/Interpret/Komponist
1997 Hans Zender, Komponist und Dirigent
1996 Wolfgang Niedecken, Sänger und Songwriter
1995 Tabea Zimmermann, Bratscherin
1994 Brian Eno, Musiker und Klangkünstler
1993 Harry Kupfer, Regisseur
1992 Georg Solti, Dirigent
1991 Aribert Reiman, Komponist
1990 Chick Corea, Jazz-Pianist
1989 Ludwig Güttler, Trompeter
1988 Heinz Holliger, Oboist
1987 Carl Dahlhaus, Musikwissenschaftler
1986 Albert Mangelsdorff, Jazz-Posaunist
1985 Brigitte Fassbaender, Kammersängerin
1984 Alfred Brendel, Pianist
1983 Edgar Krapp, Organist