Finanzministerin Doris Ahnen eröffnet Ausstellung „Legalisierter Raub“ in Mainz

Schirmherrin Doris Ahnen, Ministerin der Finanzen Rheinland-Pfalz eröffnet im Landesmuseum Mainz die hervorragend recherchierte und präsentierte Ausstellung Legalisierter Raub. Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden im Hessischen und Rheinhessen 1933 - 1945. Foto © massow-picture
Schirmherrin Doris Ahnen, Ministerin der Finanzen Rheinland-Pfalz eröffnet im Landesmuseum Mainz die hervorragend recherchierte und präsentierte Ausstellung Legalisierter Raub. Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden im Hessischen und Rheinhessen 1933 – 1945. Foto © massow-picture
Finanzministerin Doris Ahnen eröffnete heute in Mainz die Ausstellung „Legalisierter Raub. Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen und Rheinhessen“. Die Ausstellung stellt mit anschaulichen Exponaten dar, wie stark die Finanzverwaltung in die Judenverfolgung involviert war. Die Enteignung der in Deutschland lebenden Juden gehörte zu den Zielen der Nationalsozialisten, an der schon früh die Finanzverwaltung mitwirkte. Finanzministerin Doris Ahnen sagte:
„Die Akribie, mit der damals ein verabscheuungswürdiges Verhalten bürokratisiert worden ist, erschreckt immer wieder aufs Neue. Da wurden menschenvernichtende Maßnahmen ergriffen, als handele es sich um einen beliebigen Routinevorgang.“
Finanzministerin Ahnen hatte die Ausstellung des Fritz Bauer Instituts  und des Hessischen Rundfunks in das Finanzministerium nach Mainz eingeladen und zugleich die Schirmherrschaft übernommen. Finanzministerin Ahnen betonte: „Es sind nicht Einzelne im Staat gewesen. Diese Ausstellung macht deutlich, dass es viele waren, die von 1933 bis 1945 im Staat, in der Verwaltung, der NSDAP und der Justiz die Judenvernichtung vorangetrieben haben.  Auf sehr anschauliche Weise wird in der Ausstellung gezeigt, wie gnaden- und mitleidlos sich auch die Finanzbehörden unter dem Mantel der Legalität in Kooperation mit der Gestapo und anderen Organisationen an der Ausplünderung der Juden beteiligten.“
Eine typische Beamtenstube mit Adolf-Bild an der Wand und manch brisanten Akten auf dem Schreibtisch sowie rund die Hälfte der Schautafeln werden  im Ministerium der Finanzen gezeigt. Teil 1 der Ausstellung kann im Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz besichtigt werden. Foto © massow-picture
Eine typische Beamtenstube mit Adolf-Bild an der Wand und manch brisanten Akten auf dem Schreibtisch sowie rund die Hälfte der Schautafeln werden im Ministerium der Finanzen gezeigt. Teil 1 der Ausstellung kann im Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz besichtigt werden. Foto © massow-picture

Die Ausstellung erzählt die Geschichte der handelnden Beamten und ihrer Opfer – den vom nationalsozialistischen Staat verbrecherisch verfolgten Juden. Das Deutsche Reich bereicherte sich an den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern durch die Reichsfluchtsteuer, zahlreiche Sonderabgaben und schließlich durch den vollständigen Vermögenseinzug.  Ferner werden auch ein Arbeitsplatz und Schriftstücke gezeigt, die das Handeln der Finanzverwaltung bei der Enteignung von jüdischem Eigentum anschaulich machen. „Gerade der Arbeitsplatz aber auch die von behördlicher Schlichtheit und Selbstverständlichkeit geprägte Sprache der Schriftstücke unterstreichen die Diskrepanz zwischen dem Grauen für die jüdischen Opfer und der Alltäglichkeit und der Nüchternheit des Handelns auf der Seite der Finanzverwaltung. Die Ausstellung ist mir sehr wichtig, weil sie die Erinnerung an das Geschehene verdeutlicht und uns für die Zukunft mahnt“, so Finanzministerin Doris Ahnen.

Für die Präsentation in Mainz wurde die Ausstellung mit einem neuen regionalen Schwerpunkt versehen, der sich mit der Geschichte des legalisierten Raubs in der Region befasst.
Die Ausstellung ist vom 10. März bis 10. Mai 2016 im Ministerium der Finanzen sowie im Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz zu sehen.