Finanzministerin Doris Ahnen eröffnete heute in Mainz die Ausstellung „Legalisierter Raub. Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen und Rheinhessen“. Die Ausstellung stellt mit anschaulichen Exponaten dar, wie stark die Finanzverwaltung in die Judenverfolgung involviert war. Die Enteignung der in Deutschland lebenden Juden gehörte zu den Zielen der Nationalsozialisten, an der schon früh die Finanzverwaltung mitwirkte. Finanzministerin Doris Ahnen sagte:
„Die Akribie, mit der damals ein verabscheuungswürdiges Verhalten bürokratisiert worden ist, erschreckt immer wieder aufs Neue. Da wurden menschenvernichtende Maßnahmen ergriffen, als handele es sich um einen beliebigen Routinevorgang.“
Die Ausstellung erzählt die Geschichte der handelnden Beamten und ihrer Opfer – den vom nationalsozialistischen Staat verbrecherisch verfolgten Juden. Das Deutsche Reich bereicherte sich an den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern durch die Reichsfluchtsteuer, zahlreiche Sonderabgaben und schließlich durch den vollständigen Vermögenseinzug. Ferner werden auch ein Arbeitsplatz und Schriftstücke gezeigt, die das Handeln der Finanzverwaltung bei der Enteignung von jüdischem Eigentum anschaulich machen. „Gerade der Arbeitsplatz aber auch die von behördlicher Schlichtheit und Selbstverständlichkeit geprägte Sprache der Schriftstücke unterstreichen die Diskrepanz zwischen dem Grauen für die jüdischen Opfer und der Alltäglichkeit und der Nüchternheit des Handelns auf der Seite der Finanzverwaltung. Die Ausstellung ist mir sehr wichtig, weil sie die Erinnerung an das Geschehene verdeutlicht und uns für die Zukunft mahnt“, so Finanzministerin Doris Ahnen.