Filminstitut Frankfurt: Erstellung eines Multimediaguides von jungen Menschen für junge Menschen und Familien

 Foto: © massow-picture
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Junge Menschen erschließen sich ein Museum:
Modellprojekt „Von jungen Menschen für junge Menschen: Multimediaguide durch die Dauerausstellung“

Gruppe mit Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren vollendet ihre Arbeit am Multimediaguide

In den Ferien und an Wochenenden haben sie seit Januar immer wieder das Deutsche Filmmuseum besucht und sich intensiv mit den Exponaten der Dauerausstellung, die das Filmische Erzählen behandelt, befasst. Die elf Jugendlichen sind die zweite Gruppe eines langfristigen und prozesshaft angelegten Projekts der Filmbildung und -vermittlung im Deutschen Filmmuseum: der Erstellung eines Multimediaguides von jungen Menschen für junge Menschen und Familien. Eines der Ziele des innovativen Modellprojektes ist es, von den jungen Teilnehmer/innen zu lernen, wie sie das Museum und seine Inhalte wahrnehmen.

Nachdem im vergangenen Jahr bereits die Klasse 4c der Günderrodeschule einen Blick hinter die Kulissen des Filmmuseums werfen durfte, erhielten die Jugendlichen dieser zweiten Gruppe nun in mehreren Workshops mit Kreativen Einblicke in unterschiedliche Techniken, um sich den Exponaten zu nähern und Hintergrundinformationen zu recherchieren. Zu den Highlights gehörten dabei sicherlich ein Interview mit Schauspieler David Bennent, der extra für das Gespräch mit den Jugendlichen aus Berlin anreiste. Die Jugendlichen befragten ihn zu seinen Erfahrungen am Set von Volker Schlöndorffs DIE BLECHTROMMEL (BRD, FR 1979). Drei der Jugendlichen waren von der Kameraführung in Wolfgang Petersens DAS BOOT (BRD 1981) so beeindruckt, dass sie sogar, begleitet von Sammlungsleiter Hans-Peter Reichmann, nach München fuhren, um mit Jost Vacano zu sprechen, der damals Kameramann des Films war.

Kommende Woche schließen die Jugendlichen ihre Arbeit mit der Produktion ihrer Beiträge (Video, Audio, Foto oder Text) für den Multimediaguide ab, indem sie sich am Montag, 18., und Dienstag, 19. Juli, mit weiteren Experten treffen: Zum Alien-Kostüm wird die Restauratorin Kathrin Sündermann eingeladen, ein Lichttechniker vom Hessischen Rundfunk unterstützt die Jugendlichen bei einem Licht-Dreh und berät, wie man die Darth-Vader-Maske am Besten in Szene setzen kann, und die Maskenbildnerin Heidi Lauser erklärt und zeigt einer Projektteilnehmerin, wie man mit kleinen Tricks eine große Wirkung erzielt, um so die Mimik eines Schauspielers oder einer Schauspielerin zu ändern. Im Anschluss werden die Jugendlichen am Mittwoch in den Tonstudios der Oper Frankfurt ihre Audio-Beiträge erstellen.

Von Herbst an wird sich eine weitere Gruppen von Jugendlichen im Alter von zwölf bis 14 Jahren dem anderen Teil der Dauerausstellung widmen, der sich mit der Vor- und Frühgeschichte des Films auseinandersetzt, und ebenfalls Beiträge produzieren. In der zweiten Jahreshälfte 2017 wird der Multimediaguide dann das Filmmuseum und seine Dauerausstellung mit Audiobeiträgen, Bewegtbild, Text und interaktiven Funktionen spielerisch vorstellen, vertiefende Informationen anbieten und den Besuch des Hauses noch attraktiver machen.

Ermöglicht wird das umfangreiche, insgesamt auf zwei Jahre angelegte Projekt durch die Unterstützung von Stiftungen: Neben der Art Mentor Foundation Lucerne engagiert sich auch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main sowie die Aventis Foundation, die das Projekt im Rahmen ihrer Kulturinitiative „eXperimente“ fördert. Von den Ergebnissen der „Forschungsarbeit“ der drei Gruppen mit Kindern und Jugendlichen profitieren am Ende alle Museumsbesucher/innen.

Sind Sie daran interessiert, die Arbeit der Jugendlichen in der kommenden Woche am Montag, 18., oder Dienstag, 19. Juli, mit einer Reportage zu begleiten? Melden Sie sich einfach unter:
presse@deutsches-filminstitut.de