Eröffnung der Ausstellung „Villa Tugendhat – Kanzlerbungalow“ des Christa-Moering-Stipendiaten Dirk Brömmel

(v.li.) Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, ehrt den sechsten Preisträger des Christa Moering-Stipendiums 2016 Dirk Brömmel bei der Vernissage seiner Ausstellung "Villa Tugendhat / Kanzlerbungalow". Foto: Diether v. Goddenthow
(v.li.) Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, ehrt den sechsten Preisträger des Christa Moering-Stipendiums 2016 Dirk Brömmel bei der Vernissage seiner Ausstellung „Villa Tugendhat / Kanzlerbungalow“. Foto: Diether v. Goddenthow

„Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass der Geist der Bonner Republik nochmals aufleben kann“, fasste Kulturdezernent Axel Imholz begeistert seine Eindrücke von der Ausstellung „Villa Tugendhat / Kanzlerbungalow“ bei der Ehrung des Christa-Moering-Stipendiaten Dirk Brömmel am gestrigen Abend im Kunsthaus Wiesbaden zusammen.

Mit Dirk Brömmel verleiht die Landeshauptstadt Wiesbaden im Andenken an die Wiesbadener Ehrenbürgerin Christa Moering seit 2008 alle zwei Jahre zum sechsten Mal das mit 10 000 Euro dotierte Stipendium zur Förderung von Künstlerinnen und Künstlern. Das Christa Moering-Stipendium 2016 hatte „Faszination Raum“ zum Thema und Dirk Brömmel – wie alle Stipendiaten – die Auflage, eine künstlerische Arbeit im darauf folgenden Jahr zu realisieren und zu präsentieren. Herausgekommen dabei ist eine faszinierende Foto-Collagen-Ausstellung mit den zwei fotografischen Serien „Villa Tugendhat“ und „Kanzlerbungalow“. In die Arbeiten des Preisträgers führte der bekannte Kunsthistoriker Dr. Peter Forster ein.

Die legendäre Villa Tugendhat der ersten Serie, die insgesamt 40 bereits abgeschlossene Arbeiten umfasst.
Die legendäre Villa Tugendhat der ersten Serie, die insgesamt 40 bereits abgeschlossene Arbeiten umfasst.

Die von Mies van der Rohe entworfene Villa Tugendhat fotografierte Brömmel noch während seines Studiums, wobei es ihm in dieser Serie nicht um eine klassische Dokumentation der Architektur ging. Stattdessen gelang es ihm in dieser experimentellen Werkgruppe, die Vergangenheit des Gebäudes und der damaligen Bewohner mit dem gegenwärtigen Architektur-Bestand fotokünstlerisch zu verbinden.

Impression aus der zweiten Serie "Kanzlerbungalow", die insgesamt 70 Motiven umfassen wird.
Impression „Bild im Bild“, aus der zweiten Serie „Kanzlerbungalow“, die insgesamt 70 Motiven umfassen wird.

In der Reihe Kanzlerbungalow nimmt er seine Montagetechnik aus Villa Tugendhat noch einmal auf. In der Überblendung alter Pressefotografien aus dem Archiv der Friedrich-Ebert-Stiftung, dem Bundesarchiv und dem Bundespresseamt mit vom exakt gleichen Standort fotografierten Architekturbildern des Bungalows gelingt es ihm ein weiteres Mal, historische Fotografien mit zeitgenössischen Bildern auf intensive Weise zu verquicken. Die Protagonisten sind nun Ludwig Erhardt, Kurt Georg Kiesinger, Willy Brandt, Helmut Schmidt, Helmut Kohl und ihre Familien und Gäste.

Die Ausstellung ist vom 2. Dezember 2017 bis zum 28. Januar 2018 bei freiem Eintritt zu sehen. Das Kunsthaus ist dienstags, mittwochs, freitags, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 11 bis 19 Uhr geöffnet.

Rahmenprogramm:

Donnerstag, 14. Dezember 2017, 18. Januar und 25. Januar, jeweils 18 Uhr
Nadine Hahn führt durch die Ausstellung.

Sonntag, 7. Januar 2018, 11.30 Uhr
Dirk Brömmel und Dr. Peter Forster sprechen über die Arbeiten des Künstlers.
Vorstellung der Ausstellungsdokumentation

Weitere Informationen gibt es im Kunsthaus Wiesbaden, Schulberg 10, Telefon (0611) 45046810, E-Mail bildende.kunst@wiesbaden.de, www.wiesbaden.de/kunsthaus.