„Dürer“ und „Verborgene Schönheit“ u. ab 15. Juli „Chick“ im Hessischen Landesmuseum Darmstadt

Das neue Highlight ab 15. Juli


 

Aktuelle Ausstellungen

Albrecht Dürer
Meisterwerke der Druckgraphik aus dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt

Nur noch bis 24. April 2016

Der spätere Großherzog Ludewig I. von Hessen, auf dessen Sammlungen das heutige Hessische Landesmuseum Darmstadt gründet, konnte bereits 1802/03 über die Mannheimer Kunsthandlung Artaria Albrecht Dürers (1471-1528) graphisches Werk fast vollständig und in schönster Druckqualität für die Darmstädter Sammlung erwerben.

Aus ihrem mehrere Hundert Arbeiten umfassenden Gesamtbestand an Dürer-Graphik hat die Graphische Sammlung eine Ausstellung mit 130 Arbeiten, Holzschnitte und Kupferstiche in vorzüglichen Abzügen sowie einige rare Eisenradierungen, zusammengestellt. Zu sehen sind ausgewählte Blätter der Passionszyklen, der Apokalypse, des Marienlebens, sowie Einzelblätter zu verschiedenen mythologischen und sakralen Themen. Dem Besucher wird in der Ausstellung anhand dieser kostbaren Druckgraphiken vermittelt, welch herausragende Rolle Albrecht Dürer für die Druckgraphik im 16. Jahrhundert zukommt, indem er sie in den Rang der Kunst erhob. Die Ausstellung mit den Glanzstücken von Albrecht Dürers Graphikkunst eröffnet die Perspektive auf einen der wichtigsten Abschnitte der abendländischen künstlerischen Entwicklung überhaupt.


Albrecht Dürer, Die apokalyptischen Reiter. Apokalypse, III. Figur. 1498 Urausgabe, lateinisch. Holzschnitt
© Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Veranstaltungen zu dieser Sonderausstellung im April

Veranstaltungsort: Hessisches Landesmuseum Darmstadt
kostenfrei (lediglich Sonderausstellungseintritt), max. 25 Teilnehmer pro Führung, Teilnahmekarten am Veranstaltungstag an der Museumskasse, keine Vorreservierung möglich

Sonntag
03. und 24. April, jeweils15.00 Uhr
Öffentliche Führungen mit Vorführung der Drucktechniken Kupferstich und Kaltnadelradierung 
mit Almut Rüllmann M.A.und Renate-Charlotte Hoffmann M.A.
Druckvorführung: Katharina Eckert und Ruth Ullenboom

Samstag 9. April, 11.00 – 20.00 Uhr
und Sonntag 10. April, 11.00 – 17.00 Uhr
»Großes Dürer-Wochenende«

Sonntag
10 und 17. April, jeweils 11.30 Uhr
Öffentliche Führungen
mit Nina Wittmann M. A. und Almut Rüllmann M.A.

Mittwoch
13. und 20. April, jeweils 18.30 Uhr
Öffentliche Führungen
mit Hannes Pflügner M.A. und Dr. Davide Dossi, wissenschaftlicher Volontär, Kunst, in deutsch-italienischer Sprache

Freitag
15. April, 11.00 Uhr
»Dürer-Rezeption in Italien«
Themenführung mit Dr. Davide Dossi, wissenschaftlicher Volontär, Kunst, in deutsch-italienischer Sprache

 

Verborgene Schönheit
Kunstformen der Natur

Bis 16. Mai 2016
Karl Freund-Galerie im HLMD

In den kunstvollen Lithographien, die der Jenaer Künstler Adolf Giltsch nach Ernst Haeckels Zeichnungen schuf, sind Radiolarien – mikroskopisch kleine Einzeller –, Quallen und andere Lebewesen symmetrisch und in strengen, linearen Formen auf Papier gebannt. Die „Kunstformen der Natur“ sollten Vorbilder für die Künstler der Zeit sein, sie sind aber auch beeinflusst von der Kunst vergangener Jahrhunderte. Lange zuvor hatten Künstler die Natur als Inspirationsquelle gewählt. Haeckel dagegen wollte die Natur selbst als die größte Künstlerin zeigen. In den minutiös abgezeichneten stereometrischen Formen bildete sich für ihn Schönheit und Gesetzmäßigkeit aller Natur ab. Kunst und Natur verflechten sich. Der bedeutende Zoologe kannte Darwins Evolutionslehre und Goethes Gestaltlehre genauso wie die Kunst des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Der Einfluss seiner Lithographien reichte weit über die Biologie hinaus.

Die Ausstellung präsentiert zoologische und geologische Präparate – die realen Vorbilder der Lithographien – und stilbildende naturwissenschaftliche Illustrationen der Zeit ebenso wie ornamentale Graphik vom 15. Jahrhundert bis zum Jugendstil. Auch der Einfluss der „Kunstformen“ auf die spätere Kunst wird beleuchtet: Seit der Jahrhundertwende orientieren sich Künstler, Architekten und Designer weltweit an den „Kunstformen der Natur“. Objekte aus der reichen Jugendstilsammlung des Hauses, aber auch Klassiker des modernen Designs illustrieren deren Einfluss bis heute.

Ausstellungsplakat. Gestaltung: Boros

Veranstaltungen zu dieser Sonderausstellung im April

Veranstaltungsort: Hessisches Landesmuseum Darmstadt
kostenfrei (lediglich Sonderausstellungseintritt), max. 25 Teilnehmer pro Führung, Teilnahmekarten am Veranstaltungstag an der Museumskasse, keine Vorreservierung möglich

Donnerstag
14. April, 11.00 Uhr
Öffentliche Führung
mit Dr. Karen Ziaja

Sonntag
17. April, 14.00 Uhr
Öffentliche Führung
mit Dr. Jutta Reinisch, wissenschaftliche Volontätin, Kunst

 

DIALOGE 04: Transit: Ströme. Larissa Fassler & Mirko Martin

Vom 15. April bis 4. September 2016
Galerie der Schader-Stiftung, Goethestr. 1, 64285 Darmstadt

Die Schader-Stiftung und das Hessische Landesmuseum Darmstadt zeigen seit Februar 2007 gemeinsam konzipierte Ausstellungen. In der neuen Ausstellungsreihe „DIALOGE“ präsentieren die Schader-Stiftung und das HLMD zeitgenössische, jüngere Künstler unter in Kunst und Gesellschaft virulenten thematischen Schwerpunkten.

Transit ist kein vereinzeltes Phänomen oder ein abgegrenzter Vorgang, sondern findet permanent statt sowohl als Lebens- und Wachstumsprozess, der eine ständige Veränderung und Metamorphose einschließt, als auch im gesellschaftlichen Prozess, in dem soziale, ökonomische und individuelle Aktionen stets Veränderungen und Verwandlungen sowie Folgeprozesse hervorbringen.

In einem globalisierten Umfeld manifestieren sich diese Vorgänge in Strömen: Menschenströme, Warenströme, Datenströme, Geldströme, Recyclingströme oder auch Bilder-, Ideen- und Kulturströme in einem gleichsam unendlich sich perpetuierenden Umlauf. Dieser ist jeweils regional sowie global und massenhaft wahrnehmbar sowie letztlich auch verortbar, besonders in städtischen Räumen.

Die kanadische Künstlerin Larissa Fassler (geb. 1975, lebt in Berlin) und Mirko Martin (geb. 1976, lebt in Berlin) beschäftigen sich in unterschiedlichen künstlerischen Gattungen wie Zeichnung, Plastik und Film mit dem Thema Transit in städtischen Ballungsgebieten. Larissa Fassler beobachtet über Wochen städtische Plätze und zeichnet die Bewegungsströme von Menschen, Waren und Bildern auf. Soziale, ökonomische und politische Strömungen werden sichtbar. Die architektonischen Hüllen dieser Ströme visualisiert sie in raumgreifenden Plastiken. Der Videokünstler Mirko Martin filmt Menschenströme in Metropolen wie Los Angeles oder hektische Arbeitsabläufe im Warentransportverkehr. Die unmittelbare visuelle und akustische Konfrontation mit dem, was wir häufig selbst alltäglich erleben, macht diese Ströme umso einprägsamer bewusst.

Kennzeichen beider künstlerischen Wahrnehmungen sind empirische Herangehensweise, genaue Beobachtung, formale Präzision und eine ästhetische Formensprache, welche das Thema „Transit: Ströme“ vor allem im Kontext prozesshafter und komplexer Abläufe eindrücklich erfahrbar werden lässt.


Plakat zur Ausstellung, Gestaltung: Büro Schramm

Veranstaltungen zu dieser Sonderausstellung im April

Veranstaltungsort: Galerie der Schader-Stiftung
kostenfrei

Sonntag
24. April, 15.00 Uhr
Öffentliche Führung
mit Dr. Klaus-D. Pohl, Kustos Kunst 19. – 21. Jahrhundert

Gewinner des iF DESIGN AWARDs München: Das Büro Schramm aus Offenbach, hier mit Alexander Gemeinhardt, Schader-Stiftung, und Dr. Klaus-D. Pohl, HLMD

Highlights Sonderveranstaltungen und Öffentliche Führungen im April

Dienstag
19. April, 18.00 Uhr
Enspel/Westerwald – Heimat der Stöffel-Maus
Fossile Zeugnisse vor 25 Mio. Jahren
Vortrag von Dr. Michael Wuttke
Veranstalter: Naturwissenschaftlicher Verein, Darmstadt

Mittwoch
27. April, 18.00 Uhr
Die neue Mineraliensammlung im HLMD
mit Dr. Gabriele Gruber, Leitung Naturgeschichte

Mittwoch
27. April, 18.30 Uhr
Der »Block Beuys« – Geschichte und Werke im Überblick
mit Dr. Klaus-D. Pohl, Kustos Kunst 19.–21. Jahrhundert

Rundgang mit »Museumsdirektor Dinkeltaler«
Die Handpuppe lädt die jüngsten Besucher (4 – 6 Jahre) ein, mit ihm das Museum zu entdecken. In kleinen Gesprächen und Aktionen widmen sie sich den kostbaren und spannenden Dingen des Hauses:

Samstag
30. April 15.00 Uhr
»Leben im alten Rom«
mit Kerstin Hebell


BU: Das Gesicht der neuen Handpuppe »Museumsdirektor Dinkeltaler« ist schon fertig! Foto: Florian Barz

Alle Termine für unsere Sonderveranstaltungen und Öffentlichen Führungen finden Sie auch imKalender auf unserer Homepage.

Öffentliche Führungen und Sonderveranstaltungen sind kostenfrei, erwachsene Besucher zahlen nur den regulären Museumseintritt von 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Max. 25 Teilnehmer pro Führung, Teilnahmekarten am Veranstaltungstag an der Museumskasse erhältlich, keine Vorreservierung möglich.

Großes Dürer-Wochenende am 9. und 10. April

Programm herunterladen

Samstag und Sonntag
9. und 10. April 2016

Samstag, 9. April
Wir haben bis 20 Uhr für Sie geöffnet!

11.30 Uhr
Der Blick durch die Graphik
Themenführung mit der Papierrestauratorin Friederike Zimmern-Wessel

14.00 Uhr
Museumsguides: Jugendlicher Blick auf Dürer
Interkulturelle Gespräche »aus dem Paradies in die Apokalypse«
Leitung: Margit Sachse, abgeordnete Pädagogin, und Dr. Mechthild Haas, Leiterin Graphische Sammlung

14.00 bis 16.00 Uhr
Druckvorführung in der Haupthalle
mit Katharina Eckert, Ruth Ullenboom, Dieter Krüger

15.30 Uhr
Künstler sehen Dürer
Horst Haack: 500 Jahre nach Dürers Apokalypse

18.00 Uhr
Die Apokalypse in der Literatur
Lesung mit den Regisseuren und Theaterpädagogen Ingrid Barbara Pickel und Raphael Kassner
Sonntag 10. April

11.30 Uhr
Filmvorführung im Vortragssaal
LIDO »Ich – Albrecht Dürer«
Dokumentarfilm von Stefanie Appel (2011, 45 Min.) ©Bayerisches Fernsehen 2011

11.30 Uhr
Öffentliche Führungen durch die Ausstellung »Albrecht Dürer« & Gespräche
mit dem Team der Graphischen Sammlung

12:30 Uhr
Gesprächskonzert mit Erläuterungen zur Geschichte und Musik des frühen 16. Jahrhunderts bis zum Barock
Daja Leevke Hinrichs, Traversflöten und Stefan Hladek, Chitarrone und Barockgitarre

14.00 Uhr
Der Blick durch die Graphik
Themenführung mit der Papierrestauratorin  Monika Lidle-Fürst

15.30 Uhr
Künstler sehen Dürer
Annegret Soltau im Dialog mit Dürers Idealakt

Vorschau Ausstellungen

CHIC!
Mode im 17. Jahrhundert

Vom 15. Juli bis 16. Oktober 2016

Was „chic“ war im 17. Jahrhundert, wie modisch oder auch nicht sich vor allem die bürgerliche Oberschicht kleidete, erfährt man fast ausschließlich aus bildlichen Darstellungen. Originalkostüme haben sich nur vereinzelt erhalten. Eine der bedeutendsten und umfangreichsten Sammlungen weltweit befindet sich im Hessischen Landesmuseum Darmstadt. Die insgesamt 18 Kostümoberteile, einst getragen von wohlhabenden Damen und Herren der Kölner Gesellschaft und entstanden zwischen 1610 und 1660, gehören zu den absoluten kostümgeschichtlichen Raritäten. Nach über 70 Jahren und einer umfassenden Restaurierung durch die Abegg-Stiftung in Riggisberg (Schweiz) werden die überaus seltenen, zum Teil singulären Exemplare erstmals wieder in einer umfangreichen Sonderausstellung zu sehen sein.

Im Mittelpunkt der hochkarätigen Schau stehen die Wämser, Mieder und Oberröcke des HLMD, die einen einzigartigen Überblick über die Entwicklung der Mode im 17. Jahrhundert eröffnen. Sie begeistern durch ihre Materialien – Seide und Samt, Spitzen und Bänder – ebenso wie durch ihre Verarbeitung. Zu ihnen gesellen sich  Accessoires wie Kragenstützen, Mühlsteinkragen, bestickte Behältnisse, Schmuck und ein ebenso rarer Bestand an Schuhen. Kombiniert werden die Objekte mit Gemälden und Graphiken. Porträtisten und Genremaler wie Thomas de Kayser, Gerard ter Borch, Anthonie Palamedesz, John Michael Wright, Pieter Codde, Gottfried von Wedig, Jacques Callot und viele andere zeigen in ihren Bildern, wie die im Original erhaltenen Kleidungsstücke getragen wurden. Zahlreiche bedeutende Museen konnten als Leihgeber gewonnen werden. So ergänzen unter anderen die Scottish National Portrait Gallery (Edinburgh), das Wallraf-Richartz-Museum Köln, das Kölnische Stadtmuseum, das Städel Museum Frankfurt, die Gemäldegalerie Alte Meister Kassel und das Bayerische Nationalmuseum München den eigenen Gemäldebestand des HLMD.

Zur Ankündigung der spektakulären Schau haben wir gemeinsam mit der Firma bboxxFILME aus Berlin einen 30-sekündigen Trailer zur Ausstellung produziert, den Sie bereits jetzt hier ansehen können! 


Plakat zur Ausstellung, Gestaltung: Boros