Kategorie-Archiv: Zitadelle Mainz

Kein Steinschlag mehr am Drususstein – Noch bedeutender als ein Ehrenmal?

Die Banden-Info erläutert Besuchern auf einen Blick über die Sanierungsschritte des Drusussteins in der Zitadelle neben dem Historischen Museum Mainz. © Foto Diether v. Goddenthow
Die Banden-Info erläutert Besuchern auf einen Blick über die Sanierungsschritte des Drusussteins in der Zitadelle neben dem Historischen Museum Mainz. © Foto Diether v. Goddenthow

Am Drususstein wurden in den letzten Jahren umfangreiche Konservierungsmaßnahmen durchgeführt. Derzeit finden archäologische Grabungen statt, um den Fundamentbereich des Denkmals zu erforschen.
Zu einem Zwischenbericht über die Arbeiten am bedeutendsten Mainzer Denkmal hatten Bau- und Denkmalpflegedezernentin Marianne Grosse und Dr. Marion Witteyer, (Leiterin der Landesarchäologie Mainz) am 19. August vor Ort eingeladen.

Frisch Konserviert und ohne Steinschlaggefahr 

Bau- und Denkmalpflegedezernentin Marianne Grosse begrüßte die Runde, darunter den Vorsitzenden der „Initiative Römisches Mainz e.V.“, Prof. Christian-Friedrich Vahl.
Marianne Grosse gab zunächst einen kurzen historischen Überblick und berichtete, was bisher an Sanierungsarbeiten am Drususstein geschah: Bereits im Mittelalter hat der Drususstein seine Werksteinverkleidung verloren und ist zudem im Rahmen mehrerer früherer Instandsetzungen deutlich überformt worden. Seine Oberfläche ist in keiner Weise homogen. Das Monument wird in drei Zonen unterschieden, wobei man am kubischen Sockel am besten das freiliegende original römische Opus caementicium (römischer Zement) erkennen kann. Darüber befindet sich der fast zylindrische sogenannte Mauerwerksgürtel, der erst durch Reparaturen in seiner heutigen Form  entstanden sei, so die Denkmalpflegedezernentin.  Denn eigentlich befand sich dort, wie man auf alten  Darstellungen sieht, eine Einschnürung. Der Drususstein wurde auf diesen Stichen im 16. Jhd. auch als „Eichelstein“ bezeichnet. Diese „Einschnürung“ verschwand infolge der neuzeitlichen Ausmauerungen durch schichtweise gesetztes Mauerwerk und dichtes Fugenbild.
Der obere, der dritte Teil, wurde Anfang der 1980er Jahre mit einer Mauerschale überformt und hat daher wieder ein ganz anderes Erscheinungsbild, erläuterte Marianne Grosse.

Der Festungswall wurde teilweise abgegraben, um den Drususstein auch von Süden her freizustellen und den Feuchtigkeitseintrag des Mauerwerks von dieser Seite aus zu verhindern. © Foto Diether v. Goddenthow
Der Festungswall wurde teilweise abgegraben, um den Drususstein auch von Süden her freizustellen und den Feuchtigkeitseintrag des Mauerwerks von dieser Seite aus zu verhindern. © Foto Diether v. Goddenthow

Aufgrund der fortschreitenden Schadensverluste musste nun die Oberfläche des Monuments umfassend instand gesetzt werden. Die Schadensanalyse habe dabei ergeben, so Marianne Grosse, dass der große Teil der Mörteloberfläche in der freiliegenden Sockelzone sehr geschwächt war und damit auch natürlich schadhaft. Der Gussmörtel war teilweise bis in größere Tiefen gelockert und Kiesel und Bruchsteine waren auch lose. Auch größere Steine waren schon absturzgefährdet und mitunter auch schon heruntergestürzt, so dass vor Steinschlag am Drususstein mit Schildern gewarnt werden musste. Ein Übriges hatten Efeubewuchs und nahestehendes Gehölz, beziehungsweise deren Wurzelwerk am Mauerwerk angerichtet. Beschleunigt hatten den Verfall Ausbrüche und Fehlstellungen am Mauerwerk, was zu dauerhafter Durchfeuchtung und Frostschäden führte und für  sehr, sehr weit zurückgewitterte Fugen im Mauerwerk sorgte. An der Süd- und Südostseite war ein besonders starker Pflanzenbewuchs vorhanden.

Nach der Erstellung verschiedenster Gutachten mussten hier als erste Sanierungsmaßnahmen zum Schutz des Denkmals sechs Bäume entfernt werden, die sowohl die Lichtbeziehung aber auch über ihr Wurzelwerk das Gestein negativ beeinträchtigt haben, erläuterte die Bau- und Denkmalschutzdezernentin. Es gibt natürlich Ausgleichspflanzungen an anderer Stelle.
Zudem wurde der Festungswall teilweise abgegraben, um den Drususstein auch von Süden her freizustellen und den Feuchtigkeitseintrag des Mauerwerks von dieser Seite aus zu verhindern, veranschaulichte Marianne Grosse die weiteren, bisher erfolgten Sanierungsschritte. Dabei wurden ganz beachtliche Einschnürungen und Ausbrüche bis zu einer Tiefe von 1 bis 1,6 Meter vorgefunden, so dass zur Stabilisierung und Verstärkung ein Füllbeton eingebracht werden musste, „der in seiner Zusammensetzung sehr dem römischen Opus caementicium ähnelt“, versicherte Marianne Grosse.

Der Fundament musste freigelegt werden. © Foto Diether v. Goddenthow
Der Fundament musste freigelegt werden. © Foto Diether v. Goddenthow

Ein Restaurator habe zudem eine genaue Schadenskartierung des gesamten Mauerwerks vorgenommen, die als Grundlage für die Restaurierung verwendet werde. So sei inzwischen der gesamte Drususstein von der Firma Zedler konserviert worden, und zeige wieder ein einheitliches Erscheinungsbild. „Damit konnten wir“, so die Denkmalpflegedezernentin, „ jetzt einen ganz wichtigen und entscheidenden Teil der Arbeiten abschließen. Bei den noch laufenden Maßnahmen soll jetzt untersucht werden, wie weit das Fundament in die Tiefe reicht. Dafür haben wir uns mit der Landesarchäologie genau abgestimmt“, so Marianne Grosse abschließend.

Auf der Suche nach dem wahren Alter

Dr. Marion Witteyer, Leiterin der Landesarchäologie Mainz, unterstrich noch einmal die Dringlichkeit und Bedeutung der Maßnahme: „Wenn wir in Mainz ein Monument haben, das seines Gleichen sucht, dann ist es das. Und wenn da dran ein Besucher liest: ‚Vorsicht Steinschlag!‘ klingt das irgendwie ein bisschen merkwürdig. Also deswegen mein herzlichsten Dank dafür, dass jetzt unser Sorgenkind, das – nicht einzige – Sorgenkind der Landesarchäologie, in Pflege genommen worden ist. Die Bau- und Denkmalschutzdezernentin habe den Archäologen das nötige Zeitfenster geöffnet. Denn es ginge hier nicht drum, dass ein Hochhaus innerhalb schnellster Zeit gebaut werden müsse. Beim Drususstein ginge es um ein historisches Monument einer ganz besonderen Art. Und das erfordere nun mal eine ganz spezielle Herangehensweise. Da man bislang nicht mal genau wusste, was denn am Drususstein alles Originalsubstanz aus römischer Zeit, und was jüngeren Datums sei, habe die Stadt das erste Mal  neben der Erstellung eines Schadbildes überhaupt mal kartiert, welche Bausubstanzen original römisch alt und welche neueren Datums seien, erläuterte Dr. Marion Witteyer.

Dr. Marion Witteyer, Landesarchäologin,  kann sich vorstellen, dass es sich beim Drususstein auch um ein römisches Siegesmonument handelt, welches die Bedeutung des Drusussteins gar noch erhöhen könnte. © Foto Diether v. Goddenthow
Dr. Marion Witteyer, Landesarchäologin, kann sich vorstellen, dass es sich beim Drususstein auch um ein römisches Siegesmonument handelt, welches die Bedeutung des Drusussteins gar noch erhöhen könnte. © Foto Diether v. Goddenthow

Mit diesem Sanierungsprojekt seien Grundlagen geschaffen worden, „die weit in die Zukunft hineinreichen, und sich auszahlen werden“, was natürlich dauere. Beispielsweise sei man dabei, Stein für Stein, Mörtelbrocken für Mörtelbrocken abzuscannen, um Holzkohlepartikel zu finden, um diese dann für einen möglichst korrekten Altersnachweis C14-datieren zu lassen, so die Landesarchäologin, und fügt hinzu: „Ich bin schon zufrieden, wenn wir ein Jahrhundert hätten“. Aber eine Probe allein sei zu wenig. Man benötige hierfür ein wenig mehr an Material.

Im Prinzip ist man sich ja sicher, dass der Drususstein aus dem Ende des 1. Jahrhundert vor Christus stammen müsse. Das kann anhand der antiken Literatur, der Bedeutung, die Drusus für Mainz hatte, und anhand von überlieferten Senatsbeschlüssen in Rom unter anderem abgeleitet werden. Die überlieferten Senatsbeschlüsse sagen nämlich, dass alljährlich hier Feierlichkeiten für Drusus und später seinen Sohn Germanicus stattfanden. Zu diesen Feierlichkeiten seien, so Dr. Marion Witteyer, aus 60 gallischen Civitates, nämlich aus Frankreich, der Schweiz und Germanien, die politischen Vertreter hierher an den Rhein angereist, um sich in Mainz zu versammeln. Dafür müssen sie einen Platz haben. Und ein Versammlungsplatz ist immer auch zugleich eine Spielstätte oder umgekehrt. Denn eine Spielstätte bietet immer auch die Möglichkeit, sich zu versammeln. Und so bot ein Theater, wie etwa das naheliegende Römische Theater am heutigen Südbahnhof aufgrund seiner Größe immer genügend Raum für alle möglichen Arten der Versammlung. Daraus können wir zwar nicht schließen, dass das hier unbedingt das Drususmonument sein muss, aber es sei sehr wahrscheinlich.

Ehrengabmal oder Sieges-Monument?

Eine  Expertendiskussion findet derzeit darüber statt, ob es sich beim Drususstein um ein Bauwerk (Monumentum), oder einen Grabhügel (Tumulus) handelt. Während die frühen Überlieferungen  von Tumulus, also einem Hügel, einer Erdbedeckung, statt von einem Bauwerk berichten, sprechen spätere Überlieferungen  aus dem 4. Jahrhundert n. Chr.  explizit von einem „Monument des Drusus in Mainz“, so die Landesarchäologin.

So gibt es eine Gruppe von Archäologen, die aus vielen guten Gründen meinen, dass es sich beim Drususstein um ein Ehrengrab (bedeckten Hügel) von Drusus handelt. Drusus selbst ist ja nach Rom überführt und dort im Mausoleum von Kaiser Augustus beigesetzt worden.

Und die anderen sagen, dass es sich beim Drususstein um etwas anderes handele, so Dr. Marion Witteyer. Der Drususstein also kein Ehrengrab? Wäre das so,  sei das aber nicht minder imperial, vielleicht im Gegenteil, so die Landesarchäologin. Zwar wäre diese Bauform, ein Quader mit einem Grund und einem Kegeldach oben drauf, ganz typisch für die spätere Römische Republik, also für die Zeit vor Christus, um aristokratische Grabbauten zu errichten. Aber, so Dr. Marion Witteyer, gebe es „noch andere Monumente, die eigentlich vom Aufbau diesen sehr ähnlich sind. Und das sind Siegesmonumente“.

Es gibt in Monaco ganz hoch oben, im heutigen La Turbie, das Tropaeum Alpium , auch Tropaeum Augusti , genannt. Anlass für die Errichtung war der Alpenfeldzug im Jahre 15 v. Chr., in dem Drusus und Tiberius insgesamt 46 Stämme unterwarfen. Im 6 bis 7 vor Chr. wurde dieses Sieges-Monument schließlich errichtet. Da dies in Plinius Schriften belegt ist, konnte die Inschrift entsprechend wieder hergestellt werden. Das Problem hier in Mainz sei, dass „wir keine Inschrift haben“, so Dr. Marion Witteyer.

Könnte der Drususstein also  ein „Siegesmonument“ wie in La Turbie sein? Wäre dies so, hieße das aber nicht automatisch, dass es das Ehrengrabmal dann nicht gäbe.-Denn es sei ja bekannt, dass Kaiser Augustus ein Grabgedicht geschrieben hat zu Ehren von Drusus. Aber ein Grabgedicht benötigt nicht zwingend ein Steinbau, um auf einer Tafel sichtbar dort angebracht werden zu können. Auch ein Grabhügel kann ja unten ein Steinsockel haben, eine Erdaufschüttung, so wie das Mausoleum von Kaiser Augustus in Rom.

„Und wenn wir sein Ehrengrab nicht kennen, dann haben wir noch für die Zukunft wichtige Entdeckungen vor uns, so Dr. Marion Witteyer. Und  wir hätten hier ein Siegesmonument“. Aber letztlich ist es hinsichtlich der Bedeutung für Mainz egal: „Wir haben auf jeden Fall ein ganz bedeutendes, das größte Monument was in Form eines Grabbaus errichtet ist, hier in Mainz, und nirgendwo sonst“, so die Landesarchäologin, der es einfach wichtig ist, in Mainz den Mut zu haben, auch mal in weitere Perspektive einzunehmen.

Das begrüßte auch Prof. Christian-Friedrich Vahl,  Vorsitzender der „Initiative Römisches Mainz e.V.“ Er sieht in dieser „behutsamen Umgangsweise mit diesem Monument einen ganz wichtigen Schritt“, in der nächsten Zeit genauso weiterzugehen, „dass wir in Richtung Freilichtmuseum ‚Römisches Mainz‘ weiterwandern“.

(Diether v. Goddenthow)

Sanierung der Erkerkonsolen auf der Bastionsspitze Drusus durch die Zitadellen-Bauhütte

Bereits sanierter Mauerbereich der Zitadelle. © Foto Diether v. Goddenthow
Bereits sanierter Mauerbereich der Zitadelle. © Foto Diether v. Goddenthow

(gl) Zitadellen-Bauhütte leistet sehr wichtigen Beitrag zum Gelingen des großen Zitadellenprojektes. Baudezernentin Marianne Grosse besuchte Bauhüttenteam.

Im Zuge der Erarbeitung der Gesamtkonzeption zur naturverträglichen Sanierung des Zitadellenmauerwerks im Jahr 2017 wurde von den drei beauftragten Gutachtern als ein zentraler Vorschlag unterbreitet, für die Sanierungsarbeiten an den Zitadellenmauern eine Bauhütte einzurichten. Aus Gründen einer konsequenten Maßnahmendurchführung und einer zeitlich flexibleren Durchführung der Sanierung, die Belange des Naturschutzes und der Denkmalpflege unter einer Oberleitung zusammenführen soll, wird in dem oben genannten Gesamtkonzept der Gutachter empfohlen, die Möglichkeit der Einrichtung einer Zitadellen-Bauhütte zu prüfen. Denn bei den durchzuführenden Sanierungsmaßnahmen handele es sich um keine übliche Baumaßnahme, die ohne Weiteres von Unternehmen aus dem Neubaubereich übernommen werden könnte, sondern gefordert sei eine handwerkliche Instandsetzung mit Fingerspitzengefühl, die auf Erfahrungen im Umgang mit naturschutzrelevanten Ansprüchen aufbaue. Bei einer jährlichen Vergabe nach Losen an unterschiedliche Anbieter drohe, so die Gutachter, ein „Auseinander-Restaurieren“ der Mauerwerksabschnitte, was nicht im Sinne des Gesamtkonzepts wäre (Gesamtkonzept der Gutachter zur naturverträglichen Instandsetzung des Mauerwerks im Zitadellengraben, S. 21).

„Unser Ziel mit der Einrichtung einer Zitadellen-Bauhütte war also, die im Zuge der einzelnen Sanierungsabschnitte gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse mit der „Sonderbaustelle Zitadellenmauern“ und ihren speziellen Anforderungen bei uns zu bewahren und für die noch folgenden Baumaßnahmen darauf aufbauen zu können. So können wir eine hohe Kontinuität bei den Arbeiten sicherstellen. Wir sind außerdem sehr viel flexibler geworden und können gerade kleinere oder spontan erforderliche Arbeiten sehr viel schneller erledigen“, zeigt sich Baudezernentin Marianne Grosse begeistert über die Erfahrungen seit der Einrichtung der Zitadellen-Bauhütte. „Meiner damaligen Kollegin Katrin Eder und mir war sofort klar, dass die Einrichtung einer Bauhütte einen sehr wichtigen Beitrag zum Gelingen unseres großen Zitadellenprojektes leisten würde“, so Baudezernentin Marianne Grosse weiter. „Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, sie in relativer kurzer Zeit einrichten zu können und wirklich außerordentlich qualifizierte und erfahrene Mitarbeiter zu gewinnen, die mit großer Begeisterung und Expertise für ihre Aufgabe im Einsatz sind. Davon konnte ich mich auch gerade bei einem Besuch bei der Bauhütte überzeugen.“

Die Zitadellen-Bauhütte stellt sich vor:

Aktuell setzt sich das Stammpersonal der Bauhütte Zitadelle aus drei Mitarbeitern zusammen:

Seit Februar 2020 hat Udo Büchler die Leitung der Bauhütte übernommen. Durch seine langjährige Tätigkeit als Dozent im Ausbildungszentrum für Steinmetze und Steinbildhauer verfügt er über weitreichende Kenntnisse auch in der Meisterausbildung. Als Steinmetzmeister hat er an vielen Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen und verfügt dadurch über umfassendes Fachwissen.

Unterstützt wird do Büchler durch Jürgen Kliemt. Er ist Maurermeister und Restaurator im Handwerk und verfügt über langjährige Erfahrung in diesem Bereich.

Das Team wird vervollständigt durch Ralf Gorges. Er ist Steinmetzgeselle mit ebenfalls langjähriger Erfahrung, insbesondere im Restaurierungsbereich.

Somit sind die Mitarbeiter der Bauhütte in der Lage die Anforderungen seitens der Denkmalpflege vollumfänglich zu erfüllen. Je nach Art und Umfang der durchzuführenden Arbeiten erfolgt die Hinzuziehung von Fachfirmen um die Bauhütte Zitadelle zu unterstützen.

Ihr großes Können haben die Mitarbeiter der Bauhütte gerade wieder bei der Sanierung der Erkerkonsolen der Bastion Drusus unter Beweis gestellt: Der Erker der Bastionsspitze Drusus ruht auf vier Steinkonsolen. Drei dieser Konsolen waren aus Kalkstein und eine Konsole aus Mainsandstein. Eine Prüfung durch das Büro Kayser+Böttges, Barthel+Maus im Rahmen der Untersuchungen zur Sanierung des Zitadellenmauerwerks kam zu dem Ergebnis, dass die Kalksteinkonsolen erneuert werden mussten, da sie durch den Verwitterungsprozess sehr stark geschädigt waren und dadurch ihre Tragfähigkeit nicht mehr gegeben war. Bei der Sandsteinkonsole hingegen waren die Verwitterungsschäden nicht so stark fortgeschritten, so dass sie weiterhin verwendet werden konnte.

Als Kalksteinmaterial wurde Massangis (französischer Kalkstein) ausgewählt, der dem Originalmaterial in Farbe, Struktur und den technischen Daten sehr ähnlich ist.

Von den historischen Konsolen wurden Schablonen für die neuen Werkstücke angefertigt, nach deren Vorgaben die Steinmetze der Bauhütte die neuen Konsolen gearbeitet haben. Mit Hilfe eines Kran-LKW konnten die Konsolen, die je nach Größe zwischen 600 und 900 Kilogramm wiegen, auf die Einbauhöhe von circa neun Metern gebracht werden. Hier wurden zunächst die unteren, kleineren Konsolen versetzt und ausgemauert. In einer zweiten Etappe folgten dann die oberen Konsolen. Nach dem Abbinden des Mauermörtels werden die Bodenplatten des Erkers versetzt und die Brüstung wieder aufgemauert.

Diese anspruchsvollen Arbeiten wurden alle durch die Mitarbeiter der Bauhütte Zitadelle ohne die Einbindung externer Fachfirmen ausgeführt.

Open Air-Konzertreihe „Kultur verbindet – Zitadelle live“ soll 2021 fortgeführt werden – erste Konzerte veröffentlicht

© Dominik Ketz
© Dominik Ketz

(rap) Die 2020 entwickelte und erfolgreich durchgeführte Open Air-Konzertreihe „Kultur verbindet – Zitadelle live!“ soll es im kommenden Sommer erneut geben – vorbehaltlich der weiteren Entwicklung der Pandemie. Die Planungen seitens der Initiatoren – das Kulturdezernat der Landeshauptstadt Mainz sowie die Kulturbereiche Frankfurter Hof und KUZ Kulturzentrum Mainz der mainzplus CITYMARKETING GmbH – haben die Planungen gestartet und erste Konzerttermine veröffentlicht.

Parallel zum geplanten „Summer in the City“-Konzertprogramm sollen von Anfang Juni bis Ende August auf der Konzertwiese der Zitadelle wieder Auftritte von lokalen, regionalen und nationalen Künstlerinnen und Künstlern stattfinden. Ein begleitendes gastronomisches Angebot mit lokalen und regionalen Partnern wird das Kulturangebot ergänzen.

Nach der erfolgreichen Premiere der im Sommer 2020 gestarteten Konzertreihe „Kultur verbindet – Zitadelle live!“ soll es im kommenden Jahr weitergehen, um Kultur in Mainz trotz der Einschränkungen der Corona-Pandemie zu ermöglichen. „Die Corona-Krise verlangt insbesondere den Kulturschaffenden in Mainz und der Region viel ab. Gerade deshalb ist es so wichtig, jetzt einen positiven Blick in die Zukunft zu richten“, erläutert Marianne Grosse, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Mainz. „Und so freuen wir uns umso mehr, dass uns die Mainzer Kultur im kommenden Sommer hoffentlich wieder zusammen bringen wird. Das in diesem Jahr bereits sehr gut angenommene Konzept auf der Zitadelle soll auch im nächsten Jahr für Open Air-Kulturgenuss sorgen.“

Am ersten Juni-Wochenende geht es los: Den Start macht am Samstag, den 5. Juni 2021, die Show „Let‘s Burlesque“. Das Original, die sinnlich-sündige Show-Sensation aus Berlin, gastiert live in Mainz. Direkt weiter geht es mit dem Urgestein Lars Reichow, der am Sonntag, 6. Juni 2021, sein neues Programm „Ich!“ vor seinen Fans auf der Zitadelle präsentiert. Beide Shows können nicht wie geplant im Frankfurter Hof stattfinden, sondern werden entsprechend auf die Zitadelle verlegt (Let‘s Burlesque verlegt vom 12.02.2021 auf den 05.06.2021, Lars Reichow verlegt vom 09.01.2021 auf den 06.06.2021). Zusätzlich wird „Miss Allie“, die deutsche Singer-Songwriterin, am Samstag, 17. Juli 2021, live auf der Zitadelle ihr Debüt geben.

„Auch wenn der Frankfurter Hof derzeit geschlossen bleiben muss, stehen wir nicht still, sondern planen bereits unser Programm für das nächste Jahr. Wir sind schon jetzt begeistert von den lokalen, regionalen und nationalen Acts, die wir im nächsten Jahr auf der Zitadelle begrüßen dürfen – viele Highlights sind bereits in der Planung“, freut sich Verena Campailla-Heinz, Programmplanerin des Frankfurter Hofs.
Auch Ulf Glasenhardt, KUZ-Koordinator, blickt zuversichtlich nach vorne: „Wir freuen uns sehr, dass die beliebte Konzertreihe fortgeführt wird und dass wir den Künstlern aus unserem Kulturportfolio wieder eine Bühne bieten können. Wir arbeiten hierbei auch aktiv mit der lokalen Club- und Kulturszene sowie lokalen Kulturinitiativen wie zum Beispiel der Kulturei oder der Initiative Zitadelle Mainz zusammen, um gemeinsame Kulturprojekte auf der Zitadelle umzusetzen.“

Zahlreiche Acts sind bereits in der Planung und werden zeitnah veröffentlicht. Neben der Zitadelle sollen ab dem Frühjahr 2021 auch wieder die von mainzplus CITYMARKETING betriebenen „Mainzer KulturGärten“ im Schloss und KUZ bespielt werden, inklusive attraktivem Kulturprogramm und Gastronomieangeboten.

Hinweis:
Die Veranstaltungsreihen finden unter den vorgegebenen, geltenden Sicherheits- und Hygiene-Vorschriften statt. Alle Informationen zur Open Air-Konzertreihe „Kultur verbindet – Zitadelle live!“ gibt es unter www.mainz.de/kultur-verbindet Tickets gibt es bereits im Vorverkauf unter www.frankfurter-hof-mainz.de und www.kulturzentrummainz.de.

Naturverträgliche Sanierung der Zitadellenmauern-Sanierung der Contrescarpe und Bastionsspitze der Bastion Drusus durch Mitarbeiter der Zitadellen-Bauhütte

Die naturverträgliche Sanierung des Zitadellenmauerwerks geht es kontinuierlich weiter und in großen Schritten voran.© Foto Diether v. Goddenthow
Die naturverträgliche Sanierung des Zitadellenmauerwerks geht es kontinuierlich weiter und in großen Schritten voran.© Foto Diether v. Goddenthow

(rap) Auch bei der naturverträglichen Sanierung des Zitadellenmauerwerks geht es kontinuierlich weiter und in großen Schritten voran, wie die beiden Dezernentinnen Marianne Grosse und Katrin Eder mitteilen. Neben dem Mauerabschnitt entlang der Windmühlenstraße wurde in diesem Jahr auch erstmals ein Abschnitt im Graben saniert. „Dabei haben wir uns aufgrund fehlender Erkenntnisse über die Materialität und Geometrie der Contrescarpe dafür entschieden, die Instandsetzungsarbeiten in Eigenregie durch die eigene Bauhütte ausführen lassen“, erläutert Grosse. „Nach Abschluss der Arbeiten wissen wir, dass dies der richtige Weg war, da es aufgrund erforderlicher Untersuchungen mehrere und anhaltende Unterbrechungen gab, die bei einer Vergabe an Firmen zu Behinderungsanzeigen und dadurch zu Mehrkosten geführt hätte. Außerdem konnten die Mitarbeiter unserer Bauhütte hier ihr großes Können zeigen.“

„Mit der Sanierung der Mauern betreten wir nicht nur denkmalpflegerisch, sondern weitgehend auch ökologisch Neuland. Wir bemühen uns sehr, den einmaligen Bestand an Insekten und seltensten Pflanzen vor Ort entsprechend unserer Planungen auch zu erhalten“, so Katrin Eder, Umweltdezernentin der Stadt Mainz. „Durch den trockenheitsbedingten Rußrindenbefall der Bäume auf den Zitadellenmauern und die notwendig gewordenen Fällungen ist dort in diesem Jahr zusätzlich sehr viel Grün verloren gegangen. Wir stehen hier alle gemeinsam in der Verantwortung, nicht nur ein nacktes Festungswerk, sondern auch ein ökologisch wie mikro-klimatisch enorm wichtiges Gebiet für die Innenstadt in diesem Sinne zu erhalten.“

Die Idee einer eigenen Bauhütte war eine zentrale Empfehlung aus dem Gutachten, das die Grundlage für die bereits durchgeführten und noch anstehenden Maßnahmen zur naturverträglichen Sanierung des Zitadellenmauerwerks bildet. „Es ist ein wirklich großer Erfolg, dass es uns gelungen ist, diese Bauhütte tatsächlich zu schaffen. Durch sie können kontinuierlich und zugleich flexibel kleinere Instandsetzungs- und Instandhaltungsarbeiten am Mauerwerk erfolgen, aber sie können auch große Maßnahmen wie die jetzt erfolgte Instandsetzung der Contrescarpe und der Bastionsspitze Drusus erfolgen. Auch im Jahr 2020 ist viel passiert an den Zitadellenmauern. Nicht nur an der Windmühlenstraße. Im Bereich der Bastion Drusus im Zitadellengraben haben die qualifizierten Mitarbeiter der Zitadellen-Bauhütte gezeigt, welch wichtige Aufgaben sie bei der Instandhaltung der Mauern leisten“, freut sich der Vorsitzende der Initiative Zitadelle Mainz, Kay-Uwe Schreiber.

„Mit der Fertigstellung dieses Abschnitts der Contrescarpe hat das Projekt einen sehr wichtigen Meilenstein erreicht. Denn damit wurde nun erstmals ein Abschnitt im geschützten Landschaftsbestandteil der Zitadelle ökologisch saniert. Die Erkenntnisse werden sowohl aus naturschutzfachlicher als auch bautechnischer Sicht für die kommenden Abschnitte in den nächsten Jahren eine wesentliche Rolle spielen. Nun gilt es zu schauen, wie sich die Natur in diesem Grabenstück wieder neu entwickelt“, so Christian Henkes, Vorsitzender NABU Mainz und Umgebung e.V.

Die Contrescarpe gehört zur Festung Zitadelle und dient im Wesentlichen nur der Abstützung des Geländes jenseits des Zitadellengrabens. Sie hat keine Verteidigungsfunktion und ist deshalb baulich nicht besonders massiv hergestellt. Die Mauer hat eine Mächtigkeit von etwa 1 Meter (zum Vergleich: Zitadellenmauer 4 Meter) und ist aus kleinteiligen Steinen gebaut, die bei der Festung nicht verwendet werden konnten. Das ist die Ursache für den schlechten baulichen Zustand der Contrescarpe.

Die Bauhütte, die sich aus zwei Steinmetzen und zwei Aushilfskräften zusammensetzt, hat das Projekt in 3000 Arbeitsstunden umgesetzt. Im Sommer 2018 wurden die naturschutzrechtliche und denkmalschutzrechtliche Genehmigung eingeholt. Ab Oktober 2018 erfolgte die Baufeldfreimachung und Gerüststellung und im Winter 2018/19 die Freilegung der Mauerkrone und der Abtrag von 150 m³ Boden.

Im Frühjahr 2019 wurden in Zusammenarbeit mit der Landesarchäologie drei Schürfe (ca. 1 m breit, 2,5 m hoch und 3 m lang) am anstehenden Boden im Bereich der Mauerkrone angelegt, um das Bodenprofil kennenzulernen und eine Aussage zur Historie der Aufschüttung zu erhalten. Bis Februar 2020 erfolgten Vermessung, Digitalisierung und weitere Untersuchung der Archäologie, ab März 2020 wurden die Mauerkrone und der lockern Teile des Mauerwerks rückgebaut. Von April bis September 2020 erfolgten der Wiederaufbau und die Verfugung des Mauerwerks.

Die Contrescarpe hat durch die neue Ausbildung der Mauerkrone einen einheitlichen Abschluss mit plattigen Steinen erhalten, die durch ein leichtes Gefälle zum Graben das Niederschlagswasser ableitet. Oberhalb der Mauerkrone ist eine gleichmäßige Böschung ausgebildet worden, um an die Rasenflächen der Wallanlagen anzuschließen. Die Böschung wird mit Gehölzen bepflanzt werden, um den Lebensraum Graben zu den Wallanlagen hin abzugrenzen und zu schützen. Grundsätzlich bleiben im Verlauf der gesamten Contrescarpe einzelne Sichtfenster in den Graben erhalten.

Da der Zaun an der Mauerkrone zur Absturzsicherung noch nicht errichtet ist, kann das Gerüst an der Mauer noch nicht abgebaut werden. Es entstanden rund 10.000€ Materialkosten sowie 30.000€ an Fremdleistungen (Gerüst, Bodenentsorgung, Bodeneinbau) und Personalkosten durch die Bauhütte.
Die gegenüberliegende Bastionsspitze Drusus wird ebenfalls von der Bauhütte saniert. Die beiden Bauabschnitte waren im Wechsel je nach Bedarf besetzt, oberste Priorität hatte allerdings die Contrescarpe. Der Erker auf der Bastionsspitze musste rückgebaut werden, da drei der vier Auflager nicht mehr die notwendige Tragfähigkeit besitzen und ausgetauscht werden müssen.
In den nächsten Monaten werden die Mauerkronensteine und die neuen Auflager behauen, sodass ab April/Mai 2021 der Wiederaufbau beginnt und im September 2021die Maßnahme an der Bastionsspitze ebenfalls abgeschlossen werden kann.

Das Ingenieurbüro Kayser+Böttges, Barthel+Maus hat die Maßnahme baubegleitend betreut.
Das Büro Twelbeck überwacht zugleich die biologische Bauleitung und alle Arbeitsschritte im Zitadellengraben und sorgt für die Einhaltung der Auflagen aus der naturschutzrechtlichen Genehmigung.

Der Info-Point am Römischen Bühnentheater soll den Gestaltungs- und Sanierungsprozess in den nächsten Jahren begleiten

Marianne Grosse informiert als zuständige Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur über den neuen Info-Point.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Marianne Grosse informiert als zuständige Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur über den neuen Info-Point am Römischen Bühnentheater. © Foto: Diether v. Goddenthow

Im Zuge der Vorbereitungen für den Wettbewerb zur Entwicklung des Römischen Theaters ist ein temporärer Infopoint errichtet worden, um zukünftig dauerhaft und direkt vor Ort über den aktuellen Stand der weiteren Entwicklung, Planung und Umsetzung des Projektes informieren zu können. In Anwesenheit zahlreicher Mitstreiter und privater Förderer des Projektes informierte die Beigeordnete Marianne Grosse als zuständige Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur gemeinsam mit Gilbert Korte, Werkleiter der Gebäudewirtschaft Mainz GWM) die Presse über den gegenwärtigen Stand und die weiteren Schritte.

Ein stolzer Blick auf die nach Vorgaben des Denkmalamtes und Wünschen des Naturschutzes sanierte Festungsmauer der Mainzer Zitadelle. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ein stolzer Blick auf die nach Vorgaben des Denkmalamtes und Wünschen des Naturschutzes sanierte Festungsmauer der Mainzer Zitadelle. © Foto: Diether v. Goddenthow

Marianne Grosse gab zunächst einen kurzen Rückblick, was alles schon geschafft wurde, etwa die komplett fertig gestellte und sanierten Mauer der Zitadelle Mainz in voller Übereinstimmung mit den Vorgaben von Denkmalpflege und den Umweltbelangen. Dass dies funktionieren würde, habe man vor drei Jahren noch kaum zu glauben gehofft.

Schon immer war zudem vorgesehen hier unterhalb der Zitadellen-Mauer, ein wenig oberhalb des Römischen-Bühnentheaters einen Informations-Punkt für die Stadt zu erstellen.“Wir wollten mehr Aufmerksamkeit für zwei ganz große Projekte“ so Grosse, nämlich für die Zitadelle mit der Zitadellenmauer und gegenüberliegend, auf dieser Seite für das Römische Bühnentheater.
Das Römische Bühnentheater verdiene natürlich aufgrund seiner Größe und seiner Bedeutung hier in Mainz und weit darüber hinaus eine ganz besondere Beachtung, so die Denkmal- und Baudezernentin. „Die Landeshauptstadt will daher dieses römische Denkmal der Mainzer Bevölkerung und sowie auch natürlich den Besucherinnen und Besuchern, die von außen kommen, noch näher bringen in einem sehr umfangreichen Prozess, der schon viele Jahre dauert, den wir aber auch noch viele Jahre weiter fortsetzen werden.“, so Grosse. Aus diesem Grund erarbeitet das Baudezernant im Moment gerade ein Gesamtkonzept für dieses Areal. Da ginge es um ganz wichtige Fragen der Präsentation des Römischen Bühnentheaters und um die Nutzbarmachung für die Zukunft, etwa wo Wege entlang geführt werden können, wie es mit der Konservierung und vor allen, was kann und muss in Bezug auf die Entwässerung passieren.

Ohne private Unterstützung und Förderung könnte das Projekt gar nicht gestemmt werden. Der bekannte Mainzer Mediziner, Professor Christian-Friedrich Vahl und  Mäzen Stefan-Schmitz, der erst vor kurzem das von  Matthias Dietz-Lenssen verfasste Werk: "Willigis. Kirchenfürst – Erzkanzler – Bauherr" herausgegeben hat, sind wichtige Förderer des Gesamtprojektes von Anfang an. .© Foto: Diether v. Goddenthow
Ohne private Unterstützung und Förderung könnte das Projekt gar nicht gestemmt werden, so Marianne Grosse. Der bekannte Mainzer Mediziner, Professor Christian-Friedrich Vahl (li.)  und Mäzen Stefan-Schmitz, der erst vor kurzem das von Matthias Dietz-Lenssen verfasste Werk: „Willigis. Kirchenfürst – Erzkanzler – Bauherr“ herausgegeben hat, sind wichtige Förderer des Gesamtprojektes von Anfang an. .© Foto: Diether v. Goddenthow

Man habe im Rahmen dieses Prozesses bereits mehrere Bürgerbeteiligungen durchgeführt und auch eine Fachdiskussion gestartet. „Als nächster wichtiger Schritt, in dem das alles, was wir schon durchgeführt haben, mit eingeplant und eingepflegt wird, ist jetzt die Vorbereitung des Architekten- und Freiraumwettbewerbes zur Entwicklung dieses gesamten Areals des Römischen Theaters.“, so die Baudezernentin.
Parallel zum jetzt geplanten Architekten- und Freiraumwettbewerb, liefe die Sanierung der einzelnen Pfeiler unverändert im Einklang mit dem Institut für Steinkonservierung weiter.

Info-Point soll den gesamten Gestaltungs- und Sanierungsprozess begleiten.

Der Info-Point besteht aus zusammengefügten Kontainern und hat zirka 70 qm Innenraum für Info-Theke, Ausstellungsraum und Toilette. © Foto: Diether v. Goddenthow
Der Info-Point besteht aus zusammengefügten Kontainern und hat zirka 70 qm Innenraum für Info-Theke, Ausstellungsraum und Toilette. © Foto: Diether v. Goddenthow

Um diesen gesamten Prozess zu begleiten, und um über alle aktuellen Schritte zu informieren, habe die Stadt Mainz diesen temporären Info-Point erreichtet. Er soll darüber hinaus auf lange Sicht ein Informations-Zentrum bleiben. Schon die Außenhaut der temporären Container-Konstruktion präsentiert die Themen und die Fragestellungen, die die Bürger wie die Fachöffentlichkeit in Zusammenhang mit dem Bühnentheater in den nächsten Jahren beschäftigen werden. So soll in Kürze auch im Inneren dieses Info-Pointes diese Informationen noch näher beleuchtet werden, so die Baudezernentin..

Bereits der Außenbereich des Info-Pointes  konnte interessant gestaltet werden, wobei die „Praline“ des Ganzen wohl der Bildschirm mit wechselnden Ansichten der Zitadelle, ihrer Sanierung, des Römischen Bühnentheaters mit Planungsanimationen sowie von Mainz sind. Schon jetzt würde dem Info-Point daher von Passantinnen und Passanten sehr viel Aufmerksamkeit zuteil.
Es würden hier kurz und bündig auch die Informationen zusammengefasst, was die Sanierung angeht, was aber auch dann noch zusätzlich ergänzt werden wird durch Präsentationen und Ausstellungen. „Das sind ja Bilder! Wenn man Mainz nicht kennen würde, wir nicht ständig hier auf der Zitadelle wären, würden wir uns spätestens nach diesem Film in unsere eigene Stadt verlieben“, schwärmt die Baudezernentin.

Die Pralinie des Ganzen sei der Bildschirm mit Wiederholungsschleifen der dokumentierten Bildinformationen. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Pralinie des Ganzen sei der Bildschirm mit Wiederholungsschleifen der dokumentierten Bildinformationen. © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit diesem Info-Point selbst werde jetzt ein Ort geschaffen, an dem die die Römische Geschichte und insbesondere, die des Theaters und auch die der Zitadelle noch einmal lebendig werden soll, und zwar für Groß und Klein. Das funktioniere bereits ohne Bildschirm-Ton. Flankiert soll das Ganze werden durch ein Zusammenspiel aus Führung und Ausstellung, um somit noch einmal mehr die Vorstellungskraft der Besucherinnen und Besucher verstärken. Die Konzeption ist in Arbeit und soll dann im Herbst der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Zitadelle kompakt – Der kleine Festungsführer

Cover_Zitadelle-kompaktVerlag Bonewitz und Herausgeber Stefan Schmitz stellen neue Publikation vor
Die Zitadelle Mainz zählt neben dem Dom und dem Kurfürstlichen Schloss zu den bedeutendsten Bauwerken der Stadt. Seit über 350 Jahren thront sie über der Stadt auf dem Jakobsberg und diente während dieser Zeit den unterschiedlichsten Zwecken. Heute beherbergt sie unter anderem Museen, Vereine sowie vor allem städtische Ämter – und mit dem Drususstein das wohl älteste Steindenkmal Deutschlands, das auf die 2.000-jährige Geschichte der Stadt Mainz verweist. Zugleich hat sich die Zitadelle zu einer beliebten Event-Location entwickelt, die Touristen und auch internationale Gäste nach Mainz lockt.

Im Gewölbesaal der Initiative Zitadelle Mainz wurde heute die neue Publikation „Zitadelle kompakt – Der kleine Festungsführer“ vorgestellt. In dem druckfrischen Büchlein, das im praktischen Westen- und Handtaschenformat daher kommt und im Verlag Bonewitz erscheint, schildert der bekannte Mainzer Autor Dr. Matthias Dietz-Lenssen auf 48 Seiten die bewegte Geschichte der einstigen Bundesfestung und nimmt die Leserinnen und Leser mit auf einen Rundgang durch das Areal. „Die Zitadelle ist ein einzigartiges Kulturdenkmal, das Geschichte erlebbar macht. Umso mehr freut es mich, dass die umfangreichen Sanierungen voranschreiten und die Zitadelle Stück für Stück wieder etwas von ihrem ursprünglichen Glanz zurückerhält. Mit der heute vorgestellten Publikation möchten wir diesen Weg begleiten und allen Touristen, Gästen und Kulturfreunden einen Überblick über dieses geschichtsträchtige Areal bieten“, so der Herausgeber von „Zitadelle kompakt“, Stefan Schmitz.

Von links: Herausgeber Stefan Schmitz, Autor Dr. Matthias Dietz-Lenssen, Michael Sowada, Redakteur bei Agentur und Verlag Bonewitz, und Kay-Uwe Schreiber, Vorsitzender der Initiative Zitadelle Mainz © Agentur Bonewitz (Foto: Karolina Wojnicka)
Von links: Herausgeber Stefan Schmitz, Autor Dr. Matthias Dietz-Lenssen,
Michael Sowada, Redakteur bei Agentur und Verlag Bonewitz, und Kay-Uwe Schreiber,
Vorsitzender der Initiative Zitadelle Mainz
© Agentur Bonewitz (Foto: Karolina Wojnicka)

Der kompakte, kleine Festungsführer beinhaltet einen detaillierten Lageplan mit 30 Highlights und eignet sich somit ideal als praktischer Begleiter bei der Erkundung der ehemaligen Festungsanlage.

„Zitadelle kompakt – Der kleine Festungsführer“
Herausgegeben von Stefan Schmitz. Erschienen im Verlag Bonewitz, Bodenheim, 48 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Verkaufspreis 5 Euro. Erhältlich im gut sortierten Buchhandel oder im Online-Shop unter www.bonewitz.de.

200 Jahre Fahrrad – Bazar und Familiennachmittag auf der Zitadelle am 17. u. 18. Juni 2017

Vom Hochrad bis zum E-Bike - 200 Jahre Fahrradgeschichte. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Vom Hochrad bis zum E-Bike – 200 Jahre Fahrradgeschichte. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

(gl) – Am 17. und 18. Juni drehen wir am Rad! Im wahrsten Sinne des Wortes, denn das wohl flexibelste und gesündeste Fortbewegungsmittel feiert seinen 200. Geburtstag.

Die „Kulturei Zitadelle Mainz“ veranstaltet in Kooperation mit dem Dezernat für Umwelt, Grün, Energie und Verkehr am 17. Juni einen Markt, der alle nützlichen Infos und Tipps rund ums Fahrrad bietet. Verkehrsdezernentin Katrin Eder und Yvonne Wuttke/Kulturei werden den Markt um 15 Uhr eröffnen.

Auf dem Markt dabei sind die Bike Kitchen mit ihrer Reparaturwerkstatt, die Polizei gibt einen Einblick in das richtige Verhalten im Straßenverkehr, des Weiteren ist eine kleine Ausstellung zum Thema Rad in Planung und coole Bikes zum anschauen dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Ab 20 Uhr wird in guter Bazar en Bastion – Tradition auf der Feté au Zit/Zit mit DJ-Klängen gefeiert.

Kulinarisch sind die Weinraumwohnung und N’eis – Das Neustadteis dabei.

Der 200. Geburtstag des Fahrrads steht thematisch im Mittelpunkt unseres Familiennachmittags am 18.06.. Nicht nur die Großen, auch für die Kleinen ist das Fahrrad ein Meilenstein der persönlichen Entwicklungsgeschichte. Denn wir können uns alle noch an den Tag erinnern, an dem wir ohne Stützräder zum ersten Mal in die scheinbar unendliche Freiheit radelten.

Neben den Bücherkisten, den Vorlesetanten, der Bastelecke wird die Polizei an diesem Tag Tipps zum Fahrrad und dem Verhalten im Straßenverkehr geben.

Zitadellenwaffeln, Kaffee, Wein von der Weinraumwohnung und ein Eis von N’Eis – das Neustadteis dürfen natürlich nicht fehlen.