Kategorie-Archiv: Wiesbadener Literaturorte

„Im Frühling sterben“ – Ralf Rothmann liest am 24. Juni im Literaturhaus Wiesbaden

ralf-rothmann-cover.pgAm Mittwoch, 24. Juni, um 19.30 Uhr liest Ralf Rothmann im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, aus seinem neuen Roman „Im Frühling sterben“.

In seinem neuen Roman erzählt er die Geschichte von zwei 17-jährigen Melkern aus Norddeutschland die im Februar 1945 zwangsrekrutiert werden.
Ralf Rothmanns Romane sind stets nah an persönlichen Erlebnissen, wie in seinen sogenannten Ruhrgebietsromanen und auch in seinen in Berlin angesiedelten späteren Werken. Nun beschäftigt sich Rothmann nicht nur mit dem selbst Erlebten, sondern behandelt die Kriegserfahrungen der Generation seines Vaters. Neben den Kriegsereignissen interessieren ihn auch die Nachwirkungen der schrecklichen Erlebnisse. Dabei thematisiert er sowohl die zeitlebens andauernde Traumatisierung der Kriegsheimkehrer als auch die Auswirkungen ihres Schweigens auf die Nachfolgegeneration.

In seinem Roman „Im Frühling sterben“ versucht Rothmann anhand des Schicksals von Walter Urban und Fiete Caroli dieses belastende Schweigen zu ergründen und begibt sich deshalb auf die Spur der Ereignisse des letzten Kriegsfrühjahrs 1945, in dem die zwei noch minderjährigen Melker die Schrecken des aussichtslosen Krieges in Ungarn miterleben müssen. Im Roman wird dabei immer wieder deutlich, wie wichtig der Prozess der Aufarbeitung nicht nur für die Erlebnisgeneration, sondern auch für die Nachgeborenen ist, in deren Verantwortung es liegt, dass sich solche Geschehnisse nicht wiederholen.

Hintergrund: Ralf Rothmann, geboren 1953 in Schleswig, aufgewachsen im Ruhrgebiet, lebt seit 1976 in Berlin. Zuletzt von ihm erschienen sind die Erzählbände „Rehe am Meer“ und „Shakespeares Hühner“ sowie der Roman „Feuer brennt nicht“. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Max-Frisch-Preis, dem Heinrich-Böll-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis.

Der Eintritt zur Lesung kostet 8 Euro, ermäßigt 7 Euro. Reservierungen werden unter der Telefonnummer 0611 3415837 oder per E-Mail an literaturhaus-kartenreservierung@freenet.de entgegengenommen. Weitere Informationen gibt es unter http://www.wiesbaden.de/literaturhaus.

Wiesbadener Literaturtage starten am 14. Juni im Kunsthaus mit Ausstellungseröffnung: Collagen von Ror Wolf

Am Sonntag, dem 14. Juni findet um 11.00 Uhr im Kunsthaus aus dem Schulberg die kostenfreie Auftaktveranstaltung mit Collagen von Ror Wolf und ab 19.30 Uhr (kostenpflichtig) liest Christian Brückner Texte Ror Wolfs (siehe unten)

ror-wolf-collagencoverDie Wiesbadener Literaturtage werden am Sonntag, 14. Juni, um 11 Uhr mit der Ausstellung „Spaziergänge in der zerschnetzelten Welt“ in der Aula des Kunsthauses, Schulberg 10, eröffnet. Ausgestellt werden Collagen des Mainzer Schriftstellers Ror Wolf. Der Schriftsteller Michael Lentz gibt eine Einführung in die Ausstellung und das Jazzduo Michael Wollny, Pianist, und Heinz Sauer, Saxophon, begleiten die Einführung musikalisch.

Ror Wolf ist nicht nur Autor,sondern auch Collagist. Für Ror Wolf ist das in erster Linie eine schöne Entspannungsübung, die ihm Erholung vom Schreiben gewährt. Im Laufe seines Lebens sind rund 5000 Collagen entstanden, von denen eine kleine Auswahl in der Ausstellung zu sehen ist. Als Grundlage dient ihm hauptsächlich Material aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, illustrierte Zeitschriften der damals üblichen Holzschnitt- oder Stahlstich-Technik, illustrierte populärwissenschaftliche Bücher und ebensolche Trivialromane, wobei er stets Wert darauf legt, dass man die Schnittkanten nicht sieht.

Der Autor und Schriftsteller wurde 1932 in Saalfeld/Thüringen geboren und lebt seit vielen Jahren in Mainz. Er studierte in Frankfurt am Main Literatur, Soziologie und Philosophie und begann dort Ende der 50er Jahre zu veröffentlichen: Lyrik, Prosa, Kritiken und Bildcollagen. Für sein reichhaltiges Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der schönen Künste und dem Friedrich-Hölderlin-Preis. Anfang Juli 2015 erhält er zudem den Günter-Eich-Preis.

Die Ausstellung ist vom 14. bis 5. Juli bei freiem Eintritt im Kunsthaus zu sehen. Die Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr und Donnerstag von 11 bis 19 Uhr. Weitere Informationen gibt es unter

http://www.wiesbaden.de/literaturhaus.

Abendveranstaltung in Kunsthaus zum Auftakt der Wiesbadener Literaturtage
Christian Brückner liest Ror Wolf

pr-literaturtage160Zum Auftakt der Literaturtage liest der diesjährige Gastgeber Christian Brückner am Sonntag, 14. Juni, um 19.30 Uhr im Kunsthaus, Schulberg 10, aus Texten von Ror Wolf. Begleitet wird die Lesung „Die wundersamen Welten des Ror Wolf“ von den Jazzmusikern Michael Wollny und Heinz Sauer. Darüber hinaus sind Wolfs Collagen im Kunsthaus zu sehen.

Der Schriftsteller Ror Wolf hieß ursprünglich Richard Wolf und hat auch unter dem Pseudonym Raoul Tranchirer veröffentlicht.
Getroffen haben sich Tenorsaxophonist Heinz Sauer und Pianist Michael Wollny bereits im Jahr 2000: Wollny stellte sich damals dem Jazzensemble des Hessischen Rundfunks vor und Sauer wurde auf den jungen Jazzer aufmerksam.

Die Karten kosten im Vorverkauf 14,10 Euro, ermäßigt 11,10 Euro, und an der Abendkasse 16 Euro, ermäßigt 13 Euro. Karten sind im Vorverkauf in der Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon 0611 1729930, bei Galeria Kaufhof, Telefon 0611 304808, oder 0611 376444 sowie online unter http://www.wiesbaden.de/literaturtage erhältlich. Unter dieser Internetadresse gibt es auch weitere Informationen zu den Literaturtagen.

„Tag für die Literatur“ am 31. Mai in Villa Clementine

© massow-picture
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Zum hessenweiten „Tag für die Literatur“, widmet sich das Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, am Sonntag, 31. Mai, um 17 Uhr einem bedeutenden Verlag der Nachkriegszeit, dem Limes-Verlag.

An diesem Tag sollen das regionale literarische Geschehen und die literarische Geschichte einer Stadt im Mittelpunkt stehen. Nach einer verlags- und literaturgeschichtlichen Einführung durch Susanne Lewalter, Leiterin des Literaturhauses, liest der Schauspieler Armin Nufer Gedichte und Texte berühmter Autorinnen und Autoren des Limes-Verlages vor. Die Veranstaltung wird musikalisch von Cornelia Zimanowski am Klavier begleitet.

Der Eintritt zur Lesung kostet 8 Euro, ermäßigt 7 Euro.Reservierungen werden unter der Telefonnummer 0611 3415837 oder per E-Mail an literaturhaus-kartenreservierung@freenet.de entgegengenommen. Weitere Informationen gibt es unter http://www.wiesbaden.de/literaturhaus.

Hintergrund:
Der Verleger Max Niedermayer gründete 1948 den Limes-Verlag mit Sitz im „Pariser Hof“. Mit seinem Gespür für talentierte Autoren wie Gottfried Benn, Peter Rühmkorf, Bernard von Brentano, Claire und Yvan Goll oder Hans Arp und seinem Anschluss an die europäische Moderne erwarb er sich einen Ruf als international angesehener Verleger. Für junge, noch wenig bekannte Lyriker gründete Niedermayer die Limes-Reihe „Dichtungen unserer Zeit“. Seinen deutschsprachigen Leserinnen und Lesern eröffnete er erstmals den Zugang zur amerikanischen Literatur der Beat-Generation mit Hilfe übersetzter Werke von Truman Capote, Allen Ginsberg, Jack Kerouac oder William S. Bourroughs.

Armin Nufer ist Schauspieler, Sprecher und Regisseur und lebt in Wiesbaden. Weitere Informationen gibt es unter http://www.armin-nufer.de. Cornelia Zimanowski ist Pianistin, Improvisatorin, Komponistin und Dozentin
Ort:
Villa Clementine
Frankfurter Str. 1,
65183 Wiesbaden
Fon 0611/3086365

Grenzen der Künste überschreiten auf den Wiesbadener Literaturtagen v. 14. – 21. Juni 2015

pr-literaturtage160Unter dem Motto „Wie Sprache geht und wie Geschichten kommen“ lädt der diesjährige Gastgeber der 19. „Wiesbadener Literaturtage“, Christian Brückner, vom 14. bis 21. Juni zu einer Woche ein, in der die Grenzen zwischen den Künsten überschritten werden. Mit renommierten internationalen Gästen aus Literatur, Musik, bildender Kunst, Film und Medien entspinnt Christian Brückner in Wiesbaden, Darmstadt und Frankfurt einen Dialog, bei dem auch das Publikum immer wieder zu Wort kommen soll.

„Mit Sprache erschaffen wir uns unsere Welt, sie ist in unserem Alltag die Basis von allem“, erläutert Christian Brückner. Die Sprache der Literatur wiederum vermöge es auch, ganz eigene Welten zu schaffen – ebenso wie die Sprache der Musik, der Malerei oder der Kunst. „So unterschiedlich die Ausdrucksformen der verschiedenen Künste auch sein mögen, es ist spannend, darin Gemeinsamkeiten auszumachen.“

Zum Auftakt am Sonntag, 14. Juni, um 11 Uhr eröffnet Christian Brückner im Wiesbadener Kunsthaus die Ausstellung von Collagen des Mainzer Schriftstellers Ror Wolf. Wie bildende Kunst als narratives Element das literarische Werk Wolfs surreal kommentiert, erläutert Michael Lentz in seiner Einführung. Am Eröffnungsabend liest Christian Brückner im Kunsthaus, umgeben von Ror Wolfs Collagen und begleitet von den Jazzmusikern Heinz Sauer und Michael Wollny, aus Wolfs literarischen Werken.

Ein weiterer Gast der „Wiesbadener Literaturtage“ wird der ukrainische Autor Juri Andruchowytsch sein. Er stellt seinen Roman „Perversion“ vor und nimmt im Gespräch mit Hanne Kulessa Stellung zur politischen Lage in seiner Heimat. Ulrike Almut Sandig, eine der talentiertesten jungen Erzählerstimmen, beschreibt in poetischen Erzählungen rätselhafte Orte,die nur scheinbar verschwunden sind. Dass Geschichten auch ohne Worte erzählt werden können, zeigt der kanadische Jazzmusiker Jerry Granelli mit seiner Band UFB in einem Fusion- und Funk-Konzert. Dichter wie Joachim Ringelnatz oder Hugo Ball lässt Nicolai Thärichens Tentett musikalisch zu Gehör kommen. Der renommierte Schriftsteller und Orientalist Navid Kermani fasst in einer Lesung die Verwirrung der Gefühle der ersten großen Liebe in Worte. Außerdem gibt er einen Einblick in Essays, in denen er sich mit dem Verhältnis zwischen Orient und Okzident auseinandersetzt.

Wie schön es sein kann, Geschichten mit der ganzen Familie zu erleben, zeigt die bekannte Schauspielerin Eva Mattes: In einem Familienkonzert liest sie die anrührende Erzählung „Schmetterlingsküsschen“ von Ute Kleeberg für Kinder ab sechs Jahren; sie wird von Klavier, Viola und Klarinette begleitet. Zum Abschluss der „Wiesbadener Literaturtage“ zeigt sich erneut die politische Dimension des geschriebenen Wortes, wenn sich der Publizist und Jurist Heribert Prantl bei einem politischen Frühschoppen mit der Autorin Jagoda Marinić unter anderem über die Frage austauscht, wie sich die individuellen Freiheits- und Grundrechte gegenüber der staatlichen Überwachung zur Abwehr von Terror wahren lassen.

Die Wiesbadener Literaturtage werden vom Kulturamt Wiesbaden veranstaltet und vom Literaturhaus Villa Clementine inhaltlich konzipiert und organisatorisch ausgerichtet. In diesem Jahr werden sie außerdem vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain im Rahmen des Schwerpunktthemas „Transit“ gefördert. Das Konzept der 1986 gegründeten Wiesbadener Literaturtage sieht vor, dass eine Autorin oder ein Autor ein literarisches Programm entwickelt und als Gastgeber die Veranstaltungen eine Woche lang begleitet und mitgestaltet. In der Vergangenheit haben zu den Programmen Lesungen ebenso dazugehört wie Filme, Konzerte, Diskussionen oder Ausstellungen. Zu den früheren Gastgebern gehören so prominente Autoren wie Erich Fried, Christoph Hein, Monika Maron, Cees Nootebom, Robert Gernhardt, Feridun Zaimoglu, Thea Dorn und Roger Willemsen. In diesem Jahr hat das Literaturhaus als Gastgeber erstmals anstelle einer Autorin oder eines Autors mit dem Hörbuchsprecher und -verleger Christian Brückner  eine „Stimme der Literatur“ engagiert. Dies mag als eine Antwort auf den Wandel der (medialen) Rezeptionsformen von Literatur verstanden werden.

Die Veranstaltungen finden in diesem Jahr in Wiesbaden im Literaturhaus Villa Clementine, im Kunsthaus, Thalhaus, Kulturforum, Museum Wiesbaden sowie im Wiesbadener Ministerium für Wissenschaft und Kunst statt. Außerdem gibt es Gastspiele im Literaturhaus Darmstadt und in der Romanfabrik Frankfurt.

Weitere Informationen gibt es im
Internet unter www.wiesbaden.de/literaturtage.

Villa Clementine Literaturhaus Wiesbaden

Aktuelle Termine: Veranstaltungskalender

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Als eines der schönsten Literaturhäuser Deutschlands schlägt in der Villa Clementine das literarische Herz Wiesbadens, häufig in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie der Hochschule Rhein-Main, örtlichen Bibliotheken, Archiven, Verlagen, Presseclub oder der Gesellschaft für Deutsche Sprache (GfdS) und anderen.

 

 

 

Denis Scheck, Großkritiker präsentiert Krimispezialitäten
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Denis Scheck, freier Kritiker, Herausgeber, Literaturagent und Übersetzer US-amerikanischer und britischer Autoren, präsentiert Krimi-Spezialitiäten während des Krimifestivals

Das Literaturhaus Villa Clementine ist der kreative Ort der Landeshauptstadt, an dem sich Literaturschaffende, unbekannte Autoren wie Bestseller-Stars, Nachwuchsschreiber wie alte Hasen und Literaturfreunde aller Altersgruppen zu Lesungen, Diskussionen, Literatur-Festivals, Vorträgen, Preisverleihungen und Workshops im historistischen Gründerzeitambiente treffen. Es gibt verschiedene Räumlichkeiten, darunter eine kleine Bibliothek und das Literaturhauscafé: Dienstags bis sonntags von 10 bis 18.30 Uhr; Montag ist Ruhetag.

 

 

© massow-picture  Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz verleiht Stephan Thome den George-Konell-Preis 2015.
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Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz verleiht Stephan Thome den George-Konell-Preis 2014.

Das Programm umfasst:
Literarische Reihen mit Poetikdozentur, Lesung in der Mittagspause, Junges Literaturhaus, Bilderbuchkino und Musik in der Literatur sowie

Literaturfestivals mit den Wiesbadener Literaturtagen, dem Wiesbadener Krimiherbst sowie Themenfestivals in loser Folge zu besonderen Anlässen.

Das aktuelle Programm entnehmen Sie dem Veranstaltungskalender

 

 

 

 Presseclub

Zweimal jährlich lädt der Presseclub zum Medienlounge.
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Zweimal jährlich lädt der Presseclub zum Medienlounge.

Im Erdgeschoss des Literaturhauses Villa Clementine sind die Clubräume des Presseclubs Wiesbaden untergebracht, die auch vom Ortsverband des Hessischen Journalistenverbandes für seine Stammtische genutzt und an Veranstaltern von Seminaren und Workshops  vermietet werden. Die Hofköche sorgen mit ihrer Club-Gastronomie während  der Veranstaltungen für das leibliche Wohl.

 

 

Literaturhaus CaféLiteraturhauscafé:

Dienstags bis sonntags von 10 bis 18.30 Uhr; Montag ist Ruhetag.

Kontakt – Literatur in Wiesbaden
Literaturhaus Villa Clementine
Frankfurter Str. 1
65189 Wiesbaden
Telefon: 0611 / 3086365
Telefax: 0611 / 3086366
E-Mail:literaturhaus-wiesbaden@freenet.de