Kategorie-Archiv: Villa Clementine Literaturhaus

Literatur-Highlights Februar 2017 – Literaturhaus Villa Clementine Wiesbaden

© atelier goddenthow
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Im Februar werden zwei für den Deutschen Buchpreis 2016 nominierte Romane im Literaturhaus Villa Clementine in Wiesbaden vorgestellt: Katja Lange-Müller liest aus „Drehtür“ und Arnold Stadler aus „Rauschzeit“. Außerdem findet ein Lesungskonzert im Rahmen der Reihe „Musik und Literatur“ statt. Gegen Ende des Monats ist Teresa Präauer mit ihrem Roman „Oh Schimmi“ im Literaturhaus zu Gast. Auszüge daraus wurden bereits beim Bachmannwettbewerb gefeiert.

Die  Veranstaltungen im einzelnen:

Katja Lange-Müller liest aus „Drehtür“ Mi 01.02. | 19.30 Uhr

In „Drehtür“ erzählt Katja Lange-Müller in verschiedenen Episoden in ihrem gewohnt lakonischen Ton vom Helfen und dem, was davon übrigbleibt. Zwischen Komik und Tragik entfaltet sich ein raffiniert konstruierter Roman über ein hochaktuelles Thema. Im Zentrum steht Asta Arnold, eine Frau voller Lebensweisheit, die nach 22 Jahren im Dienst internationaler Hilfsorganisationen am Münchner Flughafen gestrandet ist. Da steht sie nun an einer Drehtür am Flughafen und weiß nicht, wohin mit sich selbst. Denn wohlgefühlt hat sie sich nur, wenn sie sich um andere kümmern konnte. Und wer könnte sie, die ausgemusterte Krankenschwester, jetzt noch brauchen? Während Asta über sich nachdenkt, beobachtet sie ihre Umgebung und meint, Menschen wiederzuerkennen, denen sie im Laufe ihres Lebens begegnet ist: den Koch der nordkoreanischen Botschaft, ihre Kollegin Tamara, ihren Exfreund Kurt und viele andere mehr. Mit jeder Zigarette taucht Asta tiefer in ihre Vergangenheit ein.
Katja Lange-Müller wurde 1951 in Berlin-Lichtenberg geboren. Sie absolvierte eine Schriftsetzerlehre und arbeitete einige Jahre bei der Berliner Zeitung. Anschließend war sie als pflegerische Hilfskraft unter anderem auf geschlossenen psychiatrischen Frauenstationen der Berliner Charité tätig. Von 1979 bis 1982 studierte sie am Institut für Literatur Johannes R. Becher in Leipzig. Darauf folgte ein Studienaufenthalt in der Mongolischen Volksrepublik. 1984 siedelte sie nach Westberlin über. Zu ihren Werken zählen „Böse Schafe“, „Die Letzten“ und der Erzählband „Die Enten, die Frauen und die Wahrheit“. Sie erhielt zahlreiche Preise, darunter den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis und den Kleist-Preis. „Drehtür“ stand auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2016. 1991 war sie Gastgeberin der Wiesbadener Literaturtage.

Mi 01.02. | 19.30 Uhr
Autorenlesung
Moderation: Marita Hübinger (ZDF)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus; Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Arnold Stadler aus „Rauschzeit“ Do 02.02. | 19.30 Uhr

Arnold Stadler beschreibt in „Rauschzeit“ die Geschichte eines Paares und stellt dabei mit leichter Hand tiefgründige Fragen nach dem Leben und der Liebe: Seit 15 Jahren sind Alain und Mausi verheiratet und nicht nur ihr Leben, auch die Liebe ist in die Jahre gekommen. Es ist ein Tag im Juni 2004, als überraschend die gemeinsame Freundin Elfi stirbt. Zusammen lebten sie in Freiburg in einer Wohngemeinschaft mit Justus, Inge, Toby und Babette. Elfi war eine lebenslustige und sterbenstraurige Fotografin, deren einziges Sujet die Männer waren, auch Alain. 1983 hat man gemeinsam einen Sommer der Liebe und Freiheit an der französischen Atlantikküste verbracht, den keiner von ihnen vergessen hat. Aber was hat die Zeit seitdem aus ihnen gemacht? Justus und Inge sind Spießer geworden, Norbert ist an Aids gestorben, Toby spurlos verschwunden. Jetzt, mehr als zwanzig Jahre nach dem Sommer von 1983, begegnet Alain in Köln seiner großen Liebe Babette wieder, und Mausi verliebt sich in Berlin in einen blonden Dänen. Und beide merken: Was Glück ist, weiß man immer erst später.
Arnold Stadler wurde 1954 in Meßkirch geboren. Er studierte katholische Theologie in München, Rom und Freiburg, anschließend Literaturwissenschaft in Freiburg, Bonn und Köln. Er lebt seit dem Jahr 2000 in Sallahn/Wendland und vom ersten Tag an in seinem Elternhaus, einem Bauernhof aus dem 18. Jahrhundert, in Rast über Meßkirch. Arnold Stadler erhielt zahlreiche bedeutende Literaturpreise, darunter der Georg-Büchner-Preis und der Kleist-Preis. Zuletzt erschienen „Komm, gehen wir“, „Salvatore“, „Einmal auf der Welt. Und dann so“ und „New York machen wir das nächste Mal“.

Do 02.02. | 19.30 Uhr
Autorenlesung
Moderation: Christoph Schröder (SZ und Die ZEIT)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus; Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Lesungskonzert im Rahmen der Reihe „Musik und Literatur“ Fr 17.02. | 19.30 Uhr
Im Rahmen der Reihe „Musik und Literatur“ findet ein Lesungskonzert unter dem Titel „Antennen im Regen“ statt. 2015 erschien bei ECM Records „Eine Olive des Nichts“ – Klangbilder des Radioautors und Regisseurs Burkhard Reinartz. Gedichte der Lyriker Tomas Tranströmer, Adam Zagajewski und Philippe Jaccottet verbinden sich mit Geräuschen, Soundscapes und Musik des international renommierten ECM-Labels zu einer spannungsvollen Einheit von Wort und Musik. „Antennen im Regen“ sind das Live-Pendant der ECM-CD. Burkhard Reinartz spricht Gedichte unter anderem von Adam Zagajewski, John Burnside und Tomas Tranströmer. Seine Stimme reibt und ergänzt sich mit den Klängen des Duos „Merzouga“: Eva Pöpplein entwickelt filmmusikartige Klang-Landschaften am Keyboard und laptop, Janko Hanushevsky nutzt den Elektro-Bass als percussiv/melodischen Klanggenerator. So entsteht ein Hörraum, der jenseits traditioneller Lyrikvertonungen Poesie und Musik aus der Ecke des Dramatisch-Künstlichen ins Leben zurückholt.
Burkhard Reinartz lebt und arbeitet als freier Radioautor, Regisseur und Sprecher in Köln. Markenzeichen seines Schaffens ist die Einheit / Spannung von Wort und Musik sowie die Verbindung von dokumentarischen und fiktiven Elementen. In seine Tätigkeit fließt langjährige Praxis als Musiker, Fotograf und bildender Künstler ein.
Eva Pöpplein und Janko Hanushevsky arbeiten seit 2002 zusammen. Als Duo „Merzouga“ produzieren sie Hörspiele und Features, sowie radiophone Klangkunst. Zudem komponieren die beiden Musik für Hörspiel, Film, Theater und intermediale Installationen. Charakteristisch für ihre über die Jahre gewachsene Klangsprache ist die Verbindung von Klang und Geräusch sowie die künstlerische Arbeit mit Field-Recordings. Die beiden leben in Köln.
Fr 17.02. | 19.30 Uhr
Lesungskonzert
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus; Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Geschlossene Veranstaltung für Schulklassen Di 21.02. | 10.30 Uhr
Jugendbuchautorin Anne C. Voorhoeve liest aus ihrem Roman „Kascha Nord-Nordost“
Im Rahmen des „Jungen Literaturhauses“ ist die bekannte Jugendbuchautorin Anne C. Voorhoeve mit ihrem Roman „Kascha Nord-Nordost“ zu Gast.
Kascha hat es nicht leicht: Mit ihrer Familie ist das zwölfjährige Sinti-Mädchen aus Süddeutschland an die See gezogen. Doch in dem kleinen Dorf in Norddeutschland scheint die Familie noch nicht richtig angekommen zu sein. Obwohl sie sich bemühen, stoßen sie überall auf Misstrauen und Ablehnung. Zu fremd scheinen sie und ihre Traditionen für die Dorfbewohner zu sein. Bald fängt auch Kascha an, sich in ihre eigene Welt aus Comics und Serien zurückzuziehen und den anderen Bewohnern – unter anderem ihrer Cousine Bettina aus dem Nachbarort – abweisend gegenüber zu treten. Auch innerhalb der Kernfamilie gibt es trotz starken Zusammenhalts einige Probleme: Kaschas ältere Schwester Zippi will mit ihrem Freund heimlich durchbrennen, Kaschas Großvater wird nicht mehr lange leben und stets hängt über allem der ungeklärte Mord, dem einige Familienmitglieder vor Jahren zum Opfer gefallen sind. Doch dann bricht einer der schlimmsten Schneestürme der siebziger Jahre aus. Wie viel Chaos der Schnee auch anrichtet, er hat auch etwas Gutes: Er begräbt die Vorurteile unter sich und macht für einige Zeit alle gleich, nämlich zu Menschen, die einander brauchen.
Anne C. Voorhoeve, geboren 1963, studierte Politikwissenschaft, Amerikanistik und Alte Geschichte. Ihr erstes Jugendbuch „Lilly unter den Linden“ erschien 2004, seither hat sie mit ihren preisgekrönten Romanen, u.a. „Liverpool Street“, „Einundzwanzigster Juli“ und „Nanking Road“ jüngste Geschichte für ihre Leser erlebbar gemacht. Sie lebt in Berlin.
Di 21.02. | 10.30 Uhr
Moderation: Falk Ruckes (Freier Journalist)
€ 2 – Geschlossene Veranstaltung für Schulklassen – Infos unter: 0611 – 31 57 46 Veranstalter: Literaturhaus und Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Teresa Präauer liest aus ihrem Roman „Oh Schimmi“ Mi 22.02. | 19.30 Uhr
„Oh Schimmi“ ist Teresa Präauers Buch zum enthusiastisch gefeierten Text beim Bachmannwettbewerb 2015. Es ist sowohl Liebesreigen als auch Taugenichtsgeschichte – gemacht aus den Elementen, Bildern und Codes des 21. Jahrhunderts. Ein extrem komisches Buch, das unbedingt laut gelesen werden sollte, weil hier Sprache performt und zeigt, dass Anbaggern oder Aufreißen noch immer eine sportliche Disziplin ist.
Jimmy – genannt Schimmi – heißt der etwas sonderbare Teenager, den Präauer zum Helden ihres Romans macht. Er lebt mit seiner Mutter in einem Hochhauskomplex an der Autobahn und gibt sein Geld für TV-Sexhotlinenummern aus. Meist ernährt er sich von Marshmallows und schmachtet mit einem Fernrohr eine Frau namens Ninni an. Doch was so kalauernd daherkommt, verbirgt auch eine tragische Geschichte, denn Schimmis Vater, seines Zeichens Rodeoreiter, verließ einst die Familie mit nichts als einem paradoxen Abschiedsbrief zur Erklärung. Ob das der Grund ist, warum sich Schimmi in seinem Leben so zum Affen macht, bleibt allerdings dahingestellt und muss auch gar nicht beantwortet werden in diesem assoziativen und einfallsreichen Sprachfeuerwerk.
Teresa Präauer, geboren 1979, ist Autorin und bildende Künstlerin und lebt in Wien. Sie studierte Malerei und Germanistik in Salzburg, Berlin und Wien. Ihr Roman „Für den Herrscher aus Übersee“ wurde zur Frankfurter Buchmesse 2012 mit dem aspekte-Literaturpreis für das beste deutschsprachige Prosadebüt ausgezeichnet. Im Herbst 2014 erschien der Künstlerroman „Johnny und Jean“, ausgezeichnet mit dem Droste-Literaturförderpreis und dem Förderpreis zum Hölderlinpreis 2015 und nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2015. Teresa Präauer schreibt regelmäßig für Zeitungen und Magazine zu Theater, Kunst, Literatur, Mode und Pop.
Mi 22.02. | 19.30 Uhr
Autorenlesung
Moderation: Shirin Sojitrawalla (DLF und taz)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus; Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

„Vom Weggehen und Ankommen“ – Akos Doma liest aus „Der Weg der Wünsche“ im Literaturhaus Wiesbaden Villa Clementine

Im Rahmen der Reihe „Vom Weggehen und Ankommen“ liest der ungarische Schriftsteller Akos Doma am Donnerstag, 12. Januar um 19.30 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine in Wiesbaden aus seinem für den Deutschen Buchpreis 2016 nominierten Roman „Der Weg der Wünsche“. Die Moderation übernimmt der freie Literaturkritiker Christoph Schröder. Er war 2016 Mitglied der Jury zum Deutschen Buchpreis.

Flucht und Entwurzelung sind die zentralen Themen in Akos Domas‘ autobiografisch grundiertem Roman „Der Weg der Wünsche“. Doma, der selbst mit 14 Jahren aus Ungarn über England nach Deutschland kam, schildert eindringlich wie Heimatlosigkeit und Ungewissheit Menschen verändern. Auch wenn die Geschichte in den siebziger Jahren spielt, sind die darin behandelten Probleme höchst aktuell.

Seit Jahren lebt die Familie Kallay ein Leben voller Entbehrungen im sozialistischen Ungarn. Nachdem Teréz aufgrund ihrer vehementen Weigerung, in die Partei einzutreten aufs Land zwangsversetzt werden soll, reift der Plan in ihr, Ungarn zu verlassen. 1972 bricht sie mit Mann und zwei Kindern zu einem vermeintlichen Sommerurlaub an den Plattensee auf. Mit viel Wagemut schafft es die Familie über die Grenze nach Italien, wo sie jedoch in einem desolaten Auffanglager der Willkür der Behörden ausgeliefert ist. Zerrissenheit und Zweifel beginnen an Teréz und Karoly zu nagen. Ihnen wird immer schmerzhafter bewusst, dass sie die Enge Ungarns bloß eingetauscht haben gegen einen Lageralltag, der noch menschenunwürdiger ist. Ihr Ziel Deutschland scheint immer weiter in die Ferne zu rücken.

Akos Doma, geboren 1963 in Budapest, ist Autor und Übersetzer. Er hat unter anderem Werke von Sándor Márai, László F. Földényi und Péter Nádas ins Deutsche übertragen. 2001 erschien sein Debütroman „Der Müßiggänger“, 2011 „Die allgemeine Tauglichkeit“. Doma erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, zuletzt etwa das Grenzgängerstipendium der Robert Bosch Stiftung, den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis 2012 und das Prager Literaturstipendium 2014. „Der Weg der Wünsche“ stand 2016 auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis.

Eintritt: € 8 / erm. € 7 zzgl. VVG. Abendkasse: € 12 / erm. € 11
Zeit und Ort: Do 12.01.2017, 19.30 Uhr, Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Kartenvorverkauf bei:
Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon: 0611 / 1729-930;
TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Telefon 0611 / 304808;
Online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus

Weitere Infos unter www.wiesbaden.de/literaturhaus

Terminübersicht Januar 2017 – Literaturhaus Villa Clementine

Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

zu Beginn des neuen Jahres findet eine Lesung des für den Deutschen Buchpreis 2016 nominierten Schriftstellers Akos Doma im Literaturhaus Villa Clementine in Wiesbaden statt. Er liest aus seinem Roman „Der Weg der Wünsche“. Außerdem ist Judith Schalansky für ihre letzte Lesung im Rahmen der Poetikdozentur im Literaturhaus zu Gast. Der bekannte TV-Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt spricht an einem Abend über seine langjährige Tätigkeit im Fernsehbereich und liest außerdem aus seinem aktuellen Roman „Meine Tage mit Fabienne“.

Auf diese und weitere interessante Veranstaltungen möchten wir Sie im Folgenden gerne aufmerksam machen.

Im Rahmen der Reihe „Vom Weggehen und Ankommen“ liest der Schriftsteller Akos Doma aus seinem für den Deutschen Buchpreis 2016 nominierten Roman „Der Weg der Wünsche“. Er erzählt in dem autobiografisch grundierten Roman die Geschichte einer dramatischen Flucht. Er selbst kam mit 14 Jahren aus Ungarn über England nach Deutschland. In seinem Roman schildert er auf eindringliche Weise, wie Heimatlosigkeit und Ungewissheit Menschen verändern.

Das Leben im sozialistischen Ungarn ist für Teréz und Károly unerträglich geworden. Seit Jahren lebt die Familie zu viert in einer Einzimmerwohnung, in der sie zudem von den Nachbarn bespitzelt werden. Nachdem Teréz aufgrund ihrer vehementen Weigerung, in die Partei einzutreten aufs Land zwangsversetzt werden soll, reift der Plan in ihr, Ungarn zu verlassen. 1972 bricht die Familie zu einem vermeintlichen Sommerurlaub an den Plattensee auf und schafft es mit viel Wagemut über die Grenze nach Italien. Doch dort stellt sie der sich endlos dehnende Sommer im desolaten Auffanglager auf eine Probe und die Familie droht, noch vor dem Erreichen ihres Ziels zu zerbrechen.

Akos Doma, geboren 1963 in Budapest, ist Autor und Übersetzer. Er hat unter anderem Werke von Sándor Márai, László F. Földényi und Péter Nádas ins Deutsche übertragen. 2001 erschien sein Debütroman „Der Müßiggänger“, 2011 „Die allgemeine Tauglichkeit“. Doma erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, zuletzt etwa das Grenzgängerstipendium der Robert Bosch Stiftung, den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis 2012 und das Prager Literaturstipendium 2014. „Der Weg der Wünsche“ stand 2016 auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis.
Die Lesung wird moderiert von Christoph Schröder, Mitglied der Jury zum Deutschen Buchpreis 2016.
Do 12.01. | 19.30 Uhr
Autorenlesung
Moderation: Christoph Schröder (SZ und Die ZEIT)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unterwww.wiesbaden.de/literaturhaus;  Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

In ihrer letzten Lesung im Rahmen der „Poetikdozentur: junge Autoren“widmet sich Judith Schalansky ihrem vielfach ausgezeichneten Roman „Der Hals der Giraffe“. Bereits in ihrer ersten Lesung im November hat sie das Publikum mit ihrem gefeierten „Atlas der abgelegenen Inseln“ und dessen Entstehungsgeschichte begeistert – nun geht es an einen der irrwitzigsten Orte überhaupt: die Schule. Im Zentrum der Geschichte steht Inge Lohmark, Biologielehrerin seit mehr als dreißig Jahren im vorpommerischen Hinterland. Dort scheint sich niemand nach ihrem biologistischen Weltbild zu richten: Ihr Mann, der zu DDR-Zeiten Kühe besamt hat, züchtet nun Strauße, ihre Tochter lebt in den USA und hat nicht vor, Kinder in die Welt zu setzen. Alle verweigern sich dem Lauf der Natur. Als sie Gefühle für eine Schülerin der 9. Klasse entwickelt, muss sie ausgefallene Maßnahmen ergreifen, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.

Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign. Ihr literarisches Debüt „Blau steht dir nicht“ erschien 2008. Für ihren „Atlas der abgelegenen Inseln“ und für den Bildungsroman „Der Hals der Giraffe“ wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem 2012 mit dem Preis der Stiftung Buchkunst. 2011 war der Roman u.a. für den Deutschen Buchpreis nominiert. Außerdem erhielt sie 2014 den Preis der Literaturhäuser und war die jüngste Mainzer Stadtschreiberin.
Mi 18.01. | 19.30 Uhr 
Eintritt frei.
Veranstalter: Hochschule RheinMain in Kooperation mit dem Literaturhaus / Kulturamt Wiesbaden
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Im Gespräch mit dem SWR-Moderator Jörg Armbrüster spricht Hubertus Meyer-Burckhardt über seine Tätigkeit als Journalist und Fernsehproduzent sowie seine Leidenschaft für’s Schreiben. Dabei gibt er einige Auszüge aus seinem aktuellen Roman „Meine Tage mit Fabienne“ zum Besten.

Hubertus Meyer-Burckhardt, 1956 in Kassel geboren, betrat bereits im Alter von 15 Jahren die Bühne des dortigen Staatstheaters und wusste gleich, dass er einmal „irgendetwas mit Unterhaltung“ machen wollte. Was lag da näher, als in München die Hochschule für Fernsehen und Film zu besuchen. Vorher studierte er aber noch Geschichte und Philosophie in Hamburg und Berlin. Für seine Arbeit als TV-Produzent erhielt er viele Preise, unter anderem mehrmals den renommierten Grimme-Preis und als erster deutscher Produzent eine Emmy-Nominierung. Er war viele Jahre im Vorstand der Axel Springer AG, seit 2006 arbeitet er als Produzent für die Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft. Er hatte außerdem eine Professur an der Hamburg Media School inne. Seit 2008 ist Meyer-Burckhardt wieder zusammen mit Barbara Schöneberger Gastgeber der NDR-Talkshow, die er bereits von 1994-2001 moderierte. 2015 inszenierte er außerdem am Ernst Deutsch Theater in Hamburg die Komödie „Halbe Wahrheiten“. Er veröffentlichte die Bücher „Die Kündigung“ (2011), „Die kleine Geschichte einer großen Liebe“ (2014) und „Meine Tage mit Fabienne“ (2016).
Mi 25.01. | 19.30 Uhr  
Lesung und Gespräch
Moderation: Jörg Armbrüster (SWR)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unterwww.wiesbaden.de/literaturhaus;  Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Im Rahmen des Gedenktages für die Opfer des NS-Regimes am 27. Januarfindet im Literaturhaus ein Ton- und Bildvortrag von Prof. Dr. Karlheinz Schneider zum Thema „Zeugen einer Zeit – Die Audio-Produktion der Paul Lazarus Stiftung“ statt.

Das Aktive Museum Spiegelgasse (AMS) hat vor fast zehn Jahren mit der Produktion der Hörbuchreihe „Zeugen einer Zeit“ begonnen, die seit dem Jahr 2010 von der Paul Lazarus Stiftung fortgeführt wird. Bis 2014 sind insgesamt zehn Hörbücher entstanden. Zur Sprache gebracht wurden bekannte Persönlichkeiten wie die einstige zionistische Widerständlerin Trude Simonsohn, der Widerstandsforscher Prof. Dr. h. c. Arno Lustiger, der Rabbiner sowie Philosophie- und Theologieprofessor Dr. Leo Trepp und der Schriftsteller Edgar Hilsenrath. Seit 2015 hat die Stiftung unter dem Titel „Die zweite Generation erzählt“ eine neue Audio-Reihe initiiert, die ab dem Frühjahr 2017 publiziert werden soll. Dort kommen Söhne und Töchter von Überlebenden des Holocaust zu Wort, deren Traumata-Verarbeitung mit Bezug auf die Zeitzeugnisse ihrer Mütter und Väter gespiegelt werden.

Anhand eindrucksvoller Beispiele wird in der Veranstaltung die Produktion jener Hörbücher erläutert. Dabei stehen folgende Überlegungen und Fragen im Fokus: Nach welchen Kriterien wurden die Zeitzeugen ausgewählt? Wie gestaltete sich die Durchführung der Interviews? Nach welchen Leitgedanken wurden diese zu einer Gesamterzählung ausgestaltet? Inwiefern wurden die Kriterien der Quellenkritik berücksichtigt? Wo finden die Hörbücher vornehmlich Verwendung? Und worin liegt ihr didaktischer Wert?

Prof. Dr. Karlheinz Schneider lehrte nach seiner Promotion u.a. in Haifa, Jerusalem, Cincinnati und Waltham. Nach seiner Habilitation 1991 in Heidelberg wirkt er am dortigen Max-Weber-Institut als Honorarprofessor. An der Fachhochschule Wiesbaden lehrte er von 1977 bis 2007. Seit 2010 nimmt er am Haifa Center for German and European Studies eine Gastprofessur wahr. Von 2006 bis 2010 war er Vorsitzender des Aktiven Museums Spiegelgasse. Seitdem ist er Treuhänder der Paul Lazarus Stiftung.
Do 26.01. | 18 Uhr
Eintritt frei.
Veranstalter: Paul Lazarus Stiftung; Aktives Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden; Kulturamt Wiesbaden / Literaturhaus Villa Clementine
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Das „Offene Literaturforum“ unter der Leitung von Rita Thies ist eine offene Veranstaltung, in der jeweils zwei Bücher aus dem Bereich der aktuellen Literatur und / oder der Literatur des 20. Jahrhunderts diskutiert werden. Nähere Infos zu den Titeln können Sie vor den Veranstaltungen auf Nachfrage unter literaturforum.wiesbaden@online.de erhalten.
Di 31.01. | 19.30 Uhr
Eintritt frei
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.
Ort: Literaturhauscafé, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Verleihung des George-Konell-Preises an die Autorin Saskia Hennig von Lange

Am Mittwoch, 14. Dezember, 19 Uhr, erhält die in Frankfurt lebende Schriftstellerin Saskia Hennig von Lange in einer öffentlichen Preisverleihung den George-Konell-Preis, der alle zwei Jahre für ein literarisches Gesamtwerk oder eine literarische Erstveröffentlichung vergeben wird. Der Preis wird ihr von Rose-Lore Scholz, Dezernentin für Schule, Kultur und Integration, im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, überreicht. Die Laudatio hält der freie Literaturkritiker Christoph Schröder. Die Veranstaltung wird musikalisch von einem Klarinettentrio begleitet. Der Eintritt ist frei.

Eine Jury, bestehend aus Shirin Sojitrawalla freie Journalistin und Literaturkritikerin, Gudrun Olbert, Leiterin Büchergilde Gutenberg, Dr. Alexander Hildebrand, Journalist, und Susanne Lewalter, Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine, entschied sich für Saskia Hennig von Lange.

In ihren Werken findet Hennig von Lange eine ganz eigene Sprache und Metaphorik für existentielle Fragen des Menschseins. Ihre Novelle „Alles, was draußen ist“ erschien 2013, ein Jahr darauf folgte der Roman „Zurück zum Feuer“. Sie studierte Angewandte Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte. An der Justus-Liebig-Universität Gießen forscht und arbeitet sie an ihrer Dissertation zum Verhältnis von Bild, Rahmen und Körper in der spätmittelalterlichen Kunst. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2014 mit dem Rauriser Literaturpreis sowie 2015 mit dem Clemens-Brentano-Förderpreis.

Der George-Konell-Preis wird seit 1998 von der Landeshauptstadt Wiesbaden zum Andenken an den 1991 verstorbenen Schriftsteller George Konell vergeben, der viele Jahre in Wiesbaden lebte. Seine Witwe Ilse Konell stiftete den mit 5000 Euro dotierten Preis. Die Preisträger müssen einen biografischen Bezug zu Hessen haben.

Weitere Informationen gibt es unter www.wiesbaden.de/literaturhaus.

Wiesbadener Krimistipendium 2017 geht an die türkische Autorin Esmahan Aykol

Das mit 4000 Euro dotierte Krimistipendium der Landeshauptstadt Wiesbaden geht im Jahr 2017 an die aus der Türkei stammende Autorin Esmahan Aykol. Damit erhält erstmals eine Autorin die Möglichkeit, sich vier Wochen in Wiesbaden aufzuhalten, die nicht aus dem deutschsprachigen Raum kommt. Esmahan Aykol wurde 1970 in Edirne geboren und wuchs in der Türkei auf. Während ihres Jurastudiums zog sie nach Berlin, wo sie noch heute einen Wohnsitz hat. Momentan lebt die Autorin und Journalistin, die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, überwiegend in Istanbul. In der Türkei gehört Esmahan Aykol zu den erfolgreichsten Krimiautorinnen, auch in Deutschland ist sie mit ihren fünf ins Deutsche übersetzten Kriminalromanen bekannt. Während ihres Stipendiums wird sie im kommenden März vier Wochen in Wiesbaden leben und arbeiten, an einem von ihrem Aufenthalt inspirierten Kurzkrimi schreiben und in der Jury des Fernsehkrimifestivals mitwirken.

„Wir freuen uns, das Krimistipendium 2017 an Esmahan Aykol vergeben zu können“, betont Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz. In ihren humorvollen Krimis spiele Esmahan Aykol gekonnt mit kulturellen Identitäten und entlarve dabei manches Vorurteil. Voller Ironie und Scharfsinn räume diese mit deutschen und türkischen Klischees auf. „Migration ist ein Thema, das immer in den Krimis mitschwingt“, so Scholz.

Die Autorin und Journalistin Esmahan Aykol scheut sich auch in krisenbelasteten Zeiten nicht, sich zu positionieren und öffentlich für demokratische Werte in der Türkei einzutreten. Wie die Autorin Aykol selbst tritt auch die Hauptfigur ihrer Krimireihe, Kati Hirschel, als Vermittlerin zwischen der Türkei und der westlichen Welt auf. Mit der Figur einer in Istanbul lebenden deutschen Buchhändlerin, die sich gerne selbst auf Verbrecherjagd begibt, hat Aykol eine emanzipierte und starke Frauenfigur geschaffen. Die Kriminalfälle beleuchten stets auch aktuelle politische Zustände in der Türkei kritisch. Im aktuellen Roman „Istanbul Tango“ geht es um Korruption in den Medien. Bisher sind in der Reihe die Romane „Hotel Bosporus“, „Bakschisch“, „Scheidung auf Türkisch“ und „Istanbul Tango“ erschienen. Das Krimistipendium wird im kommenden Jahr zum neunten Mal vergeben.

Literaturhaus Villa Clementine
Frankfurter Str. 1
65189 Wiesbaden
Tel. 0611 / 31 57 46
www.wiesbaden.de/literaturhaus

Neue Reihe des Hessischen Literaturrates: „Hinter den Worten: Literatur gestalten in Hessen“

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im Rahmen der neuen Reihe „Hinter den Worten: Literatur gestalten in Hessen“ stellen die Häuser der Literatur im Hessischen Literaturrat mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und hr2-kultur in Darmstadt, Frankfurt, Gießen, Kassel und Wiesbaden Personen vor, die durch ihr vielfältiges Schaffen das Literaturland Hessen prägen. „Die Bandbreite reicht von der Autorenlesung mit Gespräch über die Podiumsdiskussion bis zum Reflexionstalk. Dabei kommt der Autor ebenso wie der Regisseur, Buchgestalter, Illustrator, Verleger, Hörspielautor oder Akteur aus dem Bereich Kinder- und Jugendbuch zu Wort“, erläutert Katharina Dietl, die Kuratorin der Reihe, das Konzept von „Hinter den Worten“. Gefördert werden die Veranstaltungen vom Hessischen Literaturrat und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Zum Auftakt der Reihe diskutierten am 23. September im Haus am Dom in Frankfurt Literaturveranstalter, Förderer und Autoren unter dem Motto „Titel, Themen und kein Geld? Hessische Förderprogramme für Autoren und Verlage“.

Am Dienstag, 11. Oktober 2016 um 19.30 Uhr findet in Gießen zusammen mit dem Literarischen Zentrum Gießen die erste literarische Veranstaltung der Reihe statt. Der Schriftsteller Guntram Vesper – Träger des Preises der Leipziger Buchmesse 2016 – ist unter dem Titel „Wege zur Autorschaft“ in der Liebigschule zu Gast. Er liest nicht nur aus seinem ausgezeichneten Roman „Frohburg“ – erschienen im Frankfurter Verlag Schöffling & Co. – sondern tauscht sich auch mit dem langjährigen Literaturredakteur des Hessischen Rundfunks und Hessenexperten Heiner Boehncke im Gespräch über seine Zeit in Gießen und Umgebung aus.

Am Donnerstag, 24. November 2016 um 19.30 Uhr ist der in Frankfurt aufgewachsene und bereits vielfach ausgezeichnete junge Schriftsteller Leif Randt im Literaturhaus Villa Clementine in Wiesbaden zu Gast. Unter dem Titel „Ein Roman wird zum Theaterstück“ berichtet er im Gespräch mit dem Regisseur Alexander Eisenach über die gemeinsame Theateradaption seines Romans „Planet Magnon“, die im September am Schauspielhaus Düsseldorf Premiere feierte. Die Gesprächsleitung übernimmt die Dramaturgin Dagmar Borrmann.

Am Donnerstag, 9. Februar 2017 um 19.30 Uhr diskutieren der renommierte Buchgestalter Friedrich Forssman, der Illustrator Markus Lefrançois, die Rotopolpress-Verlegerin Rita Fürstenau sowie Katharina Hesse, Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst, unter dem Titel „Das Auge liest mit“ über die Bedeutung der äußeren Gestalt von Büchern – ein vielschichtiges Thema gerade in Zeiten des E-Books. Die Podiumsdiskussion findet in Kooperation mit dem Literaturhaus Nordhessen im Stadtteilzentrum Vorderer Westen in Kassel statt.

Die Veranstaltungen im Frühjahr 2017 im Literaturhaus Darmstadt und im Literaturhaus Frankfurt widmen sich den Bereichen Hörspiel sowie Kinder- und Jugendbuch.

Ansprechpartner: Katharina Dietl; erreichbar unter: katharina.dietl@outlook.de

Terminübersicht November 2016 – Literaturhaus Villa Clementine

Foto: Diether v. Goddenthow  © massow-picture
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Der November startet im Literaturhaus mit einer Lesung des gerade mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis ausgezeichneten Autors Dmitrij Kapitelman. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe „Tarbut – Zeit für jüdische Kultur“ statt. Kurz darauf ist die Poetikdozentin Judith Schalansky zu ihrer ersten Lesung im Literaturhaus zu Gast und stellt Passagen aus ihrem gesamten Werk vor. Die Comiczeichnerin Birgit Weyhe berichtet im Rahmen der Reihe „Vom Weggehen und Ankommen“ über die Hintergründe ihrer bereits preisgekrönten Graphic Novel „Madgermanes“. Im letzten Drittel des Monats liest im Kulturforum die bekannte Krimiautorin Andrea Maria Schenkel – 2013 Krimistipendiatin der Stadt Wiesbaden – aus ihrem historischen Roman „Als die Liebe endlich war“.

Auf diese und weitere interessante Veranstaltungen möchten wir Sie im Folgenden gerne aufmerksam machen.

Ute Hentschel stellt auch in diesem Jahr wieder nach der Frankfurter BuchmesseNovitäten aus dem Bereich Kinder- und Jugendbuch vor: Kinder- und Jugendbücher gibt es viele, allein in diesem Jahr sind rund 4500 neue Exemplare erschienen. Doch welche der zahlreichen Publikationen sind wirklich gut und lohnen die Lektüre? Welche Illustrationen sind beachtenswert und originell? Ute Hentschel, Germanistin und Buchhändlerin, präsentiert eine wertvolle Auswahl an Büchern für alle Altersklassen, stellt ca. 80 Neuerscheinungen des Jahres 2016 vor und macht auf preisgekrönte Werke wie auch auf Geheimtipps aufmerksam.
Mi 02.11. | 19.30 Uhr
Eintritt frei. Informationen: Katrin Witt, Tel. 0611 – 166 6031 (katrin.witt@boersenverein-hrs.de)
Veranstalter: Literaturhaus und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Im Rahmen der Reihe „Tarbut – Zeit für jüdische Kultur“ liest der Autor, Journalist und Musiker Dmitrij Kapitelman aus seinem bereits ausgezeichneten Debütroman „Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters“.

Die Frage nach der eigenen Identität ist zentral in Dmitrij Kapitelmans autobiografisch gefärbtem Roman. Sie ist es auch, die ihn dazu veranlasst, mit seinem Vater nach Israel aufzubrechen. Von dort stammt der Vater, gelangte nach Kiew und 1994 mit Frau und Kind nach Leipzig, wo die Familie sich jedoch bei der dort herrschenden Fremdenfeindlichkeit stets unwillkommen fühlte. Der Vater zieht sich deshalb immer mehr von der Außenwelt zurück – bis er fast verschwunden ist. Eine Reise ins Heilige Land soll ihn, der etwas verschroben ist und von religiöser Tradition nichts hält, wieder zum Reden bringen. Dies wünscht sich zumindest sein Sohn und hofft dort auch selbst auf Klarheit über sein Verhältnis zum Judentum. Es wird zu einer Reise voller Paradoxien, die beide verändert.

Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kiew geboren, kam im Alter von acht Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Derzeit arbeitet er als freier Journalist in Berlin und veröffentlicht Musik unter dem Künstlernamen „Dheema“.
Do 03.11. | 19.30 Uhr           
Autorenlesung
Moderation: Shirin Sojitrawalla (DLF und taz)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unterwww.wiesbaden.de/literaturhaus;  Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter: Literaturhaus in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Bei den „Gesprächen in der Villa“ ist der Architekt Manuel Herz im Presseclub zu Gast und spricht mit Stefan Schröder („Wiesbadener Kurier“).

Der Baseler Architekt Manuel Herz ist Lehrstuhlinhaber an der Universität Basel und hat unter anderem die neue Mainzer Synagoge entworfen, eines der spannendsten in Deutschland errichteten Sakralbauwerke der letzten Jahrzehnte. Manuel Herz engagiert sich vor dem Hintergrund flüchtlingspolitischer Herausforderungen seit längerem für eine Neuausrichtung menschlichen Siedlungsverständnisses. Sein Projekt „From Camp to City“ ist ein starkes Argument für eine neue Betrachtung von Flüchtlingslagern unter Gesichtspunkten einer künftigen Urbanität.
So 06.11. | 17 Uhr 
€ 10 / 8 (inkl. eines Getränks) – Nur Abendkasse!
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine in Kooperation mit dem Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V. und dem Presseclub Wiesbaden
Ort: Presseclub in der Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Dr. Alf Fink, Literaturkritiker und freier Journalist der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, bespricht ausführlich ca. 40 Neuerscheinungen des Jahres 2016. Gekonnt führt er auf unterhaltsame Weise durch die immer stärker wachsende Novitäten-Vielfalt. Die einzelnen Titel werden ausführlich beschrieben und fachlich bzw. literarisch bewertet. Dazu erhalten Sie interessantes Hintergrundwissen über Autoren, Verlage und den Buchmarkt.
Di 08.11. | 19.30 Uhr 
Eintritt frei. Informationen: Katrin Witt, Tel. 0611 – 166 6031 (katrin.witt@boersenverein-hrs.de)
Veranstalter: Literaturhaus und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Im Rahmen der „Poetikdozentur: junge Autoren“ ist die renommierte Schriftstellerin Judith Schalansky zu ihrer ersten Lesung im Literaturhaus zu Gast: Judith Schalansky nimmt ihre Leser mit auf Entdeckungsreisen zu abgelegenen Inseln, nach Mecklenburg-Vorpommern in die Klasse einer zynischen Biologielehrerin mit ganz eigenen Ansichten von der Evolutionstheorie sowie zu den Matrosen an die Ostseeküste zu Zeiten der DDR. Sie ist außerdem Herausgeberin der Reihe „Naturkunden“, einer leidenschaftlichen Erforschung der Welt in bibliophil gestalteter Buchform. Als Poetikdozentin der Hochschule RheinMain gibt die vielseitige Schriftstellerin bei ihrer ersten Lesung Einblick in ihr Werk.

Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign. Ihr literarisches Debüt „Blau steht dir nicht“ erschien 2008. Für ihren „Atlas der abgelegenen Inseln“ und für den Bildungsroman „Der Hals der Giraffe“ wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem 2012 mit dem Preis der Stiftung Buchkunst. 2011 war der Roman u.a. für den Deutschen Buchpreis nominiert. Außerdem erhielt sie 2014 den Preis der Literaturhäuser und war die jüngste Mainzer Stadtschreiberin.
Mi 09.11. | 19.30 Uhr
Eintritt frei.
Veranstalter: Hochschule RheinMain in Kooperation mit dem Literaturhaus / Kulturamt Wiesbaden
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Die Reihe „Vom Weggehen und Ankommen“ wird fortgesetzt mit einer Graphic Novel: Visuell eindrucksvoll nähert sich Birgit Weyhe in ihrer preisgekröntenGraphic Novel „Madgermanes“ dem Thema Heimat an: Von 1979 bis 1991 waren etwa 20.000 Vertragsarbeiter aus Mosambik in der DDR beschäftigt. Ihr Aufenthalt sollte dazu dienen, ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen, um nach ihrer Rückkehr zum Aufbau eines unabhängigen sozialistischen Mosambiks beizutragen. Die Realität sah anders aus. Die „Madgermanes“, wie sie in Mosambik genannt werden, kehrten in ein vom Bürgerkrieg zerstörtes Land zurück und ihr von der Regierung treuhänderisch einbehaltener Lohn wurde nie ausgezahlt… Durch subtiles Einfügen von Erinnerungsobjekten und mit allegorischen Motiven angereichert, entstand ein Comic, der in seiner Bild- und Erzählsprache selbst die Grenzen zwischen afrikanischer und europäischer Kultur überschreitet.

Birgit Weyhe, 1969 in München geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Ostafrika und kehrte im Anschluss an ihr Abitur nach Europa zurück. Sie schloss 1997 ihr Studium in Germanistik und Geschichte ab. 2002 begann sie mit dem Studium der Illustration an der HAW Hamburg. Von ihr sind u.a. die autobiografische Arbeit „Im Himmel ist Jahrmarkt“ (2013) und das Buch „Reigen“ (2012) erschienen. „Madgermanes“ erhielt neben dem Max & Moritz Preis 2016 den Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung 2015.
Do 10.11. | 19.30 Uhr 
Moderation: Andreas Platthaus (FAZ)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unterwww.wiesbaden.de/literaturhaus;  Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

In der „Literaturwerkstatt“ des Fördervereins Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine stellt Lothar Schöne seinen Krimi „Tod im Rheingau“ vor.

Nach dem historischen Kriminalroman „Die unsichtbare Bruderschaft“ (2012) hat der Kulturpreisträger des Rheingau-Taunus-Kreises in der Sparte Literatur, Lothar Schöne, jetzt einen Krimi geschrieben, in den die gesamte Region einbezogen ist: In einem Rheingauer Weinberg wird ein Toter gefunden. In Mainz stirbt im Krankenhaus überraschend eine Frau. Gibt es hier einen Zusammenhang – einen mörderischen? In „Tod im Rheingau“ ermitteln Hauptkommissarin Julia Wunder und ihr deutsch-griechischer Assistent Vlassopolous Spyridakis in Wiesbaden, Mainz und im Rheingau. Es geht um Ärzte, Apotheker, Krankenhäuser und unser Gesundheitssystem. Ein brisantes und aktuelles Thema, das für Spannung und Entsetzen sorgt. Und dabei undurchsichtige, halbseidene und kriminelle Charaktere ans Licht zieht. Gert Ueding lobt in der FAZ Schönes Romane, die durch eine Mischung aus doppelbödigem Witz und Krimispannung, Heiterkeit und desperater Lebensunsicherheit faszinierten. In der Literaturwerkstatt berichtet der Autor Schöne, was ihn dazu trieb, einen gesellschaftskritischen Roman zu schreiben und wie er seine Hauptkommissarin Julia Wunder sieht.
Do 10.11. | 19.30 Uhr
€ 8 – Nur Abendkasse! Für die Mitglieder des Fördervereins und des Presseclubs ist der Eintritt frei.
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.
Ort: Presseclub in der Villa Clementine, Frankfurter Straße 1

 

Das „Literaturforum“ unter der Leitung von Rita Thies ist eine offene Veranstaltung, in der jeweils zwei Bücher aus dem Bereich der aktuellen Literatur und / oder der Literatur des 20. Jahrhunderts diskutiert werden. Nähere Infos zu den Titeln können Sie vor den Veranstaltungen auf Nachfrage unter literaturforum.wiesbaden@online.de erhalten.
Di 15.11. und Di 06.12. | 19.30 Uhr
Eintritt frei
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.
Ort: Literaturhauscafé, Frankfurter Str. 1

 

In einer Veranstaltung des Fördervereins Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine in Kooperation mit dem Literaturhaus wird der „Wiesbadener Prinzenraub“ als szenische Lesung auf der Bühne der Villa Clementine aufgeführt:

Am 17. Mai 1888 trifft die serbische Königin Nathalie mit ihrem Sohn, dem Kronprinzen Alexander, in Wiesbaden ein und findet in der Villa Clementine eine standesgemäße Unterkunft. Zwei Monate später, am 13. Juli – ein in der abendländischen Geschichte beispielloses Ereignis: Der serbische Kriegsminister Kosta Protic zerrt den Kronprinzen auf Befehl seines Vaters, König Milan von Serbien, und mit Zustimmung der preußischen Regierung aus den Armen seiner Mutter und bringt ihn zum Taunusbahnhof, wo ein Sonderzug nach Belgrad auf ihn wartet.

Armin Conrad hat die Ereignisse des Sommers 1888 in Wiesbaden neu recherchiert, in den Archiven in Belgrad, Berlin und Wiesbaden neue Details entdeckt und zu einer szenischen Lesung verarbeitet, die der Förderverein Literaturhaus Villa Clementine mit bekannten Darstellern am Originalschauplatz auf die Bühne bringt. Die Premiere findet in Anwesenheit des serbischen Botschafters statt.
Fr 18.11. | 19.30 Uhr und Sa 19.11. | 18 Uhr
€ 20 – Vorverkauf: Senden Sie bitte eine Mail mit der gewünschten Anzahl Karten und dem gewünschten Datum an: villa-clementine-ev@t-online.de
Weitere Informationen: www.literatur-in-wiesbaden.de
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V. in Kooperation mit dem Literaturhaus
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Im Rahmen des „Jungen Literaturhauses“ und seiner aktuellen Themenreihe „Bis an die Grenzen … und weiter“ ist der bekannte Jugendbuchautor Dirk Reinhardtmit seinem für den

Deutschen Jugendliteraturpreis nominierten Roman „Train Kids“ im Literaturhaus zu Gast.

Miguel, Fernando, Emilio, Jaz und Ángel haben sich erst vor kurzem kennengelernt, aber sie haben ein gemeinsames Ziel – es über die Grenze in die USA zu schaffen. Wenn sie zusammenhalten, haben sie vielleicht eine Chance. Vor ihnen liegen mehr als zweieinhalbtausend Kilometer durch ganz Mexiko, die sie als blinde Passagiere auf Güterzügen zurücklegen, und zahlreiche Gefahren.

Dirk Reinhardt, Jahrgang 1963, studierte Geschichte und Germanistik. Nach seiner Promotion war er bis 1994 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Universität Münster tätig, anschließend arbeitete er als freier Journalist. 2009 erschien sein erstes Kinderbuch, dem bald weitere folgten. 2016 wurde er mit dem Friedrich Gerstäcker-Preis für Jugendliteratur ausgezeichnet.
Di 22.11. | 10.30 Uhr 
Autorenlesung
Moderation: Klaus Krückemeyer (hr)
€ 2 – Geschlossene Veranstaltung für Schulklassen – Infos unter: 0611 – 31 57 46  
Veranstalter: Literaturhaus und Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V.                      
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

Nach zahlreichen preisgekrönten Krimis liegt nun Andrea Maria Schenkels erster historischer Roman „Als die Liebe endlich war“ vor, aus dem sie im Kulturforum liest.

Emmi und Carl sind beide während des Krieges aus Bayern nach Brooklyn geflohen, wo sie sich 1950 kennenlernen. Der junge Jude Carl findet bei Emmi Liebe und Geborgenheit – eine Art neue Heimat. Gemeinsam wollen sie Verfolgung und Existenzangst hinter sich lassen und einen Neuanfang in der Fremde wagen. Über die Vergangenheit sprechen beide nicht – zu schmerzhaft sind die Erinnerungen. Als Carl Jahrzehnte später von einer Freundin gebeten wird, den schriftlichen Nachlass ihres verstorbenen Ehemannes durchzusehen – eines Holocaust-Überlebenden – stößt er in den Unterlagen aus dem KZ Dachau auf Hinweise aus Emmis Vergangenheit. Das aus Verschweigen und Halbwahrheiten bestehende Fundament ihres gemeinsamen Lebens beginnt zu zerbrechen…

Andrea Maria Schenkel, geboren 1962, lebt in Regensburg. 2006 erschien ihr Debüt „Tannöd“, mit dem sie großes Aufsehen erregte. Der Roman wurde 2007 mit dem Deutschen Krimi Preis, dem Friedrich-Glauser-Preis und der Corine, 2008 mit dem Martin Beck Award für den besten internationalen Kriminalroman ausgezeichnet. Für ihr zweites Buch „Kalteis“ (2007) erhielt sie zum zweiten Mal in Folge den Deutschen Krimi Preis. Zuletzt erschienen „Finsterau“ (2012) und „Täuscher“ (2013). 2013 war sie Krimistipendiatin der Stadt Wiesbaden.
Mi 23.11. | 19.30 Uhr
Andrea Maria Schenkel
Autorenlesung 
Moderation: Ulrich Sonnenschein (hr2-kultur)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unterwww.wiesbaden.de/literaturhaus;  Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1
Ort: Kulturforum, Friedrichstraße 16

 

Im Rahmen der neuen Reihe des Hessischen Literaturrates „Hinter den Worten: Literatur gestalten in Hessen“ sind der Autor Leif Randt und der RegisseurAlexander Eisenach zu einem Gespräch über die gemeinsamen Theateradaption von Rands hochgelobtem Roman „Planet Magnon“ im Literaturhaus zu Gast.

Die neue Reihe „Hinter den Worten: Literatur gestalten in Hessen“ der Häuser der Literatur im Hessischen Literaturrat stellt Personen vor, die durch ihr Schaffen das Literaturland Hessen mitgestalten. Der Autor Leif Randt und der Regisseur Alexander Eisenach sprechen mit der Dramaturgin Dagmar Borrmann über ihre gemeinsame Theateradaption von Randts vielgelobtem Zukunfts-Roman „Planet Magnon“. Das Spin-off-Theaterstück ist im Herbst 2016 am Schauspielhaus Düsseldorf zu sehen. In „Planet Magnon“ schickt Leif Randt seine Protagonisten in eine bizarr utopische Welt, die an Popmythen ebenso erinnert wie an Klassiker des Hollywoodkinos. Ihm gelingt dabei die Vereinigung von poetischer Eleganz und literarischem Wagemut.

Leif Randt, geboren 1983 in Frankfurt am Main. Zu seinen Romanen gehört neben „Planet Magnon“ auch die mehrfach ausgezeichnete Wohlstandsutopie „Schimmernder Dunst über CobyCounty“. Leif Randt lebt in Berlin und Maintal-Ost.

Alexander Eisenach war Mitglied des Regiestudios am Schauspiel Frankfurt und arbeitet als Regisseur u.a. am Schauspiel Frankfurt, am Theater Neumarkt Zürich und am Schauspielhaus Graz.
Do 24.11. | 19.30 Uhr 
Diskussionsrunde mit Autor und Regisseur
Moderation: Dagmar Borrmann
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unterwww.wiesbaden.de/literaturhaus;  Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter: Eine Veranstaltungsreihe der Häuser der Literatur im Hessischen Literaturrat e.V., mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und hr2-kultur.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Auch in diesem Jahr stellt Jutta Leimbert wieder im „Roten Salon“ ihre Lieblingsbücher der Saison vor: Ergreifendes, Komisches, Spannendes, Romantisches sowie Informatives zum Selber-Lesen und zum Verschenken. Unter anderem bespricht sie folgende Titel:

Celeste Ng: „Was ich euch nicht erzählte“, Alex Capus: „Das Leben ist gut“, Juli Zeh: „Unterleuten“, Bruno Preisendörfer: „Als unser Deutsch erfunden wurde – Reise in die Lutherzeit“, Oliver Hilmes: „Berlin 1936″. Freuen Sie sich auf eine spannende und unterhaltsame Veranstaltung.
So 27.11. | 17 Uhr
€ 8 – Nur Abendkasse!
Für die Mitglieder des Fördervereins Literaturhaus Villa Clementine ist der Eintritt frei.
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Zu einer weiteren Vorlesung der „Poetikdozentur: Junge Autoren“ ist Judith Schalansky unter dem Titel „Lektionen II: Vom Atlas zum Roman“ in der Hessischen Landesbibliothek zu Gast.

Judith Schalansky ist Schriftstellerin und Gestalterin. In ihren Büchern verarbeitet sie obskure Obsessionen, von der schlecht beleumundeten Frakturschrift bis zu den verwirrend widersprüchlichen Signalen der Matrosenuniform, von der hartnäckigen Anziehungskraft abgelegener Inseln zu dem unbeirrbaren Weltbild einer alternden Biologielehrerin. Auch in ihrer zweiten Poetikvorlesung wird Judith Schalansky jene Lektionen nachverfolgen, die ihr Schaffen geprägt haben. Dazu zählt die Entdeckung, dass Atlanten im Grunde zur Poesie gezählt werden müssen, dass selbst die Schulbücher nicht ohne Mythen auskommen und der Roman der Allesfresser unter den literarischen Gattungen ist. Zum Ende des zweiten Teils ihrer Werkschau wird Judith Schalansky ein für alle Mal klären, warum das Buch das sensationellste aller Medien ist – und bleiben wird.
Mi 30.11. | 19.30 Uhr 
Eintritt frei.
Veranstalter: Hochschule RheinMain in Kooperation mit dem Literaturhaus / Kulturamt Wiesbaden
Ort: Hochschul- und Landesbibliothek RheinMain, Lesesaal, Rheinstr. 55 – 57

Julius-Campe-Preis 2016 geht an Netzwerk der Literaturhäuser

literaturhaus-netDer Julius-Campe-Preis, den der HOFFMANN UND CAMPE Verlag 2016 verleiht, geht in diesem Jahr an das Netzwerk der Literaturhäuser.

Die Auszeichnung gilt Persönlichkeiten und Institutionen, die sich auf herausragende Weise literaturkritische und literaturvermittelnde Verdienste erworben haben. Der Preis ist mit 99 Flaschen edlen Weins und des bei HOFFMANN UND CAMPE erschienenen Faksimiles der Französischen Zustände Heinrich Heines dotiert.

Die Verleihung erfolgt am Freitag, 21. Oktober 2016 im Haus des Buches während der Frankfurter Buchmesse.

Die Laudatio hält der Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil.

Daniel Kampa, Verleger von Hoffmann und Campe:

»Literatur ist vielerorts zu Hause. Zu den schönsten Orten gehören sicherlich die Literaturhäuser in Basel, Berlin, Göttingen, Graz, Hamburg, Köln, Leipzig, Rostock, Salzburg, Stuttgart, Wien, Wiesbaden und Zürich, die heute das seit 2008 bestehende Netzwerk literaturhaus.net bilden.

Als Treffpunkt für Autoren, Leser und Literaturinteressierte sind Literaturhäuser eine wertvolle und unverzichtbare Einrichtung im Kulturleben jeder Stadt. Sie bieten der Literatur eine prominente Bühne für Begegnungen und Inspirationen. Hier wird das Lesen zum Ereignis, hier werden Bücher lebendig. Wenn – wie Cicero einst sagte – »ein Haus ohne Bücher wie ein Körper ohne Seele« ist, sind es die Literaturhäuser, die in vielen Städten die Seele der Bücher zum Schwingen bringen.

Das Netzwerk der Literaturhäuser dient dem Austausch von Erfahrungen, Konzepten und Kontakten und leistet so einen essenziellen Beitrag zur fortwährenden Weiterentwicklung und Neuerfindung dieser so wichtigen Institution. Mit gemeinsamen Projekten, Veranstaltungen, Werbeaktionen, der Initiative »Junges Literaturhaus« und dem »Preis der Literaturhäuser« hat das Netzwerk seit seiner Gründung die Ausstrahlungskraft der Literaturhäuser als Zentren des literarischen Lebens und der Literaturvermittlung enorm gesteigert. Die Arbeit und Wirkung des Netzwerks Literaturhaus kann daher nicht hoch genug gewürdigt werden.«

Mit der Verleihung des Julius-Campe-Preises 2016 ehrt der Hoffmann und Campe Verlag das Netzwerk der Literaturhäuser für die Verdienste um die deutsche Literatur.

Im Netzwerk der Literaturhäuser, 2008 aus einem losen Zusammenschluss zahlreicher deutschsprachiger Literaturhäuser als Verein hervorgegangen, entwickeln und veranstalten 14 Literaturhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit verschiedenen Partnern internationale Projekte wie Länderschwerpunkte, bilaterale Stadtschreiberprojekte, Plakataktionen wie »Poesie in die Stadt« und Veranstaltungsreihen, zuletzt »Fragile. Europäische Korrespondenzen«.

Das Netzwerk ermöglicht es, Erfahrungen und Kontakte auszutauschen und über gemeinsame Projekte und Mittelakquisition im deutschsprachigen Raum als Literaturvermittler zu wirken. Die inzwischen auch international anerkannte »Marke« Literaturhaus soll gestärkt werden. Ziel ist es, zu zeigen, wie es auch im digitalen Zeitalter möglich ist, deutschsprachige und internationale Gegenwartsliteratur zeitgemäß und innovativ zu verbreiten. Viele der Mitglieder stärken unter dem Label »Junges Literaturhaus« die Kinder- und Jugendliteratur.

Außerdem wird jährlich der Preis der Literaturhäuser verliehen. Mit diesem Preis werden Autorinnen und Autoren ausgezeichnet, die sich um originelle Lesungskonzepte bemühen und Abende in den Literaturhäusern zu unvergesslichen Live-Erlebnissen machen. Zu den Preisträgern zählen etwa Peter Kurzeck, Judith Schalansky, Feridun Zaimoglu, Elke Erb, Sibylle Lewitscharoff, Nicolas Mahler, Ilija Trojanow oder 2016 Ulf Stolterfoht. Medienpartner des literaturhaus.net ist ARTE. Weitere Informationen unter www.literaturhaus.net.

Der Laudator Hanns-Josef Ortheil wurde 1951 in Köln geboren. Er ist Schriftsteller, Pianist und Professor für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Seit vielen Jahren gehört er zu den bedeutendsten deutschen Autoren der Gegenwart. Sein Werk wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Thomas-Mann-Preis, dem Nicolas-Born-Preis, dem Stefan-Andres-Preis und zuletzt dem Hannelore-Greve-Literaturpreis. Seine Romane wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt.

Der Preis ist benannt nach Julius Campe (1792 – 1867), der zu den größten Verlegern der deutschen Geschichte zählt. Als Entdecker von Heinrich Heine und als mutiger Förderer der Autoren des »Jungen Deutschlands« wurde er zum Inbegriff des idealistischen Verlegers, der literarische Entdeckungsfreude mit gesellschaftlichem Engagement vereint.

Die Julius-Campe-Preisträger der vergangenen Jahre waren:

2015: Denis Scheck
2014: Buchhandlungskooperation 5 plus
2013: Felicitas von Lovenberg
2012: Petra Roth
2011: Roger Willemsen
2010: Elke Heidenreich
2009: Elisabeth Niggemann
2008: Wendelin Schmidt-Dengler (posthum)
2007: Klaus Reichert
2006: Michael Naumann
2005: Jan Philipp Reemtsma
2004: Joachim Kaiser
2003: Heinrich Detering
2002: Martin Walser

Saskia Hennig von Lange erhält am 14. Dezember den George-Konell-Preis

Foto: Diether v. Goddenthow  © massow-picture
Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Die Schriftstellerin Saskia Hennig von Lange wird in diesem Jahr mit dem George-Konell-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden ausgezeichnet. Die öffentliche Preisverleihung findet am Mittwoch, 14. Dezember, um 19 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine statt. Die Laudatio hält der Frankfurter Literaturkritiker Christoph Schröder. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

zurueck-z-feuerAusgewählt wurde die Preisträgerin von einer Jury, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern des literarischen Lebens der Stadt Wiesbaden zusammensetzt: Shirin Sojitrawalla (freie Journalistin und Literaturkritikerin), Jutta Leimbert (Inhaberin der Buchhandlung Vaternahm), Gudrun Olbert (Leiterin der Büchergilde Wiesbaden), Dr. Alexander Hildebrand (Journalist) und Susanne Lewalter (Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine). „Im Zentrum von Saskia Hennig von Langes noch schmalem Werk steht die Frage nach der Vergänglichkeit des menschlichen Daseins. Ihre Sprache ist von einem hohen Formbewusstsein geprägt und gestaltet sich so klar wie poetisch. Herausragend ist, wie Saskia Hennig von Lange die Vorstellung der eigenen menschlichen Existenz ihrer Figuren durch die Wahrnehmung anderer schildert, dabei das Innen mit dem Außen verwebt und bis in die Tiefen philosophischer Fragen eintaucht“, so die Begründung der Jury.

Saskia Hennig von Lange, geboren 1976, studierte Angewandte Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, wo sie derzeit zum Verhältnis von Bild, Rahmen und Körper in der spätmittelalterlichen Kunst promoviert. 2013 erschien ihre Novelle „Alles, was draußen ist“, 2014 ihr Debütroman „Zurück zum Feuer“, für den sie mit dem Clemens-Bretano-Förderpreis der Stadt Heidelberg bedacht wurde. 2015 erhielt sie ein Autorenstipendium des Deutschen Literaturfonds. Saskia Hennig von Lange lebt in Frankfurt am Main. Im Rahmen der Preisverleihung wird Saskia Hennig von Lange auch aus ihrem Werk lesen.

Der George-Konell-Preis wird alle zwei Jahre von der Landeshauptstadt Wiesbaden zum Gedenken an den verstorbenen Schriftsteller George Konell verliehen, der bis zu seinem Tod 1991 viele Jahre in Wiesbaden verbrachte. Seine Witwe Ilse Konell stiftete diesen Preis, der seit 1998 verliehen wird. Die Preisträger müssen ihren ständigen Wohnsitz in Hessen haben oder durch einen biographischen Bezug mit Hessen verbunden sein. Der George-Konell-Preis wird für das literarische Gesamtwerk oder die literarische Erstveröffentlichung eines Autors oder einer Autorin vergeben.


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Eberhard Rathgeb über Heimatbegriff bei Hegel, Heidegger, Adorno etc. am 28.09.19 im Literaturhaus Wiesbaden

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Der Autor Eberhard Rathgeb liest in der Veranstaltungsreihe „Vom Weggehen und Ankommen“ im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, am Mittwoch, 28. September, um 19.30 Uhr aus seinem Buch „Am Anfang war Heimat – Auf den Spuren eines deutschen Gefühls“ vor.

rathgeb-heimatEberhard Rathgeb erzählt vom Heimatbegriff großer Künstler und Denker wie Hegel, Heidegger, Adorno, Mann, Heine oder Zweig, die teilweise selbst im Exil waren und sich dort mit dem Heimatland und der Sehnsucht danach beschäftigten. Diese Diskurse verwebt er mit der Lebensgeschichte seines Vaters, der selbst als Kind deutscher Einwanderer in Buenos Aires aufgewachsen und Mitte der Sechziger Jahre mit seiner eigenen Familie nach Deutschland zurückgekehrt. Für seinen ersten Roman „Kein Paar wie wir“ wurde Eberhard Rathgeb mit dem Aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet. 2014 erschien sein Roman „Das Paradiesghetto“ und 2016 „Cooper“.

Die Karten kosten im Vorverkauf acht Euro, ermäßigt sieben Euro, und an der Abendkasse zwölf Euro, ermäßigt elf Euro,. Der Kartenvorverkauf findet in der Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, unter 0611 1729930, in der TicketBox, Kirchgasse 28, unter 0611 304808 und online unter www.wiesbaden.de/tickets statt.

Weitere Informationen erhalten Bürgerinnen und Bürger unter www.wiesbaden.de/literaturhaus