Kategorie-Archiv: Theater Wiesbaden

Grandiose Premiere von Le sacre du printemps im Wiesbadener Staatstheater

Le sacre du printemps Zweiteiliger Ballettabend von Bryan Arias und Edward Clug Foto: Bettina Stöß
Le sacre du printemps Zweiteiliger Ballettabend von Bryan Arias und Edward Clug Foto: Bettina Stöß

Wüsste man es nicht besser, würde man kaum glauben, dass Igor Strawinskys  Le Sacre du Printemps bereits vor 110 Jahren in der Kunstszene international für Furore sorgte und zu einem Schlüsselwerk der musikalischen Moderne avancierte.  In einem  spektakulären Doppelabend mit den Choreografien „29 May 1913″ von Bryan Arias und „Le sacre du printemps“ von Edward Clug, feierte gestern Abend das Wiesbadener Staatsballett  eine grandiose Premiere.   Zwar befeuerten die glänzenden Darbietungen keine lautstarken Tumulte mehr oder gar tätliche Attacken des Publikums untereinander, wie es bei der Uraufführung am 29. Mai 1913 im Théâtre des Champs-Élysées in Paris noch geschah. Dennoch hat das Skandal-Werk von einst nichts an seiner musikmächtigen, ekstatisch- archaischen wie formenexperimentellen Präsenz verloren, insbesondere, wenn es so überzeugend expressiv und  tänzerisch perfekt rüberkommt wie am gestrigen Abend.

Le Sacre du Printemps  spielt in einem archaischen, heidnischen Russland Ende des 19. Jahrhunderts und beschreibt den Prozess eines Rituals, in dem ein unschuldiges Jungfrauenopfer den Frühlingsgott besänftigen soll. Es gibt zwei Teile: Ritual und Opfertanz. Der erste Teil nennt sich „Die Anbetung der Erde“ und der zweite „Das Opfer“. Das Stück hat im klassischen Sinn keine Handlung. Stattdessen werden verschiedene Tänze in einem reigenartigen Ablauf überführt. Die Uraufführung in Paris markierte einst den Beginn des modernen Balletts und setzte wegweisende Impulse für die Entwicklung des zeitgenössischen Tanzes.

(Diether W. v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Weitere Vorstellungen von „Le Sacre du printemps“
So, 27.06.2021
Grosses Haus 18:00 – 19:50
Do, 01.07.2021
Grosses Haus 19:30 – 21:20
Sa, 03.07.2021
Grosses Haus 19:30 – 21:20

Weitere Informationen

Hessisches Staatstheater Wiesbaden: Vorverkauf für Vorstellungen ab dem 29. Juni ist gestartet

© Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Der Vorverkauf für die Vorstellungen ab dem 29. Juni bis zum Ende der Spielzeit 2020.2021 des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden ist gestartet.

Um den Besucher*innen eine größtmögliche Sicherheit beim Vorstellungsbesuch zu gewährleisten, hat das Hessische Staatstheater Wiesbaden gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Wiesbaden das Hygienekonzept erneut abgestimmt und gemäß den aktuell geltenden Erkenntnissen und Verordnungen überarbeitet. Je nach Dynamik der allgemeinen Gegebenheiten wird dieser Prozess auch weiterhin fortgeführt und es werden ggf. Anpassungen vorgenommen.

Ab dem 29. Juni sehen die Saalpläne in allen Spielstätten eine Besetzung im sogenannten »Schachbrettmuster« vor.
Es werden feste Plätze verkauft.
Gemäß der aktuell geltenden Verordnungen dürfen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen nur von als negativ getesteten, geimpften oder genesenen Personen besucht werden. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden ist verpflichtet, dieses beim Einlass anhand eines geeigneten schriftlichen Nachweises sowie eines Ausweisdokuments zu kontrollieren. Daher sollte etwas mehr Zeit als gewohnt beim Einlass einkalkuliert werden.
Auf Anordnung des Landes Hessen gilt u.a. die Pflicht, ab der Einlass-Situation und innerhalb des Theatergebäudes bis zum Einnehmen des Sitzplatzes mind. eine medizinische Mund-Nase-Bedeckung zu tragen.

Öffnungszeiten

Die Theaterkasse im Großen Haus ist von montags bis freitags, von 10 bis 19.30 Uhr, samstags von 10 bis 14 Uhr und sonntags von 11 bis 13 Uhr geöffnet, außerdem telefonisch unter 0611.132 325 oder per E-Mail unter vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de zu erreichen. Die Abendkasse ist jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn in der jeweiligen Spielstätte geöffnet.

Für eine telefonische Beratung zum gesamten Abonnement-Angebot steht das Abonnement-Büro montags, mittwochs und freitags von 10 bis 18 Uhr, dienstags und donnerstags von 10 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr unter 0611.132 340 oder per E-Mail unter abonnement@staatstheater-wiesbaden.de zur Verfügung.

Das Gruppenbüro ist montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr sowie freitags von 9 bis 15 Uhr persönlich, telefonisch unter der 0611.132 300 oder per E-Mail unter gruppenticket@staatstheater-wiesbaden.de erreichbar.

Hessisches Staatstheater Wiesbaden – Programmübersicht der Spielzeit 2021.2022

Im Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden präsentierten Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, r Holger von Berg, Geschäftsführender Direktor und Patrick Lange, Generalmusikdirektor das Programm der Theater-Saison 2021/22. © Foto Diether v. Goddenthow
Im Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden präsentierten Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, r Holger von Berg, Geschäftsführender Direktor und Patrick Lange, Generalmusikdirektor das Programm der Theater-Saison 2021/22. © Foto Diether v. Goddenthow

Gemeinsam mit Kulturdezernent Axel Imholz  stellten der Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Uwe Eric Laufenberg, der Generalmusikdirektor Patrick Lange und der Geschäftsführender Direktor Holger von Berg  das Programm der Spielzeit 2021.2022 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden vor. 

Allen bisherigen Corona-Unsicherheiten zum Trotz hat das Theater-Team ein vielversprechend, spannendes und anregendes Programm von internationalem Rang für die kommende Spielzeit 2021/2022 auf die Beine stellen können. Bei allen  bisherigen Unabwägbarkeiten kommt das fast einer Quadratur des Kreises gleich.  -Doch während man bislang „nur“ optimistisch in die Zukunft schaute, täte er dies nunmehr mit „begründeter Zuversicht“, traf  Axel Imholz bei seiner Begrüßung im Pressegespräch genau die Aufbruchsstimmung der Theaterleute. Und weil man sich so sicher ist, dass ab September wieder richtig gespielt wird, geht das Programm nächste Woche auch in Druck.

Die Highligts

Gleich sieben Neuinszenierungen und elf Wiederaufnahmen erwarten in der Neusaison das Publikum in der Opernsparte. Einen besonderen Schwerpunkt bilden hierbei die sieben letzten »Meisteropern« Wolfgang Amadeus Mozarts, die das Publikum über die gesamte Spielzeit hinweg erleben darf – im Mai sogar in einer zyklischen Aufführung. Einen weiteren Höhepunkt in der kommenden Saison stellt außerdem die Premiere von Jörg Widmanns monumentaler Chor-Oper »Babylon« im Rahmen der Internationalen Maifestspiele 2022 dar.

In der Konzertsparte werden in den acht Sinfoniekonzerten des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden  herausragende Gastdirigentinnen und Dirigenten sowie namhafte Solistinnen und Solisten – sogar geschlechtlich paritätisch – vertreten sein. Besondere Beachtung verdienen hierbei unter anderem die von GMD Patrick Lange dirigierten Aufführungen von Bruckners Sinfonie Nr. 6 (WIR 5), Beethovens Violinkonzert (WIR 7) sowie, als fulminanter Abschluss der Konzertsaison, der »Glagolitischen Messe« von Leoš Janáček unter Mitwirkung des Chores des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden und des Chores der Stadt Wiesbaden (WIR 8).

Im Schauspiel darf sich das Publikum auf insgesamt elf Premieren und fünfzehn Wiederaufnahmen freuen. Hervorzuheben sind unter anderem die Uraufführung »Wuhan – Die Verwandlung« von Clemens Bechtel und Jan Neumann, in der die Autoren der Veränderung der Welt, der Menschen und des Virus‘ nachspüren, sowie die deutschsprachige Erstaufführung »The Minutes« von Tracy Letts; außerdem die Premieren von Friedrich Schillers »Wallenstein« im Großen Haus sowie das Schauspiel »Schöne neue Welt« nach dem gleichnamigen Roman von Aldous Huxley.

Das Hessische Staatsballett zeigt vier Premieren und eine Wiederaufnahme, wobei Tim Plegges neue Kreation »memento«, in der der Choreograf an die Idee des Loslassens und Kraftschöpfens aus Ängsten, Trauer und Tod anknüpft, besondere Beachtung verdient. Ergänzt wird das Programm zudem abermals um wichtige Projekte und Kooperationen aus der aktuellen Tanzszene.

Das Junge Staatstheater bietet in sämtlichen Sparten zahlreiche Premieren und Wiederaufnahmen sowie ein erweitertes Programm der Theaterpädagogik für Kinder, Jugendliche und Familien an. Hervorzuheben sind hierbei unter anderem das theatrale Experiment »Der Mensch ist ein Anderer«, in dem Künstliche Intelligenz angeleitet von den CyberRäubern einen kompletten Theaterabend generiert sowie die Uraufführung des Musicals »Jugend ohne Gott« von Paul Graham Brown als Produktion des Jungen Staatsmusicals.

Nachträgliches Galakonzert für abgesagte Maifestspiele
Da die Internationalen Maifestspiele in der zurückliegenden Saison pandemiebedingt leider zum zweiten Mal ausfallen mussten, wird rückwirkend anlässlich des 125. Jubiläums im vergangenen Mai ein Galakonzert mit Stargästen wie Catherine Foster und Andreas Schager am Samstag, den 6. November im Großen Haus stattfinden.

Der Vorverkauf für die Spielzeit 2021.2022 beginnt voraussichtlich am Montag, 12. Juli 2021, um 10 Uhr. Aufgrund der mangelnden Planungssicherheit werden vorerst nur Karten für die Monate September und Oktober 2021 verkauft.

Neu ab dieser Spielzeit ist das Buchungssystem der Foyergastronomie DAS FOYER: Um den Bestell- und Bezahlvorgang des gastronomischen Angebots in der Pause reibungslos zu gestalten, ist die Buchung der Speisen und Getränke vorab erforderlich. In wenigen einfachen Schritten können unter www.das-foyer-wiesbaden.de die Pausenhäppchen gebucht und bezahlt sowie Tische im Foyer reserviert werden. Ein QR-Code, der auf einem Endgerät oder ausgedruckt an der Theke vorgezeigt werden muss, dient als Quittung. Das komplette Serviceangebot und weitere Informationen sind auf der Homepage von DAS FOYER zu finden. Ab August 2021 ist das gastronomische Angebot buchbar.

Das Programm im Überblick nach Sparten

Hessisches Staatstheater Wiesbaden "Große Haus" © Foto Diether v. Goddenthow
Hessisches Staatstheater Wiesbaden „Große Haus“ © Foto Diether v. Goddenthow

Oper

In der Saison 2021.2022 sind in der Opernsparte mit Verdis »Il Trovatore«, »Tristan und Isolde« von Richard Wagner und Jörg Widmanns »Babylon« drei Meisterwerke zu erleben, die pandemiebedingt in den zurückliegenden Spielzeiten nicht gezeigt werden konnten und nun in dieser Spielzeit präsentiert werden.

Zur Saisoneröffnung steht Giuseppe Verdis »Il Trovatore« auf dem Programm, es wird von Philipp M. Krenn und unter der Musikalischen Leitung von Alexander Joel neu erarbeitet. Aaron Cawley übernimmt die Partie des Manrico, Aluda Todua singt Graf von Luna, Christina Oliveira ist als Leonora zu erleben und Vesselina Kasarova debütiert als Azucena. »Tristan und Isolde« von Richard Wagner kommt in der Neuinszenierung von Uwe Eric Laufenberg und unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange auf die Wiesbadener Bühne. Die Titelpartie singen Marco Jentzsch alternierend mit Andreas Schager und Barbara Havemann alternierend mit Catherine Foster. Jules Massenets »Werther« ist in der Inszenierung von Ingo Kerkhof und unter der Musikalischen Leitung von Peter Rundel zu sehen. Ioan Hotea übernimmt die Titelpartie in der auf die vier Hauptrollen reduzierten Fassung, Silvia Hauer ist die Charlotte. »Pique Dame« von Peter Tschaikowski ist szenisch in der Neuinszenierung von Uwe Eric Laufenberg und unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange zu erleben. Aaron Cawley singt Hermann, Thomas de Vries ist Graf Tomski und Benjamin Russell ist als Fürst Jeletzki zu erleben. Olesya Golovneva singt die Partie der Lisa. Verdis »Don Carlo« wird unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange Premiere haben. Eines der monumentalsten zeitgenössischen Opernwerke der letzten Jahre, das an den Staatsopern in München und Berlin große Erfolge feierte, ist Jörg Widmanns »Babylon«. Die Neuproduktion am Hessischen Staatstheater Wiesbaden ist die erste Aufführung der neuen Fassung seit deren Uraufführung 2019 an der Staatsoper Berlin und wird die Internationalen Maifestspiele 2022 eröffnen. Im großen Solisten-Ensemble ist u. a. Otto Katzameier (Der Tod) zu erleben, Gloria Rehm kehrt in der Partie der Inanna ans Hessische Staatstheater Wiesbaden zurück, weitere Solist*innen sind Michelle Ryan (Die Seele), Philipp Mathmann (Der Skorpionmensch) und Claudio Otelli (Der Priesterkönig). Die Musikalische Leitung der auch im Orchester außergewöhnlich groß besetzten Produktion hat Albert Horne inne.

In dem Broadway-Klassiker »Cabaret« übernimmt mit der Sängerin Elissa Huber eine Ausnahmekünstlerin die Rolle der im Berlin der 1930er Jahre singenden, tanzenden, lebenden und

liebenden Femme fatale, die das Wiesbadener Publikum zuletzt in der Titelrolle von Anthony

Turnages Playmate-Oper »Anna Nicole« erleben konnte. Die Musikalische Leitung übernimmt Levi Hammer, die Inszenierung liegt in den Händen von Iris Limbarth.

Auch Puccinis »Triptychon«, »Elektra«, »My Fair Lady« und »Hänsel und Gretel« werden in zum Teil neuen Besetzungen wiederaufgenommen.

Konzert | Hessisches Staatsorchester Wiesbaden

Am Pult des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden steht in der Spielzeit 2021.2022 in vier Sinfoniekonzerten und dem Neujahrskonzert GMD Patrick Lange, der auch für das Konzertprogramm verantwortlich zeichnet. Auch sind die acht Sinfoniekonzerte angekündigt.

Die Konzertprogramme beleuchten in besonderen Kombinationen zentrale Werke des Konzertrepertoires neu. Für den Saisonauftakt stehen unter der Leitung von Christina Domnick Strawinskis Suite aus dem Ballett »Pulcinella« und Ottorino Respighis »Trittico Botticelliano« auf dem Programm. Im 2. Sinfoniekonzert ist Dirigent Andreas Spering mit Werken von Haydn und Mozart zu erleben. Klarinettist Sebastian Manz spielt unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange im 3. Sinfoniekonzert das Klarinettenkonzert von Magnus Lindberg, kombiniert wird dazu die 2. Sinfonie von Kurt Weill. Unter der Musikalischen Leitung von Christoph-Mathias Mueller ist Posaunist Frederic Belli der Solist in Daniel Schnyders Konzert für Posaune und Orchester im 4. Sinfoniekonzert. Im 5. Sinfoniekonzert ist Bruckners Sinfonie Nr. 6 mit GMD Patrick Lange am Pult zu erleben. Ruth Reinhardt dirigiert im 6. Sinfoniekonzert u.a. die 5. Sinfonie von Jean Sibelius. Beethovens Konzert für Violine und Orchester ist mit Chouchane Siranossian unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange im 7. Sinfoniekonzert zu hören. Für das jährliche Chorkonzert mit dem Hessischen Staatsorchester Wiesbaden kommen der Chor der Stadt Wiesbaden (Einstudierung: Christoph Stiller) und der Chor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden (Einstudierung: Albert Horne) zusammen. Das Programm wird eröffnet von »BEVOR WIR SCHWEIGEN. Sieben letzte Briefe 1941-45« des zeitgenössischen Komponisten Florian Frannek, Höhepunkt des Konzerts ist Leoš Janáceks »Glagolitische Messe«.

Die Kammermusikvereinigung des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden wird wieder eine Reihe an Kammerkonzerten und Kammerkonzerte für Kinder anbieten.

Schauspiel

Die Schauspielsparte präsentiert in der Spielzeit 2021.2022 zwei Uraufführungen und eine deutschsprachige Erstaufführung sowie acht weitere Premieren. Gesellschaften, die sich im oder nach einem Umbruch befinden, werden dabei in vielen Produktionen eine zentrale Rolle spielen: Die sich neuerdings manifestierende Fixierung auf eine optimierte gesunde Gesellschaft wird in den Stücken »Wuhan«, »Schöne neue Welt« und »Corpus Delicti« behandelt, klassische Texte wie »Wallenstein«, »Drei Schwestern« oder – als moderner Klassiker »Kalldewey, Farce« beschreiben die inneren Zustände von Umbruchgesellschaften.

In der Uraufführung »Wuhan – Die Verwandlung« gehen Regisseur Clemens Bechtel, der mit »Casino« in Wiesbaden schon einmal die direkte Zeitgeschichte auf die Bühne gebracht hat, und Autor Jan Neumann der Verwandlung der Welt, der Menschen und des Virus auf den Grund und begeben sich auf die Suche nach denjenigen, die zwischen Statistiken und Empörung verloren gegangen sind. Im Großen Haus wird nach dem Erfolg »Tyll« erneut der Dreißigjährige Krieg mit seinen Verwerfungen Einzug halten: Friedrich Schiller beschreibt in »Wallenstein« zeitlich verdichtet die letzten Tage des Kriegsherren Wallenstein, vom Höhepunkt seiner Macht bis zu dessen Ermordung. Regisseur Nicolas Brieger: »Hass, Gier, Eitelkeit und Geltungsbewusstsein in dieser Männerwelt sind hier derart entfesselt, dass ein auch nur leidlich Vernünftiger wie Wallenstein in seiner Ambivalenz scheitern muss.« »Bunbury«, Oscar Wildes »triviale Komödie für ernsthafte Leute«, ist ein sowohl geistreiches als auch absurd komisches Stück über englische Teegesellschaften, ernsthafte Angelegenheiten und Ausreden, wie man selbigen entfliehen kann. Regie führt Ulrike Arnold (»Arsen und Spitzenhäubchen«, »Was ihr wollt«). »The Minutes«, das neue Stück von Tracy Letts (»Eine Familie«) fragt mit einer Mischung aus Bosheit und Humor nach den Mythen über eine Gesellschaft und danach, was sie uns über unseren Umgang miteinander erzählen. Daniela Kerck wird in Wiesbaden die deutschsprachige Erstaufführung inszenieren. In ihrer Dystopie »Corpus Delicti« zeichnet Juli Zeh das Bild einer Gesellschaft, in der sämtliche Lebensbereiche nur noch einer Ideologie der Gesundheit und persönlichen Fitness untergeordnet werden. Regisseur Daniel Kunze hat sich mit »Vögel« und Salman Rushdies »Quichotte« in Wiesbaden als Spezialist für zeitgenössische Stoffe etabliert und inszeniert nun erstmals auch in der Wartburg. Einer der dystopichen Stoffe schlechthin ist Aldous Huxleys »Schöne neue Welt«: Im Jahr 2540 führen die Menschen führen ein (scheinbar) perfektes Leben, doch der Preis dafür ist der Verlust der individuellen Freiheit und Selbstbestimmung. Regisseur Malte Kreutzfeldt stellt sich mit seiner Bühnenfassung des Romans erstmals in Wiesbaden vor. Mit August Strindbergs »Der Vater« unternimmt Regisseur Evgeny Titov mit dem Wiesbadener Schauspielensemble nach dem »Eingebildeten Kranken« und »Wassa Schelesnowa« seine dritte Reise in die Abgründe der menschlichen Psyche. Christoph Kohlbacher, der sein künstlerisches Talent am Hessischen Staatstheater Wiesbaden schon in unterschiedlichsten Rollen als Schauspieler unter Beweis gestellt hat, debütiert mit seinem Stück »Instame« als Autor und Regisseur. In der Uraufführung im Studio werden like-geile Influencer*innen plötzlich mit der Realität konfrontiert. In wohl kaum einem anderen Theatertext wurde das menschliche Sehnen nach einer besseren Zukunft derart eindringlich umschrieben wie in Anton Tschechows »Drei Schwestern«. Das Stück handelt von dem Streben nach Glück und der Unmöglichkeit, dieses zu erfüllen. Für die Wiesbadener Neuinszenierung zeichnet Uwe Eric Laufenberg verantwortlich. Regisseur Florian Mahlberg und Musikerin Vera Mohrs bringen in der Wartburg zusammen mit Schauspieler*innen des Ensembles einen Liederabend auf die Bühne, der wahrlich zum Träumen einlädt: »What dreams are made of«. In der Bundesrepublik der 1980er Jahre war »Kalldewey, Farce« ein ungemein erfolgreiches Stück, doch Botho Straußʼ witzige Dialoge und surreale Szenen haben auch 40 Jahre nach der Uraufführung nichts von ihrer milieuporträtierenden Schärfe verloren. Erstmals seit seiner preisgekrönten »Schade, dass sie eine Hure war«-Inszenierung ist Bernd Mottl wieder als Schauspielregisseur in Wiesbaden zu erleben.

Wie gewohnt runden die Schauspiel-Extras »Kunstgefixe«, Kostproben, Einführungen und Nachgespräche das Programm ab.

Hessisches Staatsballett

Die Spielzeit des Hessischen Staatsballetts beginnt mit dem Doppelabend »Horizonte«, mit dem Auftragswerk »The Butterfly Effect« des britischen Choreografen Alexander Whitley und »Untitled Black« von Sharon Eyal/Gai Behar. In den beiden starken zeitgenössischen Tanzkompositionen kommen elementare Kräfte des Tanzes zusammen, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Mit seiner neuen Kreation »memento« knüpft Hauschoreograf Tim Plegge an die Idee des Loslassens und Kraftschöpfens aus Ängsten, Trauer und Tod an. Getanzt wird zur Musik von u.a. Max Richter und Antonio Vivaldi. Ohne konkrete Situationen zu bebildern entwirft Plegge einen Reigen, der den Menschen und seine Fähigkeit zur Transformation aus Krisenmomenten zeigt. Ein Ausruf, sich seiner Sterblichkeit ebenso bewusst zu werden wie der Kostbarkeit des Lebens. Und ein Feiern des Augenblicks, zwischen »memento mori« und »memento vivere«. Zwei zeitgenössische Tanzpositionen vereint das Hessische Staatsballett im Doppelabend »Extension« mit dem Tänzer und Choreografen Marc Brew und dem Nachwuchschoreografen Martin Harriague. Der Australier Brew entwickelt als künstlerischer Leiter der AXIS Dance Company weltweit Produktionen und tanzt zuweilen in diesen selbst. Seine Bezüge zur Inklusion heben den Tanz auf ein anderes Level. Für »Extension« erarbeitet Brew seine erste Kreation für das Hessische Staatsballett. Des Weiteren wird Hauschoreograf Tim Plegge mit »Eden« wieder ein Partizipationsprojekt mit Laientänzer*innen entwickeln.

Auch in dieser Spielzeit wird das Programm mit außergewöhnlichen Gastspielen ergänzt, die unter dem Label »Das Hessische Staatsballett lädt ein« präsentiert werden. Besonderes Highlight ist u.a. die mehrmals verschobene Produktion »OÜM« der Massala Dance Company.

Die Tanzplattform Rhein-Main, die Kooperation des Hessischen Staatsballetts mit dem Mousonturm Frankfurt, bringt spannende Formate in die Region. Mit ihren Aktivitäten stärkt sie die Tanzszene der Region nachhaltig, vernetzt Akteure und Institutionen regional und überregional und möchte damit Menschen im Rhein-Main-Gebiet für den Tanz begeistern. Ein Programmhöhepunkt ist das Tanzfestival Rhein-Main, das vom 28. Oktober bis 14. November 2021 in der sechsten Ausgabe in Wiesbaden, Darmstadt, Frankfurt und Offenbach zu erleben ist.

JUST

Alle Sparten des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden präsentieren neue Produktionen für Kinder, Jugendliche und Familien: »Der Mensch ist ein Anderer« (14+) ist eine Forschungsreise der CyberRäuber, die mit Hilfe von unterschiedlichen Algorithmen die kreative Kraft des Menschen mit der der Künstlichen Intelligenz verschmelzen lassen. Die Algorithmen steuern dabei die Maschinerie des Theaters und kreieren für jeden Abend einen neuen Text, so entsteht bei jeder Vorstellung ein einzigartiger unwiederholbarer Theaterabend. »Gold« (5+), komponiert von Leonard Evers nach dem grimmschen Märchen »Vom Fischer und seiner Frau«, ist eine poetische und tiefsinnige Kinderoper über Armut, Hochmut und das Glück, zufrieden sein zu können. Sie wird inszeniert von Sophie Pompe. In »Die Furiosen Drei« (7+) von Angela Khuon-Siefert spielen drei sehr unterschiedlich Pferde die Hauptrolle, die mit List und Spielwitz gemeinsam den Händen des Pferdemetzgers entfliehen. Uwe Kraus inszeniert das Junge Schauspiel. »Die Wutschweiger« (9+) beschäftigt sich über die Freundschaft zweier Kinder mit dem für die Gesellschaft wichtigen Themenkomplex Kinderarmut, ohne dabei jedoch in Hoffnungslosigkeit abzudriften oder den Sinn für Humor zu verlieren. Das Stück wird inszeniert von Mia Constantine. »Behalt das Leben lieb« (10+) nach Jaap ter Haar spricht universelle und existenzielle Themen an und zeigt wie ein junger Mensch, der durch einen Unfall erblindet, mit dieser außergewöhnlichen Situation umgeht und ihn durch seine Erfahrungen befähigt, gestärkt aus ihr hervorzugehen. Das Stück wird von Dirk Schirdewahn inszeniert. In »Der Sandmann – White Boxx Vol. 4« (15+) wird die rätselhafte Geschichte des Studenten Nathanael erzählt, eine der berühmtesten Schauergeschichten der Romantik, die damals wie heute fasziniert. »Die Kriegerin« (15+), nach dem Film von David Wnendt, wird mit jungen Erwachsenen aus der Region inszeniert. Die diesjährige Weihnachtsproduktion ist »Kleiner König Kalle Wirsch« (6+), in einer Adaption von Dirk Schirdewahn.

Das Junge Staatsmusical startet mit dem sogenannten Miezical »Katzen« (4+), ein Familienstück über vier Katzen in der Inszenierung und Choreografie von Iris Limbarth. Außerdem steht die Uraufführung des leider wieder aktuellen Romans von Ödön von Horváth »Jugend ohne Gott« (14+), in dem gekonnt das verstörend eindrückliche Bild einer gedankenlosen, ideologisch verblendeten Jugend am Beginn des NS-Regimes gezeichnet wird, auf dem Programm. Iris Limbarth bringt die eigens für das Hessische Staatstheater Wiesbaden geschriebene und komponierte Fassung von Paul Graham Brown auf die Bühne.

Eine Vielzahl unterschiedlicher Konzertformate für Kinder ab 0 Jahren ergänzen das Programm. Das Team der Theaterpädagogik hat außerdem ein erweitertes Programm mit Vermittlungsangeboten für Kitas und Schulen, Workshops, Clubangeboten für alle Altersstufen, den Formaten »Yourspace« und »Theaterscouts«, Ferienakademien und Führungen zusammengestellt. Vom 28. März bis 1. April 2022 öffnet sich wieder der Vorhang für die Schultheatertage 2022.

Tickets
Sofern es der hessische Stufenplan zur Lockerung der Corona-Maßnahmen in Wiesbaden zulässt, sind die Vorverkaufskasse, das Abo-Büro und das Gruppenbüro für Publikumsverkehr geöffnet.

 Vorverkaufskasse:
Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag, von 10 bis 19.30 Uhr, Samstag von 10 bis 14 Uhr und Sonntag von 11-13 Uhr. Die Vorverkaufskasse ist außerdem telefonisch unter 0611.132 325 oder per E-Mail unter vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de erreichbar.

Abonnement-Büro:
Öffnungszeiten sind Montag, Mittwoch und Freitag, von 10 bis 18 Uhr, Dienstag und Donnerstag von 10 bis 19 Uhr und Samstag von 10 bis 14 Uhr. Das Abo-Büro ist außerdem telefonisch unter 0611.132 340 oder per E-Mail unter abonnement@staatstheater-wiesbaden.de erreichbar.

Gruppenbüro:
Öffnungszeiten sind Montag bis Donnerstag, von 9 bis 16 Uhr und Freitag von 9 bis 15 Uhr. Das Gruppenbüro ist außerdem telefonisch unter 0611.132 300 oder per E-Mail unter gruppenticket@staatstheater-wiesbaden.de erreichbar.

Wiederaufnahme des Spielbetriebs am Hessischen Staatstheater Wiesbaden ab 19. Juni in allen Spielstätten

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Aufgrund der aktuell stabilen Inzidenzzahlen unter 100 ist es sehr wahrscheinlich, dass im Zuge der »Stufe 2« des hessischen Plans zur Lockerung der Corona-Maßnahmen das Hessische Staatstheater Wiesbaden mit dem von der Stadt Wiesbaden genehmigten Hygienekonzept ab Samstag, den 19. Juni 2021 seine Spielstätten öffnen kann. Aufgrund der Planungssicherheit wird auch der Spielbetrieb in der Wartburg und im Studio erst zu diesem Zeitpunkt wiederaufgenommen. Da die Inzidenz der Stadt Wiesbaden langsamer sank als andernorts, plant das Hessische Staatstheater Wiesbaden erst jetzt die Öffnung des Hauses.

Im Großen Haus werden maximal 298 Personen Platz finden, im Kleinen Haus maximal 77 Personen. Die Wartburg kann von maximal 52 Personen, das Studio von maximal 31 Personen genutzt werden. Im Foyer werden maximal 66 Personen Platz nehmen können. Es werden feste Plätze verkauft.

Aufgrund der pandemiebedingten Aussetzung des Spielbetriebs ergeben sich Vorstellungsänderungen. Alle ursprünglich geplanten Vorstellungen entfallen, stattdessen gilt ab dem 19. Juni bis zum Ende der Spielzeit 2020.2021 ein geänderter Spielplan. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden plant, dem Publikum insgesamt 11 Premieren und eine Wiederaufnahme zu präsentieren:

 Premiere Oper

In der Oper liegen Dramatisches, Trauriges und Lustiges oft eng beieinander. Eben diesen Gedanken mag Giacomo Puccini im Hinterkopf gehabt haben, als er um die Zeit der Jahrhundertwende damit begann, einen Opernabend zu kreieren, bei dem drei einaktige Opern zur Aufführung gebracht werden sollten, die jeweils eine andere Gattung exemplarisch zu bedienen hatten: das Drama, das berührende Melodram und die Komödie. Auf diesem Weg entstanden die drei Einakter »Der Mantel« (»Il tabarro«), »Schwester Angelica« (»Suor Angelica«) und »Gianni Schicchi«, die der Komponist zu »Das Triptychon« (»Il trittico«) zusammenfügte. In Uwe Eric Laufenbergs Inszenierung verkörpert die russische Sopranistin Olesya Golovneva die Partien Giorgetta, Schwester Angelica und Lauretta. Ab dem 21. Juni ist die Oper im Großen Haus zu erleben.

Premieren Schauspiel

Kaum ein anderes Drama stellt die Frage nach dem Wert des Menschen auf so existentielle Weise wie William Shakespeares »König Lear«: Nachdem Lear seine Macht freiwillig abgegeben hat, stürzt er in eine bis an die Grenzen des Nichts reichende Krise, in der alle sicher geglaubten Werte in sich zusammenfallen. Intendant Uwe Eric Laufenberg inszeniert diese vielleicht schwärzeste aller Shakespeare-Tragödien mit Nicolas Brieger in der Titelrolle, die ab dem 19. Juni im Großen Haus zu erleben ist.

Sir Tom Stoppard rückt in seiner scharfsinnigen und wortwitzigen Trilogie »Die Küste Utopias« die russische »Intelligenzia« des 19. Jahrhunderts in den Mittelpunkt. Stoppard bringt so die Vorgeschichte der russischen Revolution in einem humorvollen Konversationsstück auf die Bühne. Nach »The Hard Problem« zeigt das Hessische Staatstheater Wiesbaden mit »Die Küste Utopias« die nächste Deutschsprachige Erstaufführung von Tom Stoppard. Der erste Teil »Aufbruch« hatte im vergangenen Herbst Premiere. Es folgen die Teile II und III »Schiffbruch« und »Bergung« wieder in der Inszenierung von Henriette Hörnigk. Auch eine Gesamtaufführung ist für die nächste Spielzeit geplant. Aufführung und Premieren ab dem 24. Juni im Kleinen Haus.

Mit Henrik Ibsens »Gespenster« ist eines der skandalumwittertsten Dramen des 19. Jahrhunderts auf der Wiesbadener Bühne zu erleben. Was Ibsen unter dem Teppich hervorkehrte, wollten seine Zeitgenossen nicht wahrhaben: Ehebruch, Alkoholismus, Geschlechtskrankheiten oder gar angedeuteter Inzest. In Johannes Leppers Inszenierung, die ab dem 29. Juni im Kleinen Haus zu erleben ist, spielen Anne Lebinsky und Tobias Lutze die komplizierte Mutter-Sohn-Beziehung in der moralisch zerrütteten Familie Alving.

In George Bernard Shaws brillantem Konversationsstück »Doktors Dilemma« steht nur noch ein lebensrettender Therapieplatz mit Impfung für Tuberkulose-Kranke zur Verfügung, es gibt jedoch zu viele akut vom Tode bedrohte Patienten: darunter ein Genie und ein Wohltäter. Welchen Fall wird der renommierte Mediziner Sir Colenso Ridgeon »priorisieren« (um es im aktuellen Jargon auszudrücken)? Uwe Eric Laufenberg wird in der Inszenierung von Tim Kramer die Titelrolle übernehmen, Premiere ist am 3. Juli im Kleinen Haus.

Salman Rushdies neuer Roman »Quichotte« erzählt, in Anlehnung an Cervantes Klassiker, die Geschichte eines einsamen Mannes: Der Rentner ist fernsehsüchtig und verliert sich völlig in der Welt der Shows und Serien – bis er sich in den TV-Star Miss Salma R verliebt und beschließt, sich auf seine »Quest« zu begeben und die hübsche Moderatorin zu seiner Frau zu machen. (Fast) immer an seiner Seite: sein Sohn Sancho, den er mit der Kraft seines Geistes neben sich auf den Beifahrersitz imaginiert. Zusammen reisen Vater und Sohn durch Trumps Amerika, in Zeiten von Rassismus, Opioid-Krise und einer Bevölkerung, die hoffnungslos reizüberflutet ist. Das Stück ist in einer Inszenierung von Daniel Kunze mit Rainer Kühn in der Titelrolle ab 7. Juli im Kleinen Haus zu sehen.

Mit »Admissions« ist ab 11. Juli in der Wartburg die Deutschsprachige Erstaufführung eines bitterbösen Stücks des jungen amerikanischen Autors Joshua Harmon in der Übersetzung unserer Dramaturgin Anika Bárdos zu sehen. Daniela Kerck inszeniert den wendungsreich-witzigen Abend, an dem sich die wohlmeinende weiße Mittelklasse die Frage gefallen lassen muss, wie liberal und aufgeschlossen ihr Weltbild im Angesicht des alltäglichen Rassismus ist, wenn es ans Eingemachte geht. Mutter und Sohn werden hier gespielt von Jaqueline McCauley und Linus Schütz.

Premiere Ballett

Mit dem Doppeltanzabend »Le sacre du printemps« reiht sich das Hessische Staatsballett mit zwei zeitgenössischen Positionen von FAUST-Theaterpreisgewinner Bryan Arias und Edward Clug in die lange Aufführungsgeschichte des »Frühlingsopfers« ein. Das Ballett ist ab dem 24. Juni im Großen Haus zu sehen.

Premieren JUST

Woyzeck erduldet, bis er handelt – und alles zerstört. In der Inszenierung von Regisseurin Marlene Anna Schäfer für die Klassiker-Reihe »White Boxx« wird das Erzählen über Woyzecks Geschichte selbst Teil des Theaterstücks. Die Spieler*innen schlüpfen in mehrere Rollen des Dramas und thematisieren durch den Verweis auf das historische Gutachten und den Prozess, dass die unterschiedlichen Darstellungsformen selbst Anteil daran haben, wie Woyzecks Geschichte immer wieder neu verstanden werden kann. »Woyzeck – White Boxx Vol. 3« (15+) ist ab 23. Juni in der Wartburg zu sehen.

In Kristine Stahls Inszenierung von »Das NEINhorn« (4+), einem Bilderbuch des preisgekrönten Autors Marc-Uwe Kling, wird die Geschichte eines trotzigen Einhorns erzählt. Es sagt einfach immer »Nein«, sodass seine Familie es bald nur noch NEINhorn nennt. Eines Tages reicht es dem NEINhorn, und es bricht aus seiner Zuckerwattewelt aus. Es trifft einen Waschbären, der nicht zuhört, einen Hund, dem alles schnuppe ist, und eine Prinzessin, die immer Widerworte gibt. Die vier sind ein ziemlich gutes Team. Das Stück ist ab 10. Juli im Studio zu erleben.

 Wiederaufnahme »Der Ring des Nibelungen«

Der neue Geschäftsführende Direktor Holger von Berg wird nach Amtsantritt im April erstmalig in dieser Funktion die Gelegenheit haben, eine Premiere des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden erleben zu dürfen: »Endlich geht der Vorhang wieder auf, endlich können die Künstlerinnen und Künstler wieder auf die Bühne, endlich können die Besucherinnen und Besucher Theater live erleben!«

So sehr sich Künstler*innen, Beschäftigte und die Theaterleitung darüber freuen, wieder für ihr Publikum spielen zu dürfen, konnte die Beteiligung des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden an der zyklischen Aufführung des »Der Ring des Nibelungen« leider nicht realisiert werden. Daher wurde nach langem und intensivem Diskussionsprozess von der Theaterleitung – mit Zustimmung des Orchestervorstandes – beschlossen, die Wiederaufnahme des »Ring des Nibelungen« von Richard Wagner in zwei zyklischen Aufführungs-Serien ab dem 29. Juni im Großen Haus mit Klavierbegleitung zu spielen.

Der Orchestervorstand bedauert, dass das Wieder-Zusammenspiel des Orchesters derzeit nicht zustande kommt: »Die aktuelle Pandemielage sowie die damit verbundenen Arbeitsschutzbestimmungen lassen es derzeit noch nicht zu, dass das Hessische Staatsorchester Wiesbaden mit großer Besetzung seinen Platz im räumlich beengten Orchestergraben einnimmt, um Wagners ›Ring‹ zu spielen.«

Der Generalmusikdirektor Patrick Lange erklärt zur Situation des Orchesters: »Die Erfahrungen aus den Orchesterproben zum ›Ring des Nibelungen‹ im letzten Jahr haben gezeigt, dass die Hinterbühne als Spielfläche für ein gemäß den geltenden Bestimmungen auf Abstand und mit großer Distanz elektroakustisch verstärkt musizierendem Orchester keine adäquate und künstlerisch vertretbare Alternative zum gewohnten Spiel im Orchestergraben ist. Die musikalischen Voraussetzungen sind mit denen der Neuproduktion ›Lady Macbeth von Mzensk‹ vom Herbst 2020 nicht vergleichbar. Ich bedauere sehr, die Wiederaufnahme des ›Rings‹ unter diesen Umständen nicht mit dem Hessischen Staatsorchester Wiesbaden verwirklichen zu können.«

Intendant Uwe Eric Laufenberg stellt fest: »Der ›Ring‹ ist ein so großartiges Werk, für das wir eine derart hervorragende Sängerbesetzung verpflichtet haben, dass es auch ein Erlebnis sein wird, dieses große Werk mit so virtuosen Pianisten wie Alexandra Goloubitskaia und Florian Frannek zu hören.«

Weiteres Programm

Auch die Schauspiele »Die Küste Utopias: Aufbruch«, »Die Pest« und »Szenen einer Ehe« sowie die JUST-Schauspiele »König Midas – ich! Oder: Wie werde ich klug?« (8+), »Konrad oder das Kind aus der Konservenbüchse« (6+) und »Die kleine Raupe« (3+) werden gezeigt. Außerdem sind das 8. Sinfoniekonzert »WIR 8«, Kammermusik und Extraveranstaltungen geplant.

Bis zur Wiedereröffnung am 19. Juni ist außerdem geplant, vom 11. bis 18. Juni, mit Ausnahme vom 13. Juni, die Lichtinstallation »Licht ins Dunkle« am Warmen Damm, zwischen 21.15 bis ca. 22 Uhr, als Zeichen der Hoffnung zu zeigen. Dem Publikum wird ein Bühnenbildelement aus der bisher noch nicht gezeigten Johann-Strauss-Operette »Der Zigeunerbaron« mit musikalischen Ausschnitten aus selbiger Operette, sowie »Einstein on the Beach« von Philip Glass und Richard Wagners »Ring ohne Worte« zu einer Lichtchoreografie präsentiert. Es wird gebeten, die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen vor Ort einzuhalten und genügend Abstand zu halten.

Das Hessische Staatstheater Wiesbaden hofft mit diesem Programm ein großes vielfältiges Angebot für das Publikum zu bieten.

Der Vorverkauf für die Vorstellungen bis zum 28. Juni startet am Montag, den 7. Juni, um 10 Uhr. Der Termin für den Vorverkauf für die Vorstellungen ab dem 29. Juni wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Eine Übersicht der geplanten Vorstellungen ab dem 19. Juni bis zum Ende der Spielzeit 2020.2021 und eine Kurzversion des Hygienekonzepts sind im Anhang zu finden. Tagesaktuelle Informationen gibt es auf der Homepage unter www.staatstheater-wiesbaden.de.

Weitere Informationen

Hygienekonzept

Das Hygienekonzept wird nach Situation und Bedarf fortgeführt und mit dem zuständigen Gesundheitsamt abgestimmt. Alle Vorstellungen finden unter strengen Schutz-und Hygienemaßnahmen statt. Um den Theaterbesuch während der Corona-Pandemie weiterhin sicher zu gestalten, werden u.a. folgende Maßnahmen beachtet bzw. sind zu beachten:

  • Nachweispflichten: Derzeit dürfen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen nur von getesteten oder geimpften oder genesen Personen besucht werden. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden ist verpflichtet dies beim Einlass zu kontrollieren. Jeder Besucher muss zum Nachweis geeignete Unterlagen (z. B. Impfausweis, Testnachweis, Nachweis zum »genesen« Status, etc.) mitbringen und sollte etwas mehr Zeit als gewohnt beim Einlass einkalkulieren.
  • Medizinische Mund-Nase-Bedeckung: Auf Anordnung des Landes Hessen gilt innerhalb des Theatergebäudes die Pflicht, eine medizinische MundNaseBedeckung (MNB) zu tragen. Nur während der Vorstellung ist es erlaubt die Maske abzunehmen.
  • Die raumlufttechnischen Anlagen werden fortlaufend vom TÜV geprüft und entsprechen den geltenden Normen der Spielstätten. Die Luftwechselrate in den Spielstätten Großes und Kleines Haus liegt bei ca. 6- bis 7-fachem Frischluftaustausch pro Stunde.
  • Datenerhebung beim Kartenkauf: Um im Verdachtsfall die Nachverfolgung der Infektionskette sicherstellen zu können, ist das Hessische Staatstheater Wiesbaden als Veranstalter verpflichtet, Teilnehmerlisten zu führen. Aus diesem Grund müssen wir die Besucher*innen bitten, beim Kartenkauf Namen, Anschrift und Telefonnummer zu hinterlegen. Sollte für mehrere Personen Karten gekauft werden, so sind auch deren persönliche Daten bereitzuhalten und auf Nachfrage mitzuteilen. Die Teilnehmerlisten führt das Hessische Staatstheater Wiesbaden nach Art. 5 DSGVO unter Einhaltung datenschutzrechtlicher Grundsätze und werden nach einem Monat wieder gelöscht. Die Artikel 13, 15, 18 und 20 der DSGVO finden keine Anwendung.

Zusatz zur Wartburg:

  • Der Einlassbeginn ist 30 Minuten vor Beginn der jeweiligen Vorstellung möglich.
  • Die Einrichtung einer Abendkasse ist im Bereich des Foyers vorgesehen.
  • Es gibt keine Pausen und keinen Gastronomiebetrieb.
  • Nach der Vorstellung werden die Zuschauer reihenweise durch das Abendpersonal nach draußen geleitet.

 Ausführliche Erläuterungen zum Hygienekonzept sind im Anhang »Beipackzettel« enthalten und gibt es tagesaktuell auf der Homepage unter www.staatstheater-wiesbaden.de.

Umgang mit bereits gekauften oder reservierten Karten

Alle bereits gekauften oder reservierten Karten für Vorstellungen bis zum 18. Juli sind nicht mehr gültig. Für die neuen Vorstellungen müssen neue Karten erworben werden. Alle Karten der abgesagten Vorstellungen werden automatisch storniert, wenn Zuschauer*innen ihre Kontodaten hinterlegt haben. Der Betrag wird auf die hinterlegte Bankverbindung erstattet. Für die Stornierung müssen Karteninhaber*innen nicht eigens an die Theaterkasse kommen.

Alle Besucher, deren Kontodaten nicht hinterlegt sind, oder die per Kreditkarte bzw. PayPal gekauft haben, wenden sich bitte an die Theaterkasse. Das geht vor Ort oder telefonisch unter Vorlage des Tickets bzw. Nennung der Auftragsnummer, damit die Eintrittskarten rückerstattet werden können. Karteninhaber*innen müssen sich auch nicht sofort melden und werden gebeten, sich immer an die Verkaufsstelle zu wenden, bei der die Karten erworben wurden.

Wenn als Gruppe gebucht wurde, ist das Gruppenbüro zuständig.

Abonnent*innen erhalten automatisch eine Rücküberweisung der ausgefallenen Vorstellung, wenn die Kontodaten hinterlegt sind. Wenn stattdessen ein Umtauschschein gewünscht ist, wird gebeten, sich an das Abonnementbüro zu wenden.

 Öffnungszeiten der Theaterkasse sowie des Abo- und Gruppenbüros

Bleibt die Inzidenz der Stadt Wiesbaden weiterhin unter 100 wird die Theaterkasse, das Abo- und Gruppenbüro für Publikumsverkehr am 15. Juni öffnen können. Andernfalls sind die Theaterkasse, das Abo- und Gruppenbüro telefonisch oder per E-Mail erreichbar.

Die Theaterkasse im Großen Haus ist von montags bis freitags, von 10 bis 19.30 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet, außerdem telefonisch unter 0611.132 325 oder per E-Mail unter vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de zu erreichen. Die Abendkasse ist jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn in der jeweiligen Spielstätte geöffnet.

Für eine telefonische Beratung zum gesamten Abonnement-Angebot steht das Abonnement-Büro ab 7. Juni montags, mittwochs und freitags von 10 bis 18 Uhr, dienstags und donnerstags von 10 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr unter 0611.132 340 oder per E-Mail unter abonnement@staatstheater-wiesbaden.de zur Verfügung. Auch für das Abo-Büro gilt: Wenn die Inzidenzen unter 100 bleiben, ist eine Beratung ab 15. Juni vor Ort möglich.

Das Gruppenbüro ist montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr sowie freitags von 9 bis 15 Uhr persönlich, telefonisch unter der 0611.132 300 oder per E-Mail unter gruppenticket@staatstheater-wiesbaden.de erreichbar.

Hessisches Staatstheater Wiesbaden setzt Spielbetrieb bis einschließlich 31. Mai aus

logo-maifestspiele21Der Spielbetrieb wird pandemiebedingt und im Sinne der Planungssicherheit bis einschließlich Montag, den 31. Mai 2021 in allen Spielstätten ausgesetzt.

Der Juni-Spielplan und der nächste Vorverkaufstermin werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Umgang mit bereits gekauften oder reservierten Karten

Alle Karten der abgesagten Vorstellungen werden automatisch storniert, wenn Zuschauer*innen ihre Kontodaten hinterlegt haben. Der Betrag wird auf die hinterlegte Bankverbindung erstattet. Für die Stornierung müssen Karteninhaber*innen nicht eigens an die Theaterkasse kommen.

Alle Besucher, deren Kontodaten nicht hinterlegt sind, oder die per Kreditkarte bzw. PayPal gekauft haben, wenden sich bitte an die Theaterkasse. Das geht telefonisch unter Nennung der Auftragsnummer, damit die Eintrittskarten rückerstattet werden können. Karteninhaber*innen müssen sich auch nicht sofort melden und werden gebeten, sich immer an die Verkaufsstelle zu wenden, bei der die Karten erworben wurden.

Wenn als Gruppe gebucht wurde, ist das Gruppenbüro zuständig und telefonisch unter 0611.132 300 oder per E-Mail an gruppenticket@staatstheater-wiesbaden.de zu erreichen.

Abonnenten erhalten automatisch eine Rücküberweisung der ausgefallenen Vorstellung, wenn die Kontodaten hinterlegt sind. Wenn stattdessen ein Umtauschschein gewünscht ist, wird gebeten, sich an das Abonnementbüro zu wenden. Abonnenten erreichen bei Fragen das Abonnementbüro telefonisch unter 0611.132 340 oder per E-Mail an abonnement@staatstheater-wiesbaden.de.

Die Metropolitan Opera zu Gast im Hessischen Staatstheater Wiesbaden

logo-maifestspiele21Die New Yorker Metropolitan Opera führt ihre »Met Stars Live in Concert«-Reihe am Hessischen Staatstheater Wiesbaden fort. In dem Livestream-Konzert am Samstag, den 8. Mai 2021 aus dem Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden präsentieren die Sopranistinnen Christine Goerke und Elza van den Heever, der Tenor Andreas Schager und der Bariton Michael Volle ein besonderes Programm unter dem Motto »Wagnerians in Concert«.

Die Solisten des Abends gehören zu den führenden Wagner-Interpreten. Sie singen nicht nur regelmäßig auf der New Yorker Bühne, sondern auch in Wiesbaden: Andreas Schager übernimmt in den Vorstellungen im Mai die Partie des Siegfried in Wagners »Ring des Nibelungen«. Er war in Wiesbaden u.a. als Tannhäuser und in einem Wagner-Abend zu sehen. Michael Volle gastierte in den Maifestspiel-Specials 2020 mit einem Galaabend und sang die Partie des Hans Sachs in Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg«. Christine Goerke und Elza van den Heever debütieren in der »Met Stars Live in Concert«-Reihe am Hessischen Staatstheater Wiesbaden.

Neben Arien und Duetten aus Wagners Opern sowie Liedern von Richard Strauss, stehen Wagners Wesendonck-Lieder und die Schlussszene aus Strauss‘ »Die Frau ohne Schatten« auf dem Programm.

Das prächtige Foyer schafft mit der beeindruckenden Deckenmalerei und den stuckverzierten Wänden eine besondere Atmosphäre für dieses Konzert. Der Prunkbau des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden wurde 1894 unter Anwesenheit Kaiser Wilhelms II. eröffnet und zählt bis heute zu den kulturellen Highlights in der Region.

Das Konzert wird live auf der Website der Met übertragen. Danach ist das Programm für weitere 14 Tage als »Stream on Demand« verfügbar. Die moderierten Konzerte werden mit mehreren Kameras gefilmt, die per Satellit mit einem Regieraum in New York City verbunden sind, wo sich Gary Halvorson, der preisgekrönte Regisseur der Live in HD-Kinoübertragungen der Met, befindet und Regie führt. Tickets für den Livestream sowie die »Streams on Demand« sind für 20 US-Dollar auf der Website der Met unter www.metopera.org erhältlich.

Auch das Hessische Staatstheater Wiesbaden überlegt, wenn es den Spielbetrieb im Mai vor Publikum nicht wieder aufnehmen kann, Teile seines Programms im Stream anzubieten.

Das vorläufige Programm des Konzerts am 8. Mai:

  • »Dich, teure Halle« aus Wagners »Tannhäuser«
  • »Allerseelen«, Op. 10, No. 8 von Richard Strauss
  • »Cäcilie« Op. 27, No. 2 von Richard Strauss
  • »Wie Todesahnung … O du, mein holder Abendstern« aus Wagners »Tannhäuser«
  • »Ein Schwert verhiess mir der Vater« aus Wagners »Die Walküre«
  • Wesendonck Lieder, WWV 91 von Richard Wagner: »Der Engel«, »Stehe still!«, »Im Treibhaus«, »Schmerzen«, »Träume«
  • »Wirst du des Vaters Wahl nicht schelten?« aus Wagners »Der Fliegende Holländer«
  • »Winterstürme wichen dem Wonnemond … Du bist der Lenz« aus Wagners »Die Walküre«
  • »Abendlich strahlt der Sonne Auge« aus Wagners »Das Rheingold«
  • »Nur eine Waffe taugt« aus Wagners »Parsifal«
  • »Euch Lüften … Entweihte Götter!« aus Wagners »Lohengrin«
  • »Nun will ich jubeln« aus R. Strauss’ »Die Frau ohne Schatten«

Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Hessisches Staatstheater Wiesbaden – Verschiebung Vorverkaufsstart für die Vorstellungen im Mai

logo-maifestspiele21Der Vorverkaufsstart für die Vorstellungen im Mai, der für den 14. April 2021 geplant war, muss pandemiebedingt leider verschoben werden.

Aufgrund der Entwicklung des Pandemiegeschehens muss das Hessische Staatstheater Wiesbaden die geplanten Vorstellungen ab Montag, den 19. April 2021 bis einschließlich Dienstag, den 18. Mai 2021 in allen Spielstätten absagen.

Die Festsetzung des Vorverkaufstermins ist von den kommenden politischen Entscheidungen auf Bundesebene abhängig und kann daher erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.

Der Spielplan ab Mittwoch, den 19. Mai und der nächste Vorverkaufstermin werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Ersatzprogramm

Kartenverkauf

Umgang mit bereits gekauften oder reservierten Karten

Alle Karten der abgesagten Vorstellungen werden automatisch storniert, wenn Zuschauer ihre Kontodaten hinterlegt haben. Der Betrag wird auf die hinterlegte Bankverbindung erstattet. Für die Stornierung müssen Karteninhaber*innen nicht eigens an die Theaterkasse kommen.

Alle Besucher, deren Kontodaten nicht hinterlegt sind, oder die per Kreditkarte bzw. PayPal gekauft haben, wenden sich bitte an die Theaterkasse. Das geht telefonisch unter Nennung der Auftragsnummer, damit die Eintrittskarten rückerstattet werden können. Karteninhaber*innen müssen sich auch nicht sofort melden und werden gebeten, sich immer an die Verkaufsstelle zu wenden, bei der die Karten erworben wurden.

Wenn als Gruppe gebucht wurde, ist das Gruppenbüro zuständig und telefonisch unter 0611.132 300 oder per E-Mail an gruppenticket@staatstheater-wiesbaden.de zu erreichen.

Abonnent erhalten automatisch eine Rücküberweisung der ausgefallenen Vorstellung, wenn die Kontodaten hinterlegt sind. Wenn stattdessen ein Umtauschschein gewünscht ist, wird gebeten, sich an das Abonnementbüro zu wenden. Abonnenten erreichen bei Fragen das Abonnementbüro telefonisch unter 0611.132 340 oder per E-Mail an abonnement@staatstheater-wiesbaden.de.

Holger von Berg wird Geschäftsführender Direktor des Staatstheaters Wiesbaden

Wiesbaden. Der bisherige Geschäftsführer der Bayreuther Festspiele, Holger von Berg, übernimmt am 1. April die Funktion des Geschäftsführenden Direktors des hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Von Berg ist Beschäftigter des Freistaates Bayern und wird die Funktion bis auf Weiteres im Rahmen einer Zuweisung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst an das Land Hessen wahrnehmen. Der bisherige Geschäftsführende Direktor Bernd Fülle war im Oktober in den Ruhestand getreten.

„Ich freue mich sehr, dass wir mit Holger von Berg einen Theatermanager mit einer beeindruckenden Breite an Leitungs- und Verwaltungserfahrungen für die verantwortungsvolle Aufgabe in Wiesbaden gewinnen konnten“, erklärt Kunstministerin Dorn. „Er hat uns nicht nur durch seine große Kompetenz, sondern auch durch seine hohe Motivation und sehr gute Kenntnis des Staatstheaters in Wiesbaden überzeugt. Er hat in diesen Zeiten coronabedingter Einschränkungen, die ein Theater vor beträchtliche auch finanzielle Herausforderungen stellen, sicher keine leichte Aufgabe vor sich. Ich wünsche Holger von Berg eine glückliche Hand und bin sicher, dass er gemeinsam mit dem Intendanten Uwe-Eric Laufenberg das Staatstheater Wiesbaden mit hohem Einsatz und großer Kompetenz leiten wird.“

Wiesbadens Kulturdezernent Axel Imholz begrüßt diesen Schritt ebenfalls sehr: „Holger von Berg ist für Wiesbaden ein Glücksfall in Zeiten großer Herausforderungen. Sowohl die aktuell schwierige Situation aufgrund der Pandemie aber auch die zukünftige Entwicklung des Wiesbadener Staatstheaters verlangen nach einer Person mit hoher Kompetenz, vielfältigen Erfahrungen und Gestaltungskraft. All dies bringt Holger von Berg mit. Ich freue mich auf die vor uns liegende Zusammenarbeit.“

„Meine ersten Theatererlebnisse als Gymnasiast verbinde ich mit dem Staatstheater in Wiesbaden, auch in meiner Frankfurter Zeit habe ich viele beeindruckende Aufführungen hier erlebt“, erklärte Holger von Berg. „Ich freue mich daher außerordentlich, in meiner hessischen Heimat trotz nicht einfacher Zeiten in verantwortlicher Position gemeinsam mit Uwe-Eric Laufenberg für das Staatstheater in der Landeshauptstadt tätig werden zu dürfen.“

Holger von Berg, Jahrgang 1966, verbindet viel mit Hessen: Er stammt aus Gründau bei Gelnhausen und schloss sein Studium an der Goethe-Universität Frankfurt als Diplom-Volkswirt ab. Auch seine allerersten Erfahrungen am Theater sammelte er in der Mainmetropole – an der Abendkasse der Alten Oper Frankfurt. Seine nächsten Stationen führten ihn an die Theater in Neustrelitz und in Regensburg, 14 Jahre lang war er anschließend Geschäftsführender Direktor des Residenztheaters in München. Im April 2016 wechselte er zu den Bayreuther Festspielen und leitete als Geschäftsführer den wirtschaftlichen Bereich.

»Maifestspiel-Specials« und Ersatzprogramm im Mai 2021

logo-maifestspiele21Der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden hat am 16. März 2021 beschlossen, die Internationalen Maifestspiele 2021 wegen der Corona-Pandemie nicht gänzlich ausfallen zu lassen, sondern mit »Maifestspiel-Specials« und einem Ersatzprogramm möglich zu machen.

In der Pressekonferenz am 17. März stellte Intendant und Künstlerischer Leiter Uwe Eric Laufenberg gemeinsam mit seinem Team die Pläne für das Programm vor.

Die Termine für das gesamte Mai-Programm sind jetzt online. Der Vorverkaufsstart, der für den 14. April 2021 geplant war, muss pandemiebedingt leider verschoben werden. Die Festsetzung des Vorverkaufstermins ist von den kommenden politischen Entscheidungen auf Bundesebene abhängig und kann daher erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.

Ersatzprogramm

Kilian Engels wird neuer Kurator der WIESBADEN BIENNALE

Wiesbaden Biennale 2018  © Foto Diether v. Goddenthow-
Wiesbaden Biennale 2018 © Foto Diether v. Goddenthow-

Kilian Engels wird ab der Spielzeit 2021.2022 neuer Kurator der WIESBADEN BIENNALE. Er wird gemeinsam mit Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, die nächste Ausgabe des Festivals realisieren. Mit einem neuen Konzept wird sich die WIESBADEN BIENNALE neu erfinden und neue Wege gehen.

»Mit Kilian Engels ist es uns gelungen, für die WIESBADEN BIENNALE wieder einen der ästhetisch innovativsten und politisch engagiertesten Köpfe des internationalen Theaters für Wiesbaden zu gewinnen«, freut sich Uwe Eric Laufenberg.

Kilian Engels studierte Philosophie und Literaturwissenschaften in Bonn und Oxford. Von 2005 bis 2019 leitete er das Münchner Festival »Radikal jung« und präsentierte dort erste Gastspiele in Deutschland von u.a. Julien Gosselin, Samira Elagoz, Miloš Lolič, Florentina Holzinger und Vincent Riebeek, Tiago Rodrigues, Anat Eisenberg, Ariah Lester, Csaba Polgár, Julia Mounsey und Peter Mills Weiss. Er war Chefdramaturg am Münchner Volkstheater und stellvertretender Direktor der Otto-Falckenberg-Schule. Außerdem arbeitete er für die Salzburger Festspiele, die Mülheimer Theatertage und die Bonner Biennale.

Die WIESBADEN BIENNALE ist ein Festival des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Es steht für einen Ort der politischen und ästhetischen Auseinandersetzung jenseits aller Spartengrenzen und hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einer starken eigenen Marke entwickelt, deren Schwerpunkt auf Neuproduktionen international renommierter Künstler*innen und der Bespielung des öffentlichen Raumes der hessischen Landeshauptstadt liegt. Die nächste Ausgabe ist für 2022 geplant.

»Ich freue mich sehr darauf, die WIESBADEN BIENNALE gestalten zu können. Durch die hervorragende Arbeit von Maria Magdalena Ludewig und Martin Hammer in der Vergangenheit ist das eine echte Herausforderung. Mir wird es um Theater im weitesten Sinn als postdigitale Kunstform in einer postpandemischen Welt gehen. Um Kopräsenz und Koexistenz. Darum, was Europa für uns noch sein kann. Um historische, gegenwärtige und zukünftige Verantwortung. Die WIESBADEN BIENNALE stelle ich mir vor als Ort des Erlebens, der Begegnung, des Austauschs sowie der Verhandlung von Realitäten. Und nicht zuletzt: als ein Fest«, sagt Kilian Engels.