Kategorie-Archiv: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz

Ministerpräsidentin Malu Dreyer betont auf Neujahrsempfang: Unsere Werte machen uns stark für die Zukunft

Umgeben von glücksbringenden Schornsteinfegern aus ganz Rheinland-Pfalz begrüßt Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim traditionellen Neujahrsempfang in der Mainzer Staatskanzlei am 10. Januar 2018 über Gäste aus Gesellschaft, Kultur, Kirchen und Wirtschaft. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
Umgeben von glücksbringenden Schornsteinfegern aus ganz Rheinland-Pfalz begrüßt Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim traditionellen Neujahrsempfang in der Mainzer Staatskanzlei am 10. Januar 2018 über Gäste aus Gesellschaft, Kultur, Kirchen und Wirtschaft. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Auch in diesem Jahr hatte die  Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz Malu Dreyer Persönlichkeiten aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens in die Mainzer Staatskanzlei zum Neujahrsempfang eingeladen.
„Unsere Werte machen uns stark für eine positive Zukunft. Lassen Sie uns gemeinsam dafür arbeiten, dass Rheinland-Pfalz solidarisch, stabil und erfolgreich bleibt. Frieden, Freiheit und Demokratie sind elementare Bestandteile unserer Gesellschaft, für die es sich lohnt einzustehen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer vor rund 350 Gästen aus Politik, Gesellschaft, Kultur, Kirchen und Wirtschaft. Gerade in diesen Zeiten des Wandels sei es wichtig, den Zusammenhalt in der Vielfalt zu stärken. Das werde weiterhin ihr Schwerpunktthema als Ministerpräsidentin bleiben.

Die Landesregierung habe alle Menschen im Blick, um gute Rahmenbedingungen für ein sicheres, selbstbestimmtes Leben zu gestalten. Ob in der Stadt oder auf dem Land, Rheinland-Pfalz sei überall lebenswert- und liebenswert. Die Landesregierung unterstütze und stärke die Regionen mit einer guten finanziellen Ausstattung der Kommunen, etwa ein Drittel des Landeshaushaltes gehe an die Städte, Kreise und Gemeinden. Rheinland-Pfalz sei eines der exportstärksten Länder mit einer überdurchschnittlichen Wirtschaftskraft und innovativen Unternehmen. „Wir investieren in schnelles Internet, sichere Straßen und die Sicherung des Fachkräftenachwuchses, damit alle Regionen an der rasanten Entwicklung der digitalen Revolution teilhaben können“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Jeder Gast erhielt bei der Begrüßung seinen persönlichen kleinen Glückbringer überreicht. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
Jeder Gast erhielt bei der Begrüßung seinen persönlichen kleinen Glückbringer überreicht. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Übergang von Schule ins Arbeitsleben und die Integration Zugewanderter seien weitere Themen, mit denen die Landesregierung die Zukunft der Arbeit gestalte. Rheinland-Pfalz zeichne sich durch eine gelungene Sozialpartnerschaft aus, die sich besonders an einer gemeinsamen Fachkräftestrategie zeige.

Ihren Gästen dankte die Ministerpräsidentin für ihr Engagement in ihren jeweiligen Bereichen. „Sie alle prägen den Erfolg unseres Landes maßgeblich mit. Ob in der Wirtschaft und Wissenschaft, in der Politik, in Kirchen, Kommunen oder ehrenamtlichen Initiativen. Es ist ganz besonders auch Ihr Verdienst, dass Rheinland-Pfalz so sicher, stark und solidarisch ist. Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Einen besonderen Dank richtete sie an die Feuerwehren und Rettungskräfte, die wegen der aktuellen Hochwasserlage rund um die Uhr im Einsatz für die Menschen vor Ort sind.

„Das Motto der Bundesratspräsidentschaft im vergangenen Jahr „Zusammen sind wir Deutschland“ leben die Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen jeden Tag. Wir sind ein Land, in dem sich besonders viele Menschen für ihre Mitmenschen einsetzen. Ich blicke voller Zuversicht in das neue Jahr, weil ich um die Möglichkeiten und Stärken von Rheinland-Pfalz weiß“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, auf ein gutes, erfolgreiches und hoffentlich friedliches Jahr 2017. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass unsere Gesellschaft stark bleibt und auch in schwierigen Zeiten zusammenhält. Unser Staat ist stark. Wir haben allen Grund zur Zuversicht. Aber es ist auch entscheidend, dass wir uns engagieren für unsere Werte im Wissen um unsere Stärken, die unsere vielfältige Gesellschaft ausmachen, und im Streben nach einer positiven Zukunft, so die Ministerpräsidentin. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, auf ein gutes, erfolgreiches und hoffentlich friedliches Jahr 2017. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass unsere Gesellschaft stark bleibt und auch in schwierigen Zeiten zusammenhält. Unser Staat ist stark. Wir haben allen Grund zur Zuversicht. Aber es ist auch entscheidend, dass wir uns engagieren für unsere Werte im Wissen um unsere Stärken, die unsere vielfältige Gesellschaft ausmachen, und im Streben nach einer positiven Zukunft, so die Ministerpräsidentin. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Mit Vorfreunde schaute sie auf einige der wichtigen Ereignisse des neuen Jahres, den Antrittsbesuch des Bundespräsidenten, die Feierlichkeiten zu 225 Jahre Mainzer Republik und 200 Jahre Raiffeisen, die Karl Marx-Ausstellung anlässlich des 200. Geburtstages des Philosophen oder auf die Erinnerung an 100 Jahre Frauenwahlrecht. „Großartige Frauen haben sich gegen Unterdrückung und gesellschaftliche Zwänge aufgelehnt. Sie haben gezeigt, dass man mit Mut die Welt zum Besseren verändern kann“, so die Ministerpräsidentin.

Nach der Rede der Ministerpräsidentin standen die Begegnung und das Gespräch im Vordergrund.

(Quelle: Staatskanzlei. Dokumentation: Diether v. Goddenthow)

Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigt Joachim Mertes

Mit großer Betroffenheit und Trauer hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer auf den Tod des früheren rheinland-pfälzischen Landtagspräsidenten Joachim Mertes reagiert. „Wir verlieren mit Joachim Mertes einen Vollblutpolitiker, der sich mit ganzer Kraft für die Menschen eingesetzt hat. Er war 33 Jahre Parlamentarier mit Leib und Seele. Davon hat er zehn Jahre als Landtagspräsident die Landespolitik in herausragender Weise geprägt“, so die Ministerpräsidentin.
Seine Reden seien substanziell und voller Durchdringungskraft gewesen, sein Politikstil unverkennbar und unverwechselbar. „Joachim Mertes war ein kritischer Kopf, der sich nicht davor gescheut hat, eine klare Kante zu zeigen. Das Parlament war für ihn ein lebendiger Ort der Begegnung“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. In seiner Zeit als Parlamentarier sei es Joachim Mertes ein besonderes Anliegen gewesen, die Partnerschaftsbeziehungen zu den europäischen Nachbarn zu pflegen. Als leidenschaftlicher Europäer habe er Brücken gebaut und sich insbesondere um die rheinland-pfälzischen Partnerregionen große Verdienste erworben.
„Wir trauern mit seiner Familie und seinen Freunden um einen großartigen Menschen und Politiker. Seine Lebensleistung wird für immer in dankbarer Erinnerung bleiben“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Carl-Zuckmayer-Medaille 2018 für deutsch-japanische Schriftstellerin Yoko Tawada aus

Die deutsch-japanische Schriftstellerin Yoko Tawada wird für ihre Verdienste um die deutsche Sprache die Carl-Zuckmayer-Medaille 2018 erhalten. „Yoko Tawada macht seit vielen Jahren mit spielerischen und phantastischen Romanen, Erzählungen, Gedichten und Theaterstücken auf sich aufmerksam. Durch ihre Bi-Kulturalität hat sie eine ganz originäre Sprachweise entwickelt, mit der sie immer wieder Grenzen überschreitet und insbesondere ein jüngeres Publikum begeistert. Bei der aktuellen Studierendengeneration ist sie eine der meistgelesenen Autorinnen deutscher Sprache“, begründete Ministerpräsidentin Malu Dreyer ihre Entscheidung, die sie auf Empfehlung einer Fachkommission getroffen hat.

Yoko Tawada wurde 1960 in Tokyo geboren und lebt seit über 30 Jahren in Deutschland. Die Autorin schreibt auf Deutsch und Japanisch und wurde für ihr Werk bereits vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2016 mit dem Kleist-Preis. Seit 2012 ist sie Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. „Die literarische Arbeit von Yoko Tawada beweist in besonderer Weise, dass sich die Wirklichkeit mit Hilfe der Kunst besser wahrnehmen lässt. Mit ihren wunderbaren Wortbildern geht sie den Schönheiten der deutschen Sprache auf den Grund“, so die Ministerpräsidentin. Mit der Auszeichnung einer Autorin, die aus einem anderen Kulturkreis stamme und in Deutschland heimisch geworden sei, wolle sie aber auch im Sinne Carl Zuckmayers ein Zeichen für Weltoffenheit setzen.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer wird die bundesweit beachtete Auszeichnung bei einem Festakt am 18. Januar 2018 im Mainzer Staatstheater verleihen. Mit der Carl-Zuckmayer-Medaille ehrt das Land Rheinland-Pfalz seit 1979 Persönlichkeiten, die sich um die deutsche Sprache verdient gemacht haben. Die Verleihung findet immer am 18. Januar, dem Todestag des großen rheinhessischen Dichters, statt. Der Preisträger bekommt die von dem Künstler Otto Kallenbach geschaffene Medaille sowie ein 30-Liter-Fass mit dem von Carl Zuckmayer geschätzten Nackenheimer Wein.

Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille sind:
Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn (2014) und Bruno Ganz (2015), Sven Regener (2016), Joachim Meyerhoff (2017).

Der Kommission unter Leitung von Staatsminister Prof. Dr. Konrad Wolf gehörten an:
Joachim Meyerhoff (Preisträger 2017), Professor Dr. Lothar Bluhm (Universität Koblenz-Landau), Monika Böss (stellvertretende Landesvorsitzende des Verbands deutscher Schriftsteller), Eberhard Duchstein (Buchhändler), Petra Gerster (Moderatorin und Autorin), Professorin Dr. Dagmar von Hoff (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz), Peter Krawietz (Präsident der Carl-Zuckmayer-Gesellschaft Mainz e.V.), Melanie Mohr (Staatskanzlei), Markus Müller (Intendant des Staatstheaters Mainz), Petra Plättner (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz), Professor Dr. Ulrich Port (Universität Trier), Denis Scheck (Literaturkritiker), Susanne Schmaltz (Journalistin) und Dr. Joachim Unseld (Verleger, Frankfurter Verlagsanstalt).

27. Tag der Deutschen Einheit – Abschieds-Empfang der Länderdelegationen im Museum für Antike Schifffahrt Mainz

„Blue Man“, die Band des Landespolizeiorchester, Rheinland-Pfalz, heizt den Länderdelegierten und ihren "Betreuern" vor dem Museum für Antike Schifffahrt ordentlich ein. Foto: Diether v. Goddenthow
„Blue Man“, die Band des Landespolizeiorchester, Rheinland-Pfalz, heizt den Länderdelegierten und ihren „Betreuern“ vor dem Museum für Antike Schifffahrt ordentlich ein. Foto: Diether v. Goddenthow
"Und mit Gesang geht es ins ....", nach 20 Minuten heiße Rhythmen folgen die Gäste den Blue Man ins wunderbare Ambiente des Schifffahrt-Museums. Foto: Diether v. Goddenthow
„Und mit Gesang geht es ins ….“, nach 20 Minuten heiße Rhythmen folgen die Gäste den Blue Man ins wunderbare Ambiente des Schifffahrt-Museums. Foto: Diether v. Goddenthow

Als einen weiteren Höhepunkt und krönenden Abschluss ihres Mainz-Besuches anlässlich des Tages der Deutschen Einheit empfingen am 3.Oktober 2017 der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Hendrik Hering und der Chef der Mainzer Staatskanzlei, Staatssekretär Clemens Hoch, die Bürgerdelegationen aller Bundesländer im Museum für Antike Schifffahrt. Unterstützt wurden sie dabei von der Ahrweinkönigin Burgundia Irena Schmitz, der Naheweinkönigin Silvia Orth und der Mittelrheinweinkönigin Daniela Simon. Für musikalisch beste Stimmung sorgten die „Blue Man“ des Landespolizeiorchesters Rheinland-Pfalz.

v.l.i.n.r.:Chef der Mainzer Staatskanzlei, Staatssekretär Clemens Hoch, Mittelrheinweinkönigin Daniela Simon, Naheweinkönigin Silvia Orth, Ahrweinkönigin Burgundia Irena Schmitz und Landtagspräsident  Hendrik Hering begrüßen die 160  Ehrenamtlichen der Bürgerdelegationen im Museum für Antike Schifffahrt. Foto: Diether v. Goddenthow
v.li.n.r.:Chef der Mainzer Staatskanzlei, Staatssekretär Clemens Hoch, Mittelrheinweinkönigin Daniela Simon, Naheweinkönigin Silvia Orth, Ahrweinkönigin Burgundia Irena Schmitz und Landtagspräsident Hendrik Hering begrüßen die 160 Ehrenamtlichen der Bürgerdelegationen im Museum für Antike Schifffahrt. Foto: Diether v. Goddenthow

Die überwiegend jüngeren Bürgerdelegierten der Länder waren vom zweitägigen abwechslungsreichen Programm begeistert. Höhepunkte waren unter anderem am 2. Oktober 2017: Empfang im Festsaal der Staatskanzlei mit Begrüßung durch Frau Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Besuch des Landtags und Informationen zur Demokratiegeschichte, abends Empfang der Landeshauptstadt Mainz, der Weinhauptstadt Deutschlands, im Frankfurter Hof mit Begrüßung durch Oberbürgermeister Michael Ebling, einem Show-Programm und einer moderierten Weinprobe begleitet von kulinarischen Köstlichkeiten. Am 3. Oktober: Ökumenischer Festgottesdienst im Hohen Dom zu Mainz, Festakt im Großen Saal der Rheingoldhalle und anschließender Empfang des Bundespräsidenten im Gutenbergsaal und in den Foyers der Rheingoldhalle. Besuch des Bürgerfestes und der Ländermeile in der Mainzer Innenstadt.

Landtagspräsident Hendrik Hering. Foto: Diether v. Goddenthow
Landtagspräsident Hendrik Hering. Foto: Diether v. Goddenthow

„Auch das Fest der Deutschen Einheit so feiern zu können, war Gemeinschaftswerk. Es war nur möglich, weil über 1000 Menschen spontan sich bereit erklärt haben zu sagen: ‚Wir helfen ehrenamtlich! Wir wollen keinen Cent dafür haben!’“, so Landtagspräsident Hendrik Hering, und das sei auch ein Beleg dafür, „dass wir keine Gesellschaft von Egoisten sind, sondern der Großteil ist bereit, sich zu engagieren.“ Dieses ehrenamtliche Engagement mache die Gesellschaft auch stark gegen die, die gegen Demokratie und Andere seien.

Blue Man - sorgten für musikalische beste Stimmung, Foto: Heike v. Goddenthow
Blue Man – sorgten musikalisch für beste Stimmung, Foto: Heike v. Goddenthow

Die Arbeit der Ehrenamtlichen versöhne die Gesellschaft, ob im örtlichen Gemeinwesen oder in den Ländern. Ehrenamtliche seien Leute, so der Landtagspräsident, die etwas bewegten und gemeinsam auf den Weg bringen wollten. Und dieses Fest der Deutschen Einheit in Mainz, welches so toll gelaufen sei, wäre ein Beleg mehr dafür, was Menschen auf den Weg bringen könnten, wenn sie zusammenwirkten. Wenn jeder bereit sei einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten, kriege man tolle Ziele hin, sagte Hering und rief ins Gedächtnis, wem wir den Tag der Deutschen Einheit, den wir bereits das 27. Mal feierten, zu verdanken haben: „Weil sich Bürger engagiert haben und unglaublichen Mut gehabt haben und 1989 in der DDR auf die Straße gegangen sind, und für die Freiheit und Einheit Deutschlands demonstriert haben. Keiner von ihnen wusste, ob sie nicht am nächsten Tag dafür verhaftet würden, oder sie Repressalien zu befürchten hätten. Sie hatten einen unglaublichen Mut.“, sagte der Landtagspräsident.

Die Delegierten waren auch über das wunderbare Ambiente des Museums für Antike Schifffahrt begeistert. Foto: Diether v. Goddenthow
Die Delegierten waren auch über das wunderbare Ambiente des Museums für Antike Schifffahrt begeistert. Foto: Diether v. Goddenthow

Hering dankte allen Beteiligten, die dieses Fest zur Einheit ermöglicht hätten, und insbesondere in diesem Zusammenhang der Polizei: „Das ist natürlich ein schwerer Job, da für Sicherheit zu sorgen. Und jeder Polizist, den man angetroffen hat, war freundlich, zuvorkommend und hat eine positive Ausstrahlung gehabt.“, so der Landtagspräsident. Frenetischer Applaus der Delegierten!

Geselliges Beisammensein beim krönenden Abschluss ihres Mainz-Besuches anlässlich des Tages der Deutschen Einheit.Foto: Heike v. Goddenthow
Geselliges Beisammensein beim krönenden Abschluss ihres Mainz-Besuches anlässlich des Tags der Deutschen Einheit. Foto: Heike v. Goddenthow

Zum Schluss verriet der Landtagspräsident, weswegen die Rheinland-Pfälzer besonders gut feiern könnten: Nicht nur, dass 66 Prozent der deutschen Weine in Rheinland-Pfalz angebaut würden, und Wein Lebensfreude bedeutete, sondern, dass diese Kultur schon vor 2000 Jahren die Römer ins Land gebracht hätten, weswegen die Rheinland-Pfälzer wohl etwas freundlicher und ausgelassener als andere lebten.

Staatssekretär Clemens Hoch, Chef der Staatskanzlei.Foto: Diether v. Goddenthow
Staatssekretär Clemens Hoch, Chef der Staatskanzlei.Foto: Diether v. Goddenthow

Die Worte des Landtagspräsidenten aufgreifend, bekräftige Staatssekretär Clemens Hoch in seinem Grußwort: „Wir hatten vor, uns von der Seite zu zeigen, die wir am besten können, nämlich ein weltoffenes, freundliches, fröhliches Land zu sein: Wenn Rheinland-Pfalz eins kann, dann ist es Feiern. Und das wollten wir Ihnen zeigen, aber auch den vielen 100 000 Menschen, die gerade in der Stadt unterwegs sind.“, so der Chef der Staatskanzlei ein wenig augenzwinkernd. Er dankte auch den Betreuern der Bürgerdelegationen, die bestens mit dabei geholfen haben, zu zeigen „ wie Demokratie auch von der freundlichen Seite geht und Spaß macht“. Es ginge darum, Demokratie als unser Lebensgefühl zu zeigen, mit dem wir unser Land gestalten wollen unter den Farben der Freiheit.

Buffet unter Rudern einer Römischen Galeere.  Foto: Diether v. Goddenthow
Buffet unter Rudern einer Römischen Galeere. Foto: Diether v. Goddenthow

Wen von den Delegierten man auch befragte: Alle waren vollends begeistert von den zwei Tagen mit wenig Schlaf, aber unheimlich vielen tollen Erlebnissen im „wunderschönen Mainz“, wie ein junger freiwilliger Feuerwehrmann aus Wilhelmshaven verriet. Er hatte kürzlich dort die Jugendfeuerwehr aufgebaut. Sein Kollege aus Bremen engagiert sich im Rahmen der AWO in der Jugendparlamentsarbeit. „Ich habe hier viel über Wein gelernt, das kennen wir im Norden ja so gar nicht!“.

Gegen 20 Uhr ging’s per Shuttle zum Besuch der Abendinszenierung auf dem Rhein, und anschließend nochmals durchs nächtliche Bürgerfest und über die Ländermeile.

(Diether v. Goddenthow / Rhein-Main.Eurokunst)

Schlussfeuerwerk zur Europahymne "Freude schöner Götterfunken", Beethoven, 9. Sinfonie in d-Moll op. 125, am Mainzer Rheinufer. Foto: Heike v. Goddenthow
Schlussfeuerwerk zur Europahymne „Freude schöner Götterfunken“, Beethoven, 9. Sinfonie in d-Moll op. 125, am Mainzer Rheinufer. Foto: Heike v. Goddenthow

Über 500 000 besuchten Tag der Deutschen Einheit in Mainz

Große Bleiche Mainz -  Impressionen vom  27.Tag der Deutschen Einheit am 3.10.2017 .Foto: Diether v. Goddenthow
Große Bleiche in Mainz – Impressionen vom 27.Tag der Deutschen Einheit am 3.10.2017 .Foto: Diether v. Goddenthow

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer zeigte sich zum Abschluss der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit zufrieden: „Ich freue mich sehr, dass wir in den beiden vergangenen Tagen ein buntes, fröhliches und informatives Fest feiern konnten, in dem wir als Land die Gelegenheit genutzt haben, uns als weltoffen, modern und vielfältig zu präsentieren.“

Eine der zahlreichen Event-Bühnen, die ZDF-Bühne am Rhein mit einem hochkarätigen Programm, zog Tausende in ihren Bann. Foto: Diether v. Goddenthow
Eine der zahlreichen Event-Bühnen, die ZDF-Bühne am Rhein mit einem hochkarätigen Programm, zog Tausende in ihren Bann. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ministerpräsidentin betonte, dass es nun die zentrale politische Aufgabe sei, den Zusammenhalt in Deutschland weiter zu stärken. Dabei sei es wichtig, eine neue Diskussionskultur in Deutschland zu installieren. „Nur in einem konstruktiven Streit, in dem wir die wirklichen Probleme erkennen und benennen, können wir die Herausforderungen fair lösen“, unterstrich die Ministerpräsidentin.
Herauszuheben sei, dass es gelungen sei, die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher zu gewährleisten, ohne dabei den Charakter des fröhlichen Bürgerfest außer Acht zu lassen. Aus Sicht der Polizei verlief auch der zweite Veranstaltungstag weitgehend störungsfrei.

Prof. Dr. Norbert Lammerts "letzte" Rede vor interessierten Bürgern im Bundestagszelt am 27. Tag der Deutschen Einheit, 3.10.2017, in Mainz. Alle sind traurig, wenn der Kapitän des Bundestags von Bord geht. Lammert warnte vor dem Scheitern der Demokratie, nämlich, dass auch Demokratien ausbluten könnten. Foto: Diether v. Goddenthow
Prof. Dr. Norbert Lammerts „letzte“ Rede vor interessierten Bürgern im Bundestagszelt am 27. Tag der Deutschen Einheit, 3.10.2017, in Mainz. Alle sind traurig, wenn der Kapitän des Bundestags von Bord geht. Lammert warnte vor dem Scheitern der Demokratie, nämlich, dass auch Demokratien ausbluten könnten. Foto: Diether v. Goddenthow

Insgesamt haben etwa 510.000 Besucherinnen und Besucher an beiden Festtagen den Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Nachdem am ersten Tag bei schlechtem Wetter etwa 150.000 Gäste in der Mainzer Innenstadt feierten, besuchten am 3. Oktober bei überwiegend sonnigem Wetter etwa 360.000 Menschen die verschiedenen Veranstaltungen auf den Bühnen, auf der Ländermeile und bei der Abendinszenierung. Das Verkehrskonzept, das einen starken Fokus auf die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln setzte, ist ebenfalls sehr gut aufgenommen worden.

Zahlreiche Zelte, wie hier vom Stasi-Unterlagen-Archiv, erinnerten an die menschenverachtende SED-Diktatur in der ehemaligen DDR, die durch die friedliche Revolution freiheitlich demokratischer Bürger überwunden werden konnte und die Wiedervereinigung, die am Tag der Einheit gefeiert wird, überhaupt erst ermöglichten. www.demokratie-statt-diktatur.de.Foto: Diether v. Goddenthow
Zahlreiche Zelte, wie hier vom Stasi-Unterlagen-Archiv, erinnerten an die menschenverachtende SED-Diktatur in der ehemaligen DDR, die durch die friedliche Revolution freiheitlich demokratischer Bürger überwunden werden konnte und die Wiedervereinigung, die am Tag der Einheit gefeiert wird, überhaupt erst ermöglichten. www.demokratie-statt-diktatur.de. Foto: Diether v. Goddenthow

 

Gegen das Vergessen des DDR-Unrechts und als ein Mahnmal, rechtzeitig gegen rechten, linken und religiösen Extremismus  aufzustehen, wurde  ein ehemaliger Stasi-Gefängniswagen Barkas B 1000 mit 5 winzigen Zellen zum Abtransport nicht SED-konformer "Staatsfeinde der  DDR" präsentiert. Kleine Zeitzeugentafeln dokumentierten fünf beklemmende Schicksale von Inhaftierten, die grundlos den perfiden Foltermethoden des sozialistischen DDR-Unrechtsregime ausgesetzt waren.   Foto: Diether v. Goddenthow
Gegen das Vergessen des DDR-Unrechts und als ein Mahnmal, rechtzeitig gegen rechten, linken und religiösen Extremismus aufzustehen, wurde ein ehemaliger Stasi-Gefängniswagen, Barkas B 1000, mit 5 winzigen Zellen zum Abtransport nicht SED-konformer „Staatsfeinde der DDR“ präsentiert. Kleine Zeitzeugentafeln dokumentierten fünf beklemmende Schicksale von Inhaftierten, die grundlos den perfiden Foltermethoden des sozialistischen DDR-Unrechtsregime jahrelang ausgesetzt waren. Foto: Diether v. Goddenthow

 

 

 

Auszug aus der Festrede des Bundespräsidenten zum Tag der Deutschen Einheit in der Mainzer Rheingoldhalle

(…)
Verstehen und verstanden werden – das ist Heimat.

steinmeierIch bin überzeugt, wer sich nach Heimat sehnt, der ist nicht von gestern. Im Gegenteil: je schneller die Welt sich um uns dreht, desto größer wird die Sehnsucht nach Heimat. Dorthin, wo ich mich auskenne, wo ich Orientierung habe und mich auf mein eigenes Urteil verlassen kann. Das ist im Strom der Veränderungen für viele schwerer geworden.
Diese Sehnsucht nach Heimat dürfen wir nicht denen überlassen, die Heimat konstruieren als ein „Wir gegen Die“; als Blödsinn von Blut und Boden; die eine heile deutsche Vergangenheit beschwören, die es so nie gegeben hat. Die Sehnsucht nach Heimat – nach Sicherheit, nach Entschleunigung, nach Zusammenhalt und vor allen Dingen Anerkennung –, diese Sehnsucht dürfen wir nicht den Nationalisten überlassen.

Ich glaube, Heimat weist in die Zukunft, nicht in die Vergangenheit. Heimat ist der Ort, den wir als Gesellschaft erst schaffen. Heimat ist der Ort, an dem das „Wir“ Bedeutung bekommt. So ein Ort, der uns verbindet – über die Mauern unserer Lebenswelten hinweg –, den braucht ein demokratisches Gemeinwesen und den braucht auch Deutschland.
Auf meinen Reisen durch Deutschland mache ich die wunderbare Erfahrung: Wo Heimat ist, da gibt es viel zu erzählen. In Sönke Wortmanns neuem Film „Sommerfest“, einem Heimatfilm über das Ruhrgebiet, da sagt ein waschechter Bochumer: „Hömma…, Geschichten liegen hier überall auffer Straße rum – man musse nur aufheben.“

Ich finde, das muss der Anfang sein. Gehen wir nicht übereinander hinweg, sondern lesen wir unsere Geschichten auf. Wo nach dem 24. September jeder in seiner gesellschaftlichen Nische den Kopf geschüttelt hat, wo wir übereinander reden – und übereinander hinweg – da sollten wir wieder lernen, einander zuzuhören: wo wir herkommen, wo wir hinwollen, was uns wichtig ist.

Wenn ein Ostdeutscher erzählt, wie seine Heimat in der DDR sich nach der Wende radikal verändert hat – dass die neue Freiheit nicht nur Ziel von Sehnsucht, sondern auch eine Zumutung war, dass im Wandel vieles verloren ging, was man doch halten wollte – dann gehört auch das zu unseren deutschen Geschichten. Die Herstellung der Einheit war ein gewaltiges Werk. Natürlich wurden auch Fehler gemacht in den Jahren nach 1990 – und es gibt keinen Grund, darüber zu schweigen. Ostdeutsche haben nach der Wiedervereinigung Brüche erlebt, wie sie meine Generation im Westen nie kannte. Und dennoch sind diese ostdeutschen Geschichten kein solch fester Bestandteil unseres „Wir“ geworden wie die des Westens. Ich finde, es ist an der Zeit, dass sie es werden.

Die mutige Anwältin und Autorin Seyran Ateş hat mir kürzlich erzählt: „Mir hüpft das Herz in der Brust, wenn ich in Istanbul den Bosporus wiedersehe. Und auf dem Rückweg nach Berlin hüpft mir das Herz, wenn ich den Fernsehturm wiedersehe.“ In ihrer Geschichte steckt etwas ebenso Simples wie Wichtiges: Heimat gibt es auch im Plural. Ein Mensch kann mehr als eine Heimat haben, und neue Heimat finden. Das hat die Bundesrepublik für Millionen von Menschen bereits bewiesen. Sie alle sind Teil unseres „Wir“ geworden. Ganze Generationen von Zuwanderern sagen heute voller Stolz: „Deutschland ist meine Heimat“, – und das hat uns bereichert.
Das sollte uns Zuversicht geben für die großen Integrationsaufgaben, die vor uns liegen. Doch wir sagen auch: Heimat ist offen – aber nicht beliebig.

Für die Neuen heißt das zunächst mal, unsere Sprache zu lernen. Ohne sie gibt es kein Verstehen und verstanden werden. Aber es heißt mehr als das. Wer in Deutschland Heimat sucht, kommt in eine Gemeinschaft, die geprägt ist von der Ordnung des Grundgesetzes und von gemeinsamen Überzeugungen: Rechtsstaatlichkeit, die Achtung der Verfassung, die Gleichberechtigung von Mann und Frau. All das ist nicht nur Gesetzestext, es ist für gelingendes Zusammenleben in Deutschland unverzichtbar, und das kann nicht zur Disposition stehen.

Und schließlich, bei allen Debatten, bei allen Unterschieden – eines ist nicht verhandelbar in dieser deutschen Demokratie: das Bekenntnis zu unserer Geschichte, einer Geschichte, die für nachwachsende Generationen zwar nicht persönliche Schuld, aber bleibende Verantwortung bedeutet. Die Lehren zweier Weltkriege, die Lehren aus dem Holocaust, die Absage an jedes völkische Denken, an Rassismus und Antisemitismus, die Verantwortung für die Sicherheit Israels – all das gehört zum Deutsch-Sein dazu.
Und zum Deutsch-Werden gehört, unsere Geschichte anzuerkennen und anzunehmen. Das sage ich auch denen, die aus Osteuropa, Afrika oder den muslimisch geprägten Regionen des Mittleren Ostens zu uns gekommen sind. Wer in Deutschland Heimat sucht, kann nicht sagen: „Das ist Eure Geschichte, nicht meine“.

Doch wie sollen wir dieses Bekenntnis von Zuwanderern erwarten, wenn es in der Mitte unserer Demokratie nicht unangefochten bleibt? Die Verantwortung vor unserer Geschichte kennt keinen Schlussstrich – ich füge hinzu: erst recht nicht für Abgeordnete des Deutschen Bundestages.

Diesem Land anzugehören, bedeutet Anteil an seinen großen Vorzügen, aber eben auch an seiner einzigartigen historischen Verantwortung. Für mich gehört genau das zu einem aufgeklärten deutschen Patriotismus. Wenn uns in Deutschland etwas auszeichnet, dann ist es die langwierige, schwierige, ja schmerzhafte Aufarbeitung unserer Geschichte und der besondere Blick auf die tiefen Schatten, die genauso zu Deutschland gehören wie seine vielen hellen Seiten. Dafür werden wir von anderen geschätzt, und darauf dürfen wir stolz sein.(…)

Die Rede insgesamt

 

Ministerpräsidentin Malu Dreyer bedankt sich bei Helfern und Helferinnen für Unterstützung

Polizisten, Zoll, Feuerwehr, Rotes Kreuz und andere Rettungsdienste, Technisches Hilfswerk und Mainzer Statdtbetriebe sowie die 1000 ehrenamtlichen Helfer haben hervorrangend für reibungslosen Ablauf und Sicherheit gesorgt. Teilweise glich Mainz beinahe einer Hochsicherheitszone, was aber die meisten Bürger begrüßten und gern für ihre Unversehrtheit in Kauf nahmen. Foto: Diether v. Goddenthow
Polizisten, Zoll, Feuerwehr, Rotes Kreuz und andere Rettungsdienste, Technisches Hilfswerk und Mainzer Statdtbetriebe sowie die 1000 ehrenamtlichen Helfer haben hervorrangend für reibungslosen Ablauf und Sicherheit gesorgt. Teilweise glich Mainz beinahe einer Hochsicherheitszone, was aber die meisten Bürger begrüßten und gern für ihre Unversehrtheit in Kauf nahmen. Foto: Diether v. Goddenthow

„In den vergangenen beiden Tagen haben wir in Mainz ein tolles Fest zum Tag der Deutschen Einheit erlebt. Ich möchte mich ganz herzlich bei all denen bedanken, ohne die die Feierlichkeiten nicht möglich gewesen wären. Ich bin sehr stolz, dass sich so viele Menschen engagiert haben, um unseren Besuchern und Besucherinnen ein friedliches, fröhliches und gut organisiertes Fest zu ermöglichen. Dieses Engagement ist keine Selbstverständlichkeit.“ Mit diesen Worten bedankte sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei den rund 1.000 Helfern und Helferinnen, die am 2. und 3. Oktober im Einsatz waren.

Die Ministerpräsidentin dankte den rund 280 freiwilligen Bürgern und Bürgerinnen, die sich auf einen Aufruf des Projektbüros zum Tag der Deutschen Einheit gemeldet hatten und vor allem als Guides auf dem Festgelände und an Informationspunkten eingesetzt waren. Dort dienten sie als Ansprechpartner für Besucher und Besucherinnen, gaben Informationen zu Veranstaltungen und Programmpunkten, Wegen oder Verkehrsfragen. Mindestens einer der Helfer engagierte sich sogar schon beim letzten Tag der Deutschen Einheit in Rheinland-Pfalz vor 16 Jahren. „Fast die Hälfte der Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen engagiert sich ehrenamtlich, damit liegt unser Land im bundesweiten Vergleich an der Spitze. Es ist schön, dass wir das auch beim Tag der Deutschen Einheit zeigen konnten, an dem Rheinland-Pfalz besonders im Fokus der bundesweiten Aufmerksamkeit stand“, so die Ministerpräsidentin.
Unter den rund 720 weiteren Helfern und Helferinnen waren 600 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Landesbehörden sowie 120 der Stadt Mainz. „Sie waren sowohl bei den protokollarischen Veranstaltungen als auch beim Bürgerfest im Einsatz. Seit zwei Jahren haben sie auf das Fest hingearbeitet. Ich möchte mich bei allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und insbesondere beim Projektbüro zum Tag der Deutschen Einheit für ihre Arbeit und ihren Einsatz herzlich bedanken“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Am Morgen des 2. Oktober besuchte die Ministerpräsidentin bereits Polizei und Rettungskräfte, um sich vor Ort über deren Arbeit zu informieren. „Auch ihnen gilt mein größter Dank. Ich habe großen Respekt vor den Leistungen unserer Polizei und der Rettungskräfte, die alles getan haben, um uns ein sicheres Fest zu ermöglichen“, so die Ministerpräsidentin. Sie sei sehr froh und dankbar, dass das Fest ohne größere Störungen verlief.

Impressionen vom Tag der Deutschen Einheit Foto: Diether v. Goddenthow
Impressionen vom Tag der Deutschen Einheit Foto: Diether v. Goddenthow

Nicht zuletzt bedankte sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei den Mainzern und Mainzerinnen sowie der Stadt. Das Fest sei insbesondere für die Anwohner und Anwohnerinnen, Gastronomen und Gewerbetreibenden in der Innenstadt mit Einschränkungen verbunden gewesen. „Die Mainzer und Mainzerinnen haben sich als gute Gastgeber und Gastgeberinnen präsentiert, sich fröhlich, lebenslustig und offen gezeigt. Zwischen Mainz als gastgebender Stadt und dem Land als Veranstalter hat es von Beginn an eine gute und verlässliche Zusammenarbeit gegeben. Wir können stolz darauf sein, wie sich Stadt und Land präsentiert haben. Oberbürgermeister Michael Ebling sowie der Stadt und den Mainzern und Mainzerinnen gilt deshalb ebenso mein Dank.“

Mainz feiert die Demokratie: Großes Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit startet trotz Regen erfolgreich

Eröffnung des Bürgerfestest durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Oberbürgermeister Michael Ebling. Singen gemeinsam mit der Gruppe Andy Ost und Band den Tad-der-Einheit-Song "Gemeinsam sind wir Deutschland". Anschließend werden die Preisträger des Rituals für den Tag der Deutschen Einheit vorgestellt" Foto: Diether v. Goddenthow
Eröffnung des Bürgerfests durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Oberbürgermeister Michael Ebling. Gemeinsames Singen mit der Gruppe Andy Ost und Band den Tag-der-Einheit-Song „Gemeinsam sind wir Deutschland“. Anschließend werden die Preisträger des Rituals für den Tag der Deutschen Einheit vorgestellt“ Foto: Diether v. Goddenthow

Das große Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit hat begonnen. Im Länderzelt von Rheinland-Pfalz auf dem Fischtorplatz eröffneten Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Oberbürgermeister Michael Ebling vor zahlreichen Besuchern und Besucherinnen das Fest. „Mit vielen Partnern und Beteiligten haben wir ein buntes, fröhliches und informatives Fest vorbereitet, mit dem wir die Einheit, Freiheit und Demokratie feiern wollen. Ich freue mich sehr, dass es nach so vielen Monaten der Planung nun soweit ist“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. An beiden Festtagen werden insgesamt 500.000 Besucher und Besucherinnen erwartet.

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Wie die rheinland-pfälzische Bundesratspräsidentschaft stehen die Feierlichkeiten unter dem Motto „Zusammen sind wir Deutschland“. Vom Motto inspiriert wurde das gleichnamige Lied von Engagementbotschafter Andy Ost, das er bei der Eröffnung präsentierte. „Dieser Gedanke war es, der 1989 die Menschen in Ost und West miteinander verbunden hat und die Wiedervereinigung möglich machte. Mit dem Motto stellen wir das demokratische Miteinander und den Zusammenhalt, sowohl in Deutschland als auch darüber hinaus, in den Mittelpunkt. Beides ist gerade in der heutigen Zeit besonders wichtig“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Bei der Landespräsentation von Rheinland-Pfalz sei Demokratie neben Umwelt, Wirtschaft, Wissenschaft und Europa deshalb ebenfalls einer der Schwerpunkte.

Oberbürgermeister Michael Ebling empfing abends die Bürgerdelegationen im Frankfurter Hof zum Mainzer Abend, nachdem diese am Nachmittag bereits in der Staatskanzlei von der Ministerpräsidentin Malu Dreyer begrüßt wurden und an einer Führung im Mainzer Landesmuseum der Landes-Ausstellung "vorZeiten" teilgenommen hatten. Ein buntes Programm und eine Weinverköstigung mit vielen kulinarischen Kostbarkeiten warteten auf die - zumeist - jungen Ehrenamtlichen, die von ihren Ländern als Dank für ihren Einsatz stellvertretend für alle ehrenamtlich Tätigen entsendet worden waren. Foto: Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Michael Ebling empfing abends die Bürgerdelegationen im Frankfurter Hof zum Mainzer Abend, nachdem diese am Nachmittag bereits in der Staatskanzlei von der Ministerpräsidentin Malu Dreyer begrüßt wurden und an einer Führung im Mainzer Landesmuseum der Landes-Ausstellung „vorZeiten“ teilgenommen hatten. Ein buntes Programm und eine Weinverköstigung mit vielen kulinarischen Kostbarkeiten warteten auf die – zumeist – jungen Ehrenamtlichen, die von ihren Ländern als Dank für ihren Einsatz stellvertretend für alle ehrenamtlich Tätigen entsendet worden waren. Foto: Diether v. Goddenthow

Oberbürgermeister Michael Ebling freute sich, dass die Feierlichkeiten in der Landeshauptstadt Mainz stattfinden: „Heute gastgebende Stadt sein zu dürfen, ist für uns Mainzerinnen und Mainzer eine ganz große Ehre! Schließlich ist der Tag der Deutschen Einheit unser Nationalfeiertag, es ist der Tag, an dem Deutschland sich gemeinsam erinnert an diese absolute Ausnahmezeit rund um den Fall der Mauer vor 28 und die Wiedervereinigung vor 27 Jahren. Wir freuen uns, dass die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in diesem Jahr in der Landeshauptstadt Mainz stattfinden. Mainz feiert gerne – und das nicht nur zur fünften Jahreszeit. Was die Landeshauptstadt auszeichnet, ist ihre Weltoffenheit, die besondere Lebensfreude, die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Mainzerinnen und Mainzer. Wir werden Mainz an den beiden Tagen als weltoffene, tolerante und gastfreundliche Stadt präsentieren, in der Hass und Fremdenfeindlichkeit keinen Platz finden.“

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Im Rahmen der Eröffnung stellte Ministerpräsidentin Malu Dreyer auch die drei Gewinnerinnen und Gewinner zum internationalen Ideenwettbewerb „Erfinde ein Ritual für Deutschland“ vor. Die Staatskanzlei hatte als Ausrichter der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit 2017 in Mainz aufgerufen, ein Ritual für den Einheitstag vorzuschlagen. Die Ministerpräsidentin beglückwünschte alle Gewinnerinnen und Gewinner und dankte ihnen für ihre Ideen. Gewonnen hat das Ritual „Zusammen singen“. „Es passt perfekt zum Motto „Zusammen sind wir Deutschland“, denn Singen verbindet Menschen“, so die Ministerpräsidentin. Zudem habe es großes Potenzial, sich zu verbreiten. Das gemeinsame Singen soll nun erstmals bei den Feierlichkeiten am 3. Oktober um 16.15 Uhr stattfinden.

Bis in den späten Abend hinein, der Regen hatte inzwischen aufgehört und die Temperaturen waren mild, feierten die Leute gelassen auf Strassen, Plätzen und den zahlreichen Länderzelten bei zum Teil leckeren Spezialitäten aus den Regionen. Foto: Diether v. Goddenthow
Bis in den späten Abend hinein, der Regen hatte inzwischen aufgehört und die Temperaturen waren mild, feierten die Leute gelassen auf Strassen, Plätzen und in den zahlreichen Länderzelten bei zum Teil leckeren Spezialitäten aus den Regionen. Foto: Diether v. Goddenthow

Auf dem Bürgerfest erwarten die Besucher und Besucherinnen am 2. und 3. Oktober zahlreiche Attraktionen: Im 1,2 Quadratkilometer großen Festgebiet präsentieren sich die 16 Bundesländer und die Verfassungsorgane. Daneben gibt es eine Landesmeile, die Blaulichtmeile, die Selbsthilfemeile, die Sponsorenmeile und ein Weindorf. Hinzu kommen Bühnen von SWR, RPR1., der ZDF-Show „Mainz feiert“, der Stadt Mainz und Rocklandradio. Mit dem DM-Kinderland, Deutschland bewegt sich, dem AOK-Kindertheater und Streetfood Startup sind auf dem Festgelände vier Aktionsflächen verteilt. Insgesamt wird es über 200 Zelte, rund 70 Außengastronomiestände und 30 Weinstände geben.
„Der 3. Oktober ist der für Deutschland wichtigste Feiertag. Er ist der Tag, an dem wir uns daran erinnern und darüber freuen, dass wir wiedervereint in Frieden und Freiheit in einer Demokratie leben können. Wir wollen mit unserer Feier dazu beitragen, dass sich bei den Menschen ein positives Gefühl zu diesem Tag einstellt. Daher lade ich alle herzlich ein, zu uns nach Mainz zu kommen, mitzufeiern und sich des Glücks der Wiedervereinigung zu erinnern“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Aktuelle Informationen zum Tag der Deutschen Einheit und dem Programm des Bürgerfestes gibt es auch auf der Website www.tag-der-deutschen-einheit.de sowie den Social-Media-Kanälen www.facebook.com/DeutscheEinheit2017 und www.twitter.com/TDE2017

Tag der Deutschen Einheit Rund 150.000 Menschen beim Bürgerfest in Mainz

buergerfestRund 150.000 Menschen haben gestern beim Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit friedlich zusammen gefeiert. Nachdem der Nieselregen am Nachmittag nachgelassen hatte, füllte sich die Veranstaltungsfläche zunehmend. Auf der Ländermeile und vor den verschiedenen Bühnen auf den Plätzen der Stadt Mainz drängten sich die Zuschauer bis in die späten Abendstunden. Der Zugang zur RPR-Bühne musste wegen des Andrangs zeitweise gesperrt werden.
Aus Sicht der Polizei verlief das Bürgerfest gestern weitgehend störungsfrei. Auch der erwartete Stau zur morgendlichen Rush-Hour sei ausgeblieben. Offenbar hätten die Besucher die Hinweise der Stadt Mainz und der Polizei auf Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel angenommen.

Sicherheit wird groß geschrieben. Um in die Zelte von Bundestag und Kanzleramt zu gelangen muss eine Schleuse, ähnlich eines Sicherheits-Checks am Flughafen, absolviert werden. Foto: Diether v. Goddenthow
Sicherheit wird groß geschrieben. Um in die Zelte von Bundestag und Kanzleramt zu gelangen muss eine Schleuse, ähnlich eines Sicherheits-Checks am Flughafen, absolviert werden. Foto: Diether v. Goddenthow

Ministerpräsidentin Dreyer und Oberbürgermeister Ebling eröffnen am 2. Okt. 2017 das Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit – Großes Bühnenprogramm

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Unter dem Motto „Zusammen sind wir Deutschland“ richtet Rheinland-Pfalz mit seiner gastgebenden Landeshauptstadt Mainz am 2. und 3. Oktober die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit aus. Neben den protokollarischen Veranstaltungen gibt es ein großes Bürgerfest, zu dem rund 500.000 Gäste in der Mainzer Innenstadt erwartet werden.

Gemeinsam mit dem Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling eröffnet Ministerpräsidentin Malu Dreyer das Bürgerfest am

Dienstag, 2. Oktober 2017 um 14 Uhr
im Länderzelt Rheinland-Pfalz am Fischtorplatz in Mainz.

Über die ganze Innenstadt verteilt wird eine große Festmeile entstehen, bei der sich traditionell die 16 Bundesländer sowie die Verfassungsorgane präsentieren. Auf den großen Bühnen von SWR und RPR1. werden Stars wie Karat, Münchener Freiheit, Laith al Deen, Tim Bendzko und Culcha Candela auftreten.

Festmeilen in der Mainzer Innenstadt
Attraktionen auf einen Blick
An- und Abreise

Ausführlichere Informationen finden Sie im Programmheft, einfach hier downloaden!

Kurzüberblick über das Bühenprogramm

Montag, 2. Oktober 2017

SWR4 Bühne – Schillerplatz
11.00 Uhr – Warm-Up und Soundcheck
ab 17.30 Uhr – SWR4 Open Air, Moderation: Anna Lena Dörr
17.30 Uhr – Ute Freudenberg & Christian Lais
18.45 Uhr – KARAT
20.40 Uhr – Münchener Freiheit

RPR1. Bühne – Ernst-Ludwig-Platz
11.00 Uhr – Öffnung des Geländes
15.30 Uhr – RPR1. DJ
16.30 Uhr – Elastiq
17.30 Uhr – Mind Trap
18.50 Uhr – Antje Schomaker
20.00 Uhr – RPR1. Tanzbar DJs Banks & Rawdriguez
20.25 Uhr – Tim Bendzko
22.15 Uhr – Culcha Candela
00.00 Uhr – Ende der Veranstaltung

Rockland Bühne – Tritonplatz
11.00 Uhr – Eröffnung der Musical-Area
12.00 Uhr – „Frei sein – Mensch sein“, Musical zur deutschen Einheit
13.00 Uhr – Das Bürgerfest in Mainz zum Tag der deutschen Einheit
13.30 Uhr – Einheit meets Rock
14.00 Uhr – 27 Jahre einig Vaterland
15.00 Uhr – „Frei sein – Mensch sein“, Musical zur deutschen Einheit

Bühne der Stadt Mainz – Bischofsplatz
12.00 Uhr – Eröffnung der Bühne
13.00 Uhr – Peter-Cornelius-Chor mit Rock, Pop, Blues und Soul
14.30 Uhr – Oliver Mager und Kruschel: Musik für Kinder
16.00 Uhr – Funk & Soul mit dem Peter-Cornelius-Konservatorium
17.30 Uhr – La Route du Bonheur – Fusion und Swing
19.00 Uhr – Operngala der Hochschule für Musik
20.15 Uhr – ACIM Streetdance
21.00 Uhr – Bender & Schillinger
22.30 Uhr – Hanne Kah

Landtag Bühne – Landesmuseum Innenhof
15.00 Uhr – Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalz
18.00 Uhr – Marching Band Impérial Kikirstan

Blaulicht Bühne – Bauhofstraße
11.00 Uhr – Eröffnung mit der Rettungshundestaffel der Feuerwehr
12.00 Uhr – Zollkapelle
13.00 – Vorführung Diensthunde der Bundespolizei
14.00 – Zollkapelle
15.00 – Rettungshundestaffel der Feuerwehr
16.00 – Zollhundevorführung
17.00 – Bundeswehrsportler

Dienstag, 3. Oktober 2017
(Änderungen des Ablaufes sind vorhalten)

SWR1 Bühne – Schillerplatz
9.25 Uhr – Übertragung Sondersendung „Tag der Deutschen Einheit in Mainz – SWR extra live“
13.15 Uhr – Warm-Up und Soundchecks
ab 16.30 Uhr SWR Open Air, Moderation Veit Berthold
16.30 Uhr – Jukebox Heroes
18.00 Uhr – SUNA
19.00 Uhr – Laith Al-DeEn
20.30 Uhr – Übertragung Sondersendung „Das große Finale am Rhein“
21.00 Uhr – SWR1 Public Singing

RPR1. Bühne – Ernst-Ludwig-Platz
11.00 Uhr – Öffnung des Geländes
16.15 Uhr – Bausa
17.00 Uhr – bigFM DJ, DJ Antar + Eklips
19.10 Uhr – KMN Gang feat. Azet, Miami Yacine, Nash & Zuna
20.15 Uhr – Videoübertragung der Abendshow am Rhein
21.15 Uhr – 257ers
23.00 Uhr – Ende der Veranstaltung

Rockland Bühne – Tritonplatz
11.00 Uhr – Opening
11.30 Uhr – Pre-Show „Frei sein – Mensch sein“
12.00 Uhr – „Frei sein – Mensch sein“, Musical zur deutschen Einheit
13.00 Uhr – Das Bürgerfest in Mainz zum Tag der deutschen Einheit
13.30 Uhr – Einheit meets Rock
14.00 Uhr – 27 Jahre einig Vaterland
15.00 Uhr – „Frei sein – Mensch sein“, Musical zur deutschen Einheit
16.00 Uhr – Das Bürgerfest in Mainz zum Tag der deutschen Einheit
16.30 Uhr – Einheits meets Rock
17.30 Uhr – Der Fußball und die Einheit
18.30 Uhr – Das Bürgerfest in Mainz zum Tag der deutschen Einheit
19.00 Uhr – Einheits meets Rock
19.30 Uhr – Pre-Show „Frei sein – Mensch sein“
20.00 Uhr – „Frei sein – Mensch sein“, Musical zur deutschen Einheit
21.00 Uhr – Einheits meets Rock

Bühne der Stadt Mainz – Bischofsplatz
11.00 Uhr – Urban Fox zelebriert Ed Sheeran
12.30 Uhr – Holz- und Bläserensembles des Peter-Cornelius-Konservatoriums
14.00 Uhr – Caro Tritschler, Ulf Kleiner & Band
15.30 Uhr – Science Slammer
16.30 Uhr – tanzmainz, Staatstheater Mainz
17.30 Uhr – Improvisationstheater mit „Musenkuss nach Ladenschluss“
19.00 Uhr – Sven Hieronymus – Comedy
20.30 Uhr – Abendinszenierung am Rhein
22.00 Uhr – Mine, Musik

Landtag Bühne – Landesmuseum Innenhof
13.00 Uhr – Auftritt von Andy Ost
14.00 Uhr – Les Patrons
14.50 Uhr – Ein-Mann-Stück „Der Freiheitsbaum“
15.05 Uhr – Les Patrons

Blaulicht-Bühne – Bauhofstraße
11.00 Uhr – Eröffnung mit dem Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalz
12.30 Uhr – Theaterstück „Zivilcourage – Wie geht das?“
13.00 Uhr – Vorführung Diensthunde der Bundespolizei
14.00 Uhr – Festnahmetechniken mit den Schieß- und Einsatztrainern der Bereitschaftspolizei
15.00 Uhr – Theaterstück „Zivilcourage – Wie geht das?“
15.30 Uhr – THW-Orchester
16.30 Uhr – Zollhundevorführung
17.00 Uhr – Bundeswehrsportler
18.00 Uhr – Zollkapelle

Weitere aktuelle Infos über:
https://www.facebook.com/DeutscheEinheit2017
https://twitter.com/TDE2017
Tag der Deutschen Einheit – Einheitsfeier (Staatskanzlei Rheinland-Pfalz)
Tag der Deutschen Einheit (Stadt Mainz)

Der Mensch ist frei „ Festveranstaltung zum 70. Jahrestag der Annahme der Verfassung für Rheinland-Pfalz

Der Mensch ist Frei - 70 Jahre Rheinland-Pfalz. Abschließend wurde in der zum Plenarsaal umgerüsteten Steinhalle des Landesmuseums Mainz gemeinsam das Deutschlandlied gesungen. Foto: Heike W.  v.Goddenthow  © atelier-goddenthow
Der Mensch ist Frei – 70 Jahre Rheinland-Pfalz. Abschließend wurde in der zum Plenarsaal umgerüsteten Steinhalle des Landesmuseums Mainz gemeinsam das Deutschlandlied gesungen. Foto: Heike W. v.Goddenthow © atelier-goddenthow

Nur in Rheinland-Pfalz beginnt die Landesverfassung im ersten Artikel mit dem Satz: „Der Mensch ist frei“. Diese geradezu radikalliberale Betonung der individuellen Freiheit des Menschen gegenüber seiner Kollektivexistenz ist in Rheinland-Pfalz kein Zufall. Vielmehr ist dieser Satz Ausdruck eines langen, harten und letztlich erfolgreichen Kampfes für die Befreiung der Menschen aus verschiedenen Obrigkeitssystemen, der sich im Südwesten von der Mainzer Republik über das Hambacher Fest, die Revolution von 1848, die Überwindung des Kaiserreiches und Nazi-Diktatur bis hin zur heutigen rheinland-pfälzischen Verfassung zurückverfolgen lässt.

(v.li.) Jean Asselborn, Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten und Minister für Immigration und Asyl des Großherzogtums Luxemburg, Hendrik Hering, Landtagspräsident, und Malu Dreyer, Ministerpräsidentin  von Rheinland-Pfalz und amtierende Bundesratspräsidentin, schneiden gemeinsam die große Rheinland-Pfalz-Geburtstagstorte an.  Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
(v.li.) Jean Asselborn, Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten und Minister für Immigration und Asyl des Großherzogtums Luxemburg, Hendrik Hering, Landtagspräsident, und Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und amtierende Bundesratspräsidentin, schneiden gemeinsam die große Rheinland-Pfalz-Geburtstagstorte an.
Foto:. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Jedes Jahr am 18. Mai wird im Mainzer Landtag der Tag gefeiert, an dem die Landesverfassung in einer Volksabstimmung von den Rheinland-Pfälzern angenommen wurde. In diesem Jahr war es eine ganz besondere Feier, nämlich der 70. Jahrestag der Annahme der Verfassung für Rheinland-Pfalz. Der offizielle Festakt begann mit einem Ökumenischen Gottesdienst in der Kirche St. Peter. Der Festakt fand anschließend mit Gästen aus Politik, Kultur und Gesellschaft in den Plenarsaal in der Steinhalle des Landesmuseums Mainz statt. Festredner war Jean Asselborn, Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten und Minister für Immigration und Asyl des Großherzogtums Luxemburg.

Begrüßungsansprache von Landtagspräsident Hendrik Hering

Landtagspräsident Hendrik Hering  Foto:. Diether v. Goddenthow
Landtagspräsident Hendrik Hering Foto:. Diether v. Goddenthow

Landtagspräsident Hendrik Hering wies in seiner Begrüßungsansprache darauf hin, dass 70 Jahre ein Anlass seien, §zurück zu blicken und gleichzeitig über unser heutiges Verfassungsverständnis nachzudenken – umso mehr, als die Krisendiagnosen für das politische System des Westens in Wissenschaft und Medien zunehmen“ Die Demokratie ginge uns alle etwas an. Sie sei nicht vom Himmel gefallen, sondern ein holpriger und steiniger Weg. „Die Zustimmung zur Landesverfassung 1947 fiel denkbar knapp aus“, so der Landtagspräsident. „Nur 53 Prozent der Bürgerinnen und Bürger des neugegründeten Landes, dem es an einem historischen Zusammengehörigkeitsgefühl fehlte, stimmten für sie. In Rheinhessen und der Pfalz sprach sich sogar eine Mehrheit gegen den Verfassungsentwurf aus. Noch im Jahr 1951 entschieden sich in einer repräsentativen Umfrage 45 Prozent der Deutschen für das Kaiserreich für die Zeit, in der es Deutschland am besten gegangen sei und 42 Prozent für die Zeit des Nationalsozialismus. Zwei Prozent entschieden sich für die Bundesrepublik. Das Interesse der Öffentlichkeit an der Demokratie konnte nicht viel geringer sein. Es war also ein denkbar schwieriger Weg von der Landesgründung bis zu dem Rheinland-Pfalz, wie wir es heute kennen.“, erinnerte Hering an die Anfänge der Nachkriegszeit und ermahnte: „auch wenn sie uns heute selbstverständlich vorkommt. Die Landesverfassung, deren Geburtstag wir heute feiern, bleibt das Fundament der Demokratie in unserem Bundesland. Sie hat dazu beigetragen, dass es uns in allen Lebensbereichen so gut geht wie noch nie in der Geschichte Deutschlands. Diese Erfolgsgeschichte mit Leben zu füllen, sie auch für alle Menschen gleichermaßen Wirklichkeit werden zu lassen, bleibt unsere tägliche Aufgabe, eine Aufgabe aller Bürgerinnen und Bürger.“, sagte Landtagspräsident Hendrik Hering.

Die Gedanken sind frei – Festrede des Luxemburgischen Außenministers Jean Asselborn

Ehrengast und Festredner, Jean Asselborn, Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten und Minister für Immigration und Asyl des Großherzogtums Luxemburg.  Foto:. Diether v. Goddenthow
Ehrengast und Festredner, Jean Asselborn, Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten und Minister für Immigration und Asyl des Großherzogtums Luxemburg. Foto:. Diether v. Goddenthow

Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn empfand sein „Auftritt“ als Heimspiel, denn Luxemburg und Deutschland teilten 900 Jahre gemeinsame Geschichte im Heiligen Römischen Reich und im Deutschen Bund. Mehrere Mitglieder des alten Hauses Luxemburg und des heute regierenden Hauses saßen auf den kurfürstlichen Thronen in Mainz und Trier. Die Abtei St. Maximin in Trier war quasi Vertragspartner im Jahre 963 bei der Gründung der Stadt Luxemburg und bis zur Gründung eines Bistums Luxemburg (1870) hing das heutige Großherzogtum fast integral vom damaligen Erzbistum Trier ab. „Ja, Deutschland und Luxemburg sind durch die natürlichen Grenzen von Mosel, Sauer und Our voneinander getrennt. Aber trennen Sie uns heute noch?“, fragte Asselborn, um selbst die Antwort zu geben: „Das tun sie nicht!“ „Darüber hinaus, um auch jeglichem Streit aus dem Weg zu gehen“, so augenzwinkernd der Außenminister, „verwalten Deutschland und Luxemburg diese Wassergrenze gemeinsam. Grundsätzlich geht diese Form der gemeinsamen Verwaltung auf den Vertrag von Aachen vom 26. Juni 1816 zwischen dem König von Preußen und Wilhelm I., König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg zurück“. Die Mosel sei also Kondominium, gemeinschaftliches deutsch-luxemburgisches Hoheitsgebiet indem die Verwaltung gemeinsam ausgeübt werde. „Und dieses Rheinland-Pfalz von heute war in seinen historischen Teilbereichen immer unser geografischer und regionalpolitischer Nachbar“, begrüßte der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn die Anwesenden.

Das Landespolizeiorchester „Men in Blue“ eröffnete mit Celebration von „Kool & the Gang“, intonierte abschließend die Nationalhymne und umrahmte musikalisch den anschließenden Empfang. Foto:. Heike  v. Goddenthow
Das Landespolizeiorchester „Men in Blue“ eröffnete mit Celebration von „Kool & the Gang“, intonierte abschließend die Nationalhymne und umrahmte musikalisch den anschließenden Empfang. Foto:. Heike v. Goddenthow

Sehr viele der Errungenschaften, die wir heute oft als „universelle“ Werte lobpreisten, hätten sich auch auf dem Gebiet des heutigen Landes Rheinland-Pfalz entfaltet. Das Streben nach bürgerlichen Freiheiten, das durch die Französische Revolution vielerorts angefeuert worden sei, habe in dieser Region einen sehr fruchtbaren Boden gefunden, so Asselborn. Er nannte als Beispiel die sogenannte „Mainzer Republik“ von 1793, die nach französischem Vorbild die erste ausgerufene bürgerlich-demokratische Republik auf deutschem Boden gewesen sei. Zum ersten Mal habe in der deutschen Geschichte die Entscheidungsgewalt bei einem Parlament gelegen, das nach demokratischen Prinzipien gebildet worden sei. Darin seien die Grundsätze eines modernen Staatsgebildes enthalten gewesen: Im Nationalkonvent saßen die Stellvertreter des freien Volkes, des einzigen rechtmäßigen Souveräns des Staates. „Auch wenn dieses kurzlebige Staatsgebilde nur durch die direkte Intervention Frankreichs zu Stande kommen konnte – und deshalb immer auch kritisch und kontrovers diskutiert wurde – liegt hier auf deutschem Boden die Keimzelle modernsten demokratischen Gedankenguts.“, so der luxemburgische Außenminister.“Wen wundert es also, dass Hambach, eine der wichtigsten Stätte des Aufbegehrens gegen den geistig-politischen Engpass, den neo-absolutistischen Obrigkeitsstaat, die von Metternich dominierte reaktionäre Heilige Allianz, dass dieses Hambach in der Vorderpfalz liegt. Und vom Hambacher Fest 1832, dieser maßgeblichen Etappe auf dem Weg zum Einheitsgefühl der Deutschen, spannt sich der Bogen zur Frankfurter Nationalversammlung des Jahres 1848, an der übrigens auch zwei luxemburgische Abgeordnete den Wahlkreis Luxemburg vertraten.
Welch andere liberalere Entwicklung hätte ein Großteil des deutschsprachigen Gebietes nehmen können, hätten die Prinzipien der Versammlung in der Paulskirche obsiegt.“ „Und in Hambach“, so Asselborn weiter, „sang man wohl eines der schönsten Lieder der Zeit, auf einem um 1780 verfassten Text fußend, in dem es in der ersten Strophe heißt:

„Die Gedanken sind frei […]
kein Mensch kann sie wissen
kein Jäger erschießen
es bleibet dabei
die Gedanken sind frei.“

Eine Hymne auf einer der Grundpfeiler menschlicher Freiheit, erwachsen aus dem Gedankengut der deutschen Aufklärung.

Schiller sah in der Meinungsfreiheit ein Naturrecht des Menschen getreu der Aufklärung und des französischen „Siècle des Lumières“. Und in Anbetracht dieser beiden Referenzen und all des Unheils das gerade im 20. Jahrhundert über die Menschheit kam, ist es betrüblich und beschämend, dass dieses elementare Menschenrecht auch heute noch in so vielen Staaten eingefordert werden muss, ja sogar einige Demokratien diesbezüglich einer Rückwärtsbewegung verpflichtet sind“, sagt der Asselborn

Die künstlerischen Einlagen fanden zwischen den Reden statt, wie hier die Performance "Lebt. Die Verfassung" des Theaterclubs zeitraum vom Staatstheater Mainz. Foto:. Heike  v. Goddenthow
Die künstlerischen Einlagen fanden zwischen den Reden statt, wie hier die Performance „Lebt. Die Verfassung“ des Theaterclubs zeitraum vom Staatstheater Mainz. Foto:. Heike v. Goddenthow

Es sei bedauerlicherweise so, dass die Entwicklung der Menschheit und ihrer Freiheiten nicht vor Rückschritten gefeit sei. Die Menschen hätten es erleben müssen, dass auch die deutsch-luxemburgischen Beziehungen nicht immer positiv-gradlinig verlaufen seien. Nach der Zäsur der NS-Zeit und des Zweiten Weltkrieges konnte allerdings wieder auf dieses Erbe zurückgegriffen werden. so Asselborn, der auf die durch die Alliierten ermöglichte Gründung von Rheinland-Pfalz und der Bundesrepublik und eines gemeinschaftlichen Europas zur endgültigen Überwindung von Nationalgrenzen einging, aber auch Selbstkritik anmahnte, der sich die EU-Familie stellen müsse. Die Glaubwürdigkeit verlange, „dass wir selbstkritisch einige verheerende Entwicklungen in unseren Gemeinwesen und in der EU-Familie betrachten. Die größte Erschütterung unserer Gemeinschaft, die aus den Lehren der unheilvollen Vergangenheit erwachsen ist und auf den höchsten demokratischen Prinzipien fußt, entsteht dann wenn unser Wertsystem bröckelt und von innen heraus Fäulnisansätze zeigt. Es gilt diese Phänomene, welche auch gegen die solidarischen Grundlagen der Gesamtfamilie fundamental verstoßen und manchmal im reinen machtpolitischen Interesse eines Landes, einer Partei oder einer irrigen Ideologie gründen, resolut anzugehen und zu bekämpfen. Ansehen, Einfluss und diese berühmte Glaubwürdigkeit der EU aber auch der NATO und des Europarats sind ein Ausfluss davon wie sehr wir unsere Grundprinzipien selbst leben und die Fahne der Werteskala, der wir universellen Charakter geben wollen, selbst achten und hochhalten.“ so der Luxemburgische Außenminister, der zudem den in Deutschland gelebten Föderalismus als grundlegendes Staatsprinzip lobte und zum Schluss nochmals den Blick auf die regionalpolitische und europäische Achse zwischen Rheinland-Pfalz und Luxemburg als eine beispielgebende Modellregion für die Europäische Integration lenkte.

Frieden nur mit einem funktionierenden Europa – Rede von Ministerpräsidentin Malu Dreyer

Malu Dreyer, Ministerpräsidentin  von Rheinland-Pfalz und amtierende Bundesratspräsidentin.oto:. Diether v. Goddenthow
Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und amtierende Bundesratspräsidentin. Foto:. Diether v. Goddenthow

Die rheinland-pfälzische Verfassung sei auch starkes Symbol für unsere freiheitlich-demokratische Werteordnung, betonte die Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Sie sei die Grundlage für die Erfolgsgeschichte von Rheinland-Pfalz, eine Geschichte, die eng mit der europäischen Nachkriegsgeschichte verknüpft sei. „Für viele Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen ist Europa gelebter, liebgewonnener Alltag und die Grundlage für den Erfolg unseres Landes. Als Land im Herzen Europas spüren wir den Pulsschlag der europäischen Wertegemeinschaft besonders stark“, sagte die Ministerpräsidentin. „Unvorstellbar für uns, dass man in der Pfalz nicht einfach nach Frankreich fährt, unvorstellbar für uns, dass ich als Lehrerin nicht einfach nach Luxemburg fahre, oder auch mal nach Belgien fahre. Es ist unvorstellbar, dass wir eine Rückwärtsrolle in der Europäischen Union machen, und deshalb ist das eine unserer großen Aufgaben, die wir auch als Regierung, als Parlament sehr, sehr ernst nehmen. Wir wünschen uns nämlich, dass dieses Land auch weitere 70 Jahre in Frieden lebt und wir sind davon überzeugt, dass es Frieden gibt nur mit einer funktionierenden Europäischen Gemeinschaft. „ so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Künstlerisches Rahmenprogramm 

 „Villa Musica“ spielte Wolfgang Amadeus Mozart „Divertimento Es-Dur für Violine, Viola und Violoncello, KV 563“. Foto:. Heike  v. Goddenthow
„Villa Musica“ spielte Wolfgang Amadeus Mozart „Divertimento Es-Dur für Violine, Viola und Violoncello, KV 563“. Foto:. Heike v. Goddenthow

Der Festakt wurde musikalisch und künstlerisch abwechslungsreich umrahmt: Das Landespolizeiorchester „Men in Blue“ eröffnete mit Celebration von „Kool & the Gang“ die Jubiläumsfeierlichkeiten, intonierte gegen Schluss der Reden die gemeinsam gesungene Nationalhymne im Plenarsaal, und begleitete musikalisch den anschließenden Empfang. Schauspieler vom „Theaterclub zeitraum“ des Staatstheaters Mainz hauchten in einer originellen „Sprech-Performance“ der rheinland-pfälzischen Verfassung Leben ein. Generationsübergreifend waren ihre Rollen im gesamten Plenarsaal und in der Zuschauer-Empore verteilt.
Das Trio „Villa Musica“ gab mit Mozarts „Divertimento Es-Dur für Violine, Viola und Violoncello, KV 563“ dem Festakt eine klassische Einlage.

Prof. Dr. Peter Kohlgraf ist neuer Bischof von Mainz

Hohe Dom St. Martin zu Mainz Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Hohe Dom St. Martin zu Mainz Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Heute Punkt zwölf Uhr wurde in Rom und in Mainz Professor Dr. Peter Kohlgrafs Ernennung zum neuen Bischof von Mainz durch Papst Franziskus bekannt gegeben. Der Kölner Theologe wird damit auch Oberhirte vieler Katholiken in Hessen, wozu unter anderem auch die Dekanate Darmstadt, Offenbach, Gießen, Rüsselsheim und Alsfeld sowie Bergstrasse und die Wetteraus zählen.. Als Kardinal Lehmanns Nachfolger tritt er ein großes Erbe an. Nach Angaben des Bistums Mainz steht noch kein Termin für die Bischofsweihe fest, die im Mainzer Dom stattfinden wird.

Bild © Katholische Hochschule Mainz
Bild © Katholische Hochschule Mainz

Professor Kohlgraf ist 50 Jahre alt. Er hat in Bonn Theologie studiert, wurde 1993 in Köln zum Priester geweiht und lehrt seit 2012 an der Katholischen Hochschule in Mainz, wo ihn Kardinal Lehmann ab dem Wintersemester 2016/2017 zum Dekan des Fachbereichs Praktische Theologie ernannte. Kohlgraf ist zudem als Pfarrvikar in der Pfarrgruppe Wörrstadt im Dekanat Alzey/ Gau-Bickelheim in Rheinland-Pfalz tätig.

Zahlreiche Glückwünsche
Zu den ersten Gratulanten zählten Limburgs Bischof Georg Bätzing, der betonte, dass mit Kohlgrafs Wahl dem Mainzer Bistum nichts Besseres hätte passieren können: „Peter Kohlgraf ist ein hervorragender Lehrer, ein guter Seelsorger, ein erfahrener Mensch, auch in der Personalführung“, sagte Limburgs Bischof Georg Bätzing.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer betonte in Ihrer Grußadresse, dass mit Peter Kohlgraf ein Theologe als Nachfolger des international hoch geschätzten Kardinal Lehmann gewählt worden sei, der sich seit vielen Jahren wissenschaftlich und praktisch mit der Zukunft der Gemeinden und mit dem christlichen Glauben in der modernen Gesellschaft befasse und nah bei den Menschen sei: „Sie kennen die Wünsche und Sorgen der Gläubigen, insbesondere die junger Menschen. Als Seelsorger und Theologe haben Sie die überlieferte Lehre immer mit einem klaren Blick auf die gegenwärtige Situation der Kirche verbunden.“

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier sagte in seinem Grußtelegramm. „Es ist für mich eine große Freude, dass die Vakanz des Bistums Mainz so rasch beendet wurde. Herzlich gratuliere ich im Namen der Landesregierung und ganz persönlich Professor Kohlgraf zu seiner Wahl durch das Mainzer Domkapitel und seiner Ernennung durch Seine Heiligkeit Papst Franziskus. Für die Katholiken des Bistums Mainz, die zu einem großen Anteil in Hessen leben und für viele Bürgerinnen und Bürger darüber hinaus ist es sehr erfreulich, dass eines der traditionsreichsten Bistümer Deutschlands nun wieder einen Oberhirten hat. Seine pastoraltheologischen Erfahrungen und Kenntnisse aus der Praxis und Wissenschaft werden sicher mit dazu beitragen, die den Menschen zugewandte Leitung des Bistums auch künftig fortzusetzen. Es ist mein Wunsch, den intensiven und für beide Seiten bereichernden Dialog zwischen Politik und Kirche mit dem neunen Bischof von Mainz nahtlos fortzusetzen“, sagte der Regierungschef.

Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebeling wünschte dem neuen Mainzer Bischof Peter Kohlgraf „viel Erfolg bei der Führung des Mainzer Bistums. Peter Kohlgraf ist im Bistum Mainz kein Unbekannter. Als Professor an der Katholischen Hochschule Mainz und als Pfarrvikar in der Pfarrgruppe Wörrstadt in Rheinhessen hat er sich als Theologe und Seelsorger in der Region einen Namen gemacht.“

„Die reiche Geschichte unserer Stadt ist eng verbunden mit den Mainzer Bischöfen. Sie haben durch viele Jahrhunderte hindurch das Leben und das Gesicht von Mainz entscheidend mitgeprägt und gerade in schweren Tagen, von denen die Menschen hier viele gesehen haben, das ihre getan, um unsere Stadt immer wieder neu entstehen zu lassen. Bedeutende Persönlichkeiten auf dem Bischofsstuhl, wie Bischof Ketteler, Kardinal Volk oder zuletzt Kardinal Lehmann, haben wichtige Impulse in unserer Stadt gesetzt und auch nach außen hin durch ihr Wirken der alten Bischofsstadt Mainz große Ausstrahlungskraft angesichts höchst gegenwärtiger Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft verliehen. Ich freue mich auf einen anregenden Dialog und Austausch zwischen der Stadt und dem neuen Bischof“, erklärt Oberbürgermeister Ebling.

„Kardinal Lehmann hat die Mainzerinnen und Mainzer durch seine Warmherzigkeit und Empathie als Mensch überzeugt. Als weltoffener Mainzer Ehrenbürger und hochgebildete Persönlichkeit in Weltkirche und Bistum hat Kardinal Lehmnann in herausfordernden Zeiten Orientierung gegeben. Er hat sich als Brückenbauer zwischen Kirche und Gesellschaft sowie als verlässlicher und konstruktiver Partner im Dialog mit den anderen christlichen und nichtchristlichen Religionsgemeinschaften große Anerkennung erworben. Ich wünsche mir, dass Peter Kohlgraf als neuer Bischof von Mainz an die Tradition seines Vorgängers anknüpft, dann wird er als neuer Oberhirte sicherlich schnell die Herzen der Mainzerinnen und Mainzer erobern“, so Oberbürgermeister Michael Ebling.