Kategorie-Archiv: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz

Carl-Zuckmayer-Medaille 2019 geht an Robert Menasse

Robert Menasse während der Verleihung des Deutschen Buchpreises 2017 im Frankfurter Römer © Foto: Diether v. Goddenthow
Robert Menasse während der Verleihung des Deutschen Buchpreises 2017 im Frankfurter Römer © Foto: Diether v. Goddenthow

Der österreichische Schriftsteller Robert Menasse wird für seine Verdienste um die deutsche Sprache mit der Carl-Zuckmayer-Medaille 2019 ausgezeichnet. „Robert Menasse vermittelt in kritisch-ironischer Weise einen Blick auf politische und weltgeschichtliche Zusammenhänge. Er schafft dadurch nicht nur unterhaltsame Literatur, sondern regt auch zum Nachdenken an“, erläuterte Ministerpräsidentin Malu Dreyer ihre Entscheidung, die sie auf Empfehlung einer Fachkommission getroffen hat. Die Ministerpräsidentin wird die bundesweit beachtete Auszeichnung im Rahmen eines Festaktes am 18. Januar 2019 im Staatstheater Mainz verleihen.

Robert Menasse wurde 1954 als Kind einer jüdischen Familie in Wien geboren und fand für sein literarisches Schaffen bereits viel Beachtung. Seine literarischen Werke wie auch seine vielbeachteten Essays zeichnen sich durch ihre politische und philosophische Grundhaltung aus. Neben seinen erfolgreichen Romanen, die meist gesellschaftsrelevante Themen behandeln, widmet sich Robert Menasse zunehmend europa- und globalisierungspolitischen Themen. „Es ist erfrischend, dass solche Themen in der Literatur ihren Platz finden. Mit „Die Hauptstadt“ hat er einen großen EU-Roman geschaffen“, so die Ministerpräsidentin. Menasse trete für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie ein und spreche an, was viele Menschen bewege. „Carl Zuckmayer, der das Gegenteil von Rechtsstaatlichkeit erleben musste, hätte daran sicherlich Gefallen gefunden“, ist sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer sicher.

Die Carl-Zuckmayer-Medaille wird vom Land Rheinland-Pfalz seit 1979 jährlich am 18. Januar, dem Todestag Carl Zuckmayers, an Personen vergeben, die sich um die deutsche Sprache in besonderer Weise verdient gemacht haben. Der Preisträger erhält eine vom Künstler Otto Kallenbach geschaffene Medaille sowie ein 30-Liter-Fass Nackenheimer Wein, dem Lieblingswein Carl Zuckmayers.

Die Hauptstadt
Einen besonders kritisch-ironischen Blick wirft Robert Menasse in seinem mit dem deutschen Buchpreis 2017 ausgezeichneten Buch „Die Hauptstadt“ auf die (partei-)politischen Zusammenhänge und hinter die Kulissen Brüsseler Europa-Bürokraten.

4.die.hauptstadtIn Brüssel laufen die Fäden zusammen – und ein Schwein durch die Straßen.
Fenia Xenopoulou, Beamtin in der Generaldirektion Kultur der Europäischen Kommission, steht vor einer schwierigen Aufgabe. Sie soll das Image der Kommission aufpolieren. Aber wie? Sie beauftragt den Referenten Martin Susman, eine Idee zu entwickeln. Die Idee nimmt Gestalt an – die Gestalt eines Gespensts aus der Geschichte, das für Unruhe in den EU-Institutionen sorgt. David de Vriend dämmert in einem Altenheim gegenüber dem Brüsseler Friedhof seinem Tod entgegen. Als Kind ist er von einem Deportationszug gesprungen, der seine Eltern in den Tod führte. Nun soll er bezeugen, was er im Begriff ist zu vergessen. Auch Kommissar Brunfaut steht vor einer schwierigen Aufgabe. Er muss aus politischen Gründen einen Mordfall auf sich beruhen lassen; »zu den Akten legen« wäre zu viel gesagt, denn die sind unauffindbar. Und Alois Erhart, Emeritus der Volkswirtschaft, soll in einem Think-Tank der Kommission vor den Denkbeauftragten aller Länder Worte sprechen, die seine letzten sein könnten.
In seinem neuen Roman spannt Robert Menasse einen weiten Bogen zwischen den Zeiten, den Nationen, dem Unausweichlichen und der Ironie des Schicksals, zwischen kleinlicher Bürokratie und großen Gefühlen.
Und was macht Brüssel? Es sucht einen Namen – für das Schwein, das durch die Straßen läuft. Und David de Vriend bekommt ein Begräbnis, das stillschweigend zum Begräbnis einer ganzen Epoche wird: der Epoche der Scham.
Suhrkamp Verlag
Gebunden, 168 Seiten
ISBN:978-3-518-42758-3
459 Seiten, 24,00 Euro

 

Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille sind:

Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn (2014), Bruno Ganz (2015) und Sven Regener (2016), Yoko Tawada (2018).

200 JAHRE KARL MARX – Vier große Ausstellungen und Festauftakt zum Karl-Marx-Jahr in Trier ab 5. Mai 2018

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Gleich vier Ausstellungen eröffnen zum 200. Geburtstag des Philosophen, Journalisten und Ökonomen Karl Marx am 5. Mai 2018 in Trier, wo Marx geboren und in den ersten 17 Lebensjahren aufgewachsen ist.

Jubiläumsprogramm auf einen Blick 

Die Barrikade, Edouard Manet, Lithografie, 1871. Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlung Dresden. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Barrikade, Edouard Manet, Lithografie, 1871. Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlung Dresden. © Foto: Diether v. Goddenthow

Am 5. Mai 2018 jährt sich der Geburtstag von Karl Marx, dem großen Analytiker, Visionär, Revolutionär, Theoretiker und einem der bedeutendsten Denker des 19. Jahrhunderts, zum 200. Mal. Dieses Jubiläum nehmen das Land Rheinland-Pfalz und Marx‘ Geburtsstadt Trier zum Anlass, sich mit dem nicht nur bekanntesten, sondern auch umstrittensten Sohn dieser Stadt auseinanderzusetzen.

Vielleicht gäbe es  den derzeitigen Karl Marx-Hype zu seinem 200. Geburtstag  gar nicht, hätte der hochbegabte, mehrsprachige Karl, der bereits mit 23 Jahren sein Doktordiplom in Philosophie erhielt,  die ersehnte akademische Karriere einschlagen können. Vielleicht wäre ihm viel an Lebensdramatik  und der Welt  an sozialistischem und kommunistischem Ideologie-Irrsinn in Russland, China, DDR, Kuba usw. erspart geblieben, wäre Karl Marx nicht einst aus seiner „Rolle“ einer potentiell vorgezeichneten Gelehrtenlaufbahn gefallen.
Karl Marx studierte in  Bonn und Berlin Jura und Philosophie, wurde von der philosophischen Lehre Georg Friedrich Wilhelm Hegels  zunächst geprägt. Doch wohl noch entscheidender für Karl Marx weitere geistige Entwicklung war der atheistische evangelische Theologe und Junghegelianer Bruno Bauer (1809 – 1882). Dieser war sein Mentor und Förderer, verlor aber wegen einer religionskritischen Publikation seinen Bonner Lehrstuhl, was auch Karl Marx Pläne einer akademischen Karriere zerschlug und ihn zum Journalismus brachte.  Religionskritik war im damaligen Preußen  gleichzusetzen mit Kritik an Staat und Monarchie, und nach den 1819er Karlsbader Beschlüssen über Maßnahmen zur Bekämpfung von oppositionellen Bestrebungen besonders in Preußens neuen Rheinprovinzen hochgefährlich.

Wer war Karl Marx. Vielleicht sollte man die neue Marx-Skulptur, ein Geschenk der Chinesen, morgen verhüllt lassen? © Foto: Diether v. Goddenthow
Wer war Karl Marx? Vielleicht sollte man die neue Marx-Skulptur, ein Geschenk der Chinesen, morgen verhüllt lassen? © Foto: Diether v. Goddenthow

Bruno Bauer, Philosoph, Anthropologe und Religions- und Idealismus-Kritiker, war wie Ludwig Feuerbach einer der führenden Köpfe der Junghegelianer, einer Gruppe radikaler Kritiker an Staat und Obrigkeit. Auch Karl Marx hatte sich ihnen angeschlossen. Marx war von Ludwig Feuerbach fasziniert. Feuerbach kritisierte Hegel, weil der die Wirklichkeit als Produkt der Ideen verstand. Feuerbach drehte Hegels Annahme um.  Dem folgte auch Marx. Auch er begriff die Wirklichkeit als durch Menschen gemacht und veränderbar und nicht als eine von irgendeinem höheren Wesen vorgegebene  Welt mit von „Gott gewollten“  gesellschaftlichen Besitz-. Klassen- und Rechts-Unterschieden.

Der Revolutionär aus gutem Hause

Ausstellungspassage im Simeonstift. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungspassage im Simeonstift. © Foto: Diether v. Goddenthow

Karl Marx hat Mitte des 19. Jahrhunderts,  als Dampfmaschine, Telegrafen und  andere Erfindungen tiefgreifend die Produktionsprozesse veränderten, die  Welt sozioökonomisch neu vermessen und ihre Verwerfungen als Folge der aufkommenden Industrialisierung und politischer Machtverschiebungen  der postnapoleonischen Zeit aufgezeigt. Marx  selbst war aber weder ein Maschinenstürmer (Technik faszinierte ihn), noch jemals der Typ „Arbeiterführer mit Stallgeruch“.   Karl Marx blieb, nach seinem eigenen Verhalten nach zu schließen, ein Leben lang im Geiste wohl eher ein Bourgeois, also  jener großbürgerlichen Gesellschaftsschicht als Lebensideal zugewandt, die er in seinen Theorien von der Diktatur des Proletariats bekämpfte. Davon zeugt einmal die Veränderung seines Lebensstils, der nach zwei Erbschaften 1864  „großzügiger, bürgerlich, dem viktorianischem Zeitgeist entsprechend“ angehoben wurde. Zum anderen  ließ der Verfasser des kommunistischen Manifests seinen Töchter eine für das Groß- und Bildungsbürgertum in England und Deutschland typische Erziehung und Ausbildung angedeihen: Sie erhielten Unterricht in Reiten, Zeichnen, Klavier und Gesang und dazu noch Italienisch- und Französischunterricht.

Karl Marx späteres Privatleben scheint ziemlich konventionell  verlaufen zu sein,  ohne einen Anspruch, seine außergewöhnlichen Theorien auch zu Hause umzusetzen. Der kommunistische Revolutionär  lebt, so knapp das Geld und prekär die Lebenssituationen  über Jahre hinweg auch immer waren, den liberalkonservativen Stil seiner Herkunft.   Auch kann Marx,  der geniale Kapitalismus-Analytiker und -Kritiker  mit Geld schlecht umgehen. Er lebt oft über seine Verhältnisse, und ist  praktisch 40 Jahre lang auf Zuwendungen von Freunden, insbesondere von denen seines Weggefährten und engen Freundes Friedrich Engels angewiesen.  Über Jahre hinweg beschäftigt Karl Marx eine Haushälterin, die gute Helene Demuth. Sie gehörte praktisch zur Familie und war zudem  durch eine  uneheliche Tochter mit Karl Marx verbunden,  für die sein Freund, Geldgeber, Korrektor und Lektor  Friedrich Engels offizielle die Vaterschaft übernahm. So betrachtet, war Karl Marx  selbst  ein sehr vereinnahmendes Wesen, und verfügte über alle Fähigkeiten, die auch für Kapitalisten typisch waren und sind.
War  Karl Marx also im Grunde seines Herzens kein  radikaler Kommunist mit dem Ziel der Abschaffung von Privateigentum, sondern ein zu tiefst gekränkter Bourgeois, dessen heimliche Sehnsucht es letztlich war, wieder in den erlauchten Kreis zurückkehren zu können? Und wenn nicht er, dann wenigsten seine Töchter?  Mag jeder selbst seine eigene Meinung dazu finden und sich auf die Erkundung des faszinierenden, spannenden und widersprüchlichen Lebens und  Werks von Karl Marx und seiner Zeit machen. Hilfreich dabei sind mit Sicherheit die  vier eindrucksvollen Ausstellungen mit ihrem riesigen anspruchsvollen Begleitprogramm  in Trier vom 5. Mai  zum 21. Oktober 2018.

Besonders empfohlen sei in diesem Zusammenhang der äußerst gelungene Begleitkatalog zur Ausstellung: „Karl Marx. 1818 – 1833. Leben.Werk. Zeit. “ Hrsg. von Beatrix Bouvier und Rainer Auts. 2018. 384 S. mit 196 Abb., Bibliogr., 24 x 28 cm, geb. mit SU. Theiss, Darmstadt 2018

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Zeittafel Karl Marx 

Vier Karl-Marx- Ausstellungen auf einen Streich

Gleich vier bedeutende Ausstellungen beleuchten aus unterschiedlichen Perspektiven  Karl Marx spannenden Lebensweg  und vermitteln so ein umfassendes Bild des berühmtesten Sohnes der Stadt, wie es weltweit bislang einzigartig ist.

„STATIONEN EINES LEBENS“ Stadtmuseum Simeonstift 

Wer mit Karl Marx und seinem Werk nicht so bewandert ist, dem empfiehlt sich, vielleicht mit der Ausstellung „STATIONEN EINES LEBENS“ im Trierer Stadtmuseum Simeonstift seine Marx-Tour zu  starten.

Ausstellungs-Impression im Stadtmuseum Simeon-Stift. Seit der Juli-Revolution von 1830 regierte der "Bürgerkönig" Louis-Philippe, der für ungezügeltes"Laissezfaire" in wirtschafts- und sozialpolitischen Belangen stand. Nirgends sonst in Europa waren die Kontraste zwischen der sich immer hemmungsloser bereichernden Bourgeoisie auf der einen und existenzbedrohender Armut auf der anderen Seite so groß wie in Paris. Marx zog Ende 1843 nach Paris mit seiner Frau Jenny, geb. von Westphalen, die er kurz zuvor in Bad Kreuznach heiratete. In der Stadt der Exilanten, wo er sich mit dem  aus Preußen geflohenen Freigeist und Querdenker Heinrich Heine anfreundete, dem Dichter der "Schlesischen Weber" In Paris  wurde aber auch der wichtigste Grundstein für die lebenslange Freundschaft und kongeniale Zusammenarbeit zwischen Marx und Engels gelegt. Paris prägte Marx wie keine andere Metropole. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression im Stadtmuseum Simeon-Stift. Seit der Juli-Revolution von 1830 regierte der „Bürgerkönig“ Louis-Philippe, der für ungezügeltes“Laissezfaire“ in wirtschafts- und sozialpolitischen Belangen stand. Nirgends sonst in Europa waren die Kontraste zwischen der sich immer hemmungsloser bereichernden Bourgeoisie auf der einen und existenzbedrohender Armut auf der anderen Seite so groß wie in Paris. Marx zog Ende 1843 nach Paris mit seiner Frau Jenny, geb. von Westphalen, die er kurz zuvor in Bad Kreuznach heiratete. In der Stadt der Exilanten, wo er sich mit dem aus Preußen geflohenen Freigeist und Querdenker Heinrich Heine anfreundete, dem Dichter der „Schlesischen Weber“ In Paris wurde aber auch der wichtigste Grundstein für die lebenslange Freundschaft und kongeniale Zusammenarbeit zwischen Marx und Engels gelegt. Paris prägte Marx wie keine andere Metropole. © Foto: Diether v. Goddenthow

Wie der Titel richtig vermuten lässt zeichnet „Stationen eines Lebens“ die bewegte Biographie von Karl Marx nach, die 1818 in Trier ihren Anfang nahm. Der Rundgang verfolgt den Lebensweg von Marx’ Kindheit und Jugend in Trier über seine Studienjahre und erste Berufserfahrungen bis zum Exil in London, wo er mehr als die Hälfte seines Lebens verbrachte und im Jahr 1883 starb. Anhand der Stationen dieses Lebens werden wichtige Entwicklungen und Wendepunkte anschaulich gemacht: Welche Rolle spielten Trier, Paris und London im Leben von Marx und seiner Familie? Welche Personen und Umstände prägten den jungen Denker? Wie stand er zu seinen Bewunderern und Kritikern? Grundlage für diese und viele weitere Fragen sind unter anderem persönliche Zeitdokumente und Lebensschilderungen, die auf knapp 600 m² Ausstellungsfläche die Biographie von Karl Marx beleuchten und so ein lebendiges Bild des Menschen hinter der Ikone zeichnen. Ein Highlight der Ausstellung ist eine Bleistiftzeichnung von Karl Marx, die als frühestes bekanntes Porträt gilt und erstmals öffentlich ausgestellt wird.

 

LEBEN. WERK. ZEIT. Rheinisches Landesmuseum Trier
Das Rheinische Landesmuseum Trier beleuchtet unter dem Titel „Leben. Werk. Zeit.“ Karl Marx und sein Jahrhundert: Auf rund 1.000 m² Ausstellungsfläche wird der intellektuelle wie politische Werdegang von Marx nachgezeichnet.

Die schlesischen Weber. Carl Wilhelm Hübner, 1844, LVR-Landesmuseum Bonn, zeigt die Weber in Not. Hübners Bild spitzt den Konflikt zwischen dem Tuchhändler und den Produzenten zu. Friedrich Engels kommentiert dieses Gemälde. Es sei für den Sozialismus wirksamer als hundert Flugschriften. Er sieht darin eine Gegenüberstellung von kaltherzigem Reichtum und verzweifelter Armut. Foto: Diether v. Goddenthow
Die schlesischen Weber. Carl Wilhelm Hübner, 1844, LVR-Landesmuseum Bonn, zeigt die Weber in Not. Hübners Bild spitzt den Konflikt zwischen dem Tuchhändler und den Produzenten zu. Friedrich Engels kommentiert dieses Gemälde. Es sei für den Sozialismus wirksamer als hundert Flugschriften. Er sieht darin eine Gegenüberstellung von kaltherzigem Reichtum und verzweifelter Armut. Foto: Diether v. Goddenthow

Prägend für den Philosophen und späteren Ökonomen ist das 19. Jahrhundert mit seinen wirtschaftlichen und sozialen Umbrüchen: Freiheits- und Demokratiebestrebungen wie auch Industrialisierung und Urbanisierung sind Kennzeichen dieser bewegten und
spannungsreichen Epoche.
In die Zeit eines wirtschaftlich aufstrebenden Bürgertums hereingeboren, lernt er bald Zensur, Repression und Armut kennen. Marx durchläuft eine rasante Entwicklung vom Philosophen über den Radikaldemokraten zum Kommunisten und

Auf den Barrikaden 1848 - 1949 thematisiert die soziale Not und politische Unzufriedenheit, die die Menschen in Europa auf die Straße treiben. Von Paris aus verbreitet sich das revolutionäre Feuer rasch über große Teile des Kontinents. Im Kampf für Menschen- und Freiheitsrechte riskieren Bürger und auch Arbeiter ihr Leben. "Freiheit oder Tod" steht beispielsweise auf einer ausgestellten Fahne der "Freiwilligen Compagnie" der Reutlinger Freischärler von 1849 (ganz im Hintergrund). © Foto: Diether v. Goddenthow
Auf den Barrikaden 1848 – 1949 thematisiert die soziale Not und politische Unzufriedenheit, die die Menschen in Europa auf die Straße treiben. Von Paris aus verbreitet sich das revolutionäre Feuer rasch über große Teile des Kontinents. Im Kampf für Menschen- und Freiheitsrechte riskieren Bürger und auch Arbeiter ihr Leben. „Freiheit oder Tod“ steht beispielsweise auf einer ausgestellten Fahne der „Freiwilligen Compagnie“ der Reutlinger Freischärler von 1849 (ganz im Hintergrund). © Foto: Diether v. Goddenthow

Gesellschaftskritiker und wird als Journalist zum Revolutionär durch das Wort. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 setzt er im Londoner Exil seine ökonomischen Studien fort und entwickelt hier die Analysen eines sich immer vehementer ausprägenden kapitalistischen Gesellschaftssystems, die noch heute diskutiert werden.

„LebensWert Arbeit“ Museum am Dom Trier

Chidi Kwubirl Leere mitten im Überfluss, 2007, Installation.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Chidi Kwubirl Leere mitten im Überfluss, 2007, Installation. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ausstellung, 05. Mai – 21. Oktober 2018. Mit dem Thema „Arbeit“, einem zentralen Begriff bei Karl Marx, befasst sich das Museum am Dom. Unter dem Titel „LebensWert Arbeit“ werden der Mensch und sein Bezug zur Arbeit aus der Sicht eines christlichen Menschenbildes thematisiert. Die Ausstellung spannt den Bogen von der selbstbestimmten Arbeit, die zur Selbstverwirklichung dient, bis hin zu den Folgen einer globalisierten und digitalisierten Arbeitswelt. Neben zeitgenössischen Werken renommierter Künstler wird es auch interaktive Bereiche geben.
Bischof-Stein-Platz 1, 54290 Trier
Telefon +49(0)651.710 52 55
museum@bistum-trier.de
www.museum-am-dom-trier.de

 „Von Trier in die Welt: Karl Marx, seine Ideen und ihre Wirkung bis heute“, im Museum Karl-Marx-Haus
Wiedereröffnung des Karl-Marx-Hauses und der Ausstellung am 5. Mai 2018 von 9.30 bis 11:00 Uhr.

Museum Karl Marx Haus in Trier.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Museum Karl Marx Haus in Trier. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die neue Dauerausstellung im Geburtshaus – dem größten Exponat der Schau – widmet sich der Person Karl Marx sowie dem Gesellschafts- und Kapitalismuskritiker des 19. Jahrhunderts. Seine Ideen bewegen die Menschen bis heute.

Die Ausstellungseinheit Biografie zeigt Marx als von den Umbrüchen des 19. Jahrhunderts geprägten Oppositionellen, der in ein Leben im Exil in verschiedenen europäischen Städten gezwungen wird. Im Werk werden Marx‘ Ideen in den vier Hauptarbeitsfeldern Philosophie, Journalismus, Gesellschaftswissenschaften und Ökonomie veranschaulicht.

Impression aus der Dauerausstellung.© Foto: Diether v. Goddenthow
Impression aus der Dauerausstellung.© Foto: Diether v. Goddenthow

Vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart führt die Ausstellungseinheit Wirkung. Als Marx 1883 in London stirbt, hinterlässt er keine geschlossene Lehre. Diese wird durch nachfolgende Generationen geformt. Insbesondere sozialistische und kommunistische Regimes weltweit instrumentalisieren Marx, der zur politischen Reizfigur wird. Die Finanzkrise von 2007/2008 löst die aktuelle „Marx-Renaissance“ aus. Sie lenkt den Blick wieder auf seine Analysen des kapitalistischen Wirtschaftssystems und seine Forderung nach Emanzipation für die gesamte Menschheit. Highlights der Ausstellung sind neue Originalobjekte wie ein Briefentwurf von Marx und sein Londoner Lesesessel.

Der Sessel gehört zu den Höhepunkten der neuen Dauerausstellung „Von Trier in die Welt: Karl Marx, seine Ideen und ihre Wirkung bis heute“  © Foto: Diether v. Goddenthow
Der Sessel gehört zu den Höhepunkten der neuen Dauerausstellung „Von Trier in die Welt: Karl Marx, seine Ideen und ihre Wirkung bis heute“ © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Friedrich-Ebert-Stiftung erwarb diesen Sessel im Jahr 2014 von den Nachfahrinnen des Journalisten, Philosophen, Gesellschaftswissenschaftlers und Ökonomen. Marx hat in ihm viel gelesen, an seinen Manuskripten gearbeitet und soll nach der Familienüberlieferung auch in diesem Stuhl am 14. März 1883 in London gestorben sein.
Der Sessel gehört zu den Höhepunkten der neuen Dauerausstellung „Von Trier in die Welt: Karl Marx, seine Ideen und ihre Wirkung bis heute“.

Das Geburtshaus von Karl Marx, um 1727 als barockes Wohnhaus erbaut, wird seit 1968 von der FriedrichEbert-Stiftung (FES) als Museum betrieben. Es ist ein historisch-politischer Lernort.

Brückenstraße 10, 54290 Trier
Telefon +49(0)651.97 06 80
info.trier@fes.de
www.fes.de/Karl-Marx-Haus

Ausstellungstipp: „Geld.Rausch“ in der Tuchfabrik (Tufa) Trier

Das Jubiläumsprogramm

karl-marx-ausstellungDas Jubiläumsprogramm zum 200. Geburtstag von Karl Marx führt mit einem breiten Spektrum von öffentlichen Veranstaltungen durch das Jahr. Es umfasst rund 300 Veranstaltungstermine und 300 öffentliche Führungen und Themenführungen sowie diverse Begleitprogramme in den Museen. Zahlreiche Organisationen und Kulturinstitutionen wie die Trierer Hochschulen, das Theater Trier, das Kultur- und Kommunikationszentrum Tuchfabrik, das Bildungs- und Medienzentrum und Kulturschaffende aus der freien Szene, beleuchten die unterschiedlichen Aspekte von Marx’ Leben und Wirken mit Veranstaltungen: Die Palette reicht vom Symposium unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission über Musik- und Theaterproduktionen, darunter ein Marx-Musical, bis zu künstlerischen Installationen.

Marx für alle
Die Ausstellungen und Veranstaltungen im Jubiläumsjahr sollen den Menschen Marx einem breiten Publikum aller Altersklassen näherbringen. So werden Kinder mit einem umfangeichen pädagogischen Programm gezielt angesprochen; für Schulen gibt es detaillierte Unterrichtsmaterialien. In der Landesausstellung werden zahlreiche integrative und barrierefreie Programme angeboten, darunter Führungen für Blinde und Sehbehinderte, in Gebärdensprache, für Hörgeschädigte, für Menschen mit Demenz sowie in Leichter Sprache. Daneben gibt es gesonderte Angebote für Migranten und Flüchtlinge.
Trier-Besucher können den Spuren des großen Denkers in seiner Geburtsstadt auf zahlreichen Stadtrundgängen sowie auf eigene Faust mit der interaktiven Stadtführer-App „Marx to go“ folgen. Mit der KARL-MARX-BOX gibt es zudem eine attraktive Geschenkbox rund um den Besuch der Landesausstellung.

Das Jubiläum im Netz:
Jubiläumsprogramm auf einen Blick
www.KarlMarx 2018.de
https://www.karl-marx-ausstellung.de/
Twitter: @Marx 2018, #Marx 2018
Brückenstraße 10, 54290 Trier
Telefon +49(0)651.97 06 80
info.trier@fes.de
www.fes.de/Karl-Marx-Haus

 

 

Friedrich Wilhelm Raiffeisen als Pate der „Industrie-Kultur“ bei Eröffnung des Kultursommers Rheinland-Pfalz in Neuwied

ksrpl-neuwied.logoMit einem großen Kulturfest für die ganze Familie bei weitgehend freiem Eintritt wurde heute die Eröffnung des Kultursommers Rheinland-Pfalz unter dem Motto „Industrie-Kultur“ in Neuwied gefeiert. Pate stand dabei Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der Erfinder der weltweit praktizierten Genossenenschaftsidee. Sein 200. Geburtstag wird über das ganze Jahr verteilt gebührend gefeiert werden. Raiffeisen, geboren am 30. März 1818 in Hamm/Sieg, war einstmals auch Bürgermeister von Neuwied-Heddesdorf. Raiffeisen war Vorreiter der Selbsthilfebewegung. Seine Genossenschaftsidee brachte vielen Menschen konkrete Hilfe, die ihn zu einem noch heute weltweit geschätzten Vorbild machen.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hatte gemeinsam mit Kulturminister Konrad Wolf und Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig den Startschuss für den Kultursommer Rheinland-Pfalz gegeben. „Das jährlich wechselnde Motto des Kultursommers soll immer wieder neu Aufmerksamkeit auf Themen und Orte in unserem Land lenken, in diesem Jahr auf die spannenden Orte der Industriekultur. Der Industriekapitalismus hat die Gesellschaft, die Lebensverhältnisse und auch die politischen Verhältnisse massiv verändert. Zu seinem 200. Geburtstag in diesem Jahr passt es daher, den Blick auf die Industriekultur zu richten und Raiffeisens Leitsatz mit den Mitteln der Kunst und Kultur zu gestalten“, sagte die Ministerpräsidentin.

Zu der Eröffnungsveranstaltung „Zusammen! Ein Abend für Friedrich Wilhelm Raiffeisen“ kamen neben Neuwieder Bürgerinnen und Bürgern und Gästen von nah und fern auch Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Wirtschaft sowie der Kulturszene. „Ich möchte ihnen herzlich danken für die vielen tollen Festivals und Ausstellungen, Kunst- und Kulturprojekte, mit denen sie unser Land reicher machen“, dankte Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Künstlern. „Viele von ihnen tun das ehrenamtlich. Andere unterstützen den Kultursommer mit Geld oder mit Räumlichkeiten. Auch das ist solidarisches Handeln im Sinne Raiffeisens“, sagte die Ministerpräsidentin.

Dem Begründer der Genossenschaftsidee wird der Satz zugeschrieben „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele“ – und so prägen viele Mitmach-Aktionen für alle Altersstufen das dreitägige Fest zu Eröffnung des Kultursommers. Kulturminister Wolf hat schon seinen Teil zum Blumenteppich und zur Fotoaktion „Ein Lächeln für Neuwied“ beigetragen, auch einige Bausteine des Projekts „vergängliche Stadt“ wurden von ihm eingesetzt. „Es ist einfach toll“, so Wolf begeistert, „hier können alle dabei sein, jede und jeder kann ihren und seinen Beitrag leisten. Das schafft Gemeinschaft, die heute genauso wichtig ist wie zu Raiffeisens Zeiten vor 200 Jahren. Das muss Kultur leisten.“

Die ganze Innenstadt ist ein großes Veranstaltungsgelände: von der ‚Kunst im Karree‘ an der Pfarrstraße bis zur Musikbühne auf der Schlossstraße und noch darüber hinaus. „Es klappt alles wunderbar“, freute sich Oberbürgermeister Einig. „Unsere Stadt ist groß genug, aber nicht zu groß, um so ein Fest zu stemmen. Die Besucherinnen und Besucher können die Entfernungen bequem zu Fuß zurücklegen, immer wieder stößt man auf beeindruckende Musik- und Straßentheatergruppen. Was will man mehr!“

Das Kulturfest zur Eröffnung des Kultursommers in Neuwied am Rhein geht noch bis zum Sonntagnachmittag. Dann wird ab 17.00 Uhr „Die vergängliche Stadt“ genauso gemeinschaftlich abgerissen, wie sie aufgebaut wurde.

Mehr zum Kultursommer 2018 unter www.kultursommer.de. Aktuelle Infos und mögliche Programmänderungen zur Kultursommer-Eröffnung in Neuwied unter https://www.facebook.com/stadtneuwied und https://www.facebook.com/kultursommer.rlp/ .

Bürgerempfang Ehrenamtlicher des wirtschaftlichen Sektors bei Ministerpräsidentin Malu Dreyer

Beim sechsten Bürgerempfang der Ministerpräsidentin Malu Dreyer am 21.April 2018 in der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz huldigte auch Constantin Offel von der Schule für Clowns seiner Ministerpräsidentin. © Foto: Diether v. Goddenthow
Beim sechsten Bürgerempfang der Ministerpräsidentin Malu Dreyer am 21.April 2018 in der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz huldigte auch Constantin Offel von der Schule für Clowns seiner Ministerpräsidentin. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ganz unter Raiffeisens Leitidee „Gemeinsam kann man mehr erreichen“, stand am 21. April 2018 der Bürgerempfang  in der Rheinland-Pfälzischen Staatskanzlei Mainz. Bereits zum sechsten Mal hatte Ministerpräsidentin Malu Dreyer ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger in die Staatskanzlei eingeladen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen und ihnen für die wichtige Arbeit zu danken. „Das Engagement der Ehrenamtlichen ist unverzichtbar und unbezahlbar. Es stärkt unsere Gesellschaft, die ohne eine lebendige soziale Kultur nicht funktionieren würde. Als Ministerpräsidentin ist es mir wichtig, den Ehrenamtlichen Danke zu sagen für die vielen Stunden, die sie freiwillig für einen guten Zweck aufwenden“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer über die Idee des Bürgerempfangs.

„Was einer nicht alleine schafft, schaffen viele gemeinsam“ ist das Leitbild von Raiffeisens Genossenschaftsidee, die auf Solidarität und gegenseitiger Verantwortung beruht, und es ist auch das Motto dieses Bürgerempfangs, rief Ministerpräsidentin Malu Dreyer den rund 270 ehrenamtlich tätigen Gästen beim Bürgerempfang zu.  © Foto: Diether v. Goddenthow
„Was einer nicht alleine schafft, schaffen viele gemeinsam“ ist das Leitbild von Raiffeisens Genossenschaftsidee, die auf Solidarität und gegenseitiger Verantwortung beruht, und es ist auch das Motto dieses Bürgerempfangs, rief Ministerpräsidentin Malu Dreyer den rund 270 ehrenamtlich tätigen Gästen beim Bürgerempfang zu. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Was einer nicht alleine schafft, schaffen viele gemeinsam“ ist das Leitbild von Raiffeisens Genossenschaftsidee, die auf Solidarität und gegenseitiger Verantwortung beruht. „Im Jubiläumsjahr der rheinland-pfälzischen Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Karl Marx war es mir ein Anliegen, mit denjenigen zu sprechen, die sich ehrenamtlich im wirtschaftlichen Bereich engagieren und der Frage nachgehen, wie wir die Arbeitswelt bestmöglich gestalten können“, sagte die Ministerpräsidentin. „Das soziale, gemeinnützige Engagement von Unternehmen, Unternehmern und Unternehmerinnen spielt im Gemeinwesen eine wichtige Rolle, sei es durch Sponsoring für Vereine, Kooperationen oder durch die Selbstverwaltung in Gremien, Kammern und Verbänden, die die Regionen stärken und damit einen wertvollen Beitrag für wirtschaftlich gute Strukturen im ländlichen Raum leisten.“

In diesem Jahr kamen zahlreiche Gäste, die sich ehrenamtlich im wirtschaftlichen Bereich engagieren, etwa ehrenamtliche Arbeitsmarktmentoren, Senioren-Expertinnen und -Experten, Prüfende und Lotsen bei Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern usw. © Foto: Diether v. Goddenthow
In diesem Jahr kamen zahlreiche Gäste, die sich ehrenamtlich im wirtschaftlichen Bereich engagieren, etwa ehrenamtliche Arbeitsmarktmentoren, Senioren-Expertinnen und -Experten, Prüfende und Lotsen bei Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern usw. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Gäste der Ministerpräsidentin engagieren sich unter anderem für Frauen in der Wirtschaft, in Handwerksinnungen, Wirtschaftsforen, Projektgemeinschaften zur Unterstützung des Einzelhandels, gründeten und unterstützen Bürger- und Winzergenossenschaften, gemeinnützige Baugenossenschaften, Energiegenossenschaften, Start-ups und Berufsanfänger sowie Migrantinnen und Migranten. Sie sind ehrenamtliche Arbeitsmarktmentoren, Senioren-Expertinnen und -Experten, Prüfende und Lotsen bei Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern. Ausgewählt wurden sie von der Ministerpräsidentin, die die Landräte und Landrätinnen sowie Oberbürgermeister und Oberbürgermeisterinnen der zwölf kreisfreien Städte und 24 Landkreise um Vorschläge gebeten hatte.

Weinverkostung mit der Rheinhessischen Weinkönigin Lea Kopp, hier mit Malu Dreyer. © Foto: Diether v. Goddenthow
Weinverkostung mit der Rheinhessischen Weinkönigin Lea Kopp, hier mit Malu Dreyer. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Die Landesregierung fördert gesellschaftliches Engagement von Wirtschaftsunternehmen in Kammern und Initiativen sowie Kooperationen und Partnerschaften zwischen Staat, Bürgergesellschaft und Wirtschaft aktiv“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Darüber hinaus stehe die Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung allen Ehrenamtlichen als Ansprechpartner zur Verfügung. Als Dank für die ehrenamtliche Arbeit aller hat die Ministerpräsidentin 2014 zudem die landesweite Ehrenamtskarte ins Leben gerufen. „Rheinland-Pfalz ist Ehrenamtsland: Nahezu jeder Zweite engagiert sich, prozentual so viele wie in keinem anderen Bundesland. Darauf sind wir sehr stolz“, so die Ministerpräsidentin.

Ein wenig Werbung für die große Karl-Marx-Landesausstellung vom 5.5. bis 21.10.2018 in  Trier
Ein wenig Werbung für die große Karl-Marx-Landesausstellung vom 5.5. bis 21.10.2018 in Trier

Der Empfang wurde von einem bunten Rahmenprogramm begleitet: Den rund 270 Gästen standen alle Türen der Staatskanzlei offen, unter anderem auch das Büro der Ministerpräsidentin. Sie konnten kulinarische Spezialitäten genießen und Weine aus den rheinland-pfälzischen Anbaugebieten verkosten. Dabei beriet sie die rheinhessische Weinkönigin Lea Kopp. Zudem spielten die Wandermusikanten, der Gitarrist David Strack und die Sängerin Esther Ayo für die Gäste. Auch die Schule für Clowns sorgte für Unterhaltung. Es gab Informationen zum Karl-Marx- und zum Raiffeisen-Jubiläum, dem Rheinland-Pfalz-Tag in Worms und zum Thema Ehrenamt. Auch beim Demokratiespiel „Rette die Blunies“, entwickelt von Studierenden der Hochschule Trier, konnten sich die Gäste ausprobieren.

34. Rheinland-Pfalz-Tag vom 1. bis 3. Juni 2018 in Worms

„Der 34. Rheinland-Pfalz-Tag in Worms rückt näher und die Vorfreude wird immer größer. Drei Tage lang erwartet die Besucher und Besucherinnen eine bunte Mischung aus Information, Unterhaltung, Kultur und Lebensfreude“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die gemeinsam mit Oberbürgermeister Michael Kissel, SWR-Landessenderdirektorin Dr. Simone Schelberg, RPR1.-Programmdirektor Karsten Kröger und bigFM-Programmdirektor Patrick Morgan bei einer Pressekonferenz in Worms die Programmhöhepunkte vorstellte. Nach 1986 findet der Rheinland-Pfalz-Tag vom 1. bis 3. Juni 2018 bereits zum zweiten Mal in Worms statt.

„Worms wird ein hervorragender Gastgeber für unser Landesfest sein. Die Stadt bietet mit ihrem reichen kulturellen Erbe, einer guten Infrastruktur und vielen ansprechenden Plätzen nicht nur den perfekten Rahmen, als Austragungsort der Nibelungen-Festspiele verfügt sie auch über beste Kompetenzen für ein solches Großereignis“, so die Ministerpräsidentin. Den Organisatoren aus Stadt und Land sei es gelungen, die Innenstadt von Worms in eine attraktive Festmeile mit 32 Veranstaltungsflächen, 13 Bühnen und über 260 Ständen zu verwandeln und die Veranstaltungsflächen fußläufig zu integrieren. An acht Virtual-Reality-Stationen könnten die Gäste Worms und die schaz-App auch digital erleben.

Kim Wilde, Nik Kershaw, Fools Garden, die Newcomerin Lotte, Mike Singer oder Matthias Schweighöfer sind die großen Stars, die ohne Eintritt die großen Bühnen in Worms rocken. Daneben prägen Talente aus der Region und die Begegnung der Menschen aus allen Teilen des Landes das Fest. Ein Highlight ist am Sonntag der Festzug mit mehr als 80 Zugnummern und über 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, der im SWR Fernsehen übertragen wird. In besonders schöner Atmosphäre präsentiert sich die Landesregierung am „Treffpunkt Rheinland-Pfalz“ auf dem Weckerlingplatz mit kulinarischen Spezialitäten, vielen Mitmachangeboten sowie einem dreitägigen Bühnen- und Musikprogramm.

„Die Vorbereitungen befinden sich im Zeitplan, und wir rechnen bei herrlichem Sommerwetter mit 300.000 Gästen. Dabei steht für uns das Thema Veranstaltungssicherheit und damit die Möglichkeit des unbeschwerten Feierns an erster Stelle“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Der Rheinland-Pfalz-Tag sei ein großartiges Gemeinschaftsprojekt, das den Zusammenhalt und die Identität des Landes stärke. Sie dankte allen Partnern, Sponsoren und Unterstützern, ohne deren Beitrag oder ehrenamtliches Engagement das Fest nicht möglich wäre.

„Den Rheinland-Pfalz-Tag in Worms auszurichten ist eine Ehre, aber vor allem auch eine große Chance. Zum einen für die identitätsstiftende Wirkung nach innen, denn seit Monaten bereiten sich eine Vielzahl an ehrenamtlichen Akteuren intensiv darauf vor, ihre Heimatstadt Worms mit all ihren wunderbaren Facetten zu präsentieren. Die Vorfreude und die gemeinsamen Vorbereitungen haben hier ein Zusammengehörigkeitsgefühl und einen Stadtstolz erzeugt, der sicherlich nachwirken wird. Zum anderen erhoffen wir uns dadurch natürlich auch eine Außenwirkung: Für das Image und die Bekanntheit der Stadt Worms und dass wir viele der auswärtigen Besucherinnen und Besucher zu ‚Wiederholungstätern‘ machen können“, sagte Oberbürgermeister Michael Kissel. Die städtischen Beiträge basierten auf den nachhaltig umgesetzten Wormser Kulturprofilen. Nibelungen, Dom, Luther und SchUM sowie das Thema Weinstadt Worms würden prominent präsentiert und dadurch für die Gäste erlebbar.

Eine Besonderheit des Wormser Rheinland-Pfalz-Tages ist die im Rahmen eines Forschungsprojekts mit der Hochschule Worms entwickelte Spiele-App „schaz – Wormser Schätze neu entdecken“. Sie ist ab dem 27. April in allen App-Stores erhältlich und kann dann auch schon gespielt werden. Die App ist auf Basis einer Schatzsuche konzipiert und umfasst rund 20 Spiele, darunter Memory, Glücksrad, Quiz-Spiele sowie solche mit Einbindung von Augmented Reality, 360°-Videos und Virtual-Reality-Visualisierungen. Diese führen die Besucher durch Worms und ermöglichen ein spielerisches Entdecken und Erleben der Stadtprofile und des Rheinland-Pfalz-Tages. „Durch die schaz-App haben wir mit Unterstützung der Landesregierung einen Weg gefunden, wie wir Partnern aus der Wirtschaft eine spannende und zeitgemäße Präsentationsform bieten können. Dadurch war es uns auch überhaupt erst möglich, als Ausrichterstadt eigene Sponsoren für die Veranstaltung gewinnen zu können“, so der Oberbürgermeister.

SWR-Landessenderdirektorin Dr. Simone Schelberg: „Für uns als SWR ist der Rheinland-Pfalz Tag immer wieder ein tolles Erlebnis, weil wir gemeinsam mit unseren Zuschauerinnen und Zuschauern, mit unseren Hörerinnen und Hören, drei wirklich besondere Tage erleben. Wir werden auch in Worms wieder internationale Stars auf die Bühne holen, wir werden mit unseren eigenen Stimmen und Gesichtern direkt vor Ort sein, und natürlich freuen wir uns darauf, wieder den großen Festumzug in die Wohnzimmer zu übertragen.“

RPR1.-Programmdirektor Karsten Kröger freut sich ganz besonders auf Worms 2018: „Die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer haben sich für nationale Künstler ausgesprochen, und wir erfüllen diesen Wunsch bei unserem Landesfest natürlich gerne.“ Und sein Kollege Patrick Morgan, Programmdirektor von bigFM, ergänzt: „Künstler aus Deutschland und aktuelle Newcomer sind immer ein ganz besonderes Ereignis. Und mit einem Social Media-Weltstar auf der Bühne machen wir den Rheinland-Pfalz-Tag auch für junge Menschen hoch attraktiv.“

Damit die Gäste ohne Parkplatzsorgen an- und abreisen können, hat der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV Süd) ein maßgeschneidertes ÖPNV-Verkehrskonzept entwickelt“, so Verbandsdirektor Michael Heilmann. „Dafür werden an den drei Festtagen neben umfangreichen zusätzlichen Busangeboten über 100 Zusatzzüge zwischen Bingen, Alzey und Worms sowie in und aus Richtung Biblis und Bensheim und natürlich zwischen Mainz, Worms und Ludwigshafen/Speyer das ohnehin schon attraktive Angebot des Rheinland-Pfalz-Taktes ergänzen.“

Weitere Informationen zum Programm des Rheinland-Pfalz-Tages und zur „schaz-App“ unter: http://www.rlp-tag.de/ und www.worms2018.de

Bundespräsident besucht Landtag und zieht Bilanz/ Hendrik Hering ruft zur Verteidigung der Demokratie auf

© RPL Landtag
© RPL Landtag

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum Abschluss seiner Deutschlandreise in alle 16 Bundesländer heute auch den rheinland-pfälzischen Landtag in Mainz besucht. Bei einer Festveranstaltung mit Landtagsabgeordneten, Vertretern der Landesregierung und jugendlichen Ehrengästen im Interimsplenarsaal im Mainzer Landesmuseum mit dem Titel „Herausforderung Demokratie – Von der Mainzer Republik bis heute“ ging der Bundespräsident auf die Bedeutung der „Mainzer Republik“ für die Entwicklung der Demokratie in Deutschland ein und zog eine Bilanz seiner Deutschlandreise sowie seines ersten Amtsjahres. Auf seiner Deutschlandreise hatte Bundespräsident Steinmeier gemeinsam mit seiner Frau Elke Büdenbender besondere Orte der Demokratie besucht.

Landtagspräsident Hendrik Hering regte in seiner Ansprache an, dass jede Schülerin und jeder Schüler im Laufe seiner Schulzeit einen solchen Ort der Demokratie, wie beispielsweise den Landtag in Mainz, besuchen sollte. Hier in Mainz sei schließlich die Wiege der parlamentarischen Demokratie, da vor genau 225 Jahren im Deutschhaus, dem heutigen Sitz des Landtags Rheinland-Pfalz, der Rheinisch-Deutsche Nationalkonvent tagte und am 18. März 1793 die Mainzer Republik ausrief. „Es war das erste, nach allgemeinem Wahlrecht gewählte Parlament in Deutschland, das einen auf demokratischen Prinzipien – Freiheit, Gleichheit, Volkssouveränität – beruhenden Staat gründete“, erklärte einst der inzwischen verstorbene Mainzer Historiker Franz Dumont.

Teilhabe an Demokratie

An diesen Orten der Demokratie könnten junge Menschen sich nicht nur Wissen über demokratische Prozesse aneignen, sondern diese auch erleben, so Landtagspräsident Hendrik Hering. Die Demokratie könne für uns alle Heimat sein. „Wir müssen aber auch das Gefühl haben, wirklich ein Teil von ihr zu sein, sie selbst mitgestalten zu können und nicht nur als Zaungast zuschauen“, sagte Hendrik Hering. Und dies umso mehr in Zeiten, in denen die Demokratie angefeindet werde, die Ungleichheit in Deutschland zunehme und das Vertrauen in die politischen Institutionen sinke, die wirtschaftliche Entwicklung in den Ländern der Euro-Zone sehr unterschiedlich sei und die antidemokratischen Entwicklungen in einigen mittel- und osteuropäischen Ländern Grund zur Besorgnis gäben. „Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in einer Demokratie leben. Das zeigt der Blick zurück, das lehrt uns die Mainzer Republik“, betonte der Landtagspräsident.

„Botschafter der Demokratie“

Heute gelte es deshalb mehr denn je, die Errungenschaften der parlamentarischen Demokratie zu verteidigen und weiter zu entwickeln. „Wie gelingt es uns, wieder für die Demokratie zu begeistern und für ihre Vorteile zu werben?“ seien aktuelle Fragen von grundlegender Bedeutung. Vor diesem Hintergrund kamen im Rahmen einer Talkrunde mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer Jugendliche zu Wort, die sich mit dem Thema „Politik heute – was macht Demokratie für mich attraktiv?“ auseinandersetzten. Diese hatten am kürzlich stattgefundenen Schüler-Landtag teilgenommen oder an Veranstaltungen des Landtags zur parlamentarischen Demokratie mitgearbeitet. Sie alle hätten laut Hendrik Hering einen Wunsch geäußert: „Wir wollen mehr politische Bildung!“. Deshalb sollte es uns ein bedeutender Wert sein, junge Menschen mit dem notwendigen Rüstzeug auszustatten, um sie zu „Botschaftern der Demokratie“ zu machen. Und je früher damit begonnen werde, desto größer werde die Bereitschaft sein, sich in der Gesellschaft zu engagieren. Es sei deshalb eine wichtige gesellschaftliche und politische Aufgabe, Demokratie schon für Kinder erfahrbar zu machen, so Hendrik Hering. Vor diesem Hintergrund habe der Landtag jüngst auch sein neues Grundschul-Besuchsprogramm gestartet, das im Rahmen der Veranstaltung filmisch vorgestellt wurde.

Die Veranstaltung moderierte Jennifer Sieglar, bekannt unter anderem als Moderatorin der Kindernachrichtensendung „logo!“. Zu Beginn der Veranstaltung verkörperte der Schauspieler Tino Leo in seinem Ein-Mann-Theaterstück „Der Freiheitsbaum“ in der Rolle verschiedener Protagonisten der Mainzer Republik den Mut der frühen Demokraten im heutigen Rheinland-Pfalz.

Marco Sussmann

Rede Präsident Hering

Einer der prominentesten deutschen Katholiken, Kardinal Lehmann, ist tot

Karl Kardinal Lehmann während seines Dankes für die Wilhelm Leuschner-Medaille als höchste Auszeichnung des Landes Hessen 2016 © Foto: Diether v. Goddenthow
Karl Kardinal Lehmann während seines Dankes für die Wilhelm Leuschner-Medaille als höchste Auszeichnung des Landes Hessen 2016 © Foto: Diether v. Goddenthow

Nachrufe

Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Kardinal Lehmann wird uns fehlen

„Rheinland-Pfalz trauert um Karl Kardinal Lehmann. 33 Jahre hat er als Bischof von Mainz gewirkt und Maßstäbe für einen weltoffenen Katholizismus gesetzt. Weit über die Grenzen seines Bistums hinaus wurde ihm wegen seines festen Glaubens, seines beeindruckenden theologischen Wissens, seiner ökumenischen Offenheit, seines gesellschaftlichen Engagements und seiner menschlichen Warmherzigkeit Respekt, Anerkennung und auch Zuneigung entgegen gebracht. In seinem fast einundzwanzigjährigen Wirken als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz hat er die katholische Kirche in Deutschland entscheidend mitgeprägt und in der Weltkirche in herausragender Weise repräsentiert.

Bei seiner Weihe zum Bischof im Mainzer Dom am 2.10.1983 hatte Kardinal Lehmann sein neues Amt unter den Wahlspruch „Steht fest im Glauben“ („State in fide“) gestellt. Diesem Appell des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth ist er während seines jahrzehntelangen Wirkens in Wort und Tat mehr als gerecht geworden. Er stand in Treue zur Kirche, aber vor allen Dingen zu den Menschen. Karl Kardinal Lehmann hatte stets ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Anliegen. Für ihn galt der Grundsatz, dass die Kirche dort mitanpackt, wo Hilfe gebraucht wird. Auch in der Flüchtlingskrise hat er Maßstäbe für Nächstenliebe gesetzt. Wer ihm begegnete, konnte erfahren, dass er es ernst meint mit dem, was er verkündet.

Er hat Brücken gebaut zwischen verschiedenen Konfessionen, zwischen verschiedenen Religionen und auch zwischen Kirche und Politik.

Karl Kardinal Lehmann wusste um die Zeichen der Zeit. Er hat die Konflikte in Kirche und Gesellschaft benannt und die weltweiten Herausforderungen erkannt. In seiner Haltung, Schwangeren im Gewissenskonflikt kirchlich beizustehen, stellte er sich an die Seite der Frauen und riskierte den Konflikt mit Rom. Wichtige Themen hat er immer wieder aufgegriffen und sich in christlicher Verantwortung mit ihnen auseinandergesetzt. Dabei war er der Politik immer ein kritischer und wichtiger Mahner und Ratgeber. Auch in schwierigen Zeiten hat er klare Positionen bezogen und Mut zum Umdenken gemacht.

Glaubensstärke und Humor, Intellekt und Gelassenheit, diese seltene Kombination hat Kardinal Lehmann ausgezeichnet. Ich bin ihm für viele gute Gespräche und Anregungen sowie den vertrauensvollen Austausch mit der Landesregierung sehr dankbar.

Rheinland-Pfalz trauert um einen großartigen Menschen und eine herausragende Persönlichkeit. Bischof Dr. Kohlgraf und allen Gläubigen im Bistum Mainz spreche ich mein aufrichtiges Beileid aus.“

Auch Mainz trauert um seinen Ehrenbürger

 

Oberbürgermeister Michael Ebling: „Wir trauern um den Mainzer Ehrenbürger Karl Kardinal Lehmann. Kardinal Lehmann war eine hochgebildete Persönlichkeit, die in herausfordernden Zeiten Orientierung geben konnte und stets durch seine Warmherzigkeit und Empathie als Mensch zu überzeugen wusste.

Ihn zeichnete vor allem seine Offenheit für die Menschen aus. In einer Zeit, in der so viele, nicht mehr offen sind, in der sich viele gar nicht mehr bemühen, einander zu verstehen, in der die Schranken nicht nur an die Grenzen, sondern auch in manche Köpfe zurückkehren, werden wir diese Eigenschaft wohl mit am meisten vermissen.

Karl Kardinal Lehmann war damit Vorbild, vor allem aber auch immer Anstoßgeber für Debatten: in der Weltkirche, in Deutschland und in Mainz. Große Anerkennung gilt seiner Leistung als Brückenbauer zwischen Kirche und Gesellschaft sowie als verlässlicher und konstruktiver Partner im Dialog mit den anderen christlichen und nichtchristlichen Religionsgemeinschaften.

Er hat die an ihn gerichteten Erwartungen als Wegweiser, Brückenbauer und Moderator nicht nur erfüllt, sondern auf vielfache Weise übertroffen. Hohe theologische Kompetenz und persönliche Glaubwürdigkeit verbanden sich in seiner Person auf überzeugende Weise und strahlten weit über unsere Stadtgrenzen hinaus. Wir werden ihn sehr vermissen.“

Ministerpräsident Volker Bouffier zum Tod
des früheren Mainzer Bischofs Karl Kardinal Lehmann

„Kardinal Lehmann wird dieser Welt als authentischer Repräsentant und Erneuerer der katholischen Kirche fehlen“

Wiesbaden. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat mit Betroffenheit auf den Tod des früheren Bischofs von Mainz, Karl Kardinal Lehmann, reagiert. „Kardinal Lehmann wird dieser Welt als authentischer Repräsentant und Erneuerer der katholischen Kirche fehlen. Er wirkte 33 Jahre in der Diözese Mainz und prägte damit eine Ära im Bistum. Mit seiner humorvollen, bodenständigen und den Menschen zugewandten Art hat er viele Menschen erreicht und in den Dialog eingebunden. Durch sein herausragendes theologisches Wissen und seine Ausstrahlung hat er dem Bistum und seinen Gläubigen weit über die Grenzen hinaus eine geachtete Stimme verliehen. Mit Beharrlichkeit hat Kardinal Lehmann den Geist der Ökumene, das Zusammenführen von katholischer und evangelischer Kirche, wahrhaft gelebt und war als Bischof ein hochgeschätzter Ansprechpartner in der Gesellschaft für Fragen und Nöte der Zeit. Über die Parteigrenzen hinweg war Lehmann auch für die Politik in Hessen und auf Bundesebene ein geistig und geistlich bereichernder Gesprächspartner. Ich trauere aufrichtig um ihn“, sagte der Ministerpräsident.

„Insbesondere als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz hat er wichtige gesellschaftliche Impulse gegeben und war auch in Rom beim Vatikan hoch angesehen. Nicht nur die Menschen in Hessen haben ihn tief ins Herz geschlossen und seine Arbeit wertgeschätzt – Karl Kardinal Lehmann war ein Glücksfall für den deutschen Katholizismus und das Bistum Mainz. Seine Verdienste werden auch nach seinem Tod in guter Erinnerung bleiben“, sagte Ministerpräsident Bouffier, der dem Bistum sein tief empfundenes Beileid aussprach.

Karl Lehmann war von Juni 1983 bis Mai 2016 Bischof des Bistums Mainz, dessen Gebiet in Rheinland-Pfalz und Hessen liegt. Von 1987 bis 2008 war er zudem Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Für seine Verdienste für die Demokratie und den Rechtsstaat erhielt Lehmann im Jahr 2016 die Wilhelm Leuschner-Medaille als höchste Auszeichnung des Landes Hessen sowie 2009 den Hessischen Kulturpreis.
Abschied von Kardinal Lehmann Domradio.de

Hessenschau

Malu Dreyer gratuliert Margit Sponheimer zum 75. Geburtstag – Mainzer Ehrenbürgerschaft für Fastnachts-Urgestein

Margit Sponheimer soll für ihre großen Verdienste um die Landeshauptstadt zur Mainzer Ehrenbürgerin ernannt werden. © Archivbild 2017: Diether v. Goddenthow
Margit Sponheimer soll für ihre großen Verdienste um die Landeshauptstadt zur Mainzer Ehrenbürgerin ernannt werden. © Archivbild 2017: Diether v. Goddenthow

Ministerpräsidentin Malu Dreyer gratuliert der Mainzer Fastnachtsikone Margit Sponheimer zu ihrem 75. Geburtstag am 7. Februar. Sie würdigt sie als sympathisches Aushängeschild und mitreißende Botschafterin für ein lebensfrohes Mainz. „Margit Sponheimer hat mit ihren Auftritten Millionen Menschen begeistert. Auch nach ihrem Abschied von der närrischen Bühne ist sie die berühmteste Repräsentantin der Mainzer Fastnacht geblieben. Ihre Lieder gehören zu jeder Kampagne, einer ihrer bekanntester Schlager ‚Am Rosenmontag bin ich geboren‘ darf in der fünften Jahreszeit einfach nicht fehlen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Ganz nebenbei habe Margit Sponheimer als erster weiblicher Fastnachtsstar mit ihrem Vorbild dazu beigetragen, dass Frauen auf dem närrischen Parkett zahlreicher und selbstbewusster wurden. Bewundernswert sei auch ihre Karriere als Volksschauspielerin.

Die Ministerpräsidentin nannte es eine gute Entscheidung, dass Margit Sponheimer für ihre großen Verdienste um die Landeshauptstadt zur Mainzer Ehrenbürgerin ernannt werden soll. „Auch hierzu gratuliere ich sehr herzlich und wünsche ihr viel Glück und Gesundheit für das neue Lebensjahr“, sagte die Ministerpräsidentin. So wie viele andere Menschen freue sie sich auf noch ganz viele Überraschungsauftritte, bei denen Margit Sponheimer den Saal zum Toben bringt.

Carl-Zuckmayer-Medaille 2018 an die deutsch-japanische Wortakrobatin Yoko Tawada verliehen

Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigt die Sprachkünstlerin Yoko Tawada mit der Verleihung der Carl-Zuckmayer-Medaille 2018 an dessen Todestag  am 18. Januar  im Staatstheater Mainz © Foto: Heike v. Goddenthow
Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigt die Sprachkünstlerin Yoko Tawada mit der Verleihung der Carl-Zuckmayer-Medaille 2018 an dessen Todestag am 18. Januar im Staatstheater Mainz © Foto: Heike v. Goddenthow

Für ihre Verdienste um die deutsche Sprache hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer die deutsch-japanische Schriftstellerin Yoko Tawada mit der Carl-Zuckmayer-Medaille ausgezeichnet. „Die neue Preisträgerin ist eine wahre Sprachkünstlerin, deren Erzählungen, Gedichte, Romane und Theaterstücke ein besonderer Lesegenuss sind. Ihr wunderbares Spiel mit Schrift- und Sprachbildern zeugt von einer großen Leidenschaft und einem besonderen Talent“, sagte die Ministerpräsidentin bei der Verleihung im Mainzer Staatstheater.

„Die neue Preisträgerin ist eine wahre Sprachkünstlerin, deren Erzählungen, Gedichte, Romane und Theaterstücke ein besonderer Lesegenuss". Malu Dreyer. © Foto: Diether  v. Goddenthow
„Die neue Preisträgerin ist eine wahre Sprachkünstlerin, deren Erzählungen, Gedichte, Romane und Theaterstücke ein besonderer Lesegenuss“. Malu Dreyer. © Foto: Diether v. Goddenthow

Yoko Tawada überschreite sprachliche Grenzen und mache deutlich, was Sprache für Fremdheit und Identität bedeutet. Auch ihre Abhandlungen über sprachtheoretische Fragen hätten eine höchst literarische Qualität. „Yoko Tawadas Werk lässt sich aber nicht auf ihre bi-kulturelle Erfahrung reduzieren. Sie bewegt sich vielmehr global in Sprachwelten und verbindet verschiedene kulturelle Einflüsse zu einem weltgewandten, poetischen Produkt“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Yoko Tawada (links) mit der Jazzpianistin Aki Takase. © Foto: Diether  v. Goddenthow
Yoko Tawada (links) mit der Jazzpianistin Aki Takase. © Foto: Diether v. Goddenthow

Carl Zuckmayer und die Preisträgerin verbinden ihre klare Haltung zum tagespolitischen Geschehen und ihre Bereitschaft, sich für Ideale einzusetzen. In Japan engagierte sich Tawada seit Jahren gegen Atomkraft und jede Form von Krieg und gewaltsamer Auseinandersetzung.

„In ihren Texten schafft sie es, durch höfliche Zurückhaltung Kritik messerscharf zu platzieren. Auch Carl Zuckmayer war ein Aufmüpfiger seiner Zeit, der in seinen Dramen meisterlich persiflierte“, sagte die Ministerpräsidentin.

Die Laudatio hielt Prof. Dr. Sigrid Weigel, ehem. Direktorin des Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin. © Foto: Diether  v. Goddenthow
Die Laudatio hielt Prof. Dr. Sigrid Weigel, ehem. Direktorin des Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die in Tokyo geborene Preisträgerin kam 1982 nach einem Studium der Russischen Literatur nach Deutschland. In Hamburg studierte sie Literaturwissenschaft und promovierte in Zürich bei Sigrid Weigel, die ihren weiteren Werdegang begleitet hat. Die Professorin hielt bei der Verleihung die Laudatio und gab dabei einen sehr fundierten, aber auch persönlichen Einblick in das Leben und Werk von Yoko Tawada. Die Autorin schreibt in Deutsch und Japanisch und wurde für ihr Werk bereits vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2016 mit dem Kleist-Preis. Seit 2012 ist Yoko Tawada Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.

Rund 750 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur, aber auch Schülerinnen und Schüler aus Mainzer Schulen waren zur diesjährigen Verleihung der Carl-Zuckmayer-Medaille ins Mainzer Staatstheater gekommen. Für den Preisträger bzw. die Preisträgerin gibt es traditionell eine Medaille aus Bronze, die von dem Künstler Otto Kallenbach gestaltet wurde. Zur Auszeichnung gehört außerdem ein Fass des von Zuckmayer geschätzten Nackenheimer Weines. Die Verleihung findet immer am Todestag des großen rheinhessischen Dramatikers statt.

Zachary Chant tanzt eine "Eine ewige Baustelle", eine Metapher auf die Selbstsabotagen im Leben? © Foto: Heike v. Goddenthow
Zachary Chant tanzt eine „Eine ewige Baustelle“, eine Metapher auf die Selbstsabotagen im Leben? © Foto: Heike v. Goddenthow

Eröffnete wurde der Festakt tänzerisch von Zachary Chant mit der Anfangsszene aus der tanzmainz-Produktion „Fall Seven Times“ von Guy Nader und Maria Campos. Vorlage für die  Tanzakrobatik  mit dem Titel „Eine ewige Baustelle“ ist ein Auszug  aus  Yoko Tawadas Werk „Ein ungeladener Gast“ .

 

Andrea Quierbach liest aus Yoko Tawadas Werk "Das Fremde aus der Dose" © Foto: Diether  v. Goddenthow
Andrea Quierbach liest aus Yoko Tawadas Werk „Das Fremde aus der Dose“ © Foto: Diether v. Goddenthow

Das folgende filmische Porträt  „Eine Begegnung mit Yoko Tawada“ von Kulturredakteur Alexander Wasner zeigte ein wenig über Leben, Arbeit, Intentionen und Werk der  Autorin.  Die Schauspielerin Andrea Quierbach vom Staatstheater Mainz las einen Auszug aus Yoko Tawadas Werk „Das Fremde aus der Dose“.

 

Jazzpianistin Aki Takase  und Yoko Tawada danken   mit einer faszinierenden Performance, die in  die wunderbare Welt der Wortakrobatik der deutsch-japanischen Schriftstellerin einführte. © Foto: Heike v. Goddenthow
Jazzpianistin Aki Takase und Yoko Tawada danken mit einer faszinierenden Performance, die in die wunderbare Welt der Wortakrobatik der deutsch-japanischen Schriftstellerin einführte. © Foto: Heike v. Goddenthow

Im Anschluss an Preisverleihung und Laudatio dankte Yoko Tawada und  Jazzpianistin Aki Takase   mit einer faszinierenden Performance, die in  die wunderbare Wortakrobatik der deutsch-japanischen Schriftstellerin einführte.

Die Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille seit 1979 sind:

Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn (2014) und Bruno Ganz (2015), Sven Regener (2016), Joachim Meyerhoff (2017).

Der Kommission unter Leitung von Staatsminister Prof. Dr. Konrad Wolf gehörten an:

Joachim Meyerhoff (Preisträger 2017), Professor Dr. Lothar Bluhm (Universität Koblenz-Landau), Monika Böss (stellvertretende Landesvorsitzende des Verbands deutscher Schriftsteller), Eberhard Duchstein (Buchhändler), Petra Gerster (Moderatorin und Autorin), Professorin Dr. Dagmar von Hoff (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz), Peter Krawietz (Präsident der Carl-Zuckmayer-Gesellschaft Mainz e.V.), Melanie Mohr (Staatskanzlei), Markus Müller (Intendant des Staatstheaters Mainz), Petra Plättner (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz), Professor Dr. Ulrich Port (Universität Trier), Denis Scheck (Literaturkritiker), Susanne Schmaltz (Journalistin) und Dr. Joachim Unseld (Verleger, Frankfurter Verlagsanstalt).

Ministerpräsidentin Malu Dreyer betont auf Neujahrsempfang: Unsere Werte machen uns stark für die Zukunft

Umgeben von glücksbringenden Schornsteinfegern aus ganz Rheinland-Pfalz begrüßt Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim traditionellen Neujahrsempfang in der Mainzer Staatskanzlei am 10. Januar 2018 über Gäste aus Gesellschaft, Kultur, Kirchen und Wirtschaft. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
Umgeben von glücksbringenden Schornsteinfegern aus ganz Rheinland-Pfalz begrüßt Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim traditionellen Neujahrsempfang in der Mainzer Staatskanzlei am 10. Januar 2018 über Gäste aus Gesellschaft, Kultur, Kirchen und Wirtschaft. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Auch in diesem Jahr hatte die  Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz Malu Dreyer Persönlichkeiten aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens in die Mainzer Staatskanzlei zum Neujahrsempfang eingeladen.
„Unsere Werte machen uns stark für eine positive Zukunft. Lassen Sie uns gemeinsam dafür arbeiten, dass Rheinland-Pfalz solidarisch, stabil und erfolgreich bleibt. Frieden, Freiheit und Demokratie sind elementare Bestandteile unserer Gesellschaft, für die es sich lohnt einzustehen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer vor rund 350 Gästen aus Politik, Gesellschaft, Kultur, Kirchen und Wirtschaft. Gerade in diesen Zeiten des Wandels sei es wichtig, den Zusammenhalt in der Vielfalt zu stärken. Das werde weiterhin ihr Schwerpunktthema als Ministerpräsidentin bleiben.

Die Landesregierung habe alle Menschen im Blick, um gute Rahmenbedingungen für ein sicheres, selbstbestimmtes Leben zu gestalten. Ob in der Stadt oder auf dem Land, Rheinland-Pfalz sei überall lebenswert- und liebenswert. Die Landesregierung unterstütze und stärke die Regionen mit einer guten finanziellen Ausstattung der Kommunen, etwa ein Drittel des Landeshaushaltes gehe an die Städte, Kreise und Gemeinden. Rheinland-Pfalz sei eines der exportstärksten Länder mit einer überdurchschnittlichen Wirtschaftskraft und innovativen Unternehmen. „Wir investieren in schnelles Internet, sichere Straßen und die Sicherung des Fachkräftenachwuchses, damit alle Regionen an der rasanten Entwicklung der digitalen Revolution teilhaben können“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Jeder Gast erhielt bei der Begrüßung seinen persönlichen kleinen Glückbringer überreicht. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
Jeder Gast erhielt bei der Begrüßung seinen persönlichen kleinen Glückbringer überreicht. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Übergang von Schule ins Arbeitsleben und die Integration Zugewanderter seien weitere Themen, mit denen die Landesregierung die Zukunft der Arbeit gestalte. Rheinland-Pfalz zeichne sich durch eine gelungene Sozialpartnerschaft aus, die sich besonders an einer gemeinsamen Fachkräftestrategie zeige.

Ihren Gästen dankte die Ministerpräsidentin für ihr Engagement in ihren jeweiligen Bereichen. „Sie alle prägen den Erfolg unseres Landes maßgeblich mit. Ob in der Wirtschaft und Wissenschaft, in der Politik, in Kirchen, Kommunen oder ehrenamtlichen Initiativen. Es ist ganz besonders auch Ihr Verdienst, dass Rheinland-Pfalz so sicher, stark und solidarisch ist. Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Einen besonderen Dank richtete sie an die Feuerwehren und Rettungskräfte, die wegen der aktuellen Hochwasserlage rund um die Uhr im Einsatz für die Menschen vor Ort sind.

„Das Motto der Bundesratspräsidentschaft im vergangenen Jahr „Zusammen sind wir Deutschland“ leben die Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen jeden Tag. Wir sind ein Land, in dem sich besonders viele Menschen für ihre Mitmenschen einsetzen. Ich blicke voller Zuversicht in das neue Jahr, weil ich um die Möglichkeiten und Stärken von Rheinland-Pfalz weiß“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, auf ein gutes, erfolgreiches und hoffentlich friedliches Jahr 2017. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass unsere Gesellschaft stark bleibt und auch in schwierigen Zeiten zusammenhält. Unser Staat ist stark. Wir haben allen Grund zur Zuversicht. Aber es ist auch entscheidend, dass wir uns engagieren für unsere Werte im Wissen um unsere Stärken, die unsere vielfältige Gesellschaft ausmachen, und im Streben nach einer positiven Zukunft, so die Ministerpräsidentin. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, auf ein gutes, erfolgreiches und hoffentlich friedliches Jahr 2017. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass unsere Gesellschaft stark bleibt und auch in schwierigen Zeiten zusammenhält. Unser Staat ist stark. Wir haben allen Grund zur Zuversicht. Aber es ist auch entscheidend, dass wir uns engagieren für unsere Werte im Wissen um unsere Stärken, die unsere vielfältige Gesellschaft ausmachen, und im Streben nach einer positiven Zukunft, so die Ministerpräsidentin. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Mit Vorfreunde schaute sie auf einige der wichtigen Ereignisse des neuen Jahres, den Antrittsbesuch des Bundespräsidenten, die Feierlichkeiten zu 225 Jahre Mainzer Republik und 200 Jahre Raiffeisen, die Karl Marx-Ausstellung anlässlich des 200. Geburtstages des Philosophen oder auf die Erinnerung an 100 Jahre Frauenwahlrecht. „Großartige Frauen haben sich gegen Unterdrückung und gesellschaftliche Zwänge aufgelehnt. Sie haben gezeigt, dass man mit Mut die Welt zum Besseren verändern kann“, so die Ministerpräsidentin.

Nach der Rede der Ministerpräsidentin standen die Begegnung und das Gespräch im Vordergrund.

(Quelle: Staatskanzlei. Dokumentation: Diether v. Goddenthow)