Der Mainzer Wissenschaftsmarkt der Mainzer Wissenschaftsallianz, der noch bis heute, 8. September 2024, auf dem Gutenbergplatz direkt vor dem Staatstheater seine Zelte aufgebaut hat, war bislang ein großer Publikumsmagnet.
Eröffnet wurde er vom Vorstand der Mainzer Wissenschaftsallianz, Professor Dr. Michael Maskos, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM, gemeinsam mit Katharina Keil, Ministerialdirektorin im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, Nino Haase, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz, sowie Markus Müller, Intendant und Geschäftsführer des Staatstheaters Mainz. In einer Talkshow, moderiert von Professorin Dr. Susanne Weissman, Präsidentin der Hochschule Mainz, diskutierten sie zum diesjährigen Thema „Mensch und Wachstum“. Ihr Fazit: Unseren Wohlstand, der auch eine Voraussetzung für eine friedliche Gesellschaft ist, können wir nur durch exzellente Forschung halten, die zu Innovationen und letztlich zu ausreichendem Wachstum führt. Mainz und Rheinland-Pfalz bieten ein hervorragendes Forschungs- und Innovationsklima.
Einen kleinen Querschnitt über den aktuellen Forschungsstand, den Nutzen und künftige Perspektiven konnten und können sich Besucher heute noch an 50 Ständen des 22. Mainzer Wissenschaftsmarktes verschaffen. Zudem haben junge Leute die Möglichkeit zu erfahren, welche Lehr-, Fachschul- und Studienberufe auf sie warten und wo es eventuell Praktikumsplätze gibt. Neben wertvollen Informationen gibt es Angebote zum Mitmachen, Ausprobieren und Staunen sowie ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, das von Altorientalistik bis Zahnmedizin reicht.
Zelt Grün
Im grünen Zelt präsentieren zahlreiche Institute ihre Leistungen, unter anderem die Mainzer Altorientalistik des Institut für Altertumswissenschaften der JGU. Sie erforscht Kulturen und Sprachen des antiken Nahen Osten. Auf dem Wissenschaftsmarkt kann sie bereits erste Ergebnisse KI-basierter Transkription von bislang noch nicht entzifferten Keilschrifttexten aus der Susiana zeigen. Es handelt sich um eine antike Metropolregion im heutigen Südwest-Iran (Chuzestan). Die bei archäologischen Ausgrabungen gefundene Texte, bezeugen den hohen kulturellen Stand von vor 5000 Jahren im Nahen Osten.
Am Stand des Landesmuseum Mainz. Generaldirektion Kulturelles Erbe zeigen und erläutern die Altertumsspezialistinnen Dr. Birgit Heide und Dr. Ellen Riemer Miniaturen der 3D-Animation der real 9,2 Meter hohen Jupiter-Säule. Sie ist dem höchsten römischen Staatsgott Jupiter für das Heil des Kaisers Nero geweiht und mit 28 Gottheiten geschmückt.
„In den letzten Jahren wurde die Säule aufwendig restauriert und ist unser bedeutendste Fund. Zur besseren digitalen Sichtbarmachung dieses exzeptionellen Objekts arbeiten Landesmuseum Mainz und Hochschule Mainz zusammen: Der Fachbereich Technik, Fachrichtung Geoinformatik und Vermessung erstellt einen 3D-Scan der Säule, während das Institut für Mediengestaltung – 3D-Animation die virtuelle Ergänzung der durch das Alter der Säule bedingten figürlichen Fehlstellen am 3D-Scan, die Erstellung eines Medienkonzepts und den haptischen Ausdruck der Säulenteile übernimmt“, erklärt Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseum Mainz.
Zelt Blau
Im blauen Zelt nebenan mit naturwissenschaftlichem und technischem Schwerpunkten sind insbesondere folgende Stände vertreten: Naturhistorisches Museum Mainz (nhm) in Kooperation mit der „Rheinische Naturforschende Gesellschaft (RNG)“; Fachbereich Technik, Informatik und Wirtschaft sowie Fahrzeugtechnik (TH Bingen), MINTIHUB – MINT-Vernetzung in der Region (TH Bingen); Forschungsgruppe CORE (FOR 5404) (JGU) FORTHEM (JGU), Leibniz-Institut für Resilienzforschung, Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA), Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) sowie der Stand der Akademie der Wissenschaften und der Literatur I Mainz.
Zelt Gelb
Im Gelben Zelt gegenüber finden die Besucher spannende Stände, schwerpunktmäßig aus medizinischen und pharmakologischen Sektor, wie die Stände des Forschungszentrums für Immuntherapie, der Nephrologie und Gastroenterologie der Medizinischen Klinik und Poliklinik (UM), des HI-TRON Mainz, einem Helmholtz-Institut des DKFZ, des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie (ZOU) (UM), des FB Gesundheit und Pflege/ FAMOUS (KH Mainz), der Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung, Poliklinik für Kieferorthopädie (UM), des Unternehmens Boehringer Ingelheim, der Sektion Psychoonkologie der Klinik und Poliklinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie UCT Mainz (UM), Onkologischen Selbsthilfegruppen im UCT Mainz (UM), des Ausbildungszentrums für Ernährung und Diätetik (UM), des Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen Mainz (UCT Mainz) und viele andere Infotische mehr.
Ein Highlight unter vielen ist hier neben den vorgestellten neuen Krebsforschungsperspektiven sicher das Zukunfts-Thema „Gewebe aus dem 3D-Drucker“, worüber die Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit (UM) informiert: Das „Tissue Engineering“ beschäftigt sich mit der künstlichen Herstellung von Geweben, ergänzenden Organteilen oder ganzen Organen.
Hierzu werden beispielweise aus körpereigenem Gewebe oder der Schleimhaut, Schleimhaut-Äquivalente als alternatives Transplantat „gezüchtet“, etwa denkbar zur Rekonstruktion von Vaginal-Schleimhaut. Fettgewebe-Äquivalente werden beispielsweise zur Rekonstruktion der Brust oder auch zum Brustaufbau nach Geschlechtsumwandlung „aus“ dem 3D-Biodrucks benötigt. Dabei geht es um „vorgedruckte“ Gefäßsysteme, die mit Blutgefäß-bildenden Zellen besiedelt werden können, erfährt der Besucher.
Zelt-Cyan
Im Zelt-Cyan nebenan ist der Hingucker das überdimensionale Nieren-Modell der JGU, welches nicht anschaulich über Aufbau und Funktion des Organs informiert. Die dreidimensionalen Darstellungen zur Anatomie und den unterschiedlichen Krankheitsbildern zeigen Veränderungen gut verständlich auf und sind besonders von medizinischen Laien klar verständlich nachvollziehbar. Hier finden Besucher weitere Stände, etwa es EMPOWER Verbundprojektes der Hochschulen HS Mainz, KH Mainz, TH Bingen, HS Worms, HWG Ludwigshafen, von der Z Quadrat GmbH, dem IOIB – Institut für qualifizierende Innovationsforschung und -beratung, dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung Mainz, dem Institut für Geowissenschaften (JGU), des Exzellenzclusters PRISMA+ (JGU) und Institut für Physik (JGU) und Helmholtz-lnstitut Mainz und anderen.
Im Zeltbereich davor bietet die Druckerwerkstatt des Johannes-Gutenberg-Museums mit ihrem Druckei-Equipment Interessenten an, Postkartendruck auzuprobieren. Parallel dazu sind die Stände „Der Allgemeinen Zeitung und Kruschel Mainz“ sowie der Landeshauptstadt Mainz inklusive einer Info-Ecke über die SchUM Stätten Speyer, Worms und Mainz zu finden.
Alle weiteren Informationen über: Mainzer Wissenschaftsallianz