Kategorie-Archiv: Mainz

16. Büchermesse im Mainzer Rathaus am 21./22.November 2015: „200 Jahre Rheinhessen“

Büchermesse im Foyer des Mainzer Rathauses © massow-picture
Büchermesse im Foyer des Mainzer Rathauses © massow-picture

 

 

(rap) Die diesjährige Büchermesse feiert „200 Jahre Rheinhessen“ und findet am Samstag/Sonntag, 21./22. November 2015 erneut im Mainzer Rathaus statt. Marianne Grosse, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt, eröffnet die Messe am Samstag um 14.00 Uhr.

Die Arbeitsgemeinschaft Mainzer Verlage stellt in Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Mainz erneut ein vielseitiges Programm zusammen: Die Besucher erwarten Lesungen, Vorträge, Diskussionen und Gespräche, ein ganztägiges Café sowie die Ziehung der Gewinner des Büchermesse-Quiz. Uli Falk & Adam Yashoua geben der Veranstaltung zudem einen musikalischen Rahmen. Ein Höhepunkt ist die Präsentation des Mundart-Poeten Volker Gallé.

„Wir freuen uns sehr, Volker Gallé für unsere Veranstaltung gewonnen zu haben“, sagen Donata Kinzelbach und Sigrid Fechner-Sabo, beide Mainzer Verlegerinnen und Organisatorinnen der Messe. »Mit seinem Programm Drunner unn driwwer präsentiert Gallé Texte zur Geschichte und Kultur Rheinhessens und trifft damit genau das diesjährige Motto der Messe.“
Der 200. Geburtstag der lebenslustigen Region spiegelt sich auch im weiteren kulturellen Angebot: Dr. Hermann-Dieter Müller vom Heimat- und Geschichtsverein Gonsenheim liest aus dem neuen Gonsenheimer Jahrbuch sowie aus Gonsenheimer Geschichten.
Dr. Georg Drenda, Institut für Geschichtliche Landeskunde der Uni Mainz, hält einen Vortrag zum Thema: Rheinhessen: eine Region – viele Dialekte. Und für die Agentur & Verlag Bonewitz liest Dr. Matthias Dietz-Lenssen: Rheinhessen-Ingelheim-Mainz: Kulturgeschichte der Rotweinstadt.

Mehrere Verlage präsentieren im Rahmen des Veranstaltungsprogramms ihre Publikationen und Neuerscheinungen. Den Auftakt bildet die Lesung des Journalisten und ehemaligen ZDF-Intendanten Prof. Markus Schächter (Die Messdiener – Von den Altarstufen zur Showbühne).
Donata Kinzelbach ist dieses Jahr zum ersten Mal mit einer eigenen Veröffentlichung vertreten: Mit ihrem Buch Algerien – ein Land holt auf! möchte sie für ein wunderschönes Land werben und mit Vorurteilen aufräumen. Den Dialog suchen auch Hatem Lahmar (Die Augen des Wortes) und Bernd Stickelmann (Sagen Landvermesser), deren Lyrik-Lesung unter dem Motto „Ostwärts-Westwärts“ steht.
Henning Sabo präsentiert seine Poesie der Stille und Matthias Gall liest, musikalisch untermalt, aus Seelenfutter. Andreas Berg entführt die Zuhörer mit einem Auszug aus seinem Roman Schabbat Schalom an der Seine. Rückblende einer verpassten Liebe ins jüdische Paris. Fantastisch wird es mit der Lesung Alexandra Bauers, die ihr Jugendbuch Die Midgard-Saga – Niflheim vorstellt. Im Rahmen der Lesung Alice im Wunderland – Warum fasziniert sie so? enträtselt Simone Reißner mithilfe von Freud, was die Faszination für Lewis Carrolls Roman ausmacht.

Auch Krimi-Begeisterte kommen nicht zu kurz: Gina Greifenstein liest aus Cucina mortale – Tödliche Tapas. Daneben können die Besucher einer Lesung und Gesprächsrunde des Roland Reischl Verlages beiwohnen. Die Autorin Dr. Nicole Weisheit-Zenz, die Schauspielerin Cornelia Goossens sowie einige Überraschungsgäste widmen sich dem Thema „Besondere Mainzer“.

Die Büchermesse ist aus dem Mainzer Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken: Seit bereits 16 Jahren bietet die alljährliche Messe im Rathaus unter verschiedenen Schwerpunktthemen einen Einblick in die literarische Vielfalt der Gutenberg-Stadt. Regionalen Verlagen, Vereinen und Verbänden wird dadurch eine Plattform zum Austausch geboten. Zudem gewährt die Büchermesse der Öffentlichkeit einen Einblick in die Arbeit der über 30 leistungsstarken Unternehmen und Institutionen, die sich in der Arbeitsgemeinschaft Mainzer Verlage zusammengeschlossen haben.

Weitere Informationen http://web156.webbox239.server-home.org/buchmesse/

Mainzer Fastnachts-Kampagne 2016 am 11.11.15 eröffnet

Spalier der Schwellköpp vor dem Osteiner Hof am Schillerplatz während MCV-Vicepräsident Alexander Leber das Närrische Mainzer Grundgesetz verliest. © massow-picture
Spalier der Schwellköpp vor dem Osteiner Hof am Schillerplatz während MCV-Vicepräsident Alexander Leber das Närrische Mainzer Grundgesetz verliest. © massow-picture
Das Narrenvolk huldigt ihrem "König" © massow-picture
Das Narrenvolk huldigt ihrem „König“ © massow-picture

Pünktlich um 11.11 Uhr läuten am 11.11.2015 über 5000 Mainzer Narren auf dem Schillerplatz traditionell vor dem Osteiner Hof die fünfte Jahreszeit ein.

 

Narr-Marschall mit Kampfgenossen  © massow-picture
Narr-Marschall mit Kampfgenossen © massow-picture

Die Mainzer Garden, der Trommelchor und die Schwellköpp waren in einem Sternmarsch zum Schillerplatz marschiert und hatten  am Osteiner Hof Aufstellung genommen. Von dessen Balkon aus verkündete nach Abklingen des Narrhalla-Marsches MCV-Präsident Richard Wagner das Kampagnen-Motto 2016 „Ein echter Narr ist ohne Sprüch – rhoihessisch, herzlich, määnzerisch“ und begrüßte seine närrischen Untertanen. Diese huldigten ihm wiederholt  mit einem dreifach donnerndem Helau. Anschließend verlas Alexander Leber,

Feier-Kühe   © massow-picture
Feier-Kühe © massow-picture

Vizepräsident des Mainzer Carneval-Vereins (MCV), traditionell das Närrische Mainzer Grundgesetz, wobei das bunt kostümierte Narrenvolk nach jedem der 11 Artikel im Chor mit: „So sei es!“ goutierte. Oberbürgermeister Michael Ebling warb dafür, nicht nur mit den Gästen von nah und fern zu feiern, sondern auch die Flüchtlinge zum Mitfeiern einzuladen.

 

Großes Bühnenprogramm am Schillerplatz von 10 bis 17.00 Uhr

Großartige Stimmung mit den Mainzer Hofsängern   © massow-picture
Großartige Stimmung mit den Mainzer Hofsängern © massow-picture

Bis 17.00 Uhr sorgte ein großes Bühnenprogramm  mit Livemusik von Mainzer Fastnachtsgrößen, unter ihnen  Stimmungssänger Thomas Neger, Pit Rösch mit seiner Trommel, die Mainzer Hofsänger,  zum Mitsingen, Schunkeln und Tanzen für große Stimmung. Anschließend feierte die große Narrenschar feuchtfröhlich in den Altstadtkneipen „open end“ weiter.

Zugfinanzierung mit dem Verkauf von Närrischen Produkten

Zugplakettchen-Verkäuferinnen.    © massow-picture
Zugplakettchen-Verkäuferinnen. © massow-picture

Das Zugplakettchen, für 4,50 Euro zu erwerben, symbolisiert in diesem Jahr auf markante Weise eine typische Mainzer Lebensart „Weck, Worscht und Woi“. Mit dem erhofften Gesamtverkaufserlös von 100 000 Euro kann rund ein Viertel der Kosten des Rosenmontagszuges finanziert werden. Weitere Närrische Produkte, dessen Verkaufserlöse zu 100 Prozent in die Mitfinanzierung des Zuges fließen, sind eine goldene Pin zum Anstecken für 3,50 Euro, der 20 cm hohe Wirbelmond (ein „Muss“ bei Fastnachtsveranstaltungen) zu 9,50 Euro, die Spieluhr-Zugente (Narrhallamarsch) zum Kuscheln in limitierter Auflage für 18,11 Euro und erstmals die Schlüsselanhänger-Baby-Zugen(d)te für 7,90 Euro.

Als am Rhein der Tourismus erfunden wurde – Landesmuseum Mainz eröffnete Sonderausstellung „Mittelrhein in Aquarellen“

Johann Christian Reinhart. Der Rhein, mit Blick auf Bingen, den Mäuseturm und Rüdesheim 1787. Bleistift, Feder in Braun, Apuarell Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum. Als Besonderheit hat Reinhart  die Geschichte Bingens von der Römerzeit bis in 18. Jahrhundert auf seinem Aquarell festgehalten.
Johann Christian Reinhart. Der Rhein, mit Blick auf Bingen, den Mäuseturm und Rüdesheim 1787. Bleistift, Feder in Braun, Apuarell Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum. Als Besonderheit hat Reinhart die Geschichte Bingens von der Römerzeit bis in 18. Jahrhundert auf seinem Aquarell festgehalten.

Am Sonntag, dem 8. November 2015 eröffneten Dr. Andrea Stockhammer, Direktorin des Landesmuseums Mainz GDKE und Kulturstaatssekretär Walter Schumacher, Regierungsbeauftragter für das UNESCO-Welterbe Rheinland-Pfalz die Sonderausstellung Mittelrhein in Aquarellen von Johann Christian Reinhart und Johann Casper Schneider im Rheinland-Pfälzischen Landesmuseum Mainz.

Monika Uliarczyk kuratierte die Ausstellung und  hielt die Einführung . © massow-picture
Monika Uliarczyk kuratierte die Ausstellung und hielt die Einführung . © massow-picture

Monika Uliarczyk M.A. Wissenschaftliche Volontärin, Landesmuseum Mainz, GDKE, führte in ihrem Referat in die von ihr kuratierte Ausstellung ein. Noch lange bevor Joseph Mallord William Turner (1775 bis 1851) erstmals 1817 an den Rhein reiste, um sich mit dieser Landschaft künstlerisch auseinanderzusetzen und bis 1844 auf vermutlich elf Rhein-Reisen in 22 Skizzenbüchern und auf etwa 120 Aquarellen seine Rhein-Impressionen von Köln bis Mainz festhielt, hatte bereits 1787 Johann Christian Reinhart (Hof/Saale 1761–1847 Rom) zahlreiche Rhein-Aquarelle geschaffen, die später  zur Entstehung der kulturgeschichtlichen Epoche der „Rheinromantik“ mit beitrugen.

Jean Ursinus Panorama des Rheins Mainz bis Cöln, 6. Aufl. Mainz 1845   © Wissenschaftliche Stadtbibliothek foto: massow-picture
Jean Ursinus Panorama des Rheins Mainz bis Cöln, 6. Aufl. Mainz 1845 © Wissenschaftliche Stadtbibliothek foto: massow-picture

Prof. Dr. G. Ulrich Grossmann, Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums, unterstrich in seinem spontanen Grußwort den unschätzbaren Wert der  9 Reinhart-Aquarelle, eine Leihgabe des Germanischen Nationalmuseums. „In dieser Zeit“, so Grossmann, „wurde am Mittelrhein in  Deutschland quasi der moderne Tourismus erfunden“. Erste Karten-Panoramen vom Rheinverlauf mit all seinen Städten, Gebirgen, Burgen, Schiffsanlegern und Sehenswürdigkeiten entstanden. Ausgeklappt maßen sie mitunter bis zu 30 Meter bei einer Höhe von nur 15 Zentimetern. Besucher können Jean Ursinus  Rheinpanorama von Mainz bis Cöln, 6. Auflage Mainz 1845, bestaunen. Es zeigt eine detaillierte Abbildung des Flussverlaufs aus der Vogelperspektive mit Randbildern von den Sehenswürdigkeiten und allen Orten. Der  lange Reiseführer-Plan war gefaltet.  1828  gab der Koblenzer Verleger Baedeker einen der ersten Reiseführer, die  „Rheinreise von Mainz bis Cöln, Handbuch für Schnellreisende“ heraus.

Johann_Christian_Reinhard, © Landesmuseum Mainz
Johann_Christian_Reinhard, Am 5. Juli 1787 zeichnete Reinhart diese unkonventionelle Ansicht von Mainz. Die nebeneinander gereihten Schiffsmühlen bilden das Hauptmotiv, während die repräsentativen Bauten der Stadt an den Bildrand gedrängt sind. © Landesmuseum Mainz

Johann Christian Reinhart schuf seine Rheinansichten während einer Rheinreise mit Herzog Georg I. von Sachsen- Meiningen im Jahr 1787. Reinhart war bei ihm als Hofmaler angestellt.

Georg Schneider (Mainz 1759 bis 1843 Aschaffenburg). Blick von der linken Rheinseite in den Rheingau mit Johannisberg und Geisenheim, 1787.© Landesmuseum Mainz GDKE,
Georg Schneider (Mainz 1759 bis 1843 Aschaffenburg). Blick von der linken Rheinseite in den Rheingau mit Johannisberg und Geisenheim, 1787.© Landesmuseum Mainz GDKE,

Seine Aquarelle sind eine interessante Ergänzung zu seinen Graphiken und Gemälden und  den Werken Johann Caspar und Georg Schneiders sowie Christian Georg Schütz’ d. Ä., die ebenfalls zu sehen sind und aus eigenem Bestand des Landesmuseums stammen.

Und wäre Reinhard nicht 1789 nach Rom gegangen, hätte er, so eine Mutmaßung Walter Schumachers , womöglich hierzulande ähnliche Berühmtheit erlangen können wie einst Albrecht Dürer.

Johann Christian Reinhart. A Tivoli, 1794. Die Radierung zeigt Rom und seine Umgebung, wie das benachbarte Tivoli (eine unerschöpfliche Quelle gut verkäuflicher Darstellungen von italienischer Architektur). Reinharts Stil hat sich grundlegend geändert: Immer häufiger konstruierte er seine Werke in Manier idealtypischer Landschaftsdarstellungen und entfernt sich allmählich von wirklichkeitstreuen  Wiedergaben.
Johann Christian Reinhart. A Tivoli, 1794. Die Radierung zeigt Rom und seine Umgebung, wie das benachbarte Tivoli (eine unerschöpfliche Quelle gut verkäuflicher Darstellungen von italienischer Architektur). Reinharts Stil hat sich grundlegend geändert: Immer häufiger konstruierte er seine Werke in Manier idealtypischer Landschaftsdarstellungen und entfernt sich allmählich von wirklichkeitstreuen Wiedergaben.

In seiner Wahlheimat Rom, wo Reinhart im Zentrum der klassizistisch ausgerichteten deutschen Künstlerschaft (deutschen Kolonie) stand, hatte er seinen Stil stark verändert: Stand sein Frühwerk noch stilistisch dem »Sturm und Drang« nahe, wurde Johann Christian Reinhart in Rom zu einem der wichtigsten Repräsentanten der heroischen Landschaftsmalerei. Diese wurde durch die idealistische Dichtung Friedrich Schillers und die Kunsttheorie Carl Ludwig Fernows geprägt.

vl.Prof. Dr. G. Ulrich Grossmann, Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums, im Gespräch mit Dr. Andrea Stockhammer, Direktorin des Landesmuseums Mainz GDKE, und Kulturstaatssekretär Walter Schumacher, Regierungsbeauftragter für das UNESCO-Welterbe Rheinland-Pfalz.© massow-picture
vl.Prof. Dr. G. Ulrich Grossmann, Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums, im Gespräch mit Dr. Andrea Stockhammer, Direktorin des Landesmuseums Mainz GDKE, und Kulturstaatssekretär Walter Schumacher, Regierungsbeauftragter für das UNESCO-Welterbe Rheinland-Pfalz.© massow-picture

Im Zentrum der Kabinettausstellung  des Landesmuseums stehen neun erst in den letzten Jahren wieder vollständig zu einer Einheit zusammengeführten Aquarelle des klassizistischen Landschaftsmalers, Zeichners und Radierers Johann Christian Reinhart als Leihgabe aus der Graphischen Sammlung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Darunter befindet sich auch eine Ansicht von Mainz.
Reinhart schuf diese Blätter während einer Rheinreise mit Herzog Georg I. von Sachsen- Meiningen im Jahr 1787.

Ausgebildet wurde Reinhart bei Adam Friedrich Oeser in Leipzig von 1779 bis 1782. Dem Studium folgte ab 1783 der Unterricht bei dem Landschaftsmaler Johann Christian Klengel in Dresden.

Seine Aquarelle, die den Flussabschnitt von Mainz bis St. Goar umfassen, sind topographisch exakte Ansichten, die mit ihrer schnellen und spontanen Führung von Feder und Pinsel vom »Sturm und Drang« geprägt sind. Sie sind frühe Dokumente der künstlerischen und touristischen Entdeckung des Mittelrheintals. Das Mittelrheintal gehört zu den attraktivsten Reisezielen Europas. Der prominenteste Abschnitt dieses Flusslaufs zwischen Bingen, Rüdesheim und Koblenz wurde 2002 von der UNESCO als Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal anerkannt. „Der Mittelrhein zieht schon seit über 200 Jahren zahlreiche Besucher in seinen Bann. Ich freue mich sehr darüber, dass das Landesmuseum mit den wunderbaren Zeichnungen von Johann Christian Reinhart den Blick auf dieses einzigartige Ensemble aus Flusslauf, weinbepflanzten Hängen und historischen Burgen und Schlössern lenkt“, so der Regierungsbeauftragte für das UNESCO-Welterbe in Rheinland-Pfalz, Kulturstaatssekretär Walter Schumacher bei der Ausstellungs-Eröffnung.

Die Ausstellung ist bis 10. Januar in der Graphischen Sammlung des Landesmuseums zu sehen.

Diether v. Goddenthow (Rhein-Main.Eurokunst)

Landesmuseum Mainz,
Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz

11.11. in Mainz ab 10 Uhr Bühnenprogramm, um 11.11 Uhr Verkündung des Närrischen Grundgesetzes am Schillerplatz vor Osteiner Hof in Mainz

MCV_Mond_Elfter_mE,jpg
Neuer Mond beim MCV als wiederkehrendes Symbol wird auf zahlreichen Närrischen Produkten erscheinen: Als Pin, auf dem Motto-Schal, auf dem Wirbler für die Sitzungsfastnacht und – wie hier zu sehen – als Logo beim Elften Elften und für die Rosenmondnacht. © MCV – (Rein-)Zeichnung von Klaus Willinski.

Es ist der fastnachtliche Count-down zum langersehnten Jahresereignis, wenn das närrischste Datum auf die närrischste Uhrzeit trifft: Am 11.11. um 11 Uhr 11 erklingt traditionell vom Balkon des Osteiner Hofs am Mainzer Schillerplatz ein dreifach donnerndes Helau zu den Klängen des Narrhallamarschs. Das Bühnenprogramm beginnt bereits ab 10 Uhr. So können sich die Narren und Narrhallesen bereits einschunkeln und sich von Stimmungssänger Thomas Neger langsam auf Betriebstemperatur bringen lassen, während die Schwellköpp weithin sichtbar einen Sternmarsch vor der MCV-Bühne vollführen.

Wenn dann schließlich auch die Fahnen am Fastnachtsbrunnen gehisst sind, wird um 11.11 Uhr MCV-Präsident Richard Wagner die Gäste samt Publikum begrüßen und Alexander Leber das Mikrofon überreichen, der in diesem Jahr das Närrische Grundgesetz verlesen wird.
Der neue Vizepräsident des MCV hat ein besonderes Jubiläum im Gepäck – 175 Jahre Fastnachtszeitung Narrhalla. Auch Oberbürgermeister Michael Ebling, bekennender Fastnachter und selbst jahrelang als Protokoller aktiv, wird die Narrenschar auf das besondere Ereignis einstimmen, bevor ein kunterbuntes Bühnenprogramm das närrische Publikum zum Mittanzen und Mitsingen animieren wird.

Angeleitet von Thomas Neger, der von der MCV-Bühne aus moderiert, werden zahlreiche Stimmungssänger und Fastnachtsgruppen bis in die Abendstunden aufspielen und für beste Stimmung sorgen, darunter die Mainzer Hofsänger, Pit Rösch, die Spaßmacher Company, die Dancing Devils, die Rheinmainzer und natürlich Thomas Neger und Die Humbas.

Wie jedes Jahr weist MCV-Präsident vorsorglich daraufhin: „Der 11.11. ist nicht der Anfang der Fastnachtskampagne, an diesem Tag wollen wir lediglich der Narrenzahl Elf huldigen.“ Gefeiert wird im und vor dem Osteiner Hof und rund um den Fastnachtsbrunnen. Nach getaner Narretei werden die närrischen Fahnen erstmal wieder eingepackt und die vierfarbbunte Narrenschar verabschiedet sich in die winterliche Adventszeit, bis dann am 1. Januar 2016 die Kampagne so richtig losgehen wird.

Närrische Produkte

Narrische Produkte, © massow-picture
Narrische Produkte, © massow-picture

Das Zugplakettchen, für 4,50 Euro zu erwerben, symbolisiert in diesem Jahr auf markante Weise eine typische Mainzer Lebensart „Weck, Worscht und Woi“.  Mit dem erhofften Gesamtverkaufserlös von 100 000 Euro kann rund ein Viertel der Kosten des Rosenmontagszuges finanziert werden. Weitere Närrische Produkte, dessen Verkaufserlöse zu 100 Prozent in die Mitfinanzierung des Zuges fließen, sind eine goldene Pin zum Anstecken für 3,50 Euro, der 20 cm hohe Wirbelmond (ein „Muss“ bei Fastnachtsveranstaltungen) zu 9,50 Euro, die Spieluhr-Zugente (Narrhallamarsch) zum Kuscheln in limitierter Auflage für 18,11 Euro und erstmals die Schlüsselanhänger-Baby-Zugen(d)te für 7,90  Euro.

Rainer Steppich, Marketing-Chef beim MCV-Geschäftsstelle, © massow-picture
Rainer Steppich, Marketing-Chef beim MCV-Geschäftsstelle, © massow-picture

Sehr praktisch und kuschelig ist der Mottoschal 2016 mit zwei Taschen zum Hände wärmen oder Aufbewahren von Bechern, Handy usw. kostet 15 Euro. Das Motto „Ein echter Narr ist ohne Sprüch – rhoihessisch, herzlich, määnzerisch“ ist über die gesamte Länge in den roten Schal eingewebt.

Für mehr Sicherheit: Mainzer Fastnachtsbecher

Da Glasscherben in der Mainzer Straßenfastnacht und auf dem Rosenmontagszug immer wieder zu gefährlichen Schnittverletzungen führen, herrscht an bestimmten Stellen ein Glasverbot. In dieser Kampagne wird es sogar auf die ganze Narrenmeile also zwischen Schillerplatz und Höfchen ausgedehnt. Auf Wunsch vieler Garden und Vereine, die mit Pferden am Rosenmontagszug teilnehmen, wurde auch in diesem Jahr das Glasverbot auf die Zugwagen und Zugteilnehmer ausgedehnt. Als ausschließliches Trinkgefäß bietet der MCV einen „Mainzer Fastnachtsbecher“ aus Kunststoff an, der als Kaufbecher für 2 Euro erhältlich ist. Die 2 Euro sind zugleich ein Brauchtumsbeitrag zur Finanzierung der Mainzer Straßenfastnacht. Man erwirbt ihn einmalig, tauscht ihn bei der nächsten Bestellung durch, erhält aber am Ende des Tages kein Pfand mehr zurück. „Auch hier kommen die Erlöse aus dem Verkauf zu 100 Prozent der Finanzierung des Rosenmontagszugs zugute“, so Richard Wagner. Viele werden dieses System zum Beispiel von Weinfesten kennen.

 Historische Bedeutung des Elften Elften

Hintergrund ist, dass es auch an Weihnachten bereits kurz nach dessen Fixierung im Jahr 354 eine vorangehende 40-tägige Fastenperiode gab, vor deren Beginn man wie vor Karneval ebenfalls die später verbotenen Fleischvorräte aufzuzehren pflegte (Gänseessen am 11.11., dem Martinstag). Die Zeit vom 12.11. bis 5.1. bleibt aber in Mainz weitgehend fastnachtsfrei, was sich aus der erwähnten vorweihnachtlichen Fastenzeit, der Rolle des Novembers als Trauermonat und dem besinnlichen Charakter des Advents erklärt. Soweit von einer „Vorverlagerung“ des Fastnachtsbeginns oder von einer „Kampagneneröffnung“ am 11.11. gesprochen wird, ist dies daher zumindest irreführend. Von seiner Entstehungsgeschichte her stellt der 11.11. vielmehr einen zweite, „kleine“ Fastnacht dar; 1823 bestimmte nämlich ein „Festordnendes Comité“ in Köln das närrische Datum zum Beginn der Vorbereitungen für einen von nun an geregelten Karnevalsumzug.

Woher kommt die Narrenzahl 11?

Am 11.11. um elf Uhr elf starten die Narren am Rhein ins neue närrische Jahr. In Mainz geschieht dies durch die Proklamation auf dem Balkon des Osteiner Hofs. Dann zeigen sich die Narren erstmals für kurze Zeit wieder in ihren bunten Uniformen und Kostümen. Das ist auch schon die erste Begegnung mit der Narrenzahl, die auch in Vereinswappen – wie etwa in dem des MCV – auftaucht.
Die Elf gilt als närrische, geheimnisvolle und nicht zufällige Zahl. Der 11. Tag im 11. Monat markierte schon immer den Auftakt zu einer Zeit, deren Höhepunkt die Woche vor Aschermittwoch ist. Denn der 11.11., an dem auch St. Martin gefeiert wird, liegt genau 40 Tage vor Winteranfang, der zeitlich fast mit Weihnachten zusammenfällt. Noch einmal 40 Tage trennen Weihnachten von Maria Lichtmess (markiert im Kalender den frühesten Fastnachtstermin), und rund weitere 40 Tage sind es dann bis Ostern. Ostern trennt wiederum 40 Tage von Christi Himmelfahrt, das einen neuen Jahresabschnitt einleitet. Die Zahl 40 findet sich auch im französischen Wort für die Fastnacht (carême) wieder, das aus „quarante“ abgeleitet wurde. Für die Stadt Mainz ist der 11.11. ebenfalls von besonderer Bedeutung, da der Heilige Martin Stadtpatron von Mainz ist. Weil die vorweihnachtliche Zeit jedoch der Besinnung gewidmet ist, beginnen die eigentlichen fastnachtlichen Aktivitäten erst am Tag nach dem Dreikönigsfest, am 7. Januar. Das Martinsfest ist sicherlich älter als die Fastnacht und die Narrenzahl 11, die aber schon im Mittelalter als magische Zahl bekannt war. Als Primzahl, die nur durch sich selbst oder eins teilbar ist, bildet sie zusammen mit der Zahl 13, die allgemein als Unglückszahl gilt, einen sogenannten Primzwilling.
Sprachlich entwickelte sich die Elf aus dem althochdeutschen „einlif“ – was „Eins darüber“ bedeutet, also eins über zehn. Wie viele Zahlen wurde die Elf im Mittelalter mit Hilfe des Glaubens gedeutet. Die Heilige Schrift war der Schlüssel, um zu sehen, was gut und böse ist – und gab damit auch den Zahlen ihre Wertung. Die Elf kennzeichnete alle Menschen, die außerhalb der Sittengesetze standen – alle, die die Zehn Gebote überschritten hatten.
Damit verwies die Elf allgemein auf die Sünde und die damit verbundenen Vorstellungen von Welt und Weltuntergang im Alten wie im Neuen Testament. Auf alten Kupferstichen und Gemälden des 16. und 17. Jahrhunderts mit Darstellung des Weltuntergangs oder des Jüngsten Gerichtes zeigen Uhren stets die elfte Stunde an. Erst Mathias Joseph De Noel gab unter dem Eindruck der Französischen Revolution bei der Reform der Kölner Fastnacht der Elf eine neue Deutung: Eins neben Eins als Zeichen der Eintracht unter den Jecken.

Bedeutung des 11.11.

Für die zentrale Bedeutung der Zahl 11 scheint es mehrere Gründe zu geben: Ähnlich wie die Figur des Narren steht die 11 außerhalb der Normen, theologisch gesehen ist die Zahl um eins höher als bei den Zehn Geboten, unterschreitet aber um eins die Zahl der Jünger Jesu. Mit eins über zehn entzieht sich die Zahl elf der kirchlichen Ordnung. Die Elf galt als Zahl der Maßlosigkeit, als teuflische Zahl; sie kennzeichnete alle Menschen, die sich außerhalb der festgelegten Sittengesetze begeben hatten. Dr. Dieter Degreif, Schriftführer der Mainzer Prinzengarde, hat über den Ursprung der närrischen Zahl geforscht. Da man im Mittelalter in jedem Menschen einen Narren sah, der die Zehn Gebote übertrat, „war die Zahl Elf geradezu das Kennzeichen der Narren.“
Die Fastnachtszahl „11“ trat erstmalig 1842 in Erscheinung. Zu der ihr zugrunde liegenden Symbolik gibt es wie gesagt mehrere Interpretationsmöglichkeiten. Die närrische Zahl 11 tragen einige Garden noch heute auf ihren Mützen. Eine weitere Deutungsmöglichkeit ist der närrische Charakter der Zahl 11, die rückwärts gelesen, die gleiche Zahl ergibt und damit an die verkehrte Narrenwelt erinnern soll. Die Verbindung zum Patronatstag (Dom und Stadt) des St. Martin am 11.11. mit den wichtigen und volkshaften Märkten an diesem Tag (Ende des Wirtschaftsjahres, Pachttag, Stellenwechsel) könnte durchaus ebenfalls eine Rolle für die Narrenzahl spielen, ist jedoch unbewiesen.
Letztlich ist ein eindeutiger Herkunftsnachweis für die „Elf“- jedenfalls derzeit – nicht möglich. Im Kölner Karneval war und ist die „11“ ebenfalls häufig anzutreffen. Nach einem Bericht von 1826 konnten die Kölner aber schon seinerzeit weder Herkunft noch Bedeutung dieser Zahl erklären.

Närrisches Grundgesetz der Mainzer Fastnacht

Die Würde aller Narren ist ist unantastbar.© massow-picture
Die Würde aller Narren ist ist unantastbar.© massow-picture

Närrisches Grundgesetz der Mainzer Fastnacht:

Am 11. November um 11.11 Uhr  wird vom Balkon des Osteiner Hofs das närrische Grundgesetz verkündet und auf dem Schillerplatz spielen die Fastnachtsgarden im Takt des berühmten Narrhalla-Marsches das Ritzamban.

Präambel
Unsere goldige Mainzer Fastnacht soll für alle nachfolgenden Generationen und für alle vorausgegangenen Generationen als das schönste, größte und auch älteste Volksfest erhalten bleiben. Wer an Fastnacht Feste feiert, der darf auch feste arbeiten.

Artikel 1
Die Würde eines jeden Narren ist unantastbar. Jeder Mainzer Bürger ist zur Erhaltung der Narrenfreiheit aufgerufen. Alle, auch unsere Beamten, die Behörden und natürlich auch die Stadtverwaltung haben das närrische Treiben zu erdulden. Denn die Fastnachter lassen sich für ihre Narrheiten nicht bezahlen.

Artikel 2
Alle Narren sind gleich, ob Gardist oder Feldmarschall, ob Präsident oder Büttenschieber. Denn es ist ja nur ein Spiel, das zur 5. Jahreszeit aufgeführt wird. Doch auch bei einem Spiel hat jeder seine Pflichten. Es soll niemand wegen Humormangel benachteiligt oder wegen seiner Wichtigtuerei bevorzugt werden.

Artikel 3
Jeder Narr ist frei. Aber die Freiheit endet dort, wo des anderen Narren Freiheit beginnt. Die Narren wollen miteinander und nicht gegeneinander feiern.

Artikel 4
Jeder Narr und jede Närrin sollen ihre Fröhlichkeit nicht im Alkohol, sondern im gemeinsamen erleben finden. Gelobt sei jeder Narr, der auch im nüchternen Zustand närrisch ist. – Prost!

Artikel 5
Alle Gardisten, Büttenredner, Fahnenschwenker, Komiteeter, Schellkopfträger, Fastnachtssänger, Liederdichter, Ballettmädchen, Scheierborzeler und Schnorrer stehen unter dem Kommando des Prinzen Karneval im Namen von Gott Jokus. Hierüber wacht das kritische Mainzer Volk durch regen Besuch der Sitzungen, der Bälle, der närrischen Umzüge und der Straßenfastnacht.

Artikel 6
Alle geborenen und alle gelernten Mainzer sollen sich während der närrischen Tage kostümieren und närrisch geben, auf dass die Tradition erhalten bleibt. Die Narrenflagge, mit der wir unsere Fenster und Straßen schmücken, ist rot-weiß-blau-gelb.

Artikel 7
Die Fastnachtsvereine, ob Garden oder Korporationen müssen unsere Fastnacht gegen Mucker und Philister schützen und dafür sorgen, dass die Narren dem Volk auf´s Maul schauen und des Volkes Meinung kundtun.
Artikel 8
Das Nationalgericht ist „Weck – Worscht – Woi“. Denn Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. Wir lassen uns auch das beste Essen nicht zweimal durch den Kopf gehen. Und wir trinken nicht mehr als unser Portemonnaie verträgt. – Gott Jokus ist unser Leber gnädig.
Artikel 9
Der närrische Gruß vom 1. Januar bis zum Aschermittwoch heißt „Helau“. Er ist möglichst oft und laut zu rufen oder zu singen.

Artikel 10
Von Neujahr bis zum Aschermittwoch können alle Mainzer/Innen zu närrischen Diensten verpflichtet werden. Wer den Einsatz an Konfettikanonen oder Holzgewehren aus Gewissensgründen verweigert, kann einen Ersatzdienst als Büttenredner oder Sänger leisten, soweit dies dem Volk zuzumuten ist.

Artikel 11
Wir wollen uns nicht zu ernst nehmen. Denn jeder von uns ist nur ein kleiner Teil unserer Fastnacht. Miteinander wollen wir fröhlich sein. Es lebe die Fastnacht.

Landesmuseum Mainz: Termine im November 2015

© massow-picture
© massow-picture

Landesmuseum Mainz: Termine im November 2015

SO 08.11. | 11.00
Ausstellungseröffnung:
Der Mittelrhein in Aquarellen Johann Christian Reinharts

SO 08.11. | 11.00 – 12.00
Erfahrung trifft Neugier I

SO 08.11. | 15.00 – 16.00
Erfahrung trifft Neugier II

DI 10.11. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

DO 12.11. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

FR 13.11. | 20.00
Konzert Villa Musica
Festlicher Barock, Leitung: Lars Ulrik Mortensen

SA 14.11. | 14.00 – 16.00
Offenes Atelier – Die Mitmachwerkstatt
Metallfolien prägen

SO 15.11. | 11.00 – 12.00
Themenführung zu Highlights der Dauerausstellung

SO 15.11. | 11.00 – 12.00
Kunst gucken – Kinderführung
Kaputt! Museumsstücke sind auch nicht immer heil

DI 17.11. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

DI 17.11. | 18.00
Vortrag:
Verteufelte Aufklärung – wie ein Satyr zum Freimaurer wird
› Dr. Wolfgang Saal

DO 19.11. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

FR 20.11. | 15.00
Vorlesetag: Mainzer Geschichte(n)

SO 22.11. | 11.00 – 12.00
Themenführung zu Highlights der Dauerausstellung

SO 22.11. | 11.00 – 12.00
Kunst gucken – Kinderführung
Künstlern auf der Spur

DI 24.11. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause
DO 26.11. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

DO 26.11. | 20.00
Ausstellungseröffnung:
Mainz – ein Blick, viele Ansichten
› Veranstaltungsbeginn in der Kirche St. Peter

SA 28.11. | 14.00
Kombiführung
„Mainz im Wandel“ – Stadtrundgang + Ausstellungsbesuch „Mainz – ein Blick, viele Ansichten“

SO 29.11. | 11.00 – 12.00
Führung durch die Sonderausstellung „Mainz – ein Blick, viele Ansichten“

SO 29.11. | 11.00 – 12.00
Kunst gucken – Kinderführung
Winterzeit – schöne Zeit!

Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig.
SO 08.11. | 11.00
Ausstellungseröffnung:
Der Mittelrhein in Aquarellen Johann Christian Reinharts

SO 08.11. | 11.00 – 12.00
Erfahrung trifft Neugier I

SO 08.11. | 15.00 – 16.00
Erfahrung trifft Neugier II

DI 10.11. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

DO 12.11. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

FR 13.11. | 20.00
Konzert Villa Musica
Festlicher Barock, Leitung: Lars Ulrik Mortensen

SA 14.11. | 14.00 – 16.00
Offenes Atelier – Die Mitmachwerkstatt
Metallfolien prägen

SO 15.11. | 11.00 – 12.00
Themenführung zu Highlights der Dauerausstellung

SO 15.11. | 11.00 – 12.00
Kunst gucken – Kinderführung
Kaputt! Museumsstücke sind auch nicht immer heil

DI 17.11. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

DI 17.11. | 18.00
Vortrag:
Verteufelte Aufklärung – wie ein Satyr zum Freimaurer wird
› Dr. Wolfgang Saal

DO 19.11. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

FR 20.11. | 15.00
Vorlesetag: Mainzer Geschichte(n)

SO 22.11. | 11.00 – 12.00
Themenführung zu Highlights der Dauerausstellung

SO 22.11. | 11.00 – 12.00
Kunst gucken – Kinderführung
Künstlern auf der Spur

DI 24.11. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause
DO 26.11. | 12.30 – 13.00
KIM – Kunst in der Mittagspause

DO 26.11. | 20.00
Ausstellungseröffnung:
Mainz – ein Blick, viele Ansichten
› Veranstaltungsbeginn in der Kirche St. Peter

SA 28.11. | 14.00
Kombiführung
„Mainz im Wandel“ – Stadtrundgang + Ausstellungsbesuch „Mainz – ein Blick, viele Ansichten“

SO 29.11. | 11.00 – 12.00
Führung durch die Sonderausstellung „Mainz – ein Blick, viele Ansichten“

SO 29.11. | 11.00 – 12.00
Kunst gucken – Kinderführung
Winterzeit – schöne Zeit!

Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig.

Landesmuseum Mainz,
Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz

„Was ihr wollt“: ein Kammermusical nach William Shakespeare bei SWRLive am 22.10.2015

© swr
© swr

„Was ihr wollt“: ein Kammermusical nach William Shakespeare. Es singt und spielt das Holzhausenquartett

 

 

Donnerstag, 22.10.2015, 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr)
im SWR Funkhaus Mainz,

Am Fort Gonsenheim 139, 55122 Mainz
Eintritt frei; begrenzte Platzkapazität

Viola ist unsterblich in den Herzog Orsino verliebt. Der Herzog Orsino ist unsterblich verliebt in die Gräfin Olivia. Die Gräfin Olivia verliebt sich aber unsterblich in Cesario und der wiederum liebt unsterblich den Herzog Orsino. Und außerdem ist Cesario eigentlich Viola – als Mann verkleidet!
Shakespeares „Was ihr wollt“ ist ein Stück Weltliteratur, eine Komödie über die Irrungen und Wirrungen der Liebe und die Suche des Einzelnen nach seinem wahren Selbst.
Das Holzhausenquartett hat sich in bewährter Manier diesem Wechselspiel um Liebe, Lust und Verführung angenommen und ein neues Cross-Over-Kammer-Musical voller Tempo,
Witz und Poesie geschaffen.

Text: Sabine Fischmann & Till Krabbe | Musik: Markus Neumeyer | Bariton: Berthold Possemeyer
Eine Produktion der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen

Fotoausstellung im ZBK Mainz – Brückenturm: „Ganz rein! Jüdische Ritualbäder“

juedische-ritualbaeder1
Jüdische Ritualbäder © Peter Seidel

(des) – Oberbürgermeister Michael Ebling und der Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, Gerold Reker, eröffneten gestern gemeinsam die Ausstellung „Ganz rein! Jüdische Ritualbäder“.

Die Ausstellung zeigt Fotografien von Peter Seidel und ist bis Anfang November im Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz zu sehen.

Die Mikwe, wörtlich „Wassersammlung“, ist ein jüdisches Tauchbad, das der rituellen Reinigung von Körper und Geist dient. Für die jüdische Religion haben die Bäder die gleiche Bedeutung wie Synagogen. Grundwasser ist der Ursprung dieser intimen Orte, daher sind sie eher im Verborgenen zu finden. Der Frankfurter Fotograf Peter Seidel hat diese Räume unterhalb der Alltagsoberfläche erforscht und ins Fotografische übersetzt. Von 1990 bis 2011 fotografierte er Mikwen in Frankreich, Italien, Spanien, Österreich und Deutschland. Seidels Fotografien sind dokumentarisch-konzeptionell und versuchen, die „Heiligkeit“ dieser Orte zu respektieren, deren kontemplative Ruhe zu vermitteln und zu dokumentieren.

© Peter Seidel
© Peter Seidel

„Die Mikwen-Ausstellung ist der erste Beitrag zur Auseinandersetzung mit dem großen Thema ‚SchUM‘ seit der Gründung des neuen SchUM-Vereins im vergangenen Jahr. Dass ‚Ganz rein‘ nacheinander in allen drei SchUM-Städten zu sehen ist, zeigt, dass Speyer, Worms und Mainz bei ihrer Bewerbung um den UNESCO-Welterbe-Titel weiterhin kraftvoll an einem Strang ziehen“, so Oberbürgermeister Michael Ebling.

Das Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz, Rheinstraße 55, 55116 Mainz, zeigt die Ausstellung im Brückenturm Mainz vom 15. Oktober bis zum 6. November 2015. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag von 14 bis 18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung.

© Peter Seidel
© Peter Seidel

„Ganz rein! Jüdische Ritualbäder“ ist eine Ausstellung der Jüdischen Museen Hohenems, Frankfurt am Main, Wien und Franken, ergänzt durch Informationen der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz zu den Mikwen in den SchUM-Städten. Die Fotoausstellung wird in den SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz als gemeinsame Initiative gezeigt.

Begleitprogramm
Aharon Ran Vernikovsky, Gemeinderabbiner der Jüdischen Gemeinde Mainz hält am Donnerstag, 22. Oktober 2015, um 19 Uhr, in der Synagoge Mainz einen Vortrag zum Thema „Bedeutung und Vorschriften einer Mikwe“.

Der Förderverein Synagoge Mainz-Weisenau e.V. bietet Führungen durch die Weisenauer Synagoge an. Dabei können beide Mikwen besichtigt werden, die vor kurzem entdeckt und öffentlich zugänglich gemacht wurden. Die Führungen (Anmeldung: anke.sprenger@yahoo.it, Telefon 06131 50 19 324) finden zu folgenden Terminen jeweils um 15.30 Uhr statt:

Samstag, 17. Oktober 2015
Sonntag, 18. Oktober 2015
Samstag, 24. Oktober 2015
Sonntag, 25. Oktober 2015
Samstag, 31. Oktober 2015
Sonntag, 01. November 2015
Samstag, 07. November 2015

Am Mittwoch, 4. November 2015, findet um 17 Uhr eine Führung durch die Ausstellung „Ganz rein! Jüdische Ritualbäder“ mit Dr. Joachim Glatz, Landeskonservator a.D., statt. Im Anschluss hält Prof. Dr. Andreas Lehnardt vom Lehrstuhl für Judaistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz um 18 Uhr im Rathaus (Haifa-Zimmer) einen Vortrag zum Thema „Mikwen und die Rolle jüdischer Frauen innerhalb der Gemeinden“.

Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos.

Mainzer Carneval Verein wählt Alexander Leber zum Vizepräsidenten

Der neue MCV-Vorstand von links: Jürgen Schmidt, Michael Bonewitz, Alexander Leber, Richard Wagner, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, Guido Seitz, Anton Schotten und Karl-Heinz Schmidt.Copyright MCV/Thomas Gottfried
Der neue MCV-Vorstand von links: Jürgen Schmidt, Michael Bonewitz, Alexander Leber, Richard Wagner, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, Guido Seitz, Anton Schotten und Karl-Heinz Schmidt.Copyright MCV/Thomas Gottfried

Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban und Michael Bonewitz als Beisitzer neu im Vorstand / Bilanzsumme beträgt 3,4 Millionen Euro

Auch wenn erst im kommenden Jahr die Vorstandswahlen beim Mainzer Carneval-Verein anstehen, so mussten die Mitglieder des MCV doch schon auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung zur Wahlurne schreiten. Der plötzliche Tod von Jürgen Dietz, der mitten in der Kampagne verstarb, hinterließ eine große Lücke im Verein und machte vor allem eine Nachwahl für das vakant gewordene Amt des Vizepräsidenten notwendig.

Einstimmig hatte der Vorstand des MCV den Vorschlag des Präsidenten Richard Wagner unterstützt, für dieses Amt Alexander Leber vorzuschlagen, der bislang als Beisitzer im Vorstand aktiv war. Mit 66 Ja-Stimmen wurde Alexander Leber schließlich zum neuen Vize-Präsidenten von den MCV-Mitgliedern gewählt. Durch die Wahl von Alexander Leber und durch den Rücktritt von Heribert Huster mussten allerdings auch zwei neue Beisitzer in den Vorstand nachgewählt werden. Ebenfalls auf Vorschlag des Präsidenten, mit einstimmiger Unterstützung durch den MCV-Vorstand, wurden MCV-Pressesprecher Michael Bonewitz mit 64 Ja-Stimmen und Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban mit 49 Ja-Stimmen als Beisitzer gewählt.

Diskutiert wurde im Anschluss über das weitere Vorgehen bei den Verhandlungen mit den Garden und Vereinen zur Gründung einer gemeinsamen Fastnachts-GmbH. Schließlich erteilte die Mitgliederversammlung dem Vorstand das einstimmige Votum, die Verhandlungen weiterzuführen. Zeitnah nach der Jahreshauptversammlung soll nun unter der Gesprächsleitung von Prof. Dr. Dr. Urban Kontakt zu den drei Sprechern der Garden und Vereine, Oliver Kohl, Klaus Hafner und Karl-Otto Armbrüster, aufgenommen werden.

Zuvor hatte MCV-Präsident Richard Wagner in seinem Jahresbericht noch einmal die Kampagne 2015 Revue passieren lassen und dankte allen Aktiven, die auf, vor und hinter der Bühne wirkten oder zum Gelingen der Straßenfastnacht beigetragen haben, für ihr außergewöhnliches Engagement.

Erstmals gab es nach der neuen Satzung auch einen Bericht des Beirats. Dr. Roland Krieg referierte über die Aktivitäten und informierte die Mitglieder, dass der Beirat dem anstehenden Umbau des MCV-Hauses zugestimmt habe, demnach sollen die bisherigen Gewerbeeinheiten in Wohngemeinschaftsräume umgebaut werden.

Auf Anregung des „Großen Rat“-Mitglieds, Carlo von Opel, soll in Erinnerung an Jürgen Dietz ein Buch über sein fastnachtliches Wirken herausgegeben werden.

Der MCV verfügt über rund 333 Mitglieder, ca. 100 Stimmberechtigte waren zur Jahreshauptversammlung erschienen. Es wurde insgesamt fair, konstruktiv, intensiv und inhaltlich engagiert diskutiert.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurde zudem der Rechnungsbericht des Schatzmeisters Guido Seitz präsentiert. Demnach beläuft sich die Bilanzsumme des MCV für das Geschäftsjahr 2014/2015 auf 3,4 Millionen Euro. Das positive Vereinsergebnis beträgt ca. 17.000 Euro. Anschließend wurde der Vorstand entlastet und die Kassenprüfer wiedergewählt.

Retrospektive zum 90. des Mainzer Bildhauers Reinhold Petermann im Eisenturm, Galerie Mainzer Kunst und Rathaus

Vernissage "Von der Fläche zur Form" zum 90.  des Mainzer Bildhauers Reinhold Petermann am 9. Oktober 2015 im Kunstverein Eisenturm Mainz e.V., Fritz-Arens-Platz 1., © massow-picture
Vernissage „Von der Fläche zur Form“ zum 90. des Mainzer Bildhauers Reinhold Petermann am 9. Oktober 2015 im Kunstverein Eisenturm Mainz e.V., Fritz-Arens-Platz 1., © massow-picture

„Die Frau im Sessel und der Flötenspieler“

Nach Ausstellungseröffnungen im Kunstverein Eisenturm Mainz e.V.  mit Vorlesen Petermanns Autobiographie am vergangenem Freitag, dem 9. Oktober „Von der Fläche zur Form“ sowie in der Galerie Mainzer Kunst am 10. Oktober „Tierisch – Menschlich“ zeigt  die Stadt Mainz in der Rathausgalerie ab 13. Oktober 2015 eine weitere Retrospektive, „Die Frau im Sessel und der Flötenspieler“, zum 90. Geburtstag des Mainzer Bildhauers Reinhold Petermann.

Mit der Ausstellung „Die Frau im Sessel und der Flötenspieler“ gibt der Mainzer Bildhauer Reinhold Petermann gemeinsam mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt vom 14. Oktober bis 4. November 2015 in der Rathausgalerie des Mainzer Rathauses einen Einblick in seine Kunstwerke im öffentlichen Raum.

Kulturdezernentin Marianne Grosse eröffnet die Ausstellung am Dienstag, 13. Oktober 2015 um 18.00 Uhr. In einem Gespräch mit seiner Tochter Barbara Petermann spricht Reinhold Petermann zur Eröffnung über seine Arbeiten im öffentlichen Raum und ihren Stellenwert in seinem Werk.

Zur Ausstellung

Flötenspieler
Flötenspieler
Bronze 176 cm
Reinhold Petermann 1986
Foto © massow-picture

Ob lebensgroße Skulpturen, abstrakte plastische Formen oder in Bronze gestaltete Brunnen – der öffentliche Raum in Mainz ist geprägt von der künstlerischen Handschrift Reinhold Petermanns. Die Kunst im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt schreibt so seit Jahrzehnten eine eigene Chronologie seines Schaffens, die nun zum ersten Mal in einer Ausstellung in der Rathausgalerie zu sehen ist. Neben Plastiken in Originalgröße laden zahlreiche Fotografien ein zur Spurensuche.

Die Ausstellung ist Teil einer Retrospektive, die das Kulturamt der Landeshauptstadt gemeinsam mit dem Kunstverein Eisenturm Mainz und der „Galerie Mainzer Kunst!“ aus Anlass des 90. Geburtstags von Reinhold Petermann im Oktober präsentiert. An den drei Ausstellungsorten sind ausgewählte Arbeiten aus den vergangenen 70 Jahren zu sehen, die das gesamte Spektrum des künstlerischen Lebenswerks von Reinhold Petermann umfassen.

Öffnungszeiten Mainzer Rathaus:
Montag – Freitag: 8.00 bis 18.00 Uhr
Samstag: 9.00 bis 14.00 Uhr
Sonn- und Feiertage: geschlossen

Ort:
„Die Frau im Sessel und der Flötenspieler“ ab 13. Okt. 2015, 18 Uhr. Rathausgalerie
Rathaus, Jockel-Fuchs-Platz 1
55116 Mainz

„Tierisch – Menschlich“ ab 10. Okt. 2015
Galerie Mainzer Kunst
Weingarten 11
55116 Mainz

Das Begleitbuch zur Ausstellung  – Buchvorstellung am 3. November

petermann-coverBarbara Petermann: Am Anfang war das Holz. Eine Dokumentation zum 90. Geburtstag des Künstlers Reinhold Petermann.
Medien Verlag Reiser, Mainz 2015,
Gebundene Ausgabe: 190 Seiten, € 24,00.
(ISBN-10: 3981482948, ISBN-13: 978-3981482942)

 

„Von der Fläche zur Form“ ab 9. Okt. 2015, 19 Uhr.
Kunstverein Eisenturm Mainz e.V.
Fritz-Arenz-Platz 1
55116 Mainz