Kategorie-Archiv: Maifestspiele Wiesbaden

»Tanz in die Maifestspiele« und „Freischütz“ starten am Vorabend des 1. Mai die Internationalen Maifestspiele in Wiesbaden

© Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Am Vorabend des 1. Mai bilden »Der Freischütz« und der »Tanz in die Maifestspiele« den fulminanten Auftakt zu den diesjährigen Internationalen Maifestspielen.
Mit »Babylon«, »War on Water« und dem Eröffnungsfest der Jungen Maifestspiele starten dann am Sonntag, den 1. Mai offiziell die Internationalen Maifestspiele 2022.

»Der Freischütz«
Sa., 30. April um 19.30 Uhr im Großen Haus

Romantische Oper in drei Aufzügen.
Im Jahr 2021 wurde Carl Maria von Webers Oper »Der Freischütz« 200 Jahre alt. Wie so viele Jubiläen des vergangenen Jahres wird auch dieses nun 2022 nachgeholt – und zwar auf ganz besondere Weise. Das Stück, das oft als deutsche Nationaloper bezeichnet wird und den Weg zu den Musikdramen Richard Wagners ebnen half, wird von René Jacobs, einem der großen Stars der historisch informierten Aufführungspraxis, neu gedeutet.

Wer je eine Aufführung von Jacobs erlebt hat, der weiß, dass das immense Wissen, das er in seine Interpretationen einfließen lässt, diese niemals überfrachtet, sondern immer zu mitreißenden und hochexplosiven Ergebnissen führt. Auch der »Freischütz« wird unter seinen Händen ganz sicher völlig neu erfahrbar werden, zumal er sich auf hochkarätige Solisten, die international renommierte Zürcher Sing-Akademie und die Spielfreude des weltberühmten Freiburger Barockorchesters verlassen kann.

Musikalische Leitung René Jacobs Konzertmeisterin Petra Müllejans Choreinstudierung Sebastian Breuing
Mit Freiburger Barockorchester, Zürcher Sing-Akademie, Yannick Debus, Matthias Winckhler, Polina Pastirchak, Mari Eriksmoen, Dimitry Ivashchenko, Magnus Staveland, Torben Jürgens, Sprecher: Max Urlacher

Tanz in die Maifestspiele
Sa., 30. April um 21.30 Uhr auf der Probebühne der Wartburg

Ein Jugendstil-Abend.
1896 ist das Gründungsjahr der Maifestspiele und Beginn der Epoche des Jugendstils, Zeit des Fin de Siècle, der Dekadenz, des Grotesken und Morbiden. Die Schauspielerin und Sängerin Lina Habicht widmet dieser Zeit einen ganzen Liederabend der alle Kunstliebhaber:innen auf die Maifestspiele einstimmen wird.

Im Anschluss gibt es eine dekadente Party, für die sich in Schale geworfen und in die Maifestspiele getanzt werden kann.

Feierliche Eröffnung der Maifestspiele 2022
Am Sonntag, 1. Mai um 17.00 Uhr im Foyer des Großen Hauses.

»Babylon«
Premiere im Rahmen der Internationalen Maifestspiele am Sonntag, den 01. Mai 2022 um 18.00 Uhr im Großen Haus. Weitere Vorstellungen finden statt am 14. Mai und 1., 11. & 19. Juni 2022.
Mit seiner Oper »Babylon« hat Jörg Widmann etwas höchst Seltenes gewagt: den ganz großen Wurf. Und der ist ihm gelungen. In »Babylon« klingt vieles auf unerwartete Weise neu. Der Komponist hat hier nicht einfach neue Musik geschrieben, sondern er hat so etwas wie eine Summe der bisherigen Musik geschaffen. Die babylonische Sprachverwirrung hat Widmann auf die Ebene der Musik übertragen, und so sind auf wundersame Weise Schönheit, Größe und Lebendigkeit der verschiedensten Epochen und Stile präsent. Doch all das klingt nicht beliebig zusammengestückelt oder geliehen, sondern frisch, überwältigend und jederzeit – neu.
Der Philosoph Peter Sloterdijk hat für »Babylon« ein Libretto geschrieben, das zum einen eine typisch opernhafte Liebesgeschichte darstellt, zum anderen einen religionsgeschichtlichen Bogen schlägt, der von der Entzweiung der Menschheit vom Göttlichen bis hin zu einer aufgeklärten Gesellschaft führt, in der es keine Illusion des Heils mehr gibt, aber immerhin zwei Werte: Liebe und Leben. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden ist weltweit erst das dritte Haus, das sich an eine szenische Umsetzung dieses monumentalen Werks wagt. Daniela Kerck führt in ihrem eigenen Bühnenbild Regie, die Musikalische Leitung hat Albert Horne inne.

Musikalische Leitung Albert Horne Inszenierung & Bühne Daniela Kerck Kostüme Andrea Schmidt-Futterer Choreografie Sommer Ulrickson Video Astrid Steiner Chor Albert Horne Licht Klaus Krauspenhaar Dramaturgie Anika Bárdos, Wolfgang Behrens
Mit Sarah Traubel, Michelle Ryan, Leonardo Ferrando, Claudio Otelli, Andrea Baker, Otto Katzameier, Philipp Mathmann, Thomas Maria Peters, Ralf Rachbauer, Stella An, David Krahl, Florian Küppers, Sonja Grevenbrock, Karolina Lici, Maike Menningen, Tianji Lin, Julian Habermann, Gabriele Ascani, Guillermo De la Chica Lopez, Carla Peters, Josefine Rau, Mar Sanchez Cisneros, Jonathan Schmidt, Chor & Chorsolist:innen des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Hessisches Staatsorchester Wiesbaden

»War on Water«
So., 1. Mai um 19.30 Uhr im Kleinen Haus
Die Hauptfigur in diesem theatralen Forschungsprojekt ist das Wasser – sichtbar gemacht über zwei Videoleinwände und hörbar gemacht durch Textmaterial, das auf den Recherchereisen des teatreBLAU entstanden ist. Dazwischen agieren zwei spanische Performer:innen und zwei deutsche Schauspieler:innen und begeben sich in einen multilingualen und – medialen Verhandlungsraum, in dem sie die Beziehung von Mensch und Umwelt und Wasser unter anderem mit Texten aus Sophokles‘ »Antigone« beleuchten: Das Wasser, jenes beeindruckend schöne Element, das unsere Lebensgrundlage ist, kann durch unser Handeln oder Nicht-handeln zu unserem Schicksal werden.

Künstlerische Leitung Katja Lebelt Regie Matthias Brenner Choreografie Andrea Cruz Video & Fotografie Santiago Stankovic Musikkomposition Viola Kramer Produktion & Regieassistenz Charlotte Heyse Kommunikation & Grafikdesign Estela M. Fernández
Mit Cornelia Heyse, Andrea Cruz, Fabian Oehl, Marc de Pablo

Eröffnungsfest Junge Maifestspiele
So., 1. Mai, 14.00 bis 18.00 Uhr auf dem Warmen Damm
Ein Fest für die ganze Familie
kostenfrei

Am 1. Mai kann zusammen mit dem JUST der Start der Jungen Maifestspiele auf dem Warmen Damm mit Aktionen rund um die Welt des Theaters gefeiert werden. Neben Spiel- und Bastelstationen für Groß und Klein, gibt es eine kostenfreie Aufführung des Theaters Marabu, verzaubernde Walk-Acts, Verlosungen und eine kleine Überraschung.

Internationale Maifestspiele Programmüberblick PDF

Weitere Informationen unter www.staatstheater-wiesbaden.de
Theaterkasse: Telefon 0611.132 325
E-Mail: vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de
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Abo-Büro: Telefon: 0611.132 340 E-Mail: abonnement@staatstheater-wiesbaden.de
Gruppenbüro: Telefon 0611.132 300 E-Mail: gruppenticket@staatstheater-wiesbaden.de

Vorverkauf Internationale Maifestspiele 2022 – Sonderregelung für »Mein Name sei Gantenbein« und »Die Dreigroschenoper«

© Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Ab dem 18. März 2022 um 10 Uhr gehen die Vorstellungen der Internationalen Maifestspiele 2022 in den erweiterten Vorverkauf. Das heißt, dass alle Plätze in den kleinen Spielstätten (Kleines Haus, Foyer, Studio und Wartburg) sowie deutlich mehr Plätze als bisher im Großen Haus (818 Plätze) und in der Marktkirche zur Verfügung stehen.
Sobald die Corona-Schutzverordnung des Landes Hessen angepasst wird, gehen automatisch auch die restlichen Plätze im Großen Haus in den Vorverkauf.

Der Vorverkauf der neuen Kontingente gilt für alle Produktionen, die bei den Internationalen Maifestspielen gezeigt werden mit Ausnahme von »Mein Name sei Gantenbein« und »Die Dreigroschenoper«. Aufgrund der extrem starken Nachfrage für beide Produktionen gehen für diese die restlichen Karten nicht in den normalen Vorverkauf. Stattdessen wird die Kaufoption verlost. Interessent:innen können bis zum 20. März 2022 eine E-Mail mit dem Betreff »IMF Kaufoption Dreigroschenoper« bzw. »IMF Kaufoption Gantenbein« an vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de unter Angabe der Kontaktdaten und der gewünschten Kartenanzahl (1 oder 2 Karten) und Angabe des gewünschten Aufführungstermins (10. oder 11. Mai bzw. 11. oder 12. Mai) schicken. Die Gewinner:innen der Kaufoption werden dann bis zum 23. März benachrichtigt und können die Karten bis zum 30. März kaufen.

Weitere Informationen unter www.staatstheater-wiesbaden.de
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Gruppenbüro: Telefon 0611.132 300, gruppenticket@staatstheater-wiesbaden.de

Vorschau auf die »Internationalen Maifestspiele 2022 « Wiesbaden und Sonderausstellung »Vorhang auf!« im SAM

© Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Nachdem die Internationalen Maifestspiele Wiesbaden 2020 und 2021 coronabedingt abgesagt werden mussten, beziehungsweise nur in einer sehr abgespeckten Version veranstaltet werden konnten, feiern sie in 2022 ihr Comeback einschließlich der nachgeholten Feierlichkeiten zum Jubiläum 125 Jahre Internationale Maifestspiele Wiesbadenmit der Sonderschau „Vorhang auf!“.
Eine Programmvorschau der Internationalen Maifestspiele 2022 vom 30. April bis 31. Mai gaben heute Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden und Künstlerischer Leiter der Internationalen Maifestspiele, Oberbürgermeister Gert Uwe Mende, Sabine Philipp, Direktorin Stadtmuseum am Markt, sowie Elisa Mendelssohn, Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden.

In diesem Jahr, so Intendant Laufenberg, seien über 900 Künstler und Künstlerinnen zu Gast in Wiesbaden, unter anderem aus: Italien, Irland, Polen, der Ukraine, der Schweiz, Österreich, Spanien, Frankreich, Armenien, Großbritannien und Deutschland. Vorgesehen sind 46 Gastspiele, 15 Produktionen des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, wovon drei Produktionen während der Internationalen Maifestspiele ihre Premiere feiern werden. Bei den Jungen Maifestspiele wird es insgesamt 12 Produktionen zu sehen geben. Außerdem mischt die Freie Szene aus Wiesbaden mit und ist mit 7 Projekten vertreten. „Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt in diesem Jahr auf großen kunst- und geistesgeschichtlichen Aufbrüchen – was in der aktuellen Situation, die nach einem großen Aufbruch geradezu schreit, eine Ermutigung sein kann.“, so Intendant Laufenberg.

In der heutigen Pressekonferenz stellte Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden und Künstlerischer Leiter der Internationalen Maifestspiele, das diesjährige Programm der »Internationalen Maifestspiele«, das vom 30. April bis 31. Mai zu sehen sein wird, vor. (v.li.):Oberbürgermeister Gert Uwe Mende, Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden und Künstlerischer Leiter der Internationalen Maifestspiele,, Sabine Philipp, Direktorin Stadtmuseum am Markt, sowie Elisa Mendelssohn, Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden  © Foto Diether v. Goddenthow
In der heutigen Pressekonferenz stellte Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden und Künstlerischer Leiter der Internationalen Maifestspiele, das diesjährige Programm der »Internationalen Maifestspiele«, das vom 30. April bis 31. Mai zu sehen sein wird, vor. (v.li.):Oberbürgermeister Gert Uwe Mende, Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden und Künstlerischer Leiter der Internationalen Maifestspiele,, Sabine Philipp, Direktorin Stadtmuseum am Markt, sowie Elisa Mendelssohn, Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden © Foto Diether v. Goddenthow

Oberbürgermeister Gert Uwe Mende dankte allen Mitwirkenden und auch dem Intendanten des hessischen Staatstheaters, Uwe Eric Laufenberg, ganz herzlich. „Sie alle garantieren ein Programm auf höchstem künstlerischem Niveau und mit internationaler Vielfalt – und das unter den schwierigen Corona-Bedingungen«

Sabine Philipp, Direktorin Stadtmuseum, die die große Begleitausstellung „Vorhang auf. 125 Jahre Internationale Maifestspiele“ vorstellte betonte, dass man sich mit der Ausstellung ›Vorhang auf!‹ darauf freue, „in den Kurhauskolonnaden ein breites Publikum mit auf eine 125jährige Reise mit Glanz und Glamour, Höhen und Tiefen der Wiesbadener Festspieltradition zu entführen. Und wir sind voller Zuversicht, dass es im Mai auch für unser privates und öffentliches Leben und Miteinander wieder heißen darf: Vorhang auf! zum unbeschwerten Miteinander!«

Eine Neuerung der Maifestspiele sei unter anderem in diesem Jahr, dass bereits am Vorabend der Maifestspiele, am 30.April, 19.30 Uhr, die Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber im Großen Haus als konzertante Aufführung angeboten würde.

Das Programm im Einzelnen

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Oper / Konzert
Bereits am Vorabend der Internationalen Maifestspiele wird zum 200-jährigen Jubiläum ihrer Uraufführung Carl Maria von Webers Oper »Der Freischütz« durch das Freiburger Barockorchester unter der Musikalischen Leitung von René Jacobs in einer konzertanten Aufführung zu erleben sein. Im Zentrum und zu Beginn des diesjährigen Festivals steht die Opernpremiere »Babylon« von Komponist Jörg Widmann. Das 2012 an der Bayerischen Staatsoper München uraufgeführte Werk beweist in eindringlicher Weise, wie überwältigend und mitreißend zeitgenössisches Musiktheater sein kann. Für die Freunde des klassischen Repertoires verspricht der Wiesbadener »Mozart-Zyklus«, bei dem alle sieben »Meisteropern« des Komponisten in chronologischer Reihenfolge ihrer Entstehung aufgeführt werden, sie im Zusammenhang neu zu betrachten. Zudem gastiert das renommierte Teatro Petruzzelli aus Bari (Italien) mit der Oper »Aida« und der »Messa da Requiem« von Giuseppe Verdi bei den diesjährigen Festspielen. Zum Abschluss wird das »Gespensterschloss« gespielt, ein Klassiker der polnischen Oper von Stanisław Moniuszko, der aber in Deutschland nur selten gespielt wird. Die junge Regisseurin Ilaria Lanzino erhielt den Europäischen Opernregiepreis mit dieser Aufführung.

Schauspiel
Ein weiteres Highlight stellt zweifelsohne ein Gastspiel des Berliner Ensembles mit Barrie Koskys gefeierter Neuinszenierung der »Dreigroschenoper« von Kurt Weill und Bertolt Brecht dar. Zusätzlich bringt das Berliner Ensemble »Mein Name sei Gantenbein« mit Matthias Brandt in der Regie von Oliver Reese auf die Bühne. Mit »Effingers« haben die Münchner Kammerspiele den großen Roman von Gabriele Tergit in einer Inszenierung von Regisseur Jan Bosse adaptiert. Außerdem dürfen sich Freundinnen und Freunde des Schauspiels auf eine zwölfstündige Gesamtaufführung aller drei Teile von Tom Stoppards »Die Küste Utopias« freuen, ferner auf das Gastspiel von »Unendlicher Spaß« von David Foster Wallace in der Inszenierung von Thorsten Lensing.

Tanz / Performance
Die international gefeierte Tanzkreation »MÁM« von Choreograph Michael Keegan-Dolan ist eine Mischung aus irischer Tradition und zeitgenössischer Choreographie und wird nach England, Spanien und Neuseeland erstmals in Deutschland aufgeführt. Die Performance »War on Water« in der Regie von Matthias Brenner ist der Beitrag der »Internationalen Maifestspiele« zum Wiesbadener Jahr des Wassers. Für das Performanceprojekt »Das Schattenkabinett« stellen Bernd Freytag und der Komponist und Musiker Mark Polscher einen Chor aus Wiesbadener Bürgerinnen und Bürgern zusammen. Bernd Freytag war langjähriger Mitarbeiter in den Inszenierungen Einar Schleefs – als Chordarsteller, Chorleiter und Regieassistent.

Projektstipendien der Stadt Wiesbaden
»Ans Licht!« lautet die thematische Klammer des Projektstipendiums Maifestspiele 2022. Sechs Stipendiat:innen erhalten jeweils bis zu 8.000 Euro vom Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden, um ihre jeweiligen Projektideen zu verwirklichen. Die von einer Jury im Januar 2022 ausgewählten Produktionen werden in der Wartburg, im Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden sowie an diversen weiteren Orten in der Stadt gezeigt. Nachdem das Projektstipendium Maifestspiele 2021 erstmals ausgeschrieben wurde, setzen das Hessische Staatstheater Wiesbaden und das Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden ihre erfolgreiche Zusammenarbeit auch in diesem Jahr fort.

Lesungen
In seinem Buch »Die Liebe in Gedanken« hat Peter Michalzik, langjähriger Theaterkritiker und Redakteur der »Frankfurter Rundschau«, die Umstände einer Liebesgeschichte in Briefen nachgezeichnet und lässt darin die drei beteiligten Dichterpersönlichkeiten ausführlich zu Wort kommen. Bei den diesjährigen Maifestspielen wird der Briefwechsel zudem auf besondere Art lebendig, denn die Theaterstars Bettina Hoppe, Philipp Hauß und Werner Wölbern werden Marina Zwetajewa, Boris Pasternak und Rainer Maria Rilke ihre Stimmen leihen. Weitere Lesungen sind im Rahmen der Jungen Maifestspiele und der IMF Extras zu erleben.

Junge Maifestspiele
Fünf Ukrainische Künstler:innen gestalten im Rahmen einer Kooperation des Hessischen Staatstheaters mit der Wanderbühne Freudenberg ein Wochenende voller Musik und Tanz. Außerdem bieten die IMF Extras eine Reihe an besonderen Veranstaltungen in der Wartburg.
In der FilmBühne Caligari gibt es eine Internationale Filmreihe bei der u.a. der Stummfilm »Nosferatu« mit Livemusik-Begleitung durch das Ensemble L‘Arsenale die Treviso gezeigt wird.
Im Rahmen der Bonus Tracks findet in diesem Jahr nun endlich die Sonderaustellung »Vorhang auf!« des Wiesbadener Stadtmuseums sam – Stadtmuseum am Markt statt. Die Theaterpädagogik und die Museumspädagogik der Stiftung Stadtmuseum schließen sich zusammen, um gemeinsam ein einmaliges IMF-Erlebnis mit besonderen Veranstaltungen und Führungen zu präsentieren.

Die Durchführung der »Internationalen Maifestspiele« 2022 wird durch die Unterstützung der Landeshauptstadt Wiesbaden, des Landes Hessen, der NASPA, Culture
Island und des Förderkreises der Internationalen Maifestspiele e.V. sowie durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain ermöglicht.

Website Internationale Maifestspiele 2022 Wiesbaden

Programmbuch online

Der Kartenvorverkauf für den Mai startet am 21. Februar 2022.
Karten sind an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611.132 325 oder online unter www.maifestspiele.de erhältlich.

Hessisches Staatstheater Wiesbaden setzt Spielbetrieb bis einschließlich 31. Mai aus

logo-maifestspiele21Der Spielbetrieb wird pandemiebedingt und im Sinne der Planungssicherheit bis einschließlich Montag, den 31. Mai 2021 in allen Spielstätten ausgesetzt.

Der Juni-Spielplan und der nächste Vorverkaufstermin werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Umgang mit bereits gekauften oder reservierten Karten

Alle Karten der abgesagten Vorstellungen werden automatisch storniert, wenn Zuschauer*innen ihre Kontodaten hinterlegt haben. Der Betrag wird auf die hinterlegte Bankverbindung erstattet. Für die Stornierung müssen Karteninhaber*innen nicht eigens an die Theaterkasse kommen.

Alle Besucher, deren Kontodaten nicht hinterlegt sind, oder die per Kreditkarte bzw. PayPal gekauft haben, wenden sich bitte an die Theaterkasse. Das geht telefonisch unter Nennung der Auftragsnummer, damit die Eintrittskarten rückerstattet werden können. Karteninhaber*innen müssen sich auch nicht sofort melden und werden gebeten, sich immer an die Verkaufsstelle zu wenden, bei der die Karten erworben wurden.

Wenn als Gruppe gebucht wurde, ist das Gruppenbüro zuständig und telefonisch unter 0611.132 300 oder per E-Mail an gruppenticket@staatstheater-wiesbaden.de zu erreichen.

Abonnenten erhalten automatisch eine Rücküberweisung der ausgefallenen Vorstellung, wenn die Kontodaten hinterlegt sind. Wenn stattdessen ein Umtauschschein gewünscht ist, wird gebeten, sich an das Abonnementbüro zu wenden. Abonnenten erreichen bei Fragen das Abonnementbüro telefonisch unter 0611.132 340 oder per E-Mail an abonnement@staatstheater-wiesbaden.de.

Die Metropolitan Opera zu Gast im Hessischen Staatstheater Wiesbaden

logo-maifestspiele21Die New Yorker Metropolitan Opera führt ihre »Met Stars Live in Concert«-Reihe am Hessischen Staatstheater Wiesbaden fort. In dem Livestream-Konzert am Samstag, den 8. Mai 2021 aus dem Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden präsentieren die Sopranistinnen Christine Goerke und Elza van den Heever, der Tenor Andreas Schager und der Bariton Michael Volle ein besonderes Programm unter dem Motto »Wagnerians in Concert«.

Die Solisten des Abends gehören zu den führenden Wagner-Interpreten. Sie singen nicht nur regelmäßig auf der New Yorker Bühne, sondern auch in Wiesbaden: Andreas Schager übernimmt in den Vorstellungen im Mai die Partie des Siegfried in Wagners »Ring des Nibelungen«. Er war in Wiesbaden u.a. als Tannhäuser und in einem Wagner-Abend zu sehen. Michael Volle gastierte in den Maifestspiel-Specials 2020 mit einem Galaabend und sang die Partie des Hans Sachs in Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg«. Christine Goerke und Elza van den Heever debütieren in der »Met Stars Live in Concert«-Reihe am Hessischen Staatstheater Wiesbaden.

Neben Arien und Duetten aus Wagners Opern sowie Liedern von Richard Strauss, stehen Wagners Wesendonck-Lieder und die Schlussszene aus Strauss‘ »Die Frau ohne Schatten« auf dem Programm.

Das prächtige Foyer schafft mit der beeindruckenden Deckenmalerei und den stuckverzierten Wänden eine besondere Atmosphäre für dieses Konzert. Der Prunkbau des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden wurde 1894 unter Anwesenheit Kaiser Wilhelms II. eröffnet und zählt bis heute zu den kulturellen Highlights in der Region.

Das Konzert wird live auf der Website der Met übertragen. Danach ist das Programm für weitere 14 Tage als »Stream on Demand« verfügbar. Die moderierten Konzerte werden mit mehreren Kameras gefilmt, die per Satellit mit einem Regieraum in New York City verbunden sind, wo sich Gary Halvorson, der preisgekrönte Regisseur der Live in HD-Kinoübertragungen der Met, befindet und Regie führt. Tickets für den Livestream sowie die »Streams on Demand« sind für 20 US-Dollar auf der Website der Met unter www.metopera.org erhältlich.

Auch das Hessische Staatstheater Wiesbaden überlegt, wenn es den Spielbetrieb im Mai vor Publikum nicht wieder aufnehmen kann, Teile seines Programms im Stream anzubieten.

Das vorläufige Programm des Konzerts am 8. Mai:

  • »Dich, teure Halle« aus Wagners »Tannhäuser«
  • »Allerseelen«, Op. 10, No. 8 von Richard Strauss
  • »Cäcilie« Op. 27, No. 2 von Richard Strauss
  • »Wie Todesahnung … O du, mein holder Abendstern« aus Wagners »Tannhäuser«
  • »Ein Schwert verhiess mir der Vater« aus Wagners »Die Walküre«
  • Wesendonck Lieder, WWV 91 von Richard Wagner: »Der Engel«, »Stehe still!«, »Im Treibhaus«, »Schmerzen«, »Träume«
  • »Wirst du des Vaters Wahl nicht schelten?« aus Wagners »Der Fliegende Holländer«
  • »Winterstürme wichen dem Wonnemond … Du bist der Lenz« aus Wagners »Die Walküre«
  • »Abendlich strahlt der Sonne Auge« aus Wagners »Das Rheingold«
  • »Nur eine Waffe taugt« aus Wagners »Parsifal«
  • »Euch Lüften … Entweihte Götter!« aus Wagners »Lohengrin«
  • »Nun will ich jubeln« aus R. Strauss’ »Die Frau ohne Schatten«

Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Hessisches Staatstheater Wiesbaden – Verschiebung Vorverkaufsstart für die Vorstellungen im Mai

logo-maifestspiele21Der Vorverkaufsstart für die Vorstellungen im Mai, der für den 14. April 2021 geplant war, muss pandemiebedingt leider verschoben werden.

Aufgrund der Entwicklung des Pandemiegeschehens muss das Hessische Staatstheater Wiesbaden die geplanten Vorstellungen ab Montag, den 19. April 2021 bis einschließlich Dienstag, den 18. Mai 2021 in allen Spielstätten absagen.

Die Festsetzung des Vorverkaufstermins ist von den kommenden politischen Entscheidungen auf Bundesebene abhängig und kann daher erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.

Der Spielplan ab Mittwoch, den 19. Mai und der nächste Vorverkaufstermin werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Ersatzprogramm

Kartenverkauf

Umgang mit bereits gekauften oder reservierten Karten

Alle Karten der abgesagten Vorstellungen werden automatisch storniert, wenn Zuschauer ihre Kontodaten hinterlegt haben. Der Betrag wird auf die hinterlegte Bankverbindung erstattet. Für die Stornierung müssen Karteninhaber*innen nicht eigens an die Theaterkasse kommen.

Alle Besucher, deren Kontodaten nicht hinterlegt sind, oder die per Kreditkarte bzw. PayPal gekauft haben, wenden sich bitte an die Theaterkasse. Das geht telefonisch unter Nennung der Auftragsnummer, damit die Eintrittskarten rückerstattet werden können. Karteninhaber*innen müssen sich auch nicht sofort melden und werden gebeten, sich immer an die Verkaufsstelle zu wenden, bei der die Karten erworben wurden.

Wenn als Gruppe gebucht wurde, ist das Gruppenbüro zuständig und telefonisch unter 0611.132 300 oder per E-Mail an gruppenticket@staatstheater-wiesbaden.de zu erreichen.

Abonnent erhalten automatisch eine Rücküberweisung der ausgefallenen Vorstellung, wenn die Kontodaten hinterlegt sind. Wenn stattdessen ein Umtauschschein gewünscht ist, wird gebeten, sich an das Abonnementbüro zu wenden. Abonnenten erreichen bei Fragen das Abonnementbüro telefonisch unter 0611.132 340 oder per E-Mail an abonnement@staatstheater-wiesbaden.de.

»Maifestspiel-Specials« und Ersatzprogramm im Mai 2021

logo-maifestspiele21Der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden hat am 16. März 2021 beschlossen, die Internationalen Maifestspiele 2021 wegen der Corona-Pandemie nicht gänzlich ausfallen zu lassen, sondern mit »Maifestspiel-Specials« und einem Ersatzprogramm möglich zu machen.

In der Pressekonferenz am 17. März stellte Intendant und Künstlerischer Leiter Uwe Eric Laufenberg gemeinsam mit seinem Team die Pläne für das Programm vor.

Die Termine für das gesamte Mai-Programm sind jetzt online. Der Vorverkaufsstart, der für den 14. April 2021 geplant war, muss pandemiebedingt leider verschoben werden. Die Festsetzung des Vorverkaufstermins ist von den kommenden politischen Entscheidungen auf Bundesebene abhängig und kann daher erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.

Ersatzprogramm

Hessisches Staatstheater Wiesbaden mit Maifestspiel-Specials im I. Ersatzprogramm vom 18. Mai bis 6. Juni 2020

Hessische Staatstheater Wiesbaden © Foto: Diether v. Goddenthow
Hessische Staatstheater Wiesbaden © Foto: Diether v. Goddenthow

Auch das Hessische Staatstheater Wiesbaden versucht anlässlich der vom Land Hessen verfügten Lockerungen vom 7. Mai mit einem ersten Ersatzprogramm vom 18. Mai bis 6.Juni 2020 unter entsprechenden hygienischen Sicherheitsmaßnahmen einen schrittweisen Wiedereinstieg in den normalen Theaterbetrieb.

Dabei bietet das Haus in seinem ersten Ersatzprogramm einige Specials aus dem Spielplan der den Corona-Maßnahmen zum Opfer gefallenen Internationalen Maifestspielen 2020 an. Darunter sind beispielsweise musikalische Abende mit Günther Groissböck, Michael Volle, Gabriela Scherer, Andreas Schager, Klaus Florian Vogt, René Pape und weiteren Sänger*innen, die sich freuen in Wiesbaden wieder aufzutreten. Des Weiteren stehen eine Lesung von Jens Harzer, Ausschnitte der Opern »Tristan und Isolde«, »Carmen« sowie »Der Rosenkavalier« auf dem Programm und das Deutsche Theater Berlin ist mit dem Schauspiel »Ismene, Schwester von« zu Gast. Die Schwerpunkte unseres Schauspiel-Ersatzprogramms werden Soloabende und die Beckett-Trilogie sein, welche am 4., 5. & 6. Juni jeweils um 19.30 Uhr im Großen Haus Premiere feiert. Außerdem werden verschiedene Konzertformate angeboten. Im Ballett feiert die Produktion »Startbahn 2020« in zwei Teilen am 5. & 6. Juni jeweils um 19.30 Uhr im Kleinen Haus Premiere.

Ersatzprogramm 18. Mai bis 6. Juni 2020 zum Download 
Der Kartenvorverkauf beginnt am Freitag, den 15. Mai 2020 um 10 Uhr. Die Theaterkasse wird ab Freitag, den 15. Mai 2020, auch vor Ort im Theater wieder öffnen.

Das Sicherheits- und Hygienekonzept

Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Infektion mit dem Corona-Virus finden alle Vorstellungen unter strengen Schutz-und Hygienemaßnahmen statt. Einhergehend mit diesen Maßnahmen wird ein Ersatzprogramm mit stark reduzierter Anzahl an Sitzplätzen angeboten. Im Großen Haus werden 200 und im Kleinen Haus 60 Personen Platz nehmen können. Um den Theaterbesuch auch während der Corona-Pandemie sicher zu gestalten, werden folgende Maßnahmen beachtet:

  • · Das Hessische Staatstheater Wiesbaden hält sich  strikt an die Weisungen der Behörden.
  • · Alle medizinischen Empfehlungen, die die Behörden bezüglich des Umgangs und der Zusammenarbeit mit anderen Personen geben, werden umgesetzt und täglich kontrolliert bzw. entsprechend aktualisiert.
  • · Alle neuralgischen Punkte bzw. Bereiche in unseren Räumlichkeiten werden täglich gründlich gereinigt und desinfiziert.
  • · Über diese Weisungen und Empfehlungen informieren wir unsere Mitarbeiter*innen über die verfügbaren Kommunikationskanäle.
  • · Jede*r Besucher*in muss beim Kartenkauf Name, Anschrift und Telefonnummer hinterlassen. Kartenkäufer*innen von mehreren Karten sind verpflichtet die Kontaktdaten aller Kartennutzer*innen bereitzuhalten und auf Nachfrage mitzuteilen. Kartenkäufer*innen müssen einen aktuellen Personalausweis mit sich tragen.
  • · Die Plätze werden nach Reihen verkauft. Der jeweilige Platz wird am Abend vor Ort zugewiesen. Zwischen dem jeweiligen Sitznachbarn, die nicht dem gleichen Hausstand angehören, wird ein Abstand von drei Sitzplätzen einzuhalten sein. Zwischen zwei Sitzreihen wird eine Sitzreihe gesperrt sein.
  • · Innerhalb des Theatergebäudes ist das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung vorgeschrieben.
  • · Die Hygieneregeln, wie etwa die Einhaltung der Nies- und Husten-Etikette oder des Mindestabstandes von 1,5 m zu anderen Besucher*innen wie auch zum Theaterpersonal sind zu befolgen. Auf diese Regelung wird gesondert im Theatergebäude durch Aushänge und Durchsagen hingewiesen.
  • · Der Mindestabstand wird durch ein neues Einlass- sowie Wegeleitsystem gewährleistet.
  • · Der Einlassbeginn ist um 19 Uhr. Die Abendkasse öffnet um 18.30 Uhr in den Kassenhallen.
  • · Desinfektionsspender stehen im Eingangsbereich und auf den Toiletten bereit.
  • · Die Garderoben bleiben geschlossen. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden wird an ausgewiesenen Stellen die Möglichkeit zur Ablage der Garderobe bereitstellen. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden übernimmt für die Garderobe keine Haftung.
  • · Die sanitären Einrichtungen dürfen nur von einer Person genutzt werden.
  • · Der Gastronomiebetrieb wird nicht wie gewohnt im Foyer, sondern in den Kolonnaden geöffnet sein. Vorbestellungen sind nicht möglich. Das Foyer bleibt vorerst geschlossen.

Ticket-Infos:
Theaterkasse:
· Telefonisch Montag bis Freitag von 10 – 19.30 Uhr und Samstag von 10 – 14 Uhr unter der 0611.132 325
· Per E-Mail unter vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de
· Ab 15. Mai persönliche Beratung vor Ort wieder möglich

Abo-Büro und das Gruppenbüro sind nur telefonisch und per E-Mail erreichbar:

Abonnement-Büro
· Telefonisch Mo, Mi, Fr von 10 – 18 Uhr und Di + Do 10 – 19 Uhr unter der 0611.132 340
· Per E-Mail unter abonnement@staatstheater-wiesbaden.de

Gruppenbüro
· Telefonisch Montag bis Donnerstag von 9 – 16 Uhr sowie Freitag von 9 – 15 Uhr unter der 0611.132 300
· Per E-Mail unter gruppenticket@staatstheater-wiesbaden.de

Absage der Internationalen Maifestspiele 2020 in Wiesbaden – Spenden Sie, indem Sie auf Rückerstattung gekaufter oder reservierter Tickets verzichten

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden hat am 7. April 2020 beschlossen die Internationalen Maifestspiele 2020 wegen der Corona-Pandemie abzusagen.
Das Hessische Staatstheater Wiesbaden plant zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein »Maifestspiel-Special 2020« durchzuführen und hofft, nach dem 20. April 2020 mitteilen zu können, wann der Proben- und Vorstellungsbetrieb und wann das »Maifestspiel-Special« stattfinden können.

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende: »Es schmerzt mich, dass momentan so viele Veranstaltungen, in die schon sehr viel Arbeit und Leidenschaft investiert worden sind, abgesagt werden müssen. Leider trifft dies nun auch die Maifestspiele, die ein jährlicher Höhepunkt im Wiesbadener Kulturkalender sind. Aber angesichts der Corona-Pandemie werden alle beteiligten Künstlerinnen und Künstler und das Publikum Verständnis für diese Entscheidung haben.«

Kulturdezernent Axel Imholz: »Als Kulturdezernent bedaure ich diese Entscheidung zutiefst, aber wir alle müssen entsprechend den allgemein geltenden Vorgaben verantwortungsvoll handeln. Mit der Absage der Spiele tun wir genau das. Die aktuellen Einschnitte sind mit großem Verzicht verbunden. Ich hoffe sehr, dass wir bald wieder schrittweise zurück zur Normalität finden können. Bis dahin bleibt uns die Vorfreude auf ein ›Maifestspiel- Special‹, dass es so noch nie gab.«

Intendant Uwe Eric Laufenberg: »Die momentane Schließung trifft uns am Hessischen Staatstheater Wiesbaden als Einrichtung mit all ihren Akteuren genauso hart wie unser Publikum. Wir leben Theater und können unseren Auftrag nicht erfüllen. Das schmerzt uns alle sehr. Gleichwohl sind wir dabei, unsere Überlegungen so anzupassen, dass der Spielbetrieb jederzeit mit angemessener Frist wiederaufgenommen werden kann. Auch den Monat Mai haben wir noch nicht ganz aufgegeben. Da aber zurzeit die Bekämpfung der Pandemie und damit auch Ihre persönliche Gesundheit absolute Priorität hat, bitten wir um Ihr Verständnis, dass eine Wiederaufnahme durch das Theater nicht selbst verfügt werden kann, auch wenn von manchen die Einschränkungen als zu hart empfunden werden. Die notwendigen Entscheidungen trifft ausschließlich die Politik gemeinsam mit ihren medizinischen Experten. Wir stehen zu jedem Zeitpunkt bereit unser Haus wieder zu eröffnen. Dazu bitten wir um Ihre Solidarität, um gemeinsam mit uns bald wieder zur Normalität zurückzukehren. Großartig wäre es, wenn Sie uns unterstützen könnten, indem Sie Ihre gekauften Karten in Gutscheine (3 Jahre gültig) tauschen, anstatt sie sich auszahlen zu lassen, und wir so nicht allzu lange auf ihren nächsten Besuch warten müssen.«

Umgang mit bereits gekauften oder reservierten Karten:
Bereits gekaufte Tickets können für Veranstaltungen rückerstattet oder gegen einen Gutschein umgetauscht werden. Versandkosten gelten als Fremdleistungen und werden nicht rückerstattet. Karteninhaber müssen sich nicht sofort für die Rückerstattung melden. Aufgrund des hohen Bearbeitungsaufkommens, kann eine Rückforderung bis Mitte Juni erfolgen.
Alle Besucher*innen, die ohne Angabe persönlicher Daten oder per Kreditkarte bei uns gekauft haben, werden gebeten, sich an den Kartenservice zu wenden, bei dem sie die Karten gekauft haben. Das geht auch telefonisch unter Vorlage des Tickets bzw. Nennung der Auftragsnummer.

Wenn Sie als Gruppe gebucht haben, wenden Sie sich bitte wie gewohnt an das Gruppenbüro.

Abonnenten erhalten automatisch einen Umtauschschein für ihre Abonnementvorstellung, der bis Juli 2021 gültig und bei der Theaterkasse hinterlegt sein wird. Abonnenten können sich bei Fragen an das Abonnementbüro wenden.

Die Theaterkasse, das Abo-Büro und das Gruppenbüro sind nur telefonisch und per E-Mail erreichbar.

Theaterkasse:

· Telefonisch Mo – Fr 10 – 17 Uhr unter der 0611-132-325
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· Telefonisch Mo – Do 10 – 16 Uhr sowie Fr 10-15 Uhr unter der 0611-132-300
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Karten sind auch über den Webshop oder per Post erhältlich. Kartenvorverkauf, Christian-Zais-Str. 3, 65189 Wiesbaden

Spendenaufruf – Verzichten Sie auf Rückerstattung!!!

maifestspiel2019-logoSpenden Sie, indem Sie auf Rückerstattung gekaufter oder reservierter Tickets verzichten! Um diese ungewöhnlich harten Zeiten auch im Kultursektor hoffentlich glimpflich überstehen zu können, möchten wir an dieser Stelle dringend darum bitten, dass der Kaufpreis von bereits bezahlte Karten nicht zurückgefordert wird und für reservierte Karten ebenfalls als Spende dem Hessischen Staatstheater zur Verfügung gestellt wird.
Es ist doch klar: ohne privates Mittun dürfte der Kulturbetrieb schwerlich in seiner jetzigen vielfältigen Form überleben. Der Staat schafft das  allein nicht! 

 

»O sink hernieder, Nacht der Liebe« – Internationale Maifestspiele Wiesbaden vom 1. bis 31. Mai 2020

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Vom 1. Mai bis 31. Mai 2020 finden die Internationalen Maifestspiele unter der künstlerischen Leitung von Uwe Eric Laufenberg am Hessischen Staatstheater Wiesbaden statt. Das Festspiel-Programm mit über 50 Veranstaltungen steht in diesem Jahr unter dem Motto »O sink hernieder, Nacht der Liebe«, entnommen aus Richard Wagners »Tristan und Isolde«. Zur feierlichen Eröffnung ist im Einklang mit dem diesjährigen Motto die Oper »Tristan und Isolde« in der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg und unter der Musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Patrick Lange zu erleben. Die Titelpartien am Premierenabend übernehmen Lance Ryan und Catherine Foster, die vor allem durch ihre Interpretation der Brünnhilde bei den Bayreuther Festspielen und anderen Rollen des schweren dramatischen Fachs wie Elektra, Turandot und Isolde weltweit bekannt wurde. Die Partie des König Marke übernimmt René Pape. In den Vorstellungen am 21. & 31. Mai werden Andreas Schager als Tristan und Tobias Kehrer als König Marke zu erleben sein.

Am 8. Mai ist ein besonderes Friedenskonzert »War Requiem« op. 66 von Benjamin Britten zu erleben. Unter der gemeinsamen Schirmherrschaft des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier, des Präsidenten des Hessischen Landtages Boris Rhein und des Wiesbadener Oberbürgermeisters Gert-Uwe Mende wird damit anlässlich des 75. Jahrestages des Kriegsendes zu einem besonderen Gedenken aufgerufen.

Die Jungen Maifestspiele, das Programm für das junge Publikum, erstrecken sich in diesem Jahr über den gesamten Festspielzeitraum und vereinen internationale, nationale und regionale Gastspiele mit Premieren und Höhepunkten aus dem eigenen Haus.

»Die Internationalen Maifestspiele sind etwas ganz Besonderes. Sie sind ein Höhepunkt im kulturellen Leben der Landeshauptstadt Wiesbaden und aus der Kulturlandschaft nicht wegzudenken. Die Festspiele bieten wunderbare kulturelle Vielfalt und sind zudem ein wahrer Besuchermagnet. Ich bin sicher, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer viel Vergnügen haben werden.

In diesem Jahr wird anlässlich des 75. Jahrestags des Kriegsendes ein ganz besonderes Friedenskonzert zum Gedenken aufgeführt. Intoleranz, Hass und Gewalt waren die Ursachen für diesen Krieg, der Millionen von Menschen das Leben gekostet und zu millionenfachem Mord in deutschen Vernichtungslagern geführt hat. Wir sind in der Pflicht dieses Grauen nie zu vergessen«, sagt Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende.

Die Kooperation mit der Caligari FilmBühne bleibt eine feste Größe bei den Internationalen Maifestspielen 2020. Drei Filme werden begleitend zum Programm der Festspiele gezeigt.

Die Internationalen Maifestspiele 2020 werden durch die Unterstützung der Landeshauptstadt Wiesbaden, des Landes Hessen und des Förderkreises der Internationalen Maifestspiele e.V. ermöglicht. Das Programm der Jungen Maifestspiele fördert die Nassauische Sparkasse. Das Magazin sensor präsentiert die Tanz-Rap-Oper »The Nose«. Autopartner der Internationalen Maifestspiele ist das Autohaus Löhr Automobile Wiesbaden.

Auch in diesem Jahr gibt es wieder die Wiesbaden Besucher-Pakete in Zusammenarbeit mit Wiesbaden Marketing. Die Rund-um-Sorglos-Pakete enthalten Hotelübernachtungen, Eintritt in ausgewählte Operngalavorstellungen und weitere kleine Überraschungen.

Die Buchung der Wiesbaden Besucher-Pakete erfolgt telefonisch unter 0611.17 29 777, per E-Mail an hotel@wiesbadenmarketing.de, oder online unter www.wiesbaden.de/tourismus.

Der Kartenvorverkauf startete am Freitag, den 14. Februar 2020 um 15.30 Uhr. Karten sind an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611.132 325 oder online unter www.maifestspiele.de erhältlich.

Detailliertes Programm:

Oper / Konzerte
Das Motto der diesjährigen Internationalen Maifestspiele – »O sink hernieder, Nacht der Liebe« – entstammt der Eröffnungsproduktion »Tristan und Isolde«. Richard Wagner unterscheidet
darin zwischen einer rationalen Tag- und einer ihr entgegengesetzten irrationalen, rauschhaften Nachtwelt. Die Wahl dieses Mottos ist ein Bekenntnis dazu, dass die Kunst (wie auch die Liebe) anderen Regeln folgt als denen der Alltagswelt. Entsprechend spannt sich das Musiktheater-Programm der Maifestspiele gleichsam zwischen den nächtlichen Polen des Lebens auf: zwischen der weltauslöschenden Liebe von Tristan und Isolde, den albtraumdurchwirkten Nächten der Klytämnestra in »Elektra« und der irritierend-surrealen Begegnung mit der verlorenen eigenen Nase in der Tanz-Rap-Oper »The Nose«.

Die Premiere von Richard Wagners »Tristan und Isolde« in der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg und unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange eröffnet die diesjährigen Internationalen Maifestspiele mit einer Bayreuth-erfahrenen Starbesetzung. Catherine Foster übernimmt die Partie der Isolde, Lance Ryan, Andreas Schager den Tristan. Als König Marke sind René Pape und in späteren Mai-Vorstellungen Tobias Kehrer zu erleben.

Catherine Foster widmet sich auch der Partie der Elektra mit einer Darstellungskraft und Stimme, die Gänsehaut hervorrufen. In der Inszenierung von Magdalena Weingut und unter der Musikalischen Leitung von Marius Stieghorst singen als weiterer Stargast der lettische Bassbariton Egils Siliņš als Orest sowie Dalia Schaechter als Klytämnestra und Johanni van Oostrum als Chrysothemis.

In »Der fliegende Holländer« übernimmt Michael Volle, der zu den wichtigsten Sängern im Wagner-Fach und Liedinterpreten zählt, die Titelpartie. In der Inszenierung von Michiel Dijkema und unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange gibt zudem Gabriela Scherer als Senta ihr Rollen- und Hausdebüt.

In Georges Bizets Publikumsliebling »Carmen« in der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg und Kristiina Poska am Pult sind gleich drei internationale Stars zu erleben: Für die Rolle des Escamillo kommt der gefragte russische Bariton Alexey Markov, den Don José gibt Brandon Jovanovich, und in der Titelrolle dürfen wir uns auf Annalisa Stroppa freuen. Mit Anja Harteros erwartet das Publikum in »Der Rosenkavalier« in der Inszenierung von Nicolas Brieger und unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange eine Marschallin mit großer Eleganz. Die gefeierte Strauss-Interpretin Daniela Fally übernimmt die Partie der Sophie. Als Herr von Faninal ist Jochen Schmeckenbecher zu erleben. In der fantasievollen Tanz-Rap-Oper »The Nose« von der aus Südafrika stammenden Hamburger Choreografin Jessica Nupen wird Nikolai Gogols Fabel neu interpretiert. Die Musik für das Projekt mit einem internationalen Ensemble aus tanzenden Sänger*innen und singenden Tänzer*innen komponiert der kanadische Musiker und Rapper Josh »Socalled« Dolgin.

Anja Harteros übernimmt unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange in »Tosca « die Titelpartie. In der Rolle des Kunstmalers Mario Cavaradossi ist der italienische
Tenor Massimo Giordano zu erleben.

Mit dem Konzertabend »Let’s Misbehave!« wagt die tschechische Mezzosopranistin Magdalena Kožená zusammen mit Tschechiens führender Swing-Band Ondřej Havelka & His Melody Makers einen Ausflug in den Bereich der »leichten Muse« mit Songs von Cole Porter. Chris Pichler und die Kammermusikvereinigung des Hessischen Staatstorchesters Wiesbaden präsentieren in »Tristan« die Novelle von Thomas Mann in musikalischer Umrahmung.

Mit Benjamin Brittens »War Requiem« op.66 ist anlässlich des 75. Jahrestages des Kriegsendes am 8. Mai ein ganz besonderes Friedenskonzert zu erleben. Das Konzert findet mit Unterstützung zahlreicher Institutionen statt. Besonders erwähnt seien hierbei das Land Hessen, der Hessische Landtag, die Konzertorte Wiesbaden, Hanau und Darmstadt,
der Kulturfond Rhein-Main sowie die Hans Erich und Marie Elfriede Dotter-Stiftung. Der musikalisch-literarische Abend »Musik war Hoffnung ‒ Wider das Vergessen« mit Herman Beil und dem Merlin Ensemble Wien erinnert am 10. Mai an die Opfer des Nationalsozialismus, unter denen Komponisten wie Viktor Ullmann und Hans Krása waren. Zuvor, am 9. Mai, zeigen die Musiker des Merlin Ensembles und der Physiker Harald Lesch mit Vivaldis »›Vier Jahreszeiten‹ im Klimawandel« die Brisanz der globalen Erwärmung auf.

Mit »Gender Stories« begibt sich die lautten compagney Berlin zusammen den amerikanischen Opernstars Vivica Genaux und Lawrence Zazzo mitten hinein in die turbulente Travestie der Geschlechter im Barock. Eine weitere Spezialistin im Bereich Alte Musik ist Sopranistin Dorothee Mields, die mit dem Wiesbadener Ensemble Mattiacis und Vokal- und Instrumentalmusik des italienischen Barock zu erleben ist.

Zum 250. Geburtstag von Beethoven spielen Klazz Brothers & Cuba Percussion seine Meisterwerke tanzbar neu arrangiert: »Beethoven meets Cuba«. Neue Beethoven-Klänge bringt auch das Konzert des Marimbaquartetts »The Wooden Anvil« und ihrem »BEETHOVEN: Portrait in Percussion«. Das Sinfoniekonzert »WIR 6«, in dem Jörg Widmann am Pult des Hessischen Staatsorchesters eigene Werke dirigiert, ist Beginn eines Widmann-Schwerpunkts, der kommende Spielzeit mit der Wiesbadener Erstaufführung der monumentalen Oper »Babylon« seinen Höhepunkt hat.

Liederabende haben bei den Internationalen Maifestspielen Tradition. Die begnadete Schauspielerin und passionierte Sängerin Dagmar Manzel ist ‒ pünktlich zum Erscheinen ihrer CD »Sehnsucht« ‒ mit ihrer sehr persönlichen Lied-, Text- und Musikauswahl bei den Maifestspielen zu Gast. Florian Boesch und Justus Zeyen am Klavier laden in diesem Jahr mit Liedern von Franz Liszt, Richard Strauss und Robert Schumann in die musikalische Hochromantik ein.

Schauspiel / Lesungen
Die Schauspielproduktionen und -einladungen der Internationalen Maifestspiele folgen in diesem Jahr einer klaren Programmatik: Die herausragenden Inszenierungen, die zu sehen sein werden, vereint der Glauben daran, dass die tiefen menschlichen Konflikte durch die »reale Gegenwart« (um George Steiner zu zitieren) der dargestellten Figuren in den Schauspielern zum Ausdruck kommen können. Alle Produktionen glauben an diese Urkraft des Theaters, dass Menschen andere Menschen spielen, sich in sie verwandeln können. Dies zu betonen ist in Zeiten, in denen häufig auf den Bühnen der reale bzw. der authentische Mensch die zitierte reale Gegenwart ersetzen soll, nicht trivial. Hervorzuheben ist auch, dass zwei internationale Produktionen während der Maifestspiele gast ieren, die jeweils aus krisengeschüttelten Regionen stammen: aus Rumänien und aus Israel/Palästina.

Das Schauspielprogramm eröffnet mit einer Eigenproduktion des Hessischen Staatstheaters, die den Bogen zum Beginn der Spielzeit schlägt: Wie Daniel Kehlmanns »Tyll« spielt auch Friedrich Schillers »Wallenstein« im Dreißigjährigen Krieg, dessen schwerwiegende historische, gesellschaftliche und menschliche Umwälzungen zu unserer Gegenwart ungeahnte und unerwünschte Analogien entwickeln. Regisseur Nicolas Brieger nimmt seine Inszenierung zum Anlass, über die schicksalhafte Geschichte des charismatischen Kriegsherren Wallenstein nachzudenken, der in vielem Züge eines heutigen Staatsmannes aufweist.

In Anton Tschechows »Iwanow« in der Inszenierung des Bochumer Intendanten und vielfach preisgekrönten Regisseurs Johan Simons wird der Iwanow vom zweimaligen »Schauspieler des Jahres« und Iffland-Ringträger Jens Harzer interpretiert, der sich drei Wochen später zudem mit der Hölderlin Lesung »Hyperion« präsentiert. Das Deutsche Theater Berlin ist mit dem Schauspiel-Solo »Ismene, Schwester von« mit der Deutschen Filmpreisträgerin Susanne Wolf in der Inszenierung von Stephan Kimmig bei den Maifestspielen zu Gast.

In »Die Katze und der General« beleuchtet die Autorin Nino Haratischwili neben der irren Logik des Krieges vor allem die jüngste Vergangenheit Russlands und die Unabhängigkeitsbestrebungen Tschetscheniens. Nach »Das achte Leben (Für Brilka)« – eingeladen zu den Maifestspielen 2017 – bringt Jette Steckel den zweiten großen Roman Haratischwilis von der Bühne des Thalia Theaters mit nach Wiesbaden.

Nur alle paar Jahre bringt Regisseur Thorsten Lensing eine neue, stets frei produzierte Inszenierung heraus und greift dabei auf einen festen Stamm hochkarätiger Schauspieler wie Ursina Lardi, Devid Striesow oder auch die gebürtige Wiesbadenerin Jasna Fritzi Bauer zurück. Bei den Maifestspielen ist er mit seiner Inszenierung des Kultromans »Unendlicher Spaß« von David Forster Wallace zu Gast.

Das Deutsche Theater Berlin ist dieses Jahr mit Ulrich Matthes, einem äußerst gern gesehenen Gast bei den Maifestspielen, als Alceste in Anne Lenks Inszenierung »Der Menschenfeind« von Molière zu sehen.

Der Solo-Abend »Böhm«, bei dem Puppenspieler, Regisseur, Schauspieler und Kunstpfeifer Nikolaus Habjan mit elf äußerst lebendigen Handpuppen auf der Bühne steht, porträtiert einen der größten Dirigenten des 20. Jahrhunderts, Karl Böhm. Nicht zuletzt dessen höchst opportunistische Haltung in der Zeit des Nationalsozialismus gerät dabei in den Fokus.

In dem poetischen Ein-Frau-Stück »Dreams Die Hard« von und mit Rachel Karafistan, das von den Tagebüchern ihrer Großmutter inspiriert ist, wechseln sich Komik und Tragik in der Darstellung einer bewegten und bewegenden Nachkriegsbiografie ab. Das Ensemble des Berliner Gorki Theaters ist mit »Anna Karenina oder Arme Leute« in der Inszenierung des kroatischen Skandal-Theatermachers Oliver Frljić zu Gast bei den Maifestspielen. Die Provokation hebt sich der Regisseur diesmal allerdings bis kurz vor das Ende der Aufführung auf, bis dahin ist eine einfühlsame und klug gestraffte Tolstoi -Adaption zu sehen.

Die internationalen Gastspiele stammen aus Temeswar/Rumänien und dem palästinensischen Ramallah: In dem multidisziplinären Projekt »Tagebuch Rumänien. Temeswar«, inszeniert von Carmen Lidia Vidu, bieten sechs Schauspielerinnen des Deutschen Theaters Temeswar ganz private Einblicke in ihr Leben in Rumänien. Das anschließende Publikumsgespräch findet in Kooperation mit dem goEast-Filmfestival statt. »Palestine, Year Zero« entstand aus der Zusammenarbeit der israelischen Regisseurin Einat Weitzman und dem palästinensischen Schauspieler George Ibrahim. Die Produktion konnte nur gegen einen Zensurversuch der israelischen Kulturministerin und durch den erfolgreichen Zusammenschluss vieler israelischer Kulturschaffender in Tel Aviv gezeigt werden. Das Stück erzählt von einem Gebäudegutachter, sich anhand der Zerstörung der Häuser ein Bild über den Zustand seines Landes macht. Drei Lesungen komplettieren das Schauspielprogramm: Der Star-Schauspieler Sebastian Koch kehrt mit einer Lesung der »Traumnovelle« von Arthur Schnitzler nach Wiesbaden zurück. Musikalisch gerahmt wird der Abend mit Jazz-Klängen des Hubert Nuss Quartetts, dem sich ein prominenter Überraschungsgast zugesellen wird. Die Lieblingsstellen aus seinen Büchern liest der erfolgreiche Schauspieler und Autor Joachim Meyerhoff vor. Der gebürtige Wiesbadener Jans Harzer liest zum 250. Geburtstag Friedrich Hölderlins aus dessen Briefroman »Hyperion«, einem der schönsten Prosatexte deutscher Sprache überhaupt.

Tanz / Performance
Choreograf Serge Aimé Coulibaly und sein kosmopolitisches Ensemble des Faso Danse Théâtre interpretieren in »Kirina« das mündlich überlieferte Epos über die gleichnamige westafrikanische Schlacht aus dem 13. Jahrhundert auf moderne Weise. Die mitreißende choreografische Auseinandersetzung über Dekolonisation und Demokratie wird unterfüttert
mit einem Libretto des senegalesischen Sozialökonomen Felwine Sarr sowie Musik der malischen Sängerin Rokia Traoré, einer der führenden zeitgenössischen Stimmen Westafrikas.

»VIVA!« von dem spanischen Choreografen Manuel Liñán fordert die Grenzen des traditionellen Flamencos heraus, dabei wird die scharfe Trennung zwischen »männlich« und »weiblich« zur Disposition gestellt. Die sechs Tänzer verkörpern ein Lebensgefühl, das frei von jedwedem Sexismus die Freude am körperlichen Selbstausdruck offenbart. Der dritte Teil der Familientrilogie »Kind« der belgischen Tanzperformance-Kompanie Peeping Tom holt, changierend zwischen Märchen und Magie, zwischen Gut und Böse, die besonders dunklen Aspekte eines Entwicklungsprozesses ans Licht, der durch Gewalt, Wirklichkeit und Schein sowie den kindlichen Widerstand der Selbstfindung führt. Inspiriert von der Idee eines chaotischen Kosmos aus nordischem Mythologien hat der taiwanesische Choreograf Po-Cheng Tsai mit seiner Kompanie B.Dance einen flüchtigen Raum geschaffen, der einer endlosen, kosmischen Landschaft der Leere ähnelt. Auf der Suche nach dem tiefsten Ursprung des Seins verbindet »Innermost« kulturelle Elemente aus Ost und West.

Programm der Jungen Maifestspiele 2020

Das Programm für das junge Publikum erstreckt sich dieses Jahr über den gesamten Mai und vereint internationale, nationale und regionale Gastspiele mit Premieren und Höhepunkten aus dem eigenen Haus. Es beginnt am Samstag, den 2. Mai 2020 mit »Abbracci – Umarmungen« (4+) aus Italien, welches sich mit dem Thema Zuneigung beschäftigt. In der Wartburg lädt die Lounge »Club Classique« (16+) mit Musikern des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden zum Tanz im Mai im Stil der 1920er ein. Das preisgekrönte Puppenspiel »Die sieben Raben« (5+) erzählt das Märchen nah am Originaltext der Brüder Grimm mit wenigen Worten in poetischen Traum- und Klangbildern. Mit »Über Dodekaeder « (14+) hat der junge Wiesbadener Autor Sebastian Faber ein pointiertes Schauspiel über ein fiktives Theaterstück verfasst.

Vor während und nach der Premiere von »Konrad oder das Kind aus der Konservenbüchse « (6+) in der Inszenierung von Stephan Rumphorst, lädt das Junge Staatstheater zum »Mai Fest Spiel« (6+) auf den Warmen Damm ein, um u.a. auf einem 20 Meter langen Metallophon vom Mobilen Musik Museum Düsseldorf zu musizieren. In der Wartburg feiert das Tanzstück »Rotzfrech« (6+) von Tim Plegge Premiere, das vom Austesten der Grenzen handelt. In dem Theaterabenteuer mit Musik »Daumesdick« (5+) nach den Brüdern Grimm wächst ein Winzling durch Wagemut und Neugier über sich hinaus, auch wenn er in der poetischen Inszenierung nicht zu sehen ist.

Das Hessische Staatsorchester Wiesbaden ist Teil des weltweiten Beethovenjahr-Projekts bei dem Künstler ein »globales Statement für die Bewahrung der Natur« gestalten. Im gleichnamigen Konzert »Beethoven Pastoral Project« (8+) spielen die Musiker unter GMD Patrick Lange Beethovens Sinfonie »Pastorale«. Verbunden mit Bild- und Videobotschaften von Wiesbadener Kindern und Jugendlichen setzen sie damit ein Zeichen für diese besondere Aktion.

Das dokumentarische Tanztheater »Liebe üben« (10+) aus der Schweiz holt die Liebe aus dem 7. Himmel dahin, wo alles möglich ist: auf den Bühnenboden. Mit »Man Strikes Back« (6+), einer musikalischen Choreografie zwischen Roboterobjekten und dem Menschen, feiert die erfolgreiche belgische Kompanie Post Uit Hessdalen Deutschlandpremiere.

Der Kartenvorverkauf startet am Freitag, den 14. Februar 2020 um 15.30 Uhr. Karten sind an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611.132 325 oder online unter www.maifestspiele.de erhältlich.