Kategorie-Archiv: Literaturhaus Wiesbaden

Wiesbadener Krimistipendium 2017 geht an die türkische Autorin Esmahan Aykol

Das mit 4000 Euro dotierte Krimistipendium der Landeshauptstadt Wiesbaden geht im Jahr 2017 an die aus der Türkei stammende Autorin Esmahan Aykol. Damit erhält erstmals eine Autorin die Möglichkeit, sich vier Wochen in Wiesbaden aufzuhalten, die nicht aus dem deutschsprachigen Raum kommt. Esmahan Aykol wurde 1970 in Edirne geboren und wuchs in der Türkei auf. Während ihres Jurastudiums zog sie nach Berlin, wo sie noch heute einen Wohnsitz hat. Momentan lebt die Autorin und Journalistin, die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, überwiegend in Istanbul. In der Türkei gehört Esmahan Aykol zu den erfolgreichsten Krimiautorinnen, auch in Deutschland ist sie mit ihren fünf ins Deutsche übersetzten Kriminalromanen bekannt. Während ihres Stipendiums wird sie im kommenden März vier Wochen in Wiesbaden leben und arbeiten, an einem von ihrem Aufenthalt inspirierten Kurzkrimi schreiben und in der Jury des Fernsehkrimifestivals mitwirken.

„Wir freuen uns, das Krimistipendium 2017 an Esmahan Aykol vergeben zu können“, betont Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz. In ihren humorvollen Krimis spiele Esmahan Aykol gekonnt mit kulturellen Identitäten und entlarve dabei manches Vorurteil. Voller Ironie und Scharfsinn räume diese mit deutschen und türkischen Klischees auf. „Migration ist ein Thema, das immer in den Krimis mitschwingt“, so Scholz.

Die Autorin und Journalistin Esmahan Aykol scheut sich auch in krisenbelasteten Zeiten nicht, sich zu positionieren und öffentlich für demokratische Werte in der Türkei einzutreten. Wie die Autorin Aykol selbst tritt auch die Hauptfigur ihrer Krimireihe, Kati Hirschel, als Vermittlerin zwischen der Türkei und der westlichen Welt auf. Mit der Figur einer in Istanbul lebenden deutschen Buchhändlerin, die sich gerne selbst auf Verbrecherjagd begibt, hat Aykol eine emanzipierte und starke Frauenfigur geschaffen. Die Kriminalfälle beleuchten stets auch aktuelle politische Zustände in der Türkei kritisch. Im aktuellen Roman „Istanbul Tango“ geht es um Korruption in den Medien. Bisher sind in der Reihe die Romane „Hotel Bosporus“, „Bakschisch“, „Scheidung auf Türkisch“ und „Istanbul Tango“ erschienen. Das Krimistipendium wird im kommenden Jahr zum neunten Mal vergeben.

Literaturhaus Villa Clementine
Frankfurter Str. 1
65189 Wiesbaden
Tel. 0611 / 31 57 46
www.wiesbaden.de/literaturhaus

Neue Reihe des Hessischen Literaturrates: „Hinter den Worten: Literatur gestalten in Hessen“

© massow-picture
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im Rahmen der neuen Reihe „Hinter den Worten: Literatur gestalten in Hessen“ stellen die Häuser der Literatur im Hessischen Literaturrat mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und hr2-kultur in Darmstadt, Frankfurt, Gießen, Kassel und Wiesbaden Personen vor, die durch ihr vielfältiges Schaffen das Literaturland Hessen prägen. „Die Bandbreite reicht von der Autorenlesung mit Gespräch über die Podiumsdiskussion bis zum Reflexionstalk. Dabei kommt der Autor ebenso wie der Regisseur, Buchgestalter, Illustrator, Verleger, Hörspielautor oder Akteur aus dem Bereich Kinder- und Jugendbuch zu Wort“, erläutert Katharina Dietl, die Kuratorin der Reihe, das Konzept von „Hinter den Worten“. Gefördert werden die Veranstaltungen vom Hessischen Literaturrat und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Zum Auftakt der Reihe diskutierten am 23. September im Haus am Dom in Frankfurt Literaturveranstalter, Förderer und Autoren unter dem Motto „Titel, Themen und kein Geld? Hessische Förderprogramme für Autoren und Verlage“.

Am Dienstag, 11. Oktober 2016 um 19.30 Uhr findet in Gießen zusammen mit dem Literarischen Zentrum Gießen die erste literarische Veranstaltung der Reihe statt. Der Schriftsteller Guntram Vesper – Träger des Preises der Leipziger Buchmesse 2016 – ist unter dem Titel „Wege zur Autorschaft“ in der Liebigschule zu Gast. Er liest nicht nur aus seinem ausgezeichneten Roman „Frohburg“ – erschienen im Frankfurter Verlag Schöffling & Co. – sondern tauscht sich auch mit dem langjährigen Literaturredakteur des Hessischen Rundfunks und Hessenexperten Heiner Boehncke im Gespräch über seine Zeit in Gießen und Umgebung aus.

Am Donnerstag, 24. November 2016 um 19.30 Uhr ist der in Frankfurt aufgewachsene und bereits vielfach ausgezeichnete junge Schriftsteller Leif Randt im Literaturhaus Villa Clementine in Wiesbaden zu Gast. Unter dem Titel „Ein Roman wird zum Theaterstück“ berichtet er im Gespräch mit dem Regisseur Alexander Eisenach über die gemeinsame Theateradaption seines Romans „Planet Magnon“, die im September am Schauspielhaus Düsseldorf Premiere feierte. Die Gesprächsleitung übernimmt die Dramaturgin Dagmar Borrmann.

Am Donnerstag, 9. Februar 2017 um 19.30 Uhr diskutieren der renommierte Buchgestalter Friedrich Forssman, der Illustrator Markus Lefrançois, die Rotopolpress-Verlegerin Rita Fürstenau sowie Katharina Hesse, Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst, unter dem Titel „Das Auge liest mit“ über die Bedeutung der äußeren Gestalt von Büchern – ein vielschichtiges Thema gerade in Zeiten des E-Books. Die Podiumsdiskussion findet in Kooperation mit dem Literaturhaus Nordhessen im Stadtteilzentrum Vorderer Westen in Kassel statt.

Die Veranstaltungen im Frühjahr 2017 im Literaturhaus Darmstadt und im Literaturhaus Frankfurt widmen sich den Bereichen Hörspiel sowie Kinder- und Jugendbuch.

Ansprechpartner: Katharina Dietl; erreichbar unter: katharina.dietl@outlook.de

Terminübersicht November 2016 – Literaturhaus Villa Clementine

Foto: Diether v. Goddenthow  © massow-picture
Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Der November startet im Literaturhaus mit einer Lesung des gerade mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis ausgezeichneten Autors Dmitrij Kapitelman. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe „Tarbut – Zeit für jüdische Kultur“ statt. Kurz darauf ist die Poetikdozentin Judith Schalansky zu ihrer ersten Lesung im Literaturhaus zu Gast und stellt Passagen aus ihrem gesamten Werk vor. Die Comiczeichnerin Birgit Weyhe berichtet im Rahmen der Reihe „Vom Weggehen und Ankommen“ über die Hintergründe ihrer bereits preisgekrönten Graphic Novel „Madgermanes“. Im letzten Drittel des Monats liest im Kulturforum die bekannte Krimiautorin Andrea Maria Schenkel – 2013 Krimistipendiatin der Stadt Wiesbaden – aus ihrem historischen Roman „Als die Liebe endlich war“.

Auf diese und weitere interessante Veranstaltungen möchten wir Sie im Folgenden gerne aufmerksam machen.

Ute Hentschel stellt auch in diesem Jahr wieder nach der Frankfurter BuchmesseNovitäten aus dem Bereich Kinder- und Jugendbuch vor: Kinder- und Jugendbücher gibt es viele, allein in diesem Jahr sind rund 4500 neue Exemplare erschienen. Doch welche der zahlreichen Publikationen sind wirklich gut und lohnen die Lektüre? Welche Illustrationen sind beachtenswert und originell? Ute Hentschel, Germanistin und Buchhändlerin, präsentiert eine wertvolle Auswahl an Büchern für alle Altersklassen, stellt ca. 80 Neuerscheinungen des Jahres 2016 vor und macht auf preisgekrönte Werke wie auch auf Geheimtipps aufmerksam.
Mi 02.11. | 19.30 Uhr
Eintritt frei. Informationen: Katrin Witt, Tel. 0611 – 166 6031 (katrin.witt@boersenverein-hrs.de)
Veranstalter: Literaturhaus und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Im Rahmen der Reihe „Tarbut – Zeit für jüdische Kultur“ liest der Autor, Journalist und Musiker Dmitrij Kapitelman aus seinem bereits ausgezeichneten Debütroman „Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters“.

Die Frage nach der eigenen Identität ist zentral in Dmitrij Kapitelmans autobiografisch gefärbtem Roman. Sie ist es auch, die ihn dazu veranlasst, mit seinem Vater nach Israel aufzubrechen. Von dort stammt der Vater, gelangte nach Kiew und 1994 mit Frau und Kind nach Leipzig, wo die Familie sich jedoch bei der dort herrschenden Fremdenfeindlichkeit stets unwillkommen fühlte. Der Vater zieht sich deshalb immer mehr von der Außenwelt zurück – bis er fast verschwunden ist. Eine Reise ins Heilige Land soll ihn, der etwas verschroben ist und von religiöser Tradition nichts hält, wieder zum Reden bringen. Dies wünscht sich zumindest sein Sohn und hofft dort auch selbst auf Klarheit über sein Verhältnis zum Judentum. Es wird zu einer Reise voller Paradoxien, die beide verändert.

Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kiew geboren, kam im Alter von acht Jahren mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Derzeit arbeitet er als freier Journalist in Berlin und veröffentlicht Musik unter dem Künstlernamen „Dheema“.
Do 03.11. | 19.30 Uhr           
Autorenlesung
Moderation: Shirin Sojitrawalla (DLF und taz)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unterwww.wiesbaden.de/literaturhaus;  Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter: Literaturhaus in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Bei den „Gesprächen in der Villa“ ist der Architekt Manuel Herz im Presseclub zu Gast und spricht mit Stefan Schröder („Wiesbadener Kurier“).

Der Baseler Architekt Manuel Herz ist Lehrstuhlinhaber an der Universität Basel und hat unter anderem die neue Mainzer Synagoge entworfen, eines der spannendsten in Deutschland errichteten Sakralbauwerke der letzten Jahrzehnte. Manuel Herz engagiert sich vor dem Hintergrund flüchtlingspolitischer Herausforderungen seit längerem für eine Neuausrichtung menschlichen Siedlungsverständnisses. Sein Projekt „From Camp to City“ ist ein starkes Argument für eine neue Betrachtung von Flüchtlingslagern unter Gesichtspunkten einer künftigen Urbanität.
So 06.11. | 17 Uhr 
€ 10 / 8 (inkl. eines Getränks) – Nur Abendkasse!
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine in Kooperation mit dem Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V. und dem Presseclub Wiesbaden
Ort: Presseclub in der Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Dr. Alf Fink, Literaturkritiker und freier Journalist der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, bespricht ausführlich ca. 40 Neuerscheinungen des Jahres 2016. Gekonnt führt er auf unterhaltsame Weise durch die immer stärker wachsende Novitäten-Vielfalt. Die einzelnen Titel werden ausführlich beschrieben und fachlich bzw. literarisch bewertet. Dazu erhalten Sie interessantes Hintergrundwissen über Autoren, Verlage und den Buchmarkt.
Di 08.11. | 19.30 Uhr 
Eintritt frei. Informationen: Katrin Witt, Tel. 0611 – 166 6031 (katrin.witt@boersenverein-hrs.de)
Veranstalter: Literaturhaus und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Im Rahmen der „Poetikdozentur: junge Autoren“ ist die renommierte Schriftstellerin Judith Schalansky zu ihrer ersten Lesung im Literaturhaus zu Gast: Judith Schalansky nimmt ihre Leser mit auf Entdeckungsreisen zu abgelegenen Inseln, nach Mecklenburg-Vorpommern in die Klasse einer zynischen Biologielehrerin mit ganz eigenen Ansichten von der Evolutionstheorie sowie zu den Matrosen an die Ostseeküste zu Zeiten der DDR. Sie ist außerdem Herausgeberin der Reihe „Naturkunden“, einer leidenschaftlichen Erforschung der Welt in bibliophil gestalteter Buchform. Als Poetikdozentin der Hochschule RheinMain gibt die vielseitige Schriftstellerin bei ihrer ersten Lesung Einblick in ihr Werk.

Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign. Ihr literarisches Debüt „Blau steht dir nicht“ erschien 2008. Für ihren „Atlas der abgelegenen Inseln“ und für den Bildungsroman „Der Hals der Giraffe“ wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem 2012 mit dem Preis der Stiftung Buchkunst. 2011 war der Roman u.a. für den Deutschen Buchpreis nominiert. Außerdem erhielt sie 2014 den Preis der Literaturhäuser und war die jüngste Mainzer Stadtschreiberin.
Mi 09.11. | 19.30 Uhr
Eintritt frei.
Veranstalter: Hochschule RheinMain in Kooperation mit dem Literaturhaus / Kulturamt Wiesbaden
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Die Reihe „Vom Weggehen und Ankommen“ wird fortgesetzt mit einer Graphic Novel: Visuell eindrucksvoll nähert sich Birgit Weyhe in ihrer preisgekröntenGraphic Novel „Madgermanes“ dem Thema Heimat an: Von 1979 bis 1991 waren etwa 20.000 Vertragsarbeiter aus Mosambik in der DDR beschäftigt. Ihr Aufenthalt sollte dazu dienen, ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen, um nach ihrer Rückkehr zum Aufbau eines unabhängigen sozialistischen Mosambiks beizutragen. Die Realität sah anders aus. Die „Madgermanes“, wie sie in Mosambik genannt werden, kehrten in ein vom Bürgerkrieg zerstörtes Land zurück und ihr von der Regierung treuhänderisch einbehaltener Lohn wurde nie ausgezahlt… Durch subtiles Einfügen von Erinnerungsobjekten und mit allegorischen Motiven angereichert, entstand ein Comic, der in seiner Bild- und Erzählsprache selbst die Grenzen zwischen afrikanischer und europäischer Kultur überschreitet.

Birgit Weyhe, 1969 in München geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Ostafrika und kehrte im Anschluss an ihr Abitur nach Europa zurück. Sie schloss 1997 ihr Studium in Germanistik und Geschichte ab. 2002 begann sie mit dem Studium der Illustration an der HAW Hamburg. Von ihr sind u.a. die autobiografische Arbeit „Im Himmel ist Jahrmarkt“ (2013) und das Buch „Reigen“ (2012) erschienen. „Madgermanes“ erhielt neben dem Max & Moritz Preis 2016 den Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung 2015.
Do 10.11. | 19.30 Uhr 
Moderation: Andreas Platthaus (FAZ)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unterwww.wiesbaden.de/literaturhaus;  Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

In der „Literaturwerkstatt“ des Fördervereins Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine stellt Lothar Schöne seinen Krimi „Tod im Rheingau“ vor.

Nach dem historischen Kriminalroman „Die unsichtbare Bruderschaft“ (2012) hat der Kulturpreisträger des Rheingau-Taunus-Kreises in der Sparte Literatur, Lothar Schöne, jetzt einen Krimi geschrieben, in den die gesamte Region einbezogen ist: In einem Rheingauer Weinberg wird ein Toter gefunden. In Mainz stirbt im Krankenhaus überraschend eine Frau. Gibt es hier einen Zusammenhang – einen mörderischen? In „Tod im Rheingau“ ermitteln Hauptkommissarin Julia Wunder und ihr deutsch-griechischer Assistent Vlassopolous Spyridakis in Wiesbaden, Mainz und im Rheingau. Es geht um Ärzte, Apotheker, Krankenhäuser und unser Gesundheitssystem. Ein brisantes und aktuelles Thema, das für Spannung und Entsetzen sorgt. Und dabei undurchsichtige, halbseidene und kriminelle Charaktere ans Licht zieht. Gert Ueding lobt in der FAZ Schönes Romane, die durch eine Mischung aus doppelbödigem Witz und Krimispannung, Heiterkeit und desperater Lebensunsicherheit faszinierten. In der Literaturwerkstatt berichtet der Autor Schöne, was ihn dazu trieb, einen gesellschaftskritischen Roman zu schreiben und wie er seine Hauptkommissarin Julia Wunder sieht.
Do 10.11. | 19.30 Uhr
€ 8 – Nur Abendkasse! Für die Mitglieder des Fördervereins und des Presseclubs ist der Eintritt frei.
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.
Ort: Presseclub in der Villa Clementine, Frankfurter Straße 1

 

Das „Literaturforum“ unter der Leitung von Rita Thies ist eine offene Veranstaltung, in der jeweils zwei Bücher aus dem Bereich der aktuellen Literatur und / oder der Literatur des 20. Jahrhunderts diskutiert werden. Nähere Infos zu den Titeln können Sie vor den Veranstaltungen auf Nachfrage unter literaturforum.wiesbaden@online.de erhalten.
Di 15.11. und Di 06.12. | 19.30 Uhr
Eintritt frei
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.
Ort: Literaturhauscafé, Frankfurter Str. 1

 

In einer Veranstaltung des Fördervereins Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine in Kooperation mit dem Literaturhaus wird der „Wiesbadener Prinzenraub“ als szenische Lesung auf der Bühne der Villa Clementine aufgeführt:

Am 17. Mai 1888 trifft die serbische Königin Nathalie mit ihrem Sohn, dem Kronprinzen Alexander, in Wiesbaden ein und findet in der Villa Clementine eine standesgemäße Unterkunft. Zwei Monate später, am 13. Juli – ein in der abendländischen Geschichte beispielloses Ereignis: Der serbische Kriegsminister Kosta Protic zerrt den Kronprinzen auf Befehl seines Vaters, König Milan von Serbien, und mit Zustimmung der preußischen Regierung aus den Armen seiner Mutter und bringt ihn zum Taunusbahnhof, wo ein Sonderzug nach Belgrad auf ihn wartet.

Armin Conrad hat die Ereignisse des Sommers 1888 in Wiesbaden neu recherchiert, in den Archiven in Belgrad, Berlin und Wiesbaden neue Details entdeckt und zu einer szenischen Lesung verarbeitet, die der Förderverein Literaturhaus Villa Clementine mit bekannten Darstellern am Originalschauplatz auf die Bühne bringt. Die Premiere findet in Anwesenheit des serbischen Botschafters statt.
Fr 18.11. | 19.30 Uhr und Sa 19.11. | 18 Uhr
€ 20 – Vorverkauf: Senden Sie bitte eine Mail mit der gewünschten Anzahl Karten und dem gewünschten Datum an: villa-clementine-ev@t-online.de
Weitere Informationen: www.literatur-in-wiesbaden.de
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V. in Kooperation mit dem Literaturhaus
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Im Rahmen des „Jungen Literaturhauses“ und seiner aktuellen Themenreihe „Bis an die Grenzen … und weiter“ ist der bekannte Jugendbuchautor Dirk Reinhardtmit seinem für den

Deutschen Jugendliteraturpreis nominierten Roman „Train Kids“ im Literaturhaus zu Gast.

Miguel, Fernando, Emilio, Jaz und Ángel haben sich erst vor kurzem kennengelernt, aber sie haben ein gemeinsames Ziel – es über die Grenze in die USA zu schaffen. Wenn sie zusammenhalten, haben sie vielleicht eine Chance. Vor ihnen liegen mehr als zweieinhalbtausend Kilometer durch ganz Mexiko, die sie als blinde Passagiere auf Güterzügen zurücklegen, und zahlreiche Gefahren.

Dirk Reinhardt, Jahrgang 1963, studierte Geschichte und Germanistik. Nach seiner Promotion war er bis 1994 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Universität Münster tätig, anschließend arbeitete er als freier Journalist. 2009 erschien sein erstes Kinderbuch, dem bald weitere folgten. 2016 wurde er mit dem Friedrich Gerstäcker-Preis für Jugendliteratur ausgezeichnet.
Di 22.11. | 10.30 Uhr 
Autorenlesung
Moderation: Klaus Krückemeyer (hr)
€ 2 – Geschlossene Veranstaltung für Schulklassen – Infos unter: 0611 – 31 57 46  
Veranstalter: Literaturhaus und Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V.                      
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

Nach zahlreichen preisgekrönten Krimis liegt nun Andrea Maria Schenkels erster historischer Roman „Als die Liebe endlich war“ vor, aus dem sie im Kulturforum liest.

Emmi und Carl sind beide während des Krieges aus Bayern nach Brooklyn geflohen, wo sie sich 1950 kennenlernen. Der junge Jude Carl findet bei Emmi Liebe und Geborgenheit – eine Art neue Heimat. Gemeinsam wollen sie Verfolgung und Existenzangst hinter sich lassen und einen Neuanfang in der Fremde wagen. Über die Vergangenheit sprechen beide nicht – zu schmerzhaft sind die Erinnerungen. Als Carl Jahrzehnte später von einer Freundin gebeten wird, den schriftlichen Nachlass ihres verstorbenen Ehemannes durchzusehen – eines Holocaust-Überlebenden – stößt er in den Unterlagen aus dem KZ Dachau auf Hinweise aus Emmis Vergangenheit. Das aus Verschweigen und Halbwahrheiten bestehende Fundament ihres gemeinsamen Lebens beginnt zu zerbrechen…

Andrea Maria Schenkel, geboren 1962, lebt in Regensburg. 2006 erschien ihr Debüt „Tannöd“, mit dem sie großes Aufsehen erregte. Der Roman wurde 2007 mit dem Deutschen Krimi Preis, dem Friedrich-Glauser-Preis und der Corine, 2008 mit dem Martin Beck Award für den besten internationalen Kriminalroman ausgezeichnet. Für ihr zweites Buch „Kalteis“ (2007) erhielt sie zum zweiten Mal in Folge den Deutschen Krimi Preis. Zuletzt erschienen „Finsterau“ (2012) und „Täuscher“ (2013). 2013 war sie Krimistipendiatin der Stadt Wiesbaden.
Mi 23.11. | 19.30 Uhr
Andrea Maria Schenkel
Autorenlesung 
Moderation: Ulrich Sonnenschein (hr2-kultur)
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unterwww.wiesbaden.de/literaturhaus;  Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1
Ort: Kulturforum, Friedrichstraße 16

 

Im Rahmen der neuen Reihe des Hessischen Literaturrates „Hinter den Worten: Literatur gestalten in Hessen“ sind der Autor Leif Randt und der RegisseurAlexander Eisenach zu einem Gespräch über die gemeinsamen Theateradaption von Rands hochgelobtem Roman „Planet Magnon“ im Literaturhaus zu Gast.

Die neue Reihe „Hinter den Worten: Literatur gestalten in Hessen“ der Häuser der Literatur im Hessischen Literaturrat stellt Personen vor, die durch ihr Schaffen das Literaturland Hessen mitgestalten. Der Autor Leif Randt und der Regisseur Alexander Eisenach sprechen mit der Dramaturgin Dagmar Borrmann über ihre gemeinsame Theateradaption von Randts vielgelobtem Zukunfts-Roman „Planet Magnon“. Das Spin-off-Theaterstück ist im Herbst 2016 am Schauspielhaus Düsseldorf zu sehen. In „Planet Magnon“ schickt Leif Randt seine Protagonisten in eine bizarr utopische Welt, die an Popmythen ebenso erinnert wie an Klassiker des Hollywoodkinos. Ihm gelingt dabei die Vereinigung von poetischer Eleganz und literarischem Wagemut.

Leif Randt, geboren 1983 in Frankfurt am Main. Zu seinen Romanen gehört neben „Planet Magnon“ auch die mehrfach ausgezeichnete Wohlstandsutopie „Schimmernder Dunst über CobyCounty“. Leif Randt lebt in Berlin und Maintal-Ost.

Alexander Eisenach war Mitglied des Regiestudios am Schauspiel Frankfurt und arbeitet als Regisseur u.a. am Schauspiel Frankfurt, am Theater Neumarkt Zürich und am Schauspielhaus Graz.
Do 24.11. | 19.30 Uhr 
Diskussionsrunde mit Autor und Regisseur
Moderation: Dagmar Borrmann
€ 8 / 7 zzgl. VVG. Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08 oder online unterwww.wiesbaden.de/literaturhaus;  Abendkasse: € 12 / 11
Veranstalter: Eine Veranstaltungsreihe der Häuser der Literatur im Hessischen Literaturrat e.V., mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und hr2-kultur.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Auch in diesem Jahr stellt Jutta Leimbert wieder im „Roten Salon“ ihre Lieblingsbücher der Saison vor: Ergreifendes, Komisches, Spannendes, Romantisches sowie Informatives zum Selber-Lesen und zum Verschenken. Unter anderem bespricht sie folgende Titel:

Celeste Ng: „Was ich euch nicht erzählte“, Alex Capus: „Das Leben ist gut“, Juli Zeh: „Unterleuten“, Bruno Preisendörfer: „Als unser Deutsch erfunden wurde – Reise in die Lutherzeit“, Oliver Hilmes: „Berlin 1936″. Freuen Sie sich auf eine spannende und unterhaltsame Veranstaltung.
So 27.11. | 17 Uhr
€ 8 – Nur Abendkasse!
Für die Mitglieder des Fördervereins Literaturhaus Villa Clementine ist der Eintritt frei.
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

 

Zu einer weiteren Vorlesung der „Poetikdozentur: Junge Autoren“ ist Judith Schalansky unter dem Titel „Lektionen II: Vom Atlas zum Roman“ in der Hessischen Landesbibliothek zu Gast.

Judith Schalansky ist Schriftstellerin und Gestalterin. In ihren Büchern verarbeitet sie obskure Obsessionen, von der schlecht beleumundeten Frakturschrift bis zu den verwirrend widersprüchlichen Signalen der Matrosenuniform, von der hartnäckigen Anziehungskraft abgelegener Inseln zu dem unbeirrbaren Weltbild einer alternden Biologielehrerin. Auch in ihrer zweiten Poetikvorlesung wird Judith Schalansky jene Lektionen nachverfolgen, die ihr Schaffen geprägt haben. Dazu zählt die Entdeckung, dass Atlanten im Grunde zur Poesie gezählt werden müssen, dass selbst die Schulbücher nicht ohne Mythen auskommen und der Roman der Allesfresser unter den literarischen Gattungen ist. Zum Ende des zweiten Teils ihrer Werkschau wird Judith Schalansky ein für alle Mal klären, warum das Buch das sensationellste aller Medien ist – und bleiben wird.
Mi 30.11. | 19.30 Uhr 
Eintritt frei.
Veranstalter: Hochschule RheinMain in Kooperation mit dem Literaturhaus / Kulturamt Wiesbaden
Ort: Hochschul- und Landesbibliothek RheinMain, Lesesaal, Rheinstr. 55 – 57

Julius-Campe-Preis 2016 geht an Netzwerk der Literaturhäuser

literaturhaus-netDer Julius-Campe-Preis, den der HOFFMANN UND CAMPE Verlag 2016 verleiht, geht in diesem Jahr an das Netzwerk der Literaturhäuser.

Die Auszeichnung gilt Persönlichkeiten und Institutionen, die sich auf herausragende Weise literaturkritische und literaturvermittelnde Verdienste erworben haben. Der Preis ist mit 99 Flaschen edlen Weins und des bei HOFFMANN UND CAMPE erschienenen Faksimiles der Französischen Zustände Heinrich Heines dotiert.

Die Verleihung erfolgt am Freitag, 21. Oktober 2016 im Haus des Buches während der Frankfurter Buchmesse.

Die Laudatio hält der Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil.

Daniel Kampa, Verleger von Hoffmann und Campe:

»Literatur ist vielerorts zu Hause. Zu den schönsten Orten gehören sicherlich die Literaturhäuser in Basel, Berlin, Göttingen, Graz, Hamburg, Köln, Leipzig, Rostock, Salzburg, Stuttgart, Wien, Wiesbaden und Zürich, die heute das seit 2008 bestehende Netzwerk literaturhaus.net bilden.

Als Treffpunkt für Autoren, Leser und Literaturinteressierte sind Literaturhäuser eine wertvolle und unverzichtbare Einrichtung im Kulturleben jeder Stadt. Sie bieten der Literatur eine prominente Bühne für Begegnungen und Inspirationen. Hier wird das Lesen zum Ereignis, hier werden Bücher lebendig. Wenn – wie Cicero einst sagte – »ein Haus ohne Bücher wie ein Körper ohne Seele« ist, sind es die Literaturhäuser, die in vielen Städten die Seele der Bücher zum Schwingen bringen.

Das Netzwerk der Literaturhäuser dient dem Austausch von Erfahrungen, Konzepten und Kontakten und leistet so einen essenziellen Beitrag zur fortwährenden Weiterentwicklung und Neuerfindung dieser so wichtigen Institution. Mit gemeinsamen Projekten, Veranstaltungen, Werbeaktionen, der Initiative »Junges Literaturhaus« und dem »Preis der Literaturhäuser« hat das Netzwerk seit seiner Gründung die Ausstrahlungskraft der Literaturhäuser als Zentren des literarischen Lebens und der Literaturvermittlung enorm gesteigert. Die Arbeit und Wirkung des Netzwerks Literaturhaus kann daher nicht hoch genug gewürdigt werden.«

Mit der Verleihung des Julius-Campe-Preises 2016 ehrt der Hoffmann und Campe Verlag das Netzwerk der Literaturhäuser für die Verdienste um die deutsche Literatur.

Im Netzwerk der Literaturhäuser, 2008 aus einem losen Zusammenschluss zahlreicher deutschsprachiger Literaturhäuser als Verein hervorgegangen, entwickeln und veranstalten 14 Literaturhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit verschiedenen Partnern internationale Projekte wie Länderschwerpunkte, bilaterale Stadtschreiberprojekte, Plakataktionen wie »Poesie in die Stadt« und Veranstaltungsreihen, zuletzt »Fragile. Europäische Korrespondenzen«.

Das Netzwerk ermöglicht es, Erfahrungen und Kontakte auszutauschen und über gemeinsame Projekte und Mittelakquisition im deutschsprachigen Raum als Literaturvermittler zu wirken. Die inzwischen auch international anerkannte »Marke« Literaturhaus soll gestärkt werden. Ziel ist es, zu zeigen, wie es auch im digitalen Zeitalter möglich ist, deutschsprachige und internationale Gegenwartsliteratur zeitgemäß und innovativ zu verbreiten. Viele der Mitglieder stärken unter dem Label »Junges Literaturhaus« die Kinder- und Jugendliteratur.

Außerdem wird jährlich der Preis der Literaturhäuser verliehen. Mit diesem Preis werden Autorinnen und Autoren ausgezeichnet, die sich um originelle Lesungskonzepte bemühen und Abende in den Literaturhäusern zu unvergesslichen Live-Erlebnissen machen. Zu den Preisträgern zählen etwa Peter Kurzeck, Judith Schalansky, Feridun Zaimoglu, Elke Erb, Sibylle Lewitscharoff, Nicolas Mahler, Ilija Trojanow oder 2016 Ulf Stolterfoht. Medienpartner des literaturhaus.net ist ARTE. Weitere Informationen unter www.literaturhaus.net.

Der Laudator Hanns-Josef Ortheil wurde 1951 in Köln geboren. Er ist Schriftsteller, Pianist und Professor für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Seit vielen Jahren gehört er zu den bedeutendsten deutschen Autoren der Gegenwart. Sein Werk wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Thomas-Mann-Preis, dem Nicolas-Born-Preis, dem Stefan-Andres-Preis und zuletzt dem Hannelore-Greve-Literaturpreis. Seine Romane wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt.

Der Preis ist benannt nach Julius Campe (1792 – 1867), der zu den größten Verlegern der deutschen Geschichte zählt. Als Entdecker von Heinrich Heine und als mutiger Förderer der Autoren des »Jungen Deutschlands« wurde er zum Inbegriff des idealistischen Verlegers, der literarische Entdeckungsfreude mit gesellschaftlichem Engagement vereint.

Die Julius-Campe-Preisträger der vergangenen Jahre waren:

2015: Denis Scheck
2014: Buchhandlungskooperation 5 plus
2013: Felicitas von Lovenberg
2012: Petra Roth
2011: Roger Willemsen
2010: Elke Heidenreich
2009: Elisabeth Niggemann
2008: Wendelin Schmidt-Dengler (posthum)
2007: Klaus Reichert
2006: Michael Naumann
2005: Jan Philipp Reemtsma
2004: Joachim Kaiser
2003: Heinrich Detering
2002: Martin Walser

Saskia Hennig von Lange erhält am 14. Dezember den George-Konell-Preis

Foto: Diether v. Goddenthow  © massow-picture
Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Die Schriftstellerin Saskia Hennig von Lange wird in diesem Jahr mit dem George-Konell-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden ausgezeichnet. Die öffentliche Preisverleihung findet am Mittwoch, 14. Dezember, um 19 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine statt. Die Laudatio hält der Frankfurter Literaturkritiker Christoph Schröder. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

zurueck-z-feuerAusgewählt wurde die Preisträgerin von einer Jury, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern des literarischen Lebens der Stadt Wiesbaden zusammensetzt: Shirin Sojitrawalla (freie Journalistin und Literaturkritikerin), Jutta Leimbert (Inhaberin der Buchhandlung Vaternahm), Gudrun Olbert (Leiterin der Büchergilde Wiesbaden), Dr. Alexander Hildebrand (Journalist) und Susanne Lewalter (Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine). „Im Zentrum von Saskia Hennig von Langes noch schmalem Werk steht die Frage nach der Vergänglichkeit des menschlichen Daseins. Ihre Sprache ist von einem hohen Formbewusstsein geprägt und gestaltet sich so klar wie poetisch. Herausragend ist, wie Saskia Hennig von Lange die Vorstellung der eigenen menschlichen Existenz ihrer Figuren durch die Wahrnehmung anderer schildert, dabei das Innen mit dem Außen verwebt und bis in die Tiefen philosophischer Fragen eintaucht“, so die Begründung der Jury.

Saskia Hennig von Lange, geboren 1976, studierte Angewandte Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, wo sie derzeit zum Verhältnis von Bild, Rahmen und Körper in der spätmittelalterlichen Kunst promoviert. 2013 erschien ihre Novelle „Alles, was draußen ist“, 2014 ihr Debütroman „Zurück zum Feuer“, für den sie mit dem Clemens-Bretano-Förderpreis der Stadt Heidelberg bedacht wurde. 2015 erhielt sie ein Autorenstipendium des Deutschen Literaturfonds. Saskia Hennig von Lange lebt in Frankfurt am Main. Im Rahmen der Preisverleihung wird Saskia Hennig von Lange auch aus ihrem Werk lesen.

Der George-Konell-Preis wird alle zwei Jahre von der Landeshauptstadt Wiesbaden zum Gedenken an den verstorbenen Schriftsteller George Konell verliehen, der bis zu seinem Tod 1991 viele Jahre in Wiesbaden verbrachte. Seine Witwe Ilse Konell stiftete diesen Preis, der seit 1998 verliehen wird. Die Preisträger müssen ihren ständigen Wohnsitz in Hessen haben oder durch einen biographischen Bezug mit Hessen verbunden sein. Der George-Konell-Preis wird für das literarische Gesamtwerk oder die literarische Erstveröffentlichung eines Autors oder einer Autorin vergeben.


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Eberhard Rathgeb über Heimatbegriff bei Hegel, Heidegger, Adorno etc. am 28.09.19 im Literaturhaus Wiesbaden

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Der Autor Eberhard Rathgeb liest in der Veranstaltungsreihe „Vom Weggehen und Ankommen“ im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, am Mittwoch, 28. September, um 19.30 Uhr aus seinem Buch „Am Anfang war Heimat – Auf den Spuren eines deutschen Gefühls“ vor.

rathgeb-heimatEberhard Rathgeb erzählt vom Heimatbegriff großer Künstler und Denker wie Hegel, Heidegger, Adorno, Mann, Heine oder Zweig, die teilweise selbst im Exil waren und sich dort mit dem Heimatland und der Sehnsucht danach beschäftigten. Diese Diskurse verwebt er mit der Lebensgeschichte seines Vaters, der selbst als Kind deutscher Einwanderer in Buenos Aires aufgewachsen und Mitte der Sechziger Jahre mit seiner eigenen Familie nach Deutschland zurückgekehrt. Für seinen ersten Roman „Kein Paar wie wir“ wurde Eberhard Rathgeb mit dem Aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet. 2014 erschien sein Roman „Das Paradiesghetto“ und 2016 „Cooper“.

Die Karten kosten im Vorverkauf acht Euro, ermäßigt sieben Euro, und an der Abendkasse zwölf Euro, ermäßigt elf Euro,. Der Kartenvorverkauf findet in der Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, unter 0611 1729930, in der TicketBox, Kirchgasse 28, unter 0611 304808 und online unter www.wiesbaden.de/tickets statt.

Weitere Informationen erhalten Bürgerinnen und Bürger unter www.wiesbaden.de/literaturhaus

Am 20.09.2016 wird das Wiesbadener Literaturhauscafé eröffnet

litcafe-villa-clementineDie ursprünglich für Anfang September geplante feierliche Neueröffnung des Literaturhauscafés findet nun am Dienstag, 20. September, um 17 Uhr statt. Die Wiesbadener Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz lädt interessierte Bürgerinnen und Bürger in das Literaturhaus Villa Clementine ein. Der bekannte Wiesbadener Pianist Uwe Oberg begleitet die Eröffnung musikalisch.

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Gemeinsam mit Susanne Lewalter, der Leiterin des Literaturhauses, stellt die Dezernentin das neue gastronomische Konzept des Literaturhauscafés und die neuen Pächter vor. Geführt wird das Literaturhauscafé von nun an von der Konditorin Lee Perron und ihrem Mann und Geschäftsführer Thomas Kapust. Die beiden Gastronomen sind in Wiesbaden bereits seit längerer Zeit mit dem Café Lee Perron in der Fußgängerzone erfolgreich tätig und für feine Kuchen, Torten und andere Köstlichkeiten bekannt.

villa_clementine2_250Das Literaturhauscafé befindet sich in der Beletage des Literaturhauses Villa Clementine, Frankfurter Straße 1. Die allgemeinen Öffnungszeiten des Literaturhauscafés sind dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr, Telefon 0611 88009370.

Literaturhaus Wiesbaden liest im Vorfeld der Buchmesse Werke des Gastlandes Niederland

FBM_Logo_2016_EhrengastDer Oktober steht ganz im Zeichen von Flandern und den Niederlanden – in diesem Jahr unter dem Motto „Dies ist, was wir teilen“ Gastland der Frankfurter Buchmesse. An einem Wochenende zeigen im Literaturhaus Villa Clementine in Wiesbaden im Vorfeld der Buchmesse vier Autoren mehrerer Generationen in unterschiedlichen Genres die Vielfalt der flämischen und niederländischen Literatur. Arnon Grünberg, Lot Vekemans, Kris Van Steenberge und Margriet de Moor machen mit ihren Romanen Lust auf eine literarische Entdeckungstour in unser Nachbarland.

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Unter dem Titel „Neue Literatur aus Flandern und den Niederlanden“ finden im Literaturhaus Villa Clementine in Wiesbaden mit Unterstützung des Nederlands Letterenfonds und des Netzwerkes der Literaturhäuser im Vorfeld der Buchmesse vom 7.-9. Oktober verschiedene Lesungen niederländischer und flämischer Autoren statt.

Wiesbaden ist historisch mit dem Königshaus Oranien der Niederlande verbunden, denn dieses ging einst aus dem Herzogtum Nassau hervor. Ein Blick in die niederländische und flämische Gegenwartsliteratur soll das Verhältnis neu beleben und vertiefen. Das ausführliche Programm liegt in Form einer Broschüre aus.

Fr. 07.10. | 19.30 Uhr

„Muttermale“ ist der grotesk komische und berührende neue Roman des bekannten niederländischen Schriftstellers Arnon Grünberg. Er erzählt darin von zwei Menschen, die aneinander gebunden sind ohne Wenn und Aber, die ohne einander nicht leben und nicht sterben können und die eine unendliche Liebe eint: Mutter und Sohn.

Otto Kadoke arbeitet als Psychiater in einem Krisenzentrum. Er versucht, Menschen mit Selbstmordabsichten von ihren Plänen abzubringen. Als er eines Tages seine pflegebedürftige Mutter besucht, öffnet eine nepalesische Hilfskraft die Tür, nur in ein Handtuch gehüllt. Der Psychiater verliebt sich sofort in die junge Frau. Und sieht sich wenig später mit der Situation konfrontiert, dass er sich von nun an alleine um die Pflege seiner Mutter kümmern muss. Kadoke ist kinderlos, mittleren Alters, aber nicht unattraktiv, besonders nicht für junge Ärztinnen. Als er auch bei einer suizidalen Frau die professionelle Distanz nicht wahrt, kommen sein Privat- und sein Berufsleben durcheinander: Das Haus seiner Mutter wird ab da zum ambulanten Krisenzentrum für alle, und Kadoke dekliniert Liebe auf ganz neue Weise: fürsorglich.

Arnon Grünberg wurde 1971 in Amsterdam geboren. Seine Eltern sind Mitte der 1930er Jahre aus Nazi-Deutschland geflohen. Er gründete seinen eigenen Verlag Kasimir, welcher sich der Veröffentlichung „nicht arischer“ deutschsprachiger Literatur widmete. Seinen ersten Roman „Blauer Montag“ veröffentlichte er 1994, im Alter von 23 Jahren. Er wurde ein inter-nationaler Bestseller. Neben literarischen Veröffentlichungen ist Grünberg für seine Tätigkeit als Kolumnist, Essayist, Journalist und Blogger bekannt. Er gilt als vielseitiger Autor, der sich auch ungewöhnlichen Projekten gegenüber offen zeigt und zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Grünberg lebt und arbeitet seit 1995 in New York City.
Fr. 07.10. | 19.30 Uhr
Autorenlesung
Moderation: Christoph Buchwald
€ 6 / 5 zzgl. VVG., Abendkasse: € 10 / 9
Vorverkaufsstellen: Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 0611 – 1729930 ;
TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 0611 – 304808
Online unter: www.wiesbaden.de/literaturhaus
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine mit Unterstützung des Nederlands Letterenfonds und des Netzwerkes der Literaturhäuser
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

Sa. 08.10. | 18.30 Uhr

Die Stücke der niederländischen Autorin Lot Vekemans werden auf vielen deutschen Bühnen mit großem Erfolg gespielt. Nun liegt ihr erster Roman „Ein Brautkleid aus Warschau“ vor – eine berührende Geschichte über die Unwägbarkeiten des Lebens.

Mit unvergesslichen Figuren entfaltet sie in drei Erzählungen die Geschichte der jungen Polin Marlena und der drei Männer, die ihr begegnen. Zuerst schildert Marlena ihr Leben auf dem polnischen Land und das Zusammentreffen mit dem Journalisten Natan, in den sie sich Hals über Kopf verliebt, der jedoch wieder in sein Heimatland Amerika zurückkehrt – ohne zu wissen, dass Marlena schwanger ist. Ihrer streng katholischen Mutter kann sie auf keinen Fall sagen, dass sie von einem jüdischen Journalisten ein Kind erwartet. So kommt sie auf eine andere, etwas skurrile, Idee: Sie kontaktiert eine Heiratsvermittlung und lernt darüber einen holländischen Bauern kennen. Kurzentschlossen zieht sie nach Holland zu Andries, der ein liebevoller Vater für ihren Sohn Stan wird. Doch als sie eines Tages nach Jahren wieder ihre Heimat Polen besucht, bleibt sie mit Stan dort, der aus Verzweiflung darüber aufhört zu sprechen. An diesem Zeitpunkt der Handlung wechselt Vekemans die Perspektive der Geschichte und verdeutlicht anhand der Erzählungen von Andries und Szymon, einem Verwandten von Natan, dass es mehr als eine Wahrheit gibt, wenn man seinen Platz im Leben sucht.

Lot Vekemans, geboren 1965, studierte Geographie, später an der Schriftsteller-Akademie Colofon in Amsterdam. Seit 1995 schreibt sie Theaterstücke. Sie sind in mehr als fünfzehn Sprachen übersetzt und wurden vielfach preisgekrönt. Ihr Stück „Gift“ feiert derzeit in Deutschland Erfolge.
Sa. 08.10. | 18.30 Uhr
Autorenlesung
Moderation: Christoph Buchwald
€ 6 / 5 zzgl. VVG., Abendkasse: € 10 / 9
Vorverkaufsstellen: Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 0611 – 1729930 ;
TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 0611 – 304808
Online unter: www.wiesbaden.de/literaturhaus
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine mit Unterstützung des Nederlands Letterenfonds und des Netzwerkes der Literaturhäuser
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

Sa. 08.10. | 20.30 Uhr

Kris Van Steenberge zeichnet in seinem Romandebüt „Verlangen“ das psychologisch eindringliche Porträt einer Familie kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Raffiniert schildert er aus verschiedenen Perspektiven das tragische Schicksal der Familie Duponselle im kleinen belgischen Ort Woesten unweit von Ypern. Elisabeth, Tochter des Schmieds, hat sich immer nach Bildung gesehnt und wollte der Enge des Dorfes entfliehen. Als sie den jungen Arzt Guillaume Duponselle heiratet, scheint sich alles zunächst positiv zu entwickeln. Doch Guillaume kämpft mit seinen inneren Dämonen, kann den frühen Tod seines Vaters, an dem er sich schuldig fühlt, nicht verarbeiten. Die dunkle Seite seines Charakters kommt immer deutlicher zum Vorschein, als bei der Geburt seiner Zwillinge nur ein Sohn gesund ist, der andere furchtbar entstellt. Elisabeth setzt alles daran, das Leben des Jungen, den sein Vater nur Namenlos getauft hat, zu retten. Es gelingt ihr tatsächlich, Namenlos überlebt. Die Brüder wachsen heran, Valentijn ist bei allen beliebt, während die Dorfbewohner und sein eigener Vater nichts mit Namenlos zu tun haben wollen, in der Schule wird er schikaniert. Einzig seine Mutter und deren Tante setzen sich für ihn ein. Doch dann wird Elisabeth ermordet aufgefunden und der Erste Weltkrieg bricht aus – eine Zukunft scheint es für niemanden mehr zu geben.

Kris Van Steenberge, geboren 1963 in Lier / Belgien, arbeitet als Dramatiker, Regisseur und Lehrer. Die Geschichten seines Großvaters über den „Großen Krieg“ waren der Ausgangs-punkt für seinen ersten Roman „Verlangen“. 2014 wurde dieser mehrfach als bestes flämisches Debüt ausgezeichnet und wird derzeit verfilmt.
Sa 08.10. | 20.30 Uhr
Autorenlesung
Moderation: Christoph Buchwald
€ 6 / 5 zzgl. VVG., Abendkasse: € 10 / 9
Vorverkaufsstellen: Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 0611 – 1729930 ;
TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 0611 – 304808
Online unter: www.wiesbaden.de/literaturhaus
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine mit Unterstützung des Nederlands Letterenfonds und des Netzwerkes der Literaturhäuser
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

So 09.10. | 19.30 Uhr

Margriet de Moor – eine der bedeutendsten niederländischen Schriftstellerinnen der Gegenwart – erzählt in „Schlaflose Nacht“ eine melancholische Liebesgeschichte mit großer emotionaler Wucht.

Eine Frau ist um den Schlaf gebracht seit ihr Mann sich einst ohne eine Erklärung das Leben nahm. Nur wenige Monate waren sie miteinander verheiratet, glücklich schienen sie und doch hat er die unerklärliche Tat begangen. Auch wenn seitdem zahlreiche Jahre vergangen sind, lässt sie die Erinnerung nicht los. Noch immer wohnt sie in dem gemeinsamen Haus, nutzt die durchwachten Stunden zum Backen von Kuchen und zum Nachdenken. Einzig in den Nächten, die sie mit fremden Männern verbringt – kennengelernt über eine unmissverständliche Kontaktanzeige – findet sie meist für kurze Zeit innere Ruhe. Doch dann lernt sie einen Mann kennen, der dieses Muster durchbricht. Und noch einmal hängt sie eine Nacht lang ihren Gedanken nach – möglicherweise um dann einen Neuanfang zu wagen.

Margriet de Moor, geboren 1941, studierte Klavier und Gesang, bevor sie sich dem Schreiben zuwandte. Bereits ihr erster Roman „Erst grau dann weiß dann blau“ (1993) wurde ein großer Erfolg. Heute sind ihre Romane und Erzählungen in alle Weltsprachen übersetzt. Zuletzt erschienen „Die Verabredung“ (2000), „Sturmflut“ (2006), „Der Maler und das Mädchen“ (2011) sowie „Mélodie d’amour“ (2014). Margriet de Moor war 2003 Gastgeberin der Wiesbadener Literaturtage. Sie lebt in Amsterdam.
So 09.10. | 19.30 Uhr
Autorenlesung
Moderation: Sandra Kegel (FAZ)
€ 6 / 5 zzgl. VVG., Abendkasse: € 10 / 9
Vorverkaufsstellen: Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 0611 – 1729930 ;
TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 0611 – 304808
Online unter: www.wiesbaden.de/literaturhaus
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine mit Unterstützung des Nederlands Letterenfonds und des Netzwerkes der Literaturhäuser
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

Mi 12.10. | 19.30 Uhr

Im Rahmen der „Poetikdozentur: junge Autoren“ hält die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin Judith Schalansky im Oktober in der Hochschul- und Landesbibliothek ihre erste Vorlesung unter dem Titel „Lektionen I: Von der Schrift zum Schreiben“.

Judith Schalansky ist Schriftstellerin und Gestalterin. In ihren Büchern verarbeitet sie obskure Obsessionen, von der schlecht beleumundeten Frakturschrift bis zu den verwirrend widersprüchlichen Signalen der Matrosenuniform, von der hartnäckigen Anziehungskraft abgelegener Inseln zu dem unbeirrbaren Weltbild einer alternden Biologielehrerin. In ihren Poetikvorlesungen wird Judith Schalansky jene Lektionen nachverfolgen, die ihr Schaffen geprägt haben: So steht am Anfang ihrer ersten Vorlesung eine kurze Einführung in die Grundlagen der Typografie. Wie sich Gestaltungsgesetze auf das literarische Schreiben übertragen lassen, wird im weiteren Verlauf des Abends im Rahmen einer Werkschau gezeigt.
Mi 12.10. | 19.30 Uhr
Vorlesung
Eintritt frei.
Veranstalter: Hochschule RheinMain in Kooperation mit dem Literaturhaus / Kulturamt Wiesbaden
Ort: Hochschul- und Landesbibliothek RheinMain, Lesesaal, Rheinstr. 55 – 57

Do 13.10. | 19.30 Uhr
Marlene Lohner – seit 40 Jahren Dozentin an der Volkshochschule in Wiesbaden – erzählt die Geschichten ihres Lebens: Sie berichtet von einer glücklichen Kindheit in Bremen, bis die Bomben die Stadt in Trümmer legten, und von ihrem Studium in Erlangen. Kurz darauf führte die promovierte Literaturwissenschaftlerin eine Einladung in die USA, wo sie Prof. Edgar Lohner kennenlernte – es folgten Heirat und Kinder sowie ein Umzug nach Stanford / Kalifornien. Es war die schönste Zeit ihres Lebens. Zehn Jahre später kam ein verlockendes Angebot aus Deutschland und die Familie zog nach Wiesbaden. Ihr Mann verstarb drei Jahre später unerwartet, die Jahre danach beschrieb sie in ihrem Buch „Plötzlich allein“. Dann nahm sie das Angebot der Volkshochschule an und lehrt dort seit 40 Jahren die Auseinandersetzung mit Literatur. Diese hat sie auch in düsteren Zeiten gerettet, denn: Wer liest, ist nie allein.
Do 13.10. | 19.30 Uhr
€ 8 / 7 – Nur Abendkasse!
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

Mi 19.10. | 19.30 Uhr
Im Rahmen der Literaturwerkstatt des Fördervereins Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine ist der Architekt Dirk Hoga zu Gast und spricht über „Überraschende Entdeckungen bei der Sanierung in der Villa Clementine“.

Als erste Villa in der Wilhelmstrasse wurde von 1878 bis 1882 die großbürgerliche Villa Clementine nach Plänen des Architekten G. F. Fürstchen erbaut – im Stil des Historismus. 1960 erwarb die Stadt Wiesbaden die schöne Villa. Es dauerte 15 Jahre, bis mit der Restaurierung des Gebäudes in Teilabschnitten begonnen wurde. Als der Wiesbadener Architekt Dirk Hoga im Jahr 2000 den Auftrag bekam, die zweite Etage zu sanieren, befand sich diese in einem schlechten Zustand. Über die aufwändige Sanierung und die überraschenden Ergebnisse der Arbeiten wird Dirk Hoga berichten. Die ehemalige Kulturdezernentin Rita Thies, die während der Sanierung eng mit Hoga zusammen gearbeitet hat, wird als Gast erwartet.

Dirk Hoga lebt und arbeitet in Wiesbaden. Er ist seit mehr als 25 Jahren freischaffender Architekt. Sein Büro beschäftigt sich vorrangig mit der Sanierung, Renovierung und Weiterentwicklung historischer Gebäude.
Mi 19.10. | 19.30 Uhr
€ 8 – Nur Abendkasse! Für die Mitglieder des Fördervereins Literaturhaus Villa Clementine und des Pressclubs ist der Eintritt frei.
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e. V.
Ort: Presseclub in der Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

Mi 26.10. | 19.30 Uhr

Der Wiesbadener Krimiautor Alexander Pfeiffer liest im Literaturhaus erstmals aus seinem neuen Wiesbaden-Krimi „Geisterchoral“: Filmvorführer Sänger steckt in Geldnot. Als ihn seine Exfreundin mit einer brisanten Suche beauftragt, zögert er nicht lange und begibt sich auf die Jagd nach einem entflohenen Häftling. Sie führt ihn auf verschlungenen Wegen durch ein geisterhaftes Wiesbaden, und Sänger ahnt nicht, dass er erst mit seiner eigenen Geschichte ins Reine kommen muss, um den heraufbeschworenen Geistern zu entkommen.

Alexander Pfeiffer, geboren 1971 in Wiesbaden, arbeitet als freier Autor, Literaturveranstalter und Moderator. Neben Kurzgeschichten und einem Gedichtband veröffentlichte er drei Wiesbaden-Krimis; von 2010 bis 2012 gab er die Anthologiereihe „KrimiKommunale“ heraus. 2014 erhielt er den Friedrich-Glauser-Preis in der Sparte „Kurzkrimi“ sowie ein Arbeitsstipendium des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst für seinen Roman „Geisterchoral“.
Mi 26.10. | 19.30 Uhr
Buchpremiere
Moderation: Shirin Sojitrawalla (DLF und taz)
€ 8 / 7 zzgl. VVG., Abendkasse: € 12 / 11
Vorverkaufsstellen: Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 0611 – 1729930 ;
TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 0611 – 304808
Online unter: www.wiesbaden.de/literaturhaus
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1

Eröffnung des Literaturhauscafés in Villa Clementine verzögert sich – Sasa Stanisic Lesung um 19.30 h findet statt

litcafe.villa.clementineWegen Verzögerungen bei den Umbauarbeiten, muss die Neueröffnung des Literaturhauscafés verschoben werden. Sie war für kommenden Donnerstag, 1. September, geplant. Der neue Termin zur feierlichen Eröffnung des Cafés wird rechtzeitig bekannt gegeben.

fallensteller-coverDas literarische Programm zur Eröffnung der Bücher-Saison ist davon nicht betroffen: Die Lesung von Sasa Stanisic findet wie geplant am Donnerstag, 1. September, um 19.30 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine statt. Der renommierte Autor stellt seinen neuen Erzählband „Fallensteller“ vor; es moderiert Jörg Armbrüster vom SWR.

„Gespräche in der Villa“ mit Ulrich Raulff am 11.06.2016 im Literaturhaus Villa Clementine Wiesbaden

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In der neuen Sachbuch-Reihe „Gespräche in der Villa“ laden das Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, dessen Förderverein und der Presseclub interessante Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit ihren Büchern zu Gesprächsrunden am Sonntagnachmittag ein. Am Sonntag, 11. September, um 17 Uhr ist der Journalist und Leiter des Deutschen Literaturarchivs Marbach, Ulrich Raulff, im Literaturhaus Villa Clementine zu Gast.

Im Gespräch mit dem 3sat Kulturzeit-Redakteur Michael Schmitt berichtet er über seine mehr als zehnjährige Tätigkeit als Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach. In seinen Sammlungen bewahrt das 1955 gegründete Archiv eine Vielzahl kostbarster Quellen der Literatur- und Geistesgeschichte von 1750 bis zur Gegenwart. Ulrich Raulff ist jedoch nicht nur Direktor einer der bedeutendsten Literaturinstitutionen weltweit, sondern auch Verfasser vielgelobter kulturwissenschaftlicher Werke. Im Literaturhaus liest er aus „Das letzte Jahrhundert der Pferde“ – eine beeindruckende kultur- und literaturgeschichtliche Abhandlung über die Trennung von Mensch und Pferd. Das Buch war in diesem Jahr für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.

Ulrich Raulff wurde 1950 in Westfalen geboren. Nach seinem Studium der Philosophie und Geschichte arbeitete er für verschiedene Zeitungen, unter anderem war er Feuilletonchef der FAZ sowie leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung. Er hat Bücher über Marc Bloch und Aby Warburg geschrieben und für seine Arbeiten den Anna-Krüger-Preis für wissenschaftliche Prosa und den Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik erhalten. Sein Buch „Kreis ohne Meister. Stefan Georges Nachleben“ wurde 2010 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse für das beste Sachbuch ausgezeichnet. 

Der Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 8 Euro. Karten gibt es nur an der Abendkasse, keine Reservierung. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.wiesbaden.de/literaturhaus.