Kategorie-Archiv: Landesmuseum Mainz

Rheinland-Pfalz: Öffnung von Museen, Ausstellungen, Galerien, Gedenkstätten, Bau- und Kulturdenkmälern ab 11. Mai möglich

Naturhistorische Museum Mainz. Im Foyer begrüßt der Hauerelefant. © Foto: Diether v Goddenthow
Naturhistorische Museum Mainz. Im Foyer begrüßt der Hauerelefant. © Foto: Diether v Goddenthow

Nach Bibliotheken, Archiven und zuletzt auch Musikschulen können nun auch Museen, Ausstellungen, Galerien, Gedenkstätten sowie Bau- und Kulturdenkmäler wieder öffnen. Eine Aktualisierung der fünften Coronabekämpfungsverordnung des Landes wird die Wiederaufnahme des Publikumsbetriebs ab 11. Mai 2020 unter Ein-haltung strenger Hygiene- und Schutzmaßnahmen ermöglichen. Dies hatte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bereits vergangene Woche angekündigt. Der Museumsverband Rheinland-Pfalz, Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) und die Landeszentrale für politische Bildung (LpB) hatten in den vergangenen Wochen in Abstimmung mit dem Kulturministerium entsprechende Öffnungskonzepte vorbereitet.

Landesmuseum Mainz, © Foto: Diether v. Goddenthow
Landesmuseum Mainz, © Foto: Diether v. Goddenthow

„Besonders Museen und Galerien können Vorreiter bei der Wiederaufnahme des kulturellen Lebens sein. Sie besitzen oftmals die räumlichen Möglichkeiten, um anspruchsvolle Schutz- und Sicherheitskonzepte umzusetzen. Der Museumsverband koordiniert die Vorbereitungsarbeit der zahlreichen nichtstaatlichen Museen und stellt ein digitales Informationsangebot mit Handreichungen zur Öffnung der Museen zentral zur Verfügung. Eine schnelle Öffnung ist daher bei vielen Museen möglich! Die Landeszentrale für politische Bildung möchte die wichtige Bildungs- und Gedenkarbeit wiederaufnehmen. Mit viel Engagement wurden hier die notwendigen Vorbereitungen vorangetrieben“, so Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf.

Museum für Antike Schifffahrt des Römisch Germanischen Museums Mainz © Foto: Diether v. Goddenthow
Museum für Antike Schifffahrt des Römisch Germanischen Museums Mainz © Foto: Diether v. Goddenthow

„Wir freuen uns riesig, wieder Besucher*innen in Museen begrüßen zu dürfen, denn nichts ist trostloser als leere Ausstellungräume. Viele Häuser werden in der Lage sein, sofort ab dem 11. Mai wieder zu öffnen. Für einige Museen könnte die Umsetzung von Hygiene- und Vereinzelungsmaßnahmen jedoch problematisch oder sehr aufwändig werden. Mittelfristig hoffen wir, dass besucherstarke Vermittlungs- und Veranstaltungsangebote wieder anlaufen können, insbesondere in Hinblick auf die freiberuflichen Mitarbeiter*innen der Museen im Vermittlungsbereich“, ergänzt Dr. Elisabeth Dühr, Vorsitzende des Museumsverbands Rheinland-Pfalz und Direktorin des Stadtmuseums Simeonstift in Trier.

Gutenberg Museum (ohne Kurse /Vermittlung im Druckerladen). © Foto: Diether v. Goddenthow
Gutenberg Museum (ohne Kurse /Vermittlung im Druckerladen). © Foto: Diether v. Goddenthow

„Die Landeszentrale für politische Bildung und die von ihr getragenen KZ-Gedenkstätten in Osthofen und Hinzert haben durch digitale Angebote die Zeit der Schließungen überbrücken können. So wurde in Osthofen eine üblicherweise öffentliche Führung zum Thema ,Gewerkschafter im KZ‘ letztes Wochenende gefilmt und ins Netz gestellt. Aber alle digitalen Informationen können nicht den Besuch der historischen und authentischen Orte oder das interaktive Gespräch in der politischen Bildung ersetzen, sondern sie nur ergänzen“, so LpB-Direktor Bernhard Kukatzki.“Deshalb sind wir froh, nächste Woche – zwar eingeschränkt – Besucherinnen und Besucher begrüßen zu können.“

BISCHÖFLICHES DOM- UND DIÖZESANMUSEUM MAINZ © Foto: Diether v. Goddenthow
BISCHÖFLICHES DOM- UND DIÖZESANMUSEUM MAINZ © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Gedenkstätten werden ab Dienstag, 12. Mai, wieder für Publikumsverkehr zugänglich sein. Die GDKE kündigte an, dass die Landesmuseen in Mainz, Koblenz und Trier, die Festung Ehrenbreitstein und Schloss Stolzenfels in Koblenz, die Römerbauten in Trier und in der Pfalz der Trifels und die Hardenburg ab Freitag, 15. Mai, ihre Pforten erneut öffnen.

Zu den Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen, die für die Öffnung der Museen, Ausstellungen, Gedenkstätten sowie Bau- und Kulturdenkmäler umzusetzen sind, zählen z. B. die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln, das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung sowie die Steuerung des Zutritts durch Einlasskontrollen. Ansammlungen von Personen vor oder in den Einrichtungen gilt es zu vermeiden. Darüber hinaus ist zu gewährleisten, dass der Mindestabstand zwischen Personen 1,5 Meter beträgt und die Höchstzahl der sich in der Einrichtung befindlichen Personen begrenzt wird. Voraussetzung einer Öffnung ist, dass diese Auflagen insbesondere bei kleinen und historischen Gebäuden räumlich und personell umgesetzt werden können.

Stadthistorisches Museum sowie das Garnisonsmuseum auf der Zitadelle. © Foto: Diether v. Goddenthow
Stadthistorisches Museum sowie das Garnisonsmuseum auf der Zitadelle. © Foto: Diether v. Goddenthow

Schließung von Museen, Einrichtungen und Liegenschaften der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz im Zuge der aktuellen Corona-Thematik

Auch das Kulturzentrum Festung Ehrenbreitstein Koblenz / Landesmuseum Koblenz ist neben vielen anderen Museen, Burgen und Schlössern in Rheinland-Pfalz ab 16. März 2020 coronabedingt geschlossen © Foto: Diether v Goddenthow
Auch das Kulturzentrum Festung Ehrenbreitstein Koblenz / Landesmuseum Koblenz ist neben vielen anderen Museen, Burgen und Schlössern in Rheinland-Pfalz ab 16. März 2020 coronabedingt geschlossen © Foto: Diether v Goddenthow

Die von der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz verwalteten Museen, Einrichtungen und Liegenschaften sind bis auf Weiteres für die Öffentlichkeit geschlossen.

Dazu gehören insbesondere:

Landesmuseum Mainz
Zentrum der Antike Trier / Rheinisches Landesmuseum / Römerbauten Trier
Kulturzentrum Festung Ehrenbreitstein Koblenz / Landesmuseum Koblenz
Archäologisches Schaufenster Speyer
Burgen, Schlösser, Altertümer:
Schloss Stolzenfels, Koblenz
Schloss Bürresheim, Mayen
Burg Sooneck, Niederheimbach
Burg Pfalzgrafenstein, Kaub
Burg Trifels, Annweiler
Schloss- und Festungsruine Hardenburg, Bad Dürkheim

Die Generaldirektion Kulturelles Erbe informiert stets über Änderungen / Ergänzungen unter www.gdke.rlp.de.

Landesmuseum Mainz: Termine im Februar 2020

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Landesmuseum Mainz: Termine im Februar 2020
DI 04.02. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 04.02. | 18.00
Vortrag zur Ausstellung „Egon Hartmann und der Wiederaufbau von Mainz“
› Egon Hartmann und Berlin
› Dr. Kai Drewes

MI 05.02. | 14.00 – 16.00
Publikumsberatung Gemälde, Plastik, Graphik, Archäologie. Ohne Wertangabe
› Anmeldung mit Fotos von maximal drei Objekten unter: landesmuseum-mainz@gdke.rlp.de

DO 06.02. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

SO 09.02. | 15.00
Kuratorenführung durch die Sonderausstellung „Egon Hartmann
und der Wiederaufbau von Mainz“
› Dr.-Ing. Rainer Metzendorf

DI 11.02. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 11.02. | 18.00
Vortrag zur Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“
(ab 09. September)
› Königs- und Bischofspfalzen am Rhein als Zentralorte räumlicher Herrschaft
› Prof. Dr. Caspar Ehlers

MI 12.02. | 18.00
Ausstellungseröffnung: „Vom Tod zum Leben. Bronzezeitliche Gräber aus Rheinhessen“

DO 13.02. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

SO 16.02. | 15.00
Kunst gucken – Kinderführung
› Auf Spurensuche quer durchs Museum

DI 18.02. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 18.02. | 18.00
Führung: Wissens- und Staunenswertes zu ausgewählten Objekten

SA 22.02. – DI 25.02.
Fastnacht: Museum ist geschlossen

DO 27.02. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

GENERALDIREKTION KULTURELLES ERBE RHEINLAND-PFALZ
Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51
55116 Mainz

Großes Interesse an Bauhaus-Ausstellung im Landesmuseum Mainz

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Über 30.000 Besucherinnen und Besucher strömten zwischen September 2019 und Januar 2020 ins Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), um sich die Sonderausstellung „bauhaus – form und reform“ anzuschauen. „Ich bin sehr zufrieden mit den Zahlen und dem positiven Zuspruch, den wir von den Besucherinnen und Besuchern erhalten haben. Wir möchten uns an dieser Stelle auch nochmal bei den Leihgebern und insbesondere bei dem Privatsammler Sebastian Jacobi für die überaus gelungene Zusammenarbeit bedanken“, sagte Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE. Auch Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums, zog ein positives Fazit: „Ich freue mich sehr darüber, dass sich so viele Besucherinnen und Besucher für das Thema Bauhaus interessiert haben. Nicht nur die Ausstellung selbst, sondern auch unser vielfältiges Rahmenprogramm ist hervorragend angenommen worden. Das ist ein schöner Beleg dafür, dass die Bauhaus-Idee ihre Stahlkraft bis heute nicht verloren hat.“

Mit der Ausstellung, die am 19. Januar endete, feierte das Landesmuseum Mainz das 100-jährige Jubiläum der legendären Kunstschule. In der Sonderschau wurden rund 150 Exponate aus verschiedenen Bauhauswerkstätten, darunter Hausrat, Möbel, Lampen sowie theoretische Schriften und Werbung aus der Zeit von 1900 bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts präsentiert. Ziel der Ausstellung war es, die Bauhaus-Idee anhand von Alltagsgegenständen nach Entwürfen von Bauhaus-Meistern und -Schülern vorzustellen. Die legendäre Kunstgewerbeschule prägte in nur 14 Jahren – nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten löste sie sich 1933 zur Wahrung ihrer Ideale selbst auf – mit ihrer stilbildenden und reduzierten Formensprache unser bis heute bestehendes Verständnis von Moderne in Architektur und Dingen des Alltags.

Rheinland-Pfälzische Privatsammlungen mit dem Schwerpunkt Bauhaus und zahlreiche Museen stellen Leihgaben zur Verfügung, ohne die eine Realisierung der Ausstellungsidee nicht möglich gewesen wäre. Hauptleihgeber der Ausstellung war die Sammlung Sebastian Jacobi aus Bad Ems, der 36 Objekte aus dem Bauhaus-Umfeld beisteuerte.

GENERALDIREKTION KULTURELLES ERBE RHEINLAND-PFALZ
Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51
55116 Mainz

Die illustren Aufenthaltsorte der mittelalterlichen Herrscher – Vortrag im Landesmuseum Mainz über das Reisekönigtum entlang des Rheins

Reichskrone, Kopie © GDKE Rheinland-Pfalz – Landesmuseum Mainz (Foto: Ursula Rudischer)
Reichskrone, Kopie © GDKE Rheinland-Pfalz – Landesmuseum Mainz (Foto: Ursula Rudischer)

Mobilität ist eines der zentralen Themen unserer Zeit, aber auch schon im Mittelalter wurde gerne gereist, insbesondere waren die Herrscher der großen Dynastien viel unterwegs. Das so genannte Reisekönigtum ist ein stehender Begriff in der Mittelalterforschung. Einer der großen Experten auf diesem Gebiet ist der Mittelalterhistoriker Prof. Dr. Caspar Ehlers. In einem Vortrag im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) am 11. Februar 2020 um 18 Uhr befasst er sich insbesondere mit den „Königs- und Bischofspfalzen am Rhein als Zentralorte räumlicher Herrschaft“.

Prof. Dr. Caspar Ehlers ist wissenschaftlicher Referent am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main und lehrt Geschichte des Mittelalters an der Universität Würzburg. „Gerade entlang der „Rheinschiene“ befanden sich viele illustre Aufenthaltsorte, die seit der Merowingerzeit aber vor allem im 10. bis 13. Jahrhundert intensiv genutzt wurden“, so Ehlers. Es waren Königspfalzen und -höfe, Paläste der Bischöfe und Äbte sowie Quartiere der kirchlichen und weltlichen Großen des ostfränkisch-deutschen Reiches. Zudem wird Prof. Ehlers dem Begriff „Königspfalz“ einer ausführlichen Würdigung unterziehen.

Seine Ausführungen rücken insbesondere das mittelalterliche Zentrum der Macht ins Blickfeld. Die Region am Rhein. Während Herrscher und Dynastien wechselten und sich die Netzwerke ihrer Macht verschoben, war die Region zwischen Aachen und Basel, zwischen Metz und Frankfurt über Jahrhunderte hinweg die politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrallandschaft Europas, geprägt durch die Herrscherhäuser der Karolinger, Ottonen, Salier und Staufer. Neben den Städten Köln und Aachen spielten Mainz und Worms und seit salischer Zeit Speyer eine besondere Rolle in diesem Raum. Es war der Raum, in dem die „größte Kraft des Reiches“ lag, wie der Chronist Otto von Freising schon im 12. Jahrhundert feststellte.

Der hochinteressante Vortrag von Prof. Ehlers ist ein wichtiger Baustein nur wenige Wochen vor dem Start ins „Kaiserjahr 2020“, das im April auf der Burg Trifels beginnt. Die zentrale Veranstaltung ist dann die große Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“, die im September im Landesmuseum Mainz eröffnet wird.

Der Vortrag „Königs- und Bischofspfalzen am Rhein als Zentralorte räumlicher Herrschaft“ von Prof. Dr. Caspar Ehlers beginnt am Dienstag, 11. Februar 2020, um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Landesmuseum Mainz,
Große Bleiche 49-51.

Finale der Bauhaus-Ausstellung „bauhaus – form und reform“ im Landesmuseum Mainz am 19. Jan. 2020

Die Ausstellung beleuchtet, worauf Bauhaus aufgebaut hat und zeigt so auch ausgesuchte Objekte nach Entwürfen von Henry van de Velde, „Sezessions-Schreibtisch“, 1899. Heinrich Ludwig Rohde (1683–1755), Schreibsekretär; sowie andere Highlights der Handwerkskunst, bevor Besucher die allmähliche Vereinfachung der "Dinge des Alltags" erleben können. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Die Ausstellung beleuchtet, worauf Bauhaus aufgebaut hat und zeigt so auch ausgesuchte Objekte nach Entwürfen von Henry van de Velde, „Sezessions-Schreibtisch“, 1899. Heinrich Ludwig Rohde (1683–1755), Schreibsekretär; sowie andere Highlights der Handwerkskunst, bevor Besucher die allmähliche Vereinfachung der „Dinge des Alltags“ erleben können. © Foto: Diether v Goddenthow

Am 19. Januar endet die Sonderausstellung „bauhaus – form und reform“ im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE). Im Rahmen einer Finissage bietet sich den Besucherinnen und Besuchern zum letzten Mal die Gelegenheit, in die Welt dieser einflussreichen Bildungsstätte des 20. Jahrhunderts einzutauchen und der Bauhaus-Idee nachzuspüren. Zwischen 11 und 15 Uhr werden stündlich Kurzführungen durch die Ausstellung angeboten, der Eintritt am 19. Januar ist frei.

Mit der Ausstellung würdigt das Landesmuseum Mainz die Kunstschule, die im vergangenen Jahr ihr 100. Jubiläum feierte. Ziel der Sonderschau ist es, die Bauhaus-Idee anhand von Alltagsgegenständen nach Entwürfen von Bauhaus-Meistern und -Schülern vorzustellen. Die legendäre Kunstgewerbeschule prägte in nur 14 Jahren – nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten löste sie sich 1933 zur Wahrung ihrer Ideale selbst auf – mit ihrer stilbildenden und reduzierten Formensprache unser bis heute bestehendes Verständnis von Moderne in Architektur und Dingen des Alltags.

Die Ausstellung „bauhaus – form und reform“ präsentiert rund 150 Exponate aus verschiedenen Bauhauswerkstätten, darunter Hausrat, Möbel, Lampen sowie theoretische Schriften und Werbung aus der Zeit von 1900 bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Auch die Vorgeschichte der Bauhaus-Idee ist Thema im Landesmuseum, sodass ein Bogen vom 18. Jh. bis in die Gegenwart geschlagen wird.
Viele Exponate stammen aus rheinland-pfälzischen Privatsammlungen mit dem Schwerpunkt Bauhaus. Zudem haben zahlreiche Museen Leihgaben zur Verfügung gestellt, ohne die eine Realisierung der Ausstellungsidee nicht möglich gewesen wäre. Hauptleihgeber ist die Sammlung Sebastian Jacobi aus Bad Ems, der 36 Objekte beigesteuert hat. Restexemplare des handlichen, aber großzügig illustrierten Begleitbuchs werden im Landesmuseum zu einem Sonderpreis angeboten.

Die Finissage findet am Sonntag, 19. Januar, ab 10 Uhr im Landesmuseum statt.

Landesmuseum Mainz,
Große Bleiche 49-51.

Kulturminister Wolf stellt UNESCO-Welterbeantrag für die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz im Landesmuseum Mainz vor

Alter Jüdischer Friedhof Mainz © GDKE Rheinland-Pfalz (Foto: Jürgen Ernst)Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig
Alter Jüdischer Friedhof Mainz © GDKE Rheinland-Pfalz (Foto: Jürgen Ernst) Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig

In Kürze ist es vollbracht. Ende Januar reicht das Land Rheinland-Pfalz den UNESCO-Welterbeantrag „Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz“ im Welterbezentrum in Paris ein. Zuvor wird der UNESCO-Antrag am 13. Januar von Ministerpräsidentin Malu Dreyer feierlich unterzeichnet. Nur einen Tag nachdem Dreyer mit ihrer Unterschrift die Bewerbung der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz offiziell besiegelt hat, stellt Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf zusammen mit dem Projektteam den Antrag um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) vor. Unter dem Titel „Einzigartige Zeugnisse einer kulturellen Tradition – Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz und ihr außergewöhnlicher universeller Wert“ stellt Prof. Dr. Matthias Untermann von der Universität Heidelberg und Mitglied des Projektteams, die Einzigartigkeit der Stätten und damit die Antragsbegründung vor. Anschließend gibt das Projektteam mit der Präsentation „Unersetzliches Erbe für die gesamte Menschheit – Perspektiven für den Schutz und Erhalt der nominierten SchUM-Stätten“ Einblicke in seine Arbeit in den vergangenen Jahren. Ebenfalls zu Wort kommen Michael Ebling, Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Anna Kischner, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Mainz, sowie Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE.

Bereits seit 2014 bereitete eine Arbeitsgruppe aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, dem SchUM-Verein, der GDKE und dem Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Abstimmung mit den Städten und der Jüdischen Gemeinde Mainz den umfangreichen UNESCO-Antrag vor.

Die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz bildeten im Mittelalter ein europaweit bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens und gelten als Wiege des aschkenasischen Judentums. Bis heute sind dort mit Synagogen, Fraunschuln, Mikwaot, Jeschiwot und Friedhöfen einzigartige Zeugnisse aus dieser Zeit erhalten. Das Thema „SchUM“ spielt auch in der Mittelalter-Schau „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“ eine wichtige Rolle. So ist die Veranstaltung zugleich Teil der Vortragsreihe zu der großen Landesausstellung, die am 9. September dieses Jahres eröffnet wird.

Die Veranstaltung „Schritt für Schritt zum UNESCO-Weltkulturerbe – Vorstellung des UNESCO-Welterbeantrages SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz“ startet am Dienstag, 14. Januar, um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

GENERALDIREKTION KULTURELLES ERBE RHEINLAND-PFALZ
Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51
55116 Mainz

Landesmuseum Mainz: Termine im Januar 2020

Landesmuseum Mainz © Foto: Diether v Goddenthow
Landesmuseum Mainz © Foto: Diether v Goddenthow

DI 07.01. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 07.01. | 18.00
Führung durch die Sonderausstellung „bauhaus – form und reform. von der reformbewegung des kunstgewerbes zum wohnen mit ikonen“

DO 09.01. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

SA 11.01. | 15.00
Führung: „bauhaus begreifen“
› Mit dem Sammler Sebastian Jacobi

SO 12.01. | 15.00
Kuratorenführung durch die Sonderausstellung „Egon Hartmann und der Wiederaufbau von Mainz“
› PD Dr. Eduard Sebald

DI 14.01. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 14.01. | 18.00
Vortrag zur Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“ (ab 09. September 2020)
› Schritt für Schritt zum UNESCO-Weltkulturerbe – Vorstellung des UNESCO-Welterbeantrages „SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz“
› Projektteam SchUM

DO 16.01. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DO 16.01. | 18.00 – 20.00
Vortrag zur Ausstellung „Egon Hartmann und der Wiederaufbau von Mainz“
› Ernst-Ludwig-Platz in Mainz – Ein Freiraum der Nachkriegsmoderne im Spannungsfeld zwischen denkmalpflegerischer Würdigung, städtebaulicher Verdichtung und historisierender Neuschöpfung
› Dipl.-Ing. Thomas Metz

SO 19.01. | 10.00 – 17.00
Finissage der Sonderausstellung „bauhaus – form und reform. von der reformbewegung des kunstgewerbes zum wohnen mit ikonen“
› Von 11 bis 15 Uhr stündlich Kurzführungen

SO 19.01. | 15.00
Kunst gucken – Kinderführung
› Alles, was fliegt

DI 21.01. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 21.01. | 18.00
Führung: Einblicke in die Moderne

DO 23.01. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DO 23.01. | 18.00 – 19.00
Vortrag zur Ausstellung „Egon Hartmann und der Wiederaufbau von Mainz“
› Hartmanns Dissertation zur städtebaulichen Entwicklung von Mainz im Licht heutiger Erkenntnisse
› PD Dr. Eduard Sebald

SA 25.01. | 14.00 – 16.00
Offenes Atelier – Die Mitmachwerkstatt (für Kinder ab 5 Jahren)
› Eisblumen

SO 26.01. | 15.00
Führung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
› Verfemt und verfolgt – Künstler in der Zeit des Nationalsozialismus
› Dr. Sabine Mertens

DI 28.01. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 28.01. | 18.00
Führung: Kunst nach 45 – was war, was kommt?

DO 30.01. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

Die Wormser Mikwe im Fokus Vortragsabend gibt Einblicke in die Restaurierung des bedeutenden hochmittelalterlichen Bauwerks

Die Mikwe in Worms © GDKE Rheinland-Pfalz (Foto: Ursula Rudischer)
Die Mikwe in Worms © GDKE Rheinland-Pfalz (Foto: Ursula Rudischer)

Die Spannung steigt. In nur wenigen Wochen wird der UNESCO-Welterbeantrag für die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz eingereicht. Bevor der Antrag im Januar 2020 im Welterbezentrum in Paris eingeht, rückt die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) gemeinsam mit dem Institut für Steinkonservierung ein Bauwerk in den Mittelpunkt, das Teil des außergewöhnlichen SchUM-Erbes ist: die Mikwe in Worms. Im Rahmen der Veranstaltung „Einblicke und Ausblicke – Auf dem Weg zu einem Restaurierungskonzept für die Mikwe in Worms“ am 11. Dezember im Wormser Tagungszentrum bieten drei Vorträge Einblicke in die aktuell laufenden Restaurierungsmaßnahmen und die Bedeutung der mittelalterlichen Mikwe.

Als Auftakt zu dem Vortragsabend am 11. Dezember stellen um 18 Uhr Dr. Stefanie Hahn (Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur) und Nadine Hoffmann (GDKE, Direktion Landesdenkmalpflege) die Bedeutung der Mikwe im Rahmen des UNESCO-Welterbeantrags vor und skizzieren den Prozess der Antragstellung. Im zweiten Vortrag des Abends geht Dr. Michael Auras vom Institut für Steinkonservierung auf die Restaurierung der Wandoberflächen ein und erläutert dabei den Einfluss von Raumklima und mikrobieller Belastung. Abgerundet wird der Vortragsabend von Dipl.-Ing. Jürgen Hamm, der das Gesamtkonzept zur Restaurierung der Wormser Mikwe darstellt und in diesem Zusammenhang auch auf die Flächenabdichtung und die statische Sicherung eingeht.

Die jüdischen Gemeinden der drei SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz bildeten im Mittelalter ein europaweit bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens. Aus dieser Zeit sind einzigartige Gebäudeensembles, Monumente und Friedhöfe erhalten, die bis heute fassbare Zeugnisse dieser „Wiege des aschkenasischen Judentums“ sind. Zu diesen Monumenten zählt auch die Mikwe in Worms, die 1185/86 erbaut wurde. Die originalen Putz- und Sandsteinoberflächen sowie Elemente der ursprünglichen Bauzier sind bis heute erhalten.

Der Eintritt zu dem Vortragsabend ist frei. Um Anmeldung unter nadine.hoffmann@gdke.rlp.de wird gebeten.

Köpfe der Zwanziger Jahre – Landesmuseum Mainz präsentiert ab 3. Dezember neue Studio-Ausstellung

Willi Geiger: Heinrich Mann, 1921, Radierung© GDKE Rheinland-Pfalz – Landesmuseum Mainz (Foto: Ursula Rudischer)
Willi Geiger: Heinrich Mann, 1921, Radierung© GDKE Rheinland-Pfalz – Landesmuseum Mainz (Foto: Ursula Rudischer)

Was haben das Mathegenie Albert Einstein, der Psychologe Sigmund Freud, der Schriftsteller Thomas Mann und der Komponist Richard Strauss gemeinsam? In jedem Fall zählen sie zu den berühmtesten Köpfen aus Kultur und Wissenschaft der vergangenen beiden Jahrhunderte. Für eine weitere Gemeinsamkeit sorgt nun das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz: In der Studio-Ausstellung „Köpfe der Zwanziger Jahre“ sind diese großen Persönlichkeiten zusammen mit weiteren berühmten Künstlern, Wissenschaftlern und Schriftstellern vertreten. Das Landesmuseum Mainz zeigt 24 Porträts, allesamt aus dem Bestand seiner Grafischen Sammlung.

Die Werke stammen aus drei Mappen, die zwischen 1920 und 1922 im Leipziger Verlag von Friedrich Dehne erschienen sind. Zu den Künstlern, die die Gesichter ihrer Zeitgenossen zu Papier brachten, zählen unter anderem Hermann Struck, der Mainzer Peter von Halm, ein anderer Altmeister der Radierung, oder damals jüngere Künstler wie Hans Meid und Ludwig Meidner. Ivo Hauptmann, der Sohn von Gerhart Hauptmann, zeigte, wie er seinen Vater sah, der Expressionist Ludwig Meidner setzte den seinerzeit hoch geschätzten Dichter Theodor Däubler ins Bild. In der Ausstellung werden zudem Porträts von Max Slevogt, Käthe Kollwitz oder Max Liebermann Selbstporträts dieser Künstler gegenüber gestellt.

Alle Blätter sind handwerkliche Meisterwerke der Radierung. Sie belegen die große stilistische Bandbreite der deutschen Kunst zu Beginn der 1920er Jahre. Die Dargestellten sind Geistesgrößen, die meist schon im Kaiserreich zu hohem Ansehen gelangt waren, und auch in der jungen Weimarer Republik weite Bereiche des kulturellen Lebens prägten – und meist bis heute in unserem Bewusstsein präsent sind.

Den Auftakt zu der Studio-Ausstellung „Köpfe der Zwanziger Jahre“ bildet eine Führung am Dienstag, 3. Dezember, um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Landesmuseum Mainz
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz
Große Bleiche 49 – 51
55116 Mainz