Kategorie-Archiv: Landesmuseum Mainz

Landesmuseum Mainz: Termine im November 2019

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

 

SA 09.11. | 14.00 – 16.00
Offenes Atelier – Die Mitmachwerkstatt für Groß und Klein ab 6 Jahren
› bauhaus für uns

SA 09.11. | 15.00 – 16.00
Wochenende der Graphik 2019: Dialog-Führung: „Entdeckungen im Atelier“
› Madlon Gunia

SO 10.11. | 11.00 – 12.00
Wochenende der Graphik 2019: Öffentliche Führung „Neue Europäische Grafik – Die Bauhaus-Mappen“
› Gernot Frankhäuser

DI 12.11. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 12.11. | 18.00
Vortrag zur Sonderausstellung „bauhaus – form und reform“. von der reformbewegung des kunstgewerbes zum wohnen mit ikonen“
› Carl Fieger – vom Absolventen der Mainzer Kunstgewerbeschule zum bauhaus-Architekten
› Dr. Uta Schmitt

DO 14.11. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

SA 16.11. | 14.00 – 16.00
Führung mit den Mainzer Gästeführern
› Unser Landesmuseum – Hervorragende Werke mit Mainz-Bezug

SO 17.11. | 15.00
Kunst gucken – Kinderführung
› Ich möchte Maler werden!

DI 19.11. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 19.11. | 18.00
Vortrag zur Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ (ab Herbst 2020)
› Niedergang des Kaisertums? Barbarossas Konflikte in Italien und das Mainzer Hoffest 1184
› Prof. Dr. Knut Görich

DO 21.11. | 18.00
Vortrag zur Sonderausstellung „Egon Hartmann und der Wiederaufbau von Mainz“
› Egon Hartmann in Mainz und München
› Dr.-Ing. Rainer Metzendorf

SA 23.11. | 14.00 – 16.00
Publikumsberatung mit dem Mainzer Altertumsverein
› Alles, was Mainz ist

SO 24.11. | 15.00
Kuratorenführung durch die Sonderausstellung „bauhaus – form und reform“. von der reformbewegung des kunstgewerbes zum wohnen mit ikonen“
› Dr. Eva Brachert

DO 26.11. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 26.11. | 18.00
Führung durch die Sonderausstellung „bauhaus – form und reform“. von der reformbewegung des kunstgewerbes zum wohnen mit ikonen“

DO 28.11. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

FR 29.11. | 17.00 – 20.00
Blicke hinter die Kulissen
› Making of „bauhaus – form und reform“
› Filmemacher Utz Kastenholz und Kuratorin Dr. Eva Brachert

SA 30.11. | 15.00
Führung „bauhaus begreifen“
› Mit dem Sammler Sebastian Jacobi

Landesmuseum Mainz,
Große Bleiche 49-51.

Kaiserinnen und Königinnen – Vortrag über mächtige Frauen im hochmittelalterlichen Reich – am 4.11. im Landesmuseum Mainz

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Das Mittelalter wurde zweifellos von mächtigen Kaisern und Königen geprägt. Sie standen in der ersten Reihe, übten Macht aus und dominierten die Herrschaftsordnung. Weniger Beachtung finden die Kaiserinnen und Königinnen, obwohl auch sie auf der politischen Bühne sehr präsent waren und bisweilen selbst in die Rolle der Herrschenden schlüpften. In einem Vortrag am Montag, 4. November, im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) widmet sich Prof. Dr. Amalie Fößel, Inhaberin des Lehrstuhls für Geschichte des Mittelalters an der Universität Duisburg-Essen, den Rollen und Handlungsspielräumen von Kaiserinnen und Königinnen im hochmittelalterlichen Reich der Ottonen und Salier. In dieser auf Tradition und Herkunft basierenden Herrschaftsordnung, die nur gewählte Könige kannte, erhielten Frauen vor allem dann besondere Aufmerksamkeit, wenn sie in Vertretung für abwesende und minderjährige Herrscher die Geschicke des Reiches übernahmen. Prof. Fößel schildert in ihrem Vortrag, wie solche Frauen mit ihrer Macht umgingen, was ihr Regierungshandeln kennzeichnete und welche Bedeutung die unterschiedlichen Rollen einer Königin als Ehefrau, Mutter und Herrscherin hatte. Zudem geht die Mittelalter-Expertin auf Möglichkeiten und Grenzen sowie spezifische Diskurse über weibliche Herrschaft ein.

Der öffentliche Abendvortrag ist Teil der interdisziplinären Tagung „Rollen, Rollenbilder und die soziale Stellung der Frau in den mittelalterlichen Städten am Rhein“, die am 4. und 5. November im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) veranstaltet wird. Die Tagung bildet einen Brückenschlag zwischen dem aktuell erarbeiteten UNESCO-Welterbeantrag „SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz“ und der großen Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ hinweist, die im September 2020 eröffnet wird.

Der Vortrag „Rollen und Handlungsspielräume — Kaiserinnen und Königinnen im hochmittelalterlichen Reich“ beginnt am Montag, 4. November, um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51

„Eine Zeitreise in 175 Geschichten“ – Mainzer Altertumsverein feierte seinen 175. Geburtstag

Im  Rahmen eines feierlichen Festaktes im Frankfurter Hof blickte der Mainzer Altertumsverein e.V. gestern Abend auf sein 175-jähriges Bestehen zurück. Der Festakt wurde musikalisch begleitet von einem Ensemble des Peter Cornelius Konservatorium. © Foto: Diether v Goddenthow
Im Rahmen eines feierlichen Festaktes im Frankfurter Hof blickte der Mainzer Altertumsverein e.V. gestern Abend auf sein 175-jähriges Bestehen zurück. Der Festakt wurde musikalisch begleitet von einem Ensemble des Peter Cornelius Konservatorium. © Foto: Diether v Goddenthow

Er gehört zu den größten Mainzer Kulturinstitutionen und zu einem der ältesten und renommiertesten Bürgervereine seiner Art in Deutschland: Der Mainzer Altertumsverein (MAV). Aus diesem Anlass   lud der MAV am 21. Oktober 2019 zum feierlichen Festakt unter dem Motto „Eine Zeitreise in 175 Geschichten“ in den Frankfurter Hof ein. Dr. Kai-Michael Sprenger führte die Gäste durch ein sehr abwechslungsreiches und hoch interessantes Programm, welches von einem Ensemble des Peter Cornelius Konservatoriums begleitet wurde.

175 Jahre – nicht viele Vereine können auf eine so lange Tradition und ein breitgefächertes Engagement zurückschauen wie der 1844 gegründete Altertumsverein. Nach der Begrüßung des Vorsitzenden, Günther Knödler sprach der Oberbürgermeister der Stadt Mainz und Ehrenvorsitzender des Vereins, Michael Ebling ein Grußwort, in dem er betonte: „Eine Stadt lebt mit und von ihren Vereinen, und das gilt selbstverständlich auch für die Geschichtsvereine. In ganz besonderer Weise sind die Stadt Mainz und der Mainzer Altertumsverein seit 175 Jahren verbunden.“ Im Anschluss sprach die Kulturdezernentin der Stadt Mainz, Marianne Grosse, zu den Gästen des Mainzer Altertumsverein.

Schon bald nach seiner Gründung war der MAV für die Verwaltung der Altertümer der Stadt Mainz verantwortlich. Inzwischen sammelt der Verein zwar keine Altertümer mehr, fühlt sich aber weiterhin dem Denkmalschutz und der historischen Bildungsarbeit verpflichtet.

,Der Mainzer Altertumsverein 1844-2019, 408 Seiten, 30 Euro. im Buchhandel erhältlich.
,Der Mainzer Altertumsverein 1844-2019, 408 Seiten, 30 Euro. im Buchhandel erhältlich.

Den Höhepunkt der Veranstaltung stellte nicht zuletzt die Präsentation der alljährlich erscheinenden „Mainzer Zeitschrift“ durch deren Redakteur, Prof. Dr. Wolfgang Dobras, dar, welche „sozusagen die publizistische Visitenkarte des Vereins“ ist, um es mit den Worten des Oberbürgermeisters zu sagen. Zum Jubiläum erscheint sie als Festschrift, die eine Vereinsgeschichte in 175 Geschichten bietet.

„Mit dieser besonderen Jubiläumsausgabe unserer Vereinszeitschrift wollen wir Ihnen, unseren treuen Mitgliedern, den Förderern und Freunden ein gemeinsames Geschenk bieten, um damit auch den tief empfundenen Dank für die Treue zum Verein und die Unterstützung zum Gelingen der Vereinsziele zum Ausdruck zu bringen“, so Günther Knödler, 1. Vorsitzender des Mainzer Altertumsvereins. Anschließend fuhr er fort: „Diese Mainzer Zeitschrift soll aber auch ein Dank sein und die Verbundenheit zeigen mit unserer Heimatstadt Mainz, ein Dank mit 175 Beiträgen namhafter Autorinnen und Autoren zur Geschichte dieser Stadt im Verlauf der Jahrzehnte des Wirkens unseres Vereins.“.

Anschließend entführten Mitglieder des Mainzer Altertumsvereins, gleichzeitig auch Autoren, die Gäste in sechs Kurzvorträgen in eine kleine Zeitreise der Mainzer Stadtgeschichte und gaben  damit zugleich Einblicke und Kostproben in den dicken Jubiläumsband“ Eine Zeitreise in 175 Geschichten“.

Farbige Darstellung des Frauengrabes 10, S. 31. Jubiläumsband.
Farbige Darstellung des Frauengrabes 10, S. 31. Jubiläumsband.

Die Direktorin des Landesmuseum Mainz, Dr. Birgit Heide stellte in ihrem Impuls-Vortrag die Geschichte und die damit für die Entwicklung der Archäologie wichtige Etappe bei der Entdeckung, Freilegung, Bewahrung und wissenschaftlichen Aufbereitung des Gräberfeldes von Selzen vor. Beispielsweise erkannten die Gebrüder Lindenschmitt, die in den Gräbern auch Münzen aus dem frühen Mittelalter mit dem Konterfei des oströmischen Kaisers Justinian (von 527 – 565 n. Chr.) entdeckten, „dass die Vergrabung eines Fundes nie älter als die beigegebenen Münzen sein konnten“ also auch nicht römischen Ursprungs, wie zunächst angenommen, erläuterte Dr. Heide. Neu war 1847 auch, dass gleichzeitig dabei der Beweis erbracht wurde, „dass alle bis dahin bekannten Gräber, aber auch alle Gräber ohne Münzen, aber mit vergleichbaren Grabbeigaben, stets ungefähr zeitgleich sein mussten. Die Idee der vergleichenden Wissenschaft und der Bildung von Typologien war damit geboren“, erläuterte die Museumsdirektorin. Bereits damals wurde in Mainz Archäologie-Geschichte geschrieben. Wer mehr wissen möchte, erfährt es auf Seite 30 des Jubiläumsbandes.

Weitere Kostproben aus dem Jubiläumsband gaben Professor Dr. Claus Arnold, Seminar für Kirchengeschichte der Kath.-Theologischen Fakultät der JGU in seinem Beitrag über „Prälat Friedrich Schneider – Kunst- und Denkmalpflege im kirchenpolitischen Kontext, 1872.  Gernot Frankhäuser, Museologe und Dokumentar am Mainzer Landesmuseum skizzierte das Ereignis „Die Übergabe der Sammlungen des MAV an die Stadt Mainz“.

Dr. Helmut Schmahl, Privatdozent am Historischen Seminar der Universität Mainz und Studienrat am Gymnasium am Römerkastell Alzey hatte im Gepäck die hinreißende Geschichte des einst im jugendlichen Alter mit Mutter und Bruder aus Mainz nach New York ausgewanderten Martin Jung, der, nachdem er in Amerika als Kleiderbesatzfabrikant zu Wohlstand gekommen war, einen „freiwillig erhöhten Jahresbeitrag“ von 50 Mark zahlte, wie im Mitgliederverzeichnis des MVA von 1912/13 ausgewiesen war. (siehe Seiten 176 u. 177 im Jubiläumsband).

Dr. Frank Teske, stellvertretender Leiter des Stadtarchivs Mainz, erzählte die bedrückende Geschichte von der Deportation der jüdischen Rechtsanwaltsfamilie Levi aus dem Jahre 1933, einem dunklen, noch weiter in der Erforschung befindlichen Kapitel der Vereinsgeschichte.

Den Abschluss im Reigen machte Dr. Georg Peter Karn Bildungsreferent und Denkmalpfleger von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, mit seinem spannenden Beitrag über „Die Rettung der Mainzer ‚Paulskirche‘-der Frankfurter Hof, 1991″. Damit unterstrich Karn zugleich einmal mehr die Bedeutung des MAV, sich für den Erhalt historischer Bausubstanz und Stadtbilder einzusetzen. Ohne den MAV gäbe es so manches unwiderbringliches wertvolles Kunst- und Kulturdenkmal in Mainz und Umgebung nicht mehr (Weiteres siehe hierzu Seite 326 im Jubiläumsband)

Jede Geschichte wird  auf einer Doppelseite erzählt und ist bebildert. Der Jubiläumsband ist ein  großartig gelungenes und zugleich fachlich fundiertes Regionalgeschichtsbuch , in dem 70 – zum Teil sehr renommierte Autoren/innen – die Historie der Region von 1844 bis 2019  Jahr für Jahr anhand eines bedeutenden Ereignisses schildern.  Die Festschrift verstehe sich  nicht nur als Geburtstagsgeschenkbuch an die Mitglieder des Vereins, sondern an alle Geschichtsinteressierten in Mainz und darüber hinaus, erläuterte der Herausgeber Professor Dr. Wolfgang Dobras, Archivdirektor der Gutenberung Universität Mainz, als er den Band vorstellte.

Eines ist klar: Der MAV ist alles andere als ein antiquierter „Verein zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Altertümer in Mainz“, wie er zur Gründungszeit hieß. Seine Rolle, sein Selbstverständnis und seine Aufgaben haben sich weiterentwickelt, und er hat noch Vieles in und für Mainz vor.

Alle Interessierten sind eingeladen, dem MAV beizutreten und Vorträge aus den unterschiedlichsten Disziplinen der Geschichte im MVB-Forum zu hören und an den Exkursionen des Vereins teilzunehmen. Die Veranstaltungshinweise und umfangreiche Informationen zum Verein finden Sie auf: http://www.mainzer-altertumsverein.de

Die Metamorphose vom Bauhaus-Schüler Theodor Bogler – vom Töpfer, Kaufmann zum Mönch – – Vortrag im Landesmuseum Mainz

©  Foto: Diether  v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Vom Bauhaus-Schüler zum Kaufmann, vom Leiter der Keramikwerkstatt zum Mönch samt Priesterweihe: Die Biografie von Theodor Bogler hat zweifellos spannende Wendungen zu bieten. Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „bauhaus – form und reform“ im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) befassen sich Katharina Brellochs und Bruder Stephan Oppermann OSB am 15. Oktober 2019 ausführlich mit dem Wirken des ausgebildeten Töpfers. Brellochs stellt die Wiesbadener Architektenfamilie Bogler vor und beleuchtet insbesondere das Leben von Theodor. Stephan Oppermann, Nachfolger Boglers in der Leitung der Keramikwerkstatt in Maria Laach, erläutert vor originalen Exponaten den Zusammenhang von Boglers Formensprache und der von ihm eingesetzten Produktionstechnologie, dem damals neuartigen Gießverfahren für Keramik. Zudem stellt er seine Erfahrungen aus der Auseinandersetzung mit den Boglerschen Vorbildern dar und schildert, wie jene heute umgesetzt oder neu interpretiert werden können.
Theodor Bogler gehörte zu den ersten Schülern am Staatlichen Bauhaus Weimar. Bald schon übernahm er Verantwortung im kaufmännischen Bereich und stellte Kontakte zur freien Wirtschaft her, für die er Entwürfe für Alltagsgegenstände lieferte. Auch nachdem er 1927 in das Benediktinerkloster Maria Laach in der Eifel eingetreten war und die Priesterweihe erhalten hatte (1932), wirkte er weiterhin als Keramiker. In der Sonderausstellung „bauhaus – form und reform“ sind Kannen, Vorratsbehälter und Vasen von ihm zu sehen.

Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, 15. Oktober, 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51

Termine des Landesmuseums Mainz im Oktober 2019

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

FR 04.10. | 11.00 – 13.00
Führung durch die Sonderausstellung „viele wege – ein ziel“
› Hedi Schon, Glasgestalterin

FR 04.10. | 15.00 – 17.00
Führung durch die Sonderausstellung „viele wege – ein ziel“
› Thomas Heinz, Goldschmiedemeister

SA 05.10. | 10.00 – 18.00
Kunsthandwerkermarkt „Vom Feinsten“

SA 05.10. | 12.00 – 14.00
Führung durch die Sonderausstellung „viele wege – ein ziel“
› Susanne Bartram, Keramikmeisterin

SA 05.10. | 13.00 – 15.30
Fahrradtour zu den bauten der moderne in mainz
› Dr. Frithjof Schwartz
› Tickets unter: gaestefuehrung@mainzplus.com

SO 06.10. | 10.00 – 18.00
Kunsthandwerkermarkt „Vom Feinsten“

SO 06.10. | 12.00 – 14.00
Führung durch die Sonderausstellung „viele wege – ein ziel“
› Susanne Bartram, Keramikmeisterin

SO 06.10. | 14.00 – 16.00
Familiensonntag
› Familienführung um 14.30 Uhr
› bauhaus Mobile

DI 08.10. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 08.10. | 18.00
Vortrag zur Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ (ab Herbst 2020)
› St. Johannis – Zum Stand der archäologischen Forschungen in einer der ältesten Mainzer Kirchen
› Dr. Guido Faccani

DO 10.10. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

SA 12.10. | 13.00 – 15.30
Fahrradtour zu den bauten der moderne in mainz
› Dr. Frithjof Schwartz
› Tickets unter: gaestefuehrung@mainzplus.com

SA 12.10. | 19.00
Konzert der Villa Musica: Mozart und Italien
› Karten unter: www.villamusica.de

SO 13.10. | 10.00 – 17.00
Infostand des Landesmuseums Mainz auf dem Mainzer Wissenschaftsmarkt „Mensch und Mobilität“

SO 13.10. | 15.00
Kunst gucken – Kinderführung
› Blau!

DI 15.10. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 15.10. | 15.00 – 17.00
Führung durch die Sonderausstellung „viele wege – ein ziel“
› Dorothee Wenz, Keramikerin

DI 15.10. | 18.00
Vortrag zur Sonderausstellung „bauhaus – form und reform“
› Theodor Bogler, bauhaus-Schüler und Prior von Maria Laach
› Katharina Brellochs und Br. Stephan Oppermann OSB

DO 17.10. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DO 17.10. | 15.00 – 17.00
Führung durch die Sonderausstellung „viele wege – ein ziel“
› Keramikgestaltung
› Arthur Mueller, Keramikmeister

SA 19.10. | 14.00 – 16.00
Offenes Atelier – Die Mitmachwerkstatt für Groß und Klein ab 6 Jahren
› Eine Blume für die Kunst

SA 19.10. | 15.00
Führung „bauhaus begreifen“ mit dem Sammler Sebastian Jacobi

SA 19.10. | 17.00 – 18.00
gnä‘ frau haben geläutet?
› 3 x klingeln zu Gast im Landesmuseum – eine Führung zum (bildungs)bürgerlichen bauhaus

SO 20.10. | 16.00
Ausstellungseröffnung: „Egon Hartmann und der Wiederaufbau von Mainz“

DI 22.10. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 22.10. | 18.00
Vortrag zur Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ (ab Herbst 2020)
› Die Judenverfolgungen des Mittelalters und die SchUM-Gemeinden: Aufstieg aus Ruinen?
› Dr. Christoph Cluse

DO 24.10. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DO 24.10. | 15.00 – 17.00
Führung durch die Sonderausstellung „viele wege – ein ziel“
› Keramikgestaltung
› Arthur Mueller, Keramikmeister

SO 27.10. | 15.00
Kuratorenführung durch die Sonderausstellung „bauhaus – form und reform“
› Dr. Eva Brachert

DI 29.10. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

DI 29.10. | 16.00 – 17.30
Führung durch die Sonderausstellung „viele wege – ein ziel“
› Bernd Roeter, Diplom-Designer

DI 29.10. | 18.00
Talkrunde zur Sonderausstellung „viele wege – ein ziel“
› Lebenswert? – Gute Gestaltung im Alltag

DO 31.10. | 12.30 – 13.00
KiM – Kunst in der Mittagspause

Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.

Im Landesmuseum Mainz: Vortrag zu Baugeschichte und Forschungsstand der mittelalterlichen Kirche St. Johannis am 8.10.

Das Kircheninnere von St. Johannis mit Blick auf den freigelegten Sarkophag ©  EKHN, Dekanat Mainz / IBD Marburg
Das Kircheninnere von St. Johannis mit Blick auf den freigelegten Sarkophag © EKHN, Dekanat Mainz / IBD Marburg

Kaum eine archäologische Entdeckung hat die Mainzer Bevölkerung und die wissenschaftliche Fachwelt in ganz Deutschland in den letzten Jahren so in Atem gehalten wie jene in der Johanniskirche. Inzwischen geht man davon aus, dass der Bau tatsächlich der Alte Dom von Mainz ist. Über den aktuellen Stand der archäologischen Forschungen in der mittelalterlichen Kirche referiert Dr. Guido Faccani, der die wissenschaftliche Forschungsleitung in St. Johannis innehat, bei einem Vortrag am 8. Oktober im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE). St. Johannis spielt als Originalschauplatz auch eine wichtige Rolle bei der großen Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“, die im September 2020 im Landesmuseum Mainz startet.

Als Experte für Kunstgeschichte und sakrale Bauten der Spätantike und des frühen Mittelalters skizziert Faccani bei seinem Vortrag die archäologischen und bauforscherischen Untersuchungen, die 2013 mit dem überraschenden Fund von Resten eines historischen Fußbodens aus dem 7./8. Jahrhundert ihren Anfang nahmen. Während die Frühgeschichte des Bauplatzes noch kaum erforscht ist, darf man davon ausgehen, dass die zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert errichtete Großarchitektur Grundlage der weiteren Entwicklung ist. Mehrere ihrer Räume legte man frühestens im 5. oder 6. Jahrhundert zu einem dreischiffigen Pfeilerbau zusammen, der vermutlich als Kirche genutzt wurde. Für großes Aufsehen sorgte erst kürzlich die Öffnung eines 1.000 Jahre alten Sarkophags.

St. Johannis ist eine der ältesten Mainzer Kirchen und die nach dem Trierer Dom wohl zweitälteste erhaltenen Bischofskirche auf deutschem Boden. Der „Alte Dom“ diente als Krönungsort für die Könige Heinrich II. (1002) und Konrad II. (1024).

Der Vortrag „St. Johannis – Zum Stand der archäologischen Forschungen in einer der ältesten Mainzer Kirchen“ ist Teil der breit angelegten Vortragsreihe zur Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ und beginnt am Dienstag, 8. Oktober, um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51

Als das Industrie-Design zur Massenproduktion erfunden wurde – Sonderausstellung „bauhaus – form und reform“ ab 15.09.2019 im Landesmuseum Mainz

Landesmuseum Mainz feiert 100 Jahre Bauhaus. ©  Foto: Diether  v Goddenthow Sonderausstellung „bauhaus – form und reform“ startet am 15. September.
Landesmuseum Mainz feiert 100 Jahre Bauhaus. © Foto: Diether v Goddenthow
Sonderausstellung „bauhaus – form und reform“ startet am 15. September.

Die Ausstellung „bauhaus – form und reform“, die am 15.09.2019 bis zum 19. Januar 2020 im Landesmuseum Mainz ihre Pforten öffnet, schließt eine wichtig Lücke: Denn erstmals wird anhand ausgewählter Gebrauchsgüter „Dinge des Alltags“ die Entwicklung von kunsthandwerklicher und handwerklicher Herstellung hin zur bauhaus-intendierten industriellen Fertigung und Massenproduktion gezeigt.

Wer „Bauhaus“ verstehen möchte, kommt an der Mainzer Ausstellung „bauhaus – form und reform – von der reformbewegung des kunstgewerbes zum wohnen mit ikonen“ nicht vorbei. Denn selten wird vor dem Hintergrund der vielfältigen handwerklichen Wurzeln so unideologisch dargestellt, was Bauhaus im Kern war und bewirkt hat, nämlich eine kollektiv angelegte Lebensstil- und Geschmacksumschulung zum schnörkellosen, effizienten Nützlichkeits-Design (Industrie-Design) mit Auswirkungen in alle Bereiche des Lebens, Wohnens und der Kunst. Erst diese extreme  Vereinfachung (Kreis, Quadrat und Pyramide), Normung und Standardisierung von Produkten und die Möglichkeit ihrer Zerlegung in Einzelteile erlaubte eine preiswertere Industrie- und Retorten-Produktion von Alltagsgegenständen bis hin zum Hausbau (Plattenbau). Die  handwerkliche und kunsthandwerkliche Herstellung von Produkten wurde zusehends abgelöst, der Prozess dauert an bis heute, wo wir gleichzeitig das Aussterben alter Handwerke beklagen. Ob diese Walter Gropius letztlich wirklich so gewollt hatte und ob es ihm tatsächlich gelungen war, „die Kunst von der Industrialisierung zu emanzipieren und das Kunsthandwerk wiederzubeleben“ muss jeder Besucher für sich selbst entscheiden.

Die Ausstellung beleuchtet, worauf Bauhaus aufgebaut hat und zeigt so auch ausgesuchte Objekte nach Entwürfen von Henry van de Velde, „Sezessions-Schreibtisch“, 1899. Heinrich Ludwig Rohde (1683–1755), Schreibsekretär; sowie andere Highlights der Handwerkskunst, bevor Besucher die allmähliche Vereinfachung der "Dinge des Alltags" erleben können. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Die Ausstellung beleuchtet, worauf Bauhaus aufgebaut hat und zeigt so auch ausgesuchte Objekte nach Entwürfen von Henry van de Velde, „Sezessions-Schreibtisch“, 1899. Heinrich Ludwig Rohde (1683–1755), Schreibsekretär; sowie andere Highlights der Handwerkskunst, bevor Besucher die allmähliche Vereinfachung der „Dinge des Alltags“ erleben können. © Foto: Diether v Goddenthow

Unabhängig dieser Frage entwickelte sich die 1919 von Walter Gropius als Kunstschule in Weimar gegründete Bildungsstätte zu einer der einflussreichsten Gestaltungs- und Umdenkungs-Schmieden des 20. Jahrhunderts weltweit. „Ohne das Bauhaus wäre unser Verständnis von moderner Architektur und modernem Design heute ein  anderes“, ist sich Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE, sicher, „zugleich steht das Bauhaus als Bewegung auch im Zeichen des Weimarer Reformgedankens. Die Ausstellung berücksichtigt sowohl den handwerklich-künstlerischen Aspekt als auch die gesellschaftlichen Hintergründe gleichermaßen“.

Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz, ergänzt: „Wir zeigen, dass das Bauhaus weitaus mehr ist als geradlinige Formen und zeitloses Design. Die Ausstellung nähert sich dem Phänomen und der Wirkung des Bauhauses unter kultur-, zeit- und sozialgeschichtlichen Gesichtspunkten – und betritt damit zugleich Neuland in der Vermittlung der Thematik“, so Heide.

Ziel der Ausstellung im Landesmuseum Mainz ist es, die Bauhaus-Idee anhand von Alltagsgegenständen nach Entwürfen von Bauhaus-Meistern und -Schülern vorzustellen. In nur 14 Jahren – nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten löste sie sich 1933 zur Wahrung ihrer Ideale selbst auf – erlangte die legendäre Kunstgewerbeschule mit ihrer stilbildenden und reduzierten Formensprache eine solch enorme Bedeutung, dass der Begriff Bauhaus bis heute häufig mit der Moderne in Architektur, Design und Alltagsdingen gleichgesetzt wird. Klare Linien, rechte Winkel, Verzicht auf Ornamente, Funktionalität und serielle Fertigung sind die wesentlichen Merkmale, die mit der Marke Bauhaus verbunden sind. Vor allem die Massenproduktion von Alltagsgegenständen, die mit der Anpassung der Formen an die industrielle Fertigung möglich wurde, greift einen wichtigen Reformgedanken der Weimarer Zeit auf: die Lebensumstände von Menschen in der Industriegesellschaft zu verbessern.

Ein Herzstück des Bauhauses war die Herstellung von prototypischen Gebrauchsgegenständen für die serienmäßige industrielle Massenproduktion, hier symbolisch zu betrachten an entwickelten Gießformen für Ton- und Prozellanwaren für die Geschirrerstellung. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Ein Herzstück des Bauhauses war die Herstellung von prototypischen Gebrauchsgegenständen für die serienmäßige industrielle Massenproduktion, hier symbolisch zu betrachten an entwickelten Gießformen für Ton- und Porzellanwaren für die Geschirrerstellung. © Foto: Diether v Goddenthow

Die Ausstellung „bauhaus – form und reform“ präsentiert rund 150 Exponate aus verschiedenen Bauhauswerkstätten, darunter Hausrat, Möbel, Lampen sowie theoretische Schriften und Werbung aus der Zeit von 1900 bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Sonderschau zeigt zunächst die Entwicklung zur Bauhaus-Idee ausgehend vom Gedankengut des Deutschen Werkbundes und stellt diverse Handwerksbetriebe aus dem Mainzer Raum und dem heutigen Rheinland-Pfalz vor, die bereits im späten 18. Jahrhundert begannen, auf Manufakturarbeit umzusteigen und zu Vorreitern der industriellen Massenproduktion wurden. In der Ausstellung lässt sich die Entwicklung der Bauhaus-Idee von den Vorläufern bis zu ihrer Realisierung und ihrer Nachwirkung bis in die Gegenwart nachvollziehen. Die Besucherinnen und Besucher können den Wandel vom Handwerk bis zum Industriedesign miterleben und mehr über die Reformbewegung des Kunstgewerbes erfahren, die seit 1900 auch zu einer Reform des gesellschaftlichen Zusammenlebens wurde. „Die Ausstellung bietet darüber hinaus zum ersten Mal Gelegenheit, nicht nur das führende Mainzer Handwerk zu thematisieren, sondern auch die Position der Mainzer Kunstgewerbeschule in der Reformbewegung darzustellen“, erläutert Dr. Eva Brachert, die die Ausstellung gemeinsam mit Gernot Frankhäuser und dem Privatsammler Sebastian Jacobi kuratiert hat.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Werkstätten und Ateliers des Bauhauses – dort, wo sich alle Reformgedanken bündelten und Entwürfe für konkrete Massenprodukte entstanden sind. Die funktionale Gestaltung von Alltagsgegenständen aus Bereichen wie Tischlerei, Metallverarbeitung oder Keramikwerkstatt steht sinnbildlich für ein modernes, neues Leben nach dem Ersten Weltkrieg. Verschiedene prototypische Entwürfe aus den Bauhaus-Werkstätten wurden von unterschiedlichen industriellen Produzenten hergestellt und vermarktet. So zeigt die Ausstellung, dass sich die Bauhaus-Idee in einem zeitlosen Design ausdrückt, das alle Entwürfe miteinander verbindet. Dieses Design wird zum Ausdruck eines modernen Lebensstils, der in den 1920er-Jahren entsteht und sich heute als ein liberaler und weltoffener Stil fest in der modernen Gesellschaft etabliert hat.

Wunderbares zeitloses Bauhaus-Design. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Wunderbares zeitloses Bauhaus-Design. © Foto: Diether v Goddenthow

Rheinland-Pfälzische Privatsammlungen mit dem Schwerpunkt Bauhaus und zahlreiche Museen stellen Leihgaben zur Verfügung, ohne die eine Realisierung der Ausstellungsidee nicht möglich gewesen wäre. Hauptleihgeber der Ausstellung ist die Sammlung Sebastian Jacobi aus Bad Ems, der 36 Objekte aus dem Bauhaus-Umfeld beisteuert.
„bauhaus – form und reform. Von der Reformbewegung zum Wohnen mit Ikonen“ ist vom 15. September 2019 bis 19. Januar 2020 im Landesmuseum Mainz zu sehen.
Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig

 

Rahmenprogramm

Die Sonderausstellung „bauhaus – form und reform. von der reformbewegung zum wohnen mit ikonen“ wird begleitet von einem vielfältigen Rahmenprogramm – bestehend aus Führungen, Vorträgen, Fahrradtouren zu modernen Bauten in Mainz, Familienangeboten sowie After Work-Events wie einer Bauhaus-Filmnacht und Workshops mit Designern, Handwerkern und Künstlern.

führungen

Den Auftakt des Rahmenprogramms bildet eine öffentliche Führung durch die Sonderausstellung am 17. September um 18 Uhr, die nochmals am 5. und 26. November sowie am 10. und 17. Dezember und im neuen Jahr am 7. Januar angeboten wird (Kosten: Museumseintritt plus 2 Euro). Zudem vertiefen weitere Führungen einzelne Aspekte des Bauhauses: Am 19. Oktober steht um 17 Uhr das Thema „Dreimal klingeln zu Gast im Landesmuseum – eine Führung zum (bildungs)bürgerlichen bauhaus“ auf dem Programm (Eintritt frei; nähere Infos zu dem Format unter www.dreimalklingeln.de); Gernot Frankhäuser referiert am 10. November um 11 Uhr über „Neue Europäische Grafik – Die Bauhaus-Mappen“ und führt am 3. Dezember durch die Kabinettausstellung „Köpfe der 20er Jahre“. Darüber hinaus bietet das Landesmuseum Mainz Sammlerführungen für Familien und Erwachsene mit Sebastian Jacobi an (Die Termine: 19. Oktober, 30. November, 14. Dezember, 11. Januar 2020, jeweils um 15 Uhr (Kosten: Museumseintritt plus 2 Euro; Anmeldung unter anmeldung.muspaed@gdke.rlp.de). Spannende Einblicke versprechen zudem die Kuratorenführungen mit Dr. Eva Brachert am 27. Oktober und 24. November,

jeweils um 15 Uhr (Kosten: Museumseintritt plus 2 Euro; Anmeldung unter anmeldung.muspaed@gdke.rlp.de). Bei der Finissage am 19. Januar stehen ab 11 Uhr stündlich nochmals fünf Kurzführungen auf dem Programm (Eintritt frei).

vorträge

Das Rahmenprogramm hält auch drei spannende Vorträge bereit. Am 24. September spricht Dr. Benjamin Rux vom Lindenau-Museum um 18 Uhr über „Neue Europäische Grafik – Die bauhaus-Mappen“. Katharina Brellochs und Br. Stephan Oppermann OSB widmen sich am 15. Oktober um 18 Uhr dem bauhaus-Keramiker Theodor Bogler. Am 12. November ebenfalls um 18 Uhr beschäftigt sich Dr. Uta Schmitt aus Heidelberg mit dem Thema „Carl Flieger – vom Absolventen der Mainzer Kunstgewerbeschule zum bauhaus-Architekten“. Der Eintritt zu den drei Vorträgen ist frei.

fahrradtouren

Ein bisschen Bewegung gepaart mit kultureller Bildung versprechen die „fahrradtouren zu den bauten der moderne in mainz“ mit Dr. Frithjof Schwartz. Die Radler treffen sich am 21. September, 5. und 12. Oktober jeweils um 13 Uhr am Landesmuseum. Tickets gibt es über gaestefuehrung@mainzplus.com, telefonisch unter 06131-242827 oder im Landesmuseum. Alle Teilnehmer müssen ihr eigenen Fahrrad und einen Helm mitbringen. Der Besuch der Ausstellung ist im Preis inbegriffen.

familienprogramme

Selber gucken und selber machen lautet die Devise bei den drei Angeboten für Kinder und Familien. Am 22. September steht das beliebte Format „Kunst gucken – Die Kinderführung“ unter dem Motto „bauhaus für dich“ (Beginn: 15 Uhr). „bauhaus für alle“ heißt es am 6. Oktober beim Familiensonntag. Los geht es um 14.30 Uhr (Kosten: 1 Euro pro Person). Zudem hält das Familienprogramm noch die Veranstaltung „bauhaus für uns“ im Rahmen der Reihe „Offenes Atelier – die Mitmachwerkstatt“ am 9. November um 14 Uhr (Kosten: Museumseintritt plus 1 Euro) bereit.

after work – am ende der arbeitswoche ins museum

Abgerundet wird das Rahmenprogramm durch verschiedene Events am Ende einer Woche. Den Auftakt bildet die „film.ab.bauhaus“-Filmnacht am 20. September von 17 bis 22 Uhr. Bei Workshops mit Designern, Handwerkern und Künstlern können die Teilnehmer entdecken, wo das bauhaus in unserem Alltag auftaucht. Die Veranstaltung „mein bauhaus“ beginnt am 2. November um 17 Uhr. Spannende „blicke hinter die kulissen“ verspricht Filmemacher Utz Kastenholz, der am 29. November erläutert, wie er dem Phänomen Bauhaus in Rheinland-Pfalz auf die Spur kam. Im Rahmen der Veranstaltung wird es anschließend weihnachtlich, wenn der bauhaus-adventskalender-weihnachtsbaum mit Poesie und Prosa begrüßt wird. Beginn ist um 17 Uhr. Unter dem Motto „was bauhaus isst“ demonstriert Dr. Frithjof Schwartz am 10. Januar 2020 ab 17 Uhr an Toastern und anderen Haushaltsgeräten die Entwicklung des deutschen Ingenieurdesigns zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Beginn ist um 17 Uhr. An allen Abenden werden Kurzführungen durch die bauhaus-Ausstellung angeboten. Munkepunkes Bowlen- und Sektbar hat zu allen Terminen geöffnet. Es gilt der normale Museumseintritt, Getränke müssen extra bezahlt werden.

Anmeldung zu allen after work-Veranstaltungen unter anmeldung.muspaed@gdke.rlp.de

 

Katalog zur Ausstellung
unbedingt empfehlenswert zur Begleitung, Nacharbeit, aber auch zum Verschenken:

bauhaus – form und reform
von der reformbewegung zum wohnen mit ikonen
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.)
bearbeitet von Eva Brachert
192 Seiten, 154 Abbildungen
20 x 21 cm, gebunden
Erschienen im E.A. Seemann Henschel Verlag Leipzig
Museumsausgabe 25,00 Euro
ISBN: 978-3-86502-426-8

Walter Gropius gründete 1919 in Weimar die Hochschule für Kunst und Architektur, an der das Bauhaus-Design entstand. Der Katalog zur Sonderausstellung „bauhaus – form und reform“ zeigt, welche Vorläufer es gab und wie die Entwicklung der legendären Kunstgewerbeschule verlief. In der Publikation werden sowohl Alltagsgegenstände der bekannten deutschen Produktdesigner Wilhelm Wagenfeld und Marianne Brandt, als auch Objekte von Architekten und Designern wie dem Belgier Henry van de Velde oder dem Deutschen Egon Eiermann präsentiert.
Der Katalog enthält darüber hinaus Essays, die den Ursprung der Bauhaus-Idee skizzieren und weiterverfolgen bis zu den Wohn-Ikonen der Gegenwart. So werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Gestaltungsideen der vergangenen 100 Jahre in dem Bildband dargestellt, der auch als Begleitbuch in der Ausstellung gedacht ist.
Mit Objekten u. a. von: Alvar Aalto, Peter Behrens, Theodor Bogler, Marianne Brandt, Christian Dell, Erich Dieckmann, Egon Eiermann, Marguerite Friedlaender, Walter Gropius, Otto Lindig, Gerhard Marcks, Ludwig Mies van der Rohe, Oskar Schlemmer, Henry van de Velde, Wilhelm Wagenfeld.

„viele wege – ein ziel“ 50 Jahre Berufsverband Kunsthandwerk: Sonderausstellung im Landesmuseum Mainz

„viele wege – ein ziel“ 50 Jahre Berufsverband Kunsthandwerk: Sonderausstellung im Landesmuseum Mainz - Ausstellungs-Impression ©  Foto: Diether  v Goddenthow
„viele wege – ein ziel“ 50 Jahre Berufsverband Kunsthandwerk: Sonderausstellung im Landesmuseum Mainz – Ausstellungs-Impression © Foto: Diether v Goddenthow

Der Berufsverband Kunsthandwerk Rheinland-Pfalz feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen und zeigt aus diesem Anlass vom 10. September bis 3. November im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) die Sonderausstellung „viele wege – ein ziel“. Präsentiert wird zeitgenössisches Kunsthandwerk aus Rheinland-Pfalz mit ausgewählten Exponaten von 68 Gestaltern, von denen eine Vielzahl mit wichtigen Preisen des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden sind. „Wir wollen mit unserer Ausstellung visualisieren, was war, was ist und was die Zukunft bringt“, so der Vorsitzende des Berufsverbandes, Bernd Roeter.

Mit Kunsthandwerk den Alltag erleichtern, verschönern und beflügeln
Bei der Eröffnung am 8.September betonte Daniela Schmitt, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz, dass sich seit Gründung des Berufsverband Kunsthandwerk Rheinland-Pfalz e.V. (Bkrlp) vor 50 Jahren, im Jahr 1969 als Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betrat und die 68er Bewegung auf dem Höhepunkt war, auch im Handwerk sehr viel verändert habe. Die Jubiläums-Ausstellung „Viele Wege – ein Ziel“ zeige dies, auch neue Materialien und Materialmixe.
Es seien unsere Kunsthandwerker, die sowohl damals als auch heute auf beeindruckende Art und Weise ihre handwerklichen Fähigkeiten mit Design kombinieren und somit das tägliche Leben manchmal vereinfachten, gestalteten, aber auch schmückten und unseren Alltag in vielfacher Hinsicht erleichtern, verschönern und beflügeln, so die Staatssekretärin.

Landesmuseum guter Ort für Kunsthandwerk-Ausstellungen

Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz, betonte, dass das Jubiläum des Berufsverband Kunsthandwerk Rheinland-Pfalz e.V. ja nicht die erste Zusammenarbeit sei. Diese kunsthandwerklichen Ausstellungen seien im Landesmuseum gut aufgehoben, da sie, so Dr. Heide, viele verschiedene Anbindungen mit den Exponaten in praktisch allen Abteilungen und Sammlungsbereichen des Landesmuseums aufzeigten, nämlich: von der Steinzeit bis ins 20. Jahrhundert hinein, mit historischen Techniken und Anwendungen, „die teilweise auch heute immer noch genauso angewendet werden wie vor vielen Jahrhunderten“, so die Museumsdirektorin. Besucher fänden im Landesmuseum Mainz ebenso kunsthandwerkliche Beispiele, wie etwa, dass Mainz ein Zentrum des Möbelbaus im 18. Und 19. Jahrhundert gewesen sei, sowie Sammlungen zum Jugendstil, Höchster Porzellan und die Keramiksammlung des Landes Rheinland-Pfalz. Sie alle zeigten, so Dr. Heide, die vielfältigen Aspekte und Parallelen des alten und des modernen Kunsthandwerks. Und parallel zur Ausstellung „viele wege – ein ziel“ würde ab dem 15. September bis zum 19. Januar 2019 die Ausstellung „bauhaus – form und reform“ zum Jubiläum 100 Jahre Bauhaus präsentiert, „die die Entwicklung vom individuellen Handwerk zum Industrie-Design nachvollzieht“, und damit ähnliche Themen anspräche, wie die aktuelle „viele wege – ein ziel“.

Das Deutsche Kunsthandwerk zu einer echten Marke machen

Bettina Franz, Präsidentin des Bundesverband Kunsthandwerk e.V. (BK), zeigte auf, dass die einfache Gleichung „Handwerk plus Kunst gleich Kunsthandwerk“ heute wohl nicht mehr aufginge. Bei der Frage aber, was denn Kunsthandwerk sei, müsse man mindestens bis ins deutsche Mittelalter zurückblicken. In dieser Zeit fände man „Handwerker, die die Luxusbedürfnisse weltlicher und geistlicher Herren befriedigten“ und die „sich noch ganz unbestraft als Künstler fühlen konnten“. Die Künstler seien stolz gewesen auf ihre handwerklichen Fähigkeiten und ihr handwerkliches Wissen, “dessen Geheimnisse sie eifersüchtig hüteten, damit sie nicht von anderen gestohlen wurden. Das Problem der Werksspionage gab es damals schon.“

Begriff aus der Zeit des Mittelalters?

Aus dieser Zeit des Mittelalters würde der Begriff des Kunsthandwerks wohl herrühren, „den die deutsche Handwerksordnung überhaupt nicht kennt.“ „Auch ansonsten weiß ihn so recht niemand zu schätzen oder einzuschätzen, weder die Museumsleute noch die Galeristen, weder die Wissenschaftler, und am allerwenigsten die Kunsthandwerker selbst“. Die BK-Präsidentin bedauerte, dass es in Deutschland nicht wirklich gelungen sei, „das deutsche Kunsthandwerk zu einer echten Marke auszubauen“.
So müsse „der Begriff des Kunsthandwerks immer wieder neu erläutert und definiert und die Auseinandersetzung um die Qualität der kunsthandwerklichen Produkte immer wieder geführt werden“, so Franz, die unterstrich, dass dies kaum besser geschehen könne, als mit kunsthandwerklichen Ausstellungen „wie die, die heute eröffnet wird“.
Die Jubiläumsausstellung „Viele Wege – ein Ziel“ zeige „das funktionale Schöne in all seinen Facetten und mache einmal mehr deutlich, dass Kunsthandwerk aus wahrer Könnerschaft resultiert, einer Könnerschaft, die aus der Meisterschaft meisterhafter Beherrschung des Materials resultiert, in Kombination in der perfekten Anwendung der handwerklichen Techniken sowie der herausragenden Gestaltungs- und Innovations-Kraft des Kunsthandwerks“, so die BK-Präsidentin. Sie wies darauf hin, dass diese hohe Könnerschaft heutzutage in der Regel durch eine umfassende handwerkliche Ausbildung und ein anschließendes Designstudium und immer wieder und vor allem auch durch eine langjährige Praxis erworben werde.

Die unerträgliche Arroganz  „der“ Mainstream-Kunstszene gegenüber Kunsthandwerk

Umso empörter zeigte sich die langjährige ehemalige Leiterin des Keramikmuseums Westerwald in Höhr-Grenzhausen, Monika Gass, über die Arroganz so mancher Vertreter der zeitgenössischen Kunstszene gegenüber dem Kunsthandwerk. Als aktuelles Beispiel spießte sie den abschätzigen Mainstream-Beitrag zur Ausstellung der im Kölner Museum für Angewandte Kunst (MAKK) auf. Dieser hatte am 2.9.2019 die mit dem „Manufactum Staatspreis NRW 2019“ ausgezeichneten Kundhandwerker-Arbeiten im Kölner Stadtanzeiger nicht nur mit der abschätzigen Überschrift: „Ausstellung im Kölner MAKK – Unvermeidlicher Kitsch und Tinnef im Großformat“ abgewertet, sondern darüber hinaus den Kunsthandwerkern generell die Berechtigung abgesprochen, im Museum Angewandte Kunst Köln auszustellen.

Die Gefahr  zunehmenden Wegfalls manueller Fertigkeiten im Vereinfachungswahn der Digitalisierung

Tanja Corbach mit ihrem "Thron für Lauscher", Beton und Keramik. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Tanja Corbach mit ihrem „Thron für Lauscher“, Beton und Keramik. © Foto: Diether v Goddenthow

Die Kunsthandwerkerin Tanja Corbach, warnte in ihren hervorragenden Beitrag eindringlich vor einem weiteren Wegfall von Handarbeit. „Die dramatischen Folgen und Auswirkungen dieser Verarmung von Handlungen“ seien „noch gar nicht erfasst“. Höchstwahrscheinlich befänden „wir uns kollektiv noch in der Rauschphase mit dieser jungen Droge“, und zusehends drohe „das Begreifen, jene vielschichtige, entwicklungsfördernde Handlung, unserem Lerninstrumentarium und unserem Leben verloren zu gehen“. Es ginge nicht allein dabei um das Kunsthandwerk, denn „die Fähigkeit, mit den jeweiligen Materialien durch Wissen und Handwerk mit einem ästhetischen Anspruch zu arbeiten, eröffnet Räume, die weit über das Werkstück hinausgehen“, erläuterte Corbach und sprach darüber, wie „in der Auseinandersetzung mit handwerklichen Arbeitsprozessen Haltungen vom eigenen Körper zur Arbeit geschult und Aufmerksamkeit, wie Motorik ausgebildet“ werden. Mit der Verarmung der Handgriffe in der Welt der Erwachsenen, so Corbach weiter, verkümmere „die Fähigkeit, sich Handlungen und Handlungsweisen abzuschauen und dadurch einfach und auf organische Weise zu lernen“. „Auch die stetige Wiederholung von Handgriffen“ sei „eine unterschätzte Kraft“, so die Kunsthandwerkerin. In der Verstetigung verlangsame sich die Zeit, in der Wiederholung ernähre sich die Vertrauensbildung in die eigenen Fähigkeiten, so Corbach, die in diesem Zusammenhang dem Satz „ In der Ruhe liegt die Kraft“ nochmal eine ganz andere Bedeutung zuspricht. Denn diese Ruhe, die handgemachten Werken zu finden ist, „ist eine Qualität, die aussendet und Raum gibt.“ Das Kunsthandwerk böte „ein Refugium an altem Wissen, das dringend erkannt, gestärkt und bewahrt werden muss“, forderte die Kunsthandwerkerin.

Die kunsthandwerklichen Werte um das schöpferische und manuelle Tuen müssten stärker wieder in den Alltag verankert werden. So erzählten Kunsthandwerker*innen „von dem Wissen um geschulte Handgriffe, Materialien und den Prozessen, die Zeit brauchen, um reifen zu können. Sie erzählen von einer Ästhetik, die den Alltag durchdringt, und mitten im Leben der Schönheit Zeit und Raum schenkt. In diesem Sinne erzählt das Kunsthandwerk Geschichten mit Antworten auf die Fragen, was für ein aufrichtiges und in lebensbejahenden Werten verankertes Sein und Wirken, wirklich wichtig ist.“, so Corbach, die einer kunsthandwerklichen Auseinandersetzung mit Recht einen bewusstseinsschulenden Gehalt zuschreibt.

Zur Ausstellung:

Ausstellungs-Impression ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Ausstellungs-Impression © Foto: Diether v Goddenthow

Gerade in Zeiten der Digitalisierung nimmt die Wertschätzung von Kunsthandwerk wieder zu. Mehr und mehr wird erkannt, dass zur Veredelung einfacher Materialien wie Holz, Metall oder Keramik zu gebrauchstauglichen Gegenständen ein hohes Maß an gestalterischer Erfahrung erforderlich ist. Wichtig sind dafür die besondere Herangehensweise, der sehr materialbezogene Herstellungsprozess und der individuelle Denkansatz, die bei Werken der Angewandten Kunst zu der spezifischen Gestaltungsqualität führen.

Verschiedene Teilbereiche grenzen sich ab: „einst“ zeigt einige Exponate verstorbener Gestalter*innen, die für das Land bedeutend waren; „jetzt“ präsentiert einen Querschnitt des aktuellen kunsthandwerklichen Schaffens im Lande; „mixed media“ beleuchtet die spannenden Möglichkeiten von Materialkombinationen in Objekten der Angewandten Kunst; unter „ausgezeichnet“ sind 29 Preisträger*innen aus Rheinland-Pfalz versammelt, die mit wichtigen Preisen des Landes ausgezeichnet wurden; im Bereich „öffentlich“ sind beispielhafte Arbeiten des Sektors Kunst am Bau vereinigt; schließlich zeigt „studien“ noch nicht realisierte, aber denkbare Projekte zum Thema Kunst im öffentlichen Raum. Zur Ausstellung „viele wege – ein ziel“ erscheint ein bebilderter Katalog mit 140 Seiten spannender Information, der im Museumsshop des Landesmuseums zum Preis von 20,- Euro erhältlich ist.

Die Ausstellung wird von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm begleitet.

Ein besonderes Highlight ist der Kunsthandwerkermarkt „vom Feinsten!“. Am Wochenende des 5. und 6. Oktober, jeweils von 10 bis 18 Uhr, wird hochwertiges Kunsthandwerk und Design präsentiert. Zahlreiche Gastaussteller*innen aus anderen Bundesländern runden das Bild ab.

Darüber hinaus steht am Dienstag, 29. Oktober, eine Podiumsdiskussion in Zusammenarbeit mit dem Werkbund Rheinland-Pfalz zum Thema „LebensWert? Gute Gestaltung im Alltag“ auf dem Programm. Während der Ausstellungsdauer wird eine große Zahl von Führungen durch Mitglieder des Berufsverbandes angeboten. Eine spannende Möglichkeit mit Kunsthandwerker*innen ins Gespräch zu kommen.

Das Rahmenprogramm in der Übersicht: Kunsthandwerkermarkt „vom Feinsten!“, 5. + 6. Oktober 2019 Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51, 55116 Mainz Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr / Eintritt frei Podiumsdiskussion „LebensWert?- Gute Gestaltung im Alltag“, 29. Oktober 2019, Zusammen mit dem Werkbund Rheinland-Pfalz Landesmuseum Mainz, Große Bleiche 49-51, 55116 Mainz
Beginn: 18 Uhr / Eintritt frei

In der Ausstellung finden Führungen mit verschiedenen Schwerpunkten durch Mitglieder des Berufsverbandes Kunsthandwerk statt.

Museumseintritt
Eine Terminübersicht in der Anlage.

Tag der Musik im Landesmuseum Mainz beim großen Sommerfest der Klassik am 1. September

DownloadEin ganzer Tag im Zeichen der Musik: Die Landesstiftung Villa Musica lädt am kommenden Sonntag, 1. September, zum „Tag der Musik“ im Landesmuseum Mainz ein. Sieben Stunden Klassik non stop mit dem fantastischen Nachwuchs der Stiftung und renommierten Gästen bei freiem Eintritt. Das Programm beginnt um 11 Uhr auf der Außenbühne. Um 11:30 Uhr eröffnet Staatssekretär Dr. Denis Alt als Vorstandsvorsitzender der Villa Musica die neue Saison. Danach wird überall musiziert: im idyllischen Innenhof, vor den Römersteinen in der Steinhalle und vor den Kunstwerken in den Sammlungen. Im Forum spielt die Freie Bühne Neuwied ein Kindermusical. Im Museumscafé kann man sich stärken und ganz entspannt der Musik lauschen. Auf dem Innenhof geben Werke von Ludwig van Beethoven den Ton an. Die Gurfinkel Brüder aus Israel spielen Auszüge aus Anatevka. Das Notos Quartett aus Berlin ist mit Klavierquartetten von Mozart, Schumann und Dvořák zu hören. Prof. Alexander Hülshoff, der Künstlerische Leiter der Villa Musica, spielt in der Steinhalle Beethoven und eine Uraufführung des israelischen Komponisten Eliav Kohl. Das Programm endet gegen 18 Uhr mit Beethovens Septett.

Landesmuseum Mainz: Das Reisekönigtum des Mittelalters und seine Paläste – ausgewählte Herrschaftsorte des 8. bis 12. Jahrhunderts am Beispiel Ingelheims

© GDKE Rheinland-Pfalz – Landesmuseum Mainz (Foto: Ursula Rudischer)
© GDKE Rheinland-Pfalz – Landesmuseum Mainz (Foto: Ursula Rudischer)

Mobilität gehört zu den wichtigsten Themen unserer Zeit, aber auch schon im Früh- und Hochmittelalter waren Kaiser und Könige erstaunlich mobil. Sie reisten viel, richteten Hoftage aus, veranstalteten Reichsversammlungen sowie Synoden und wählten sich dafür Orte der Macht aus, die dem politischen Geschäft eine oft beeindruckende Bühne gaben. So entstanden in ihrem Herrschaftsraum – der gerade im heutigen Rheinland-Pfalz sein Zentrum hatte – Pfalzen und Königshöfe, auf denen sich die Herrscher samt Hof und Entourage bevorzugt aufhielten.

Der Mittelalter-Archäologe Holger Grewe beleuchtet in einem Vortrag „Der charismatische Ort. Das Reisekönigtum des Mittelalters und seine Paläste“ am 27. August um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) ausgewählte Herrschaftsorte des 8. bis 12. Jahrhunderts und zeichnet am Beispiel Ingelheims nach, wie diese Paläste genutzt wurden: von den Reichsversammlungen Ludwigs des Frommen über die Festtags-Pfalz der Ottonen bis zum Gefängnis für den entmachteten Kaiser Heinrich IV.

Seit der Karolingerzeit wurden speziell für das Reisekönigtum überall im Land prachtvoll ausgestattete Paläste gebaut, die sich durch kostbaren Bauschmuck oder durch technische Innovationen zu gewaltigen Herrschaftszeichen entwickelten. Gerade die Kaiserpfalz in Ingelheim, die – dank Überlieferungsglück – eine lange Forschungsgeschichte hat, gewährt aufgrund neuer archäologischer Entdeckungen in den letzten 15 Jahren besonders anschaulich einen Blick ins Mittelalter.

Mit diesem hochinteressanten Thema setzt die GDKE – rund ein Jahr vor Beginn der großen Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“ – ihre breit angelegte Vortragsreihe fort.

Der Vortrag beginnt am Dienstag, 27. August, um 18 Uhr im Landesmuseum Mainz. Der Eintritt ist frei.

Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51

Die nächsten Vorträge dieser Reihe:
Dienstag, 10.9.19, 18 Uhr: „Auf den Schultern von Riesen“
Dienstag, 22.10.19, 18 Uhr: Aufstieg aus Ruinen?
Mo/Di, 4./5.11.19: Tagung „Frauen in den mittelalterlichen Städten am Rhein“
Montag, 4.11.19, 18 Uhr: Rollen und Handlungsspielräume
Dienstag, 19.11.19, 18 Uhr: Niedergang des Kaisertums?