Kategorie-Archiv: Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Mit Wiesbadener Biennale startet Hessisches Staatstheater in die neue Spielzeit 2016/17 in Wiesbaden

vektorMit der Wiesbadener Biennale eröffnet das Hessische Staatstheater die neue Spielzeit 2016/17 und wagt den Aufbruch in die Zukunft.

Unter dem Titel „This is not Europe“ präsentiert die Wiesbaden Biennale vom 25.8. bis 4.9.2016 über zwanzig internationale Avantgarde-Künstlerinnen und Künstler, Kollektive und Ensembles, die mit unterschiedlichsten künstlerischen Strategien Narrationen von Europa schaffen.

Das Festival zeigt neun Gastspiele auf allen Bühnen des Staatstheaters, darunter eine Uraufführung, eine Europa-Premiere und zahlreiche Deutschland-Premieren. Zugleich produziert das Festival erstmals in seiner Geschichte Neuproduktionen. Im Programmschwerpunkt „Asyl des Müden Europäers“ entwickeln internationale Residenzkünstler zehn eigens für Wiesbaden entwickelte Projekte an unterschiedlichsten Orten in der Stadt. Die Wiesbaden Biennale versteht sich als Fortschreibung des traditionsreichen Festivals „Neue Stücke aus Europa“. Mit Maria Magdalena Ludewig und Martin Hammer übernimmt eine junge Generation die kuratorische Leitung und konzeptionelle Ausrichtung.

Das Programmheft der Wiesbaden Biennale als Download finden Sie hier.

ERÖFFNUNGSPREMIERE DER SPIELZEIT 2016.2017 DER OPER »DIE FLEDERMAUS«

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ERÖFFNUNGSPREMIERE DER SPIELZEIT 2016.2017 DER OPER
»DIE FLEDERMAUS«
Johann Strauß (1825 – 1899)

Premiere am 16. September 2016 um 19:30 Uhr im Großen Haus // die beiden nächsten Vorstellungstermine sind am 18. & 21. September jeweils um 19:30 Uhr

In der Eröffnungspremiere der Spielzeit 2016.2017 »Die Fledermaus« wird »heute show«-Comedian Lutz van der Horst sein Bühnendebüt geben: In der Rolle des Frosch mischt er das Personal der Operette auf. Als Eisenstein ist Peter Bording in einer seiner Paraderollen (u. a. auch an der Komischen Oper Berlin, Essen, Tokio) zu erleben. Netta Or ist Rosalinde (in dieser Partie u. a. auch an der Opéra National du Rhin, Straßburg). Als Falke debütieren zwei junge Sänger des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Benjamin Russell (u. a. in »Boris Godunow« und »Die Soldaten«) und Alexander Knight (German-Australian Opera Grant-Gewinner 2016). Auch die Adele ist für Gloria Rehm (in Wiesbaden zuletzt Marie in »Die Soldaten« und Adina in »Der Liebestrank«), Stella An (Gretel, Despina in »Così fan tutte«) und Katharina Konradi (Morgana in »Alcina«, Nannetta in »Falstaff«) ein Rollendebüt. Romina Boscolo und Silvia Hauer alternieren als Prinz Orlofsky, Stephanos Tsirakoglou ist Gefängnisdirektor Frank, Erik Biegel Dr. Blind, Aaron Cawley und Richard Furman alternieren als Alfred.
Die Musikalische Leitung liegt bei Michael Helmrath (in Wiesbaden u. a. »Hänsel und Gretel«, ab 2016.2017 Generalmusikdirektor des Theaters Nordhausen) und Lynn Kao (»Der Graf von Luxemburg« und das Ballett »Weltenwanderer«).

Musikalische Leitung Michael Helmrath / Lynn Kao Inszenierung Gabriele Rech Bühne Dieter Richter Kostüme Susanne Füller Chor Albert Horne Licht Andreas Frank Choreografie Myriam Lifka Dramaturgie Katja Leclerc

Gabriel von Eisenstein Peter Bording Rosalinde Netta Or Frosch Lutz van der Horst Frank Stephanos Tsirakoglou Prinz Orlofsky Romina Boscolo / Silvia Hauer Alfred Aaron Cawley / Richard Furman Dr. Falke Benjamin Russell / Alexander Knight Dr. Blind Erik Biegel Adele Gloria Rehm / Stella An / Katharina Konradi Ida Felicitas Geipel

Chor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Hessisches Staatsorchester Wiesbaden

Das Hessische Staatstheater Wiesbaden geht in die Sommerpause

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Das Hessische Staatstheater Wiesbaden verabschiedet sich am 10. Juli nach der zweiten Spielzeit der Intendanz Uwe Eric Laufenbergs in die Sommerpause.

Die beliebtesten Produktionen 2015.2016
Zu den beim Publikum beliebtesten Produktion der erfolgreichen Spielzeit 2015.2016 zählten in der Sparte Oper »Hänsel und Gretel«, »Madama Butterfly«, »Otello« und »Così fan tutte«. Die höchste Auslastung im Schauspiel verzeichneten »Dr. med Hiob Prätorius«, »Der ideale Ehemann«, »Kafka / Heimkehr«, »Buddenbrooks« sowie »Mutter Courage und ihre Kinder«. Der beliebteste Ballettabend war »Spannweiten«. Im Jungen Staatstheater besuchten die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer, neben dem Weihnachtsmärchen »Das doppelte Lottchen«, die Produktionen »Katers Kuchen«, »Der verborgene Schatz« und »Mio, mein Mio«. Die bestbesuchten Produktionen des Jungen Staatsmusicals waren »Non(n)sens« und »Frühlings Erwachen«.
Das Musical-Gastspiel der »Bar jeder Vernunft« aus Berlin mit »Cabaret« war an allen vier Abenden ausverkauft.

Spielzeitstart mit Wiesbaden Biennale & Theaterfest
Die Spielzeit 2016.2017 beginnt mit der Wiesbaden Biennale. Festivalzeitraum ist der 25. August bis 4. September. Am 3. September findet das traditionelle Theaterfest statt.

Vorverkaufsstart der Weihnachtsproduktion »Der Zauberer von Oz« beim Theaterfest
Beim Theaterfest am 3. September beginnt der Vorverkauf für das diesjährige Familienstück »Der Zauberer von Oz«.

Sommeröffnungszeiten der Theaterkasse, des Abobüros & des Gruppenbüros

Die Theaterkasse ist bis einschließlich Sonntag, den 10. Juli, geöffnet und kehrt in diesem Jahr wegen der Wiesbaden Biennale (25. August bis 4. September) schon früher als sonst aus der Sommerpause zurück. Sie öffnet bereits am Donnerstag, den 18. August.

Das Abobüro und das Gruppenbüro machen ab Samstag, den 16. Juli, Ferien und öffnen wieder am Montag, den 8. August.

Sommerpause der Theaterkasse unter www.staatstheater-wiesbaden.de durchgehend erhältlich.

WIESBADEN BIENNALE STARTET IM ALTEN GERICHT MIT AUFBAU DER AUSSTELLUNG VON THOMAS BELLINCK

altesgericht450Das Alte Gericht wird während der Wiesbaden Biennale die Ausstellung „Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo (Haus der europäischen Geschichte im Exil) des belgischen Künstlers Thomas Bellinck beherbergen. Der Starschuss für die Aufbauarbeiten fiel am Montag, als ein Sattelschlepper mit den Exponaten aus Athen und drei weitere LKWs mit  Ausstattungsmaterial in der hessischen Landeshauptstadt eintrafen.

Thomas Bellinck – Das Museum: Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo. Eine Produktion von Robin vzw. und dem Koninklijke Vlaamse Schouwburg in Koproduktion mit Wiesbaden Biennale und Onassis Cultural Center. © Hessisches Staatstheater
Thomas Bellinck – Das Museum: Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo. Eine Produktion von Robin vzw. und dem Koninklijke Vlaamse Schouwburg in Koproduktion mit Wiesbaden Biennale und Onassis Cultural Center. © Hessisches Staatstheater

“Das Alte Gericht ist ein idealer Ort für das “Museum” von Thomas Bellinck und wir freuen uns sehr, daß wir das Gebäude für ein Kunstprojekt der Wiesbaden Biennale nutzen dürfen” erklärt Maria Magdalena Ludewig, die zusammen mit Martin Hammer das Festival kuratiert.

Der belgische Künstler Thomas Bellinck ist einer der zwölf international renommierten Residenzkünstler, die an zehn verschiedenen Orten in Wiesbaden neue Projekte erarbeiten. Seine utopische und mittlerweile doch so erscheckend reale Vision vom Untergang Europas war zuvor auf dem Fast Foreward Festival in Athen zu sehen.

Auf allen vier Ebenen – vom Erdgeschoss bis zum Dach – wird er für die Wiesbaden Biennale das Alte Gericht als Museum bespielen, u.a. mit Exponaten die er eigens für Wiesbaden und Athen neu entwickelt hat. Ab 25. August können die Besucher das Gebäude durchstreifen. Im „Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo“, dem Haus der europäischen Geschichte im Exil, lässt Thomas Bellinck die alte Idee vom vereinten Europa noch einmal aufleben, als wäre sie längst vergangen.

Da Besucher im „Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo“ nur einzeln eingelassen werden,  ist die Platzkapazität begrenzt. Tickets sollten möglichst frühzeitig an der Theaterkasse reserviert werden.

Ab dem 25. August macht die Wiesbaden Biennale die hessische Landeshauptstadt zum Schauplatz von Performances, Installationen und internationalem Schauspieltheater. Unter dem Titel „This is not Europe“ präsentiert das Festival bis 4. September über zwanzig internationale Avantgarde-Künstlerinnen und Künstler, Kollektive und Ensembles, die mit unterschiedlichsten künstlerischen Strategien Narrationen von Europa schaffen.

Siehe auch: Biennale holt Europäische Künstler nach Wiesbaden 

Der Ticket-Vorverkauf läuft seit Montag, 25.April 2016
Programm wiesbaden_biennale_2016_programm

WIESBADEN-PREMIERE DER URAUFFÜHRUNG »ODYSSEE_21« am 3. Juli – u. in Darmstadt am 14. Juli

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Partizipationsprojekt des Hessischen Staatsballetts
Premiere in Wiesbaden am 3. Juli um 19:30 Uhr im Großen Haus // Premiere in Darmstadt am 14. Juli

Für »Odyssee_21« lud das Hessische Staatsballett Menschen jeden Alters, jeglicher Herkunft und unterschiedlichster Lebenshintergründe ein, sich tänzerisch dem Thema der Heimatlosigkeit zu widmen. Sowohl Umsiedelnde und Weitgereiste als auch Festverwurzelte trafen sich in zwei Probenphasen in Darmstadt und Wiesbaden, um mit Ballettdirektor Tim Plegge und den choreografischen Mitarbeiterinnen Nira Priore Nouak und Valérie Sauer ein Stück zu erarbeiten.

Eine lange gemeinsame Reise durch die Spielzeit 2015.2016 liegt hinter den über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wenn sie am Ende in Wiesbaden und Darmstadt gemeinsam auf der Bühne stehen. Ein Abend über das Reisen, das Ankommen und die zunehmende Schwierigkeit, die eigene Heimat zu definieren.
Choreografie Tim Plegge in Zusammenarbeit mit Nira Priore Nouak & Valérie SauerDramaturgie Josefine Sautier

Weitere Information: http://www.staatstheater-wiesbaden.de

WIESBADEN-PREMIERE DER URAUFFÜHRUNG »ODYSSEE_21«

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WIESBADEN-PREMIERE DER URAUFFÜHRUNG
»ODYSSEE_21«
Partizipationsprojekt des Hessischen Staatsballetts

Premiere in Wiesbaden am 3. Juli um 19:30 Uhr im Großen Haus // Premiere in Darmstadt am 14. Juli

Für »Odyssee_21« lud das Hessische Staatsballett Menschen jeden Alters, jeglicher Herkunft und unterschiedlichster Lebenshintergründe ein, sich tänzerisch dem Thema der Heimatlosigkeit zu widmen. Sowohl Umsiedelnde und Weitgereiste als auch Festverwurzelte trafen sich in zwei Probenphasen in Darmstadt und Wiesbaden, um mit Ballettdirektor Tim Plegge und den choreografischen Mitarbeiterinnen Nira Priore Nouak und Valérie Sauer ein Stück zu erarbeiten.

Eine lange gemeinsame Reise durch die Spielzeit 2015.2016 liegt hinter den über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wenn sie am Ende in Wiesbaden und Darmstadt gemeinsam auf der Bühne stehen.
Ein Abend über das Reisen, das Ankommen und die zunehmende Schwierigkeit, die eigene Heimat zu definieren.
Choreografie Tim Plegge in Zusammenarbeit mit Nira Priore Nouak & Valérie SauerDramaturgie Josefine Sautier

Salón Tango mit Live-Musik des »Cuarteto Rotterdam« am 2. Juli – Milonga – Ein Abend zum Zuschauen, Zuhören & Tanzen

adults dancing bachata together i Fotolia © JackF
adults dancing bachata together i Fotolia © JackF

Am Samstag, den 2. Juli, begrüßt Tanz-Legende Gabriel Sala zum letzten Salón Tango mit Live-Musik vor der Sommerpause. Ab 21:45 Uhr beginnt der Einlass ins Theaterfoyer. Bis in die Nacht kann bei Musik des »Cuarteto Rotterdam« getanzt oder auch nur zugehört und zugeschaut werden.

Das »Cuarteto Rotterdam« gilt als eines der besten europäischen Tango-Ensembles. Ihre Konzerttätigkeit führte die Musikerinnen und Musiker von Paris, Istanbul, Zürich und Amsterdam bis nach Buenos Aires.

Traditionsbewusst bringen sie die fröhlicheren Tangos der »Guardia Vieja« mit einer unglaublichen Leichtigkeit auf die Bühne. Das Goldene Zeitalter des Tangos der 40er Jahre präsentieren sie im kompakten Quartett-Klang mit den Highlights der großen Orchester à la Di Sarli, Troilo, D’Arienzo, Pugliese oder Salgán. Dem anspruchsvollen Tango Nuevo Astor Piazzollas fühlen sie sich so verbunden, dass die tief empfundene Melancholie und Komplexität dieser Musik immer spürbar ist. Auf der Suche nach dem »neuen Tango« des 21. Jahrhunderts, präsentieren sie in ihrem Konzert- & Tanzprogramm argentinische und europäische Tango-Kompositionen der Gegenwart.

Die klassische Formation des Quartetts mit Bandoneón, Violine, Piano und Kontrabass verspricht ein Klangerlebnis mit Esprit, Phantasie und Erfahrung sowie eine Tangowelt voller Emotionen.

»Salón Tango«
Samstag, 2. Juli 2016
Ab 21:45 bis 1:00 Uhr
Foyer
Eintritt 14 Euro

„Wagners Ring an einem Abend“ setzt fulminanten Schluss-Akkord bei den Internationalen Wiesbadener Maifestspielen 2016

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Hatten  „Die Soldaten“ das Publikum  zum Festspiel-Auftakt  mit ihrem Ausflug in eine  destruktive Welt der Kriege auf allen Ebenen tief erschüttert, so bewegte  Loriots „Wagners Ring an einem Abend“ nun humoristisch die Seelen der Maifestspiel-Freunde zum fulminanten Abschluss der Internationalen Maifestspiele 2016 am Sonntagabend im Großen Haus. In die Rolle von Loriot, alias Vico von Bülow, war Uwe Eric Laufenberg, im Hauptberuf Theaterintendant, geschlüpft. Auf einem rosa – nicht Loriot-grünem – Sofa sitzend, las und moderierte von Bülows „Meisterschüler“ mit schmunzelnder Stimme, gekonnt prononciert, die einleitenden Handlungserzählungen der Szenen des von 16 auf 3,5 Stunden „zusammengedampften“ Rings. Getragen wurde die grandiose Aufführung, ein Galakonzert, vom überragenden Spiel des Hessischen Staatsorchesters unter Leitung des Generalmusikdirektors Zsolt Hamar und der internationalen künstlerischen Besetzung, allen voran: Catherine Foster als Brünnhilde, Andreas Schager als Siegfried, Richard Furman als Siegmund, Samuel Youn als Wotan, Doris Stoffel als Waltraute, Katharina Konradi, Marta Wryk und Silvia Hauer als Rheintöchter und viele Superstimmen mehr  Diese Sängerinnen und Sänger sind, so konnte man erfahren,  bereits für die kommende Maifestspiel-Saison 2017 gebucht, die ganz im Zeichen :  »Ring des Nibelungen« steht,

Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden, Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters, Ingmar Jung, Staatssekretär des Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, danken allen die am Erfolg der Maifestspiele Beteiligten. Diether v. Goddenthow © massow-picture
Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden, Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters, Ingmar Jung, Staatssekretär des Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, danken allen die am Erfolg der Maifestspiele Beteiligten. Diether v. Goddenthow © massow-picture

Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden, dankte nach der Vorstellungen den Künstlerinnen und Künstlern und allen vor und hinter der Bühne und in der Verwaltung, die am Gelingen dieser Maifestspiele, „dem absoluten Höhepunkt im Kulturleben unserer Stadt“, mit „hochklassigen, berührenden und herausfordernden Aufführungen“ beigetragen haben. Staatssekretär Ingmar Jung gratulierte allen Mitwirkenden der diesjährigen Internationalen Maifestspiele „zu einer ausgezeichneten Festspielsaison“. Große Gastspiele der Oper, des Schauspiels und des Balletts hätten die vergangenen vier Wochen ebenso geprägt wie überragende Eigenproduktionen, so der Staatssekretär des Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Dafür stünden beispielsweise insbesondere die Eröffnungspremiere „‘Die Soldaten‘ oder die Uraufführung ,Agota‘“. Viel Zeit zum Ausruhen gäbe es jedoch wohl nicht, so Jung, denn „Mit der ,Wiesbaden Biennale‘ steht vor der nächsten Spielzeit 2016/17 noch ein weiteres wichtiges Festival im August an, zu dem ich ebenfalls viel Erfolg wünsche.“ Die nun mit Loriots Ring zu Ende gegangenen Maifestspiele machten richtig Lust auf die nächsten Maifestspiele 2017.

Überaus erfolgreiche Maifestspiele 2016

Wie das Hessische Staatstheater meldet, hätten 22.000 Zuschauerinnen und Zuschauer die 48 Aufführungen der Internationalen Wiesbadener Maifestspiele 2016 besucht, was ein großartiger Erfolg sei. .

Besonders beliebt beim Publikum waren demnach die Opern »Der fliegende Holländer« und »Così fan tutte«, »Die Macht des Schicksals« und die Produktion der Komischen Oper in Berlin »Eine Frau, die weiß, was sie will«. In der Sparte Schauspiel verzeichneten das Gastspiel des Berliner Ensembles und des Wiener Burgtheaters »Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße«, »Liebe. Trilogie meiner Familie 1« des Hamburger Thalia Theaters und »Die Reise nach Petuschki«, ebenfalls vom Burgtheater Wien kommend, besonders viele Zuschauerinnen und Zuschauer. Dies gilt ebenfalls für die Ballettabende »Last Work« der Batsheva Dance Company aus Tel Aviv und Martin Schlaepfers »7« des Balletts am Rhein. Den Abschluss der Internationalen Maifestspiele bildet am Sonntagabend »Loriot: Wagners Ring an 1 Abend« vor ausverkauftem Haus.

Die Internationalen Maifestspiele 2017 stehen ganz im Zeichen des »Ring des Nibelungen«: Wagners vierteiliges Hauptwerk wird, besetzt mit internationalen Starsängerinnen und -sängern, in zwei kompletten Zyklen zur Aufführung kommen. Für das Wagner-Konzert zur festlichen Eröffnung am 30. April 2017 kehrt Catherine Foster gemeinsam mit Klaus Florian Vogt und René Pape zurück auf die Bühne des Großen Hauses. Patrick Lange, ab der Spielzeit 2017.2018 Generalmusikdirektor in Wiesbaden, wird am Dirigentenpult stehen.

Mit weiteren Gala-Aufführungen der Opernproduktionen des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden sind Maria Bengtsson, Gerald Finley, Catherine Foster, Gerd Grochowski, Evelyn Herlitzius, Johannes Martin Kränzle, Hanna-Elisabeth Müller, Michael Nagy, Albert Pesendorfer und Andreas Schager zu erleben.

Der Vorverkauf für einige Veranstaltungen, u .a. zwei komplette »Ring«-Zyklen, der Internationalen Maifestspiele 2017 hat bereits begonnen. Karten für alle Vorstellungen sind ab Februar 2017 erhältlich.

Das Gesamtprogramm der Internationalen Maifestspiele wird im Februar 2017 bekanntgegeben.

www.staatstheater-wiesbaden.de

»DER LIEBESTRANK« PREMIERE DER NEUINSZENIERUNG am 16. Juni 2016 im Hessischen Staatstheater Wiesbaden

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»DER LIEBESTRANK«
Gaetano Donizetti (1797 – 1848)

Premiere am 16. Juni 2016 um 19:30 Uhr im Großen Haus // die beiden nächsten Vorstellungen sind am 19. & 22. Juni jeweils um 19:30 Uhr

Donizettis »Liebestrank« ist die romantischste aller komischen italienischen Opern des 19. Jahrhunderts. Ein naiver Bursche verliebt sich – zunächst unglücklich –  in eine gut situierte, aber kapriziöse Schönheit. Zusammen mit dem Macho Belcore, dem alten Schwindler Dulcamara, dessen Liebestrank die Melodien perlen lässt, und dem agilen Chor bilden sie das Personal für einen turbulenten Opernabend. In der Inszenierung von Regisseur Jim Lucassen dürfen die handelnden Personen einige Abgründe von Starallüren, Promiklischee und Diventemperament lustvoll ausagieren.

Der australische Dirigent David Kram, der die Belcanto-Aufführungspraxis direkt an den Quellen studiert hat, übernimmt die Musikalische Leitung. Ein Höhepunkt der Kabinett-stückchen der Oper: Nemorinos berühmte Klage-Arie »Una furtiva lagrima«, die Tenor Ioan Hotea beim wichtigsten internationalen Gesangswettbewerb Operalia 2015 in London mit zum Sieg verhalf. Neben ihm singen außerdem Gloria Rehm (u. a. Marie in »Die Soldaten«) alternierend mit Silvia Micu, Patrick Carfizzi (u. a. MET New York), Christopher Bolduc (u. a. Guglielmo in »Così fan tutte«), Stella An (u. a. Gretel, Despina in »Così fan tutte«) sowie der Chor des Hessischen Staatstheaters.

Musikalische Leitung David Kram Inszenierung Jim Lucassen Bühne & Kostüme Marc Weeger,Silke Willrett Licht Ralf Baars Chor Albert Horne Dramaturgie Regine Palmai

Adina Gloria Rehm / Silvia Micu Nemorino Ioan Hotea Belcore Christopher Bolduc Dulcamara Patrick Carfizzi Gianetta Stella An
Chor & Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
Hessisches Staatsorchester Wiesbaden

Weitere Informationen: http://www.staatstheater-wiesbaden.de

Last Work – Ohad Nahars sensationelle Choreographie für Frieden und Freiheit Israels – Premiere im Großen Haus des Wiesbadener Staatstheater

Last Work. Choreographie von Ohad Naharin. Foto Gadi Dagon, © Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Last Work. Choreographie von Ohad Naharin. Foto Gadi Dagon, © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Sie rennt und rennt und rennt und tritt doch auf der Stelle. Die junge Frau mit Pferdeschwanz im blauen Kleid am hinteren Rand des Tanzgeschehens ist während der gesamten Dauer der Vorstellung ganz für sich allein in Bewegung und kommt doch nicht vom Fleck. Ihr unendlicher Lauf scheint als  Sinnbild für ein Israel, dem Heimatland der Tanzproduktion LAST WORK der Batsheva Dance Company, zu stehen, in dem politisch und gesellschaftlich unaufhörlich viel in Bewegung ist, ohne jedoch die Verhältnisse wirklich zu verändern. Die anderen Tänzerinnen und Tänzer Ohad Naharins Choreographie „Last Work“, welches bei der gestrigen Premiere im Großen Haus des Hessischen Staatstheaters mit frenetischem Applaus und Standing Ovations gefeiert wurde, wirken gleichfalls traumatisiert: Ihr Tanz erzählt wohl vom zwangsläufig schmerzhaften Verlust und der Veränderung der ursprünglichen Ideale des seit Jahrzehnten von Kriegen, Raketenangriffen und Terrorismus erschütterten jüdischen Staates im Nahen Osten.

Ohad Naharin polarisiert gern, und das ist ihm und seiner Truppe einmal mehr gestern in Wiesbaden herausragend gelungen, wobei der „Guru des modernen Tanzes“  betont, nicht politisch zu arbeiten. Mit seiner Batsheva Dance Company hat Ohad Naharin eine komplett neue Bewegungssprache entwickelt: „Gaga“. Dabei handelt es sich um eine innovative Bewegungssprache, die einen bewussten Umgang mit der Empfindung und ihrem Zugang zur Bewegung in den Mittelpunkt stellt. Diese Methode ist nicht nur die vorherrschende Trainingsmethode der Batsheva-Tänzerinnen und –Tänzer, sondern hat inzwischen weltweit ihre Anhängerschaft gefunden.

Im Kern der „Gaga-Tanzmethode“ soll die Bewegung des Körpers als menschlichste und ergreifendste Ausdrucksform der darstellenden Künste erforscht und vorangebracht werden, was zu sensationellen, fast nicht mehr darstellbaren Einzel- und Gruppen-Figuren führt. Mal in Slow-Motion-Manier, mal mit Breakdance-Elementen, mal als Menschen „ohne Knochen“ oder als „Schwarmbildner“ verstehen die Batsheva-Tänzerinnen und –Tänzer Zustände von Freude, Schmerz, Aufbruch, Wahnsinn und animalischer Leidenschaft als reinen Zustand des Seins im eigenen Körper zu transportieren, sowohl separat als auch gemeinsam, mal als Menschenknäuel, mal als Truppe , mit- und gegeneinander.

Last Work. Choreographie von Ohad Naharin. Foto Gadi Dagon, © Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Last Work. Choreographie von Ohad Naharin. Foto Gadi Dagon, © Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Als alles auf die rasante Schluss-Szene hinausläuft, mutet die Kulisse durch dezente Maschinengewehrsalven, weiße Flagge und ein aus Klebeband improvisiertes Zelt doch recht militärisch an. Dieses letzte Bühnenbild symbolisiert wohl, dass der Frieden, insbesondere in Israel, immer auch militärisch verteidigt werden muss. Die durch Gewaltereignisse kollektiv erfahrene Nötigung zu potentiell permanenter erhöhter Wehrhaftigkeit zur Verteidigung von Frieden und Freiheit scheint schließlich der kleinste gemeinsame Nenner zu sein, der die Menschen Israels verbindet, dramaturgisch dargestellt durch ein Klebeband, mit dem alle Tänzerinnen und Tänzer in der Schluss-Szene zu einer „Schicksalsgemeinschaft“ verbandelt werden.

Diether v.Goddenthow

Die nächste Aufführung findet im Rahmen der Internationalen Maifestspiele statt am heutigen Donnerstag,  19.05.2016, von 19.30 bis 20.35 Uhr  im Großen Haus des Hessischen Staatstheater Wiesbaden.

Weitere Infos  zu Last Work
Informationen zu den Internationalen Maifestspielen: