Kategorie-Archiv: Hessisches Landesmuseum Wiesbaden

„Vom Wert des Wasser – alles im Fluss?“ – Naturwissenschaftliche Betrachtungen der Wasserstadt Wiesbaden im Museum Wiesbaden vom 22.04.2022 bis 5.02.2023

Ein Highlight der Ausstellung  "Vom Wert des Wassers. Alles im Fluss?" ist ein naturnahes Diorama, für das das Präparatorenteam des Museums fünf Meter Rheinufer mit Tieren und Pflanzen ins Museum geholt hat. "Die Naturvielfalt im und am Wasser kann zudem auch in Aquarien, Fotografien und Modellen erforscht werden", so Kurator Dr. Hannes Lerp beim Presserundgang. .Sogar Kleinstlebewesen können bestaunt werden, entweder in überlebensgroßen Modellen oder  in Vergrößerung unter dem Mikroskop. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ein Highlight der Ausstellung „Vom Wert des Wassers. Alles im Fluss?“ ist ein naturnahes Diorama, für das das Präparatorenteam des Museums fünf Meter Rheinufer mit Tieren und Pflanzen ins Museum geholt hat. „Die Naturvielfalt im und am Wasser kann zudem auch in Aquarien, Fotografien und Modellen erforscht werden“, so Kurator Dr. Hannes Lerp beim Presserundgang. .Sogar Kleinstlebewesen können bestaunt werden, entweder in überlebensgroßen Modellen oder in Vergrößerung unter dem Mikroskop. © Foto: Diether v. Goddenthow

Anlässlich des Wiesbadener Jahrs des Wassers nähert sich das Museum Wiesbaden in zwei Sonderausstellungen, einmal aus naturwissenschaftlicher und zum anderen aus künstlerischer Perspektive, dem Thema Wasser. Den Auftakt macht nun die naturwissenschaftliche Schau „Vom Wert des Wassers. Alles im Fluss?“ vom 22. April 2022 bis zum 5. Februar 2023, die die Bedeutung des Wassers für die Stadt Wiesbaden von der Frühzeit bis heute in seinen unterschiedlichsten Vorkommen, Verwendungsformen und Bedeutungen facettenreich beleuchtet und Denkanstöße gibt, wie künftig mit dem wertvollen, zumeist  im Untergrund verborgenen  Nass nachhaltiger umgegangen werden könnte /sollte, damit auch weiterhin alles im guten Fluss bleibt.

Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden; ""Exemplarisch wird Wasser als zentralesLebenselement und kostbare Ressource erlebbar."  © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden; „“Exemplarisch wird Wasser als zentralesLebenselement und kostbare Ressource erlebbar.“ © Foto: Diether v. Goddenthow

2016 haben die Vereinten Nationen ja die 17 Nachhaltigkeitsziele beschlossen mit einer Laufzeit von 15 Jahren in der man die Ziele, also bis 2030, erreichen will. Und das Ziel Nummer 6 sei sauberes Trinkwasser, so Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. Obgleich sauberes Trinkwasser erst einmal völlig verständlich klinge, wäre das bei genauerer Hinterfragung, „was das eigentlich genau meint“ doch eine sehr abstrakte Aussage und man käme ins Grübeln und zu Fragen wie: „Was ist eigentlich Wasser? Wo befindet sich Wasser? Wozu dient Wasser? Waser als Lebenselement? Wer lebt alles im Wasser? Um dann am Ende die Frage zu stellen: Ist denn tatsächlich alles im Fluss? Oder was müssen wir tun, damit alles im Fluss bleibt oder auch wieder in Fluss kommt?“, so Henning. „Diese fünf Fragen wollen wir mit dieser Sonderausstellung aus naturwissenschaftlicher Sicht diskutieren“ erklärt der Museumsdirektor auf dem heutigen Pressegespräch. Diese Ausstellung sei eine der großen Hauptausstellungen, mit dem das Museum am Wiesbadener Wasserjahr teilnimmt.

Ein maßstabsgerechtes Modell der Wiesbadener Innenstadt verortet nicht nur die sprudelnden Thermalquellen und das städtische Kanalnetz. Die  Besucher  können unter anderem hier anhand eines Touchscreen monitor per Fingerdruck entdecken, wo an welchen Stellen Bäche unter der Stadt verlaufen. © Foto: Heike v. Goddenthow
Ein maßstabsgerechtes Modell der Wiesbadener Innenstadt verortet nicht nur die sprudelnden Thermalquellen und das städtische Kanalnetz. Die Besucher können unter anderem hier anhand eines Touchscreen monitor per Fingerdruck entdecken, wo an welchen Stellen Bäche unter der Stadt verlaufen. © Foto: Heike v. Goddenthow

Und wenn von der Stadt Wiesbaden mit ihren 27 Thermalquellen und 55 vom Taunus her kommend, zumeist unterirdisch verlaufenden Bächen ganz selbstverständlich von der Wasserstadt am Rhein gesprochen werde, dann gehörten hierzu auch „die Pferdejäger, die schon in der letzten Eiszeit an den heißen Quellen auftankten“ genauso wie 8000 Jahre später die Römer, oder im 19. Jahrhundert die Kaiserliche Kurstadt, aber auch Persönlichkeiten wie den Pionier der Chemie Carl Remigius Fresenius(1818 – 1897), der die Wasser-Analytik hier in Wiesbaden erfunden und die Basis für sämtliche Wasseranalysen bis zum heutigen Tag geschaffen hat, so Henning.

Die Naturvielfalt im undam Wasser kann auch in Aquarien, Fotografien und Modellen erforscht werden. Hier ein Flusskrebs in einem Aquarium. © Foto: Heike v. Goddenthow
Die Naturvielfalt im undam Wasser kann auch in Aquarien, Fotografien und Modellen erforscht werden. Hier ein Flusskrebs in einem Aquarium. © Foto: Heike v. Goddenthow

Ein wesentliches Ziel der Ausstellung sei das Thema Wasser auch als identitätsstiftende Klammer für Wiesbaden neu zu entdecken und mehr ins Bewusstsein zu rücken, was Wasser mit Wiesbaden zu tun habe, so Kurator Dr. Hannes Lerp. Die Ausstellung thematisiere zudem wichtige Zukunftsfragen, insbesondere über den steigenden Wert des Wasser vor dem Hintergrund des Klimawandels, wachsender Boden-Versiegelungen und der Agrarindustrialisierung. „Wir wollen zeigen welche Entwicklungen bevorstehen und wie nachhaltiges Handeln zum Schutz des Wassers beiträgt und hilft, damit alles im Fluss bleibt“, so der Kurator.

Auf 800 Quadratmetern zeichnet die Ausstellung facettenreiche Einblicke in die Geschichte der Wasserstadt Wiesbaden, alles sehr allgemeinverständlich und didaktisch gekonnt für Groß und Klein aufbereitet.

Eine Ausstellung für die ganze Familie
Junge Gäste können die Ausstellung selbständig erkunden – geleitet vom Riesen Ekko, einer Wiesbadener Sagengestalt. Die Entdeckungstour spürt den Fragen nach: „Was ist Wasser?“, „Wo ist Wasser und wozu dient es?“, „Wer lebt im Wasser?“ und führt dabei zu vielen Mitmachstationen. An Mikroskopen können kleinste Wasserlebewesen entdeckt werden, mit einer Murmelbahn wird der Weg des Wassers in der Stadt gefolgt. Ein großer Touchscreen gibt Auskunft über die Bäche von Wiesbaden und eine Rätselwand verrät einiges über Wiesbadener Wasserbesonderheiten.

Ein multimedialer Rundgang in der Museums Wiesbaden App begleitet die Schau.

Katalog

Zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiger Katalog (HG: Museum Wiesbaden, ISBN 978–3–89258–140–6, 12,– Euro an der Museumskasse).

Schirmherr der Ausstellung ist der Wiesbadener Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende.

Die Ausstellung wird gefördert durch die BRITA GmbH, das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, den Nassauischen Verein für Naturkunde und die Alfred-Weigle-Stiftung Wiesbaden.

ARTE ist Medienpartner der Ausstellung.
Eröffnung am Donnerstag, 21. Apr. 2022 von 19 — 21 Uhr. Hierzu kostenfreie Tickets über: tickets.museum-wiesbaden.de

Ort:
Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden
www.museum-wiesbaden.de

Wiesbadener Jahr des Wassers eröffnet – Einweihung Speer des Ekko – 150 Programmpunkte – Museum Wiesbaden mit zwei Ankerausstellungen Wasser im Jugendstil

Ein Trommelwirbel zum Auftakt des Wiesbadener Jahrs des Wassers am 22. März 2022 auf dem Kochbrunnenplatz. Hinten links ist die Speer-Installation erkennbar.  © Foto Heike v. Goddenthow
Ein Trommelwirbel zum Auftakt des Wiesbadener Jahres des Wassers am 22. März 2022 auf dem Kochbrunnenplatz. Hinten links ist die Speer-Installation erkennbar. © Foto Heike v. Goddenthow

Mit der Einweihung der Installation „Speer des Riesen Ekko“  starteten gestern am 22.3.2022 bei herrlichem Wetter Oberbürgermeister Gerd Uwe Mende, Projektleiter Dr. Thomas Weichel und Museumsdirektor Dr. Andreas Henning das „Wiesbadener Jahr des Wassers“ auf dem Kochbrunnenplatz.

„Heute ist der internationale Weltwassertag, das ist auch der Grund, warum wir das Datum gewählt haben“, so der Oberbürgermeister.. Wiesbaden sei eingebettet zwischen den Taunusquellen und den Flüssen Rhein und Main mit den seit der Römerzeit bekannten Quellen, „den unsere Stadt den Wohlstand verdankt. Dazwischen mit Bächen als Lebensadern und Wasserspielen und Brunnen als Anziehungs- und Beziehungspunkten, und vieles was uns selbstverständlich erscheint, ist keineswegs selbstverständlich“, so Mende. Die Grundidee vor zwei sei es gewesen, „das Thema Wasser teils als identitätsstiftende Klammer für Wiesbaden neu zu entdecken.“ Corona war immer wieder der Grund dafür, das Projekt zu verschieben. Aber wir haben stets weitergemacht, was aus heutiger Perspektive gut war, freut sich Mende. So ging es ers t im Herbst 21  richtig los. Da wurde das Projektbüro von Dr. Thomas Weichel mit Angeboten, sich zu beteiligen, förmlich überschüttet. „Statt der ursprünglich einmal anvisierten 15 Veranstaltungen haben wir inzwischen fast 150 Einzelveranstaltungen, die wir so nicht erwartet hatten“, verkündet der OB ganz begeistert. Man habe hierdurch ein rundes und ganz tolles Programm. Als Folge des Anmeldebooms sei das Programmheft nunmehr eher zu einem 170seitigen starken Buch und deswegen  nicht termingerecht fertig geworden.

Oberbürgermeister Gert Uwe Mende hat bei seiner Begrüßung noch eine Überraschung parat: Jeder Besucher erhält  einen, in symbolisch blau gehaltene Regen-Schirm . © Foto Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Gert Uwe Mende hat bei seiner Begrüßung noch eine Überraschung parat: Jeder Besucher erhält einen, in symbolisch blau gehaltene Regen-Schirm . © Foto Diether v. Goddenthow

Zu den zentralen Partnern gehöre das Wiesbadener Museum, welches zum Jahr des Wasser zwei wunderbare Ausstellungen vorbereitet habe, die zu einem Kern im Jahr des Wassers würden. Weitere Partner seien die Kirchen, eine Moschee, Schulen, zahlreiche Vereine und Institutionen, aber auch viele Künstlerinnen und Künstler, Galerien und viele mehr, so der Oberbürgermeister. Zudem werde eine ganze Reihe von Ausstellungen und Veranstaltungen von der Stabsstelle und den städtischen Ämtern, insbesondere dem Umweltamt und dem Kulturamt durchgeführt. Zudem kämen Unterstützungen von den Hochschulen Rhein-Main und Fresenius, „was unser Projekt noch einmal aufgewertet“ habe, unterstreicht Mende und lobt den „Vater des Projektes“ Dr. Thomas Weichel, „ohne den wir hier heute nicht stünden“. Die Stabsstelle mit Thomas Weichel habe versucht, das Thema Wasser in der Stadt populär zu machen, die Politik davon zu überzeugen, dass wir das machen, das wir das gut finden“, so der Oberbürgermeister lobend.

Wiesbadens heiße Quellen wussten schon Kelten und Römer zu schätzen. (siehe auch Keltenland Hessen – Im Spannungsfeld der Kulturen im SAM) © Foto Diether v. Goddenthow
Wiesbadens heiße Quellen wussten schon Kelten und Römer zu schätzen. (siehe auch Keltenland Hessen – Im Spannungsfeld der Kulturen im SAM) © Foto Diether v. Goddenthow

Am Ende sei es gelungen, so der OB, eine solche thematische Breite der Veranstaltung zu erhalten, „dass diese den Ansatz des Jahres des Wasser widerspiegelt“. Das sei das Ziel und der Plan gewesen, dass neben der Darstellung der natürlichen Rahmenbedingungen und der Geschichte, insbesondere eine Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft stattfindet. Das Jahr des Wassers solle eine Aufforderung an die Stadtgesellschaft sein, sich diesen Aufgaben zu stellen, so Mende. Denn gerade eine Stadt, die so eng mit dem Wasser verknüpft sei wie Wiesbaden, solle mit forschen und innovativen Projekten vorangehen. „Aus diesem Jahr des Wassers erwächst der Auftrag gegenüber Stadt und unseren Kindern, sorgsam mit dem Gut Wasser umzugehen.“, hofft der Oberbürgermeister

Die Legende mit dem „Speer des Riesen Ekko“

Installation Speer des Ekko. © Foto Heike v. Goddenthow
Installation Speer des Ekko. © Foto Heike v. Goddenthow

Nach seinen einleitenden Worten kam Mende gemeinsam mit Dr. Thomas Weichel und Dr. Andreas Henning zur Einweihung der Installation „Speer des Riesen Ekko. Mit diesem Speer habe nunmal der Legende nach in Wiesbaden wassermäßig alles begonnen. Der Speer reflektiere die Geschichte dazu, so der Oberbürgermeister, der diese kurz zusammenfasste: „Der Legende nach wurde der gutmütige Riese Ekko von einem Drachen gereizt- Der Drache verschwand in der Erde. Bei der Verfolgung des Drachen stürzte Ekko und formte dabei mit seinen Fingern die Taunustäler und entdeckte mit seinen  unfreiwillig in die Erde einschlagenden Speer  die heißen Quellen direkt nebenan. So ginge jedenfalls die Geschichte, die viele Wiesbadener Grundschulkinder lernten, so Mende und wies auf das seit vielen Jahren wunderbare Heimatkundebuch zu dieser Geschichte von Jürgen Heller hin.

(v.l.) Dr. Thomas Weichel, Initiator u. Leiter der Stabsstelle, Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Dr. Andreas Henning, Direktor des Hessischen Landesmuseums Wiesbaden, enthüllten die  blauen  runden Bänke, die als Symbol einer Quelle  den "Speer des Riesen Ekko" einschließen. © Foto Diether v. Goddenthow
(v.l.) Dr. Thomas Weichel, Initiator u. Leiter der Stabsstelle, Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Dr. Andreas Henning, Direktor des Hessischen Landesmuseums Wiesbaden, enthüllten die blauen runden Bänke, die als Symbol einer Quelle den „Speer des Riesen Ekko“ einschließen. © Foto Diether v. Goddenthow

Diesen Speer des Riesen Ekko hat  Thomas Weichels Team wiederentdeckt und zum Symbol des Wiesbadener Jahr des Wassers gemacht, weswegen der Speer sich auch im Logo zum Aktionsjahr wiederfände. Vor allem dankte der OB  dem Bauunternehmen Brömer & Söhne für  Fundament und Fertigbetonteile, der Stahlbaufirma Huhle für den gesponserten 12 Meter hohen Speer, dem Gartenbaubetrieb Held für seine Pflasterarbeiten sowie der Wiesbadener Jugendwerkstatt. Diese habe  die sehr aufwändigen Gussformen für die Fertigbetonteile des Fundaments hergestellt.

Die in blau gehaltenen, um den „Speer des Riesen Ekko“ rund herum geschlungenen  Bänke hat sich Dr. Thomas Weichel  ausgedacht. Sie sollen die sprudelnde Quelle symbolisieren und zugleich zum Verweilen einladen.

Die Installation soll, so der Oberbürgermeister, ein Jahr stehen bleiben und dann vielleicht weiterwandern. Interessenten gäbe es, sowie auch viele Gelegenheiten, die Geschichte des Riesen Ekkos zu erzählen vom Riesen, der einst die Grundlagen für Wiesbadens Aufstieg legte. Das wäre auch ein schönes neues Highlight  für die Stadtführer.

Wasser habe auch „immer unsere Wirtschaft angetrieben, nicht nur den Kurbetrieb, sondern eben auch ganz real viel mechanische Mühlen im heutigen Stadtgebiet.“, so Mende. Wasser sei also gerade für Wiesbaden mehr als nur die chemische Verbindung H2O.. Wasser sei für diese Stadt identitätsstiftend, so der Oberbürgermeister, der mit einem Zitat aus Europäischen Wasserrahmrichtlinien schloss: „Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss“

Wasserblaue Schirme für alle. Dr. Thomas Weichel verteilt das Überraschungsgeschenk, mit dem ein wenig Werbung für das Wasser-Aktionsjahr gemacht werden soll. © Foto Diether v. Goddenthow
Wasserblaue Schirme für alle. Dr. Thomas Weichel verteilt das Überraschungsgeschenk, mit dem ein wenig Werbung für das Wasser-Aktionsjahr gemacht werden soll. © Foto Diether v. Goddenthow

Für den Fall, dass es an diesem Tag geregnet hätte, hatte das Rathaus vorgesorgt und ausreichend Schirme mitgebracht. Bei diesem herrlichen Wetter war Regenschutz zwar nicht nötig. So dienten die wasserblauen Schirme als Überraschungsgeschenk für die Anwesenden,  die, wenn es hoffentlich bald mal wieder regnet, diese blauen Schirme benutzen, um auch  “ immer wieder Werbung für das „Jahr des Wassers zu machen“.

Zwei  Anker-Ausstellungen zum Wasserjahr  im Museum Wiesbaden 

„Vom Wert des Wasser – Alles im Fluss?

Museumsdirektor Dr. Andreas Henning. © Foto Diether v. Goddenthow
Museumsdirektor Dr. Andreas Henning. © Foto Diether v. Goddenthow

Museumsdirektor Dr. Andreas Henning skizzierte die beiden Ausstellungen im Hessischen Landesmuseum, einmal ab 13. April 2022 in der Naturhistorischen Abteilung: „Vom Wert des Wasser – Alles im Fluss? Unter anderen zeigt ein 3 x 3 Meter großes Stadtmodell die zahlreichen Wasserflüsse der Hessenmetropole. Damit solle einmal mehr deutlich gemacht werden, „wie viel Wasser eigentlich in dieser Stadt anwesend ist, größtenteils unterirdisch“, so Henning. Und nur selten gelange das Wasser an die Oberfläche, weswegen wir uns vielleicht auch mal die Frage stellen sollten, wie wir einen Ansatz oder weitere Ansätze finden, „dieses Wasser ans Tageslicht zu holen, um gewissermaßen damit die Innenstadt weiter zu beleben“, so der Museumsdirektor. Das Lebenselement Wasser zur Belebung dieser Innenstadt sichtbarer zu machen, sei „ein Denkanstoß, den wir mit dieser Ausstellung geben wollen“.

„Wasser im Jugendstil – Heilsbringer oder Todesschlund“ ab 13.Mai 

Kochbrunnen Wiesbaden © Foto Diether v. Goddenthow
Kochbrunnen Wiesbaden © Foto Diether v. Goddenthow

Wasser sei natürlich auch schon immer unser aller Imaginationsraum, so der Museumsdirektor. Ein besonderer Kulminationspunkt dieses Imaginationsraums Wasser seien der Jugendstil und der Symbolismus am Ende des 19. bzw. zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Deswegen werde das Museum Wiesbaden ab 13. Mai 2022 seine zweite große Ausstellung zum Thema Wasser dem Wasser als Imaginationsort für die Künstlerinnen und Künstler des Jugendstils widmen: Wasser im Jugendstil – Heilsbringer oder Todesschlund“. „Es wird die erste große Ausstellung sein, die wir nach der Schenkung Neess zu diesem Thema machen werden. Durch Corona sei vieles ins Hintertreffen geraten. Das müsse jetzt nachgeholt werden. So werde das Museum Wiesbaden künftig jedes Jahr aus dem Jugendstil ein Thema spielen wollen, „weil wir als Stadt Wiesbaden auf der internationalen Landkarte des Jugendstils nunmehr mit einer der europäischen Spitzenkollektionen verankert sind, die jetzt dauerhaft hier in Wiesbaden beheimatet ist“, freut sich der Museumsdirektor.

Hier weitere Informationen und Details zu allen 150 Angeboten im Wiesbadener Jahr des Wasser

Tipp
wie-das-wasser-zur-kunst-wird160In der Kunstarche e.V.  /Stadtarchiv am 27. März – 10. Juni
Gruppenausstellung
Aqua – wie aus Wasser Kunst wird

Verlängert bis 26. Juni 22 – Alles! 100 Jahre Jawlensky in Wiesbaden – 17.09.2021 bis 27.03.2022

Alexej Jawlensky inmitten seiner Freunde 1924 Wiesbaden. Foto Alexej von Jawlensky Archiv S._A. Locarno
Alexej Jawlensky inmitten seiner Freunde 1924 Wiesbaden. Foto Alexej von Jawlensky Archiv S._A. Locarno

Zur Feier des Geburtstags des Expressionisten am 13. März 2022 verlängert das Museum Wiesbaden seine aktuelle Gesamtschau der Jawlensky-Bestände bis zum 26. Juni 2022!

Die große  Jubiläumsausstellung  „Alles! 100 Jahre Jawlensky in Wiesbaden“, vom 17. 09.2021 bis 27.03.2022 im Hessischen Landesmuseum Wiesbaden, präsentiert erstmals in der Geschichte des Museums die komplette Jawlensky-Sammlung und damit auch 100 Jahre Museumsgeschichte. Obendrein vermittelt sie die Entwicklung von 100 Jahren Klassischer Moderne aus der Perspektive Jawlenskys  und zeigt ihn als einen  der Söhne dieser Stadt. Als besonderes Highlight erhält das Museum das  in der Schweiz angesiedelte Alexej-Jawlensky-Archiv und avanciert damit bis 2025 zum  wichtigsten Jawlensky-Forschungsstandort weltweit. 

Wenn man  _Alexej Jawlenskys Lebenslauf anschaue, sei sein Umzug nach Wiesbaden wohl kaum vorherbestimmt gewesen,  so Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. Geboren 1864 in Russland, dort in St. Petersburg die Akademie besucht, in München im Umfeld des Blauen Reiters die Malerei revolutioniert und zu einem der Hauptprotagonisten der Klassischen Moderne aufgestiegen, im Schweizer Exil für sich das serielle Kunstprinzip entdeckt und damit Kunstgeschichte geschrieben,  war Jawlenskys  Entscheidung, 1921  nach Wiesbaden überzusiedeln, wohl eher dem Zufall guter Werkverkäufe  geschuldet.  Wiesbaden war damals eine Stadt der Avantgarde. Die große Ausstellungstournee mit Werken von Jawlensky, die 1920 /1921 mit Stationen in Berlin, Hamburg, Hannover, München und Frankfurt am Main durch Deutschland tourte, hatte hier 1921 die sensationellste Station. An keiner anderen Station hat Jawlensky so viele Werke verkaufen können wie in der damaligen Kunstmetropole Wiesbaden. 20 Werke hatten hier neue Eigentümer gefunden. Seine damalige Agentin Emmy Scheyer sprach nicht ganz ohne Stolz vom „Jawlenskyfimmel“, so der Museumsdirektor. Deswegen lag es nah, dass sich der Künstler die Stadt Wiesbaden, die spätestens seit Fjodor Dostojewskis Roman Der Spieler in ganz Russland bekannt war, nach einer derartig positiven Resonanz seiner Bilder anschauen musste.

Der Nassauische Kunstverein, der von 1854 bis 1929 die Wiesbadener Bildergalerie begründet hatte, und die Kunstabteilung für das Museum Wiesbaden nach dessen Eröffnung 1915 leitete, suchte ihm eine Wohnung. So konnten seine Familie, Helene und Andreas Nesnakomoff-Jawlensky, im Frühjahr 1922 aus Ascona hierher umziehen, wo man, so Dr. Hennig, zuvor mit Marianne Werefkin in einer nicht wenig verwickelten Beziehung gelebt hatte.

Ausstellungs-Impression-Alles! 100-jahre-Alexej von Jawlensky in Wiesbaden. © Foto Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression-Alles! 100-jahre-Alexej von Jawlensky in Wiesbaden. © Foto Diether v. Goddenthow

Dies ist eine von 30 Jawlensky-Geschichten, die in der Ausstellung flankierend erzählt werden und zum besonderen Konzept gehören, das als Grundstruktur durch alle 16 Räume führt. So werden die 111 Jawlensky-Werke umrahmt von 30 spannenden Jawlensky-Geschichten. Biografische Ereignisse und Einblicke in die Freundschaften des Malers in Wiesbaden reihen sich an die Aufarbeitung museumsgeschichtlicher Erfolge und Skandale der Nachkriegszeit. Die Jawlensky-Arbeiten werden diesmal nicht wie sonst im Museum Wiesbaden üblich nach den Lebensorten des Künstlers (München, Schweiz, Wiesbaden) oder nach Gattungen (Köpfe, Landschaft, Stillleben) präsentiert, sondern strikt nach ihrem Erwerbungsdatum von 1922 bis heute 2021. Mit jedem Werk, das ins Haus gekommen ist, war es im Folgenden möglich, weitere Jawlensky-Bezüge zur Kunstgeschichte, aber auch zur Biografie zu erforschen und vermitteln. „Damit sieht jede Besucherin und jeder Besucher physisch beim Durchgehen durch die Ausstellung die Jawlensky-Sammlung über die Jahrzehnte hinweg wachsen, wodurch wir“, so Dr. Roman Zieglgänsberger, Kustos Klassische Moderne am Museum Wiesbaden und Kurator der Ausstellung, „über den eigenen Tellerrand hinausblicken und ganz im Allgemeinen die Institution Museum mit seinen vier Kardinalaufgaben thematisieren: Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln.“

Zugleich wird die eigene Jawlensky-Sammlung mit ausgewählten Werken der Klassischen Moderne des Sammlungsbestandes konfrontiert – von Wassily Kandinsky, Paul Klee, Franz und Maria Marc, Gabriele Münter oder Marianne von Werefkin bis hin zu Georg Meistermann oder Rupprecht Geiger. Die Ausstellung endet mit einem Raum zum Alexej von Jawlensky-Preis, der erstmals 1991 an Agnes Martin vergeben wurde und den Frank Stella für 2022 mit großer Freude angenommen hat.

Weltweit bedeutendste Jawlensky-Sammlung
Der Werkkomplex um den Künstler Alexej von Jawlensky, der von 1921 bis zu seinem Tod 1941 in Wiesbaden lebte, bildet heute einen der großen Schwerpunkte im Museum Wiesbaden. Dies ist keineswegs selbstverständlich, da eine erste zu Lebzeiten des Künstlers aufgebaute Jawlensky-Sammlung zwischen 1933 und 1937 aufgrund der Kulturpolitik der Nationalsozialisten völlig aufgelöst wurde. Alle Gemälde, die sich noch 1932 als Leihgabe oder Eigenbesitz im Museum Wiesbaden befanden — immerhin mehr als 20 Gemälde —, wurden an die Besitzer zurückgegeben bzw. 1937 beschlagnahmt und abtransportiert. Die heutige Wiesbadener Jawlensky-Sammlung, die mit insgesamt 111 Werken neben der des Norton Simon Museums in Pasadena (USA/Kalifornien) die umfangreichste zum Werk des Künstlers darstellt, konnte in den letzten 25 Jahren hinsichtlich Qualität und Werkauswahl zur bedeutendsten Sammlung weltweit ausgebaut werden. Die jüngste Sammlungserweiterung stellt das Große Stillleben mit Blumenvase dar, das mit großzügiger Unterstützung des Vereins der Freunde des Museums Wiesbaden e.V. zu diesem Anlass erworben werden konnte. Alle Entwicklungsstufen des Künstlers — seine frühe Münchener Phase, der Murnauer und Schwabinger Aufbruch, die Schweizer Exilzeit sowie die wichtige Wiesbadener Periode — sind mit Hauptwerken vertreten, und bis zum 27. März 2022 erstmals komplett in der Gesamtschau „Alles! 100 Jahre Jawlensky in Wiesbaden“ zu sehen. Darüber hinaus ist die Ausstellung gespickt mit Anekdoten und Geschichten aus und um das Leben des Künstlers.

Ausstellungs-Impression-Alles! 100-jahre-Alexej von Jawlensky in Wiesbaden. © Museum Wiesbaden Foto Bernd Fickert.
Ausstellungs-Impression-Alles! 100-jahre-Alexej von Jawlensky in Wiesbaden. © Museum Wiesbaden Foto Bernd Fickert.

Neue Heimat für Alexej-von-Jawlensky-Archiv  in Wiesbadner Museum 

Als großes Highlight der Jubiläumsausstellung, kann nun öffentlich bekannt gegeben werden, dass das seit 100 Jahren in Muralto in der Schweiz angesiedelte  Alexej von Jawlensky-Archiv  bis 2025 sukzessive nach Museum Wiesbaden umzieht.   Die Enkelin des Künstlers, Angelica Jawlensky Bianconi,  übergibt als symbolischen „Grundstein“ des zukünftigen „Forschungsarchivs Alexej von Jawlensky“ dem Museum Wiesbaden beim Jubiläumsfest-Akt die deutsche Einbürgerungsurkunde ihres Großvaters.
Es ist vor allem das Verdienst von Dr. Roman Zieglgänsberger,  dass das Alexej-von-Jawlensky-Archiv von Muralto ins Wiesbadener Museum umzieht. Als Roman Zieglgänsberger vor 11 Jahren im Museum Wiesbaden begann, hatte er sich schon gewundert, dass hier außer den Bildakten kein Jawlensky-Archiv geführt wurde. Er sah aber auch keinen Sinn darin, nun in Wiesbaden bei Null ein konkurrierendes Archiv aufzubauen,  da die  Fachkollegen in der Schweiz schon seit 100 Jahren  gute Archivarbeit „machen“. So hat der Kustos  Sachen zu und über Jawlensky, die an ihn herangetragen wurden, nicht selbst gesammelt, sondern sofort an das Jawlensky-Archiv (Schweiz) weitergereicht. „Die waren erstaunt darüber, dass so eine Offenheit besteht, weil normalerweise Archive immer da sind, dass Forscher kommen, und etwas wollen und nie etwas abgeben. Und ich habe mir gedacht, wenn ich das da rüber gebe, und ich dann mal etwas nachfrage, dann krieg ich immer eine Antwort, und genauso war es. Es war von Anfang an immer ein Geben und Nehmen“, erinnert sich Dr. Zieglgänsberger, wodurch die Vertrauensbasis geschaffen wurde, dass nunmehr  Angelica Jawlensky-Bianconi sich entschied, das Alexej-Jawlensky-Archiv dem Wiesbadener Museum zu schenken. Besser hätte sich Dr. Zieglgänsbergers kooperative Offenheit für das Museum Wiesbaden wohl kaum auszahlen können.
Mit der Schenkung des Jawlensky-Archivs werden „in den kommenden vier Jahren die Jawlensky-Sammlung des Museums um die wertvollen Archivmaterialien von ca. 500 Briefen von und an Jawlensky, Fotografien in Originalabzügen, Adressbücher, Werkstattbücher, Memoiren sowie – neben vielen anderen für die Provenienzforschung bedeutsamen Quellen – eine komplette Bibliothek zum Werk und Umfeld des Künstlers erweitert werden.“, freut sich Dr.  Zieglgänsberger Die Übergabe des Archivs wird in enger Zusammenarbeit mit Angelica Jawlensky Bianconi vorgenommen. Damit wird das Museum Wiesbaden bis 2025 zur  international wichtigsten Jawlensky-Forschungsstätte avancieren.

„Wir sind Angelica Jawlensky Bianconi sehr dankbar für diese großzügige und überaus vertrauensvolle Schenkung, die das Museum Wiesbaden zum Zentrum der Jawlensky-Forschung macht, “ so Dr. Henning. Wie nicht zuletzt diese Ausstellung deutlich aufzeigt, sind Geschichte und Museumsarbeit unseres Hauses auf das Engste mit diesem Künstler verbunden. Daher ist das Museum Wiesbaden der richtige Ort für das neue „Forschungsarchiv Alexej von Jawlensky.“, so der Museumsdirektor.

Weitere Schenkungen anlässlich des Jubiläums

Dr- Andreas Henning, Direktor des Museum Wiesbaden u Dr. Gerd Eckelmann, Vorsitzender des Freunde des Museum Wiesbaden enthüllen das Große Stillleben mit Vase von Alexej Jawlensky als letzte Neuerwerbung. Dies war nur mit großzügiger Unterstützung der Freunde des Museums möglich © Diether v Goddenthow
Dr- Andreas Henning, Direktor des Museum Wiesbaden u Dr. Gerd Eckelmann, Vorsitzender des Freunde des Museums Wiesbaden enthüllen das Große Stillleben mit Vase von Alexej Jawlensky als letzte Neuerwerbung. Dies war nur mit großzügiger Unterstützung der Freunde des Museums möglich © Diether v Goddenthow

Anlässlich des Jubiläums ließen weitere zahlreiche Schenkungen die Sammlung für Klassische Moderne und den Werkbestand Jawlenskys wachsen, darunter Werke von Alexej von Jawlensky, seines Sohns Andreas Jawlensky und Künstlern aus dem Umfeld, darunter Gemälde von Oskar Moll, Louis Seel oder Pierre-Paul Girieud. Ebenso wurden 40 Briefe Jawlenskys an seine Freundin und Förderin Hanna Bekker vom Rath sowie die Originalunterlagen zur 1929 begründeten „Vereinigung zur Förderung der Kunst von Alexej von Jawlensky“ dem Museum geschenkt.

Tour durch Wiesbaden an Lebens- und Schaffensstationen Jawlenskys

Dr. Roman  Zieglgänsberger, Kustos für Klassische Moderne am Museum Wiesbaden und Kurator der Jubiläumsausstellen, hier mit "Papp-Kamerad" Alexej Jawlensky an Station 11 der Jawlensky-Selbsterkundungs-Tour durch die Stadt, hier am Warmen Damm vor dem Hessischen Staatstheater. © Foto Diether v. Goddenthow
Dr. Roman Zieglgänsberger, Kustos für Klassische Moderne am Museum Wiesbaden und Kurator der Jubiläumsausstellen, hier mit „Papp-Kamerad“ Alexej Jawlensky an Station 11 der Jawlensky-Selbsterkundungs-Tour durch die Stadt, hier am Warmen Damm vor dem Hessischen Staatstheater. © Foto Diether v. Goddenthow

Ein weiteres Ausstellungs-Highlight ist die Herausstellung besonderer Orte Alexej Jawlensky in Wiesbaden, so dass das Jubiläum auch in „seine“ Stadt hineinstrahlt: 27 Orte im Stadtgebiet, von Cafés, Einzelhandelsgeschäften, Kultureinrichtungen bis hin zu Park- bzw. Friedhofsanlagen rufen das Leben des russischen Künstlers mit dem Jawlensky Pfad (www.jawlenskypfad.de) in Erinnerung. Beginnend mit dem Wiesbadener Hauptbahnhof an der Mobilitätsinfo der ESWE Verkehr bis hinauf zum Friedhof der Russisch-Orthodoxen Kirche der Hl. Elisabeth am Neroberg, können zahlreiche Stationen – viele mit historischem Bezug und Anekdoten aus Jawlenskys Leben – besucht werden (zu Fuß, mit dem Rad, Teilstrecken mit dem öffentlichen Nahverkehr). Die teilnehmenden Cafés und Restaurants warten mit besonderen kulinarischen Angeboten auf und nur wenige befinden sich weiter außerhalb. Die Aktion verläuft zeitgleich zur Ausstellung. Ausgewählte REWE Märkte im Wiesbadener Stadtgebiet sowie in Mainz beherbergen an Samstagen Aktionsstände mit Gewinnspielen.

Infos zum Jawlensky-Pfad

Bestands-Katalog zur Ausstellung

Zur Ausstellung erscheint die Publikation „Alles! 100 Jahre Jawlensky in Wiesbaden“
Damit legt das Museum Wiesbaden zum ersten Mal einen Katalog auf über den Gesamtbestand jetzt mit der stark gewachsenen Sammlung und der ein Jahrzehnt umfassenden Forschung von Roman Zieglgänsberger. Ein Bestandskatalog ist der Goldstandard in der Museumsforschung.
(Herausgeber: Museum Wiesbaden, 432 Seiten, Hirmer Verlag GmbH, München, ISBN 978-3-7774-3746-0; zum Sonderpreis von 39,80 € an der Museumskasse).

Kostenfrei steht in der App des Museums Wiesbaden ein zweisprachiger Audioguide für Erwachsene und für Kinder zur Verfügung.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier.

Weitere Informationen sowie Podcasts – Geschichten, Reportagen, Gespräche und mehr

Präsentation vom „Buch der gescheiterten Kunstwerke“ am 8.12.21 im Museum Wiesbaden

ende-offen-buch-gescheiterer-kunstwerkeOb Geldmangel, versiegende Motivation oder der Tod – es gibt viele Gründe, warum ein Kunstwerk nicht fertiggestellt wird. Thomas von Steinaecker beschreibt zahlreiche Beispiele davon in „Ende offen: Das Buch der gescheiterten Kunstwerke“. Am Mittwoch, 8. Dezember, stellt er sein Buch um 19.30 Uhr im Museum Wiesbaden, Friedrich-Ebert-Allee 2, vor.

Andreas Platthaus (FAZ) moderiert den Abend. Im Museum Wiesbaden gilt die 2G-Regel, tagesaktuelle Informationen zum Einlass sind unter www.wiesbaden.de/literaturhaus zu finden.

Die Faszination von Unvollendetem hält sich bis heute. Meist bieten die Hintergründe, warum etwas gerade nicht fertiggestellt wurde, mehr Spannung als eine Entstehungsgeschichte, an deren Ende ein fertiges Kunstwerk steht. Thomas von Steinaecker macht sich auf die Suche nach dem Scheitern, nach Fragmenten und Fehlschlägen und beschreibt diese unterhaltsam und informativ in seinem Sachbuch „Ende offen: Das Buch der gescheiterten Kunstwerke“. Die Bandbreite reicht von den Schlössern Ludwigs II. bis hin zu Jodorowskys größenwahnsinnigem Versuch, das Science Fiction-Epos „Dune“ zu verfilmen. Und am Ende zeigt sich meist, dass das Scheitern der eigentliche Weg zu Kunst ist.

Thomas von Steinaecker wurde 1977 geboren und ist als Autor, Regisseur und Journalist tätig. Seine Veröffentlichungen umfassen Romane, Comics, Hörspiele und Essays. Er wurde mit zahlreichen Literatur- und Comic-Preisen ausgezeichnet, zuletzt erhielt er 2018 den Rudolph-Dirks-Award für grafische Literatur. Im Wintersemester 2013/14 hatte er die Poetikdozentur: junge Autoren der Stadt Wiesbaden und der Hochschule RheinMain inne.

Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 5 Euro, zuzüglich Vorverkaufsgebühr. Es gibt eine Abendkasse. Es gilt die 2G-Regel. Kartenvorverkauf: Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon (0611) 1729930; online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus.

„Kristalle – Vom Diamant bis zum Gips“ – Museum Wiesbaden präsentiert die faszinierende Vielfalt und Verwendung der Kristalle

Eine 344 kg schwere  riesige Amethystdruse begrüßt die Besucherinnen und Besucher der Sonderausstellung "Kristalle - Vom Diamant bis zum Gips" im Museum Wiesbaden. © Diether v. Goddenthow
Eine 344 kg schwere riesige Amethystdruse begrüßt die Besucherinnen und Besucher der Sonderausstellung „Kristalle – Vom Diamant bis zum Gips“ im Museum Wiesbaden. © Diether v. Goddenthow

Wussten Sie, dass 98 % der festen Erde kristallin ist? Wussten Sie,  dass  Kristalle für Lebewesen unentbehrlich sind, dass sie das Salz in der Suppe  und das Herzstück nahezu jeden technischen Geräts sind,  und auch die digitale Welt nicht ohne sie auskommt?  Warum das so ist, und in welcher Form, Schönheit und faszinierenden Vielfalt „Kristalle“ vorkommen und unser aller Leben biologisch wie auch technologisch bestimmen, zeigt bis zum 13. März 2022 die  – coronabedingt etwas verspätet – neu eröffnete Ausstellung „Kristalle. Vom Diamant bis zum Gips“ im Museum Wiesbaden.

An der Forschungsstation "Sandmineralien" können Besucher durchs-Mikroskop Sandarten entdecken und bestimmen. © Foto Diether v. Goddenthow
An der Forschungsstation „Sandmineralien“ können Besucher durchs-Mikroskop Sandarten entdecken und bestimmen. © Foto Diether v. Goddenthow

Mit den Augen, den Händen und mit Experimenten können Kinder und Erwachsene die Welt der Kristalle und Minerale in der Ausstellung erforschen. Dabei helfen Chemie, Physik und Mathematik in besonderem Maß. Zahlreiche Beispiele aus den Sammlungen des Museums führen die Vielfalt an Formen und Farben aus den Schmelztiegeln, Kochtöpfen, Gasbehältern und Druckkammern der Erdkruste vor. Die Ausstellung präsentiert sowohl Winzlinge unter dem Mikroskop also auch die Entdeckungsgeschichte der bisher größten Mineralien-Kristalle in Mexiko. Ihre besondere Geometrie, ihre Symmetrien und ihre Farbenvielfalt zeigt sich in der Natur der Minerale. Sie kommen aus der Erdkruste und sind in Millionen von Jahren entstanden. 

gezeigt werden auch künstliche Schmucksteine, die insbesondere im Modeschmuck Verwendung verwendet werden. © Foto Diether v. Goddenthow
gezeigt werden auch künstliche Schmucksteine, die insbesondere im Modeschmuck Verwendung verwendet werden. © Foto Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung Kristalle. Vom Diamant bis zum Gips  präsentiert ungefähr 1000 Beispiele von Formen und Farbenreichtum der Minerale aus der eigenen Sammlung und weitere besondere Stücke aus Mainz und Marburg. „Wir möchten mit dieser Ausstellung unsere umfangreiche mineralische Sammlung wieder ins Bewusstsein bringen. Sie ist ein bemerkenswerter Schatz des Museums, den wir zukünftig wieder dauerhaft präsentieren möchten“ erläutert Museumsdirektor Dr. Andreas Henning. Das Konzept dieser Ausstellung wurde ihm vom Leiter der Naturhistorischen Sammlungen Fritz Geller-Grimm zum Amtsantritt vor einem Jahr vorgelegt und es habe ihn gleich überzeugt. „Die Ausstellung bietet eine Menge Mitmachstationen für die Besucherinnen und Besucher, sie begeistert für die MINT-Fächer und Naturwissenschaften. Mit diesem Konzept konnten wir auch Ministerin Angela Dorn überzeugen und sie hat dankenswerter Weise die Schirmherrschaft für die Ausstellung übernommen“.

Die Elektroindustrie macht sich den elektrischen Piezoeffekt der inneren Kristallstruktur von sehr reinen Quarzen zunutze und erstellt über ein komplizierten Produktionsprozess Schwingquarze die sehr genaue steuerbare Schwingungen erzeugen und Grundlage für Genauigkeit der Anzeige von z.B. Quarzuhren, Drehzahlregelung, von Synchronmotoren, Stabilisierung der Sendefrequenzen in der Nachrichtentechnik und im IT-Sektor sind. Im Bild: links Wafer mit Schaltkreisen, rechts (mit roten Pfeilen gekennzeichnet) Schaltkreise in Computerplatinen verbaut. © Foto Diether v. Goddenthow
Die Elektroindustrie macht sich den elektrischen Piezoeffekt der inneren Kristallstruktur von sehr reinen Quarzen zunutze und erstellt über ein komplizierten Produktionsprozess Schwingquarze die sehr genaue steuerbare Schwingungen erzeugen und Grundlage für Genauigkeit der Anzeige von z.B. Quarzuhren, Drehzahlregelung, von Synchronmotoren, Stabilisierung der Sendefrequenzen in der Nachrichtentechnik und im IT-Sektor sind. Im Bild: links Wafer mit Schaltkreisen, rechts (mit roten Pfeilen gekennzeichnet) Schaltkreise in Computerplatinen verbaut. © Foto Diether v. Goddenthow

Begrüßt werden die Besucherinnen und Besucher von einer großen Amethystdruse und auf ihrem Rundgang werden sie noch vieles funkeln und glitzern sehen. Zunächst wird im ersten Ausstellungsraum geforscht: An zehn übergroßen Modellen, eindrücklich und robust aus Stahl gebaut, werden die regelmäßige Bauform und die dreidimensionalen Symmetrien mit Winkelmesser und Lineal geprüft. Mit einfachen Tests kommt man dann der Härte und der Farbe der Minerale auf die Spur oder untersucht die elektrischen, optischen oder magnetischen Eigenschaften. Während zehn dieser einfachen Experimentierstationen spielerisch die Eigenschaften der Minerale verdeutlichen, sorgt die Rauminszenierung für Faszination.

Einige Minerale leuchten in mehr oder weniger hellen Farben, wenn man sie zuvor mit UV-Licht bestrahlt hat.  © Foto Diether v. Goddenthow
Einige Minerale leuchten in mehr oder weniger hellen Farben, wenn man sie zuvor mit UV-Licht bestrahlt hat. © Foto Diether v. Goddenthow

Die größten Kristalle, die bisher gefunden wurden, sind auf wandgroßen Fotos abgebildet. Sie stammen aus der Kristallhöhle Naica, 300 Meter unter der Erde in einem Bergbaugebiet in Mexiko. Die Höhle betraten nur für kurze Zeit Forscher und Forscherinnen in Spezialanzügen, um in der 50 Grad Celsius heißen und dampfigen Luft zu überleben. Sie müssen sich winzig zwischen den mehreren Metern großen Kristallgebilden gefühlt haben.

Kurator Fritz Geller-Grimm, Leiter der Naturhistorischen Sammlungen,  erläutert, wie Schüler an dieser Forschungsstation lernen,  Minerale selbst zu bestimmen. Im Hintergrund das Metallrahmen-Modell  des bislang größten gefundenen Kristalls aus der Kristallhöhle Naica, 300 Meter unter der Erde in einem Bergbaugebiet in Mexiko. © Foto Diether v. Goddenthow
Kurator Fritz Geller-Grimm, Leiter der Naturhistorischen Sammlungen, erläutert, wie Schüler an dieser Forschungsstation lernen, Minerale selbst zu bestimmen. Im Hintergrund das Metallrahmen-Modell des bislang größten gefundenen Kristalls aus der Kristallhöhle Naica, 300 Meter unter der Erde in einem Bergbaugebiet in Mexiko. © Foto Diether v. Goddenthow

In Wiesbaden können Besucherinnen und Besucher vor den wandfüllenden Fotos und unter einem 13 Meter originalgroßen Stahlmodell eines Selenit-Kristalls der Höhle dieses Gefühl nachempfinden. „Man meint, auf einer Reise mit Jule Verne zum Mittelpunkt der Erde zu sein“, erwähnt Kurator Fritz Geller-Grimm. Er war es auch, der die übergroßen Stahlmodelle der Kristallformen entwickelt hat, denn es gäbe so viele spannende Themen in der Mineralogie, die er gerne Kindern und Jugendlichen mit dieser Ausstellung vermitteln möchte. „Mit den Modellen können wir das Thema großmachen“. Die Experimentierstationen, ergänzt Geller-Grimm, seien von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter entwickelt worden. Als ehemaliger Lehrer für Naturwissenschaften und technikbegabter Tüftler habe Rüdiger Wandke seine Erfahrungen und Ideen eingebracht – wovon im Übrigen auch erwachsene Besucher profitierten.

Rüdiger Wandke, ehemaliger Chemielehrer, erläutert, wie Kinder und Jugendliche in der großen Schatzkiste inmitten von Kieselsteinen nach Edelsteinen wühlen dürfen. Unter die Steine gemischt sind: Citrin, Bergkristall, Lapis Lazuli, Rosa Achat, Jaspis, Blauer Achat, Rosenquarz, Prasem,  Onyx, Amethyst und Karneol. Die Edelsteinfunde dürfen mit nach Hause genommen werden. © Foto Diether v. Goddenthow
Rüdiger Wandke, ehemaliger Chemielehrer und vielfältig ehrenamtlich für das Museum Wiesbaden tätig, erläutert wie Kinder und Jugendliche in der großen Schatzkiste inmitten von Kieselsteinen nach Edelsteinen wühlen dürfen. Unter die Steine gemischt sind: Citrin, Bergkristall, Lapis Lazuli, Rosa Achat, Jaspis, Blauer Achat, Rosenquarz, Prasem, Onyx, Amethyst und Karneol. Die Edelsteinfunde dürfen mit nach Hause genommen werden. © Foto Diether v. Goddenthow

Das Staunen über die Kristallformen geht auch im Kleinen. Im nächsten Raum sind durchs Mikroskop winzige Mineralkristalle und Sandmineralien zu entdecken. Etwas größer sind Mineralien in allen Farben, die sich in einem Kiesbett versteckt haben. Kinder dürfen hier auf Schatzsuche gehen und so die vielleicht ersten Stücke für eine Sammlung mit nach Hause nehmen.

Impression der  Sonderausstellung "Kristalle - Vom Diamant bis zum Gips" im Museum,  Saal der Mineraliensammlungen. © Foto Diether v. Goddenthow
Impression der Sonderausstellung „Kristalle – Vom Diamant bis zum Gips“ im Museum, Saal der Mineraliensammlungen. © Foto Diether v. Goddenthow

Wie eine wissenschaftliche Mineralsammlung aussieht, ist dann im letzten Raum auf 250 qm zu erleben. Hier sind nicht nur die schönsten Stücke aus Wiesbaden ausgestellt, sondern auch in einer historischen Ordnung präsentiert.

Ein Eisen-Nickel-Meteorit, der 1916 bei Treysa in Nordhessen am helllichten Tag mit einem Feuerschweif vom Himmel fiel. © Foto Diether v. Goddenthow
Ein Eisen-Nickel-Meteorit, der 1916 bei Treysa in Nordhessen am helllichten Tag mit einem
Feuerschweif vom Himmel fiel. © Foto Diether v. Goddenthow

Aus Marburg wurde für die Schau der bekannteste deutsche Meteorit ausgeliehen, ein Eisen-Nickel-Meteorit, der 1916 bei Treysa in Nordhessen am helllichten Tag mit einem Feuerschweif vom Himmel fiel. Mineralien kommen also auch aus dem All. Und ebenso stecken sie in Organismen, wie eine Vitrine mit Säugetierknochen, Seestern- und Schwammskeletten zeigt. Doch der Großteil der Ausstellungstücke entsteht jedoch in den Schmelztiegeln, Kochtöpfen, Gasbehältern und Druckkammern der Erdkruste. Was in Jahrmillionen entstanden ist, präsentiert sich in der Ausstellung in historischen und neuen Vitrinen, ins Licht gerückt finden sich Mineralien von blauen Azurit bis zum roten Zinnober, von wertvollen Diamanten bis zum nützlichen Gips.

Zur Ausstellung erscheint die Publikation Kristalle. Vom Diamant bis zum Gips (HG: Museum Wiesbaden, ISBN 978-3-89258-135-2, 12,– Euro an der Museumskasse).

Hygieneregeln und Buchung

Die Ausstellung öffnet unter den aktuellen Maßgaben zu Hygiene- und Abstandsregelungen, eine Buchung der Tickets vorab im neuen Online-Ticketing-Shop ist möglich. Tickets zum sofortigen Besuch sind an der Tageskasse erhältlich. Zahlreiche Desinfektionsspender stehen neben den Hands-on-Stationen, regelmäßig werden Oberflächen durch eine Reinigungskraft desinfiziert. Wir bitten um Verständnis, wenn es kurzzeitig zu Schließungen kommt, um die Besucherfrequenz zu regulieren.

Schirmherrin der Ausstellung ist die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Nassauische Sparkasse und die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.

ARTE ist Medienpartner der Ausstellung.

Laufzeit der Ausstellung: ursprünglich 26. März 2021—13. März 2022 https://museum-wiesbaden.de/de/kristalle

Eintritt
Buchung: https://tickets.museum-wiesbaden.de/

Sonderausstellung* 10,— Euro (7,— Euro ermäßigt)
* Eintritt in die Sonderausstellungen beinhaltet den Besuch der Sammlungen.
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Spitzenmalerei des 19. Jahrhunderts – „(…) Neues aus dem 19.“ u. „Exquisit (…)“ im Museum Wiesbaden bis 26.09.21

Das Portrait als Menschenbild - in der neuen Sonderausstellung Von Kühen, edlen Damen und verzauberten Landschaften. Oder von der Liebe zur Malerei: Neues aus dem 19.  Im Vordergrund Ernesto de Fioris Skulpturen "Jüngling" u. "Mädchen", jeweils 1919, Bronze. Im Hintergrund Hans Thomas berühmtes Doppelporträt "Milly und Else Haag, 1883.© Foto: Diether v. Goddenthow
Das Portrait als Menschenbild – in der neuen Sonderausstellung Von Kühen, edlen Damen und verzauberten Landschaften. Oder von der Liebe zur Malerei: Neues aus dem 19. Im Vordergrund Ernesto de Fioris Skulpturen „Jüngling“ u. „Mädchen“, jeweils 1919, Bronze. Im Hintergrund Hans Thomas berühmtes Doppelporträt „Milly und Else Haag“, 1883. © Foto: Diether v. Goddenthow

Endlich!! Der Lockdown liegt hinter uns, und „wir alle haben das große Bedürfnis, endlich wieder Originalkunst zu sehen und nicht mehr irgendwelche Bilder von Kunst“, so Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden- Er hatte gemeinsam mit Dr. Peter Foster, Kustos Sammlungen 14. bis 19. Jh. und Kurator, sowie Kunstmäzen Jan Baechle, gleich zur Präsentation von zwei  Sonderausstellungen zur Kunst des 19. Jahrhunderts eingeladen, die quasi in der „Corona-Pipeline“ hängengeblieben waren.

Während die Sonderausstellung „Exquisit. Kunst des 19. Jahrhunderts. Die Schenkung Baechle“ im 2. Obergeschoss des Wiesbadener Museums kleine monographische Schwerpunkte setze, indem sie jeweils mehrere Arbeiten eines Künstlers, der im 19. Jahrhundert gewirkt hat oder geboren wurde, chronologisch und thematisch zusammenhängend zeigt, präsentiere im UG die Sonderausstellung „Von Kühen, edlen Damen und verzauberten Landschaften. Oder von der Liebe zur Malerei: Neues aus dem 19.“ die Werke ganz im Sinne des 19. Jahrhunderts fast schon klassisch anmutend nach einer akademischen Aufteilung, nämlich in einzelnen Gattungen.

Fritz von Uhde (1848 - 1911) Im Klostergarten, 1875, ein Neuerwerb, ist eines der Highlights der Ausstellung "Neues aus dem 19.". Als Kulisse für den ""Klostergarten" wandelte der 27jährige Uhde den Schloss-Garten (Altfranken /Dresden)  seines Förderers Felix Graf von Luckner in eine südlich anmutende, wildromantische Landschaft um. Uhde hatte Luckner beim Gardereiterregiment im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 kennengelernt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Fritz von Uhde (1848 – 1911) Im Klostergarten, 1875, ein Neuerwerb, ist eines der Highlights der Ausstellung „Neues aus dem 19.“. Als Kulisse für den „“Klostergarten“ wandelte der 27jährige Uhde den Schloss-Garten (Altfranken /Dresden) seines Förderers Felix Graf von Luckner in eine südlich anmutende, wildromantische Landschaft um. Uhde hatte Luckner beim Gardereiterregiment im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 kennengelernt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Bis zum 26. September 2021 zeigt das Museum Wiesbaden in der neuen Sonderausstellung Von Kühen, edlen Damen und verzauberten Landschaften. Oder von der Liebe zur Malerei: Neues aus dem 19. über 140 Schätze der museumseigenen Sammlung, darunter zahlreiche Neuerwerbungen, frisch restaurierte, noch nie gezeigte oder schon lange nicht mehr präsentierte Gemälde (siehe  Im Klostergarten), Druckgrafiken und Bronzen. Ergänzt wird dieser Bestand um Keramiken und Porzellanfiguren aus zwei Wiesbadener Privatsammlungen, welche die Ausstellung um neue künstlerische Perspektiven für die Zeit um die Jahrhundertwende erweitern.

Impression der Sonderausstellung "Von Kühen, edlen Damen und verzauberten Landschaften. Oder von der Liebe zur Malerei: Neues aus dem 19." , die Gattung betreffend: "Die vielfältige narrative Welt des 19. Jh"  © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression der Sonderausstellung „Von Kühen, edlen Damen und verzauberten Landschaften. Oder von der Liebe zur Malerei: Neues aus dem 19.“ , die Gattung betreffend: „Die vielfältige narrative Welt des 19. Jh“ © Foto: Diether v. Goddenthow

Kaum ein Jahrhundert hat die Welt so radikal und umfassend verändert, wie das 19. Jahrhundert. Diese Zeit war durchdrungen von gesellschaftlichen Spannungen, übersteigertem Hochmut und der Ernüchterung nach dem Fall. Die Schau Neues aus dem 19. wirft die Frage auf, wie sich die Kunst in einem sich politisch und gesellschaftlich selbst suchenden Deutschland verhielt und welche Rolle sie in dieser komplexen nervösen Zeit einnahm. Die Ausstellung ist in Gattungen gegliedert, um dieser Fragestellung auf den Grund zu gehen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Ringen innerhalb des damaligen akademischen Betriebs, mit seinem Bestreben am Bestehendem festzuhalten, während einige Künstlerinnen und Künstler versuchten, daraus auszubrechen oder den Gang durch die Institutionen wählten, um Veränderungen zu erreichen. Versammelt werden in der Ausstellung malerische Landschaftsansichten, Genrebilder, Historiengemälde, Landidyllen mit Nutztieren oder Darstellungen feiner Damen.

Heinrich Voglers (1872 - 1942)  "Abschied" und "Heimkehr"  (1898) gehören zusammen und sind auf ihre Art ein Paar. Es sei ein großer Glücksfall für das Museum Wiesbaden, so Museumsdirektor Dr. Henning, diese Werke dank der Sammlung F.W. Neess gemeinsam als Dauerleihgabe präsentieren zu können. © Foto: Diether v. Goddenthow
Heinrich Vogler (1872 – 1942), „Abschied“ und „Heimkehr“ (1898) gehören zusammen und sind auf ihre Art ein Paar. Es sei ein großer Glücksfall für das Museum Wiesbaden, so Museumsdirektor Dr. Andreas Henning, diese Werke dank der Sammlung F.W. Neess gemeinsam als Dauerleihgabe präsentieren zu können. © Foto: Diether v. Goddenthow

Große Namen darunter Carl Spitzweg, Hans Makart, Heinrich Vogeler, Johann Friedrich Voltz oder Hans Thoma aber auch viele heute weniger bekannte Künstlerinnen und Künstler, die es zu erforschen gilt, zeugen von einer vielschichtigen Lebendigkeit des 19. Jahrhunderts.
„Wir freuen uns, mit dieser Ausstellung besondere Schätze unseres Hauses zeigen zu können, die zum Teil noch nie oder lange nicht mehr zu sehen waren“, sagt Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. „Mit dem eigenen Sammlungsbestand zu arbeiten, ist eine zentrale Aufgabe des Museums. Wir öffnen die Depots, um die Kunst des 19. Jahrhunderts zu zeigen, wobei wir uns diese Epoche besonders zugehörig fühlen, denn es ist unsere Gründungsepoche. Mit der großzügigen Schenkung des Ehepaars Baechle, die wir parallel in einer eigenen Sonderausstellung zeigen, erhält dieses Jahrhundert noch eine substantielle Bereicherung.“

Dr. Peter Forster, Kurator beider Ausstellungen, erläutert  bei einem Presserundgang die Bedeutung der Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert. Im Hintergrund links: Carl Heinrich Dreber (1822 - 1875)  "Der Gang zur Quelle", rechts: Bernhard Fries (1820 - 1879) Felsen von Vergil. © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Peter Forster, Kurator beider Ausstellungen, erläutert bei einem Presserundgang die Bedeutung der Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert. Im Hintergrund links: Carl Heinrich Dreber (1822 – 1875) „Der Gang zur Quelle“, rechts: Bernhard Fries (1820 – 1879) Felsen von Vergil. © Foto: Diether v. Goddenthow

Den breitesten Raum nimmt in der Ausstellung das Genre der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts ein. Denn sie war  zu der Zeit  das bestimmende Thema in der Malerei und wurde maßgeblich von jenen Künstlern weiterentwickelt, die Anregungen außerhalb der Atelier- und Akademieräume suchten, so Dr. Peter Forster, Kurator und Kustos Sammlungen 14. bis 19. Jh. Dabei wurde das Sujet zunehmend dazu genutzt, die Rolle des Individuums in der Welt beziehungsweise den Blick des Einzelnen auf seine jeweilige Umwelt zu reflektieren. In diesem‘ Sinne, so der Kurator, sind Werke der Landschaftskunst kaum jemals als bloße Abbilder einer tatsächlichen Landschaft zu verstehen. Vielmehr bündeln sich in ihnen kollektive und individuelle Perspektiven, und es offenbaren sich gesellschaftliche Modellvorstellungen ebenso wie private Wünsche, Ängste und Sehnsüchte. Im Laufe der Jahrhunderte vollzogen sich in dieser Sicht auf die Welt Wandlungen. Dies alles ist in der Wiesbadener Ausstellung nun anhand wunderbarer wie bedeutender Bilder zu betrachten und im sehr empfehlenswerten Begleitkatalog (siehe unten!) vertiefend nachzulesen.

Ferdinand Liebermann (1883 - 1941) Schreck 1911. Porzellan, weiß, glasiert. Porzellanmanufaktur Ph. Rosenthal & Co. Selb. Foto  Heike v. Goddenthow
Ferdinand Liebermann (1883 – 1941) Schreck 1911. Porzellan, weiß, glasiert. Porzellanmanufaktur Ph. Rosenthal & Co. Selb. Foto Heike v. Goddenthow

Die Ausstellung deckt exemplarisch den gesamten Zeitraum, vom Beginn bis zur Jahrhundertwende ab, reicht in wenigen Fällen wie ein Scharnier gar ins 20. Jahrhundert hinein und zeigt deren künstlerischen Nachwirkungen. Die Besucherinnen und Besuchern können sich auf eine Entdeckungsreise durch das 19. Jahrhundert begeben und dort nachvollziehen, warum es zukünftig ein bedeutendes Ziel des Museums ist, eine permanente Galerie des 19. Jahrhunderts einzurichten.

„Neben facettenreicher faszinierender Malerei besticht die Ausstellung durch einen freien Blick auf die mediale Vielfalt des „Langen 19. Jahrhunderts“. Im Kontext von Malerei und Plastik werden gleichberechtigt eine Vielzahl keramische Werke präsentiert, die belegen wie abwechslungsreich und qualitätsvoll die Kunst dieser Zeit war“, betont Ausstellungskurator Dr. Peter Forster.

Exquisit — Kunst des 19. Jahrhunderts

Impression  der Sonderausstellung  Exquisit. Kunst des 19. Jahrhunderts. © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression der Sonderausstellung Exquisit. Kunst des 19. Jahrhunderts. © Foto: Diether v. Goddenthow

Zeitgleich beleuchtet die Sonderausstellung Exquisit — Kunst des 19. Jahrhunderts (bis 26. September 2021) weitere Facetten dieser Zeit mit Arbeiten der wichtigsten Malerinnen und Maler aus der Region Frankfurt Rhein-Main. Das Ehepaar Baechle vermachte dem Museum Wiesbaden seine Sammlung und erweiterte damit den Museumsbestand um bedeutende Werke des 19. Jahrhunderts. Die Präsentation schließt an die Räume der Sammlung Alte Meister an und gibt mit Spitzenwerken — darunter Porträts nobler Damen, Gemälde mit idyllischen Landschaften und fernen Reisen bis hin zu Stillleben — einen Überblick über die bedeutendsten Maler Hessens:

Die Liste der bekannten Künstlernamen, von denen die Werke der Sammlung Baechle stammen, ist ebenso lang und wie eindrucksvoll. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Liste der bekannten Künstlernamen, von denen die Werke der Sammlung Baechle stammen, ist ebenso lang und wie eindrucksvoll. © Foto: Diether v. Goddenthow

Max Liebermann, Carl Morgenstein, Anton Burger, Heinrich Hasselhorst, Eugen Spiro, Hand Thoma — die Liste der bekannten Künstlernamen, von denen die Werke der Sammlung Baechle stammen, ist ebenso lang und wie eindrucksvoll. Viele der Künstler stammen aus dem Rhein-Main-Gebiet und haben die Region zum Zentrum ihres Schaffens gemacht. Zu den Hauptwerken zählen Hans Thomas Erinnerung an Orte von 1874 oder Wilhelm Trübners Unbekannte Damen nach rechts von 1882. Vor allem die Kronberger Malerkolonie bildet einen Schwerpunkt der Baechleschen Sammlung, die sich nahtlos in den bestehenden Museumsbestand einfügt und Lücken füllt. Die Werke der Sammlung reichen von der Romantik bis zum Realismus und zeugen von den gesellschaftlichen Veränderungen dieser Zeit.

Impression  der Sonderausstellung  Exquisit. Kunst des 19. Jahrhunderts. © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression der Sonderausstellung Exquisit. Kunst des 19. Jahrhunderts. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung Exquisit stellt die Sammlung Baechle in ihrer Gänze sowie die Protagonisten der Region mit 30 chronologisch angeordneten Gemälden und begleitenden Künstlerbiografien über vier Ausstellungsräume vor. Besucherinnen und Besucher können mit der Ausstellung Neues aus dem 19. Jahrhundert. Von Kühen, edlen Damen und verzauberten Landschaften. Oder von der Liebe zur Malerei zudem die Entwicklungen bis hin zum Jugendstil in einem facettenreichen Spektrum der Kunst des 19. Jahrhunderts verfolgen. Ursprünglich sollte die Schau zur Präsentation der Schenkung am 20. November 2020 zum 80. Geburtstag Baechles eröffnen, pandemiebedingt wurde sie verlängert.
Die Ausstellungen Neues aus dem 19. und Exquisit werden gefördert durch die Ernst von Siemens Kunststiftung und die Freunde des Museums Wiesbaden e.V.
Hr2 ist Kulturpartner des Museums Wiesbaden.

(v.l.n.r.) Kurator Dr. Peter Forster, Kunstmäzen Jan Baechle und Museumsdirektor Dr. Andreas Henning. © Heike v. Goddenthow
(v.l.n.r.) Kurator Dr. Peter Forster, Kunstmäzen Jan Baechle und Museumsdirektor Dr. Andreas Henning. © Heike v. Goddenthow

Laufzeiten der Ausstellungen: Exquisit: ursprünglich 20. November 2020—26. September 2021 Neues aus dem 19.: ursprünglich 30. April 2021—26. September 2021

Eintritt (nur mit Online-Zeitfenstertickets) Buchung: https://tickets.museum-wiesbaden.de/
Besucherinnen und Besuchern können das Museum gemäß der aktuellen Pandemieverordnung derzeit ausschließlich mit vorheriger Reservierung und Buchung eines Online Tickets besuchen. Bei allen Fragen sind wir dienstags bis freitags von 10:00–14:00 Uhr unter der Telefonnummer 0611/335 2251 erreichbar.

Begleitkataloge:

katalog-neues-aus-dem-19-forster-bKatalog zur Ausstellung
Neues aus dem 19.
Hrsg.: Peter Forster 192 Seiten mit 185 Abbildungen Hardcover Berlin: Deutscher Kunstverlag 2021
ISBN: 9783422986688
40— Euro (an der Museumskasse)

 

 

exquisit-kunst-des-19-schenkung-baechlenbKatalog zur Ausstellung
Exquisit — Kunst des 19. Jahrhunderts: Schenkung Jan und Friederike Baechle
Hrsg.: Peter Forster 144 Seiten mit 140 Abbildungen Hardcover Berlin: Deutscher Kunstverlag 2021 ISBN: 978-3-422-98626-8
24,— Euro (an der Museumskasse)

Museum Wiesbaden öffnet am 2. Juni seine Türen

Hessisches Landesmuseum Wiesbaden © Foto: Diether v. Goddenthow
Hessisches Landesmuseum Wiesbaden © Foto: Diether v. Goddenthow

Endlich habe  das „Warten  nun auch in Wiesbaden ein Ende“, so Museumsdirektor Dr. Andreas Henning erleichtert. Er freut sich mit seinem gesamten Museumsteam, endlich wieder Besucher in dem Dreispartenhaus begrüßen zu dürfen. Vier neue Sonderausstellungen stehen fertig am Start und warten nur darauf, betrachtet zu werden. Über den Ticketshop ist vorab ein Ticket zu buchen.

Allerdings gelten für Besucher weiterhin noch die Bestimmungen der aktuellen Pandemieverordnung, was bedeutet, dass man derzeit ausschließlich nur mit vorheriger Reservierung ins Museum darf. Dafür stehen Tickets mit 30-minütigem Einlassfenster für den Zutritt in das Museum zur Auswahl. Dadurch ist eine individuelle Planung möglich und es muss die digitale Eintrittskarte – als Code oder in ausgedruckter Form – am Tag des Besuches einfach nur noch dem Kassenpersonal vorgezeigt werden. Die Dauer des Besuches ist zeitlich nicht beschränkt. Online-Tickets sind unter tickets.museum-wiesbaden.de oder in der Museums-App buchbar.
Bei allen Fragen zum Online-Ticketing sind wir unter der Telefonnummer 0611/335 2251 erreichbar: Di – Fr 10:00 – 14:00 Uhr.
Eine Kontaktdatenverfolgung ist derzeit nicht nötig.

Neben den Dauerausstellungen in den Bereichen Kunst und Natur stehen vier neue Sonderausstellungen auf dem Programm: Die große naturhistorische Schau Kristalle – vom Diamant bis zum Gips lädt große und kleine Besucher:innen zum Erkunden und Erforschen ein. Eine weitere Entdeckungsreise, dieses Mal durch das 19. Jahrhundert, bietet die Ausstellung Von Kühen, edlen Damen und verzauberten Landschaften. Oder von der Liebe zur Malerei: Neues aus dem 19. Parallel dazu läuft die Präsentation der Schenkung des Ehepaars Jan und Friederike Baechle Exquisit – Kunst des 19. Jahrhundert. Einen aktuellen Blick in die Gegenwartskunst zeigt die Soloausstellung des Hamburger Künstlers Frank Gerritz Temporary Ground sowie eine Intervention Painter’s Portrait der Künstlerin Chunqing Huang. Zudem wurde die Studienausstellung Das Natternkind des Asklepios bis zum 19. September verlängert.

Veranstaltungen und Führungen können zurzeit leider noch nicht stattfinden. Kulturelle Angebote für pädagogische Gruppen haben erleichterte Bedingungen.

Weitere Termine zu digitalen Formaten und Informationen zur Wiedereröffnung finden sich auf der Homepage des Museums.Wiesbaden.

Hessisches Landesmuseum Wiesbaden © Foto: Diether v. Goddenthow
Hessisches Landesmuseum Wiesbaden © Foto: Diether v. Goddenthow

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden

Museum Wiesbaden präsentiert 17 Nachhaltigkeitsziele zum diesjährigen Internationalen Museumstag „Museen inspirieren die Zukunft“ –

v.l.n.r.: Daniel Altzweig (Vermittlung Museum Wiesbaden), Stefanie Nix Bambaren (Studentin), Anke Trischler (Vorsitzende Ausschuss Nachhaltige Wirtschaft der IHK Wiesbaden), Dr. Andreas  Henning ( Direktor Museum Wiesbaden) und Dr. Christian Gastl (Präsident der IHK Wiesbaden) vor dem Museum Wiesbaden (Rückseite). Foto: Heike v. Goddenthow
v.l.n.r.: Daniel Altzweig (Vermittlung Museum Wiesbaden), Stefanie Nix Bambaren (Studentin), Anke Trischler (Vorsitzende Ausschuss Nachhaltige Wirtschaft der IHK Wiesbaden), Dr. Andreas Henning ( Direktor Museum Wiesbaden) und Dr. Christian Gastl (Präsident der IHK Wiesbaden) vor dem Museum Wiesbaden (Rückseite). Foto: Heike v. Goddenthow

Das Museum Wiesbaden hat den diesjährigen Internationalen Museumstag am 16. Mai 2021 ganz dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet. „Wir haben dies natürlich mit Joseph Beuys verbunden, einem für unser Haus ausgesprochen wichtigen Künstler, der morgen seinen 100sten Geburtstag feiert, so Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. Beuys berühmter Ausspruch „Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen“ ist zusammen mit den 17 UN-Nachhaltigkeits-Zielen seit 11. Mai auf einem umweltfreundlichen Riesenbanner an der Rückfassade des Museums, der sogenannten „Blackwall“, angebracht.

Das Aufbringen des Banners wie auch der Plan für seine spätere Wiederverwendung bilden einen Auftakt für eine Reihe von Aktionen und Projekte, die das Museum Wiesbaden dieses Jahr initiiert unter Schirmherrschaft von IHK-Präsident Dr. Christian Gastl und in Zusammenarbeit mit Studierenden der Hochschule Fresenius des Studiengangs „Digitales Management“, unter der Federführung von Anke Trischler, Vorsitzende im Ausschuss Nachhaltige Wirtschaft der IHK Wiesbaden, und Mitstreiterinnen Sophie Rieke und Stefanie Nix Bambaren. Sie werden auf mehreren Ebenen die 17 internationalen Nachhaltigkeitsziel (17 sustainable development goals), kurz SDGs, präsentieren, unter anderem über die 2019 von Christina Kunkel initiierte „17 Ziele-Bierdeckel Kampagne“ ( auch zum  ausdrucken).

Nachhaltigkeit ist das große Thema der deutschen Museen in dieser Dekade“, davon ist Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden, überzeugt. Auf den Bierdeckeln stehen die 17 Nachhaltigkeitsbotschaften  auf Hessisch. Kann man später kostenlos  im Umweltladen und an der Museumskasse erhalten. ©  Foto Diether v. Goddenthow
Nachhaltigkeit ist das große Thema der deutschen Museen in dieser Dekade“, davon ist Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden, überzeugt. Auf den Bierdeckeln stehen die 17 Nachhaltigkeitsbotschaften auf Hessisch. Kann man später kostenlos im Umweltladen und an der Museumskasse erhalten. © Foto Diether v. Goddenthow

Das Museum Wiesbaden möchte mit seiner Teilnahme einmal mehr unterstreichen, „dass wir Nachhaltigkeit wirklich Ernst meinen“, so Dr. Henning. Es untersuche seine Aktivitäten unter diesem Gesichtspunkt, wobei Nachhaltigkeit in all seinen ökologischen, ökonomischen und bildungsspezifischen Dimensionen eine Rolle spiele. Dem Klimaschutz fühlt sich das Museum Wiesbaden schon aus dem Grund verpflichtet, weil es als Zweispartenhaus auch die Natur beherbergt. „Wir freuen uns daher sehr mitteilen zu können, dass wir als Pilotprojekt für die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen ‚CO2-neutrale Landesverwaltung‘ ausgewählt wurden. Gemeinsam mit dem Hessischen Finanzministerium und dem Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen werden wir in diesem Jahr erstmals eine Klimabilanzierung erstellen. Ziel ist die Klimaneutralstellung des Museums Wiesbaden.“, so der Museumsdirektor.

Dr. Christian Gastl, Präsident der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden, betont als Schirmherr der SDG-Kampagne::„Jeder von uns kann in seinem Alltag Verantwortung für eine bessere Zukunft übernehmen. Ein starkes Leitbild dafür sind die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung. Sie müssen ins Bewusstsein der Menschen rücken, um zu wirken und das erreichen wir mit unterschiedlichen Zugängen. Die kreative Bierdeckelkampagne vermittelt mit Leichtigkeit die großen Ziele. Unser IHK-Ausschuss Nachhaltige Wirtschaft ermöglicht mit einem kompakten Tool, dem „Navigator für nachhaltiges Wirtschaften“, Unternehmen einen schnellen Einstieg in dieses Thema. Und das Museum Wiesbaden nutzt die große Energie und Inspirationskraft der Kunst, um nachhaltiges Denken und Handeln in die Öffentlichkeit zu bringen. Die Vielfalt der Projekte ist ein Schlüssel zum gemeinsamen Ziel.“

Hier geht’s zu den 17 Klima-Zielen

Online-Workshop

Damit das Ganze aber vor allem  an die Besucherinnen und Besucher käme, insbesondere an Kinder, wird Daniel Altzweig aus dem Team Bildung und Vermittlung am Museumstag,  16. Mai von 14.30 bis 16.30, einen kostenfreien Online-Workshop „Bo(o)tschaften für Nachhaltigkeit“ anbieten. Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene haben hierbei unter anderem die Möglichkeit, von 14:30 bis 16:30 Uhr, ihre Hoffnungen und Wünsche auf selbst gebauten Segelbooten festzuhalten.

Informationen zum Workshop
16.05., 14:30-16:30 Uhr
Bo(o)tschaften für Nachhaltigkeit
Digitaler Workshop für Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene Mit Daniel Altzweig, Plattform: ZOOM Anmeldung unter: https://tickets.museum-wiesbaden.de/
Keine Teilnahmegebühr; die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Materialien werden nicht gestellt.

Banner zu Handtaschen

Dieser Riesenbanner soll später zu kleinen Handtaschen weiterverarbeitet werden. ©  Foto Diether v. Goddenthow
Dieser Riesenbanner soll später zu kleinen Handtaschen weiterverarbeitet werden. © Foto Diether v. Goddenthow

Nach Auslaufen des Gesamtprojekt sollen aus dem Riesenbanner an der „Blackwall“ kleine Handtaschen entstehen, die gegen eine Spende erworben werden können.

Hinweis: Coronabedingt  muss das Museum Wiesbaden vorerst  für physische Besuche noch geschlossen bleiben.

Weitere Infos:
Internationaler Museumstag 2021
Museum Wiesbaden

Exquisit – Kunst des 19. Jahrhunderts. Schenkung Jan und Friederike Baechle Museum Wiesbaden erhält eine neue Schenkung

Porträt Jan-Baechle Foto Museum-Wiesbaden Bernd Fickert
Porträt Jan-Baechle Foto Museum-Wiesbaden Bernd Fickert

Das Museum Wiesbaden erhält eine umfangreiche Schenkung des Ehepaars Jan und Friederike Baechle. Insgesamt 30 Werke vermachte das Ehepaar dem Museum Wiesbaden. Die Schenkung erweitert den Museumsbestand um bedeutende Werke des 19. Jahrhunderts. Diese Schenkung wird mit der Sonderausstellung „Exquisit – Kunst des 19. Jahrhunderts“ gewürdigt. Die Präsentation schließt an die Räume der Sammlung Alte Meister an und gibt mit Spitzenwerken – darunter Porträts, Gemälde mit idyllischen Landschaften und fernen Reisen bis hin zu Stillleben – einen Überblick über die bedeutendsten Maler der Region Frankfurt Rhein-Main.

Die Schenkung der bislang privaten Kunstsammlung von Jan und Friederike Baechle erfolgte am 24. Dezember 2020 mit den Worten des Sammlers „das ist es jetzt“. „Wir sind Jan Baechle und seiner verstorbenen Ehefrau sehr dankbar für die Stiftung dieser Gemäldekollektion“, betont Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. „Diese Werke sind eine bedeutende und hochqualitative Ergänzung unseres Bestands des 19. Jahrhunderts, insbesondere schließen sie schmerzliche Lücken in unserer Sammlung. Dank dieser großzügigen Geste kommen wir der Schaffung einer Galerie des 19. Jahrhunderts einen weiteren großen Schritt näher, mit der wir an die Gründerzeit des Museums anschließen und die kunsthistorische Entwicklung zu Jugendstil und Moderne anschaulich machen wollen.“ Die Schenkung reiht sich ein in mäzenatisches Engagement von Stiftern wie Ferdinand Wolfgang Neess, der dem Museum 2019 seine Jugendstilsammlung anvertraute oder Frank Brabant, der 2017 verfügte, dass seine Sammlung der Klassischen Moderne nach seinem Tod der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden solle und an das Museum Wiesbaden sowie das Staatliche Museum Schwerin gehen wird. Um Baechles Schenkung zu feiern, wurde die Ausstellung „Exquisit“ eingerichtet, die ursprünglich zum 80. Geburtstag des Stifters Ende des vergangenen Jahres eröffnet werden sollte. Dies war aufgrund der Pandemie leider nicht möglich. In der Hoffnung, dass sie noch ein großes Publikum finden wird, ist sie nun bis zum 26. September 2021 verlängert.

„Es ist eine Genugtuung, meine Sammlung in guten Händen zu wissen, gepflegt, aufbewahrt und beschützt.“, so Jan Baechle in einem Interview 2020.

Das Ehepaar Baechle engagierte sich über viele Jahre für den Förderverein Freunde des Museums Wiesbaden e.V. Ab 2005 startete Jan Baechles „Depotfrühschoppen“. Bereits die erste Veranstaltung „Maler aus dem Kreis um Wilhelm Leibl“ zeigte, dass sein Fokus auf dem Schwerpunkt seiner Sammlertätigkeit lag, der Kunst des 19. Jahrhunderts. Gerne stellte er in seiner populären Reihe Überblicksthemen vor, die es dem Publikum ermöglichten, größere Zusammenhänge zu erfassen und ihr Wissen zu vertiefen. Dazu gehörten humorvoll aufgearbeitete Themen wie „Die Kronberger Malerkolonie“, „Die Weimarer Malerschule“, die „Düsseldorfer Malerschule“, „Malerei der Rheinromantik“, „Biedermeiermalerei“ oder „Moderne Skulpturen der Kaiserzeit“. Das Besondere der Veranstaltungsreihe war, dass es Jan Baechle nicht bei einem Vortrag beließ, bei dem er Werke aus dem Depot thematisierte, sondern es gehörte immer auch eine Präsentation ausgewählter Werke aus dem Depot dazu. Zum Ritual nach den Vorträgen gehörte es, gemeinsam Kunst zu bestaunen und zu feiern. Friederike Baechle schmückte die Wandelhalle des Museums mit Blumen und schenkte selbst Wein aus, dessen Erlös der Kasse des Fördervereins zu Gute kam.

„Mit der Präsentation der Schenkung Jan und Friedericke Baechle gilt es, sich von einer liebgewonnenen Institution nun zu verabschieden. Die Zusammenarbeit mit ihnen war immer geprägt von einem großen gegenseitigen Vertrauen. Die Baechles sammelten immer autonom, ohne sich beeinflussen zu lassen. Mehrfach startete ich den Versuch, beide zum Erwerb einer Arbeit von Ludwig Knaus zu überreden – erfolglos. Im Nachhinein gut so, weil eine Sammlung authentisch sein muss,“ so Dr. Peter Forster, Kurator der Ausstellung „Exquisit“.
Max Liebermann, Carl Morgenstein, Anton Burger, Heinrich Hasselhorst, Eugen Spiro, Hans Thoma – die Liste der Künstler, von denen die Werke der Sammlung Baechle stammen, ist ebenso lang und wie eindrucksvoll. Viele der Künstler stammen aus dem Rhein-Main-Gebiet und haben die Region zum Zentrum ihres Schaffens gemacht. Zu den Hauptwerken zählen Hans Thomas „Erinnerung an Orte“ von 1874 oder Wilhelm Trübners „Unbekannte Dame nach rechts“ von 1882. Vor allem die Kronberger Malerkolonie bildet einen Schwerpunkt der Baechleschen Sammlung, die sich nahtlos in den bestehenden Museumsbestand einfügt. Die Werke der Sammlung reichen von der Romantik bis zum Realismus und zeugen von den gesellschaftlichen Veränderungen dieser Zeit und sind bis September in der Ausstellung Exquisit – Kunst des 19. Jahrhunderts vereint.

Über die Person
Jan Baechle ist Diplomvolkswirt und wurde 1940 in Madrid geboren. Gemeinsam mit seiner Frau Friederike sammelte er die Kunst der Alten Meister. Das Interesse an der Kunst des 19. Jahrhunderts wurde schon in Baechles Kindheitstagen geprägt, eine Arbeit von Wilhelm Steinhausen ebnete ihm den Weg. Der Sammler ist eines der 300 Gründungsmitgliedern des Freundesvereins „Freunde des Museums Wiesbaden e.V.“ und engagiert sich seit fast zwanzig Jahren im Kuratorium des Vereins. Gemeinsam mit seiner Frau Friederike Baechle veranstaltete er ehrenamtlich die Programmreihe „Depotfrühschoppen“ im Museum Wiesbaden. 2019 verstarb Friederike Baechle.

Hessen engagiert sich für Digitalisierung des Sammlungsguts aus Kolonialzeiten Museum Wiesbaden und Uni Marburg für Pilotprojekt ausgewählt

© Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Wiesbaden. Hessen engagiert sich deutschlandweit in der Aufarbeitung des kolonialen Erbes: Auf Bundesebene startet die Pilotphase der „3-Wege-Strategie“ mit 25 Einrichtungen, für die das Museum Wiesbaden und die Philipps-Universität ausgewählt wurden. Die Strategie haben Länder, Bund und kommunale Spitzenverbände verabschiedet, um Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland zu erfassen und digital zu veröffentlichen.

„Es ist ein wichtiger Grundstein zur Aufarbeitung unseres kolonialen Erbes und des damals geschehenen Unrechts, das Sammlungsgut in deutschen Museen nach Stücken zu durchsuchen, die mit der Kolonialgeschichte verbunden sind, und das Ergebnis mit größtmöglicher Transparenz und Barrierefreiheit zugänglich zu machen“, betont Wissenschafts- und Kunstministerin Angela Dorn. „Mit dem Landesmuseum Wiesbaden und der Philipps-Universität Marburg öffnen zwei historisch gewachsene Institutionen ihre vielschichtigen Sammlungen und lassen ihre Erfahrungen in die Strategie einfließen. Gleichzeitig war es uns wichtig, auch die Erfahrungen und Herausforderungen kleinerer Einrichtungen zu hören. Als nächster Schritt ist deswegen ein hessenweiter Verbund mit Kulturgut bewahrenden Institutionen in Planung, die Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten halten. Von dieser Zusammenarbeit profitieren sowohl das Bundes-Pilotprojekt als auch die Digitalisierungsstrategie des Landes Hessen.“

„Die Philipps-Universität Marburg wird in das Pilotprojekt ihre intensive Aufarbeitung der eigenen Sammlungen aus ihren sozial- und naturwissenschaftlichen Fächern sowie der Medizin mit Objekten aus kolonialen Kontexten integrieren und besonders mit ihrer Expertise in der digitalen Bereitstellung in Open Access zur besseren Erschließung beitragen“, ergänzt Prof. Dr. Katharina Krause, Präsidentin der Philipps-Universität Marburg. „Die Universität und ihre Sammlungsleitungen unterhalten vielfältige Arbeitskontakte zu wissenschaftlichen Institutionen und Museen in den Herkunftsgesellschaften auf Gebieten früherer Kolonialherrschaft, und sie sind in der Provenienzforschung aktiv. Beispielsweise können die Religionskundliche und die Ethnographische Sammlung nicht nur den physischen Umgang mit Objekten aus kolonialen Kontexten aufzeigen, sondern auch die Interaktion kolonialer Denkkonzepte zwischen Wissenschaft und Sammlung. Das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg unterstützt die Publikation von Sammlungsdaten von rund 100 Kulturerbe-Institutionen aus aller Welt.“

Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden: „Die ethnologische Kollektion im Museum Wiesbaden ist Teil der etwa 1,2 Millionen Objekte umfassenden Bestände der Naturhistorischen Sammlungen. Uns erscheint es wichtig, in dieser Pilotphase nicht nur die Anliegen und Herausforderungen großer Sammlungen zu berücksichtigen. Sie spiegelt eindrücklich die Aktivitäten von Forschern, Sammlern und Missionaren des 19. und 20. Jahrhunderts. Es wurde fachübergreifend und repräsentativ gesammelt, denn es galt und gilt im Grunde bis heute, die Geschichten menschlicher Gemeinschaften und die Vielfältigkeit weltweiter Lebensweisen zu bewahren und respektvoll zu vermitteln. Wir als Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur wollen die Geschichte unserer Objekte und Sammlungen wissenschaftlich erschließen und durch den neuen digitalen Zugang die notwendige Transparenz schaffen, aus der erst das gegenseitige Vertrauen, Fairness und partnerschaftliche Kooperationen mit den Herkunftsgesellschaften erwachsen können.“

Zur „3-Wege-Strategie“ gehören die Schaffung eines zentralen Zugangs zu bereits digital erfasstem Sammlungsgut, die digitale Grunderfassung und Veröffentlichung solcher Bestände sowie die Erarbeitung von Standards für die langfristige digitale Verfügbarmachung.