Kategorie-Archiv: Hessische Staatskanzlei

„Wir leben Freiheit – 30 Jahre Mauerfall“ – 30 Meter Fotowand erinnern an Todesgrenze u. ihre friedliche Überwindung

Wir leben Freiheit - Fotowand. Foto: Diether v Goddenthow
Wir leben Freiheit – Fotowand.
Foto: Diether v Goddenthow

Wiesbaden. Der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, hat heute mit der Eröffnung einer 30-Meter-Fotowand die Veranstaltungsreihe „Wir leben Freiheit“ vorgestellt. Die Hessische Landesregierung erinnert mit verschiedenen Aktionen und Formaten an den Fall der Berliner Mauer, der sich in diesem Jahr zum 30. Mal jährt. Auf einer 30 Meter langen Fotowand wird mit berühmten Motiven bildstark an die Zeit vom Mauerbau bis zur Öffnung der innerdeutschen Grenze gedacht. Vom 5. bis zum 30. August steht sie vor der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden.

„30 Jahre Mauerfall sind ein Grund zum Feiern! Sie stehen synonym für drei Jahrzehnte friedliche Revolution und damit für die Freiheit von der Einschränkung von Rechten und der Stasi-Überwachung. Mit der groß angelegten Fotoaktion wollen wir an die innerdeutsche Teilung mit ihrer menschenverachtenden Grenze genauso erinnern, wie an die friedliche Revolution vor 30 Jahren. Dank dieser wurde die Mauer, die unser Land einst teilte, eingerissen. Besonders in Zeiten, in denen in anderen Ländern wieder Mauern errichtet werden, ist dies besonders erwähnenswert. Es darf keine neuen Mauern geben, weder tatsächliche, noch in den Köpfen der Menschen. Freiheit ist nicht selbstverständlich, einer Vielzahl von Menschen auf der Welt ist dieses hohe Gut verwehrt. Sie leben in Autokratien und Diktaturen und würden viel dafür geben, um in Freiheit leben zu können. In unserer Gesellschaft ist Freiheit zum Normalzustand geworden, den viele oftmals als gleichgültig hinnehmen. Das gefährdet Freiheit und Demokratie ebenso, wie ein zunehmender Nationalismus in der westlichen Welt und die Spaltung der Gesellschaften durch rechte und linke Populisten“, mahnt Staatsminister Wintermeyer.

Wir leben Freiheit - Fotowand. Foto: Diether v Goddenthow
Wir leben Freiheit – Fotowand.
Foto: Diether v Goddenthow

Markante Bilder, von der Zeit des Mauerbaus im August 1961 bis zum Fall der Berliner Mauer 1989, sollen die Erinnerung der Menschen an diese Zeit wachrütteln. Darunter sind unter anderem das berühmte Foto des Volkspolizisten Conrad Schuhmann, der in letzter Minute den Sprung in den Westen schaffte, oder das der unzähligen Menschen, die in der Nacht des 9. November 1989 auf die Mauer am Brandenburger Tor kletterten. Die Fotowand soll zum Nachdenken und zum Gespräch über die damaligen Ereignisse anregen. Die Fotoausstellung lädt ebenfalls zum Mitmachen ein: Unter dem Titel „Freiheit ist…“ konnten heute Morgen Passanten zum Auftakt ihre Ideen zum Thema gestalterisch hinterlassen. „Unter dem Motto ‚Wir leben Freiheit‘ interessierte uns besonders, was die Bürgerinnen und Bürger unter Freiheit verstehen und mit dem Mauerfall vor 30 Jahren verbinden“, so der Chef der Staatskanzlei.

„Die Landesregierung setzt mit der aktuellen Veranstaltungsreihe einen gesellschaftlichen Diskurs fort, der 2015 mit den Feierlichkeiten zu ‚25 Jahre Deutsche Einheit‘ begonnen wurde, und mit den Aktionen zu ‚70 Jahre Hessen‘ 2016 bis zur aktuellen Kampagne fortgeführt wird“, sagte Staatsminister Axel Wintermeyer.

Wir leben Freiheit - Fotowand. Foto: Diether v Goddenthow
Wir leben Freiheit – Fotowand.
Foto: Diether v Goddenthow

Hintergrund
Das Programm der Veranstaltungsreihe finden Sie im Internet unter www.wirlebenfreiheit.hessen.de. Interessierte können das Programmheft darüber hinaus mit einer E-Mail an die Adresse programmheft@stk.hessen.de bestellen.

 

siehe auch „Freiheit für das Wort“

Hessischer Kulturpreis für die Frankfurter Architekten Prof. Andrea Wandel und Prof. Wolfgang Lorch

Wiesbaden. Für ihre herausragenden Leistungen im Bereich der Architektur werden die Frankfurter Architekten Prof. Andrea Wandel und Prof. Wolfgang Lorch mit dem Hessischen Kulturpreis 2019 geehrt. Die Auszeichnung ist mit 45.000 Euro der höchstdotierte Kulturpreis der Bundesrepublik Deutschland. Er wird von Ministerpräsident Volker Bouffier am 20. September in Frankfurt verliehen.

„Andrea Wandel und Wolfgang Lorch sind zwei preisgekrönte Architekten mit internationalem Renommee. Durch ihre Spezialisierung auf Sakralbauten und Gedenkstätten schaffen sie bedeutende Orte für den Dialog zwischen den Kulturen und geben Geschichte einen Raum. Ihr Architekturbüro hat jüdischen Bürgerinnen und Bürgern vor allem mit den Konzeptionen zum Bau der Neuen Synagoge in Dresden und des Jüdischen Zentrums in München wieder eine Heimat und damit auch eine Zukunft in unserem Land gegeben“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier.

Im Herzen Frankfurts haben Prof. Wandel und Prof. Lorch durch die Gedenkstätte am Neuen Börneplatz einen Ort der Erinnerungskultur mitgeschaffen. Sie ist ein Mahnmal für die Zerstörung jüdischen Lebens in der Stadt und bewahrt das Andenken an mehr als 11.000 ermordete jüdische Frankfurterinnen und Frankfurter. Auch die 1945 im KZ Bergen-Belsen ermordete Anne Frank hat hier eine symbolische Ruhestätte erhalten.

„Gerade in einer Zeit, in der immer weniger Zeitzeugen von den Gräueltaten der Nationalsozialisten und den jüdischen Schicksalen aus eigener, bitterer Erfahrung berichten können, ist es wichtig, die Erinnerung wach zu halten. Gleichzeitig wollen und müssen wir auch die Zukunft gestalten. Prof. Wandel und Prof. Lorch legen mit ihrer Arbeit Grundsteine für jüdisches Leben in Deutschland, die Generationen überdauern werden. Unsere jüdischen Bürgerinnen und Bürger sind und bleiben ein fester Teil unserer Gemeinschaft. Deshalb müssen wir jüdisches Leben schützen und mit Worten und Taten gegen wachsenden Antisemitismus eintreten. Jeder Einzelne kann dazu beitragen. Prof. Wandel und Prof. Lorch stehen mit ihrer Arbeit dafür ein. Deshalb freue ich mich sehr, sie mit dem Kulturpreis des Landes Hessen auszuzeichnen“, sagte der Regierungschef.

Andrea Wandel ist Professorin im Lehrgebiet „Entwerfen, Raumbildung und Darstellung“ an der Hochschule Trier. Wolfgang Lorch ist Professor für „Entwerfen und Baugestaltung“ an der Technischen Universität in Darmstadt. Das Architekturbüro wurde 1969 von Hubertus Wandel gegründet, dessen Tochter Andrea es heute gemeinsam mit Wolfgang Lorch weiterführt.

Über den Hessischen Kulturpreis
Der Hessische Kulturpreis wird seit 1982 jährlich für besondere Leistungen in Kunst, Wissenschaft und Kulturvermittlung vergeben. Er ist mit 45.000 Euro dotiert.

Im Kuratorium, dessen Vorsitz der Hessische Ministerpräsident innehat, sind neben der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, folgende Persönlichkeiten vertreten:

  • Jürgen Engel, Architekt, Frankfurt am Main
  • Susanne Pfeffer, Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt
  • Michael Herrmann, Intendant Rheingau Musik-Festival
  • Bernd Leifeld, ehemaliger Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs­GmbH
  • Michael Quast, Schauspieler, Kabarettist, Regisseur
  • Hans Sarkowicz, Leiter Ressort hr2 Kultur und Bildung
  • Dr. Gerhard Stadelmaier, Redakteur und Theaterkritiker im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
  • Prof. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Liste bisheriger Preisträger

Wilhelm-Leuschner-Medaille posthum für den ermordeten Dr. Walter Lübcke

Ministerpräsident Volker Bouffier zeichnet Dr. Walter Lübcke posthum mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille aus. „Er war ein leuchtendes Vorbild für Freiheit und Demokratie und
hat diese Grundpfeiler der Gesellschaft immer verteidigt“

Wiesbaden. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier wird den ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke posthum mit der höchsten Auszeichnung des Landes Hessen, der Wilhelm Leuschner-Medaille, ehren. „Dr. Walter Lübcke war ein leuchtendes Vorbild für Freiheit und Demokratie. Aus tiefer Überzeugung stand er für diese Grundpfeiler unserer Gesellschaft und hat sie auch gegen Widerstände immer verteidigt. Umso bedauerlicher ist es, dass er wegen dieser beispielgebenden Grundüberzeugung auf tragische Weise sein Leben lassen musste. Für seine herausragenden Verdienste im Kampf für Demokratie und Freiheit, seine politische Courage und seinen persönlichen Mut gebührt ihm die Ehre dieser hohen Auszeichnung. Sein Wirken für unsere freiheitliche Gesellschaft bleibt unvergessen“, sagte Ministerpräsident Bouffier.

Die Ehrung Dr. Walter Lübckes ist die erste posthume Verleihung der Wilhelm Leuschner-Medaille. Die Auszeichnung wird traditionell am hessischen Verfassungstag, dem 1. Dezember, verliehen.

Der 1953 in Wolfhagen geborene Walter Lübcke war von 1999 bis 2009 Abgeordneter des Hessischen Landtags und von 2009 bis zu seinem gewaltsamen Tod am 2. Juni 2019 Regierungspräsident des Regierungsbezirks Kassel.

Hintergrund
Die Medaille wurde vom ehemaligen Ministerpräsidenten Georg August Zinn am 29. September 1964, dem 20. Todestag Wilhelm Leuschners, gestiftet. Die Auszeichnung geht an Menschen, die sich beispielhaft und nachhaltig für Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit eingesetzt haben. Unter den Preisträgern der Wilhelm Leuschner-Medaille befinden sich Persönlichkeiten wie Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die erste weibliche Bundesministerin Dr. Elisabeth Schwarzhaupt, der Philosoph Professor Jürgen Habermas, der Erfinder des Computers Konrad Zuse oder der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki. Erster Preisträger war im Jahr 1965 der ehemalige Staatsminister des Innern und frühere Landtagspräsident Heinrich Zinnkann.

Bereits über 240 000 Besucher am ersten Wochenende des Hessentags in Bad Hersfeld

logo-hessentag-bad-hersfeldWiesbaden/Bad Hersfeld. Laut einer Pressemeldung der Hessischen Staatskanzlei haben der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Bad Hersfelds Bürgermeister Thomas Fehling  eine positive Bilanz zum Start des 59. Hessentags im Landkreis Hersfeld-Rotenburg gezogen. „Mehr als 240.000 Menschen haben von Freitag bis Sonntag den Weg in die Kur- und Festspielstadt gefunden. Überall sieht man strahlende Gesichter, die Menschen feiern und es wird deutlich sichtbar: Der Hessentag bringt die Menschen zusammen, unterhält, informiert und vereint Tradition, Gegenwart und Zukunft“, zeigte sich Volker Bouffier vom Auftaktwochenende des größten und traditionsreichsten Landesfestes Deutschlands erfreut.

„Ich habe eine tolle Atmosphäre an den ersten beiden Tagen hier in Bad Hersfeld erlebt. Die Begeisterung der Besucher in der Sparkassen-Arena bei dem Konzert von Silbermond war am Samstagabend großartig, die Hessentagsstraße mitten in unserer Stadt ist sehr gut besucht und ich bin mir sicher, es freut sich jeder auf die weiteren „faszinierend lebendigen“ Tage“, resümiert der Bad Hersfelder Bürgermeister Thomas Fehling. „Die bisherige Besucherzahl zeigt, dass die Menschen großes Interesse am Hessentag in Bad Hersfeld haben und zugleich unsere Sicherheitsvorkehrungen annehmen. Es ist eine ausgesprochen friedliche und fröhliche Veranstaltung. Darüber freue ich mich sehr.“

Zahlreiche Gäste besuchten die Landesausstellung: Auf gut 4.500 Quadratmetern informieren die Ministerien, hessischen Institutionen, Vereine und Verbände über ihre Arbeit. Die Besucherinnen und Besucher können hier viel über aktuelle Themen der Landespolitik erfahren. Sie nutzten die Gelegenheit, um sich mit den Vertretern der verschiedenen Ministerien auszutauschen. Ebenfalls auf großes Interesse stieß die Sonderausstellung „Der Natur auf der Spur“ des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit Partnerinnen und Partnern. Hier können Kinder etwa auf einem Parcours lernen, wie man nachhaltig lebt. Unter anderem wurde mit Hilfe der Grundschulkinder aus dem Stadtteil Sorga ein drei Kilometer langer Rundweg mit zahlreichen Spielstationen und Informationstafeln gebaut, in dem alle Besucherinnen und Besucher, ganz gleich ob Jung oder Alter, spielerisch mit allen Sinnen ihre natürliche Umgebung in Wald und Flur kennenlernen können.

Am Freitag wurde das zehntägige Fest eröffnet. Leider musste das Konzert der Hip-Hop-Band Black Eyed Peas in der Sparkassen-Arena wegen des drohenden Unwetters aus Sicherheitsgründen abgesagt werden. Ein Highlight des hr3-Festivals war der Auftritt von Silbermond. Rund 12.000 Fans kamen am Samstagabend in die Arena. Am Sonntagmittag wurden 930 Polizeikommissaranwärterinnen und -anwärter von Ministerpräsident Volker Bouffier und Innenminister Peter Beuth feierlich im Bad Hersfelder Stadion vereidigt. Ebenfalls ein Publikumsmagnet war die Kür von Machtlos (Gemeinde Ronshausen) zum „Dollen Dorf 2019“, die am Sonntagabend beim hr-treff in und um die Schilde-Halle stattfand.

Nach einem erfolgreichen Auftakt hält der Hessentag noch weitere Höhepunkte für das Publikum bereit, wie die Konzerte von Roland Kaiser, ZZ Top, der Kelly Family und Rea Garvey sowie die „FFH – Just White“-Party mit Lost Frequencies, Nico Santos und anderen Künstlern. Zudem treffen sich am Donnerstag traditionell die hessischen Landfrauen zum Landfrauentag auf dem Hessentag.

„Die Stimmung ist prächtig und die Besucher strömen auf unser Landesfest. Mit dem bisherigen Verlauf kann man daher nur zufrieden sein. An dieser Stelle danke ich den zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die den Hessentag zu einem einmaligen Erlebnis machen. Ohne diese Gemeinschaft wäre ein solches Fest nicht zu stemmen. Ich bin sicher, dass Bad Hersfeld von diesem Zusammenhalt und dem Wir-Gefühl, was sich während der Hessentags-Zeit entwickelt, noch lange profitieren wird “, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier nach dem ersten Wochenende.

Hintergrund:
Unter dem diesjährigen Motto „Bad Hersfeld – faszinierend lebendig“ trifft sich ganz Hessen vom 7. bis 16. Juni in der Kur- und Festspielstadt im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Mit einer attraktiven Mischung aus traditionellen und modernen Elementen lädt die Hessentagsstadt zum Informieren und Mitfeiern ein. Zahlreiche Organisationen und Vereine wie die Polizei, die Bundeswehr, die Kirchen, der Sportbund, die Hessische Vereinigung für Tanz- und Trachtenpflege und auch der Hessische Rundfunk präsentieren sich mit umfangreichen Aktivitäten. Bad Hersfeld trägt zum zweiten Mal nach 1967 den Hessentag aus.

Ein Schloss voller Narren – Empfang der Tollitäten 2019 in Wiesbaden-Biebrich

Ministerpräsident Volker Bouffier dankt den 32 Kinderprinzenpaaren in ihren wunderschönen, fantasievollen Kostümen für ihren Einsatz und dafür, dass sie Freude unter die Menschen bringen. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ministerpräsident Volker Bouffier dankt den 32 Kinderprinzenpaaren in ihren wunderschönen, fantasievollen Kostümen für ihren Einsatz und dafür, dass sie Freude unter die Menschen bringen. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ganz in Narrenhand befand sich das Biebricher Schloss am vergangen Samstag beim großen, mehrstündigen Defilee der hessischen Prinzenpaare, Prinzessinnen und Prinzen, zu dem der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier mit seiner Frau Ursula stellvertretend für alle Fastnachter und Karnevalisten eingeladen hatte. Zuerst begrüßten der Ministerpräsident und seine Frau die 32 Kinderprinzenpaare. Im Anschluss fand der Empfang der erwachsenen Tollitäten statt.

Aufstellung zum Einmarsch, in erster Reihe mit Prinz Karsten I. und Prinzessin Alexandra I. der Freien Turnerschaft 06 e.V. Dörnigheim, Karnevalsabteilung "Blau Weiß";( Karsten Harder, Alexandra Harder) © Foto: Diether v. Goddenthow
Aufstellung zum Einmarsch, in erster Reihe mit Prinz Karsten I. und Prinzessin Alexandra I. der Freien Turnerschaft 06 e.V. Dörnigheim, Karnevalsabteilung „Blau Weiß“;( Karsten Harder, Alexandra Harder) © Foto: Diether v. Goddenthow

Die „regierenden“ närrischen Oberhäupter aus 120 Karnevalsvereinen waren mit ihrem närrischen Hofstaat aus ganz Hessen angereist. Sie alle sind Mitglieder der Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval e.V. oder gehören dem Karnevalverband Kurhessen e.V. an.

Der Regierungschef bedankte sich mit der Veranstaltung insbesondere für das ehrenamtliche Engagement der hessischen Vertreterinnen und Vertreter des Frohsinns und des närrischen Brauchtums.

Die komplette Bildergalerie finden Sie unter www.hessen.de

Das hessische Handwerk geht in die Zukunft Fachkräftemangel, fehlende Wohnungen und Digitalisierung Herausforderungen der Zeit

Parlamentarisches Neujahrstreffen am 6.2.2019 im Kurhaus Wiesbaden. © Foto: Diether v. Goddenthow
Parlamentarisches Neujahrstreffen am 6.2.2019 im Kurhaus Wiesbaden. © Foto: Diether v. Goddenthow

 

Beim diesjährigen Parlamentarischen Neujahrstreffen der Arbeitgeberverände des Hessischen Handwerks (AHH) am 6. Februar 2019 im Kurhaus Wiesbaden hatte der wiedergewählte Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier praktisch sämtliche Fraktionsvorsitzenden des neuen Hessischen Landtags mitgebracht. Nach einer Begrüßung durch AHH-Präsident Präsident Wolfgang Kramwinkel und der Ansprache des Ministerpräsidenten nahmen die Fraktionsvorsitzenden in einer anschließenden Talkrunde zu aktuellen Themen wie Fachkräftemangel, fehlende Wohnungen und Digitalisierung als Herausforderungen unserer Zeit Stellung. Kurier-Chef Stefan Schröder moderierte.
Abschließend appellierte AHH-Vize-Präsident Jürgen Karpinski an die Politik, in der Diesel-Debatte doch bitte Augenmaß zu bewahren und die Problematik sachlich statt ideologisch  anzupacken.

AHH_Präsident  Wolfgang Kramwinkel. © Foto: Diether v. Goddenthow
AHH_Präsident Wolfgang Kramwinkel. © Foto: Diether v. Goddenthow

Zukunft geht nur mit dem hessischen Handwerk – das wurde erneut auf dem traditionellen parlamentarischen Neujahrstreffen der Arbeitgeberverbände des Hessischen Handwerks (AHH) in Wiesbaden klar. Präsident Wolfgang Kramwinkel stellte vor über 200 Teilnehmer aus Politik und Wirtschaft die Zukunftsthemen im Handwerk dar: „Unsere Gesellschaft und auch unsere Arbeitswelt verändern sich rasend schnell. Die Frage ist: Können wir als Handwerk mit dieser Geschwindigkeit der Entwicklung mithalten? Für uns ist klar: Nur wenn das Handwerk heute die Chancen der Digitalisierung beherzt nutzt, werden unsere Geschäftsmodelle auch in Zukunft erfolgreich sein. Dafür haben wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen und der hessischen Politik im vergangenen Jahr ganz konkrete Maßnahmen auf den Weg gebracht.“

Kramwinkel machte darüber hinaus deutlich, dass dringend einfache und schnelle Lösungen gegen die Wohnraumknappheit in Hessen gefunden werden müssen: „Die Handwerksbetriebe in den hessischen Ballungsgebieten haben mittlerweile Probleme Mitarbeiter zu gewinnen, da diese schlicht keine Wohnung finden. Gerade für Handwerker, die sich auf dem Arbeitsmarkt ohnehin in einer Konkurrenz mit der Industrie befinden, ist dies ein echter Wettbewerbsnachteil.“

Ministerpräsident Volker Bouffier. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ministerpräsident Volker Bouffier. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ministerpräsident Volker Bouffier versprach für die kommende Legislaturperiode eine mittelstandsfreundliche Politik in Hessen: „Das Handwerk hat große Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Hessen. Mit fast 75.000 Betrieben und 350.000 Beschäftigten ist es ein starkes Stück Mittelstand und für unsere Bevölkerung in ihrem Lebensalltag eine nicht wegzudenkende Größe. Damit das so bleibt, wird die Landesregierung die Handwerksbetriebe auch in den kommenden fünf Jahren wieder mit einer mittelstandsfreundlichen Politik nach Kräften unterstützen. Denn das Handwerk in Hessen ist stark und soll stark bleiben“.

Talkrunde, die Fraktionsvorsitzenden des Hessischen Landtags v.l.n.r.: René Rock, (FDP), Tobias Eckert (in Vertretung für Schäfer-Gümbel), Wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD, Moderator Stefan Schröder, Chefredakteur des Wiesbadener Kuriers, Michael Boddenberg (CDU), Mathias Wagner (Bündnis 90/Die Gründen) und Robert Mambrou (AfD). © Foto: Diether v. Goddenthow
Talkrunde, die Fraktionsvorsitzenden des Hessischen Landtags v.l.n.r.: René Rock, (FDP), Tobias Eckert (in Vertretung für Schäfer-Gümbel), Wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD, Moderator Stefan Schröder, Chefredakteur des Wiesbadener Kuriers, Michael Boddenberg (CDU), Mathias Wagner (Bündnis 90/Die Gründen) und Robert Mambrou (AfD). © Foto: Diether v. Goddenthow

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion unter der Moderation von Stefan Schröder, Chefredakteur des Wiesbadener Kuriers diskutierten Vertreter der Landtags-Fraktionen zu aktuellen Themen. Im Vordergrund standen die Herausforderungen des Fachkräftemangels und Anforderungen an ein neues hessisches Vergabe- und Tariftreuegesetz. Tobias Eckert (SPD), Michael Boddenberg (CDU), Renè Rock (FDP), Mathias Wagner (Bündnis 90/Die Grünen) und Robert Lambrou (AfD) sicherten die Unterstützung im hessischen Landtag zu, Mittelstand und Handwerk zu unterstützen. Die im Landtag vertretenen Fraktionen suchten gezielt den Dialog mit dem hessischen Handwerk zur Lösungsfindung.

Vize-Präsident Jürgen Karpinski, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe. © Foto: Diether v. Goddenthow
Vize-Präsident Jürgen Karpinski, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe. © Foto: Diether v. Goddenthow

Vize-Präsident Jürgen Karpinski, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, appellierte an anwesenden Politiker, das Handwerk bei der Diskussion um ein Dieselfahrverbot nicht aus den Augen zu verlieren: „Das Handwerk hat ein berechtigtes Interesse daran, dass individuelle Mobilität weiterhin möglich ist und bezahlbar bleibt. Gleichzeitig unterstützen wir alle mit Investitionen in neue und moderne Fahrzeugtechnik die Tatsache, dass die Mobilität in Deutschland besser, sichererer und umweltfreundlicher wird. Die geforderten Fahrverbote sind für uns alle eine sehr schlechte Lösung zur Einhaltung von Luftschadstoffgrenzwerten. Ich möchte Sie als politisch Verantwortliche um Augenmerk bitten und hoffe, Sie behalten immer den nötigen 360 Grad Rundumblick, wenn neue Mobilitätsangebote diskutiert und gefördert werden sollen.“

Gemeinsamer Austausch beim anschließenden Get together. © Foto: Diether v. Goddenthow
Gemeinsamer Austausch beim anschließenden Get together. © Foto: Diether v. Goddenthow

50 Sternsinger bringen Ministerpräsident Bouffier und Staatsminister Wintermeyer Segen in die Hessische Staatskanzlei

(v.r.n.l.) Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, empfangen die Sternsinger aus allen drei hessischen Bistümern in der Regierungszentrale. © Foto: Diether v. Goddenthow
(v.r.n.l.) Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, empfangen die Sternsinger aus allen drei hessischen Bistümern in der Regierungszentrale. © Foto: Diether v. Goddenthow

Wiesbaden. Hoher Besuch in der Hessischen Staatskanzlei: Die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar brachten dem Hessischen Ministerpräsident Volker Bouffier und dem Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, den traditionellen Segen. Die rund 50 Sternsinger kamen aber nicht aus dem Morgenland, sondern aus der Katholischen Kirchengemeinde Maria Hilf in Frankfurt und dem Chor Pueri Cantores (Bistum Limburg), der Katholischen Pfarreigemeinde St. Crescentius aus Naumburg und St. Elisabeth aus Bad Emstal (Bistum Fulda) sowie der Pfarrei Maria Frieden in Heuchelheim (Bistum Mainz). Bouffier und Wintermeyer dankten den Mädchen und Jungen mit einer Geldspende. Sie kommt der Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend Hessen (BDKJ) zugute.

„Kinder erkennen, wenn etwas ungerecht ist. Sie sind bedrückt, dass es Mädchen und Jungen in Teilen der Welt oft schwer haben und viele eine ‚normale Kindheit‘ nicht kennen. Mit dem schönen Brauch des Dreikönigssingens helfen sie Gleichaltrigen über Kontinente hinweg. Was vor einigen Jahrzehnten hierzulande buchstäblich von Tür zu Tür in den Pfarreien begann, hat sich mittlerweile zur größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Ein herzliches Dankeschön gilt allen Beteiligten für diese gelebte Solidarität, die für ein intaktes Gemeinwesen enorm wichtig ist“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier.

„Es ist auch in unserer heutigen Zeit ein tolles Zeichen, dass Kinder von Haus zu Haus ziehen, um einen Segen auszusprechen. Die Aktion zeigt seit Jahren, dass Fürsorge und Nächstenliebe ihren Platz in der Mitte unserer Gesellschaft haben und von engagierten Kindern aus den Gemeinden weitergetragen werden“, so der Chef der Staatskanzlei, Axel Wintermeyer.

Zum 61. Mal sind die Sternsinger rund um den Dreikönigstag bundesweit unterwegs. „Segen bringen, Segen sein. Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit!“ heißt das Motto der diesjährigen Aktion, an der sich Kinder und Jugendliche in den Gewändern der Heiligen Drei Könige in allen deutschen Bistümern beteiligen. Mit ihrem Leitwort stellen die Sternsinger gemeinsam mit den Trägern der Aktion – dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der BDKJ – Kinder mit Behinderungen in den Mittelpunkt. Das aktuelle Beispielland ist Peru.

50 Sternsinger der Katholischen Kirchengemeinde Maria Hilf in Frankfurt, der Katholischen Pfarreigemeinde St. Crescentius aus Naumburg und St. Elisabeth aus Bad Emstal (Bistum Fulda) sowie der Pfarrei Maria Frieden in Heuchelheim (Bistum Mainz) und der Chor Pueri Cantores (Bistum Limburg), mit Volker Bouffier (li) und Axel Wintermeyer (re. hinten). © Foto: Diether v. Goddenthow
50 Sternsinger der Katholischen Kirchengemeinde Maria Hilf in Frankfurt, der Katholischen Pfarreigemeinde St. Crescentius aus Naumburg und St. Elisabeth aus Bad Emstal (Bistum Fulda) sowie der Pfarrei Maria Frieden in Heuchelheim (Bistum Mainz) und der Chor Pueri Cantores (Bistum Limburg), mit Volker Bouffier (li) und Axel Wintermeyer (re. hinten). © Foto: Diether v. Goddenthow

Bei ihrer zurückliegenden Aktion sammelten die Mädchen und Jungen zum Jahresbeginn 2018 rund 48,8 Millionen Euro. Die rund 300.000 beteiligten Sternsinger und ihre rund 90.000 Begleiter in mehr als 10.000 Pfarrgemeinden, Schulen und weiteren Einrichtungen erzielten damit das höchste Ergebnis seit dem Start ihrer Aktion 1959. Die gesammelten Spenden kommen Kindern in Not in über 100 Ländern zu Gute. Vor allem in Bildungs- und Ausbildungsprojekten werden Mädchen und Jungen gefördert und betreut, aber auch Projekte im Gesundheits- und Ernährungsbereich und im Kindesschutz können verwirklicht werden.

Joachim Gauck erhält die Wilhelm Leuschner-Medaille – Die Verleihung findet am 1.Dezember in Wiesbaden statt

Altbundespräsident Hans Joachim Gauck mit seiner Gattin Daniel Schadt. Archivbild vom 3.07.2018 in der Universität Mainz nach dem Festvortrag  „Ein Leben in der/für die Politik“ anlässlich der Abschlussveranstaltung in der-Vorlesungsreihe  von (Gast-)Professor Dr. Herfried Münkler: „Das politische Denken. Politische Ideengeschichte und die großen Herausforderungen unserer Gegenwart in zehn Erkundungsschritten“.© Foto: Diether v. Goddenthow
Altbundespräsident  Joachim Gauck mit seiner Gattin Daniel Schadt. Archivbild vom 3.07.2018 in der Universität Mainz nach dem Festvortrag „Ein Leben in der/für die Politik“ anlässlich der Abschlussveranstaltung  der-Vorlesungsreihe von (Gast-)Professor Dr. Herfried Münkler: „Das politische Denken. Politische Ideengeschichte und die großen Herausforderungen unserer Gegenwart in zehn Erkundungsschritten“.© Foto: Diether v. Goddenthow

Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck erhält die Wilhelm Leuschner-Medaille Ministerpräsident Bouffier: „Joachim Gauck ist ein großer und mutiger Kämpfer für die Freiheit“

Wiesbaden. Ministerpräsident Volker Bouffier verleiht dem früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck die höchste Auszeichnung des Landes Hessen: Am Verfassungstag des Landes Hessen, am 1. Dezember, erhält der 78-Jährige in Wiesbaden die Wilhelm Leuschner-Medaille. „Joachim Gauck ist ein großer und mutiger Kämpfer für die Freiheit. Die Freiheit ist das Leitmotiv, das sein Handeln bestimmt. Und gerade in der momentanen politischen und gesellschaftlichen Situation, in der Populisten und Demagogen die Freiheit und unser demokratisches System bedrohen, sind Joachim Gaucks Worte und sein Eintreten für die Freiheit aktueller denn je. Mit ihm ehrt das Land Hessen einen aufrechten Demokraten und großen Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland, der sich um Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit verdient gemacht hat“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier.

Der frühere Beauftragte für die Stasi-Unterlagen und elfte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland habe sich als Repräsentant der Kirche und der Politik stets mit Leidenschaft und Nachdruck für die Grundwerte unserer Verfassung eingesetzt, betonte Bouffier. Als evangelisch-lutherischer Pastor sei Joachim Gaucks Überzeugung nicht nur vom festen Glauben getragen, sondern auch stets an den Freiheitsgedanken geknüpft. „Gaucks Maxime ist, die Freiheit in der Freiheit zu entwickeln – so hat er es in einer Rede anlässlich des Tags der Deutschen Einheit selbst formuliert“, sagte Volker Bouffier. Und Gauck sagte damals noch: „Die Friedliche Revolution zeigt: Wir Deutsche können Freiheit.“

Mit Blick auf den aufkeimenden Rechtsradikalismus sagte Joachim Gauck nach seiner Vereidigung im Bundestag am 23. März 2012: „Euer Hass ist unser Ansporn.“ „Treffender hätte man das entschiedene Eintreten gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus nicht aussprechen können“, sagte der Regierungschef.

Gauck habe als Staatsoberhaupt der Bundesrepublik wichtige Impulse gegeben, Verantwortung übernommen und maßgeblich zur Gestaltung von Staat und Gesellschaft beigetragen, wann immer sein Wort gefragt war oder er die Notwendigkeit sah, sich zu Wort zu melden. „Er ist ein würdiger Träger der Wilhelm Leuschner-Medaille“, sagte Bouffier.

Hessischer Kulturpreis geht an die Journalisten Dr. h.c. Heike Schmoll, Dr. Regina Oehler und Andreas Platthaus

Ministerpräsident Volker Bouffier: „Ihre Arbeit gibt
den Menschen Orientierung und Sicherheit“

Wiesbaden. Mit dem Hessischen Kulturpreis werden in diesem Jahr drei Journalisten für ihr publizistisches Wirken geehrt: der Chef des Ressorts Literatur und literarisches Leben, Andreas Platthaus, und die politische Korrespondentin Dr. h.c. Heike Schmoll von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie Wissenschaftsredakteurin Dr. Regina Oehler vom Hessischen Rundfunk. Die Auszeichnung ist mit 45.000 Euro der höchstdotierte Kulturpreis der Bundesrepublik Deutschland und wird zum 36. Mal verliehen. Ministerpräsident Volker Bouffier wird die Ehrung am 16. November in Frankfurt vornehmen.

„Unsere Preisträger sind hervorragende Journalisten, die seit Jahren mit ihren Beiträgen zur Wissensvermittlung und kulturellen Bildung beitragen. Als Multiplikatoren prägen Dr. Schmoll, Dr. Oehler und Andreas Platthaus die öffentliche Meinung mit und sind sich der damit verbundenen Verantwortung bewusst. Sie stehen für seriösen und gut recherchierten Qualitätsjournalismus, der im digitalen Zeitalter und der damit verbundenen Nachrichtenflut eine verlässliche Quelle ist. Ihre Arbeit gibt den Menschen Orientierung und Sicherheit. Sie informieren, erklären und bewerten komplexe Sachverhalte, vergessen aber nicht, dass auch eine ansprechende Sprache und der Aspekt der Unterhaltung wichtig sind, um möglichst viele Menschen zu erreichen“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier. „Ich freue mich sehr, Sie mit dem Kulturpreis des Landes Hessen auszuzeichnen.“

Dr. Regina Oehler wird insbesondere für ihre Beiträge zu naturwissenschaftlichen und medizinischen Themen gewürdigt, Dr. Heike Schmoll für ihre Arbeit im Feuilleton sowie im Bereich der Bildungs-, Schul- und Hochschulpolitik. Andreas Platthaus wird für sein journalistisches und wissenschaftliches Wirken im Themenkomplex Geschichte, Literatur und Feuilleton ausgezeichnet.

Über den Hessischen Kulturpreis:
Im Kuratorium, dessen Vorsitz der Hessische Ministerpräsident innehat, sind neben dem Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, folgende Persönlichkeiten vertreten:

  • Jürgen Engel, Architekt, Frankfurt am Main
  • Susanne Pfeffer, Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt
  • Michael Herrmann, Intendant Rheingau Musik-Festival
  • Bernd Leifeld, ehemaliger Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs­GmbH
  • Michael Quast, Schauspieler, Kabarettist, Regisseur
  • Hans Sarkowicz, Leiter Ressort hr2 Kultur und Bildung
  • Dr. Gerhard Stadelmaier, Redakteur und Theaterkritiker im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
  • Prof. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Wilhelm Leuschner-Medaille an Bundesministerin Brigitte Zypries, Ministerpräsident a.D. Roland Koch und den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Frankfurt Prof. Dr. Salomon Korn in Wiesbaden verliehen

Verleihung der Wilhelm Leuschner-Medaille an „Persönlichkeiten, die sich für das demokratische Zusammenleben engagieren und deren Lebensleistung eine Auszeichnung verdient“. v.li.n.r.:Prof. Dr. Salomon Korn, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Roland Koch, Ministerpräsident a.D., Brigitte Zypries, Bundeswirtschaftministerin. Ministerpräsident Volker Bouffier. Foto: Diether v. Goddenthow
Verleihung der Wilhelm Leuschner-Medaille an „Persönlichkeiten, die sich für das demokratische Zusammenleben engagieren und deren Lebensleistung eine Auszeichnung verdient“. v.li.n.r.:Prof. Dr. Salomon Korn, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Roland Koch, Ministerpräsident a.D., Brigitte Zypries, Bundeswirtschaftministerin. Ministerpräsident Volker Bouffier. Foto: Diether v. Goddenthow

Wiesbaden. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat heute den früheren Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, die Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Brigitte Zypries und den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Frankfurt Professor Dr. Salomon Korn mit der Wilhelm Leuschner-Medaille ausgezeichnet. Die Wilhelm Leuschner-Medaille ist die höchste Auszeichnung des Landes Hessen und wird jeweils am Hessischen Verfassungstag, dem 1. Dezember, verliehen.

Ministerpräsident Volker Bouffier. Foto: Diether v. Goddenthow
Ministerpräsident Volker Bouffier. Foto: Diether v. Goddenthow

„Mit der Wilhelm Leuschner-Medaille wird die Lebensleistung von Personen gewürdigt, die sich in außergewöhnlicher Weise für Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit eingesetzt haben. In diesem Sinne ehren wir in diesem Jahr drei Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft, die sich für das demokratische Zusammenleben in unserer Gesellschaft engagiert und Hessen würdig vertreten haben. Das verdient Respekt und Anerkennung. Ich gratuliere Brigitte Zypries, Roland Koch und Prof. Dr. Salomon Korn zur Auszeichnung mit der Wilhelm Leuschner-Medaille“, so der Ministerpräsident bei der Feierstunde im Wiesbadener Kurhaus.

Brigitte Zypries war von 2002 bis 2009 Bundesjustizministerin und ist seit Januar 2017 Bundesministerin für Wirtschaft und Energie in der Großen Koalition. „Brigitte Zypries steht beispielhaft für Pragmatismus, Pflichterfüllung und Kontinuität. Unaufgeregt und an der Sache orientiert hat sie stets mit Engagement und Tatkraft ihre Ämter ausgefüllt. Gerade als Justizministerin hat Brigitte Zypries keine Konflikte gescheut und in vielen Rechtsgebieten ihre Spuren hinterlassen. Sie steht für einen modernen und starken Rechtsstaat, der auch den Schutz des Schwächeren, von Minderheiten und denjenigen, die den Schutz von Staat und Recht besonders benötigen, fest im Blick hat – auch das ist ganz im Sinne Wilhelm Leuschners. Im Namen der Landesregierung danke ich zudem für eine konstruktive Zusammenarbeit, wenn es um die Unterstützung hessischer Interessen ging. Das war und ist für Brigitte Zypries immer selbstverständlich“, so der hessische Regierungschef.

Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries mit Ministerpräsident Volker Bouffier. Foto: Diether v. Goddenthow
Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries mit Ministerpräsident Volker Bouffier. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Kasselerin studierte ab 1972 Rechtswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen und schloss ihr Studium 1978 mit dem Ersten und 1980 mit dem Zweiten Juristischen Staatsexamen ab. Von 1997 bis 2002 war Zypries beamtete Staatssekretärin, zunächst bis 1998 im Niedersächsischen Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales, von November 1998 bis Oktober 2002 im Bundesministerium des Innern. Von 2002 bis 2009 hatte sie das Amt der Bundesministerin der Justiz in den Kabinetten von Bundeskanzler Schröder sowie Bundeskanzlerin Merkel inne. Am 27. Januar 2017 wurde sie zur Bundesministerin für Wirtschaft und Energie in der Großen Koalition ernannt. Bis dahin übte Brigitte Zypries von 2013 bis 2017 das Amt als Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie aus und war insbesondere für Digitales und Außenwirtschaft zuständig. Von 2005 bis 2017 war sie direkt gewählte Abgeordnete des Deutschen Bundestags für den Wahlkreis Darmstadt und Darmstadt-Dieburg.

Roland Koch amtierte von 1999 bis 2010 als Ministerpräsident des Landes Hessen. „Roland Koch hat, wie die Ministerpräsidenten vor ihm, dieses Land würdig vertreten und ist stets engagiert für die freiheitlich-demokratische Grundordnung eingetreten. Seine Politik war immer darauf angelegt, für Hessen neue und innovative Lösungen zu finden. Er war in seinen elfeinhalb Jahren Amtszeit stets davon überzeugt, dass Hessen im nationalen und internationalen Wettbewerb auch mutige Reformen brauchte. Diese waren von Erfolg gekrönt, denn auch dank der mittel- und langfristigen Auswirkungen seines ehrgeizigen Konsolidierungsprogramms haben wir heute mehr politischen Gestaltungsspielraum. Roland Koch war als streitbarer Demokrat immer zum Konsens und zur konstruktiven Zusammenarbeit fähig und als Mensch vom ‚Willen des Gestalten Wollens‘ angetrieben“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier bei der Verleihung.

Ministerpräsident a.D. Roland Koch mit dem amtierenden Hessischen Ministerpräsident Volker Bouffier. Foto: Diether v. Goddenthow
Ministerpräsident a.D. Roland Koch mit dem amtierenden Hessischen Ministerpräsident Volker Bouffier. Foto: Diether v. Goddenthow

Der gebürtige Frankfurter studierte Rechtswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität und schloss sein Studium 1982 mit dem Ersten und 1985 mit dem Zweiten Juristischen Staatsexamen ab. Von 1985 bis 1999 arbeitete er als selbständiger Rechtsanwalt in Eschborn. Im Jahr 1987 zog er als Abgeordneter des Wahlkreises Main-Taunus I erstmals in den Hessischen Landtag ein. Von 1990 bis 1991 und von 1993 bis 1999 war Koch Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. Im Februar 1999 wurde Koch zum Hessischen Ministerpräsidenten gewählt und bildete mit der FDP die zweite christlich-liberale Regierungskoalition in der Geschichte Hessens. Es folgten Wiederwahlen im Jahr 2003 und 2009. Am 31. August 2010 legte Koch aus freier Entscheidung sein Amt als Hessischer Ministerpräsident nieder. Nach seiner Zeit als Ministerpräsident war der Ehrenvorsitzende der Hessischen CDU von 2011 bis 2014 Vorsitzender des Vorstandes der Bilfinger SE. Von 2011 an war er Vorsitzender des Aufsichtsrates UBS Deutschland AG, heute führt er den Aufsichtsrat der UBS-Europe SE. Im Ehrenamt ist Koch seit 2010 Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Roland Koch und seine Frau Anke haben 2014 die Stiftung „Tuberöse Sklerose Deutschland“ zur Unterstützung der Bekämpfung dieser seltenen Krankheit gegründet. Im September 2010 wurde er mit dem Silver Award der American Chamber of Commerce geehrt und ihm von der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Hanoi/Vietnam die Ehrendoktorwürde verliehen.

Professor Dr. phil. Salomon Korn ist seit 1999 Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main und war 2003 bis 2014 Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. „Auch im übertragenen Sinne und unter moralischen Gesichtspunkten hat Prof. Dr. Salomon Korn Fundamente errichtet und Häuser gebaut und damit jüdisches Leben in Frankfurt nach den schrecklichen Ereignissen des Nationalsozialismus wieder möglich gemacht. Mit Beharrlichkeit leistet er bis heute einen Beitrag, jüdisches Leben unverrückbar in die Architektur unserer freiheitlichen Gesellschaft einzugliedern und sie zum festen Bestandteil zu machen. Prof. Korn ist eine Persönlichkeit der Frankfurter Stadtgesellschaft ebenso wie ein Förderer und Impulsgeber für eine lebendige Erinnerungskultur in kultureller und wissenschaftlicher Hinsicht. Seine Auszeichnung ist für uns alle auch Auftrag, sich antisemitischen Ausschreitungen, extremen Gedankengut und antijüdischen Ressentiments mit aller Vehemenz entgegenzustellen. Indem wir gemeinsam handeln, erfüllen wir das Erbe Wilhelm Leuschners für die Freiheit, Demokratie und den Rechtsstaat“, würdigte Bouffier in seiner Laudatio.

Prof. Dr. Salomon Korn, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt mit Ministerpräsident Volker Bouffier. Foto: Diether v. Goddenthow
Prof. Dr. Salomon Korn, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt mit Ministerpräsident Volker Bouffier. Foto: Diether v. Goddenthow

Korn, am 4. Juni 1943 im polnischen Lublin geboren, kam nach dem Krieg mit seinen Eltern nach Frankfurt-Zeilsheim. Nach dem Abitur studierte Salomon Korn Architektur und im Nebenfach Soziologie an der Freien Universität Berlin und an der Technischen Hochschule Darmstadt, 1976 wurde er promoviert. Von 1971 bis 1986 war Korn als freier Architekt tätig. 1986 wurde das nach Korns Plänen erbaute Jüdische Gemeindezentrum in Frankfurt am Main eröffnet. Im gleichen Jahr wurde er in den Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt gewählt. Salomon Korn ist zudem Mitglied in zahlreichen Stiftungen, Kuratorien und öffentlichen Einrichtungen. Unter anderem im Stiftungsrat der „Stiftung Flucht, Vertreibung und Deportation“, im Kuratorium der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, im Senat der Deutschen Nationalstiftung oder im ZDF-Fernsehrat. Zudem wurde Salomon mehrfach ausgezeichnet, beispielsweise im Jahr 2006 mit dem Ehrentitel „Professor“ durch das Land Hessen oder 2009 mit dem Hessischen Kulturpreis.

Musikalische umrahmt wurde die Veranstaltung mit Werken von Peter I. Tschaikowsky, Jospeh Achron und Ludwig van Beethoven von der Kronberg Academy.Foto: Diether v. Goddenthow
Musikalische umrahmt wurde die Veranstaltung mit Werken von Peter I. Tschaikowsky, Jospeh Achron und Ludwig van Beethoven von der Kronberg Academy.Foto: Diether v. Goddenthow

Hintergrund

Wilhelm Leuschner, der sein Leben für die Freiheit ließ.  Foto: Diether v. Goddenthow
Wilhelm Leuschner, der sein Leben für die Freiheit ließ. Foto: Diether v. Goddenthow

Die höchste Auszeichnung des Landes Hessen wird seit 1965 vom Hessischen Ministerpräsidenten verliehen. Mit der Medaille wird der Einsatz für Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit von Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft gewürdigt. Unter den Preisträgern der Wilhelm Leuschner-Medaille befinden sich Persönlichkeiten wie Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die erste weibliche Bundesministerin Dr. Elisabeth Schwarzhaupt, der Philosoph Professor Jürgen Habermas, der Erfinder des Computers Konrad Zuse oder der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki. Erster Preisträger war im Jahr 1965 der ehemalige Staatsminister des Innern und frühere Landtagspräsident Heinrich Zinnkann.