Kategorie-Archiv: Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz

Neue Römische Zeugnisse am Mainzer Zollhafen sollen künftig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden

Römische Zeugnisse präsentiert in der  Wandvitrine in der Kantine des Rheinkontors. Foto: GDKE/Bonewitz
Römische Zeugnisse präsentiert in der Wandvitrine in der Kantine des Rheinkontors. Foto: GDKE/Bonewitz

Lewentz, GDKE und LBBW stellen Überraschungsfunde vor
„Eigentlich haben wir in dem Bereich des Zollhafens gar keine archäologischen Relikte erwartet“, bekennt Dr. Marion Witteyer von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE). Dass es am Ende nicht nur Überraschungsfunde gab, sondern auch neue Erkenntnisse über die römische Besiedlung im Bereich der heutigen Mainzer Neustadt ist für die Leiterin der Außenstelle Mainz der Landesarchäologie umso erstaunlicher.

Entdeckt wurden die römischer Siedlungsreste während des Baugrubenaushubs für das Rheinkontor-Gebäude der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die die Grabungsarbeiten der Landesarchäologen von Anfang an unterstützt haben. „Für uns war es eine Selbstverständlichkeit, das römische Erbe, das uns so zufällig in der Baugrube über den Weg lief, nicht nur erkunden zu lassen, sondern auch so weit wie möglich zu bewahren und zu präsentieren“, ergänzt Peter Hähner, Regionalvorstand LBBW Region Nord/West. So stiftete die LBBW für einen Teil der Überraschungsfunde sowohl eine Wandvitrine in der Kantine des Rheinkontors als auch eine Außenvitrine im Innenhof des Gebäudekomplexes.

Das Ergebnis löste auch bei Innenminister Roger Lewentz Begeisterung aus, dessen Ministerium für die Generaldirektion Kulturelles Erbe zuständig ist: „Es freut mich besonders, dass wir mit dieser neuen römischen Fundstätte eine Brücke schlagen von der Stadtentwicklung der Antike zur Stadtentwicklung des heutigen Zollhafenareals. Ich möchte allen Beteiligten herzlich danken, dass diese unverhofften römischen Zeugnisse nicht nur sichtbar sind, sondern künftig auch der Öffentlichkeit zugänglich sein werden“. Auch die Generaldirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto, freut sich über die Aufarbeitung der Funde: „Es ist unser Selbstverständnis, dass wir unser gemeinsames kulturelles Erbe schützen, sichern, erforschen und pflegen, am Schönsten ist es natürlich, wenn wir das auch zeigen können, und den Menschen, die hier leben, die Ergebnisse unserer Arbeiten so anschaulich vermitteln.“

Wunderbar erhaltene Delphinfigur ist nur ein Beispiel der zahlreichen eindrucksvollen Exponate.   Foto: GDKE/Bonewitz
Wunderbar erhaltene Delphinfigur ist nur ein Beispiel der zahlreichen eindrucksvollen Exponate. Foto: GDKE/Bonewitz

Die römischen Relikte am Rheinkontor machen deutlich, dass es hier von der Römerzeit bis in die Spätantike eine intensive Bebauung gab. Die ältesten Siedlungsspuren datieren etwa in die Zeit des Legionslagers auf dem Kästrich (um 13/12 v. Chr.). „Man sieht, das schöne Wohnen am Wasser war zu allen Zeiten sehr beliebt“, schmunzelt Dr. Witteyer. Nachteilig waren dagegen der oft nasse Untergrund sowie mögliche Überschwemmungen und Hochwasser.

Ein sehr anschauliches Beispiel für die Bemühung bebaubares Land zu gewinnen, hat die Landesarchäologie Mainz nun am Rheinkontor dokumentiert. Zur Fundamentierung eines Gebäudekomplexes hatte man ausgediente Amphoren verwendet. Die leeren Behälter lagen dicht nebeneinander gepackt und sollten verhindern, dass aufsteigende Feuchtigkeit in das darüber errichtete Mauerwerk eindrang. Solche Amphorendepots waren schon früher in der Neustadt beobachtet worden, aber erst jetzt ließ sich ihre Funktion sicher deuten. Es handelt sich um eine aus dem Mittelmeergebiet bekannte Bauweise, die an großen Flüssen wie dem Po oder an der Rhône angewandt wurde. Bemerkenswert ist, dass dieses Verfahren in Mainz anscheinend bevorzugt hier zum Einsatz kam, während im römischen Siedlungsgebiet der heutigen Altstadt offenbar hölzerne Pfahlgründungen als Unterbau für Fundamente gewählt wurden.

„Der ergrabene Siedlungsausschnitt entspricht einem Mischgebiet aus Wohnen und Handwerk“, ergänzt Witteyer. Besondere Ausstattungselemente deuten auf ein gehobenes Wohnniveau, wofür auch die Qualität verschiedener Fundgegenstände spricht. Einige sind in den Vitrinen ausgestellt. Darunter Fragmente einer lebensgroßen Gesichtsmaske. Wobei es sich bei den Tonmasken nicht um Schauspielerrequisiten handelt, sie wurden vielmehr in häuslichem wie militärischem Kontext als Zeichen von Kultiviertheit und zur Abwehr von Unheil an Säulengängen aufgehängt.

Gefunden wurde auch ein Gewichtsstein, ein seltenes Zeugnis römischen Wirtschaftslebens. Auf dessen Oberfläche wurde die Zahl XXV als Gewichtsangabe eingeritzt, entsprechend 25 römischen Pfund (ca. 8,2 kg). Bemerkenswert ist das verwendete Gesteinsmaterial, das vermutlich aus dem Raum Belgien stammt.

Einem ganz anderen Kontext ist das kleine bauchige Henkelgefäß zuzuordnen, das als Behälter für Weihrauch oder alternativ für Puder gedeutet wird. Innerhalb der Gruppe dieser Gefäße fällt das Mainzer Exemplar durch seine besondere Verzierung auf. Nicht alle römischen Relikte lassen sich direkt zuordnen: So bleibt ungewiss, zu was die am Zollhafen gefundene Delphinfigur gehörte. Wurde sie etwa als schmückender Aufsatz an einem Gerät oder Möbelstück verwendet oder diente sie als Zierrat am Kasten eines Reisewagens? Raum für Forschung bleibt in jedem Fall noch genug.

(Michael Bonewitz)

Die spektakuläre Mittelalter-Ausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ geht im Landesmuseum Mainz zu Ende

© Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Trotz der durch Corona bedingten Einschränkungen zieht die große Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“, die am 13. Juni zu Ende ging, eine durchweg positive Bilanz. „Wir sind gemessen an der aktuellen Situation sehr zufrieden. Die Mitwirkenden haben nicht nur die Landesausstellung überhaupt ermöglicht, sie haben sie auch unter diesen schwierigen Bedingungen samt Besuchsbeschränkungen und Lockdown am Laufen gehalten“, so Innenminister Roger Lewentz beim Rückblick auf die Kaiserschau der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), die im Landesmuseum Mainz gezeigt wurde. Nicht nur die Exponate seien hochkarätig, auch die Leistung der externen und internen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr als bemerkenswert.

Von sieben auf neun Monate wurde die Ausstellung noch verlängert und dennoch war sie lediglich an 78 Tagen dem hochinteressierten Publikum zugänglich. Und obwohl auch die Personenanzahl pro Raum stark eingeschränkt werden musste, kamen am Ende über 21.000 Besucherinnen und Besucher ins Landesmuseum Mainz, um sich an der außergewöhnlichen Zeitreise durchs Mittelalter zu begeistern.

Codes Manesse  © Foto GDKE/Agentur Bonewitz
Codes Manesse © Foto GDKE/Agentur Bonewitz

Ob die weltberühmte Heidelberger Liederhandschrift Codex Manesse, eine der kostbarsten Handschriften des Mittelalters, die zu Beginn der Ausstellung zu sehen war, oder eine der prachtvollsten Urkunden, die aus dem frühen Mittelalter erhalten ist, die außergewöhnliche Heiratsurkunde der Theophanu, die zum Schluss die Schau bereicherte. „Wir hatten hier eine Ausstellung der Superlative mit einzigartigen Exponaten, die es in dieser Zusammenstellung noch nie zu sehen gab und auf Jahrzehnte nicht mehr zu sehen geben wird. Diese Exponate einmal hier bei uns in Mainz im Original sehen zu können, war ein absolut einmaliges und ganz besonderes Erlebnis“, ergänzt die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Birgit Heide.

Auf über 1000 m² Ausstellungsfläche wurden rund 300 Exponate von 81 Leihgebern aus dem In- und Ausland gezeigt, darunter außergewöhnliche Stücke international renommierter Museen – unter anderem das Armreliquiar Karls des Großen aus dem Louvre, die beiden Steinreliefs von Friedrich I. Barbarossa und seiner Gemahlin Beatrix aus Mailand und das beeindruckende Adelheidkreuz aus der Abtei St. Paul in Österreich. Oder eben das erstmals ausgestellte Exemplar der „Mainzer Goldenen Bulle“ aus Wien, das nach über zwei Jahrhunderten zumindest vorübergehend an ihren Ursprungsort zurückkehren konnte.

„Rheinland-Pfalz hat nicht nur ein außergewöhnlich reiches kulturelles Erbe mit einer hochspannenden Geschichte der kulturellen Vielfalt. Es ist gerade im Mittelalter über Jahrhunderte hinweg die zentrale Herrschaftsbasis der großen Dynastien gewesen, angefangen bei den Karolingern und Ottonen über die Salier bis zu den Staufern. Am Ende ist es uns tatsächlich gelungen, auch dank der vielen Online-Angebote, die Geschichte der Ausstellung lebendig zu vermitteln und vielen näherzubringen“, zieht die neue Generaldirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto, ihr ganz persönliches Fazit.

 © Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Für Prof. Dr. Bernd Schneidmüller, den wissenschaftlichen Leiter der Ausstellung, war es in vielerlei Hinsicht eine ganz besondere und auch sehr emotionale Aufgabe: „Ich möchte gerade auch am Ende der Ausstellung an den Ideengeber Stefan Weinfurter erinnern, der mitten in den Vorbereitungen plötzlich verstorben ist. Es war sein Projekt und mein Wunsch, es in seinem Sinne umzusetzen, umso glücklicher bin ich, dass es sowohl bei den Medien als auch beim Publikum auf ein so überwältigendes Echo gestoßen ist.“

Eingebettet war die Landesausstellung in das „Kaiserjahr 2020“, das nun noch bis zum 31. Oktober 2021 verlängert wurde, und das ganze Land und seine Nachbarregionen mit einbezieht, denn kein anderes Bundesland hat so viele Originalschauplätze zu bieten wie Rheinland-Pfalz. Glücklicherweise bleibt die Landesausstellung nicht nur an den korrespondierenden Orten erhalten, sondern auch im Internet mit einer Fülle ganz unterschiedlicher Angebote. Ob mit der „Entdeckungsreise Mittelalter“, der digitalisierten Online-Ausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ oder dank spannender Video-Kurzführungen zu den Highlights der Landesausstellung – das Mittelalter ist auch die kommenden Monate auf www.Kaiser2020.de nur wenige Mausklicks entfernt. Überaus erfolgreich erwies sich auch der Ausstellungskatalog, der zweimal nachgedruckt und mit rund 10.000 verkauften Exemplaren ein echter Publikumsrenner wurde.

Während die Kaiserschau im Landesmuseum Mainz ihre Pforten schließt, arbeitet die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz schon mit Hochdruck an der nächsten großen Landesausstellung, die am 25. Juni 2022 im Rheinischen Landesmuseum Trier eröffnet werden soll: „Der Untergang des Römischen Reiches“.

Auf 1 000 m² Ausstellungsfläche widmet sich die Sonderausstellung den „dunklen“ Jahrhunderten der römischen Geschichte. Mit internationalen Spitzenexponaten soll die Geschichte des Römischen Reiches vom 3. bis 5. Jahrhundert n. Chr. zum Leben erweckt werden und aufzeigen, welche historischen Ereignisse und Prozesse zum Niedergang des römischen Staates führten. „Auch die spektakuläre Römerschau wird wieder das ganze Land Rheinland-Pfalz mit einbinden, das so viel an historischen Originalschauplätzen zu bieten hat“, schaut Minister Roger Lewentz nach vorne.

(Michael Bonewitz)

Rheinland-Pfalz: SchUM Artist in Residence nimmt Fahrt auf

(lvb) Weltweite Resonanz auf neues Projektstipendium / hochkarätige interdisziplinäre Jury bestellt

Das neue, gemeinsame Programm der Städte Speyer, Worms und Mainz SchUM Artist in Residence lädt internationale Künstlerinnen und Künstler aller Sparten ein, in einer der drei Städte ein Projekt zu realisieren, das sich mit der reichen jüdischen Tradition des jüdischen Gemeindebunds „SchUM“ über aktuelle künstlerische Ideen befasst und neue Sichtweisen auf das spirituelle und materielle Erbe eröffnet. Hintergrund ist die Bewerbung der SchUM-Stätten um die Anerkennung als UNESCO Weltkulturerbe, über die voraussichtlich Ende Juli 2021 entschieden wird.

Die Ausschreibung des Programms wurde mittlerweile über zahlreiche internationale Kulturverbände, weltweit tätige Stiftungen, multikulturelle Institutionen und diplomatische Vertretungen verschickt und stieß auf großes Interesse. Erste Reaktionen und Anfragen trafen bereits aus aller Welt ein. Das Team um die SchUM-Koordinatoren von Speyer, Worms und Mainz sowie den künstlerischen Leiter erwartet vielversprechende Bewerbungen.

Um die Vielfalt der angesprochenen künstlerischen Ausdrucksformen zu repräsentieren, wurde jetzt eine hochkarätige Jury berufen, deren Mitglieder die Bereiche bildende Kunst, Literatur, Theater, Musik und Architektur vertreten, zugleich aber auch einen spartenübergreifenden Zugang sicherstellen und über internationale Erfahrungen verfügen.

Die Jury 2021 besteht aus Dorothee Baer-Bogenschütz, Nora Gomringer, Manuel Herz, Sebastian Sternal und Feridun Zaimoglu. Ende Juli wird das Gremium entscheiden, welche Künstler:innen in den SchUM-Städten Projekte realisieren können.

Information zu SchUM:
www.schumstaedte.de

Die Jurymitglieder:

Dorothee Baer-Bogenschütz, geboren in Frankfurt am Main, ist Kunsthistorikerin und Journalistin. Sie arbeitet als freie Autorin und Kunstkritikerin für Kunstmagazine und Tageszeitungen, darunter die „KUNSTZEITUNG“, „DIE ZEIT“, die F. A.Z. und die „Jüdische Allgemeine“. Zahlreiche Beiträge in Kunstbüchern und Katalogen, daneben Vorträge, Moderationen, Jurytätigkeiten und Mitarbeit an Fernsehsendungen. Mitglied im Beirat der Kunstmesse „art KARLSRUHE“. Erfahrungen in Israel machte sie als Volonteer in einem Kibbuz und später bei journalistischen Recherchen.

NORA GOMRINGER, Schriftstellerin, wurde 1980 in Neunkirchen/Saar geboren. Studium der Amerikanistik, Germanistik und Kunstgeschichte in Bamberg. Seit 2010 leitet sie dort das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia. Bisher liegen neun Lyrikbände und zwei Essaybände sowie zahlreiche Einzelveröffentlichungen von ihr vor. 2021 wurde Nora Gomringer mit der Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. https://nora-gomringer.de

MANUEL HERZ, geboren 1969 in Düsseldorf, ist Architekt mit Büros in Basel und Köln. Lehraufträge in London, Rotterdam, Cambridge und Zürich. Seit 2015 Professor für Urban Studies an der Universität Basel. Mehrere Veröffentlichungen zur sozialen Funktion von Architektur. Unter seinen internationalen Bauten wurde insbesondere die 2010 eröffnete Neue Synagoge in der Mainzer Neustadt bekannt und mit dem Deutschen Fassadenpreis ausgezeichnet. http://www.manuelherz.com

SEBASTIAN STERNAL, geboren 1983 in Mainz, ist Pianist und Komponist des Modern Jazz. Er studierte in Köln und Paris, lehrt Jazz-Theorie an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln und leitet die Jazzabteilung an der Musikhochschule Mainz. Sternal erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den WDR-Jazzpreis, den Preis der deutschen Schallplattenkritik, den Neuen Deutschen Jazzpreis und zweimal den ECHO JAZZ. http://sebastiansternal.com

FERIDUN ZAIMOGLU wurde 1964 im türkischen Bolu geboren und kam ein Jahr später mit seinen Eltern nach Deutschland. Nach dem Abitur brach Zaimoglu ein Medizinstudium ab und ist seit Ende der 1980er Jahre als freier Schriftsteller und bildender Künstler in Kiel tätig. Journalistische Tätigkeit für Zeitungen und Zeitschriften. Bekannt wurde er 1995 mit „Kanak Sprak“, seitdem zahlreiche Buchveröffentlichungen und Preise. Zaimoglu war 2015 Mainzer Stadtschreiber und Autor für die Nibelungen-Festspiele.

Als künstlerischer Leiter ohne Stimmrecht fungiert:

GÜNTER MINAS, Publizist und Kurator, geboren 1953 in Flensburg, seit 1987 in Mainz. Nach dem Studium der Psychologie und der Kunstgeschichte sowie kurzer wissenschaftlicher Tätigkeit in Braunschweig seit 1982 freiberufliche Arbeit als Journalist, Autor und Organisator von Kulturveranstaltungen in den Sparten Kunst, Film, Theater, Musik und Literatur. 1989 bis 2016 Programmberater von internationalen Filmfestivals. Minas ist Träger der Gutenbergplakette der Landeshauptsstadt Mainz. www.Minas-Mainz.de

Kontakt und Information
Dr. David Maier, Kulturkoordinator Stadt Worms:
david.maier@worms.de

Künstlerische Leitung:
Minas: minas@t-online.de
Tel. +49-173-3271039

Information zu SchUM:
www.schumstaedte.de

Zusatztermine für „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ im Landesmuseum Mainz

Die nun auch online zu besichtigende Ausstellung "Die Kaiser und die Säulen der Macht" geht unter anderem den Fragen nach, wie Karl der Große oder Friedrich Barbarossa auf den Kaiserthron kamen, welche Netzwerke und Lobbyisten es im Mittelalter gab und warum die Religion am Rhein über viele Jahrhunderte eine zentrale Bedeutung bei den großen Herrschafts-Dynastien, den Karolingern, Ottonen, Saliern und Staufern spielte? © Foto: Diether v. Goddenthow
 Zusatztermine und mehr Besucher pro Zeitfenster für die Mittelalter-Ausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ im Landesmuseum Mainz © Foto: Diether v. Goddenthow

„Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) verlängert die Öffnungszeiten am 10., 11. und 12. Juni bis 22 Uhr

„Wir hatten es uns gewünscht, sind aber doch überwältigt“, bekennt die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Birgit Heide, denn die Landesausstellung erlebte die letzten Tage einen wahren Besucheransturm. Dabei wurden die Öffnungszeiten für die verbleibende Laufzeit bereits auf sieben Tage erweitert, dazu täglich von 10 bis 20 Uhr. „Kurzfristig konnten wir es nun gemeinsam mit allen Beteiligten möglich machen, für die letzten Tage noch eine Sonderschicht einzulegen.“ So wird das Landesmuseum Mainz am 10., 11. und 12. Juni die Öffnungszeiten sogar bis 22 Uhr verlängern. Letzter Besichtigungstag ist der 13. Juni, an dem die Landesausstellung dann endgültig ihre Pforten schließen wird. Dank der neuen Corona-Verordnung und durch die Genehmigung der Stadt Mainz wurde die zulässige Besucherzahl pro Zeitfenster verdoppelt, sodass nun auch wieder mehr Tickets für alle Zugangszeiten buchbar sind.

Auf über 1000 m² Ausstellungsfläche werden rund 300 Exponate gezeigt, darunter außergewöhnliche Leihgaben international renommierter Museen – unter anderem das Armreliquiar Karls des Großen aus dem Louvre, den sogenannten Quadrigastoff aus Aachen, ein wunderbares Beispiel byzantinischen Seidengewebes, und die Krone aus Essen.

Neben der Kaiserausstellung ist auch die Mitmach-Ausstellung „Ritter, Bauer, Edeldame“ täglich bis 17 Uhr zugänglich, die speziell für Kinder ab fünf Jahren und ihre Familien konzipiert wurde und noch bis 22. August zu sehen ist. Kinder können übrigens nur in Begleitung von Erwachsenen die Ausstellung besuchen.

Ein Besuch des Landesmuseums Mainz ist aktuell ausschließlich unter den derzeitigen Vorgaben der Corona-Bekämpfungsverordnung möglich, demnach gelten bei einer pro Raum reduzierten Personenzahl die üblichen Hygiene- und Abstandsvorschriften, zudem ist eine Kontaktdatenerfassung erforderlich. Tickets können nur mit einer Terminreservierung gebucht werden, am besten das Online-Buchungssystem der Homepage www.Kaiser2020.de nutzen oder per Voranmeldung: Telefon 06131 2016 450 (Mo.-Fr. von 9 bis 16 Uhr erreichbar) oder anmeldung(at)gdke.rlp.de

Bitte beachten Sie, dass aufgrund aktueller Ereignisse Termine auch kurzfristig entfallen oder verschoben werden könnten. Infos und Aktualisierungen auch zum Online-Angebot und zu den Korrespondenzorten finden Sie unter www.landesmuseum-mainz.de und www.kaiser2020.de.

(Michael Bonewitz)

Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51

Schlussspurt für die Mittelalter-Ausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ – Landesmuseum öffnet am 28. Mai 2021

Landesmuseum Mainz  ©  Foto Diether v. Goddenthow
Landesmuseum Mainz © Foto Diether v. Goddenthow

„Ich freue mich, dass die Wiedereröffnung der großen Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ am 28. Mai erfolgen kann und die Ausstellung den Bürgerinnen und Bürgern wieder zur Verfügung steht. Verbunden mit einer Mitmach-Ausstellung für Kinder wird das Mittelalter somit im Landesmuseum wieder für jedes Alter konkret erlebbar“, betont Roger Lewentz als für die Generaldirektion Kulturelles Erbe zuständiger Minister. Damit der zu erwartende Ansturm auch bewältigt werden könne, habe das Landesmuseum Mainz die Öffnungszeiten für die verbleibende Laufzeit auf sieben Tage erweitert, dazu täglich von 10 bis 20 Uhr.

Zu sehen ist die Ausstellung noch bis 13. Juni. „Wir leiten damit den Schlussspurt ein für eine großartige Ausstellung, die sowohl bei den Medien als auch beim Publikum gleichermaßen auf ein enormes Echo gestoßen ist“, ergänzt die Generaldirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto.

Viele der kostbaren Ausstellungsstücke waren zwischenzeitlich aus konservatorischen Gründen abgedeckt und wurden nun innerhalb weniger Tage von den Restauratorinnen sorgsam und sicher wieder ausgepackt und in den Vitrinen positioniert. „Man muss es sich immer wieder in Erinnerung rufen“, ergänzt die Direktorin des Landemuseum Mainz, Dr. Birgit Heide, „wir haben hier eine Ausstellung der Superlative mit einzigartigen Exponaten, die es in dieser Zusammenstellung noch nie zu sehen gab und auf Jahrzehnte nicht mehr zu sehen geben wird.“ Auf über 1000 m² Ausstellungsfläche werden rund 300 Exponate gezeigt, darunter außergewöhnliche Leihgaben international renommierter Museen – unter anderem das Armreliquiar Karls des Großen aus dem Louvre, den sogenannten Quadrigastoff aus Aachen, ein wunderbares Beispiel byzantinischen Seidengewebes, und die Krone aus Essen.

Eine der zahlreichen Infowände, hier über die Kurfürsten ©  Foto Diether v. Goddenthow
Eine der zahlreichen Infowände, hier über die Kurfürsten © Foto Diether v. Goddenthow

Ganz frisch eingetroffen und nun erstmals in der Ausstellung zu sehen, ist eine der prachtvollsten Urkunden, die aus dem frühen Mittelalter erhalten ist: die außergewöhnliche Heiratsurkunde der Theophanu, eine byzantinische Prinzessin, die aus Anlass ihrer Vermählung mit Kaiser Otto II. im Jahre 972 zur Kaiserin des ostfränkisch-deutschen Reiches gesalbt wurde und später das Reich regierte. Sie war eine der einflussreichsten Herrscherinnen des Mittelalters. Die Heiratsurkunde ist ein von Otto II. ausgestelltes Rechtsdokument und gilt als eines der schönsten Kunstwerke frühmittelalterlicher Diplomatik.

Neben der Kaiserausstellung öffnet zeitgleich die Mitmach-Ausstellung „Ritter, Bauer, Edeldame“, die speziell für Kinder ab fünf Jahren und ihre Familien konzipiert wurde und noch verlängert bis 22. August zu sehen ist. Kinder können übrigens nur in Begleitung von Erwachsenen die Ausstellung besuchen.

Die Essener Krone ist die älteste erhaltene ihrer Art und zeichnet sich durch vier auf einen Goldreif aufgesetzte Lilien aus. © Foto GDKE/Agentur Bonewitz
Die Essener Krone ist die älteste erhaltene ihrer Art und zeichnet sich durch vier auf einen Goldreif aufgesetzte Lilien aus. © Foto GDKE/Agentur Bonewitz

Ein Besuch des Landesmuseums Mainz ist aktuell ausschließlich unter den derzeitigen Vorgaben der Corona-Bekämpfungsverordnung möglich, demnach gelten bei einer pro Raum reduzierten Personenzahl die üblichen Hygiene- und Abstandsvorschriften, zudem ist eine Kontaktdatenerfassung erforderlich. Tickets können nur mit einer Terminreservierung gebucht werden, am besten das Online-Buchungssystem der Homepage www.Kaiser2020.de nutzen oder per Voranmeldung: Telefon 06131 2016 450 (Mo.-Fr. von 9 bis 16 Uhr erreichbar) oder anmeldung@gdke.rlp.de

Bitte beachten Sie, dass aufgrund aktueller Ereignisse Termine auch kurzfristig entfallen oder verschoben werden könnten. Infos und Aktualisierungen auch zum Online-Angebot und zu den Korrespondenzorten finden Sie unter www.landesmuseum-mainz.de und www.kaiser2020.de.

Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51.

Rheinland-Pfälzische Landesmuseen mit digitalen Highlights am Museumstag

Am 16. Mai ist Internationaler Museumstag und die Landesmuseen in Koblenz, Mainz und Trier der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) bieten ein außergewöhnliches digitales Programm.

Das Landesmuseum Koblenz im Kulturzentrum Festung Ehrenbreistein hat gleich vier Ausstellungshäuser im digitalen Angebot: Etwa Videoclips und Hinweise auf das Programm #KulturErbeOnline/Klasse! inklusive Fotowettbewerb aus dem Haus der Archäologie. Genussvoll in Szene gesetzt werden „Spargel & Wein“ im Haus des Genusses, außerdem findet man hier filmische Streifzüge durch die Sonderausstellung „Esskultur“. Das Haus der Fotografie wiederum beteiligt sich mit dem Video im Rahmen des „Berthold-Roland-Fotokunstpreis“. So richtig räuberisch geht es im Kulturzentrum Festung Ehrenbreitstein | Landesmuseum Koblenz zu: mit einem Videoclip zur Sonderausstellung „Räuber – 7.000 Jahre Tatort Mittelrhein“ und einem spannungsreichen Räuber-Countdown mit Rätseln, Bastelanleitungen, Kochrezepten und Verkleidungstipps, gespickt mit Einblicken in die Welt berühmter oder auch weniger berühmter Räuber. Einfach mal auf einen Klick vorbei schauen unter „tor-zum-welterbe.de/kulturzentrum-festung-ehrenbreitstein“.

Das Mainzer Landesmuseum lädt neben den zahlreichen digitalen Angeboten zur Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ auf www.kaiser2020.de zu einer innovativen und interaktiven Mitmachaktion ein. Unter dem Motto „Let’s play Art“ werden in Video-Konferenzen an digitalen „Spieltischen“ Kunstwerke nachgebaut. Mitmachen können alle zwischen 8 und 80 Jahren, man benötigt einen Computer (Smartphone oder Tablet geht auch), die Software bzw. App „Zoom“, eine WebCam und einen Tisch – der Rest findet sich. Pro Runde können drei Spieler (Einzelpersonen, Paare, Gruppen, Familien) an drei Tischen teilnehmen. Anmelden bis 13. Mai per Mail an anmeldung.muspaed@gdke.rlp.de. Weitere Infos unter mein-weg-ins-museum.de/internationaler-museumstag-2021. Übrigens: Welches Bild nachgebaut werden soll, ist in jeder Runde eine Überraschung.

Richtig bunt geht es im Rheinischen Landesmuseum Trier im Zentrum der Antike zu. Ob Bildvorlagen für Zuhause zum Download oder eine Slideshow zum ECHO Malwettbewerb – am 16. Mai ist alles online zu finden unter www.landesmuseum-trier.de. Getreu dem Motto „Ich lese, du malst“ kann eine spannende Geschichte über die römischen Götter angehört werden, die Kinder zu einem eigenen Kunstwerk inspirieren soll. Digitaler Höhepunkt ist um 15 Uhr ein „LIVE! ECHO Kunst-Talk mit Werner Kroener“, der über seine Kunstwerke spricht und dabei zum Austausch über seine Bilder einlädt. Natürlich digital über GoToMeeting. Anmeldung bis zum 14. Mai, 12 Uhr, über muspaed.rlmt@gdke.rlp.de.

All dies und noch viel mehr sind auch unter gdke.rlp.de/de/kulturerbeonline zu entdecken

Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ ab sofort digital erleben

Die nun auch online zu besichtigende Ausstellung "Die Kaiser und die Säulen der Macht" geht unter anderem den Fragen nach, wie Karl der Große oder Friedrich Barbarossa auf den Kaiserthron kamen, welche Netzwerke und Lobbyisten es im Mittelalter gab und warum die Religion am Rhein über viele Jahrhunderte eine zentrale Bedeutung bei den großen Herrschafts-Dynastien, den Karolingern, Ottonen, Saliern und Staufern spielte? © Foto: Diether v. Goddenthow
Die nun auch online zu besichtigende Ausstellung „Die Kaiser und die Säulen der Macht“ geht unter anderem den Fragen nach, wie Karl der Große oder Friedrich Barbarossa auf den Kaiserthron kamen, welche Netzwerke und Lobbyisten es im Mittelalter gab und warum die Religion am Rhein über viele Jahrhunderte eine zentrale Bedeutung bei den großen Herrschafts-Dynastien, den Karolingern, Ottonen, Saliern und Staufern spielte? © Foto: Diether v. Goddenthow

Per Mausklick durchs Mittelalter – das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) macht dies nun bei der großen Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“ möglich. Das gesamte Konzept der Schau konnte in eine kostenfreie Online-Version übertragen werden. Unter www.kaiser2020online.de sind Einblicke in alle Sektionen der Schau möglich, die Ausstellungsmedien wie Filme, Grafiken oder auch Auszüge aus dem Audio-Guide sind abspielbar und viele wichtige Exponate werden ausführlich vorgestellt.

Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf begrüßt das zusätzliche digitale Angebot: „Hier wird unsere rheinland-pfälzische Landesausstellung für alle Interessierten kostenfrei nach Hause gebracht. Die Präsentation macht Lust, Originalexponate später auch persönlich im Mainzer Landesmuseum in Augenschein zu nehmen. Der virtuelle Besuch ist informativ und ganz einfach ohne Anmeldung oder Registrierung möglich. Eine schöne Ergänzung bis unser Landesmuseum wieder öffnen kann“.

Die Essener Krone ist die älteste erhaltene ihrer Art und zeichnet sich durch vier auf einen Goldreif aufgesetzte Lilien aus. © Foto GDKE/Agentur Bonewitz
Die Essener Krone ist die älteste erhaltene ihrer Art und zeichnet sich durch vier auf einen Goldreif aufgesetzte Lilien aus. © Foto GDKE/Agentur Bonewitz

Seit dem ersten Lockdown nach Eröffnung der Landesausstellung hat die GDKE ihr Digitalangebot rund um die Kaiserausstellung sukzessive ausgebaut. Unter www.kaiser2020.de ist nicht nur ein knapp 5-minütiger Video-Rundgang, sondern auch eine Reihe von interessanten Kurzführungen zu entdecken. Einzelne Exponate der Schau werden dabei ganz persönlich vorgestellt und wöchentlich durch weitere Filme ergänzt (auch zu finden auf instagram.com/landesmuseummainz). Auch auf Instagram, wo bereits seit Beginn der Ausstellung viele interessante und spannende Aspekte der Landesausstellung vorgestellt werden, sind diese Filme eingestellt.

„Wir haben uns für die Online-Version sehr stark am tatsächlichen Ablauf der aktuellen Ausstellung im Landesmuseum orientiert und auch an die optische Anmutung angelehnt. Sie ist zudem eine wunderbare Ergänzung und ganz besonders für alle Besucherinnen und Besucher geeignet, die die Ausstellung schon gesehen haben und ganz gezielt einige Abschnitte nachbereiten wollen“, so Dr. Birgit Heide, Direktorin des Mainzer Landesmuseums.

Die Angebote sollen auch nach dem offiziellen Ende der Landesausstellung am 13. Juni 2021 verfügbar bleiben und die Geschichte des Mittelalters in der Region für alle Interessierten zugänglich sein.

Aktuelle und weitere Infos finden Sie online unter www.landesmuseum-mainz.de und www.kaiser2020.de.

(Text Agentur Bonewitz)

Neue, hochwertige Leihgaben bereichern Kaiser-Ausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ im Mainzer Landesmuseum

Die Goldene Bulle – ein von Karl IV. (1346– 1378) in Urkundenform verfasstes kaiserliches Gesetzbuch – war von 1356 an das wichtigste der „Grundgesetze“ des Heiligen Römischen Reiches.  © Foto GDKE/Agentur Bonewitz
Die Goldene Bulle – ein von Karl IV. (1346– 1378) in Urkundenform verfasstes kaiserliches Gesetzbuch – war von 1356 an das wichtigste der „Grundgesetze“ des Heiligen Römischen Reiches. © Foto GDKE/Agentur Bonewitz

Mit dem Trierer Exemplar der Goldenen Bulle, der reich verzierten Essener Krone und dem byzantinischen Quadrigastoff aus Aachen sind nun drei weitere Highlights in der großen Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) eingetroffen. „Wir freuen uns sehr, dass wir im Zuge unserer umfangreichen Austausch-Strategien der empfindlichen Exponate eine Woche nach Wiedereröffnung gleich drei neue qualitativ hochwertige und außergewöhnliche Leihgaben bekommen, die einmal mehr die Besonderheit der Kaiser-Ausstellung untermauern“, so Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz.

Die Goldene Bulle – ein von Karl IV. (1346– 1378) in Urkundenform verfasstes kaiserliches Gesetzbuch – war von 1356 an das wichtigste der „Grundgesetze“ des Heiligen Römischen Reiches. Das Trierer Exemplar wird heute im Hauptstaatsarchiv Stuttgart verwahrt und ist nun zusammen mit dem Mainzer Exemplar in der großen Mittelalterausstellung zu sehen. Seit 2013 zählt die Goldene Bulle mit ihren sieben Originalausfertigungen zum Weltdokumentenerbe der UNESCO und unterstreicht damit nicht nur ihre zentrale Bedeutung für die deutsche Verfassungsgeschichte. „Wir sind stolz darauf, nun beide aus dem heutigen Rheinland-Pfalz stammenden Goldenen Bullen hier in der Landesausstellung vereinen zu können“, so Heide.

Die Essener Krone ist die älteste erhaltene ihrer Art und zeichnet sich durch vier auf einen Goldreif aufgesetzte Lilien aus. © Foto GDKE/Agentur Bonewitz
Die Essener Krone ist die älteste erhaltene ihrer Art und zeichnet sich durch vier auf einen Goldreif aufgesetzte Lilien aus. © Foto GDKE/Agentur Bonewitz

Die Essener Krone ist die älteste erhaltene ihrer Art und zeichnet sich durch vier auf einen Goldreif aufgesetzte Lilien aus. Ihre Außenseite ist reich mit Edelsteinen, Perlen und Filigran verziert. Die herausragende Qualität lässt sich zudem an der regelmäßigen Anordnung der Edelsteine nach Farbe und Größe ablesen. Die Krone aus dem Essener Domschatz entstand stilistischen Vergleichen nach vermutlich in der Amtszeit der Essener Äbtissin Theophanu (1039– 1058).

Das als „Quadrigastoff“ bekannte Textilfragment aus der Aachener Domschatzkammer ist ein byzantinisches Seidengewebe mit auffallend großem Musterrapport. In einem Medaillon mit 66 cm Durchmesser steht auf einem vierspännigen Pferdewagen ein mit einer Rüstung bekleideter breitschultriger Wagenlenker. Der außerordentlich hohe materielle Wert der Quadrigaseide lässt vermuten, dass sie ein Geschenk des byzantinischen Kaiserhauses an Karl den Großen war.

Die drei einzigartigen Exponate sind noch bis zum 13. Juni 2021 Teil der großen Kaiserausstellung im Landesmuseum Mainz, die sich nicht allein den berühmten Kaisern „Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“ widmet, sondern erstmals das dynamische Beziehungsgeflecht beleuchtet, in dem über einen Zeitraum von fünf Jahrhunderten Kaiser, Kaiserinnen und Könige, Fürsten und Feldherren, Ritter und Reichsfürsten, Bürger und Städte miteinander verwoben waren. Sie wagt einen Blick hinter die Kulissen und vermittelt ein differenziertes Bild vom Kaisertum im Mittelalter. Dabei werden die Techniken der Macht hinter den Herrschenden sichtbar, aber auch die Brüchigkeit des Kaisertums erkennbar.

Aktuelle und weitere Infos finden Sie online unter www.landesmuseum-mainz.de und www.kaiser2020.de.

Wiedereröffnung der Landesmuseen sowie Burgen und Schlösser der GDKE Rheinland-Pfalz

Burg Sooneck  © GDKE
Burg Sooneck © GDKE

Die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz kann am 16. März 2021 ihre Landesmuseen und Teile der landeseigenen Burgen und Schlösser wieder für den Publikumsverkehr öffnen. Weitere Öffnungen sind für den 27. März 2021 geplant. Der Besuch ist nur mit Voranmeldung und ab der kommenden Woche per Online-Buchung möglich.

Am 16. März eröffnen die Landesmuseen in Koblenz, Mainz und Trier sowie das Kulturzentrum Festung Ehrenbreitstein Koblenz und die Trierer Römerbauten (außer den Viehmarktthermen, die bis auf Weiteres geschlossen bleiben).

Am 27. März 2021 folgen Schloss Stolzenfels / Koblenz, Schloss Bürresheim / Mayen, Burg Trifels / Annweiler, die Schloss- und Festungsruine Hardenburg / Bad Dürkheim sowie die Burg Pfalzgrafenstein / Kaub.

Für den Besuch ist jeweils eine vorherige Anmeldung / vorheriger Ticketkauf mit festem Termin notwendig. Die Kontaktinformationen hierfür können auf den Websites der einzelnen Häuser oder zentral unter www.gdke.rlp.de abgerufen werden. Dort finden Sie auch ab der kommenden Woche die Online-Tickets.

Die GDKE hat für alle ihre Häuser individuelle Hygienekonzepte entwickelt, die sich an den behördlichen Vorgaben im Zuge der Corona-Thematik orientieren. Dadurch kommt es teilweise zu Veränderungen bei Besuchen der Häuser und eventuell anderen Öffnungszeiten. So sind bis auf Weiteres keine Gruppenführungen und Workshops möglich. Auch hauseigene Veranstaltungen finden vorerst nicht statt (Fremdveranstalter informieren eigenständig). Zum Schutz von Gästen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der GDKE sind die an den jeweiligen Standorten aushängenden Sicherheitshinweise zu beachten.

Mainz: Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ wird bis Juni verlängert – Wiedereröffnung ab 16. März

Reichs-Krone - zu sehen in der Landesausstellung   „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“ im Landesmuseum Mainz. © Foto Diether v. Goddenthow
Reichs-Krone – zu sehen in der Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“ im Landesmuseum Mainz. © Foto Diether v. Goddenthow

Es gibt gleich zwei gute Nachrichten rund um die große Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“ im Landesmuseum Mainz. Die Präsentation wird genauso wie die Mitmachausstellung „Ritter, Bauer, Edeldame“ ab dem 16. März 2021 wieder für Gäste geöffnet sein und dann bis zum 13. Juni 2021 verlängert. „Wir freuen uns sehr“, so der rheinland-pfälzische Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf, „dass wir dank der großen Kooperationsbereitschaft der Leihgeber die Mittelalterausstellung, die einen so immensen Zuspruch erfahren durfte, um zwei Monate verlängern können. Das gibt mehr Interessierten die Chance, diese einmalige Ausstellung sehen zu können. Umso schöner, dass die Ausstellung ab kommender Woche ihre Pforten wieder öffnen kann.“

Mit der Eröffnung am 8. September 2020 hatte das Landesmuseum Mainz nicht nur ein enormes Medieninteresse erfahren, sondern war bis zur Schließung am 2. November fast immer ausgebucht. Zeitweise bildeten sich lange Schlangen vor dem Museumseingang. „Die durch die Corona-Maßnahmen dynamisch veränderten Zugangsvoraussetzungen haben zum Glück niemanden abgeschreckt“, ergänzt die Direktorin des Landesmuseums Mainz, Dr. Birgit Heide, „im Gegenteil, die Besucherinnen und Besucher zeigten sich sehr verständig und geduldig, zeitweise waren alle angebotenen Zeitslots rund einen Monat im Voraus ausgebucht.“

So gesehen hatte die Landesausstellung bis zur Schließung den größtmöglichen Erfolg. Aufgrund der coronabedingten Kapazitätsbegrenzungen seit November konnten bisher nur 12.234 Gäste die Ausstellung besuchen.

Kaiser Thron (Goslar) © Foto Diether v. Goddenthow
Kaiser Thron (Goslar) © Foto Diether v. Goddenthow

„Wir haben sehr früh darüber nachgedacht“, erklärt die Generealdirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto, „ob wir nicht eine Verlängerung ermöglichen können, allerdings waren wir hier von einer Vielzahl externer Faktoren abhängig.“ Die Verantwortlichen im Landesmuseum Mainz haben daher in den letzten Wochen sämtliche Leihgeber der rund 300 Exponate kontaktiert und die Möglichkeiten einer Verlängerung ausgelotet, samt Vertragsänderungen und Rücksprache mit den Versicherungen.

Hinter den Kulissen wurde seit November zudem trotz der Schließung fleißig weitergearbeitet. „Wir nutzten die Zeit, um Änderungen und Verbesserungen an der Ausstellung vorzunehmen, so wurden die Lichtverhältnisse stellenweise angepasst, ebenso die Schriftgröße und damit die Lesbarkeit einzelner Texttafeln überarbeitet und die Abläufe optimiert“, betont Heide.

Einige der geplanten Austausch-Exponate für die aktuelle Ausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ konnten zeitlich nach hinten verschoben werden, so dass sie trotz der temporären Schließung möglichst lange zu sehen sein werden. „Ein großes Dankeschön auch dafür noch mal an die Leihgeber“, so Otto, „die fast ausnahmslos sehr entgegenkommend waren und selbst daran interessiert sind, dass ihre Leihgaben von den Besucherinnen und Besuchern möglichst lange gesehen werden können.“

In den letzten Wochen wurden ergänzend zu den Filmen der Stadtentwicklungen der mittelalterlichen Städte Mainz, Worms und Speyer, die auch ein großes jüdisches Erbe miteinander verbindet, nun auch die entsprechenden Stadtmodelle im 3D-Druck aufgebaut und die Visualisierungen dazu eingerichtet. „Mit der Nachricht, dass eine Öffnung wieder möglich wird, wechseln wir nun schnellstmöglich in den Öffnungsmodus und freuen uns auf den 16. März“, so Heide.

Und Kulturminister Konrad Wolf ergänzt: „Auch ich begrüße es sehr, dass die GDKE während des Lockdowns verschiedene digitale Formate entwickelt hat, die einen Einblick in die Ausstellung und die Regionen mit ihren faszinierenden Originalschauplätzen mittelalterlicher Geschichte ermöglichen und das Interesse an der Ausstellung weiter wachhalten.“ Einen digitalen Einblick in die Schau bietet das Landesmuseum Mainz unter www.kaiser2020.de, hier ist auch ein gut 5-minütiger Video-Rundgang durch die Ausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ zu sehen. „Was wir in jedem Fall erweitern werden, sind unsere digitalen Angebote, das beginnt mit digitalen Kurzführungen bis zu aufbereiteten Vorträgen fürs Internet, hier planen wir eine ganze Reihe von neuen Präsentationsformen“, so Heide.

Zum Besuch der Landesausstellung ist die Vorabbestellung von Eintrittskarten unter www.kaiser2020.de oder telefonisch unter Tel. 06131/2857-0 notwendig.