Kategorie-Archiv: Frankfurter Römer

Magistrat beschließt: Goetheplakette für Moses Pelham

(kus) Am Freitag, 22. September, hat der Magistrat der Stadt Frankfurt beschlossen, den Künstler Moses Pelham mit der Goetheplakette der Stadt Frankfurt auszuzeichnen. Sein jüngstes Album trägt den Titel „Herz“ und ist eine Hommage an seine Heimatstadt Frankfurt am Main sowie den Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe.

„Moses Pelham hat als einer der deutschen Sprechgesangs-Pioniere wesentlichen Anteil daran, dass dieses Musikgenre binnen der vergangenen 20 Jahre zu einer international respektierten Kunstform avanciert ist. Mit seinem Werk hat Pelham seiner Heimatstadt Frankfurt ein musikalisches Denkmal gesetzt und sich auf lyrisch anspruchsvolle Weise mit sozialer Gerechtigkeit, Vielfalt und Heimatverbundenheit auseinandergesetzt“, begründet Oberbürgermeister Peter Feldmann die Entscheidung, Pelham mit der Goetheplakette auszuzeichnen.

Der 1971 in Frankfurt geborene Sohn des US-amerikanischen Bluesmusikers Moe Pelham hat mit seinem Debüt-Album „Direkt aus Rödelheim“, das unter dem Label Rödelheim Hartreim Projekt in Kooperation mit Thomas Hofmann entstand, im Jahre 1994 Musikgeschichte geschrieben und im Laufe seiner Karriere Künstler wie Sabrina Setlur und Xaiver Naidoo entdeckt. „Moses Pelham hat in seiner Karriere viel erreicht und ist dabei stets authentisch und offen für neue Einflüsse geblieben. Während anderen der Ruhm zu Kopf gestiegen wäre, ist Pelham stets mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben und hat sich weder von Lob, noch von Kritik von seinem ganz eigenen Weg abbringen lassen“, sagt Feldmann.
Die Goetheplakette der Stadt Frankfurt wird jährlich verliehen. Sie kann an Dichter, Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler und andere Persönlichkeiten des kulturellen Lebens verliehen werden, die durch ihr schöpferisches Wirken einer dem Andenken Goethes gewidmeten Ehrung würdig sind. Preisträger sind unter anderem der Verleger Peter Suhrkamp (1956), der Philosoph Theodor W. Adorno (1963), der Literatur-Kritiker Marcel Reich-Ranicki (1984) und der Architekt Albert Speer (2003).

Dalai Lama zu Besuch in Frankfurt

Dalai Lama Archiv-Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Dalai Lama Archiv-Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

(kus) Nachdem das geistliche Oberhaupt der Tibeter aufgrund eines technischen Defektes seines Flugzeuges nicht rechtzeitig am Dienstag, 12. September, zur Eröffnung des neuen Tibethauses in Frankfurt sein konnte, bestand am Donnerstag, 14. September, die Möglichkeit eines Austausches zwischen dem Dalai Lama und Bürgermeister Uwe Becker.

„Seine Heiligkeit setzt sich intensiv für den friedlichen und konstruktiven Dialog der Menschen ein. Sein unermüdlicher Einsatz zur Verständigung der Völker und der Religionen, für den er um die Welt reist, ist bewundernswert. Sein engagiertes Eintreten für den notwendigen Schutz der tibetischen Kultur ist bewundernswert und verdient unsere Unterstützung. Frankfurt ist als Ort der Paulskirche, der Wiege der Deutschen Demokratie, die passende Adresse für ein Kulturzentrum, das die Möglichkeit bietet, dass tibetische Kultur auf dem Fundament von Freiheit und Menschenrechten friedlich praktiziert werden kann. Ich würde mir wünschen, dass dies auch in China so offen möglich wäre. Ich bin davon überzeugt, dass sich die staatliche Souveränität Chinas mit der Sicherung der tibetischen Kultur als Teil des kulturellen Reichtums Chinas gut vereinbaren lassen“, betonte Becker.
Im Mittelpunkt des dreitägigen Aufenthaltes seiner Heiligkeit in Frankfurt stehen neben drei Veranstaltungen in der Jahrhunderthalle, die sich unter anderem mit dem Thema der globalen Ethik beschäftigen, der Besuch des Tibethauses, dessen Schirmherr der Dalai Lama ist.

Als Kulturinstitut spielt das Tibethaus in Europa eine einzigartige Rolle in der Vermittlung der alten und modernen Kultur Tibets und dient als Begegnungs- und Studienzentrum. Es bewahrt und fördert die tibetische Identität und bringt diese den Bürgerinnen und Bürgern näher. In über 300 Veranstaltungen pro Jahr werden die Themen Buddhismus, Gesellschaft, Kunst & Kultur, Heilkunde und Wissenschaft beleuchtet.

„Die Stadt Frankfurt am Main ist dankbar für diesen Beitrag zur kulturellen Vielfalt. Das Tibethaus ist ein Schaufenster der tibetischen Kultur von der Medizin über die Kunst bis zur buddhistischen Religion und gleichzeitig ein Brückenkopf, der die Verbindung Frankfurts zu Tibet trägt. Wir sind froh und glücklich, diese Einrichtung in unserer Stadt zu wissen und freuen uns, dass die dort geleistete Arbeit gerade auch von seiner Heiligkeit dem Dalai Lama gewürdigt wird“, sagt Bürgermeister Becker.

In Frankfurt leben über 170 Nationen und Mitglieder von über 160 Gemeinden aller Weltreligionen friedlich zusammen. Der Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften und der Stadtgesellschaft schafft Gemeinschaft, Vertrauen und Sicherheit. Als Mitglied im Rat der Religionen in Frankfurt beteiligt sich das Tibethaus auch hier intensiv am regelmäßigen Austausch.

„Dies ist in unserer heutigen Zeit, in der ein nicht-religiöses Weltbild und Wertesystem die religiösen Gemeinschaften vor neue Herausforderungen stellt, besonders bedeutsam. Toleranz und Akzeptanz sind vor diesem Hintergrund umso wichtiger“, führt Kirchendezernent Uwe Becker aus.

Das Tibethaus, das seit 2016 seinen Sitz in Frankfurt gefunden hat, feierte seine Neueröffnung am Dienstag, 12. September. In einem früheren Universitätsinstitut auf dem ehemaligen Frankfurter Uni-Campus in Bockenheim. Das Tibethaus Deutschland in Frankfurt ist neben dem Tibet House US in New York das einzige weitere durch das Tibet House Cultural Center in New Delhi, Indien,
offiziell anerkannte Tibethaus weltweit.

Ein Stück Frankfurter Geschichte wird für die Zukunft erhalten

v.li. Dr. Andrea Hampel,Leiterin des Denkmalamtes, Dr. Carsten Wenzel, kommissarischer Leiter des Archäologischen Museums, Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Mike Josef, Planungsdezernent.
v.li. Dr. Andrea Hampel,Leiterin des Denkmalamtes, Dr. Carsten Wenzel, kommissarischer Leiter des Archäologischen Museums, Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Mike Josef, Planungsdezernent.

Stadträte Josef und Hartwig stellen Lackprofile römischer Fundstücke vor Planungsdezernent Mike Josef und Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig haben heute ein erstmals in Frankfurt angewandtes Verfahren vorgestellt, wie archäologische Bodenfunde für die Nachwelt konserviert werden können. Gemeinsam mit der Leiterin des Denkmalamtes, Dr. Andrea Hampel, und dem kommissarischen Leiter des Archäologischen Museums, Dr. Carsten Wenzel, erläuterten die beiden Stadträte Herstellung und Inhalt zweier sogenannter Lackprofile, mit denen römische Ausgrabungsfunde aus dem Stadtgebiet für die Zukunft erhalten und museal präsentiert werden können.

„Mithilfe der Lackprofile können die herausragenden Befunde aus den jüngsten Grabungen in Heddernheim beispielhaft erhalten werden“, sagte Planungsdezernent Josef. „Indem ein vollständiges Bodenprofil abgenommen und mit allen darin enthaltenen Fundstücken im ursprünglichen Zustand konserviert wurde, ist nun ein Blick zurück in die Vergangenheit möglich.“ Kulturdezernentin Hartwig ergänzt: „Nicht nur können auf diese Weise die archäologischen Befunde aus der Römerzeit in ihrer Gesamtheit erhalten, sondern auch sehr eindrucksvoll präsentiert werden. Scherben von Keramikgefäßen sind darin ebenso zu erkennen wie zahlreiche Tierknochen oder Metallobjekte wie eine verkleinerte Lanzenspitze – so lässt sich unsere Geschichte anhand von Originalen bildhaft vermittelt.“

Die Herstellung und Bearbeitung von Lackprofilen bis hin zu einem ausstellungfähigen Objekt ist äußerst aufwendig und dauert mehrere Wochen. Die beiden römischen Lackprofile sind das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Archäologischen Museum Frankfurt und dem städtischen Denkmalamt.

Restauratoren und Grabungstechniker waren zunächst vier Tage lang im Schutzanzug und mit Atemmaske tätig, um die bereits freigelegten Bodenprofile zu bearbeiten. Diese wurden mit einem Kunstharzprodukt beschichtet und getrocknet, bevor die Vorderseite erstmals sichtbar wurde. Nach dem Abtransport ins Museum wurde diese bereinigt, lose Kiesel und Ähnliches abgenommen und gebrochene Knochen restauriert. Schließlich wurde das Ganze in einen Rahmen gefasst und gleichmäßig an den Seiten und am Boden beschnitten.
Die Profile sind zwischen 1,50 x 1,50 Meter und 2,50 x 1,50 Meter groß. Die Kosten alleine für das Material liegen bei rund 4000 Euro. Es ist angedacht, ein Lackprofil in der Römerstadtschule unterzubringen und eines im Archäologischen Museum auszustellen.

Bereits seit Mai vergangenen Jahres führte das Denkmalamt aus Anlass der die Erweiterung der Römerstadtschule archäologische Ausgrabungen durch und machte herausragende Funde. Dabei wurde im Zentrum der römischen Stadt Nida, die sich in den heutigen Gemarkungen Heddernheim und Praunheim befand, ein neu entdeckter Tempelbezirk mit mindestens fünf Tempeln freigelegt. Neben mehreren ehemals repräsentativen Steingebäuden stieß man zudem auf weitere Zeugnisse der religiösen Verehrung zur Römerzeit. Dazu gehören auch Kultgruben aus dem 2. Jahrhundert nach Christus, die in einem bisher nicht erforschten Zusammenhang mit religiösen Handlungen innerhalb der Tempelanlage stehen. Durch die nun erstellten Lackprofile kann ihr Zustand, ihr Inhalt und ihre Struktur unverändert für die Zukunft konserviert werden.

Die römische Fundstelle in Frankfurt-Heddernheim als Verwaltungssitz der Civitas Taunensium ist bereits seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Es handelt sich um eine der bedeutendsten Fundstellen im Stadtgebiet und innerhalb der römischen Provinz Germania Superior (Obergermanien).

Nach einer Militärphase ab dem Jahr 70 nach Christus wurde um 85 nach Christus die Provinz Germania Superior gegründet und es entstand eine zivile Siedlung in der Nähe der Nidda. Die Stadt Nida bestand nach ihrer Gründung um 110 nach Christus bis zur Aufgabe der rechtsrheinischen Gebiete 259/260. Sie hatte eine besondere Bedeutung als zentraler Handels- und Verwaltungsplatz. Der römische Name Nida, der sicher auf einen keltischen Ursprung zurückgeht, ist durch einen Inschriftenfund gesichert.

Über lange Zeit wurde das Areal landwirtschaftlich genutzt, bis durch die Ernst-MaySiedlung „Römerstadt“ in den Jahren 1927/1929 der südliche Teil der Stadt überbaut wurde. Gleichwohl erfolgte eine archäologische Dokumentation der Befunde gemäß dem damaligen wissenschaftlichen Standard. Nach dem 2. Weltkrieg begannen moderne wissenschaftliche Aufnahmen des Geländes, wobei man sich in erster Linie auf die Erforschung des „Steinkastells“ aus der militärischen Periode konzentrierte. Das Steinkastell liegt im Osten des römischen Stadtgebiets und berührt nur zu einem Teil die spätere zivile Stadt.

Ab 1961 wurde der bis dahin unversehrte nördliche Teil der Stadt allerdings großflächig überbaut. Die Fundstelle erlitt beim Bau der Nordweststadt schwerste Verluste: Hochhäuser, Tiefgaragen, U Bahntrassen und eine Schnellstraße wurden auf einer Fläche von 500.000 Quadratmetern errichtet. Mit wenigen Ausnahmen konnte die Denkmalpflege damals keine Dokumentation in wissenschaftlich angemessener Form durchführen.

Frankfurter Goethepreis 2017 an „Théâtre du Soleil-Direktorin“ Ariane Mnouchhine

Oberbürgermeister Peter Feldmann überreichte   Francois Duplat, dem langjährigen Freund der Preisträgerin und Ehrenmitglied des „Théâtre du Soleil“  den Goethe-Preis stellvertretend für Ariane Mnouchkine im Kaisersaal des Frankfurter Römers. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Oberbürgermeister Peter Feldmann überreichte Francois Duplat, dem langjährigen Freund der Preisträgerin und Ehrenmitglied des „Théâtre du Soleil“ den Goethe-Preis stellvertretend für Ariane Mnouchkine im Kaisersaal des Frankfurter Römers. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

In einem Festakt wurde am Montag, 28. August, im Kaisersaal des Frankfurter Römers der alle drei Jahre vergebene Goethe-Preis an Ariane Mnouchkine verliehen, der Direktorin des legendären Théâtre du Soleil in Paris, welches sie vor über 50 Jahren mit Theaterstudenten mitbegründete.

Das Théâtre du Soleil, auch für seine politischen Botschaften bekannt, versteht sich als eine Art Kommune, in der die Schauspieler, Bühnenarbeiter und alle daran Beteiligten überwiegend zusammen arbeiten und leben und auch gleichviel verdienen. Ihre spielfreudigen, fantasievollen künstlerischen Projekte sind Gemeinschaftsproduktionen, die basisdemokratisch aus dem Kollektiv heraus entwickelt werden.

Dennoch machte Mnouchkine, Tochter des Filmproduzenten Alexandre Mnouchkine, klar, dass sie keine Hippies seien. Sie seien viel rigoroser, da es bei ihnen um eine  Verbindung von Arbeit, künstlerischen Projekten und privaten Beziehungen gehe, wie sie neulich in einem Interview dem Sender 3Sat erläuterte. Siehe: (Regisseurin, Autorin, Utopistin Die Künstlerin Ariane Mnouchkine).

Die Stadt Frankfurt ehrt mit Ariane Mnouchkine eine Persönlichkeit, deren Inszenierungen die europäische Theaterwelt geprägt haben. Ariane Mnouchkine habe mit der Gründung „Théâtre du Soleil“ eine kulturelle Institution von internationaler Bedeutung geschaffen. Mit ihrem Ensemble habe sie eine eigenständige Ästhetik entwickelt, die auf antike und asiatische Darstellungsformen zurückgreife und diese mit europäischen Traditionen verbinde, soweit die Urkunde.

Oberbürgermeister Peter Feldmann betonte in seinem Grußwort die herausragende Bedeutung der Preisträgerin für das Theater der späten Nachkriegszeit bis heute: „Ariane Mnouchkine ist eine Zauberin, die das Theater im Vertrauen auf seine Tradition neu erfunden hat; dafür gebührt ihr zurecht der Goethe-Preis der Stadt Frankfurt des Jahres 2017.

Da Ariane Mnouchkine zur Zeit in Japan lebt,  konnte die 78jährige zur Verleihung nicht persönlich in den Frankfurter Römer kommen. Daher dankte die Preisträgerin per  zugeschalteter Videobotschaft. Den Preis nahm Franois Duplat, langjähriges Ehrenmitglied des Théâtre du Soleil Mitglieder des „Théatre du Soleil“, für die Preisträgerin entgegen. Die Laudatio hielt der Frankfurter Theaterwissenschaftler Prof. Dr. Rembert Hüser.

Der Goethe-Preis wird alle drei Jahre am Geburtstag Johann Wolfgang von Goethe an eine Persönlichkeit verliehen, „die durch ihr Schaffen bereits zur Geltung gelangt und deren schöpferisches Wirken einer dem Andenken Goethes gewidmeten Ehrung würdig ist“. Er ist mit 50.000 Euro dotiert.

Das Kuratorium setzt sich in diesem Jahr neben den ständigen Mitgliedern (dem Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, dem Stadtverordnetenvorsteher, der Kulturdezernentin, dem Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst, der Präsidentin der Goethe-Universität und der Direktorin des Freien Deutschen Hochstiftes) aus der Dichterin Monika Rinck, dem Schriftsteller Marcel Beyer und Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Jürgen Kaube zusammen.

Die letzten Preisträger waren 2002 Marcel Reich-Ranicki, 2005 Amos Oz, 2008 Pina Bausch, 2011 Adonis und 2014 Peter von Matt. Frühere Preisträger waren unter anderem Sigmund Freud (1930), Hermann Hesse (1946) und Thomas Mann (1949). Erster Goethepreisträger war im Jahr 1927 Stefan George

Erster Gang über den historischen Krönungsweg Frankfurts teilrekonstruierter Altstadt

Der Hühnermarkt mit rekonstruierten prachtvollem Architektur-Ensemble der neuen Frankfurter Altstadt. Foto: Diether v. Goddenthow
Der Hühnermarkt mit rekonstruierten prachtvollem Architektur-Ensemble der neuen Frankfurter Altstadt. Foto: Diether v. Goddenthow

Frankfurts altes Herz beginnt neu zu schlagen mit der Fertigstellung  des historischen Krönungswegs, der einstigen Hauptschlagader  zwischen Römer, Altstadt und St. Bartholomäus-Dom.

Nachdem die Gerüste entlang des Krönungsweges, zuletzt im Ostteil Richtung Dom gefallen sind, präsentierten heute  Oberbürgermeister Peter Feldmann und DomRömer Geschäftsführer Michael F. Guntersdorf bei einem Presse-Rundgang den ehemaligen Krönungsweg auf der Altstadt-Baustelle. „Diese Straße, der sogenannte Krönungsweg, war“, so der Oberbürgermeister, „schon immer die Hauptstraße der Altstadt. Sie verband die Altstadt mit dem Römerberg und dem St. Bartholomäus-Dom. Ab dem 16. Jahrhundert zogen hierüber die Kaiser in den Dom zur Krönung und nach der Zeremonie im Dom von dort zurück zum Krönungs-Bankett“ im Römer, erklärte Peter Feldmann. Aus dem „Gerechtigkeitsbrunnen“ vor dem Römer seien bei diesen  Krönungsfeierlichkeiten auf der einen Seite der Weißwein und auf der anderen Seite der Rotwein für das Volk heraus geflossen.

Oberbürgermeister Peter Feldmann erläutert die Bedeutung des Krönungsweges zum Dom im Hintergrund. Foto: Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Peter Feldmann erläutert die Bedeutung des Krönungsweges zum Dom im Hintergrund. Foto: Diether v. Goddenthow

Erstmalig wird der Krönungsweg authentisch und in seinen historischen Dimensionen wieder erlebbar. Der Blick auf den Dom aus dieser neuen Perspektive eröffnet das historische Altstadtflair in einer neuen, nicht geahnten Dimension. Die DomRömer GmbH hatte hierzu den Weg wieder auf sein historisches Niveau abgesenkt.

Der Krönungsweg und der Hühnermarkt, das Zentrum des neuen rekonstruierten DomRömer-Quartiers, werden zudem  ein authentisches Pflaster aus geschlagenem und gesägtem Basalt erhalten, umfasst mit Randsteinen ebenfalls aus Basalt. Diese sollen jedoch nur Bürgersteige andeuten, da die Stadt Frankfurt großen Wert auf Barrierefreiheit für eine behindertenfreundliche Nutzbarkeit legt.

Oberbürgermeister Peter Feldmann ist stolz auf das besondere Basaltpflaster, Foto: Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Peter Feldmann ist stolz auf das besondere Basaltpflaster, Foto: Diether v. Goddenthow

An auch der alte Stolze-Brunnen soll an seinem ursprünglichem Ort auf dem Hühnermarkt wieder neu entstehen. Wie weit man auch zurückginge, schon immer gab es an der Stelle einen Brunnen, der schließlich im 19. Jahrhundert zu Ehren des Frankfurter Mundartdichters, Revolutionär und Vorreiter der Demokratie sowie Weinhändlers in Stolzebrunnen umbenannt wurde.  Das Denkmal soll in humoristischer Form an Friedrich Stolze. Stolze war einer der Vormärz-1848er. Er hatte mit seinem Vater eine Kneipe in der Braubach-Strasse. Das Gasthaus sei ein Ort gewesen, wo die „demokratisch Gestimmten“, die so genannten  Demagogen, die laut Obrigkeit das Volk aufhetzten, sich getroffen haben und dann in dem Moment, wenn die preußische Polizei vor der Tür stand, frohe Wanderlieder anstimmten, erläuterte Peter Feldmann.

Andere Perspektive des Hühnermarktes.Links das Haus  „Schildknecht", rechts „Zur Flechte" mit spöttischem Gedicht am Giebel,  Hühnermarkt Foto: Diether v. Goddenthow
Andere Perspektive des Hühnermarktes.Links das Haus „Schildknecht“, rechts „Zur Flechte“ mit spöttischem Gedicht am Giebel, Hühnermarkt Foto: Diether v. Goddenthow

Der Hühnermarkt war im Mittelalter tatsächlich der Geflügelmarkt, er hieß nicht nur so. Er war ein Teil eben der Tier-Messe, während in den anderen Höfen zum Teil Tuche gehandelt wurden, bestimmte Spezereien, das heißt Gewürze und Vieles, was dann später auch die Basis war für Frankfurts Reichtum wurde. Wer heute stolz auf die Frankfurter Skyline als Symbol des städtischen Wohlstands zeige, müsse wissen, dass die Ursprünge von Messe, Handel und Banken hier in der Altstadt lagen, so der Oberbürgermeister.

Rund um den Hühnermarkt ist beinahe alles fertig: die Fassaden zahlreicher der rund 15 rekonstruierten Häuser erstrahlen bis auf die Erdgeschosse schon in ihrer vollen Pracht.

Die wiederaufgebaute Renaissance-Gasse „Hinter dem Lämmchen" Foto: Diether v. Goddenthow
Die wiederaufgebaute Renaissance-Gasse „Hinter dem Lämmchen“ Foto: Diether v. Goddenthow

Bis zum 31. Juli 2017 sei die Bewerbungsfrist für Mietinteressenten der Läden und Gastronomieflächen der 30 Erdgeschosse abgeschlossen gewesen. Bis auf einen Gastronomen, der im Haus Schildknecht am Markt 18 auf 500 m² das Brauhaus am Hühnermarkt eröffnen wird, sei noch alles offen: „Wir kriegen hierein lauter Läden mit Manufakturhintergrund, sprich mit Leuten, die einen direkten Bezug zu ihrem Produkt haben, oder es sogar selber herstellen, und es hier eben verkaufen. Lauter kleine Sachen: Kleinlederwaren, aber auch Schmuck, Uhrenreparatur, Möbel, Textil-Manufakturen, die alte Mode verkaufen, und vieles mehr“, skizziert DomRömer Geschäftsführer Michael F. Guntersdorf das Konzept. Es sei kein touristisch typisches Angebot vorgesehen.

Das neue DomRömer-Quartier soll ein lebendiges urbanes Viertel werden mit Handel, Gastronomie und Wohnquartier für 160 bis 200 Bewohner. Die maximalen Öffnungszeiten sollen für die Gastronomie bei 23 Uhr, für die Läden bei 20 Uhr liegen.

Seit Beginn der Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt seien die Tourismusanfragen bereits um über 100 Prozent gestiegen.   Historische Gebäude liegen  im Trend, da sie zumeist die Seelen der Menschen mehr berühren als Architektur unserer Zeit.

 

Frankfurter Bürgerpreis: 16 Personen und Institutionen ausgezeichnet

OB Peter Feldmann und Robert Restani überreichen Bürgerpreis an Flüchtlingsprojekt Milena Foto: Bernd_Kammerer
OB Peter Feldmann und Robert Restani überreichen Bürgerpreis an Flüchtlingsprojekt Milena Foto: Bernd_Kammerer

(kus) Die Stadt Frankfurt und die Stiftung der Frankfurter Sparkasse haben am Mittwoch, 26. Juli, im Kaisersaal den Frankfurter Bürgerpreis für vorbildliches ehrenamtliches Engagement vor Ort verliehen. Verbunden ist die Auszeichnung mit Preisgeldern in Höhe von 8000 Euro.

Der Bürgerpreis für Ehrenamtliche wird bereits zum zehnten Mal vergeben. Zum Jahresmotto „Vorausschauend engagiert: real, digital, kommunal“ bewarben sich rund 40 Ehrenamtliche oder wurden vorgeschlagen. Die ehrenamtliche Leistung aller Kandidaten wird mit der feierlichen Preisverleihung im Frankfurter Römer gewürdigt.

Besonders hervorgehoben werden 16 ehrenamtlich tätige Menschen und Vereine, die in den Kategorien U21, Alltagshelden, Engagierte Unternehmer und Lebenswerk Auszeichnungen erhalten. Den Bürgerpreis 2017 überreichten Oberbürgermeister Peter Feldmann und Robert Restani, Vorstandsvorsitzender der Frankfurter Sparkasse.

Oberbürgermeister Peter Feldmann betonte bei der Preisverleihung: „Menschen und Projekte, die sich für die Bürgerinnen und Bürger in ihrer Stadt einsetzen, sind unverzichtbar für eine starke und zukunftsfähige Gesellschaft. Ihr Engagement verdient unsere volle Anerkennung und Unterstützung. Bürgerengagement eint unsere Stadt.“

Sparkassenvorstand Robert Restani fügte hinzu: „Die Frankfurter Sparkasse und ihre Stiftung unterstreichen mit der Ausschreibung des Bürgerpreises ihr Selbstverständnis, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und für mehr Lebensqualität einzutreten.“

Die Ehrenamtlichen von youngcaritas Frankfurt und der Schüler Paul Grabisch erhielten in der Kategorie U21 den Bürgerpreis. In der Kategorie Alltagshelden wurden die Lesementorinnen der Ludwig-Weber-Schule, die Initiative Schwanheim/Goldstein bewegt, das Internetcafé @uguste, die ehrenamtlichen Paten-Omas und Paten-Opas, die Ortsverbandsvorsitzende Hannelore Mandelas, das Flüchtlingsprojekt/Flüchtlingscafé Milena, der Verein Freizeit-Helden, Klaus Eberle, Karin Schmidt vom Aktionskomitee Kind im Krankenhaus mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet. Der Unternehmer Michael Sittig erhielt ebenfalls den Bürgerpreis. Für ihr Lebenswerk wurden Alfred Linder vom Verein ADFC Frankfurt am Main, Walter Dörsam vom SV Blau-Gelb Frankfurt, Chormusiker Heinz Marx und Renate Traxler von „Lesefreuden“ ausgezeichnet.

Der Frankfurter Bürgerpreis wird jährlich an Ehrenamtliche zu wechselnden Themen vergeben. Er ist Teil einer deutschlandweiten Initiative, bestehend aus Bundestagsabgeordneten, Kommunen und den Sparkassen. Die Frankfurter Preisträger qualifizieren sich automatisch für den nationalen Wettbewerb um den Deutschen Bürgerpreis, der im Dezember 2017 in Berlin vergeben wird.

Frankfurterin gewinnt Goldenen Löwen auf 57. Kunstbiennale in Venedig

Der von der Frankfurter Künstlerin Anne Imhof gestaltete deutsche Pavillon ist auf der 57. Kunstbiennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet worden.

„Ich freue mich sehr über den Goldenen Löwen für Anne Imhof und gratuliere der Frankfurter Künstlerin ganz herzlich! Die Auszeichnung zeigt einmal mehr die internationale Bedeutung der Kunststadt Frankfurt am Main, was nicht zuletzt an der weltweit renommierten Städelschule liegt, an der Anne Imhof ihre Ausbildung genossen hat. Es ist ein schöner Zufall, dass die Städelschule in der nächsten Woche ihr 200. Jubiläum feiert. Anne Imhof gehört zu den derzeit interessantesten Künstlerinnen, die durch ihre Performances sowohl die kunsthistorische Sprachenvielfalt höchst innovativ variiert als auch ein radikales, durch die digitale Wahrnehmungsveränderung geprägtes Gegenwartsgefühl zum Thema ihrer Arbeiten macht. Mein herzlicher Glückwunsch gilt auch der Kuratorin des deutschen Pavillons Susanne Pfeffer, die Anne Imhof nach Venedig eingeladen hat“, sagt Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig.

Anne Imhof erhielt den Hauptpreis für den besten nationalen Beitrag. Franz Erhard Walther aus Fulda bekam den Goldenen Löwen als „Bester Künstler“. Das teilte die Jury in Venedig mit. Die 39-jährige Künstlerin zeigt eine etwa fünf Stunden lang andauernde Performance unter dem Titel „Faust“.

Imhof wurde 1978 in Gießen geboren, lebt derzeit in Frankfurt und Paris. Sie studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach, später dann an der Städelschule in Frankfurt. Ihre erste Einzelausstellung fand 2013 im Frankfurter Portikus statt, auch in New York, Paris und London waren ihre Arbeiten schon zu sehen. Die Nationalgalerie für junge Kunst in Berlin vergab Imhof 2015 ihren Preis. Mit ihrer Gestaltung des deutschen Pavillions tritt sie in die Fußstapfen von bekannten Künstlerin wie Gerhard Richter, Joseph Beuys, Christoph Schlingensief oder Ai Weiwei.

Die 57. Kunstbiennale in Venedig unter dem Titel „Viva Arte Viva“ eröffnete heute ihre Türen für das Publikum. 120 Künstler aus 51 Ländern zeigen ihre Werke. Neben der Hauptausstellung präsentieren mehr als 80 nationale Pavillons die Beiträge der Länder. Bis zum 26. November werden eine halbe Million Besucher erwartet.

Jury benennt Preisträger des Frankfurter Kinder- und Jugendtheaterpreises

Das Theater La Senty Menti wird mit dem Karfunkel ausgezeichnet, Sarah Kortmann erhält einen Förderpreis Die Karfunkel-Jury hat ihre Entscheidung über die achte Vergabe des Frankfurter Kinder- und Jugendtheaterpreises bekannt gegeben: Den Karfunkel 2017 erhält Liora Hilb mit ihrem Theater La Senty Menti. Eine besondere Würdigung erfährt ihr Stück ‚remembeRING‘, das im Februar 2016 im Frankfurter Theaterhaus uraufgeführt worden ist.

Die junge Frankfurter Regisseurin und Schauspielerin Sarah Kortmann wird mit einem Förderpreis der Jury geehrt. Mit ‚My Malala‘, uraufgeführt in der Frankfurter Jugendkulturkirche Sankt Peter, hat sie zum zweiten Mal nach ‚Fack ju Henry‘ ein Stück für Jugendliche und junge Erwachsene produziert.

Die Jury-Vorsitzende Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig sagt: „Die Frankfurter Schauspielerin und Kindertheatermacherin Liora Hilb ist mit ihrer qualitätvollen Arbeit fest in der Frankfurter Kinder- und Jugendtheaterszene verankert. Mit ‚remembeRING‘ ist ihr in Verbindung mit einem theaterpädagogischen Ansatz ein Stück gelungen, das ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen anspricht. Der Frankfurter Kinder- und Jugendtheaterpreis fördert die wegweisende Arbeit von Theatermachern, die sich mit der Lebenswirklichkeit junger Zuschauer auseinandersetzt. Hilb gibt den Emotionen der jungen Zuschauer großen Raum, ihr Stück öffnet sich den Fragen, die unsere Gesellschaft im Innersten berühren.“
Die Jury hat einstimmig dafür plädiert, die Arbeit Liora Hilbs mit dem Karfunkel 2017 zu würdigen.

Ihre aktuelle Produktion ‚remembeRING‘ sei, so die Begründung, „ein ungemein vielschichtiges, dichtes, forderndes, aber niemals überforderndes Stück“. Das Stück beschäftigt sich mit Hilbs Familiengeschichte vor, während und nach dem Holocaust und stellt Fragen zum Thema Rassismus, Ausgrenzung und Gewalt bis in unsere Gegenwart hinein. Besonders hebt die Preisjury die kluge Umsetzung der collagenhaften Inszenierung hervor, die sich vielfältiger theatraler Mittel bedient.

Zusätzlich zu diesem Hauptpreis, der mit 10 000 Euro dotiert ist, hat die Jury die Möglichkeit wahrgenommen, einen mit 5 000 Euro dotierten Förderpreis an Sarah Kortmann auszusprechen. Ihre aktuelle Produktion ‚My Malala‘ zeigt, wie gekonnt Kortmann große und schwierige Themen für ein junges Publikum umzusetzen weiß. In der Inszenierung erarbeitet Kortmann eine Darstellung der Lebensgeschichte der Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzais, die „auch Fragen jenseits des Heldenbildes zulässt“. Die Jury hebt die theaterpädagogische Arbeit Kortmanns hervor. Ihre Arbeit zeichne sich aus durch „Freiheit, Individualität und offene Interpretationsräume“. Die Preisverleihung findet am Dienstag, den 7. März, im Rahmen des internationalen Theaterfestivals für junges Publikum Rhein-Main ‚Starke Stücke‘ im Kaisersaal des Frankfurter Römer´statt.

Der Jury des Frankfurter Kinder- und Jugendtheaterpreises „Karfunkel“ gehören Cornelia-Katrin von Plottnitz, Eva-Maria Magel (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Meike Fechner (Geschäftsführerin der ASSITEJ Deutschland), Nadja Blickle (Projektleitung des internationalen Theaterfestivals für junges Publikum Rhein-Main ‚Starke Stücke‘) und Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig als Vorsitzende an.

‚Frankfurt unser Zuhause für Alle‘ – Oberbürgermeister Feldmann begrüßte über 1.000 Gäste beim Neujahrsempfang

Kaisersaal im Frankfurter Römer. Auch in den Foyer-Bereichen lauschten Besucher den Ansprachen.  Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier goddenthow
Kaisersaal im Frankfurter Römer. Auch in den Foyer-Bereichen lauschten Besucher den Ansprachen. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

Allein im vergangenen Jahr entstanden in Rhein-Main 40 000 neue Arbeitsplätze und waren über 2,2 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Unverändert hielt der Zuzug in die Rhein-Main-Metropole an. Bis  2018 dürfte sich die Einwohnerzahl auf 750 000 erhöht haben, zog Oberbürgermeister Peter Feldmann beim gestrigen Neujahrsempfang im Rathaus Römer vor gut 1000 geladenen Gästen eine überaus positive Bilanz. „Frankfurt-Rhein-Main ist stark. Es ist unsere gemeinsame Heimat. Wir wollen Frankfurt voranbringen. Unser Handeln steht unter einer großen – für mich zentralen – Überschrift: Frankfurt unser Zuhause für alle.“, so Feldmann.

Oberbürgermeister Peter Feldmann Foto: Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Peter Feldmann Foto: Diether v. Goddenthow

Der Oberbürgermeister betonte, dass  die zentrale Herausforderung des Frankfurter Magistrats in der sozialen Gestaltung des rasanten Wachstums läge. Hierzu gehöre, die Sicherheit der Menschen gerade auch in diesen Zeiten wachsenden Terrors zu gewährleisten, etwa auch durch mehr Kameras im öffentlichen Raum. Es würde dem Rechtsstaat wohl nicht schaden, so Feldmann, „wenn wir an der einen oder anderen Stellen nachbessern“ um „Angsträume“ zu vermeiden. In diesem Zusammenhang lobte er die Arbeit der Polizei und aller Haupt- und Ehrenamtlichen, die  bei der Integration von Flüchtlingen tätig sind. Seine Prioritäten für 2017 seien: Arbeitsplätze sichern, Kinderarmut bekämpfen, Fluglärm senken und allen  Menschen mehr Teilhabe zu ermöglichen. Dabei bestünde für ihn der größte Handlungsdruck  auf dem Wohnungsmarkt. Bei 40 000 fehlenden Wohnungen und steigenden Mietpreisen würden Menschen aus der Stadt gedrängt, „weil sie sich die Mieten nicht leisten können“, so Feldmann, und er fügte hinzu: „Unser Ziel ist das genaue Gegenteil: Busfahrer, Krankenschwestern und Polizisten – alle haben einen Platz in dieser Stadt verdient. Wer in Frankfurt arbeitet, muss sich auch das Leben in Frankfurt leisten können!“, so der OB. Frankfurt brauche daher ein neues großes Wohngebiet, worüber der Magistrat 2017  diskutieren und  entscheiden müsse.

Doyenne Aleksandra Djordjevic, Generalkonsulin der Republik Serbien. Foto: Diether v. Goddenthow
Doyenne Aleksandra Djordjevic, Generalkonsulin der Republik Serbien. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Gastrednerin Doyenne Aleksandra Djordjevic, Generalkonsulin der Republik Serbien, wünschte unter dem Eindruck wachsenden europa- und weltweiten Terrors für 2017 Friede und grenzenloses Verständnis.

 

 

 

Festrednerin Professorin Bascha Mika, Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau.
Festrednerin Professorin Bascha Mika, Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau.

Die Festrednerin, Frau Professorin Bascha Mika, Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau, rief in ihrer Rede „Populisten contra Gemeinsinn – was hält Stadt und Gesellschaft zusammen?“ zur Verteidigung unserer offenen Gesellschaft auf. Es ginge nicht mehr um Streit, „wenn ganze gesellschaftliche Gruppen umstandslos als Parasiten, Kriminelle, gewissenlose Gesellen, Lügner oder Verräter beschimpft werden“, so Mika. Dabei stellte sie fest, dass sie bis vor zwei Jahren nach öffentlichen Auftritten kaum Hassbriefe erhalten habe. „Inzwischen sind sie an der Tagesordnung und zwar massenhaft“, so Frau Mika. Die Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau sieht dabei die „Offene Gesellschaft“ eher von der hierzulande aufkommenden nationalistischen Dynamik als von islamistischem Terror bedroht.  (Mehr)

Trio Saxophonar. Foto: Diether v. Goddenthow
Trio Saxophonar. Foto: Diether v. Goddenthow

Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde durch das „Trio Saxophonar“ mit Susanne Kamppa, Christine Heim und Stefan Weilmünster.

 

 

Impression aus dem Ratskeller.Trio Saxophonar. Foto: Diether v. Goddenthow
Impression aus dem Ratskeller.Trio Saxophonar. Foto: Diether v. Goddenthow

Im Anschluss erfolgte ein gemeinsamer Umtrunk mit bei heimischen Speisen (Grüne Soße, Würstchen, Schnitzel etc.) in den Römerhallen und im Ratskeller.

Ausschreibung für Künstler – Partnerschaft für Demokratie Frankfurt fördert Kunstprojekte mit bis zu 4.000€

korrekturen – Kunst für den öffentlichen Raum Partnerschaft für Demokratie Frankfurt fördert Kunstprojekte mit bis zu 4.000€ / Präsentation am Anne-Frank-Tag, 12. Juni 2017

Die Partnerschaft für Demokratie Frankfurt lädt Künstler*innen ein, mit Aktionen, Installationen, Performances, Streetart und weiteren Kunstformen im öffentlichen Raum zu intervenieren: Gegen Hass und Hetze, für eine demokratische Kultur der Vielfalt und Anerkennung. Dafür fördert sie Kunstprojekte mit bis zu 4.000,-€. Anträge auf Finanzierung können bis 17. Februar 2017 gestellt werden. Zum Anne Frank-Tag am 12. Juni 2017 sollen alle ausgewählten Projekte in der Stadt präsentiert werden. In einer Zeit, in der menschenverachtende Positionen zunehmend in der Öffentlichkeit platziert werden, möchte die Partnerschaft für Demokratie Frankfurt ausgewählte Künstler*innen dabei unterstützen, Zeichen gegen rassistische, antisemitische, homosexuellenfeindliche, sexistische, muslimfeindliche und allgemein diskriminierende Haltungen zu setzen. Gefördert werden Projekte, die sich überzeugend mit Meinungsfreiheit und ihren Grenzen auseinandersetzen, die Fragen stellen, provozieren, irritieren, stören, skandalisieren, Botschaften vermitteln – oder auf ganz andere Weise im öffentlichen Raum intervenieren. Die Partnerschaft für Demokratie Frankfurt ist ein Kooperationsprojekt des Amts für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt und der Bildungsstätte Anne Frank. Sie fördert und unterstützt Projekte, die eine Stärkung von Demokratie und Vielfalt zum Ziel haben. Zweimal jährlich bieten die Demokratiekonferenzen ein offenes Forum für Diskussionen zu aktuellen Bedarfslagen in Frankfurt, zum Austausch und zur Vernetzung für Akteur*innen aus Zivilgesellschaft und Stadtpolitik.

AKTUELLE AUSSCHREIBUNG korrekturen – Kunst für den öffentlichen Raum Welche Fragen, Ängste, Werte und Meinungen im öffentlichen Raum platziert werden können und sollen, ist derzeit heftig umkämpft. Hass und Hetze werden in die Öffentlichkeit getragen, Tabus und Sprechverbote inszeniert, um sie zu brechen. Zunehmend wird Platz gemacht für rassistische, homosexuellenfeindliche, antisemitische, muslimfeindliche, sexistische Haltungen. In Talkshows, bei Twitter, auf Straßen und Plätzen in Germany. Die Auseinandersetzung über Meinungsfreiheit und ihre Grenzen sollte nicht allein in Parlamenten, Gerichten und den Medien stattfinden. Kunst kann alles. Fragen stellen. Provozieren. Irritieren. Auf die Nerven gehen. Skandalisieren. Botschaften vermitteln. Muss Kunst das müssen? Darf Kunst alles? Die Partnerschaft für Demokratie Frankfurt lädt lokale Künstler*innen ein, mit ihren Aktionen, Installationen, Performances, ihrer Streetart und weiteren Kunstformen im öffentlichen Raum zu expandieren. Zum Anne Frank-Tag am 12. Juni 2017 sollen alle ausgewählten Projekte in der Stadt präsentiert werden. BEWERBUNGSMODALITÄTEN Die Partnerschaft kann Kunstprojekte mit bis zu 4.000,-€ unterstützen. Anträge auf Finanzierung der Projekte können bis zum 17. Februar 2017 eingereicht werden. Die Ausschreibung richtet sich an alle. Anträge müssen von Vereinen oder Organisationen gestellt werden. Auf Anfrage kann die Partnerschaft einzelne Künstler*innen bei der Kontaktaufnahme mit passenden Organisationen unterstützen. Projektideen müssen in Form eines Projektantrags samt Skizze an die Koordinierungs- und Fachstelle gerichtet werden. Erwünscht sind formlose, aussagekräftige Projektskizzen (max. 3000 Zeichen) und ein Kosten- und Finanzierungsplan. Aus der Projektskizze soll deutlich hervorgehen, wie sich das Kunstprojekt inhaltlich mit dem Thema der Ausschreibung auseinandersetzen will. Der Kosten- und Finanzierungsplan soll auch darüber Auskunft geben, wie die künstlerische Idee konkret (unter Berücksichtigung technischer Aspekte und praktischer Machbarkeit) im öffentlichen Raum realisiert werden soll. Ansprechpartnerin für weitere Fragen ist die Koordinierungs- und Fachstelle in der Bildungsstätte Anne Frank.

Die Ausschreibung ist online abrufbar: partnerschaft-demokratie-ffm.de/foerderung Kontakt: Partnerschaft für Demokratie Frankfurt Koordinierung- und Fachstelle Miriam Modalal Hansaallee 150 60320 Frankfurt am Main T + 49. 69. 560 00 20 mmodalal@bs-anne-frank.de partnerschaft-demokratie-ffm.de Amt für multikulturelle Angelegenheiten Federführendes Amt Pushpa Islam Lange Straße 25-27 60311 Frankfurt am Main T + 49.69. 212 45137 pushpa.islam@stadt-frankfurt.de www.amka.de