Kategorie-Archiv: Frankfurter Buchmesse

Deutscher Wirtschaftsbuchpreis 2021- Die Shortlist

© Handelsblatt /Börsenverein des Deutschen Buchhandels
© Handelsblatt /Börsenverein des Deutschen Buchhandels

Die Finalisten des Deutschen Wirtschaftsbuchpreises stehen fest. Zehn Bücher haben es in die Endauswahl geschafft. Aus ihnen wählt eine hochkarätige Jury nun das beste Wirtschaftsbuch des Jahres. Den Vorsitz der Jury hat Hans-Jürgen Jakobs, Senior Editor und Autor des Handelsblatts.

Verliehen wird der Deutsche Wirtschaftsbuchpreis am Freitag, 22. Oktober, im Rahmen der Frankfurter Buchmesse. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und steht unter dem Motto „Wirtschaft verstehen“. Das Handelsblatt, die Frankfurter Buchmesse und die Investmentbank Goldman Sachs vergeben den Preis, um die Wirtschaftsliteratur zu fördern. Die drei Partnerinstitutionen wollen mit der Auszeichnung die Bedeutung des Wirtschaftsbuches bei der Vermittlung ökonomischer Zusammenhänge unterstreichen. Zu den Auswahlkriterien gehören daher neben innovativer Themensetzung oder einem neuen Blickwinkel auch Verständlichkeit und Lesbarkeit.

Die zehn Bücher der Shortlist stellt das Handelsblatt in den kommenden Wochen ausführlich auf der Literaturseite in der Wochenendausgabe sowie unter www.deutscher-wirtschaftsbuchpreis.de vor.

Die 10 Finalisten:

Eula Biss:
Was wir haben. Über Besitz, Kapitalismus und den Wert der Dinge.
Hanser, München 2021,
320 Seiten, 24 Euro

Markus K. Brunnermeier:
Die resiliente Gesellschaft
Aufbau Verlag, Berlin 2021,
336 Seiten, 24 Euro

Sir Ronald Cohen:
Impact – Ein neue Kapitalismus für echte Veränderungen
Plassen Buchverlage, Kulmbach 2021,
271 Seiten, 22,90 Euro

Sheera Frenkel/Cecilia Kang:
Inside Facebook. Die hässliche Wahrheit
S. Fischer Verlag, Frankfurt 2021,
384 Seiten, 24 Euro

Julia Friedrichs:
Working Class. Warum wir Arbeit brauchen, von der wir leben können
Berlin, Berlin 2021,
317 Seiten, 22 Euro

Bill Gates:
Wie wir die Klimakatastrophe verhindern
Piper Verlag, München 2021,
316 Seiten, 22 Euro

Felix Holtermann:
Geniale Betrüger – Wie Wirecard Politik und Finanzsystem bloßstellt
Westend Verlag, Frankfurt am Main 2021,
320 Seiten, 22 Euro

Daniel Kahnemann/Olivier Sibony/Cass R. Sunstein:
Noise. Was unsere Entscheidungen verzerrt – und wie wir sie verbessern können
Siedler Verlag, München 2021,
480 Seiten, 30 Euro

Fränzi Kühne:
Was Männer nie gefragt werden. Ich frage trotzdem mal.
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2021,
235 Seiten, 14 Euro

Moritz Schularick:
Der entzauberte Staat
C.H.Beck, München 2021,
140 Seiten, 14 Euro

Frankfurter Buchmesse 2021 mit Präsenzveranstaltung auf dem Messegelände / Hybrides Rahmenprogramm

Frankfurter Buchmesse © Archiv-Foto Diether v. Goddenthow
Frankfurter Buchmesse © Archiv-Foto Diether v. Goddenthow

Die Frankfurter Buchmesse (20.-24. Oktober 2021) als Leitmesse der internationalen Verlags- und Inhaltebranche richtet sich konsequent auf die aktuellen Herausforderungen aus und entwickelt ihr Präsenzformat und ihr digitales Angebot weiter. Die 73. Ausgabe des größten Branchenevents soll, vorbehaltlich der pandemischen Entwicklung und unter den im Oktober geltenden Sicherheits- und Hygienebestimmungen, auf dem Frankfurter Messegelände stattfinden. Ergänzt wird die Veranstaltung um digitale und hybride Angebote sowie um ein Veranstaltungsprogramm in der Stadt. Die Frankfurter Buchmesse 2021 wird unterstützt durch Mittel aus dem Programm NEUSTART KULTUR der Bundesregierung. Die Anmeldung zur Frankfurter Buchmesse ist weiterhin möglich.

Präsenzmesse mit Aussteller*innen aus 60 Ländern

Verlage, Agenturen, Dienstleister und branchennahe Institutionen aus aktuell 60 Ländern haben bisher ihre Standpräsenz auf der Frankfurter Buchmesse angemeldet: Die Regionen Nordamerika, Lateinamerika und Asien sowie die großen europäischen Buchmärkte, darunter Frankreich, Italien, Spanien, Niederlande, Skandinavien und Mittel- und Osteuropa, sind mit Länderständen in den Hallen präsent. Englischsprachige und frankophone Verlage aus Kanada werden ebenfalls mit Gemeinschaftsständen in den Messehallen erwartet. Nahezu alle deutschen Konzernverlage sowie die gesamte Palette der deutschsprachigen Literatur- und Sachbuchverlage haben sich für die Frankfurter Buchmesse registriert. Die Mitgliedsverlage der Kurt Wolff Stiftung sind mit eigenen Ständen vor Ort. Darüber hinaus sind Verlage aus den Bereichen Kunst- und Kinderbuch, Religion sowie Bildung und Wissenschaft in den Messehallen zahlreich vertreten.

Hygienekonzept der Frankfurter Buchmesse

Um die Sicherheit aller Teilnehmer*innen zu gewährleisten, hat das Team der Frankfurter Buchmesse nach den Vorgaben der Corona-Schutzverordnung des Landes Hessen und in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt und der Messe Frankfurt ein umfassendes Hygienekonzept entwickelt. Der Zugang zum Messegelände ist nur mit personalisierten Tickets möglich. Einlass wird erst nach Überprüfung der entsprechenden Zugangsvoraussetzungen gewährt; nach der derzeitigen Verordnungslage sind dies Dokumente, mit denen Personen nachweisen können, dass sie vollständig geimpft, genesen oder negativ auf Covid19 getestet sind. Durch eine großzügige Planung aller Hallenebenen und die Begrenzung der Gesamtteilnehmerzahl wird einer Entstehung von Menschenansammlungen entgegengewirkt. Die Verteilung der Menschen auf dem Gelände wird per Video-Monitoring überwacht. Zusätzliches Personal in den Hallen wird auf das Einhalten der Mindestabstände und der weiteren Hygieneregeln achten. Die Informationen zum Hygienekonzept werden fortlaufend auf der Webseite der Frankfurter Buchmesse aktualisiert: www.buchmesse.de/mit-sicherheit-2021. Darüber hinaus unterstützt das Buchmesse-Team die Aussteller*innen bei der Planung mit Handlungsempfehlungen und individueller Beratung.

Rahmenprogramm auf dem Messegelände

Frankfurt Pavillon auf der Frankfurter Buchmesse © Archiv-Foto Diether v. Goddenthow
Frankfurt Pavillon auf der Frankfurter Buchmesse © Archiv-Foto Diether v. Goddenthow

Die Vorbereitungen für das hybride Rahmenprogramm laufen auf Hochtouren: Gemeinsam mit den Medienpartnern ARD, ZDF, DER SPIEGEL, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und mit vielen weiteren Institutionen plant die Frankfurter Buchmesse eine Mischung aus Vor-Ort-Events mit Live-Übertragungen, Veranstaltungen in der Stadt Frankfurt sowie einem digitalen Programmangebot. Darüber hinaus entwickelt die Frankfurter Buchmesse gemeinsam mit der ARD und zahlreichen Distributionspartnern eine digitale Strategie zur Erhöhung der Reichweite und Sichtbarkeit.

Zahlreiche Autor*innen haben sich bereits angekündigt: Johanna Adorján, Bülent Ceylan, Elke Heidenreich, Prof. Dietrich Grönemeyer, Daniela Krien, Janina Kugl, Helen MacDonald, Eva Menasse, Emine Sevgi Özdamar, Sven Regener, Edgar Selge, Colm Tobín, Aminata Touré und viele andere werden ihre Neuerscheinungen auf der Messe präsentieren.

Die ARD-Buchmessenbühne wird erneut in der Festhalle Quartier beziehen: Unter dem Motto „Wie wollen wir leben? Unsere Bühne für die Zukunft“ sind hier Panels und Buchpräsentationen geplant. Im Mittelpunkt stehen viel diskutierte Themenfelder wie Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Diversität, Wohnen und Arbeitswelt sowie Bildung und Digitalisierung. Alle Veranstaltungen auf der ARD-Buchmessenbühne werden live auf der Webseite der Frankfurter Buchmesse und auf der Buchmessen-Website der ARD gestreamt.

Am bekannten Standort in Halle 3.1 werden die wichtigsten Autor*innen des Bücherherbstes auf dem Blauen Sofa Platz nehmen. Das Programm in der Buchmessenwoche wird erneut von den Partnern Bertelsmann, ZDF, Deutschlandfunk Kultur und 3Sat kuratiert und live gestreamt unter www.dasblauesofa.zdf.de.

Ehrengast Kanada

Unter dem Motto „Singular Plurality – Singulier Pluriel“ plant Kanada, Ehrengast der diesjährigen Frankfurter Buchmesse, den physischen Ehrengast-Pavillon im Forum, Ebene 1. Parallel entsteht ein hybrides Programm, in das zahlreiche kanadische Autor*innen, Illustrator*innen und Künstler*innen eingebunden sind. Veranstaltungen zum Ehrengast Kanada sind darüber hinaus auf der ARD-Buchmessenbühne geplant; auch in der Stadt Frankfurt am Main werden Ausstellungen und Lesungen stattfinden. Über 380 Titel kanadischer Autor*innen oder Titel zu Kanada sind aktuell auf der Neuerscheinungsliste der Frankfurter Buchmesse erfasst. Weitere Informationen: https://canadafbm2021.com.

Preisverleihungen auf dem Messegelände und in der Stadt

Auch in diesem Jahr werden renommierte Literatur- und Branchenpreise im Rahmen der Frankfurter Buchmesse verliehen. Den Rahmen bilden die Vergabe des Deutschen Buchpreises am Montag, 18. Oktober, im Frankfurter Römer und die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels am Sonntag, 24. Oktober, in der Frankfurter Paulskirche, dieses Jahr an die Schriftstellerin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe. Beide Veranstaltungen sind als Vor-Ort-Events und gemäß den dann geltenden Corona-Regeln mit Gästen geplant und werden live ausgestrahlt. Am Mittwoch, 20. Oktober, wird erstmals der ABC International Excellence Award for Accessible Publishing der World Intellectual Property Organization (WIPO) im Rahmen der Frankfurter Buchmesse verliehen. Das beste Wirtschaftsbuch des Jahres wird am Donnerstag, 21. Oktober, bei der Verleihung des Wirtschaftsbuchpreises (Handelsblatt) im Hotel Steigenberger Frankfurter Hof gekürt. Die feierliche Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises wird am Freitag, 22. Oktober, im Congress Center Messe Frankfurt (CMF) stattfinden.

Veranstaltungen in der Stadt: BOOKFEST city und OPEN BOOKS

Auch in diesem außergewöhnlichen Jahr wird Frankfurt mit dem BOOKFEST city zur inspirierenden Kulturbühne. In Zusammenarbeit mit Verlagen und ausgewählten Locations sollen an allen fünf Messetagen Veranstaltungen angeboten werden. Das BOOKFEST city bietet eine perfekte Bühne für Autor*innen und Ideen und schafft Erlebnisse in außergewöhnlicher Atmosphäre in ganz Frankfurt. Die Veranstaltungsformate sind vielseitig: Bestseller-Events, Poetry Slams, Tastings, Konzerte, Partys, Talk-Runden, Workshops und weitere Inszenierungen sind möglich. Programmdetails werden in Kürze bekannt gegeben. Kontakt: bookfest-city@buchmesse.de

OPEN BOOKS, das städtische Lesefest zur Buchmesse, findet auch 2021 vor Publikum statt. Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz präsentieren ihre Neuerscheinungen des Herbstes im Sachbuch sowie in der deutschsprachigen und internationalen Belletristik. Zu erleben sind des Weiteren eine Diskussion zur SWR-Bestenliste, eine Veranstaltung mit den Nominierten des Schweizer Buchpreises und das Blaue Sofa mit der Auftaktveranstaltung in der Deutschen Nationalbibliothek sowie ein Krimiabend. Der Römer öffnet seine Pforten für den traditionsreichen Lesemarathon „Literatur im Römer“ am Buchmesse-Mittwoch und -Donnerstag. Am Wochenende stellt OPEN BOOKS KIDS auch in diesem Jahr neue Kinderbücher vor. Die Veranstaltungsorte der rund 100 Lesungen von OPEN BOOKS liegen wie immer rund um Römer und in der neuen Altstadt. Das städtische Lesefest wird in diesem Jahr im Rahmen von NEUSTART KULTUR gefördert.

Digitale Angebote für Fachbesucher*innen und Publikum

Die Frankfurter Buchmesse entwickelt zusammen mit dem Technologie- und Informationsanbieter MVB und der SYZYGY GROUP eine langfristig ausgerichtete Digitalstrategie. Diese beinhaltet die Prüfung und Entwicklung von tragfähigen digitalen Geschäftsmodellen für den B2B- und B2C-Bereich, die das physische Messeformat dauerhaft und unabhängig von der pandemischen Entwicklung ergänzen werden. Dazu gehört unter anderem der gemeinsame Auf- und Ausbau digitaler Plattformlösungen.

Im Fokus steht dabei stets der konkrete Nutzen für die ausstellenden Unternehmen, Fachbesucher*innen und das Publikum. Auf der Basis der Erfahrungen von 2020 entwickelt die SYZYGY GROUP unter Federführung ihrer Strategie- und Businessdesign-Beratung diffferent aus Berlin und mit SYZYGY Techsolutions das digitale Angebot der Frankfurter Buchmesse weiter und optimiert die Customer Journey. Die Zusammenarbeit ist zunächst bis zum Jahr 2024 angelegt.

Fachbesucher*innen können sich auch 2021 auf die Frankfurt Conference und auf das Networking-Format The Hof freuen. Neu in diesem Jahr sind die Masterclasses, intensive einstündige Formate mit Best Practices und viel Expertenwissen. Sowohl Aussteller*innen als auch Kund*innen, die sich gegen eine Standpräsenz in Frankfurt entschieden haben, können sich an allen Formaten aktiv beteiligen. Zusätzlich haben Unternehmen die Möglichkeit, sich im Ausstellerverzeichnis zu registrieren und (digitale) Veranstaltungen im Veranstaltungskalender einzutragen. 

Beim traditionellen Frankfurt CEO Talk am Mittwoch, 20. Oktober 2021, wird eine Führungspersönlichkeit eines internationalen Verlagskonzerns Auskunft darüber geben, welche Strategien sich beim Steuern durch die Pandemie bewährt haben. Den Rahmen bildet die Präsentation des aktuellen „Global 50 World Ranking“ der Verlage, das die leitenden Redakteur*innen von Bookdao (China), Buchreport (Deutschland), Livres Hebdo (Frankreich) und Publishers Weekly (USA) in der Moderation von Rüdiger Wischenbart präsentieren. Die Veranstaltung wird live gestreamt.

An einem B2C-Format wird derzeit gearbeitet. Detaillierte Informationen und Preise werden in Kürze bekannt gegeben. Weitere Informationen: https://www.buchmesse.de/ausstellen/digitale-praesentationsoptionen

Frankfurt Rights und Matchmaking

Die Nutzung von Frankfurt Rights, der digitalen Rechteplattform der Frankfurter Buchmesse, steht Rechtehändler*innen für Transaktionen zur Verfügung. Auf der Plattform sind aktuell über 1.500 Firmen sowie über 10.000 individuelle Ver- und Einkäuferprofile zu finden, 400.000 Titel sind in der Datenbank erfasst. Alle Messeteilnehmer*innen, die ein Profil auf MyBookFair angelegt haben, können die Matchmaking-Funktion erneut nutzen.

https://www.buchmesse.de/matchmaking.

Ticketshop und Buchverkauf

Der Ticketverkauf für Fachbesucher*innen und Publikum zur 73. Frankfurter Buchmesse startet im August. Die Frankfurter Buchmesse 2021 ist erstmalig bereits ab Freitag, 22. Oktober, 14.00 Uhr, für das Publikum geöffnet. Der Buchverkauf ist in diesem Jahr an allen Publikumstagen möglich.
Über die Frankfurter Buchmesse

Die Frankfurter Buchmesse ist die wichtigste Fachmesse für das internationale Publishing und ein branchenübergreifender Treffpunkt für Player aus den Bereichen Bildung, Filmwirtschaft, Games, Wissenschaft und Fachinformation. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildet seit 1976 der jährlich wechselnde Ehrengast, der dem Messepublikum auf vielfältige Weise seinen Buchmarkt, seine Literatur und Kultur präsentiert. Die Frankfurter Buchmesse organisiert die Beteiligung deutscher Verlage an internationalen Buchmessen und veranstaltet ganzjährig Fachveranstaltungen in den wichtigen internationalen Märkten. Die Frankfurter Buchmesse ist ein Tochterunternehmen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. https://www.buchmesse.de/

Tsitsi Dangarembga erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2021

Die Schriftstellerin Tsitsi Dangarembga ist Preisträgerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2021 Foto: Mateusz Żaboklicki
Die Schriftstellerin Tsitsi Dangarembga ist Preisträgerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2021 Foto: Mateusz Żaboklicki

Der Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hat die simbabwische Autorin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga zur diesjährigen Trägerin des Friedenspreises gewählt. Das gab heute Karin Schmidt-Friderichs bekannt, die als Vorsteherin des Börsenvereins zugleich Vorsitzende des Stiftungsrats ist.

In der Begründung des Stiftungsrats heißt es: „Die Schriftstellerin und Filmemacherin aus Simbabwe verbindet in ihrem künstlerischen Werk ein einzigartiges Erzählen mit einem universellen Blick und ist deshalb nicht nur eine der wichtigsten Künstlerinnen ihres Landes, sondern auch eine weithin hörbare Stimme Afrikas in der Gegenwartsliteratur. In ihrer Romantrilogie beschreibt Tsitsi Dangarembga am Beispiel einer heranwachsenden Frau den Kampf um das Recht auf ein menschenwürdiges Leben und weibliche Selbstbestimmung in Simbabwe. Dabei zeigt sie soziale und moralische Konflikte auf, die weit über den regionalen Bezug hinausgehen und Resonanzräume für globale Gerechtigkeitsfragen eröffnen. In ihren Filmen thematisiert sie Probleme, die durch das Aufeinandertreffen von Tradition und Moderne entstehen. Ihre Botschaften richten sich erfolgreich an ein breites Publikum sowohl in Simbabwe als auch in den Nachbarländern. Begleitet wird ihr künstlerisches Schaffen von dem jahrelangen Engagement, die Kultur in ihrem Land zu fördern – und diese insbesondere für Frauen zu öffnen. Gleichzeitig kämpft sie für Freiheitsrechte und politische Veränderungen in Simbabwe. Gegenwärtig richtet sich ihr friedlicher Protest gegen Korruption, für den Tsitsi Dangarembga auch in Kauf nimmt, von der Regierung gerichtlich verfolgt zu werden. ‚Wenn ihr wollt, dass euer Leiden aufhört, müsst ihr handeln‘, fordert sie. ,Handeln kommt aus der Hoffnung. Dies ist das Prinzip von Glauben und Handeln.‘“

Tsitsi Dangarembga wurde am 14. Februar 1959 in Mutoko im damaligen Rhodesien (heute Simbabwe) geboren und gehört zu den wichtigsten Schriftsteller*innen, Dramatiker*innen und Filmemacher*innen ihres Landes. An der University of Zimbabwe studierte sie in den 1980er Jahren Psychologie und schrieb ihre ersten Theaterstücke. 1988 erschien ihr Debüt-Roman „Nervous Conditions“ als erster Teil einer autobiografisch geprägten Trilogie. 2006 wurde der zweite Teil, „The Book of Not“ veröffentlicht, 2018 folgte „This Mournable Body“. Die drei international erfolgreichen Bücher erzählen vom Aufwachsen und Leben einer nach Selbstbestimmung strebenden Frau in Simbabwe und veranschaulichen dabei die komplexen Unterdrückungsmechanismen von Gender, Kolonialismus und Rassismus. „Nervous Conditions“ (dt. „Aufbrechen“, 2019) wurde 1989 mit dem Commonwealth Writers’ Prize ausgezeichnet und 2018 von der BBC in die Liste der 100 wichtigsten Bücher aufgenommen, die die Welt geprägt haben. „This Mournable Body“ (erscheint im September 2021 unter dem Titel „Überleben“ auf Deutsch) wurde 2020 auf die Shortlist des Booker Prize gesetzt.

In den 1990er Jahren wandte sich Tsitsi Dangarembga dem Medium Film zu. An der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin studierte sie von 1989 bis 1996 Filmregie. 1992 gründete sie die Filmproduktionsfirma Nyerai Films in Harare, die sie bis heute leitet. Außerdem schreibt sie Drehbücher und führt Regie bei Spiel- und Dokumentarfilmen, die – wie der Film „Neria“ (1993) – zu den beliebtesten Simbabwes zählen. Im Jahr 2000 kehrte sie endgültig dorthin zurück. Als Initiatorin des African Women Filmmakers Hub und Gründungsdirektorin des Institute of Creative Arts for Progress in Africa stärkt sie die nachhaltige Kreativwirtschaft auf dem afrikanischen Kontinent und fördert insbesondere Frauen.

Tsitsi Dangarembga engagiert sich seit vielen Jahren als Aktivistin für feministische Anliegen und politische Veränderung in Simbabwe. Nachdem sie im Juli 2020 zur Teilnahme an einer Anti-Korruptions-Demonstration aufrief, wurde sie für kurze Zeit inhaftiert und auf Bewährung wieder freigelassen. 2021 erhielt sie den PEN Pinter Prize sowie den PEN International Award for Freedom of Expression, mit dem Autor*innen ausgezeichnet werden, die trotz Verfolgung ihr Schreiben fortführen. Tsitsi Dangarembga und ihr Ehemann Olaf Koschke leben in Harare. Ihre drei Kinder studieren zum Teil im Ausland.

Dem Stiftungsrat gehören Klaus Brinkbäumer, Prof. Dr. Peter Dabrock, Prof. Dr. Raphael Gross, Prof. Dr. Moritz Helmstaedter, Dr. Nadja Kneissler, Felicitas von Lovenberg, Prof. Dr. Ethel Matala de Mazza, Prof. Bascha Mika sowie Karin Schmidt-Friderichs an.

Die Verleihung des Friedenspreises findet am Sonntag, 24. Oktober 2021, unter den zu diesem Zeitpunkt geltenden Gesundheitsbestimmungen in der Frankfurter Paulskirche statt und wird live um 11 Uhr im ZDF übertragen. Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.

Weitere Informationen sind abrufbar unter www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de.

Frankfurter Buchmesse Erneute Förderung aus dem NEUSTART KULTUR Programm der Bundesregierung ermöglicht Ausstellern finanzielle Planungssicherheit

Frankfurter Buchmesse Archivfoto: Diether v. Goddenthow
Frankfurter Buchmesse Archivfoto: Diether v. Goddenthow

Offizieller Anmeldeschluss ist der 31. Mai 2021.

Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, unterstützt die Frankfurter Buchmesse (20.-24. Oktober 2021) erneut mit einer Förderung, die den Aussteller*innen unmittelbar zugutekommt. Durch die Bereitstellung zusätzlicher Mittel aus dem NEUSTART KULTUR Programm der Bundesregierung wird den Aussteller*innen durch die Auswirkungen der Pandemie keine finanzielle Unsicherheit entstehen.

Auch wenn die Messe abgesagt werden sollte oder Aussteller*innen kurzfristig aufgrund der pandemischen Lage im Oktober nicht nach Frankfurt reisen können, fallen keine Stornierungsgebühren an.

„Durch die Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien können wir unseren Aussteller*innen erneut günstige Sonderkonditionen anbieten – dafür sind wir sehr dankbar. Die Hilfe gibt uns allen Planungssicherheit, damit wir im Oktober hoffentlich nach einer langen Durststrecke gemeinsam einen guten Neustart hinlegen können“, betont FBM-Geschäftsführer Juergen Boos.

https://www.buchmesse.de/

Frankfurter Buchmesse 2021 wieder als Präsenzmesse geplant – Anmeldung für Verlage hat schon begonnen

Impression der Buchmesse, wie wir sie kennen. Archivbild 2019  ©  Diether v. Goddenthow
Impression der Buchmesse, wie wir sie kennen. Archivbild 2019 © Diether v. Goddenthow

Verlage können sich ab jetzt für die 73. Frankfurter Buchmesse (20.-24. Oktober 2021) anmelden. Anmeldeschluss ist der 31. Mai 2021. Die Messe steht unter dem Motto Wiederbegegnung (re:connect): Sie ist als Präsenzveranstaltung mit ergänzenden digitalen Formaten geplant, und kann flexibel an die pandemische Entwicklung angepasst werden. Im Fokus stehen der internationale Rechtehandel und reichweitenstarke Angebote für das Publikum. Als Ehrengast präsentiert sich Kanada.

„Die Frankfurter Buchmesse wird auch 2021 wieder ein wichtiger Ort der Begegnung sein – für die Buchbranche, für Autor*innen und Leser*innen“, betonte Buchmesse-Geschäftsführer Juergen Boos. „Die Branche braucht Austausch und Sichtbarkeit mehr denn je. Wir haben in den letzten Monaten intensive Gespräche mit unseren Kund*innen geführt und ein Messekonzept maßgeschneidert auf die Bedürfnisse unserer Aussteller*innen erstellt. Mit angepassten Teilnahmebedingungen, großzügigen Stornobedingungen und unserem flexiblen Programm wollen wir Aussteller*innen in Deutschland und weltweit die Entscheidung für einen Auftritt in Frankfurt leicht machen. Der Gesundheitsschutz für Aussteller*innen und Besucher*innen steht für uns immer an erster Stelle. Daher planen wir flexibel und können unser Konzept schnell den Anforderungen anpassen.“ Die 73. Frankfurter Buchmesse wird durch Mittel aus dem NEUSTART KULTUR Programm der Bundesregierung gefördert: Diese Förderung wird an die Aussteller*innen weitergegeben, so dass diese mit deutlich günstigeren Standpreisen rechnen können.

Die Präsenzmesse

Frankfurter Buchmesse 2019 - Impression Halle 3 © Foto Diether v. Goddenthow
Frankfurter Buchmesse 2019 – Impression Halle 3 © Foto Diether v. Goddenthow

Geplant ist, die Hallen 3, 4 und 6 sowie das Forum und die Festhalle zu belegen. Das Literary Agents & Scouts Centre (LitAg) wird an neuem Standort in Halle 6.2 zu finden sein. Die innovativen Themenareale der Frankfurter Buchmesse, THE ARTS+ und Frankfurt Audio, werden zentral im Forum, Ebene 0 verortet sein. Die Präsentation des Ehrengastes Kanada bleibt im Forum, Ebene 1. In der Festhalle wird mit der ARD und weiteren Medienpartnern erneut eine große Bühne bespielt – alle Veranstaltungen sollen live gestreamt werden. Mit den Frankfurt Workstations in Hallen 3, 4, 6 und im Forum wurde ein flexibles Präsenzformat entwickelt – die Arbeitsplätze können tageweise angemietet werden. Der Anmeldeschluss für die Teilnahme an der Präsenzmesse ist der 31. Mai 2021.

Digitale Angebote

Parallel dazu arbeitet die Frankfurter Buchmesse an digitalen Formaten: Das Matchmaking-Angebot und die digitale Rechteplattform Frankfurt Rights werden optimiert. Das Konferenzprogramm Frankfurt Conference und das erfolgreiche Networking-Format „The Hof“ sollen weitergeführt werden. Veranstaltungskalender und Ausstellerkatalog werden in der App der Frankfurter Buchmesse und online zur Verfügung stehen. „Wir haben im Anschluss an die Frankfurter Buchmesse 2020 intensive Gespräche mit unseren Kund*innen geführt und sehr wertvolles Feedback erhalten. Wir optimieren unser digitales Angebot auf der Grundlage dieser Rückmeldungen“, sagte Juergen Boos.

Gesundheitsschutz hat Priorität

Die sichere Durchführung der Präsenzveranstaltung ist durch ein detailliertes Hygienekonzept und an die Pandemielage angepasste Rahmenbedingungen gewährleistet: Die Frankfurter Buchmesse plant mit einem großzügigen Hallen-Layout und deutlich verbreiterten Gängen zur Steuerung der Besucher*innen. Die Mindestgröße für Messestände beträgt dieses Jahr 8 statt 4 Quadratmeter. Die damit verbundenen Mehrkosten fallen nicht den Aussteller*innen zur Last, sondern werden durch Mittel aus dem NEUSTART KULTUR-Programm der Bundesregierung finanziert. Alle Messeteilnehmer*innen müssen sich vorab registrieren. Die Zugangszahlen für Besucher*innen werden entsprechend den im Oktober geltenden Infektionsschutzregeln kontrolliert und angepasst: Dazu gehört auch, dass die Frankfurter Buchmesse bereits am Messe-Freitag (22. Oktober 2021) für das Publikum geöffnet sein wird.

Ehrengast Kanada

Unter dem Motto „Singular Plurality“ wird Ehrengast Kanada in diesem Jahr mit einem vielfältigen Programm seine Literatur und Kultur auf der Frankfurter Buchmesse präsentieren. Mit über 300 geplanten Neuerscheinungen in 248 Verlagen steht der kanadischen Literaturszene ein außerordentlich produktives Jahr bevor. Die kanadische Delegation, bestehend aus gefeierten Autor*innen, Illustrator*innen und Künstler*innen, freut sich darauf, Teil der hybriden Frankfurter Buchmesse im Oktober zu sein.

Aktuelle Informationen zur Frankfurter Buchmesse 2021: www.buchmesse.de

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien unterstützt die Frankfurter Buchmesse mit Fördermitteln aus dem Konjunkturprogramm NEUSTART KULTUR.

Open Books: Ein Symbol für die Lebendigkeit der Buchstadt Frankfurt in schwierigen Zeiten

Eröffnung mit Kulturdezernentin Ina Hartwig  © Open Books 2020
Eröffnung mit Kulturdezernentin Ina Hartwig © Open Books 2020

(ffm) Am Sonntag, 18. Oktober, ging Open Books, das Lesefest der Stadt zur Frankfurter Buchmesse, nach fünf erfolgreichen Tagen zu Ende. Die Botschaft des Festivals, dass unter klar definierten Hygieneverordnungen Lesungen auch vor Publikum stattfinden können, wurde angenommen. Insgesamt kamen 5300 Besucher zu den 90 Lesungen. Die 24 Livestreams fanden ebenfalls großen Zuspruch. Der populäre Lesungsmarathon „Literatur im Römer“ feierte in diesem Jahr sein 45-jähriges Jubiläum. Erstmalig stellten sich Frankfurter und Offenbacher Buchhandlungen mit dem Open Book Store Day am Buchmessensamstag als die kleine Buchmesse vor Ort vor.

Die große Unterstützung seitens der Verlage in Deutschland, Österreich und der Schweiz war ausschlaggebend dafür, dass die Stadt Frankfurt entschieden hat, das große Lesefest zur Buchmesse im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten zu organisieren und durchzuführen. Es konnte ein Programm zusammengestellt werden, dass den Markenkern des Festivals, die besten Neuerscheinungen des Herbstes in den Sparten Belletristik, Sachbuch, Lyrik, Comic und Kinderbuch an schönen Orten in der Frankfurter Innenstadt zu präsentieren, bewahrte. Insgesamt umfasste das Lesefest in diesem Jahr knapp 100 Veranstaltungen mit 170 Mitwirkenden. Aufgrund der klar definierten Verordnungen zum Infektionsschutz wurden in diesem Jahr größere Räume wie die Katharinenkirche, das Goethehaus, die Volksbühne am großen Hirschgraben und das Ignatz-Bubis-Gemeindezentrum bespielt, um in nennenswerter Zahl Publikum erreichen zu können. Die Kapazität der Räume reichte von 37 bis 110 Personen. Bestehende Kooperationen wie mit dem Blauen Sofa wurden ausgebaut und neue – wie der Auftritt der Nominierten des Schweizer Buchpreises, die SWR Bestenliste und 3sat Buchzeit – bereicherten das Programm.

Ijona Mangold und Sandra Kegel © Open Books 2020
Ijona Mangold und Sandra Kegel © Open Books 2020

Kulturdezernentin Ina Hartwig dankt allen Beteiligten: „Open Books war in diesem Jahr ein eindrucksvolles Symbol für die Lebendigkeit der Buchstadt Frankfurt in schwierigen Zeiten und ein Zeichen der Solidarität mit der Buchbranche insgesamt. Statt vor dem Coronavirus zu resignieren, hat das Open Books-Team die Herausforderung angenommen und auf der Grundlage eines überzeugenden Hygienekonzepts an vier Tagen Lesungen und Diskussionen vor Publikum organisiert. Dank der großen Unterstützung von insgesamt 60 Verlagen konnte auch in diesem Jahr ein abwechslungsreiches und vielfältiges Programm angeboten werden. So präsentierte sich die Frankfurter Innenstadt auch in diesem Ausnahmejahr mit den entsprechenden Regularien als vitaler Ort der Buchkultur. Besonders freue ich mich, dass selbst der von Hilmar Hoffmann initiierte Lesungsmarathon ‚Literatur im Römer‘ stattfinden konnte und dies in seinem 45. Jahr.“

Erstmals wurde in diesem Jahr ein Ticketing eingerichtet. Am freien Eintritt für alle Veranstaltungen – bis auf die große Autorengala mit dem Blauen Sofa zur Eröffnung und dem Lyrikabend „Teil der Bewegung“ zum Abschluss – wurde festgehalten.

Lesung mit Benjamin Moser und Denis Scheck © Open Books 2020
Lesung mit Benjamin Moser und Denis Scheck © Open Books 2020

„Open Books war auch 2020 ein echtes Live-Festival. Lesungen vor Publikum haben die Autorinnen und Autoren nach Frankfurt gelockt. Das Publikum war begeistert und dankbar. Die neuen und interessanten Lesungsorte waren ein Gewinn. Trotz Coronaauflagen hat das Lesefest Open Books Festivalsog erzeugt und sich seine schöne Stimmung bewahrt. Darüber sind wir stolz und glücklich“, sagt Sonja Vandenrath, die Leiterin von Opem Books.

Erstmalig fand am Buchmessen-Samstag der Open Book Store Day statt, zu dem sich 24 Buchhandlungen in Frankfurt und Offenbach auf Initiative des Kulturamtes Frankfurt zusammengeschlossen haben, um sich als die kleinen Buchmessen vor Ort zu präsentieren. Das Angebot wurde von den Buchhandlungen sehr engagiert aufgegriffen und fand zahlreiche Besucher, die die schönen Aktionen rund um das Buch lobten. Ein Flyer und ein Plakat informierten über das Programm.

Weitere Infos 

72. Frankfurter Buchmesse – Special Edition erreichte 200 000 Menschen weltweit – Bookfest digital mit 1,5 Mio Usern über Facebook

© Archivbild: Diether v. Goddenthow
© Archivbild: Diether v. Goddenthow

In einem Jahr, in dem weltweit Buchmessen abgesagt, Literaturfestivals und Veranstaltungen gestrichen wurden und Autoren und Künstler dadurch auf einen signifikanten Teil ihrer Einkünfte verzichten mussten, hat die Frankfurter Buchmesse mit der digitalen Ausgabe ein Zeichen gesetzt. Die digitalen Angebote der Frankfurter Buchmesse konnten durch großzügige finanzielle Unterstützung der Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters aus dem NEUSTART KULTUR Programm der Bundesregierung finanziert werden. Die Angebote standen allen Nutzer*innen in der Messewoche kostenlos zur Verfügung und werden zum großen Teil auch im Anschluss an die Frankfurter Buchmesse abrufbar sein.

Juergen Boos, der Direktor der Frankfurter Buchmesse, sagte: „In diesem Jahr ist es uns gelungen, neben dem Fachangebot für die internationale Buchbranche und einem Fest für das Lesen, die Frankfurter Buchmesse auch als politische Plattform ins Netz zu transferieren, um den dringend benötigten Diskurs dort stattfinden zu lassen. Unsere Strategie, mit starken Medienpartnern zu kooperieren und mit unserem Angebot dort präsent zu sein, wo sich unsere Zielgruppen aufhalten – sei es auf unseren eigenen Plattformen oder in den Sozialen Medien – ist aufgegangen: Wir haben allein auf buchmesse.de über 200.000 User weltweit erreicht, das BOOKFEST digital konnte allein auf Facebook 1,5 Millionen Zuschauer*innen gewinnen. Aber, uns allen ist klar: Die persönliche Begegnung ist durch nichts zu ersetzen. Wir haben viel für die kommenden Buchmessen gelernt, im physischen wie im digitalen Raum.“

Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels: „Die Frankfurter Buchmesse 2020 war in jeder Hinsicht eine besondere Messe. Die physischen Begegnungen haben wir vermisst. Aber es ist uns gelungen, dem Buch in dieser Woche eine große digitale und mediale Bühne zu bieten. Auf neuen Wegen hat die Buchmesse die Branche zusammengeführt und Buchbegeisterung zu den Menschen nach Hause gebracht. Auch digital war sie eine starke Plattform, auf der die drängenden Fragen der Zeit verhandelt wurden. Gemeinsam mit den Aussteller*innen und der gesamten Branche werden wir an Konzepten für die Zukunft arbeiten und gehen selbstbewusst und engagiert in den Bücherherbst.“

„Dieses Jahr hat uns vor eine außergewöhnliche Situation gestellt, die besondere Anstrengungen erfordert hat. Wir freuen uns daher sehr, dass wir gemeinsam mit der Frankfurter Buchmesse und unseren Medienpartnern ein attraktives digitales Angebot machen konnten“, resümiert der Intendant des Hessischen Rundfunks, Manfred Krupp. „Mit der ARD-Buchmessenbühne und dem Online-Auftritt buchmesse.ard.de ist es uns gelungen, die Vielfalt des Buchmarkts abzubilden und mit zahlreichen Gesprächen eine Plattform für spannende Diskurse zu sein. Nun hoffen wir, im nächsten Jahr wieder bei persönlichen Begegnungen mit den Besucher*innen in den Austausch zu treten.“

Viele der am Programm teilnehmenden Autoren äußerten sich im Rahmen der Sonderausgabe der Frankfurter Buchmesse zu den gesellschaftlichen Themen unserer Zeit.

In seiner Videobotschaft anlässlich der Eröffnungsfeier der Frankfurter Buchmesse sprach David Grossman über die Covid-19 Krise und die Verantwortung der Schriftsteller: „Wie immer, wenn die Grundlagen der Gesellschaft erschüttert werden, wenn die persönliche und nationale Sicherheit abnimmt, befürchte ich, dass der Nationalismus, der religiöse Fundamentalismus, die Fremdenfeindlichkeit und der Rassismus zunehmen und die Demokratie und die Bürgerrechte schwer geschädigt werden. […] Schreiben – auch wenn es nicht direkt mit der Pandemie zu tun hat – ist unser Mittel des Widerstands. So widersetzen wir uns Klischees, leeren Slogans, wahllosen Aussagen und Verallgemeinerungen, die den Weg für Anstiftung, Vorurteile und Rassismus ebnen.”

ARD Bühne in der Festhalle, 3 Sat, im Gespräch, 3sat Gespräch: Andreas Steinhöfel „Rico, Oskar und das Mistverständnis“ mit Michael Schmitt. ©   Frankfurter Buchmesse  Foto: Marc Jacquemin
ARD Bühne in der Festhalle, 3 Sat, im Gespräch, 3sat Gespräch: Andreas Steinhöfel „Rico, Oskar und das Mistverständnis“ mit Michael Schmitt. ©
Frankfurter Buchmesse Foto: Marc Jacquemin

Der digital auf die ARD-Buchmessenbühne zugeschaltete Aktivist Joshua Wong forderte Europa auf, sich stärker für die Demokratiebewegung in Hongkong einzusetzen. „Wenn wir demokratische Reformen in Hongkong oder China vorantreiben wollen, ist es wirklich wichtig, dass Menschen, die in einer freien Welt oder in Europa leben, die Mentalität „nicht in meinem Hinterhof“ (not in my backyard) beiseitelegen. Denn wir leben in einer vernetzten Welt und Hongkong kann als Beispiel für eine Geschichte dienen, aus der wir lernen können.”

Die mit dem Booker Prize 2019 ausgezeichnete Autorin Bernardine Evaristo sprach in ihrer Keynote beim Publishing Insights Track der Frankfurt Conference über das Thema Diversität und appellierte an die Branche: „Wir brauchen jede Art von Autor*in, die jede Art von Buch in jedem Genre schreiben.“ Sie sagte zudem, die Branche wisse, was sie zu tun habe – nämlich, die Strukturen in ihren Unternehmen radikal zu verändern und ein ausgewogenes und diverses, spannendes Programm mit guten Büchern mit vielfältigen kulturellen Einflüssen für jede Art Leser*in zu veröffentlichen.“

Bei dem von Litprom e.V. und der KFW Stiftung organisierten Symposium „African Perspectives – Writers and Literary Experts in Conversation“ diskutierten Autor*innen, Verleger*innen und Expert*innen über Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte und ihre Visionen für die Zukunft. Der kenianische Autor Ngũgĩ wa Thiong’o forderte mehr Einsatz für Literaturen aus Afrika: „Es scheint, dass die Zukunft der afrikanischen Literatur, d.h. der Literatur in afrikanischen Sprachen, bereits da ist. Aber es muss noch viel mehr getan werden, um die volle Blüte der von afrikanischen Sprachen geborenen Zukunft in Gesprächen mit allen anderen Sprachen der Erde zu bewirken.“

Amina J. Mohammed, stellvertretende Generalsekretärin der Vereinten Nationen (UN), hob in ihrer Botschaft für die „Signals of Hope“-Kampagne die Bedeutung von Kultur bei der Bewältigung der globalen Klimakrise hervor: „Jede*r von uns muss einen Beitrag leisten, wenn wir diese Krise überwinden und eine grünere, gerechtere Welt aufbauen wollen. Wir brauchen konkrete Maßnahmen, um die Sustainable Development Goals (Ziele für nachhaltige Entwicklung) zu erreichen. Dazu müssen wir Menschen überall inspirieren und befähigen. Kultur ist ein ideales Mittel, eine universelle Sprache, die Menschen und Gemeinschaften verbindet.“

Literaturkritiker Denis Scheck, der auf der ARD-Buchmessenbühne jeden Tag Gäste in seiner Sendung „Druckfrisch“ empfing, sagte: „Dies war die größte Stunde der Frankfurter Buchmesse. Und dennoch fühlte sich die Buchmesse 2020 an, als hätten sich Lord Voldemort und Lady Macbeth, Sauron und der Räuber Hotzenplotz, der Grinch, Lex Luthor und der Speckfürst zusammengetan, um all das kaputt zu machen, was uns Leserinnen und Leser am Herzen liegt. Einerlei. Wir werden weiter kämpfen. Besser kämpfen. Wir werden diesen Kampf gegen das Virus Buch um Buch führen, Lesung um Lesung, Sendung um Sendung. Niemals zuvor hatten so viele so wenigen so viel zu verdanken.“

Mit „Signals of Hope“ startete die Frankfurter Buchmesse ein digitales Projekt, das im Corona-Jahr 2020 Event, Programm und Kampagne der Buchmesse zugleich ist. In der Messewoche wurden digitale Veranstaltungen zu den Themen „Black Stories“, „Raising Hope for a Better Life”, „Immersive Storytelling”, „Speak up! For Climate!“ angeboten. Teilnehmer*innen waren Tiffany Jewell, Melissa Fleming (UN), die Schauspielerin Katja Riemann u.v.a. Das Finale von Signals of Hope bestritt am Sonntag der britische Bestseller-Autor Ken Follett.

BOOKFEST digital / city

Bookfest - Richard David Precht - „Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens“ – im Montez am Main, Philosoph Richard David Precht stellt im Gespräch sein neuestes Buch vor. In welcher Gesellschaft wollen wir leben? © Frankfurter Buchmesse  Foto: Marc Jacquemin
Bookfest – Richard David Precht – „Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens“ – im Montez am Main, Philosoph Richard David Precht stellt im Gespräch sein neuestes Buch vor. In welcher Gesellschaft wollen wir leben? © Frankfurter Buchmesse Foto: Marc Jacquemin

Die große Online-Show BOOKFEST digital sendete am Samstag, dem 17. Oktober 2020, achtundzwanzig Stunden Programm auf zwei Kanälen und erreichte damit allein auf Facebook 1,5 Millionen User*innen weltweit. Von 9.30 Uhr bis Mitternacht erlebten die Zuschauer*innen u.a. Live-Interviews mit Edward Snowden, Yvonne Adhiambo Owuor, Eliot Weinberger, Håkan Nesser, Ralf König, Margaret Atwood, Elizabeth Gilbert, Ayad Akhtar, Ibram X. Kendi, Paul Maar, Matt Haig und vielen anderen.
Auch das BOOKFEST city konnte trotz erschwerter Corona-Bedingungen wie geplant stattfinden und war damit das einzige physische Publikumsformat der Frankfurter Buchmesse. Insgesamt konnten die Besucher*innen fast 120 Stunden Programm in 36 Locations in Frankfurt erleben.

Ehrengast Kanada
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau gab anlässlich der Eröffnungsfeier der Frankfurter Buchmesse das Startsignal für den Gastlandauftritt Kanadas 2021. Unter dem Motto „Singular Plurality“ war Kanada sowohl im Fachprogramm als auch auf der ARD-Buchmessenbühne, bei THE ARTS+, im BOOKFEST digital und city und in zahlreichen Kulturveranstaltungen in der Stadt und bundesweit vertreten. Der deutsch-französische TV-Sender ARTE strahlte einen Programmschwerpunkt zu Kanada aus und war in der Messewoche täglich mit Veranstaltungen zu Kanada auf der ARD-Buchmessenbühne präsent, bei der Veranstaltung ARTE concert trat der kanadische Pianist und Entertainer Chilly Gonzales auf.

Frankfurt Conference und Fachprogramm
Mehr als 70 Stunden umfasste das digitale Konferenz- und Fachprogramm der diesjährigen Frankfurter Buchmesse mit Sprecher*innen und Teilnehmer*innen aus der ganzen Welt.
Unter dem Motto „Signals of Hope: New Perspectives for a Stronger Future“ diskutierten Expert*innen und Publishing Professionals bei der ersten digitalen Konferenzreihe der Buchmesse – Frankfurt Conference. Die Veranstaltungen wurden per Livestream übertragen und das internationale Fachpublikum nutzte die Möglichkeit, bei den Live-Veranstaltungen Fragen an die Sprecher*innen zu richten.

Neben den Herausforderungen für die Buchbranche im COVID-19-Jahr, den Entwicklungen im internationalen Rechtehandel und in Buch- und Audiomärkten weltweit, standen u.a. die Themen Diversität und Vielfalt in der Verlagsbranche sowie Nachhaltigkeit und Publikationsfreiheit im Fokus beim internationalen Fachprogramm der diesjährigen Buchmesse.

Zur allgemeinen Lage des Einzelhandels der Branche sagte James Daunt, CEO von Barnes & Noble und Managing Director von Waterstones beim Publishing Insights Track, dass die Buchverkäufe derzeit insgesamt „ziemlich robust“ seien.

Eine vielbeachtete Veranstaltung war das Panel zum Thema Publikationsfreiheit mit Pham Doan Trang, der ehemaligen Sprecherin des mit dem IPA Prix Voltaire ausgezeichneten vietnamesischen Liberal Publishing House, die Berichten zufolge derzeit inhaftiert ist. Per Videobotschaft sprach sie davon, dass Publizieren in Vietnam ein gefährliches Unterfangen sei. Verleger*innen sind von Anfang bis Ende des Publikationsprozesses der Gefahr von Verhaftung, Folter und Inhaftierung ausgesetzt.

THE ARTS+ bot ein über 11-stündiges Programm mit insgesamt 54 Sprecher*innen – u.a. mit Cameron Bailey, Artistic Director und Co-Head des Toronto International Film Festival (TIFF), Stephanie Riggs, Autorin von The End of Storytelling: The Future of Narrative in the Storyplex, und Bestsellerautorin Maja Lunde – zu den Themen Augmented Reality, Virtual Reality und XR, Licensing/Merchandising sowie Film und Games.

Die Frankfurter Buchmesse 2020 in Zahlen:
200.000 User*innen nahmen die virtuellen Angebote auf der Plattform buchmesse.de an.
4.440 digitale Aussteller*innen aus 103 Ländern registrierten sich auf buchmesse.de.
3.644 Veranstaltungen im Veranstaltungskalender der Frankfurter Buchmesse in der Messewoche.
6.800 Einreichungen von Präsentationskacheln durch digitale Aussteller*innen wurden für die 13 Themenseiten auf buchmesse.de erfasst.

BOOKFEST Digital
1,5 Millionen Videoansichten auf Facebook am 17. Oktober 2020, Zuschauer*innen aus 124 Ländern haben sich zugeschaltet.

Social Media
Darüber hinaus wurden auf den Social Media-Kanälen der Frankfurter Buchmesse in den letzten sieben Tagen 1,2 Millionen Interaktionen und Aufrufe erreicht.

Frankfurt Rights Plattform
4.165 registrierte Ein- und Verkäufer*innen
31.100 innerhalb der FBM20 Mitgliedschaft hochgeladene Titel
400.000 Titel auf der Frankfurt Rights Plattform

Match-Making
2388 Teilnehmer*innen
9542 Kontaktanfragen
3153 Matches

(Text: Frankfurter Buchmesse)

Amartya Sen mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2020 ausgezeichnet

Die Freiheit der Wahl gibt uns die Möglichkeit zu entscheiden, was wir tun sollten, aber damit zugleich auch die Verantwortung für das, was wir tun – soweit unsere Handlungen frei gewählt sind. (Amartya Sen, "Die Idee der Gerechtigkeit")  Der indische Wirtschaftswissenschaftler und Philosoph Amartya Sen mit der Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs. Sen wurde live zur Verleihung des Friedenspreises in der Frankfurter Paulskirche zugeschaltet. Foto: Tobias Bohm
Die Freiheit der Wahl gibt uns die Möglichkeit zu entscheiden, was wir tun sollten, aber damit zugleich auch die Verantwortung für das, was wir tun – soweit unsere Handlungen frei gewählt sind. (Amartya Sen, „Die Idee der Gerechtigkeit“)
Der indische Wirtschaftswissenschaftler und Philosoph Amartya Sen mit der Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs. Sen wurde live zur Verleihung des Friedenspreises in der Frankfurter Paulskirche zugeschaltet. Foto: Tobias Bohm

Der indische Wirtschaftswissenschaftler und Philosoph Amartya Sen ist heute mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden. Die Verleihung in der Frankfurter Paulskirche fand pandemiebedingt ohne geladene Gäste statt. Amartya Sen wurde live aus den USA zugeschaltet. Die Laudatio von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der sich am Vortag der Verleihung in Quarantäne begeben musste, wurde durch Schauspieler Burghart Klaußner verlesen.

In seiner Dankesrede rückte Amartya Sen die Bedeutung der Meinungsfreiheit und der Debatte für Freiheit, Frieden und Fortschritt in den Mittelpunkt und warnte vor deren zunehmender Gefährdung durch autokratische Systeme. Bücher übernähmen eine wichtige Rolle beim Schaffen einer Gesprächs- und Streitkultur: „Bücher zu lesen – und über sie zu sprechen – kann uns unterhalten, amüsieren, aufregen und unser Interesse für alle möglichen Dinge wecken. Bücher helfen uns auch, miteinander zu streiten. Und nichts ist meiner Meinung nach so wichtig wie die Möglichkeit, über Dinge zu streiten, bei denen wir möglicherweise uneins sind.“

Den Streit als Möglichkeit, seine eigene Meinung kundzutun und die der anderen anzuhören, beschrieb Sen als fundamental für die Zuschreibung von Sinn – und zugleich als stark gefährdetes Gut: „Wenn die Redefreiheit beschnitten wird und Menschen dafür bestraft werden, dass sie ihre Meinung sagen, können wir in dem Leben, das wir führen können, schweren Schaden erleiden. Leider gehört die erhebliche Einschränkung der Meinungsfreiheit nicht der Vergangenheit an, und es gibt immer mehr Länder, in denen autoritäre Entwicklungen die Freiheit zu widersprechen schwieriger – oft viel schwieriger – machen als früher. Die repressiven Tendenzen in vielen Ländern der heutigen Welt – insbesondere in Asien, in Europa, in Lateinamerika und innerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika – geben Anlass zur Sorge. Mein eigenes Land, Indien, gehört ebenfalls in diesen beklagenswerten Korb.“

Anhand von Beispielen aus Ländern wie Indien, den Philippinen, Ungarn oder Brasilien legte er dar, wie Regierungen auf unterschiedliche Weise Teile der Gesellschaft unterdrücken und in ihren Rechten beschneiden. In dieser gesellschaftlichen Spaltung sieht er großen Grund zur Sorge: „Der Autoritarismus verhängt direkte Strafen gegen Menschen; dazu gehören die Verletzung der persönlichen Freiheit und der politischen Freiheitsrechte. Darüber hinaus aber hängt der soziale Fortschritt in hohem Maße von menschlicher Kooperation ab, und eine Spaltung der Gesellschaft durch die Verfolgung missliebiger Gruppen kann die gemeinsame Arbeit für den Fortschritt um ein Vielfaches schwieriger machen. Ich will keineswegs behaupten, dass in einem autoritären System niemals je sozialer Fortschritt erreicht werden kann. Das ist manchmal durchaus möglich, aber tendenziell wird der Fortschritt ernsthaft behindert, wenn Streit und kritische Diskussionen verboten und die Interessen einiger Menschen beharrlich ignoriert werden.“

Er sagte: „Die Welt ist heute mit einer Pandemie des Autoritarismus konfrontiert, die das menschliche Leben auf je unterschiedliche, aber zusammenhängende Weise in Mitleidenschaft zieht. Angesichts unserer globalen Verbindungen und der Bedeutung unseres gemeinsamen Menschseins gibt es allen Grund, uns nicht nur um unser eigenes Land, sondern auch um andere ernsthaft Sorgen zu machen und uns für Probleme überall auf der Welt zu interessieren.“ Und so schloss er mit einem Appell: „Heute ist gesellschaftlich kaum etwas dringlicher geboten als globaler Widerstand gegen den zunehmenden Autoritarismus überall auf der Welt. Der notwendige Widerstand kann auf vielerlei Art erfolgen, aber mehr Lesen, mehr Reden, mehr Streiten sollten ohne Zweifel Teil dessen sein.“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Amartya Sen in seiner Laudatio als moralische Instanz, als Kämpfer für globale Gerechtigkeit und als Demokraten. Er betonte die zentrale Rolle, die Demokratie in Sens Vorstellungen von Gerechtigkeit und Freiheit einnimmt und verwies auf den immerwährenden Wettstreit politischer Systeme bei der Beantwortung der zentralen Fragen unserer Zeit: „Für Sen gibt es echte Gerechtigkeit auch nicht ohne politische Freiheit und politische Freiheit nicht ohne Demokratie. Das eine ist ohne das andere nicht denkbar. Demokratie ist für ihn darum auch kein Luxusartikel für reiche Länder und auch nicht nur normatives Projekt des Westens. Sie ist weltweite Sehnsucht und ein universelles Versprechen. Auch daran erinnern uns die Demonstrantinnen und Demonstranten auf den Straßen von Caracas, Minsk und Hongkong! Der Universalismus der Demokratie und der grundlegenden Menschenrechte – das sind die Eckpunkte der Sen’schen Philosophie. Das ist der Kern einer fundamentalen Erkenntnis, die heute wieder unter Druck steht.“

Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins, bezeichnete Sens Schriften als ein geeignetes Fundament für den Aufbau einer besseren Welt nach Corona: „Sen ist ein Vordenker in Fragen der Verteilungsgerechtigkeit, als Feminist und als Weltenbürger, der der Weisheit des Ostens eine stärkere Stimme verleiht. Die Lektüre von Amartya Sen kann so etwas sein wie der Polarstern für eine weltoffene, gerechte Gesellschaft. Sie kann Orientierung geben und Ansporn sein. Sie kann helfen, keine faulen Kompromisse zu machen, sondern Wege zu finden, die mutig sind.“

Seit 1950 vergibt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Preisträger waren unter anderem Albert Schweitzer, Astrid Lindgren, Václav Havel, Jürgen Habermas, Susan Sontag, Liao Yiwu, Navid Kermani, Margaret Atwood, Aleida und Jan Assmann und im vergangenen Jahr Sebastião Salgado. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.

Die Reden  von Amartya Sen, dem Bundespräsidenten sowie von Amartya Sen

Deutscher Wirtschaftsbuchpreis 2020: Gute Ökonomie für harte Zeiten von Abhijit V. Banerjee und Esther Duflo ist das beste Wirtschaftsbuch des Jahres

deutscher-wirtschaftsbuchpreis2wFür ihr Buch Gute Ökonomie für harte Zeiten. Sechs Überlebensfragen und wie wir sie besser lösen können, erschienen bei Penguin, haben die beiden Ökonomen Abhijit V. Banerjee und Esther Duflo den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2020 gewonnen. Die Jury wählte das Buch aus einer Shortlist von zehn Titeln. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro.

Die Jury aus hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft, Medien und Wissenschaft entschied sich für das Buch, weil die Autoren eine realistische Bestandsaufnahme der drängendsten wirtschaftlichen Probleme unserer Zeit mit praktischen Handlungsempfehlungen und Lösungsmöglichkeiten verbinden. „Das Buch hat uns beeindruckt, weil es sehr intensiv, ausbalanciert und gut verständlich die großen Themen wie die wachsende Ungleichheit, Migration, Freihandel, Wachstum und Klimaschutz behandelt“, urteilte die Jury über das Buch der beiden miteinander verheirateten Ökonomen, die 2019 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet wurden.

Hereinhören ins Werk "Gute Ökonomie für harte Zeiten"!
Hereinhören ins Werk „Gute Ökonomie für harte Zeiten“!

„Zwei Nobelpreisträger schaffen es, ökonomische Theorien auf ihre praktische Anwendung herunterzubrechen, das ist sehr gut gemacht“, erklärte der Jury-Vorsitzende Hans-Jürgen Jakobs, Senior Editor und Autor des Handelsblatts. „Das Buch ist in gewisser Weise eine Werbeschrift für die Ökonomie, eine Rehabilitierung der Wirtschaftswissenschaften, weil es zeigt, was gute Ökonomie zu leisten vermag.“

Die Autoren sehen die Ökonomie in der Pflicht, gerade in Krisenzeiten Vorschläge zu machen, um das Leben der Menschen zu verbessern. Konkret geht es um diejenigen, die in den Industrieländern vom technologischen und wirtschaftlichen Fortschritt abgehängt werden.

Abhijit V. Banerjee und Esther Duflo arbeiten in Boston am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in ihrem Spezialgebiet Armutsforschung. International bekannt wurden sie durch ihren 2011 erschienenen Bestseller Poor Economics. Plädoyer für ein neues Verständnis von Armut.

Als Premiere vergibt die Jury in diesem Jahr einen undotierten Sonderpreis für das beste Unternehmerbuch des Jahres. Ausgezeichnet wird Verena Pausder für ihr Buch Das neue Land. Wie es jetzt weitergeht, erschienen im Murmann-Verlag. Die Jury lobte den Appell der Autorin, etwas zu tun, statt zu klagen, als überzeugend und innovativ. „Das ist das Thema der Stunde“, so das Urteil der Jury, „eine Unternehmerin schreibt über ihr Leben, schreibt über Wirtschaft und wie sie Wirtschaft erlebt und verändern möchte. Das ist authentisch und mitreißend.“

Der Deutsche Wirtschaftsbuchpreis wird verliehen vom Handelsblatt, der Frankfurter Buchmesse und der Investmentbank Goldman Sachs, die das Preisgeld stiftet. Die Partner wollen mit der Auszeichnung die Bedeutung des Wirtschaftsbuches bei der Vermittlung ökonomischer Zusammenhänge unterstreichen und einen Beitrag zur ökonomischen Bildung in der Gesellschaft liefern. Verständlichkeit ist ein wichtiges Kriterium. Das Motto des Preises lautet deshalb „Wirtschaft verstehen“.

Von Frankfurt in die Welt: Die 72. Frankfurter Buchmesse geht mit 260 Stunden Programm auf Sendung

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Trotz Corona beziehungsweise Corona zum Trotz, haben die Frankfurter Buchmesse GmbH und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels die 72. Frankfurter Buchmesse  weitgehend digital organisiert: Über 750 Speakers auf allen Kanälen / rund 4.400 digitale Stände aus 103 Ländern / 2.100 Veranstaltungen in der Messewoche / buchmesse.de ist digitales Schaufenster der globalen Buchproduktion

Heute hat der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier gemeinsam mit der Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, sowie dem Direktor der Frankfurter Buchmesse, Juergen Boos, die 72. Frankfurter Buchmesse eröffnet. „Hessen ist genau der richtige Ort für die Buchmesse: Wir sind weltoffen, international, im Herzen Europas gelegen und damit geradezu prädestiniert für eine Messe des freien Denkens und des freien Wortes. In den kommenden Tagen schaut die Literaturwelt, ob digital oder vor Ort, nach Frankfurt und Hessen, das ist jedes Jahr immer eine große Freude und ein fester Termin im Kalender“, erklärte der Regierungschef bei der Eröffnungspressekonferenz in der Frankfurter Festhalle. Die Frankfurter Buchmesse findet vom 14. bis 18. Oktober statt.

Eröffnungsfeier der Frankfurter Buchmesse am 13. Oktober 2020 in der Festhalle. Sprecher*innen:Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Prof. Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, Vivian Perkovic, Moderatorin, Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse  © Frankfurter Buchmesse /Foto: Marc Jacquemin
Eröffnungsfeier der Frankfurter Buchmesse am 13. Oktober 2020 in der Festhalle. Sprecher*innen:Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Prof. Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, Vivian Perkovic, Moderatorin, Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse © Frankfurter Buchmesse /Foto: Marc Jacquemin

Die Pandemie und ihre Folgen wirken sich auch sehr stark auf die Buchmesse in diesem Jahr aus. Sie findet weitestgehend digital statt, die klassische Schau der Ausstellerinnen und Austeller in den Hallen der Frankfurter Messe fällt aus. Die Veranstaltungen sind überwiegend im Netz zu finden. Einige Lesungen und Podien wird es aber dennoch, wenn auch stark reduziert, mit Publikum geben. „Keine Mitbringsel vom Messerundgang, keine jungen Menschen, die mit ihren selbstgemachten, bunten Kostümen auffallen: Die Buchmesse wird nicht die gleiche sein, wie so vieles in diesem Jahr. Wir alle hätten es uns anders gewünscht, nicht zuletzt, weil der Messestandort Frankfurt einer der größten Umschlagsplätze für den Verlagsbuchhandel ist“, so der Ministerpräsident. „Bücher haben Menschen seit Jahrhunderten Welten und Gedanken eröffnet, zu denen sie selbst keinen Zugang hatten. In einer Pandemie, die uns zu Abstand zwingt, kann das eine Nähe eröffnen, die bereichernd ist“, ergänzte Volker Bouffier.

Ministerpräsident Volker Bouffier. © Frankfurter Buchmesse /Foto: Marc Jacquemin
Ministerpräsident Volker Bouffier. © Frankfurter Buchmesse /Foto: Marc Jacquemin

In den kommenden Tagen werden sich mehrere Tausend Aussteller aus rund 85 Ländern präsentieren. In diesem Jahr ist Kanada Ehrengast der Buchmesse. Das Land hat zwar seinen Auftritt auf 2021 verschoben, wird aber in der Messewoche über 25 digitale Veranstaltungen anbieten. „Ich wünsche der Verlagsbranche, trotz aller Umstände, eine erfolgreiche Messe. Allen Besucherinnen und Besuchern wünsche ich ein spannendes und erkenntnisreiches Literaturfest“, sagte der Ministerpräsident.

Die Hessische Landesregierung unterstützt während der Frankfurter Buchmesse den Gemeinschaftsstand hessischer Verlage, der in diesem Jahr digital zu finden ist. Nähere Informationen finden Sie hier: https://www.hessischer-literaturrat.de/frankfurter-buchmesse

Zu erreichen ist das Live-Programm der Frankfurter Buchmesse unter www.buchmesse.de/live . Hier wird auch das Publikumshighlight BOOKFEST digital am 17. Oktober (9.30 Uhr bis Mitternacht) im Livestream übertragen sowie das internationale Konferenz- und Fachprogramm (12.-18. Oktober), das mehr als 70 Stunden umfasst (Direktlinks: www.bookfest.de, www.buchmesse.de/conference und www.buchmesse.de/fachprogramm).
Informationen zur Signals of Hope-Kampagne: http://signalsofhope.buchmesse.de
Das Programm auf der ARD-Buchmessenbühne wird aufgezeichnet und per Livestream auf www.buchmesse.ARD.de übertragen.

Die 72. Frankfurter Buchmesse 

© Archivbild: Diether v. Goddenthow
© Archivbild: Diether v. Goddenthow

Die 72. Frankfurter Buchmesse – Special Edition macht das weltumspannende Netzwerk der internationalen Verlagsbranche sichtbar: Der Ausstellerkatalog – ein Branchenverzeichnis mit aktuell knapp 4.400 Einträgen – verzeichnet Verlage, Literaturagenturen und Dienstleister*innen aus über 100 Ländern. Am stärksten vertreten sind Unternehmen aus dem deutschsprachigen Bereich – 1283 digitale Aussteller*innen aus Deutschland, der Schweiz (104) und Österreich (90) – gefolgt von Großbritannien (418), den USA (332), Kanada und China (jeweils 126), Frankreich (116) und Brasilien (67). Auch kleinere Territorien, bzw. Länder mit kleineren Buchmärkten, sind im Ausstellerverzeichnis vertreten, z.B. sind Verlage und Institutionen aus Albanien, Brunei, dem Irak, Kamerun oder Nepal und vielen anderen Ländern hier zu finden.

Über 750 Sprecher*innen werden in den kommenden Tagen das digitale Programm der Frankfurter Buchmesse – Special Edition mitgestalten, darunter: Margaret Atwood, Bernardine Evaristo, Edward Snowden, Joshua Wong, Chilly Gonzales und Malakoff Kowalski, Leïla Slimani, Francesca Melandri, Bruno Latour und viele anderen.

„Die Frankfurter Buchmesse bringt Menschen aus der ganzen Welt zusammen, die sich der Verbreitung des Wortes verpflichtet fühlen und Wissen zugänglich machen. Die Pandemie erzwingt in diesem Jahr ein Umdenken: Auch wenn Verlagsprogramme und neue Technologien nicht in den Messehallen präsentiert werden können, wollen wir – wenn auch überwiegend virtuell – Begegnungen und fachlichen Austausch ermöglichen. Eine zentrale Aufgabe der Frankfurter Buchmesse ist es, gesellschaftlichen und politischen Diskursen ein Forum zu bieten, die Vielstimmigkeit des literarischen Erzählens erlebbar zu machen. Digitale Formate ersetzen zwar nicht die persönliche Begegnung, aber sie ermöglichen Kommunikation über tausende Kilometer hinweg. Die traditionsreiche, selbstbewusste Buch- und Verlagsbranche hat sich digital breiter aufgestellt – und sie ist dadurch zugänglicher geworden. Das ist für mich ein starkes Hoffnungssignal“, sagte Juergen Boos anlässlich der Eröffnungspressekonferenz in der Frankfurter Festhalle.

© Archivbild: Diether v. Goddenthow
© Archivbild: Diether v. Goddenthow

Dass die Branche weiter in die Zukunft investieren müsse, dafür machte sich Börsenvereins-Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs stark: „Das Buch ist krisenfest und unabdingbarer Teil unserer Gesellschaft. Aber die Medienkonkurrenz schläft nicht, und die Art, wie Menschen leben, kaufen und lesen, verändert sich. Buchhandlungen und Verlage arbeiten an neuen Wegen, wie sie heute und in Zukunft für Bücher begeistern können. Dazu sollten wir die durch Corona gestärkten digitalen Skills mit unseren klassischen Kompetenzen verbinden. Zudem werden wir weiter an der Sichtbarkeit von Büchern arbeiten und daran, dass Kinder und Jugendliche umfassend Lesen lernen.“

„Zur Frankfurter Buchmesse im Oktober schaut die Literaturwelt alljährlich auf die Mainmetropole und nach Hessen. Wir sind weltoffen, international, im Herzen Europas gelegen und damit genau der richtige Standort für eine Messe des freien Denkens und des freien Wortes. Die Corona-Pandemie geht in diesem Jahr leider auch an der Frankfurter Buchmesse und den Verlagen nicht spurlos vorüber. Wir alle hätten uns mehr Vor-Ort-Präsenz von Verlagen, Ausstellern und Besuchern in Frankfurt gewünscht, nicht zuletzt, weil der Messestandort Frankfurt einer der größten Umschlagsplätze für den Verlagsbuchhandel ist. Statt des traditionellen Messegeschäfts findet das Angebot nun als Special Edition nicht nur vor Ort, sondern vor allem auch digital statt. Ein Blick auf die Veranstaltungswebseite der Buchmesse lohnt sich. Wir in Hessen sind stolz darauf, dass eine der bedeutendsten Messen für den Literaturbetrieb weltweit bei uns zu Hause ist. Ich wünsche den Verlagen für die Zukunft alles Gute. Allen Besucherinnen und Besuchern der Buchmesse, ob digital oder live vor Ort, wünsche ich spannende und erkenntnisreiche Tage“, sagte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier.

©  ARD
© ARD

Die zentrale Veranstaltungsplattform der Frankfurter Buchmesse – Special Edition ist die ARD-Buchmessenbühne in der Festhalle. An fünf Tagen werden hier rund 60 Veranstaltungen stattfinden, das Programm findet angesichts steigender Infektionszahlen in Frankfurt und bundesweit ohne Publikum statt. Alle Veranstaltungen werden auf www.buchmesse.de/live und www.buchmesse.ard.de gestreamt.

Der Intendant des Hessischen Rundfunks, Manfred Krupp, betonte: „Das Medium Buch bietet eine unwahrscheinliche Vielfalt. Ich freue mich, dass wir in diesem herausfordernden Jahr als Partner an der Seite der Frankfurter Buchmesse stehen und das ARD-Angebot gestalten. Mit dem facettenreichen ARD-Bühnenprogramm, dem digitalen Auftritt buchmesse.ard.de sowie umfangreicher Berichterstattung in Radio und Fernsehen sind wir auf unterschiedlichen Wegen für unser Publikum da. Wir bilden die Bandbreite gesellschaftlicher Debatten ab, indem wir eine Plattform für relevante Diskurse bieten.“

Nachhaltigkeit, Diversität, Inklusion – mit Lydia Hilebrand, Co-Gründerin des Münchner &Töchter Verlags, kam bei der Eröffnungspressekonferenz eine junge Verlegerin zu Wort, die für diese Themen brennt: „Es ist höchste Zeit, verantwortungsbewusst zu handeln. Wir möchten ökologische Standards setzen, weshalb wir unsere Bücher so klimafreundlich wie möglich produzieren lassen. Wir wollen die Literaturwelt für alle öffnen und auch den Nichtleser:innen zeigen, dass Lesen mehr ist als eine langweilige Schullektüre. Wir sind nicht nur ein neuer Verlag, der sich ein Stück vom Kuchen nehmen will. Wir möchten gemeinsam mit allen, größere und buntere Kuchen backen.“

Das Live-Programm der Frankfurter Buchmesse ist unter www.buchmesse.de/live zu finden. Hier wird auch das Publikumshighlight BOOKFEST digital am 17. Oktober (9.30 Uhr bis Mitternacht) im Livestream übertragen sowie das internationale Konferenz- und Fachprogramm (12.-18. Oktober), das mehr als 70 Stunden umfasst (Direktlinks: www.bookfest.de, www.buchmesse.de/conference und www.buchmesse.de/fachprogramm).
Informationen zur Signals of Hope-Kampagne: http://signalsofhope.buchmesse.de
Das Programm auf der ARD-Buchmessenbühne wird aufgezeichnet und per Livestream auf www.buchmesse.ARD.de übertragen.

© Archivbild: Diether v. Goddenthow
© Archivbild: Diether v. Goddenthow

Ausstellerverzeichnis und Veranstaltungskalender der Frankfurter Buchmesse – Special Edition können hier eingesehen werden: www.buchmesse.de/digitale-buchmesse/veranstaltungen-aussteller

Mit Frankfurt Rights steht Rechtehändler*innen eine digitale Rechteplattform zur Verfügung, die von Verlagen, Agenten, Scouts, Filmproduzenten, Screenwritern und Merchandisern genutzt wird. Hier werden Programmverantwortliche fündig, die auf der Suche nach neuen Titeln für ihre Programme sind. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung aus dem NEUSTART KULTUR Programm der Bundesregierung können die digitalen Angebote in diesem Jahr und bis Sommer 2021 kostenfrei genutzt werden.