Kategorie-Archiv: Frankfurter-Altstadt-Rekonstruktion

Crowdfunding-Kampagne zur Rekonstruktion der historischen Turmspitze des Frankfurter Römers

Crowdfunding-Kampagne für den Langen Franz startet – Aufruf von Oberbürgermeister Feldmann und Prof. Mäckler (u.a. Architekt des Deutschen Romantik Museums). Jede Spende zählt: Werden Sie Pate der Gauben, Fenster und Dachziegel des Langen Franz!

ffm. Frankfurter Bürgerinnen und Bürger können ab heute dazu beitragen, dass die Rekonstruktion der Turmspitze des Langen Franz schon bald Realität wird. Oberbürgermeister Peter Feldmann und Prof. Christoph Mäckler vom Neuen Brückenbauverein rufen die Frankfurter Bürgerinnen und Bürger auf, für Dachziegel, Fenster oder andere Turmteile zu spenden und „Patenschaften“ zu übernehmen. Die ersten beiden Paten wurden bereits gefunden – das Ehepaar Stabernack möchte sich mit seiner großzügigen Spende bei der Stadt Frankfurt für den Wiederaufbau nach dem Krieg bedanken.

Zusätzlich zu dem 1,50 Meter hohen Holzmodell, das seit vergangenem Sommer im Römer zu besichtigen ist, startet am Donnerstag, 13. Januar, der zweite Teil der Spendenkampagne: Mit Hilfe einer Crowdfunding-Kampagne bei Startnext erhalten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, Patenschaften für zum Beispiel Dachziegel, die filigrane Turmspitze, die beiden Wappen Frankfurts oder auch die Gauben zu übernehmen. Als Dankeschön werden die Namen der Spender auf dem Langen Franz verewigt. Zudem können ganz besondere, exklusive Momente mit bekannten Frankfurterinnen und Frankfurtern erworben werden, wie beispielsweise eine private exklusive Führung durch den Römer mit Oberbürgermeister Peter Feldmann, eine Führung durch die Frankfurter Volksbühne mit Michael Quast, ein Abend mit Petra Roth und Christoph Mäckler oder eine Führung mit Konrad von Bethmann auf den Langen Franz.

Jeder Betrag ist bei der Crowdfunding-Plattform Startnext unter startnext.com/derlangefranz willkommen. Für 40 Euro erhält man beispielsweise eine symbolische Patenschaft für einen Mauerstein, für 2500 Euro ein Fenster des Langen Franz.

Gustav und Ingeborg Stabernack sind die ersten Spender, die sich bereit erklärt haben, die Patenschaften für die beiden neu zu errichtenden Gauben des Langen Franz zu übernehmen. Das Ehepaar Stabernack verlor 1943 die durch Bomben zerstörte Fabrik und das Wohnhaus in Offenbach und baute in Lauterbach im Vogelsberg eine Verpackungsproduktion neu auf. Das Ehepaar möchte mit seiner großzügigen Spende dem Neuen Brückenbauverein und der Stadt Frankfurt für den Wiederaufbau nach dem Krieg danken. Alle großen Städte in Deutschland haben ihre Rathaustürme, die im Krieg zerstört wurden, wiederaufgebaut. Nur Frankfurts Rathausturm hat noch heute ein Notdach.

„Der Rathausturm war für die in Frankfurt Ankommenden eine Wegmarke. Paulskirche, Römer, Dom – dieses Dreigestirn markierte lange das historische Zentrum der Stadt“, sagte Oberbürgermeister Feldmann. „Ohne die Turmspitze des Langen Franz fehlt mehr als nur ein paar Meter Stein und Ziegel. Es geht um Identifikation und Unterscheidbarkeit, um ein Stück Stadtgeschichte der stolzen Bürgerstadt Frankfurt. Es wäre deshalb eine Ehre für die Stadt und für mich persönlich, wenn wir gemeinsam mit dem Brückenbauverein und dem Engagement der Bürger die Turmspitze wiederaufbauen könnten. Hut ab für alle, die mithelfen!“

„Das Hamburger Rathaus oder das Münchner Rathaus wären undenkbar ohne ihre prunkvollen Rathaustürme. Mit jeder Spende helfen Sie, der Stadt Frankfurt seinen historischen Turm wieder zurückzugeben und die Frankfurter Geschichte lebendig zu machen. Auch Handwerker sind herzlich willkommen, sich mit ihrem Gewerk an diesem Wiederaufbau des Rathausturms zu beteiligen. Denn jede Spende zählt!“, sagte der Architekt und Vorsitzende des Brückenbauvereins Mäckler.

Früher war der große nördliche Rathausturm jedem Frankfurter unter dem Namen Langer Franz bekannt. Mit der imposanten Turmspitze war er zu seiner Bauzeit das zweithöchste Gebäude Frankfurts, gleich nach dem Dom. Doch mit dem Zweiten Weltkrieg verlor der Lange Franz seinen Hut, und trotz des in der Nachkriegszeit eilig errichteten Notdachs hat der Lange Franz leider in Frankfurt seitdem an Bedeutung verloren. Der Turm erhielt im Volksmund den Namen Langer Franz, nach dem populären und großgewachsenen Oberbürgermeister Franz Adickes, dessen Amtszimmer sich im Turm befand.

OB Peter Feldmann und Christoph Mäckler stellen das Modell des 'Langen Franz' vor Foto: Stadt Frankfurt / Maik Reuß
OB Peter Feldmann und Christoph Mäckler stellen das Modell des ‚Langen Franz‘ vor Foto: Stadt Frankfurt / Maik Reuß

Ein 1,50 Meter hohes Holzmodell des Langen Franz, das im Eingangsbereich des Römers aufgestellt wurde, zeigt anschaulich, mit welchen architektonischen Details die Turmspitze den Rathausturm ursprünglich geschmückt war, und welch markantes Charakteristikum der Neuen Altstadt noch heute fehlt.

Durch die Spendenkampagne des Neuen Brückenbauvereins rückt die Rekonstruktion des Langen Franz nach fast 70 Jahren in greifbare Nähe: Der gemeinnützige Verein hat mittlerweile mit mehr als 400 Einzelspenden über 212.000 Euro für den Langen Franz gesammelt. Durch die großzügige zusätzliche Spendenverdoppelungs-Aktion von Konrad von Bethmann von insgesamt 120.000 Euro ist bereits ein gutes Stück der erforderlichen Summe von insgesamt einer Million Euro erreicht.

Zu den Unterstützerinnen und Unterstützer der Spendenkampagne zählen unter anderem

  • Oberbürgermeister Peter Feldmann
  • Frankfurter Ehrenbürgerin Petra Roth
  • Thomas Bäppler-Wolf, Bäppi La Belle
  • Konrad von Bethmann
  • Peter Fischer, Präsident Eintracht Frankfurt
  • Wolfgang Holzer, Brezelbub Wölfi
  • Maria Lucia Klöcker, Buchhandlung Weltenleser
  • Marie Nauheimer, Primus-Linie
  • Michael Quast, Fliegende Volksbühne Frankfurt
  • Bruder Paulus Terwitte, Kapuzinerkloster Liebfrauen
  • Friederike Satvary, Gref-Völsings
  • Ilse Schreiber, Kleinmarkthalle
  • Frank Winkler, Lorsbacher Thal
  • Björn Wissenbach, Stadthistoriker
  • Angelika Zülch-Busold, Wacker’s Kaffee

und viele mehr

Oberbürgermeister Peter Feldmann (vorne, Mitte) und Christoph Mäckler (vorne, rechts) mit den Förderern und Unterstützern des Langen Franz, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Menzel
Oberbürgermeister Peter Feldmann (vorne, Mitte) und Christoph Mäckler (vorne, rechts) mit den Förderern und Unterstützern des Langen Franz, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Menzel

Sie alle werben dafür, mitzuhelfen und zu spenden, um der Stadt Frankfurt den Rathausturm zurückzugeben.

Über den Brückenbauverein
Der Neue Brückenbauverein Frankfurt setzt sich für die Belange der Baukultur der Stadt Frankfurt am Main ein, indem er die gebaute Stadt zum Thema des öffentlichen Interesses macht. Um Frankfurt ein sichtbares Stück seiner Geschichte zurückzugeben, hat er sowohl das Standbild Karls des Großen von 1843 auf der Alten Brücke 2016 neu errichtet als auch die Sanierung des Brückenkreuzes, des Brickegickel, finanziert.

Weitere Informationen: http://www.derlangefranz.de

Archäologisches Schaufenster in die Anfänge Frankfurts: Kaiserpfalz franconofurd eröffnet – auch beim Museumsuferfest Publikumsmagnet

Die Kaiserpfalz franconofurd betritt man im Norden über das „Stadthaus“ (Eingänge Domplatz und Hühnermarkt). Im Süden hat man von einem „Balkon“ an der Bendergasse aus einen guten Überblick über die konservierten Mauern. Weiter östlichen sind in einem kleinen Ausstellungsraum an der Bendergasse Funde aus den Altstadtgrabungen präsentiert. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Kaiserpfalz franconofurd betritt man im Norden über das „Stadthaus“ (Eingänge Domplatz und Hühnermarkt). Im Süden hat man von einem „Balkon“ an der Bendergasse aus einen guten Überblick über die konservierten Mauern. Weiter östlichen sind in einem kleinen Ausstellungsraum an der Bendergasse Funde aus den Altstadtgrabungen präsentiert. © Foto: Diether v. Goddenthow

Das am 21. August 2018 eröffnete Archäologisches Schaufenster  „Kaiserpfalz franconofurd“ in Frankfurts wunderbar teilrekonstruierter Altstadt war auch am Museumsuferfest vom 24. bis 26.August ein Publikumsmagnet.  Die Frankfurter Altstadt ist um eine historische Attraktion reicher, was insbesondere noch mehr internationale Touristen nach Frankfurt ziehen wird.

Eröffnet hatten die unter der spektakulären Architektur des Stadthauses mit dem Saalbau befindliche neue Präsentation der Ruinenstädte aus der Karolinger- und Römerzeit Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig, der Leiter des Archäologischen Museums Dr. Wolfgang David und Michael Guntersdorf, Geschäftsführer der DomRömer GmbH. Neu erschlossen und mit Schaukästen- und Tafeln sowie Modellen ergänzt wurde die  „Kaiserpfalz franconofurd“  im ehemaligen „Archäologischen Garten“ auf dem sogenannten Domhügel. Damit öffnet sich für Frankfurter und  Besucher  ein von mehreren Seiten einsehbares und begehbares Schaufenster in die Anfänge Frankfurts – ein Blick auf rund 2000 Jahre Stadtgeschichte.

„Diese Kaiserpfalz franconofurd wird ein neues, farbigeres Bild des frühesten Frankfurt zeichnen – regional und international“, sagt Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig. „Im Herzen der Stadt können die Besucherinnen und Besucher die Anfänge unserer in vielfacher Hinsicht herausragenden Stadt bestaunen und – im wahrsten Sinne des Wortes – begehen.“

Im einem Ausstellungsraum an der Bendergasse werden ausgewählte Funde aus 70 Jahren Ausgrabung aus 1800 Jahren Stadtgeschichte auf dem Domhügel gezeigt: vom römischen Militärstützpunkt um 100 n. Chr. über karolingische Objekte der Kaiserpfalz bis zu neuzeitlichem Hausgeschirr aus Abfallgruben. © Foto: Diether v. Goddenthow
Im einem Ausstellungsraum an der Bendergasse werden ausgewählte Funde aus 70 Jahren Ausgrabung aus 1800 Jahren Stadtgeschichte auf dem Domhügel gezeigt: vom römischen Militärstützpunkt um 100 n. Chr. über karolingische Objekte der Kaiserpfalz bis zu neuzeitlichem Hausgeschirr aus Abfallgruben. © Foto: Diether v. Goddenthow

Dr. Wolfgang David, Direktor des Archäologischen Museums Frankfurt, zeigte sich begeistert über die neue Außenstelle seines Hauses. Er wies in seiner Rede auf den beispielhaften Umgang der Stadt Frankfurt mit den kulturgeschichtlich bedeutenden Relikten auf dem Domhügel hin: „Bereits die Erhaltung und Präsentation der bis in die römische Antike zurückreichenden originalen Mauerzüge als eine Art „Freilichtmuseum“ in den 1970er Jahren, und zwar mitten im Herzen der Großstadt, war eine für die damalige Zeit ungewöhnliche, zukunftsweisende Maßnahme“. Dr. David ist sich sicher, dass die neue Präsentation der Kaiserpfalz unter der spektakulären Architektur des Stadthauses mit dem Saalbau, der über den Gebäuderesten der Karolinger- und Römerzeit „schwebt“, weit über die Stadtgrenzen Frankfurts hinaus für Aufsehen sorgen und neue Maßstäbe, was den Umgang mit archäologischen Denkmälern und deren Valorisation angeht, setzen wird.

Dr. Hartwig, Dr. David und Michael Guntersdorf, Geschäftsführer der DomRömer GmbH als Bauherr dankten in ihren Ansprachen allen am Projekt beteiligten, insbesondere Prof. Egon Wamers, dem ehemaligen Direktor des Archäologischen Museums, der das Projekt von Anfang an bis zur Fertigstellung betreute. Prof. Wamers gab anschließend in seiner Rede eine Einführung in die Konzeption der Neupräsentation und erläuterte die historische Bedeutung des Ortes.

Ab September 2018 bietet das Archäologische Museum ein reiches Führungsprogramm durch geschultes Fachpersonal an. Die Führungen umfassen das Gelände der Ausgrabungen im Erdgeschoss sowie den Ausstellungsraum an der Bendergasse.

Die Kaiserpfalz franconofurd ist ab dem 22. August 2018 täglich von 8.30 bis 19.30 Uhr für Besucher frei zugänglich. Der Eintritt ist frei.

ARCHÄOLOGISCHES DENKMAL

Impression der neuen Präsentation "Kaiserpfalz franconofurd": Unter dem neu errichteten „Stadthaus am Markt“ öffnet sich nun für die Einwohner und Besucher der Stadt ein Schaufenster in die Anfänge Frankfurts – ein Blick auf rund 2000 Jahre Stadtgeschichte. © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression der neuen Präsentation „Kaiserpfalz franconofurd“: Unter dem neu errichteten „Stadthaus am Markt“ öffnet sich nun für die Einwohner und Besucher der Stadt ein Schaufenster in die Anfänge Frankfurts – ein Blick auf rund 2000 Jahre Stadtgeschichte. © Foto: Diether v. Goddenthow

Wenige Meter westlich der Bartholomäuskirche (Dom) liegen Mauer- und Gebäudereste aus römischer und mittelalterlicher Zeit. Sie wurden in langwierigen Grabungen freigelegt, teilweise rekonstruiert und wiederaufgebaut. 1972/73 konservierte man die Mauerzüge und machte sie im „Archäologischen Garten“ der Öffentlichkeit zugänglich.

Seit 2017 sind diese ältesten Steinbauten in Frankfurts Altstadt vom „Stadthaus am Markt“ überbaut und geschützt. Jetzt steht dieses bedeutende archäologische Denkmal in neuer musealer Gestaltung der Öffentlichkeit zur Verfügung. In die neue museale Präsentation der Anlage flossen die Ergebnisse der jüngsten Ausgrabungen des Denkmalamtes 2012-14 sowie aktuelle wissenschaftliche Auswertungen ein. Nach den baulichen Überresten der frühmittelalterlichen Pfalz trägt der Ort jetzt den Namen Kaiserpfalz franconofurd.

WAS IST ZU SEHEN?

Neben Teilen einer römischen Badeanlage, hochmittelalterlichen Hausfundamenten und Kellerbauten steht im Zentrum des Denkmalensembles die große Königshalle (Aula regia) der karolingischen Kaiserpfalz franconofurd. In dieser Pfalz wurde unter Karl dem Großen (reg. 768-814) und seinen Söhnen und Enkeln europäische Geschichte geschrieben. Frankfurt war seit seinen Anfängen ein international bedeutender Ort. Faszinierend ist die epochenübergreifende Kontinuität der Nutzung des Domhügels als strategisch und verkehrsgeographisch wichtiger Platz seit römischer Zeit. Neu ist die Präsentation des runden Schwitzbades (sudatorium) des römischen Militärstützpunktes auf dem Domhügel (ca. 75–100 n. Chr.). Das antike Heizsystem (hypocaustum) mit seiner Wandbemalung wurde nach dem originalen archäologischen Befund rekonstruiert.

ZUGANG

Die Kaiserpfalz franconofurd betritt man im Norden über das „Stadthaus“ (Eingänge Domplatz und Hühnermarkt). Im Süden hat man von einem „Balkon“ an der Bendergasse aus einen guten Überblick über die konservierten Mauern. Weiter östlichen sind in einem kleinen Ausstellungsraum an der Bendergasse Funde aus den Altstadtgrabungen präsentiert.

INFORMATIONEN VOR ORT

Über die Gebäudereste und ihre archäologisch-historische Bedeutung informieren Übersichtspläne an den Eingängen sowie Leuchtdisplays mit Detailinformationen im Untergeschoss.

Große Leuchtkästen, mit Illustrationen und Malereien der Karolingerzeit illuminiert, geben grundlegende Einblicke in die historische Bedeutung des Platzes:

· am Eingang Domplatz zu Wesen, Aufgaben, Architektur und herrschaftlicher Symbolik karolingischer Pfalzen (Was ist eine Königspfalz? Pfalz und palatium – die heilige Herrschaft, Aula, Capella, Camera – die Bauten der Pfalz, Die Capella sowie Aufgaben und Verwaltung der Pfalzen);

· am Eingang West über die Topografie sowie über die Anfänge Frankfurts an Hand der drei für den Ort wichtigsten karolingischen Herrscher: Karl dem Großen, Ludwig dem Frommen und Ludwig dem Deutschen;

· am Balkon Süd über die Ausgrabungen auf dem Domhügel, die Geschichte der Kaiserpfalz, die Konservierung der ergrabenen Mauern und die Einrichtung der Freianlage.

DIE GROSSEN LEBENSBILDER

Zwei große, digital erstellte Lebensbilder führen die Besucher in zwei wichtige Epochen des frühen Frankfurt: die römische Straßenstation um 150 n. Chr. und die karolingische Pfalzanlage um 860 n. Chr. Die detailreich ausgearbeiteten Illustrationen basieren auf den Grabungsbefunden, vergleichbaren archäologischen Plätzen und zeitgenössischen Bilddenkmälern.

DIE GROSSEN WANDKALLIGRAFIEN

Auf die Nordwand wurden zwei großformatige Kalligrafien aufgemalt. Die erste gibt das Schrift-Logo des Platzes wieder: Kaiserpfalz franconofurd. Die Vorlage für den Namen „francono furd – Furt der Franken“ ist einer 821 in Regensburg in frühkarolingischer Minuskel mit einzelnen Unzialen abgefassten Handschrift entnommen.

Die zweite Monumentalkalligrafie zeigt sechs frühe Schreib-Varianten des Namens Franconofurd aus Urkunden, Briefen, Annalen und Formularen des späten 8. bis frühen 11. Jahrhunderts. Sie machen die unterschiedlichen Orthographien und Schreibstile der Epoche deutlich und symbolisieren die Wiedergewinnung der antiken Schriftkultur.

NEUES PFALZMODELL und NEUER FILM

Im Areal der Königshalle (Aula regia) steht ein neues Bronzemodell der Kaiserpfalz um 860 im Maßstab 1:90, das die jüngsten Grabungen 2012-14 des Denkmalamtes sowie aktuellste Forschungen berücksichtigt. Es zeigt die 822 fertig gestellte Königshalle mit mächtigem Turm im Süden sowie die 855 eingeweihte Salvator-Basilika, diese mit einem zweigeschossigen Gang zur Königshalle und vorgelagertem Atrium. Wie die Pfalzanlage innen und außen aussah, können die Besucher in einem neu geschaffenen 3D-Film sehen, der auf einem Terminal neben dem Modell läuft.

AUSGRABUNGSFUNDE AUS 1800 JAHREN

Im einem Ausstellungsraum an der Bendergasse werden ausgewählte Funde aus 70 Jahren Ausgrabung auf dem Domhügel gezeigt: vom römischen Militärstützpunkt um 100 n. Chr. über karolingische Objekte der Kaiserpfalz bis zu neuzeitlichem Hausgeschirr aus Abfallgruben.

Öffentliche Führungen
Mittwochs, 18 Uhr
Samstags, 15 / 16.30 Uhr
Dauer: 45 Minuten
Keine Anmeldung erforderlich; Eintritt frei

Treffpunkt: Eingang Nord („Markt 1“), vor dem Haus „Goldene Waage“

Buchung von Gruppenführungen für Erwachsene
Dauer: 60 Minuten
Gruppen bis maximal 25 Personen: € 90.-

Führungen für Kita-Gruppen und Schulklassen
Führung pro Person: Kita-Kinder, Schüler, Lehrer und Begleitpersonen € 3,-; Eintritt frei
Treffpunkt für alle gebuchten Führungen ist im Westen des Stadthauses an der Bendergasse.

Anmeldung
Telefon 069 212-39344 (dienstags – freitags 9 – 15 Uhr) oder fuehrungen.archaeologie@stadt-frankfurt.de

Wichtiger Hinweis
Im Denkmal- und Ausstellungsbereich gibt es keine sanitären Anlagen.
Die „Kaiserpfalz franconofurd“ ist barrierefrei; der Ausstellungsraum in der Bendergasse über zwei Stufen zugänglich.