Kategorie-Archiv: Frankfurt

Das Klassenzimmer der Zukunft 2015 – Schulbücher der Zukunft auf Frankfurter Buchmesse

Hybride Schulbücher im Fokus / Neun Schülerexpeditionen zu fünf Themenbereichen / Motto: „Phantastische Inseln des Lernens“

Frankfurt am Main, 06.10.2015 – Innovativ, digital und noch vielseitiger als in den Vorjahren zeigt sich das Klassenzimmer der Zukunft während der Frankfurter Buchmesse (14.-18. Oktober 2015). In diesem Jahr rückt das „Schulbuch der Zukunft“ ins Zentrum. Neun Schülerexpeditionen zu fünf verschiedenen Themenbereichen stehen auf dem Programm, mit besonderem Fokus auf Indonesien. In Anlehnung an das Motto des Ehrengastes der Frankfurter Buchmesse lautet die Devise des Klassenzimmers diesmal: „Phantastische Inseln des Lernens“.

Studien belegen, dass 70 Prozent der Schüler lieber mit einem gedruckten Buch arbeiten. Die Vorteile digitaler Lehrmittel sind jedoch nicht zu unterschätzen. Das Klassenzimmer der Zukunft präsentiert deshalb gemeinsam mit Hewlett-Packard die hybride Lösung: Ein gedrucktes Booklet, das alle Teilnehmer erhalten, ist mit unsichtbaren Wasserzeichen versehen und kann so digital aktualisiert und erweitert werden. Kombiniert mit dem Smartphone lassen sich die versteckten Inhalte jederzeit einsehen. Dadurch ergeben sich für Lehrkräfte und Verlage völlig neue Möglichkeiten: Lehrinhalte können mühelos erweitert, aktualisiert und individualisiert werden. Auch Schüler können ihre Materialien aktiv gestalten und bringen eigene Themen und Interessen in den digitalen Teil des Mediums ein.

Die Frankfurter Buchmesse zeigt so, wie Verlage im Bildungsbereich weiterhin mit Printprodukten arbeiten können und welche Möglichkeiten das hybride Schulbuch für den Bildungsbereich darstellt.

Nicht nur das Digital Booklet stellt eine Neuerung im Klassenzimmer der Zukunft dar. Die Räumlichkeiten (Halle 4.2 A86) sind offen und vielseitig nutzbar. Vitra Education als Premium Partner zeigt hier, wie innovativ ein Klassenraum gestaltet werden kann, und dass schöne und sorgfältig gestaltete Räume direkten Einfluss nehmen auf Lernatmosphäre und Motivation. Bei der zukünftigen Einrichtung der Räume von Bildungseinrichtungen steht daher Flexibilität an erster Stelle.

Gerade die Zusammenarbeit der Frankfurter Buchmesse mit ihren Partnern lässt das „Klassenzimmer der Zukunft“ so vielseitig und innovativ werden. In diesem Jahr hat sich auch der Ehrengast der Buchmesse dem Projekt angeschlossen: Alle Themen und Expeditionen haben einen Bezug zu Indonesien. Zur spektakulären „Foodexplorer“ Expedition mit indonesischen Chefköchen und Kochschülern etwa wurde eigens ein wunderschönes Indonesien-Kochbuch für Schüler und andere Interessierte gestaltet, mit welchem die Spezialitäten zu Hause nachgekocht werden können.

Federführend bei der Erarbeitung der Lernexpeditionen ist wieder die European Learning Industry Group (ELIG), die auch – basierend auf der EU-geförderten we.learn.it Initiative – das pädagogische Konzept entwickelt hat. Erstmals gibt es für internationale Verleger und Interessierte auch eine englische Handreichung zum Thema.

2015 stehen den Besuchern des Klassenzimmers neun unterschiedliche Expeditionen zu fünf Themenkomplexen zur Verfügung. Bei den fachübergreifenden Aktivitäten wird sowohl naturwissenschaftlich-mathematisch wie auch musisch-kreativ gearbeitet, der Umgang mit Sprache und Medien bildet eine weitere Säule.

Viele namhafte Partner beteiligen sich an den Inhalten und stehen für die Qualität der angebotenen Expeditionen. Mit an Bord sind 2015 u.a. die ARD Hörspielbox, Lego Education, RTL Hessen und das Bremer Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT). Alle Expeditionen können sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache durchgeführt werden.

Das Klassenzimmer der Zukunft 2015 versöhnt print und digital miteinander, eröffnet völlig neue Raumkonzepte und zeigt, wie effektiv Lernen in der Zukunft aussehen kann. Das Anliegen der Frankfurter Buchmesse, Bildung innovativ, digital und international zu präsentieren, wird im Konzept des Klassenzimmers umgesetzt. Auf dieser Plattform werden internationale Innovationen und Entwicklungen im Bildungsbereich sichtbar gemacht und neue Wege für Verlage und Lehrende aufgezeigt.

Am Mittwoch, dem 14. Oktober 2015 von 10.30 Uhr bis 11.30 Uhr, stehen die Partner des Klassenzimmers der Zukunft Pressevertretern im Rahmen eines exklusiven Rundgangs für Interviews zur Verfügung. Das Klassenzimmer der Zukunft befindet sich in Halle 4.2 A86.http://www.buchmesse.de/bildung

THE BEAUTY AND THE BOOK AWARD 2015 – Verleihung am 17. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse

logobuchmesse

Shortlist für das schönste Buch steht fest – die Verleihung findet am ersten Publikumstag, am Samstag, den 17. Oktober 2015,  in Halle 4.1 N69 um 17.00 Uhr statt.

Frankfurt, 05.10.2015 – Welches ist das schönste Buch auf der Frankfurter Buchmesse? Seit heute steht die Shortlist der schönsten Bücher des zum zweiten Mal durchgeführten Publikumspreises fest. Am Samstag, 17. Oktober 2015, steht der meist gewählte Titel fest und wird am Stand der Stiftung Buchkunst (Halle 4.1 N 69) um 17 Uhr gekürt. Zuvor können alle Besucher des Stands am Vor-Ort-Voting mitmachen.

Zahlreiche Buchliebhaber haben online auf www.beautyandbook.com ihre Stimmen abgegeben und eine bunte Auswahl an Titeln in die Top Ten gewählt. Dieses Jahr hat sich die Anzahl der Einreichungen fast verdoppelt – mehr als 1000 Titel wurden vom Publikum vorgeschlagen.

„Schon im letzten Jahr hat der Preis gezeigt, dass der Geschmack des Publikums nicht weit von dem unserer Expertenjury bei der Stiftung Buchkunst abweicht. Der Leser spürt, wenn er ein schönes Buch in der Hand hat, in dem viel Arbeit und Herzblut steckt.“, sagt Ines Paul, Projektleiterin Stiftung Buchkunst.

Neu ist dieses Jahr eine „Hot-or-Not“-Funktion auf der mobilen Website, die das Voting per Swipe-Funktion ermöglicht. So votet man mit einem Wisch nach rechts ganz einfach für das Buch.

Exklusiver Medienpartner von Beauty and the Book ist auch dieses Jahr die Zeitschrift Flow.

Nicht nur das Einreichen und das Voting der Bücher, auch das Kaufen ist leicht gemacht. Per Klick auf den Warenkorb können alle Bücher, die im Verzeichnis Lieferbarer Bücher gelistet sind, direkt über die Online-Plattform www.buchhandel.de bestellt werden.

Preisverleihung: Der Publikumspreis THE BEAUTY AND THE BOOK AWARD wird am Samstag, 17. Oktober 2015 auf der Buchmesse in Halle 4.1 N69 um 17.00 Uhr verliehen.

Die Shortlist

„Papas Seele hat Schnupfen“ von Claudia Gliemann und Nadia Faichney, Verlag: Monterosa Verlag

„Feuerspiele“ von Mrs. MCH, Verlag: Elvea Verlag

„Gott, du kannst ein Arsch sein: Stefanies letzte 296 Tage“ von Frank Pape, Verlag: Tour des Lebens

„Feuer und Stein“ von Diana Gabaldon und Barbara Schnell, Verlag: Knaur Taschenbuch

„X-MAL ANDERS: Ullrich-Turner-Syndrom! Ja, und?!“ von Anne-Christin Ermisch, Verlag: winterwork

„Hudlhub: Ein leicht kriminelles Heimatbuch“ von Mathias Petry, Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform

„Cold Fire: Wächter der Illusion“ von Katrin Gindele, Verlag: Der Kleine Buch Verlag

„Ich bin ich – und wir sind viele“ von Dennis Betzholz, Benjamin Fokken, Dennis Betzholz und Felix Plötz, Verlag: Plötz & Betzholz

„Warrior Cats – Zeichen der Sterne. Die letzte Hoffnung“ von Erin Hunter, Verlag: Beltz, J

„Gurian Diaries“ von Giorgi Kekelidze, Verlag: Siesta Publishing House

„The Wishing Tree”, von Giorgi Leonidze, Verlag: Inteleqti publishing

Weitere Informationen zum Thema

Website „Beauty and the Book“: http://www.beautyandbook.com

Über die Stiftung Buchkunst
Die Stiftung Buchkunst ist seit über 50 Jahren Garant dafür, dass gute Buchgestaltung und Herstellung genau den Stellenwert erfahren, den sie verdienen. Jährlich prämiert sie deswegen die „Schönsten deutschen Bücher“. Bewertet werden Gestaltungskonzept und technische Umsetzung von einer unabhängigen Fachjury.

Über 1,4 Millionen Besucher beim 25. Jubiläum der deutschen Einheit in Frankfurt

© massow-picture
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Nach Mitteilung der Stadt Frankfurt besuchten mehr als 1,4 Millionen Menschen die Feierlichkeiten zum 25. Jubiläum der deutschen Wiedervereinigung. Nachdem am ersten Veranstaltungstag bereits gut 350.000 Besucher auf der Festmeile unterwegs gewesen sind, waren, so die Organisatoren, bei bestem Herbstwetter am Samstag mindestens 600.000 Besucher in Frankfurt.

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Die spektakuläre Abendinszenierung haben bis zu 50.000 Besucher am Main mitverfolgt. Schon eine Stunde zuvor haben sich viele der Besucher an den Mainufern eingefunden, um im Gedränge noch ein gutes Plätzchen zu ergattern für die spektakuläre Light-Show mit Chor, Illumination der Mainufer, Jetski-Spektakel und Feuerwerk.

Auf dem zum "Platz der deutschen Einheit" umbenannten Paulskirchenvorplatz ging man die Einheitsfeierlichkeiten noch entspannter an © massow-picture
Auf dem zum „Platz der deutschen Einheit“ umbenannten Paulskirchenvorplatz ging man die Einheitsfeierlichkeiten noch entspannter an © massow-picture

Der heutige verkaufsoffene Sonntag sorgte heute nochmal für einen Besucherstrom von wohl gut 500.000 Menschen aus dem Umland in die Mainmetropole. An sämtlichen drei Tagen blieb es trotz einer Demo am 2. und einem Flashmob am 3. Oktober im Bundesratszelt mit der Forderung „die Europa-Grenzen Flüchtlingen der ganzen Welt zu öffnen“ in Frankfurt friedlich. Das war nicht zuletzt einer aufmerksamen wie besonnenen Polizei zu verdanken.

Internationale Tigerpalast Revue. Weltstars des Varietés live mit Varieté Orchester. © massow-picture
Internationale Tigerpalast Revue. Weltstars des Varietés live mit Varieté Orchester. © massow-picture

„Wir schauen auf drei wundervolle Tage zurück. Würdevoll und fröhlich haben wir den Tag der Deutschen Einheit in Frankfurt gefeiert. Wir sind stolz darauf, dass wir in Hessen bei tollem Wetter ein spannendes und informatives Programm

Viel Gedränge in den Zelten des Bundestages, Bundesrats und der Bundesregierung. © massow-picture
Viel Gedränge in den Zelten des Bundestages, Bundesrats und der Bundesregierung. © massow-picture

anbieten konnten“, sagte Ministerpräsident und Bundesratspräsident Volker Bouffier zum Abschluss. „Ich will an dieser Stelle Danke sagen an die Gäste aus dem ganzen Land. Sie haben eine prächtige Stimmung in die Stadt getragen. Ich will aber auch Danke sagen an all diejenigen, die seit mehr alseinem Jahr hinter den Kulissen alles dafür getan haben, dass diese Feierlichkeiten ein Erfolg werden.“

Der Hessische Ministerpräsident und amtierende Bundesratspräsident Volker Bouffier reicht mit dem Schlüssel symbolisch das Amt des Bundesratspräsidenten für ein Jahr an seinen Nachfolger Stanislaw Tillich, Sächsischer Ministerpräsident. © massow-picture
Der Hessische Ministerpräsident und amtierende Bundesratspräsident Volker Bouffier reicht mit dem Schlüssel symbolisch das Amt des Bundesratspräsidenten für ein Jahr an seinen Nachfolger Stanislaw Tillich, Sächsischer Ministerpräsident. © massow-picture

Oberbürgermeister Peter Feldmann ergänzte: „Es war nicht nur ein tolles Fest. Frankfurt hat sich als eine bunte und weltoffene Stadt präsentiert und war der richtige Ort für diese Feierlichkeiten. Die Menschen haben gezeigt: Wir wollen keine Mauern mehr in Europa.“ Die städtischen Ämter und Institutionen hätten hervorragende Arbeit geleistet und ihre Leistungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Impressionen vom großen Fest gibt es unter anderem:

Großes Bürgerinteresse beim Einheitsfest 

Joachim Gauck: Rede zum Festakt am 3.Okt. 2015 in der Alten Oper in Frankfurt. 
bei Facebook unter:
https://www.facebook.com/StadtFFM
http://www.tag-der-deutschen-einheit.de/
Einheits-Blog

25 Jahre Deutsche Einheit: Frankfurt bietet mehr als 300 Veranstaltungen

buergerfestAm 3. Oktober 2015 jährt sich zum 25. Mal die deutsche Wiedervereinigung. Das Land Hessen ist Gastgeber der offiziellen Jubiläums-Feierlichkeiten und hat Frankfurt als Austragungsort bestimmt. Mit über 300 Einzelveranstaltungen feiert die Mainmetropole nun drei Tage lang ein buntes und fröhliches, spannendes und informatives Fest unter dem Motto „Grenzen überwinden“.

ampelmannFrankfurt am Main (pia) Mit vereinten Kräften bereitet sich Frankfurt auf eine der größten Feierlichkeiten in seiner mehr als 1200-jährigen Geschichte vor: Zum Bürgerfest anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Deutsche Einheit“ erwartet die Stadt vom 2. bis 4. Oktober mehr als eine Million Besucher und viel Prominenz. Auch der frühere sowjetische Staatspräsident Michael Gorbatschow und EU-Ratspräsident Jean-Claude Juncker haben ihren Besuch am Main angekündigt.

Bundespräsident Gauck und Kanzlerin Merkel sind zu Gast

Bei dem zentralen Festakt am Samstag, 3. Oktober, werden Bundespräsident Joachim Gauck, Kanzlerin Angela Merkel, Bundesratspräsident Volker Bouffier, seine Ministerpräsidenten-Kollegen und viele weitere prominente Gäste ab 12 Uhr über den roten Teppich vor der FFH-Bühne an der Alten Oper schreiten. Nach den offiziellen Ansprachen unterhält sich Moderatorin Silvia Stenger mit Zeitzeugen wie dem DDR-Flüchtling Michael Schlosser, der sein selbstgebautes Flucht-Flugzeug mitbringt, und dem DDR-Grenzbeamten Harald Jäger, der am 9. November 1989 der Bornholmer Straße in Berlin den Schlagbaum öffnen ließ.

Cro und Namika kommen auf die FFH-Bühne

Schon vor der Polit-Prominenz erobern populäre Musikstars die Bühne: Das Programm startet am Freitag, 2. Oktober, mit der Frankfurter Newcomerin Namika, die ab 19 Uhr unter anderem ihren Nummer-1-Hit „Lieblingsmensch“ anstimmt. Um 20 Uhr folgt ihr der Mann mit der Maske: CRO wird mit seinen Rap-Songs „Easy“ oder „Bye Bye“ den Opernplatz zum Beben bringen.

Sarah Connor steht am Samstagabend, 3. Oktober, ab 18 Uhr auf der FFH-Bühne – passend zum „Tag der Deutschen Einheit“ singt sie jetzt in ihrer Muttersprache, etwa ihren Hit „Wie schön Du bist“. Ab 19.30 Uhr rockt der Ire Rea Garvey („Wild Love“), der seit 1998 im hessischen Hadamar und in Berlin lebt, den Opernplatz. An die Hits von Frank Sinatra erinnert Roger Cicero mit 25-köpfiger Big Band am Sonntag, 4. Oktober, ab 13 Uhr, und die Norwegerin Marit Larsen („Traveling Alone“) folgt um 15 Uhr, bevor die Shooting-Band voXXclub („Rock mi“) um 16 Uhr das Programm beschließt. Der Eintritt zu den Konzerten ist an allen drei Tagen frei.

hr bringt Christina Stürmer, Shantel und Varieté-Stars an die Hauptwache

Stars für alle – live und kostenlos, lokal wie international – bietet auch der Hessische Rundfunk in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt auf der Bühne an der Hauptwache. Das Bürgerfest-Programm beginnt dort am Freitag um 15 Uhr mit dem „hr1-Sound of the 80s“, moderiert von Radio-Urgestein Werner Reinke. Nach SuperPhonix und The StreetLIVE Family begrüßt Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann gegen 19.45 Uhr die Besucher. Danach heißt es: Bühne frei für das Berlin Show Orchestra, das mit Stars aus den 1980-ern wie Jimmy Somerville, Nik Kershaw und Howard Jones den Sound aus den Zeiten des Mauerfalls zurückbringt.

Frankfurts und Hessens kultureller Reichtum prägt das Programm am Samstag, 3. Oktober: Die Spannweite reicht von Varieté-Weltstars der Tigerpalast Revue (18 Uhr) bis zu Shantel mit seinem Balkan-Pop aus dem Bucovina-Club (22 Uhr) und vom Landes Jugend Jazz Orchester Hessen (16.30 Uhr) bis zur Hip-Hop-Performance des Rappers Vega, der ab 20 Uhr gemeinsam mit Jugendlichen aus den Stadtteilen auftritt. Für den stimmungsvollen Auftakt des Tages sorgen ab 14 Uhr das Mobile Einsatzkommando (MEK) um den Frankfurter Saxophonisten Gernot Dechert und ab 15 Uhr der Eschersheimer Jugendchor.

Hits und Erinnerungsfotos an der Hauptwache

Hitverdächtig wird die Stimmung an der Hauptwache am Sonntag, wenn Österreichs Pop-Export Nummer eins, Christina Stürmer, ab 16 Uhr ihre Erfolgstitel wie „Millionen Lichter“ zum Besten gibt. Dem Jubiläumsmotto „Grenzen überwinden“ widmet sich die hr-Bigband bereits ab 11 Uhr: Ihr Programm „A Call for Freedom“ verbindet südafrikanischen Jazzgroove mit politischem Hintergrund. Danach erobern der Frankfurter Sänger Chima mit seinem Ohrwurm „Morgen“ (12.30 Uhr) und die Aschaffenburger Jungs von Boppin’B mit ihrer akrobatischen Live-Performance (13 Uhr) die Frankfurt-Bühne.

Lust auf Erinnerungsfotos? Am Frankfurt-Stand ganz in der Nähe der Frankfurt-Bühne direkt vor der Katherinenkirche kann man, wie früher im Passbildautomaten, in der „Foddobox“ der Firma tyntyn sein persönliches Foto zum Mitnehmen schießen lassen. Einfach rein in die Kiste, Frankfurt-Hintergrund auswählen, lächeln, fertig ist das Einheitsfeier-Erinnerungsbild. Digitale Schnappschüsse, die die Besucher beim Bürgerfest machen und unter dem Hashtag #tdde15 auf Instragram und Twitter geteilt haben, können sie am Hashtagprinter von tyntyn als Foto ausdrucken lassen. Ein Hashtagprinter steht ebenfalls am Frankfurt-Stand, einer an der Infobox vor MyZeil und einer in der Bürgerberatung am Römerberg.

„LichtKirche“ und Jan Josef Liefers im Metzlerpark

Ein umfangreiches Programm unter dem Motto „Gott. Sei Dank“ bieten die evangelischen Kirchen in Hessen zum Jubiläums-Bürgerfest. Mit einer transportablen „LichtKirche“ und einer Kulturbühne verwandeln sie den Metzlerpark am Frankfurter Museumsufer vom 2. bis 4. Oktober in einen lebendigen Ort der Begegnung, geprägt von Gesang, Gesprächen und Gebeten. Die LichtKirche steht für Hoffnung und Kraft, die Menschen dazu beflügelt, Grenzen zu überwinden und Neues zu wagen. Hier kommen zahlreiche Menschen zu Wort, die über ihre Grenzgänge und die Zeit des Mauerfalls berichten. Auf der Bühne stehen der Schauspieler und Sänger Jan Josef Liefers mit seiner Band „Radio Doria“ (Sonntag ab 16 Uhr), die Sopranistin Eva Lind (Samstag ab 16 Uhr), der Musiker Samuel Harfst (Freitag ab 19 Uhr) und die „Frankfurt City Blues Band“ mit dem Gospelchor „popCHORn“ (Samstag ab 19 Uhr). Zum Mitgrooven lädt auch der Open-Air-Gottesdienst am 4. Oktober um 12 Uhr mit dem Mainzer Chor „Colours of Gospel“ ein.

Zum traditionellen Erntedankfest am Sonntag werden im Metzlerpark Äpfel von den Frankfurter Streuobstwiesen an die Gäste verteilt. Es sind genau 9.125 Stück – die Menge der Tage, die seit der Einheit Deutschlands vergangen sind.

Der eigentliche Jubiläumstag am Samstag, 3. Oktober, beginnt mit einem ökumenischen Festgottesdienst im Frankfurter Kaiserdom, den die ARD ab 10 Uhr überträgt. Die Predigt hält Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, als Gäste werden neben Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel viele weitere hochrangige Repräsentanten aus Politik und Gesellschaft erwartet.

Zum Abschluss des Feiertags erleben die Gäste ab 21 Uhr eine 45-minütige Inszenierung mit audiovisuellen und klassischen Theaterelementen an beiden Seiten des Mainufers. Zwischen dem Eisernem Steg und dem Holbeinsteg werden symbolisch 25 Brücken gebaut, die für jedes Jahr der Deutschen Einheit stehen.

Gespräche über die Mauern von gestern und heute

„Mit Gott überspringe ich Mauern“, heißt es in Psalm 18. Über die Mauern von gestern und heute möchten die Christlichen Kirchen und Gemeinden auf dem Römerberg sprechen. Er wird vom 2. bis 4. Oktober zum Ort der Begegnung – mit Gospel und Gebeten, mit Ethno-Instrumentalgruppen und Inklusionsbands. Zeitzeugen der friedlichen Revolution kommen an den drei Tagen ebenso zu Wort wie Akteure in aktuellen Flüchtlingsprojekten.

Am Samstag führen Kerzenprozessionen aus innenstadtnahen Kirchen ab 19 Uhr zum ökumenischen Dank- und Fürbittgottesdienst mit dem DDR-Oppositionellen Pfarrer Rainer Eppelmann und der „Judy Bailey-Band“ zum Römerberg. Um 14 und 16.30 Uhr starten Besuche zum Tag der Moscheen. Bereits am Freitag laden die evangelischen und katholischen Gemeinden in der Innenstadt von 20 bis 24 Uhr zur Nacht der Kirchen in die offenen Gotteshäuser ein.

Sportmeile an der Konstablerwache lädt zum Mitmachen ein

Unter dem Motto „25 Jahre Deutsche Einheit – Sport kennt keine Grenzen“ organisiert der Sportkreis Frankfurt in Kooperation mit dem Landessportbund Hessen (LSBH) und der Barmer GEK vom 2. bis 4. Oktober eine Sportmeile auf der Zeil und an der Konstablerwache. Sie lädt die Besucher ein, neue Sportangebote auszuprobieren, ihre Fitness zu testen oder sich beraten zu lassen. Gerade für Kinder finden sich hier viele Möglichkeiten zum Spielen und Toben. Die Initiative „Deutschland bewegt sich“ bietet einen Open-Air-Fitness-Parcours und weitere Mitmachaktionen wie die ZDF-Torwand, einen Kletter- und Boulderturm, Basketball, Teppichcurling oder Tischtennis. Der Sportkreis Frankfurt, die Sportjugend Hessen, das Fair Play Forum des Hessischen Fußballs sowie viele weitere Sportvereine und -verbände aus Frankfurt und Umgebung wirken aktiv am Programm mit.

Zudem gibt es Fitness-Tipps von prominenten Sportlern und Botschaftern der Gesundheitsinitiative. Vor Ort sind Heike Drechsler (Olympiasiegerin Weitsprung), Torsten May (Olympiasieger Boxen), Christina Obergföll (Weltmeisterin Speerwerfen), Jochen Wollmert (Paralympicssieger Tischtennis) und Tanzweltmeister Michael Hull, der am 3. Oktober eine Stadt- und Tanzwette startet.

Kreatives Kinderland am Mainufer

Auch das dm-Kinderland, das Mitarbeiter der Drogeriekette in Frankfurt gemeinsam mit ihren Partnern – dem Schloss Freudenberg, dem Städel Museum sowie dem Frankfurter Kinderbüro – am südlichen Mainufer errichten, steht unter dem Motto „Grenzen überwinden“. In Bastelworkshops können große und kleine Besucher ihrer Kreativität freien Lauf lassen und kleine Kunstwerke wie Mauerstücke und Postkarten gestalten. Der Sinnesparcours zum Element Wasser lädt junge Forscher zum Experimentieren und Modellieren ein. Eine Sitzecke mit Saftbar, ein Ruhebereich samt Wickelstation und ein Familien-Info-Cafe runden das Angebot ab.

Wie die Einheits-Jubiläumsfeier nach Frankfurt kam

Die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit richtet seit der Wiedervereinigung 1990 jeweils das Bundesland aus, das den Vorsitz im Bundesrat innehat. Im Jahr 2015 ist dies das Land Hessen. Ministerpräsident Volker Bouffier hat seine gesamte Bundesratspräsidentschaft unter das Motto „Grenzen überwinden“ gestellt, das nun auch die Jubiläumsfeier prägt. Als Veranstaltungsort der zentralen Feierlichkeiten zu „25 Jahre Deutsche Einheit“ wurde – auf Vorschlag des Landes Hessen und in Abstimmung mit der Bundesregierung – auf Frankfurt am Main ausgewählt. Mit dem dreitägigen Bürgerfest in der weltoffenen, internationalen Mainmetropole möchte Oberbürgermeister Peter Feldmann „ein Bild des geeinten und modernen Deutschlands mitten in Europa zeichnen“.

Schüler diskutieren über Leben im vereinten Deutschland am 1.Okt. in der Paulskirche

Leben im vereinten Deutschland - 650 Schüler diskutieren und feiern mit viel Prominenz das 25 jährige Jubiläum der Wiedervereinigung in der Frankfurter Paulskirche © massow-picture
Leben im vereinten Deutschland – 650 Schüler diskutieren und feiern mit viel Prominenz das 25 jährige Jubiläum der Wiedervereinigung in der Frankfurter Paulskirche © massow-picture

Im Rahmen der  Feierlichkeiten zum Jubiläum 25 Jahre Wiedervereinigung Deutschland gab es am 1. Oktober 2015 in der Frankfurter Paulskirche einen ersten Höhepunkt: Über 650 Schüler der 13. Klassen Frankfurter Gymnasien waren der Einladung der Stiftung Polytechnischer Gesellschaft, dem Land Hessen und des hessischen Kultusministeriums, der Stadt Frankfurt und Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu einer feierlichen  „Standortbestimmung“ mit der Frage gefolgt: „Was bedeutet für Dich Leben im vereinten Deutschland“. Im Zentrum standen die Reden „Was und zu was vereint? Beobachtungen eines Zeitzeugen“ vom FAZ-Redakteur Frank Pergandes und „Was es für mich heißt, Deutscher zu sein“, der in Dresden geborenen Pharmazie-Doktorandin Sarah Oelsner.

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Den musikalischen Auftakt  im großen Plenarsaal der Paulskirche gestaltete das Kammerorchester des Goethe-Gymnasiums mit Variationen  aus dem Streichquartett C-Dur op. 76 Nr. 3 von Joseph Haydn, woraus die Grundmelodie für die Deutsche Nationalhymne stammt.

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Moderatorin Marita Peters, Schülerin, Siegerin von Frankfurt schreibt! Der große Diktatwettbewerb 2014, führte professionell durch das gesamte Programm. Sie stellte alle Teilnehmenden und die Ehrengäste vor, ohne sich einmal dabei zu verhaspeln, und sorgte für einen feierlich spannenden Verlauf der Festveranstaltung am historischen Ort deutscher Freiheitsgeschichte.

 

 

 

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In seiner Begrüßung wies  Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt a. Main,  die Schüler und zahlreichen Ehrengäste darauf hin, dass die sich am  3. Oktober 2015  zum 25. Mal jährende deutsche Wiedervereinigung  das mit Abstand wichtigste Ereignis der jüngeren deutschen, vielleicht sogar europäischen Geschichte nach dem 2. Weltkrieg ist.  Frankfurt sei als die einzige Stadt in Deutschland, in der Menschen aus 180 Nationen mit 200 Sprachen und Stadtteilen mit bis zu 90 Prozent Ausländeranteilen friedlich zusammenlebten, in diesem Jahr angesichts der aktuellen Flüchtlingsproblematik  die wohl geeignetste Metropole, um die zentralen Feierlichkeiten für die Bundesrepublik „Grenzen überwinden“ auszurichten. Frankfurt könne für ganz Deutschland  eine Art Labor darstellen, wo experimentiert und gezeigt wird, dass Einwanderungs-Integration funktionieren und bereichernd sein kann. In Frankfurt hat das schon immer geklappt. Denn die Menschen eine der Kitt, freiheitlich und friedlich in Eigenverantwortung leben zu wollen.

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Staatsminister Axel Wintermeyer, Chef der Hessischen Staatskanzlei vertiefte Feldmanns Grußwort, indem er in den Raum stellte, und die Schüler bat, sich einmal vorzustellen, wie ihr Leben wohl verliefe, mit Einschränkungen von Freiheit, die hier in Deutschland und Mitteleuropa so selbstverständlich wäre. Freiheit müsse jeden Tag neu gelebt, geschätzt, erstritten und auch verteidigt werden.  Symbol der diesjährigen bundesweiten Jubiläumsveranstaltung sei das Ampelmännchen des Künstlers Ottmar Hörl als Botschafter der Wiedervereinigung und eines der wenigen Symbole, die den Untergang der ehemaligen DDR  überlebt und sich auch im  Westen etabliert hätten. Bis zum 27. September waren vor dem Römer in Frankfurt über 1000 Ampelmännchen als Freiheitsbotschafter installiert worden.

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Dr. Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, stellte in seinem Grußwort kurz die Aufgaben und Arbeitsweise der Stiftung vor und berichtete mit einem großen Dank an alle beteiligten Mitveranstalter, Stadt Frankfurt, Land Hessen und FAZ, wie man gemeinsam mit den Schulen diese Veranstaltung für Frankfurter Oberstufen anlässlich der Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung organisiert hätte. Auch dafür dankte er vor allem Lehrern und Schülern, und machte ihnen Mut, ihre große Freiheit, ihr Leben nach dem Abitur relativ frei und selbständig planen zu können, zu nutzen, und wertzuschätzen. Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, die zur Zeit über 1000 Stipendien an hochbegabte und leistungsmotivierte Studierende und Doktoranden und Wissenschaftler vergebe, wäre immer ein Ansprechpartner, um junge hervorragende leistungs- und verantwortungsbereite Menschen zu fördern.

Den ersten Höhepunkt nach den Grußworten bildeten die Impulsreferate:

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„Wie und zu was vereint? Beobachtungen eines Zeitzeugen“, lautete das Thema von  Frank Pergande, Redakteur der F.A.Z. Pergandes Vater war, einst von Hinterpommern vor den Russen geflüchtet, dann vertrieben und in der DDR eine neue Heimat gefunden, überzeugter NVA-Offizier. „Aber“, so Pergande, „der Preis für all das war hoch. Als Offizier verleugnete er seine beiden Brüder in der Bundesrepublik, ich wusste nichts von meinen Onkeln. Es gab bei uns nichts aus dem Westen, nicht einmal Westfernsehen. Nicht einmal am Abendbrottisch durfte offen über die miesen Verhältnisse in der DDR gesprochen werden. Überhaupt: Nie wurde bei uns darüber gesprochen, was mich wirklich bewegte. Da hat es naturgemäß einige Jahre gedauert, bis ich mich aus diesem Milieu der Sprachlosigkeit lösen konnte, um meinen eigenen Weg zu gehen. Das war freilich lange vor dem Herbst 1989. Dass ich, obwohl in der DDR lebend, mancher Zumutung in der DDR entging, hatte auch mit Glück zu tun. Die DDRStaatssicherheit, der große Unterdrückungsapparat, versuchte, auch mich zu werben. Ich sagte ab. Ich tat es nicht als großer Held, sondern aus reiner Angst vor dem, was da auf mich zukommen würde. Von Bertolt Brecht aus dem „Galilei“ stammt der schlichte, aber großartige Satz: Glücklich das Land, das keine Helden braucht. Das Ende der DDR und die deutsche Einheit sind mein großes persönliches Lebensglück. Mein Beitrag daran war, zugegeben, bescheiden: Ich war bei den Demonstrationen im Herbst 1989 dabei und habe daran vor allem eine Erinnerung: Dass der Demonstrationszug an einer roten Ampel ordnungsgemäß stehenblieb und erst bei Grün die Revolution weiterging. Meine Erwartungen an die Zukunft waren aber umso größer. Ich wusste, mein Leben würde neu anfangen. Ich würde mein Leben, vor allem auch meinen Beruf als Journalist gleichsam neu lernen müssen. Ich war 30 – in Ihren Augen freilich auch schon Steinkohle –, als ich gleichsam neu geboren wurde“ (lesen Sie die komplette Rede von Frank Pergande: rede-paulskirche_pergande).

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Ein völlig anderes Schicksal war der  26jährigen Doktorandin und Pharmazeutin Sandra Oelsner, als Tochter zweier Ex-DDRler in Frankfurt im Jahr  des Mauerfalls geboren, beschieden. Sie gab in ihrem Statement zum Leben im vereinigten Deutschland Auskunft: „Was es für mich heißt, Deutsche zu sein“, etwa, dass es für sie bedeute in „Freiheit und Demokratie zu leben“. „Meine ersten 26 Lebensjahre“, so Sarah Oelsner, „verbrachte ich in einem wiedervereinigten Deutschland – freie Meinungsäußerung und Wahlrecht sind für mich ebenso selbstverständlich wie das meist visumfreie Reisen in Europa und der ganzen Welt. Ein Auslandssemester in Spanien, ein Praktikumsjahr in der Schweiz, das sind Möglichkeiten, die ich während meines Studiums gern wahrgenommen habe. Aus eigenem Erleben kann ich altersbedingt keine Vergleiche zum Leben in der DDR ziehen, doch durch Gespräche mit meinen Eltern und Großeltern wird mir sehr bewusst, dass das keine Selbstverständlichkeiten sind. Meine Eltern haben sich beim Studium in Dresden kennengelernt und haben ihre ersten 26 Lebensjahre in der DDR verbracht. Im engen Freundes- und Familienkreis konnte man offen sprechen, ansonsten folgte man besser der diktierten Meinung. Stand man nicht aus eigener Überzeugung hinter dem DDR-Regime, musste man sich jeden Tag neu überlegen, inwieweit man bereit war, sich anzupassen. Mein Vater erzählte mir: Ohne Wehrdienst – kein Studium. Keine freien Wahlen – die Teilnahme wurde kontrolliert. Dann der Anwerbeversuch als IM der Stasi – das wollte mein Vater nicht und er sagte Nein. Welche Konsequenzen sich die allgegenwärtige DDR-Diktatur für diese Absage ausdachte, war nicht absehbar. Der Mauerfall beendete für meinen Vater diese Angst. Mein Großvater baute in der DDR ein eigenes mittelständisches Unternehmen mit 100 Mitarbeitern auf. Das wurde nicht gern gesehen und so folgte 1972 die Zwangsenteignung. Er war anerkannter Verfolgter des DDR-Regimes – die Wiedervereinigung erlebte er als Befreiung. Ich habe in diesen Gesprächen viel gelernt und für mein Leben vor allem eines mitgenommen: Ohne Freiheit und Rechtsstaatlichkeit ist alles nichts! Deutsche sein heißt für mich… Bürgerin eines der reichsten und erfolgreichsten Länder der Welt zu sein. Fast 30% der Wirtschaftsleistung der Eurostaaten entfallen auf Deutschland. Wir sind nicht nur Fußball- sondern auch „Exportweltmeister“ und mit Deutschland werden weltweit Begriffe, wie Qualität und wirtschaftlicher Stärke verbunden. Aus diesem Leistungsniveau leitet sich für mich persönlich der Anspruch ab, Verantwortung zu übernehmen – sozial gesellschaftlich tätig zu sein und internationale Entwicklungen zu fördern. Das gilt für den Einzelnen aber auch für unser Land insgesamt. Mir ist bewusst: Ein wiedervereinigtes Deutschland verdanken wir auch der internationalen Hilfe unserer Partner – es ist daher für mich ebenso selbstverständlich, Hilfe zu leisten – im übrigen wird nur so wirtschaftlicher Erfolg nachhaltig zu sichern sein. Gemeinsam wollen wir ein offenes Land sein, das aus seiner Vereinigung die Kraft für die Aufnahme verfolgter Menschen aus anderen Regionen schöpfen sollte.“ (lesen Sie die komplette Rede von Sandra Oelsner: redepaulskirche_sarahoelsner).

Poetry Slam von Anna Knechtel

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Anna Knechtel, 17jährige Schülerin der Liebigschule – Europaschule, performierte wunderbar, intelligent, ideenreicht und pointiert auf den Punkt gebracht, ihre Gedanken und Gefühle zu Wiedervereinigung, Freiheit und Frankfurt.
„Eine Gesellschaft, Schicht für Schicht, strebt nach oben, zweifelt nicht, immer weiter,
immer mehr, wachsen, steigen, Stärke zeigen
Doch halt, einen Moment inne
Es war nicht immer so, wie es jetzt ist und vieles ist jetzt, was nie so war
Wahrheit war nicht immer Wahrheit
Blick in die Vergangenheit
Ein Teil, ein Land, das wir heut’ sind, war mal geteilt, zerrissen, entzweit
Da war Hass und Konkurrenz, Ost gegen West
Rivalitäten, gab keine Grenze, was immer die Rivalen täten
Doch eine Grenze war da
Über Nacht eine Mauer gebaut, aus kaltem Stein
Und mit jedem weiteren Tag wuchs sie in den Köpfen der Menschen
Stein auf Stein baute man ein auf ein anderes Wort der Lüge
Die einen in der Sonne, die anderen nicht
In einer Wolke, stumm, gedrückt, unterdrückt, kein Ausweg
Stattdessen in Schlangen stehen, zu wahllosen Wahlen gehen
Was man sieht? Ein schwarzer Kanal, weit auf der andere Seite das Kennzeichen D
D für Deutschland, das war Deutschland damals
Alles schon gehört, schon zehn mal durchgekaut
Auf Krieg folgt Frieden, nach schweren Zeiten kommen schwere Zeiten,
Dann ein Neuanfang, man bleibt nicht stehen, immer weitergehen, hinter sich lassen,
neue Zeiten fassen
Ankommen, heute, hier, jetzt. Und was ist das?“ (lesen Sie den Poetry-Slam von Anna Knechtel: poetry-slamanna)

Podiumsgespräch

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Beim folgenden Podiumsgespräch „Leben im vereinten Deutschland und Erwartungen“ gaben vier Oberstufenschüler Einblicke in  ihre privaten und beruflichen Wünsche, Ziele und Lebensentwürfe nach dem Abitur.  Werner D’Inka, Herausgeber der F.A.Z. leitete das spannende Gespräch mit den jungen Leuten aus Familien mit Migrationshintergrund. Sie wollten nach dem Abi erst einmal vereisen und etwas von der Welt kennenlernen. Sie sind dankbar dafür, dass sie dies in Deutschland ohne Einschränkungen in Freiheit tun könnten.

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Im Schlusswort betonte Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz, Hessischer Kultusminister: „Einigkeit Ja!“, aber vor allem „Recht und Freiheit“ und „Demokratie“ sei, was Europa so attraktiv gemacht hat, und das gelte es zu schützen und zu verteidigen. Den jungen Menschen machte er Mut zu reisen, am Programm „Erasmus Plus“ teilzunehmen, vielfältige Erfahrungen zu sammeln als Grundlage für eine gemeinsame Zukunft in Europa.

Musikalisch lies der Chor der Schillerschule die zweistündige Festveranstaltung in der Paulskirche mit Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude“ (Ausschnitt aus 9. Sinfonie d-Moll op. 125) feierlich ausklingen. Anschließend gab es noch einen kleinen Brezel-Imbiss im Foyer.

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„Im neuen Gewand“ – Dieter Peukert stellt ab 6. Oktober im Gallus Theater Frankfurt aus

peukert-plakat2015

»Im neuen Gewand« Polaroid und Collage

Vernissage Dienstag, 6.10.15 20.00 – Ausstellungsdauer bis 1. November 2015 – Eintritt frei.

 

 

 

Dieter Peukert wurde 1953 in Worms geboren. Seine ersten künstlerischen Einlassungen datieren in die 60iger Jahre unter dem Einfluss von Kandinsky, John Ford, der West Coast Musik, dem Medienwissenschaftler Marshall McLuhan und der Kunstphilosophie der japanischen ‚Literati‘.

© Dieter Peukert
© Dieter Peukert

Er dreht experimentelle Kurzfilme, beginnt zu malen und wird Schüler von Christa Moering in Wiesbaden. Ausstellungen finden in Wiesbaden, Nepal und Peru statt, Anfang der 80iger zieht es ihn nach Los Angeles. Er knüpft Kontakte zur Musikszene und fängt an, sich mit dem Medium Polaroid zu beschäftigen. Billy Preston (Pianist für Beatles und Stones) sagt beim „Wiener Schnitzel Abend“ im Hause des Künstlers in Topanga Canyon, „Peukert sei der Lennon/McCartney der Polaroid Kunst“. Seine Arbeiten finden Anklang und in der Stadt des Films ist es für ihn ein folgerichtiger Schritt hin zu dem 2. Medium dem filmischen Genre. Er animiert seine malerisch überarbeiteten Polaroids u.a. für David Bowies Tin Machine Video, das in Cannes 1989 uraufgeführt wird. Im Laufe der Zeit ergibt sich aus dem dort entwickelten umfangreichen Material, die Beschäftigung mit dem Medium selbst (Wirklichkeit und sekundäre mediale Wirklichkeit). Aus der sekundären Wirklichkeit jedweder Manipulation, sei es malerische Bearbeitung, Fragmentierung, oder De- und Rekonstruktion entstehen Cibachromes, Leuchtkästen, Digitaldrucke, Skulpturamen, Collagen. Dieter Peukert bewegt sich souverän zwischen Konkretion und Abstraktion im Sinne des Überwindens der normativen Kraft des Faktischen.

Peukert lebt und arbeitet in Wiesbaden. Eine Einführung in die Ausstellung gibt Hanns A Georgi, CP Gallerie Wiesbaden.

Die Ausstellung ist geöffnet vom 7.Oktober bis 1. November 2015 Mo. – Fr. von 11.00 bis 18.00 Uhr und zu den Theaterveranstaltungen.

Ort:
Gallus Theater
Kleyerstr.15
60326 Frankfurt
Tel 069-758060-20

Frankfurt lädt ein zur multireligiösen Feier in den Plenarsaal der Paulskirche

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(pia) In diesem Jahr wird in Frankfurt der 25. Jahrestag der Deutschen Einheit gefeiert. Anlässlich dieses Ereignisses lädt die Stadt am Mittwoch, 30. September, um 18.30 Uhr, zu einer multireligiösen Feier in den Plenarsaal der Paulskirche ein. Mit ihr möchte die Stadt ein Signal mit einer klaren Botschaft setzen: Die Deutsche Einheit ist ein Miteinander in Vielfalt. Zu Frankfurt gehören heute Menschen mit Lebensgeschichten, die so unterschiedlich sind, wie die Gründe und Wege, die sie in unsere Stadt geführt haben – und so verschieden wie ihre Glaubenswelten.

Oberbürgermeister Peter Feldmann wird die Gäste begrüßen. Es folgen Beiträge der Religionsgemeinschaften Sikh-Religion, Judentum, Buddhismus, Islam, Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Hinduismus, Ahmadiyya Muslim und Bahá’ítum. Das Schlusswort spricht Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg.

Schüler diskutieren über Leben im wiedervereinten Deutschland in der Paulskirche am 1.Oktober

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Was bedeutet die Wiedervereinigung für junge Menschen heute?
(pia) Deutschland blickt 2015 auf 25 Jahre Wiedervereinigung zurück. Die zentralen Feierlichkeiten richtet das Land Hessen unter dem Motto „Grenzen überwinden“ in Frankfurt am Main aus. Im Rahmen der Festwoche laden die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, das Land Hessen und das Hessische Kultusministerium, die Stadt Frankfurt und die Frankfurter Allgemeine Zeitung Schüler aus Frankfurter Oberstufen in die Paulskirche ein. Die bereits ausgebuchte Veranstaltung, zu der rund 650 Gäste aus den Schulen erwartet werden, befasst sich am Donnerstag, 1. Oktober, um 10 Uhr, mit der Frage, was die Wiedervereinigung Deutschlands für uns heute bedeutet.

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Im Zentrum stehen die Reden „Wie und zu was vereint? Beobachtungen eines Zeitzeugen“ von FAZ-Redakteur Frank Pergande und „Was es für mich heißt, Deutsche zu sein“ der in Dresden geborenen Pharmazie-Doktorandin Sarah Oelsner. Im Anschluss moderiert FAZ-Mitherausgeber Werner D’Inka ein Podiumsgespräch mit Frankfurter Schülern zum Thema „Leben im vereinten Deutschland: Erfahrungen und Erwartungen“. Grußworte entrichten Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann, der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, und der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Roland Kaehlbrandt. Das Schlusswort spricht der hessische Kultusminister Alexander Lorz.

„Liebesbriefe und Passierscheine“ – Ausstellung zur Geschichte des Ehepaars Illian im Historischen Museum Frankfurt

© Historisches Museum Frankfurt
© Historisches Museum Frankfurt

Mehr als 18 Monate lang trennte die Berliner Mauer Doris Illian von ihrem in Frankfurt lebenden Ehemann. In dieser Zeit schrieben sie sich fast täglich. In ihrem Buch berichtet die ehemalige Ost-Berlinerin von den Repressalien und Schikanen, denen das junge Paar bis zur Ausreise von Frau Illian im Februar 1963 ausgesetzt war. Es enthält Ausschnitte aus Briefen, Zeitungsartikeln und Erinnerungen und vermittelt so einen Eindruck vom beruflichen und privaten Alltag der Menschen in Ost-Berlin nach dem Mauerbau.

Ebenfalls am 2. Oktober eröffnen wir in der Bibliothek der Alten eine Ausstellung zur Geschichte des Ehepaars Illian.

Lesung und Ausstellungseröffnung mit Doris Illian
Eintritt: 4 €
Ort: Sonnenmann-Saal im hmf

Weitere Informationen erhalten sie beim Historischen Museum Frankfurt

hmf-Programmheft-September bis Dezember 2015

Seyfried – Neue Ausstellung im Frankfurter Caricatura Museum für komische Kunst

Gerhard Seyfried, Portrait aus einem Seyfried-Video, welches in der Ausstellung gezeigt wird. © massow-picture
Gerhard Seyfried, Portrait aus einem Seyfried-Video, welches in der Ausstellung gezeigt wird. © massow-picture

SEYFRIED
„Gelobt sei seine pusselige, wuselige Linie, die sich um die winzigsten Kleinigkeiten kringelt…“ – so rühmt F.W. Bernstein den Berliner Zeichner Gerhard Seyfried. Dessen Werke werden nun im caricatura museum gezeigt.

 

Einladung zur Vernissage am 27. September 2015,