Kategorie-Archiv: Filmkultur

HessenFilm vergibt 1,2 Millionen Euro an 23 Festivals, Reihen und Veranstaltungen Verdoppelung der Festival-Förderung soll 2022 erreicht werden

Wiesbaden. Die Abspiel-Jury der HessenFilm und Medien GmbH hat in ihrer zweiten Förderrunde 2021 insgesamt gut 1,2 Millionen Euro Fördergeld für 23 Festivals, Reihen und Veranstaltungen vergeben.

„Die geförderten hessischen Festivals sind in ihrer Vielfalt an Themen, Formaten und Genres unabdingbarer Teil unserer vielfältigen und vitalen Kulturlandschaft“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Unter Pandemiebedingungen haben sie online, hybrid und unter strikten Hygienebedingungen teils ganz neue Wege beschritten. In den Programmen steckt enorme Arbeit, die das Land Hessen künftig noch stärker honorieren will: Für das Jahr 2022 ist eine Erhöhung des Etats für Festivalförderung um weitere 550.000 Euro geplant. Damit wird die im Koalitionsvertrag zugesagte Verdoppelung des Etas im Vergleich zu 2019 erreicht.“

Die in der zweiten Abspielförderrunde 2021 geförderten Festivals nehmen ihr Publikum mit auf eine Reise um den Globus: vom New Generations – Independent Indian Filmfestival (4.000 Euro) über die 22. Ausgabe von goEast – Festival des Mittel- und Osteuropäischen Films (175.000 Euro) bis nach Japan bei Nippon Connection – 22. Japanisches Filmfestival (128.000 Euro). Auch das LICHTER Filmfest Frankfurt International (185.000 Euro) zeigt aktuelles Weltkino, außergewöhnliche Filme aus Deutschland und die besten Filme aus Hessen. Eine wichtige Säule des Festivals ist zudem die filmpolitische Initiative „Zukunft Deutscher Film“ mit einer begleitenden Filmreihe.

Auch zeigen die hessischen Filmfestivals wieder eine große Genre-Vielfalt: das 39. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest (200.000 Euro) zeigt etwa ein gewohnt vielseitiges Programm an kurzen und langen Dokumentarfilmen sowie künstlerisch-experimentellen Produktionen. Die Seriale (40.000 Euro) ruft als einziges Festival für digitale Serien in Hessen Gäste aus aller Welt nach Gießen. Auch einige Festivals und Reihen für Kurz- sowie Kinder- und Jugendfilm sind unter den geförderten Festivals.

„In unserer zweiten Abspiel-Förderrunde in diesem Jahr haben uns die hessischen Filmfestivals wieder einmal mit kreativen wie zukunftsweisenden Ideen und Ansätzen überzeugt. Vom LUCAS Filmfest, das den Austausch von Filmschaffenden mit dem Nachwuchs mit partizipativen Projekten fördert, bis hin zum Frankfurter Lichter Filmfest, das 2022 zum 15. Mal stattfindet und das Kino als Kulturort für den gesellschaftlichen Diskurs feiert, unterstützen wir die große Bandbreite hessischer Festivals“, stellt HessenFilm-Geschäftsführerin Anna Schoppe fest. „Die Förderung unserer reichen hessischen Festivallandschaft wird ab dem kommenden Jahr dank gestiegenem Etat noch stärker in den Fokus gerückt und soll insbesondere eine faire Entlohnung der engagierten Festivalteams sicherstellen.“

Über HessenFilm und Medien
Als erste Ansprechpartnerin in Sachen Filmförderung stärkt die HessenFilm und Medien die hessische Film- und Medienbranche und hilft dem Land, seine Position als Kultur- und Wirtschaftsstandort für die Zukunft weiter auszubauen. Sie unterstützt sowohl die künstlerische wie auch die kommerzielle Qualität von Filmproduktionen, um optimale Bedingungen für die hessische Kreativwirtschaft zu schaffen. Gesellschafter der HessenFilm und Medien GmbH sind das Land Hessen (90 Prozent) und der Hessische Rundfunk (zehn Prozent).

www.hessenfilm.de

exground filmfest 34: Preisträger stehen fest

MENSCHEN AM SAMSTAG ist bester internationaler Kurzfilm // SISTERHOOD und ANY DAY NOW gewinnen bei den youth days // Publikumspreis DAS BRETT geht an DIE SAAT // BENZTOWN gewinnt Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb //SCHLAGFERTIG – BOXEN ALS WEGWEISER gewinnt Publikumspreis beim Wiesbaden-Special

Am heutigen Abend wurden im Rahmen der feierlichen Preisverleihung die Gewinner der Wettbewerbe von exground filmfest 34 bekanntgegeben. Nach der letzten Auswertung der Publikumsstimmen startete die Preisverleihung in der Caligari FilmBühne vor anwesenden Filmgästen, Jurymitgliedern, Preisstiftern und Laudatoren. Insgesamt vergab exground filmfest Wert- und Sachpreise im Wert von über 18.000 EUR.

Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb 
Im Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb kürte die internationale Jury den schweizerischen Beitrag MENSCHEN AM SAMSTAG von Jonas Ulrich zum Gewinner. Das Preisgeld von 2.000 EUR stiftet der exground-Freundeskreis. Die Jury-Mitglieder Brendan Conway, Alexander Espigares und Karin Hoffinger begründeten ihre Entscheidung mit den Worten:

„Dieses Jahr geht der Preis innerhalb des Internationalen Kurzfilm-Wettbewerbs an einen Film, der die Grenze zwischen Fiktion und Realität verwischt. Er erlaubt uns dabei, einen observierenden Blick auf die Absurdität unserer Gesellschaft zu werfen und gleichzeitig über uns selbst zu lachen.“

Eine lobende Erwähnung sprach die dreiköpfige Jury für den Film TREASURES [TRÉSOR] von Alexandre Manazanares, Guillaume Concenza, Philipp Merten und Silvan Moutte-Roulet aus:

„Lobend erwähnen möchten wir einen Film, der uns alle wegen seines Stils, seiner Kunstfertigkeit und seines Humors überzeugt hat.“

exground youth days – Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb 
Die Jugendjury im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb vergab den Preis für den besten Langfilm in diesem Jahr an SISTERHOOD [SESTRI] der nordmazedonischen Regisseurin Dina Duma:

„Der Film SISTERHOOD von Dina Duma wurde von der Jugendjury einstimmig zum besten Film des diesjährigen Internationalen Jugendfilm-Wettbewerbs gewählt. Er erzählt die spannungsgeladene Geschichte von zwei Freundinnen, die auf einer Party ein Video hochladen, welches für das Leben einer anderen jungen Frau weitreichende zerstörerische Fol­gen hat. Die Konsequenzen werden meisterhaft dargestellt. Die Spannung steigt mit jeder Szene, unterstützt durch die Musik und die fabelhafte Kameraführung. Die Entwicklung der Charaktere wird wunderbar dargestellt. Die toxische Beziehung der beiden Hauptfiguren lässt den Zuschauer nicht los. Ein Film, der einen packt wie eine Sintflut und mitnimmt auf eine emotionale Achterbahnfahrt.“

© Wiesbadener Kinofestival e.V. exground filmfest
© Wiesbadener Kinofestival e.V. exground filmfest

Beim Publikum konnte hingegen der finnische Film ANY DAY NOW von Hamy Ramezan überzeugen. Der Regisseur darf sich über 1.000 EUR Preisgeld freuen, gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Den Jugendjurypreis für den besten Kurzfilm erhielt Marko Dješka für seinen Film ALL THOSE SENSATIONS IN MY BELLY [SVE TE SENZACIJE U MOM TRBUHU]:

„Der Preis der Jugendjury für den besten Kurzfilm geht an ALL THOSE SENSATIONS IN MY BELLY von Marko Dješka. Der Film greift ein sehr relevantes und aktuelles Thema auf. Stark vermittelt der Animationsfilm die Geschichte eines jungen Menschen, der sich selbst und seine Geschlechtsidentität sucht und findet. Als Junge geboren, fühlt er sich zu einer weiblichen Identität hingezogen. In großartigen Metaphern und Farben­spielen wird seine Wandlung mit allen dazugehörigen Höhen und Tiefen dargestellt. Ein fabelhafter Anima­tions­film, dessen Botschaft dringend mehr Jugendliche und auch Erwachsene erreichen muss!“

Das Preisgeld von 500 EUR wird vom Wiesbadener Kinofestival e. V. gestiftet.

Eine lobende Erwähnung sprach die Jury für den Film LIONESS [LEEUWIN] von Philip Besamusca aus.

exground youth days – Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb
Im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb setzte sich BEOBACHTET durch. Der Kurzfilm ist im Rahmen der „filmreifen Ferienzeit“, organisiert vom Medienzentrum Wiesbaden e. V., entstanden. Der erste Platz ist dotiert mit 500 EUR, gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V. Den zweiten Platz belegten mit gleicher Stimmanzahl zwei Filme: UNHEIMLICH und #HEIMAT. Die zweiten Plätze werden jeweils mit einem Einkaufsgutschein über 75 EUR vom Apple-Store ergo sum honoriert.

Klappe 7 – Kinderfilmfestival
Im Rahmen von exground filmfest 34 fand auch das Klappe 7 – Kinderfilmfestival statt, veranstaltet von den Wiesbadener Kinder-, Jugend- und Stadtteilzentren des Amtes für Soziale Arbeit. Hier wurden 12 Kurzfilme von Filmemachern von 5 bis 12 Jahren gezeigt. Eine Fachjury vergab hier drei Preise an die Filme ROSENMONTAGSUMZUGMARS MISSION und ANTI BENZIN.

Deutscher Langfilm-Wettbewerb: DAS BRETT
Zum zweiten Jahr in Folge entschied statt einer Gefangenenjury das Publikum über den besten Langfilm der Reihe Made in Germany. Aus den sechs nominierten Beiträgen wählten die Zuschauer DIE SAAT von Mia Maariel Meyer. Dotiert ist der Preis mit 1.500 EUR und wird gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V.

© Wiesbadener Kinofestival e.V. exground filmfest
© Wiesbadener Kinofestival e.V. exground filmfest

Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb

Der vom Publikum gekürte erste Platz des Deutschen Kurzfilm-Wettbewerbs geht dieses Jahr an BENZTOWN von Gottfried Mentor. Der Preis ist mit 3.000 EUR dotiert und wird gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden. Der zweite mit 2.000 EUR dotierte und von der Magenta TV Fernsehproduktionsgesellschaft gestiftete Platz geht an MONA & PARVIZ von Kevin Biele und der dritte mit 1.000 EUR dotierte und von Pille Filmgeräteverleih gestiftete Platz geht an EIN OZEAN von Paul Scheufler.

Außerdem wurden zwei Sachpreise vergeben: Kevin Biele erhält für MONA & PARVIZ Filmequipment im Wert von 2.000 EUR von Pille Filmgeräteverleih für seinen nächsten Film. „Ein Tag Color Grading für ein Kurzfilmprojekt“ von der Magenta TV Fernsehproduktionsgesellschaft im Wert von 1.500 EUR geht an Jannis Alexander Kiefer für seinen Film KOLLEGEN.

Wiesbaden Special – Kurzfilm-Wettbewerb
Im Publikumswettbewerb um den besten Wiesbadener Kurzfilm konnte sich SCHLAGFERTIG – BOXEN ALS WEGWEISER von Samira Najafian durchsetzen. Der mit 500 EUR dotierte Geldpreis wird gestiftet vom Wiesbadener Kurier.

exground-Gong-Show
Beim Kultwettbewerb für Trashperlen und Amateurwerke konnte sich zum zweiten Mal in diesem Jahr Lorenz Wurdinger für ALLES GUTE, MANU auszeichnen lassen. Der junge Filmemacher, der schon die Gong-Show im Rahmen des FILMZ-Festival in Mainz gewann, nahm die mit 50 EUR dotierte „Goldene exground-Gurke“ mit nach Hause.

Die 35 Ausgabe des exground filmfest findet vom 11. bis 22. Novemer 2022 statt.

exground filmfest dankt allen Förderern und Sponsoren.

exground filmfest 34 startet Internationales Stelldichein in Wiesbaden // angemessene Hygienemaßnahmen

exground-34-logo450Am Freitagabend startet exground filmfest 34 in der Caligari FilmBühne mit QUEEN OF GLORY von Nana Mensah in Anwesenheit von Kamerafrau Cybel Martin. Vom 12. bis zum 21. November präsentiert das Festival über 150 unabhängig produzierte Lang- und Kurzfilme aus 47 Ländern auf der großen Leinwand, darunter 13 Welt-, fünf internationale, zwei Europa-, 26 Deutschland- und zahlreiche Rhein-Main-Premieren. Neben dem Filmprogramm erwartet die Gäste ein spannendes Rahmenprogramm mit Diskussionsrunden, Ausstellungen, Filmquiz und einer Lesung. Zahlreiche Filmgäste aus dem In- und Ausland werden in Wiesbaden erwartet, um mit dem Publikum über ihre Filme zu diskutieren.

USA

Aus dem Programm des diesjährigen Fokuslandes USA reisen etliche Filmschaffende an, darunter die Regisseure Paul Felten (SLOW MACHINE) und James Finn (THE ANNOTATED FIELD GUILD OF ULYSSES S. GRANT) sowie die Kamerafrau Cybel Martin (QUEEN OF GLORY) und der Kurzfilmschaffende Timothy Rainbow (ENJOYING A NICE LIFE). Für die Paneldiskussion zum Thema US CINEMA? WAS IST DAS? AUF DER SUCHE NACH EINER NATIONALEN KINEMATOGRAFIE werden zudem Filmkritikerin Beatrice Loayza und Filmemacher Noel Lawrence zu Gast sein.

Deutschland

Auch aus Deutschland werden ebenfalls viele Filmgäste vor Ort sein. So werden zur Vorstellung von SCHATTENSTUNDE am 18.11. um 17 Uhr in der Caligari FilmBühne sowohl Regisseur Benjamin Martins als auch die Darstellenden Christoph Kaiser, Beate Krist, Klaus Rodewald und Boris Becker für ein Gespräch anwesend sein. Regisseur Ronny Trocker wird für die Vorführung seines Films DER MENSCHLICHE FAKTOR am 15.11. um 19.30 Uhr zu Gast sein, und das Screening von EIN GROSSES VERSPRECHEN wird am 20.11. um 17.30 Uhr von einem Gespräch mit Regisseurin Wendla Nölle begleitet. Doch auch aus anderen Gewerken finden sich Gäste ein. So werden die Produzentin und Drehbuchautorin Marisa Meier (YOUTH TOPIA) und der Produzent Christoph Holthof, zusammen mit Darstellerin Anna Blomeier (DIE SAAT) vor Ort sein, um mit dem Publikum zu reden.

Benjamin Martins © Herbsthundfilme
Benjamin Martins © Herbsthundfilme

Kurzfilmgäste aus aller Welt

Besonders viele Kurzfilmschaffende machen sich in diesem Jahr auf den Weg in die hessische Landeshauptstadt. So kommen aus den Niederlanden unter anderem Regisseur Philip Besamusca (LIONESS) und Regisseurin Lara Aerts (GIRLSBOYSMIX), während die Filmemacherin Ceres Machado (AMATEURS) und Iker Esteibarlanda (BEFORE I DIE) aus Spanien anreisen. Auch aus Großbritannien (Jeb Hardwick für METEOR), Frankreich (Alexandre Manzanares für TREASURE), Serbien (Bojana Babić für FERAL), Singapur (Mun Chee Yong für 21 DAYS) und Israel (Sharon Israeli für TOURISTS) machen sich Gäste auf den Weg, um dem Wiesbadener Publikum persönlich ihre Filme näher zu bringen.

Internationale Jury für den Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb

Passend zum Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb, setzt sich die diesjährige Jury des mit 2.000 EUR dotierten Preises für den besten internationalen Kurzfilm aus drei Jurymitgliedern aus drei Ländern zusammen. Aus den USA macht sich dafür Filmproduzent Brendan Conway auf den Weg, während der spanisch-luxemburgische und Oscar-prämierte Kurzfilmregisseur Alexander Espigares aus seiner Wahlheimat, dem Rheingau anreist. Komplettiert wird die Jury durch die geborene Wiesbadenerin Karin Hoffinger, Leiterin des Bereichs International Relations der Berlinale.

Alexander Espigares, Karin Hoffinger und Brendan Conway
Alexander Espigares, Karin Hoffinger und Brendan Conway

Pandemiebedingte Einschränkungen für internationales Zusammenkommen

Sowohl für alle nationalen und internationalen Gäste als auch für das Kinopublikum vor Ort gelten in diesem Jahr noch einige pandemiebedingte Einschränkungen, um ein sicheres Festival zu gewährleisten. Alle Veranstaltungen finden unter 2-G-Bedingungen statt. In allen Kinos und Veranstaltungsorten gilt Maskenpflicht bis zum Platz und die Sitzplätze werden im Schachbrettmuster vergeben. Die Abstandregeln sind einzuhalten.

Weitere Infos und Programm

exground filmfest 34 vom 12. bis 21.11.2021: Das Programm mit über 150 Filmen aus 47 Ländern steht

ex34-Plakat-250Über 150 Filme aus 47 Ländern // World und European Cinema // gesellschaftskritische Themen und ungewöhnliche Einblicke in andere Kulturen // Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR
Das Programm für die 34. Ausgabe von exground filmfest ist ab sofort online verfügbar. Vom 12. bis 21.11. präsentiert das Festival über 150 Filme aus 47 Ländern in den gewohnten Wiesbadener Spielstätten. Dafür sichtete das Kuratorenteam über 1.600 Filme aus 93 Ländern. Wie im vergangenen Jahr wird es daneben auch ein On-Demand-Programm geben. Der YouTube-Kanal von exground filmfest wird ebenso wieder mit Inhalten bespielt werden. Unter anderem werden die Eröffnung und die Preisverleihung sowie Fachveranstaltungen und Filmgespräche online mitzuerleben sein. In insgesamt sieben Wettbewerben werden Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR vergeben.

„Wir freuen uns sehr, dass wir trotz erschwerter Produktionsbedingungen dieses Jahr so viele spannende, neue Filme sichten konnten“, erklärte Festivalorganisatorin Andrea Wink auf der heutigen Pressekonferenz: „Mit dem ausgewählten Programm wieder auf die Leinwand zurückkehren zu können ist für uns von immenser Wichtigkeit, denn wir wollen das Kino als Ort der Begegnung erhalten.“

Länderstatistik, Rahmenprogramm und Spielorte

Unter den ausgewählten Filmen befinden sich 13 Welt-, fünf internationale, zwei Europa- und 26 Deutschland-Premieren. 59 Filme werden zudem zum ersten Mal im Rhein-Main-Gebiet gezeigt. Wie 2020 führt Deutschland die Länderstatistik (49) an, während das Fokusland USA mit 26 Filmen auf Platz zwei landet, dicht gefolgt von Frankreich (19). Aber auch weniger bekannte Filmnationen wie Montenegro, Katar, die Dominikanische Republik und Singapur sind im Programm vertreten.

Neben dem Filmprogramm erwarten die Gäste bei den exground-Xtras Fachveranstaltungen, Kunstausstellungen und Events wie die beliebte exground-Gong-Show und das Filmquiz. In der Krypta der Marktkirche wird Bernd Brehmer in seinem Programm LES ANNÉES SCOPITONES die Vorläufer der Musikvideos präsentieren, die in den 1960er-Jahren in jukeboxähnlichen Geräten mit Monitor abgespielt wurden. Seine Auswahl an Scopitones-Perlen auf 16-mm-Originalkopien reicht von Sylvie Vartan über Petula Clark bis Debbie Reynolds sowie Alice & Ellen Kessler.

© UFO Production // THE WITCHES OF THE ORIENT
© UFO Production // THE WITCHES OF THE ORIENT

Neben den etablierten Spielstätten in Wiesbaden, der Caligari FilmBühne, dem Murnau-Filmtheater, der Krypta in der Marktkirche sowie dem Nassauischen Kunstverein, werden ausgewählte Filme des Länderfokus auch wieder in Darmstadt (programmkino rex) und Frankfurt am Main (Pupille – Kino in der Uni) zu sehen sein.

Filmprogramm: Deutschland, Europa und die Welt

Neben dem umfangreichen Programm im Länderfokus USA ist die Langfilmauswahl vor allem geografisch gegliedert. Zu der seit Jahren bestehenden Sektion Made in Germany, gesellen sich dieses Jahr die Reihen European Cinema und World Cinema. Entsprechend dem multinationalen Anspruch von exground filmfest finden sich hier Filme von allen Kontinenten und gewähren einen umfassenden Eindruck in mannigfaltige Filmschulen und
-sprachen.

In der deutschen Auswahl besticht unter anderem der Film DER MENSCHLICHE FAKTOR (Deutschland/Italien/Dänemark 2021) von Ronny Trocker. Prominent besetzt, erzählt der Film von Konflikten und Misstrauen in einer modernen, wohlhabenden Familie. Der preisgekrönte Regisseur legte in seiner Inszenierung sehr viel Wert darauf, das Publikum durch die Kamera so eng wie möglich in die Familienverflechtungen mit hineinzuweben.

© Klemens Hufnagl / Zischlermann Filmproduktion
© Klemens Hufnagl / Zischlermann Filmproduktion

 

Preisgekrönt könnte bald auch das Drama LEAVE NO TRACES (Polen 2021) sein, das als Oscar-Kandidat für Polen ins Rennen geschickt wird. Regisseur Jan P. Matuszyńskis Politfilm über die Nachwehen eines Mordes durch Polizisten thematisiert Repression, Militarisierung und die Wichtigkeit von Bürgerrechten.

Ana Katz’ absurder Schwarz-Weiß-Film THE DOG WHO WOULDN’T BE QUIET (Argentinien 2021) erzählt in kurzen Episoden aus dem Leben des Grafikdesigners Sebastián, der zwischen der Liebe zu seinem Hund und einer herannahenden Katastrophe versucht, seinen Weg im Leben zu finden.

Auch in den Kurzfilmprogrammen spiegelt sich die internationale Diversität von exground filmfest. So wird es neben den iranischen Filmen auch die Kurzfilmrolle Weltreise geben, in der vier Kurzdokumentationen von Lebensrealitäten in aller Welt zeugen.

Soziale (Un-)Gerechtigkeit und Gesellschaftskritik

Eine Vielzahl der Filme des Langfilmprogramms scheut sich nicht davor, mutig Gesellschaftskritik zu üben. Soziale Ungerechtigkeit, migrantische Lebensrealitäten, Unterdrückung von Frauen, queeres Leben und das Recht auf Zukunft – die Stimmen für eine bessere und gerechtere Welt sind laut im Programm von exground filmfest.

So handelt der Film BANTU MAMA von Ivan Herrera (Dominikanische Republik 2021) vom Schicksal von Emma, einer Französin mit afrikanischen Wurzeln, die sich auf der Flucht vor der Polizei in Santo Domingo versteckt. Inmitten einer schwarzen Diaspora findet sie hier ein Zuhause in einer Gemeinschaft von drei Waisenkindern.

Im Dokumentarfilm LUCHADORAS (Deutschland/Mexiko 2021) porträtieren Paola Calvo und Patrick Jasmin drei mexikanische Wrestlerinnen. Aufgewachsen in Juárez, einer vom Drogenkrieg erschütterten Stadt, kämpfen sie selbstbewusst gegen vorgeprägte Geschlechterrollen und für Gerechtigkeit.

YOUTH TOPIA (Deutschland/Schweiz 2021) von Dennis Stormer und Marisa Meier entwirft eine dystopische Gesellschaft, in der das Leben eines jeden Menschen vom Algorithmus bestimmt wird. Als eben dieser ausgerechnet der Langzeitjugendlichen Protagonistin Wanja eine Stelle als privilegierte Architektin zuweist, muss sie sich für oder gegen das Erwachsenwerden entscheiden.

Wettbewerbe beim exground filmfest

In insgesamt sieben Wettbewerben vergibt das exground filmfest Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR. Die Jury des 19. Internationalen Kurzfilm-Wettbewerbs besteht aus Brendon Conway, New Yorker Filmproduzent, Alexander Espigares, Animationsfilmregisseur aus Luxemburg, und Karin Hoffinger, Leiterin der International Relations der Berlinale.

Karten für das Programm von exground filmfest 34 sind ab 29.10. über www.exground.com erhältlich.

Das komplette Programm lässt sich hier einsehen.

32. Hessischer Film- und Kinopreis: „Endlich wieder ein Fest für den Film und das Kino“ Spielfilm: „Le Prince“ von Lisa Bierwirth /  Ehrenpreis an Volker Schlöndorff, Newcomerpreis für Aliaksei Paluyan

hessischer-film-u-kino-preis-2021_45032. Hessischer Film- und Kinopreis: „Endlich wieder ein Fest für den Film und das Kino“ Spielfilm: „Le Prince“ von Lisa Bierwirth /  Ehrenpreis an Volker Schlöndorff, Newcomerpreis für Aliaksei Paluyan

Offenbach. Nach einem Jahr ohne Gala wurden die 32. Hessischen Film- und Kinopreise am Freitagabend erstmals wieder in festlichem, wenn auch pandemiebedingt noch kleinem Rahmen im Capitol in Offenbach vergeben. Die Show war außerdem live online zu sehen. Durch die Verleihung vor rund 350 geladenen Gästen führten die Journalistin und Moderatorin Bärbel Schäfer und der Frankfurter Schauspieler, Drehbuchautor und Komödiant Rainer Ewerrien. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn zeigten sich außerordentlich erfreut darüber, dass eine so bedeutende Preisverleihung wie der Hessische Film- und Kinopreis in diesem Jahr wieder in Präsenz stattfinden konnte.

Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn, die die Ehrungen übernahm: „Es war mir wichtig, dass wir die Filmszene aus Hessen und darüber hinaus endlich einmal wieder in Präsenz zusammenbringen, um tolle Filme zu feiern und unsere vielfältige Kino- und Festivalkultur. Wir haben eines der härtesten Jahre für die Filmbranche hinter uns, aber wir haben in der Pandemie auch gesehen, wie wichtig die Geschichten und die Bilder sind, die Filme uns vermitteln. Wir haben in Hessen viel dafür getan, der Film-, Kino- und Festivalbranche als Teil unserer vielfältigen Kulturlandschaft über die Zeit der Pandemie zu helfen, und wir haben für das kommende Jahr wichtige Schritte in der Filmförderung vor. Ich kann mit einigem Stolz sagen: Schon lange war Hessen nicht mehr so sehr Filmland wie heute.“

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hob die Bedeutung der Filmbranche für Hessen hervor. „Hessen hat eine lebendige Film- und Kinoszene. Unser Land hat nicht nur begehrte Drehorte, sondern auch Filmschaffende, die über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind. Darauf bin ich besonders stolz. Ob Regisseure, Schauspielerinnen und Schauspieler oder bedeutende Kinos – wir Hessen leben den Film“, erklärte der Regierungschef. Der Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten ging an den Regisseur Volker Schlöndorff. „Einer der berühmtesten hessischen Filmschaffenden ist Volker Schlöndorff. Seine Bedeutung für den deutschen Film ist unschätzbar. Er ist in unserer Landeshauptstadt Wiesbaden geboren und aufgewachsen. Der Regisseur ist weltweit für sein Wirken bekannt und hat bedeutende Auszeichnungen internationaler Filmfestivals erhalten. Darunter ist auch ein Oscar und eine Goldene Palme für seinen Film ‚Die Blechtrommel‘. Neben seinem herausragenden künstlerischen Schaffen würdige ich mit der Verleihung des Ehrenpreises auch einen großen intellektuellen Geist in unserem Land, der so leidenschaftlich die Belange der Filmkultur vertritt. Volker Schlöndorff ist seinem Geburtsland Hessen besonders verbunden, das zeigt sich auch dadurch, dass sich sein künstlerischer Vorlass im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt am Main befindet. Darauf sind wir in Hessen außerordentlich stolz. Heute ehren wir einen besonderen Filmschaffenden“, begründete der Ministerpräsident seine Auswahl.

Der mit 7.500 Euro dotierte Newcomerpreis ging an den Regisseur Aliaksei Paluyan. Ihre Entscheidung begründete Kunst- und Kulturministerin Dorn so: „Aliaksei Paluyan, geboren 1989 in Belarus, kam 2012 nach Kassel, um Regie zu studieren, und ist geblieben. Bereits für seinen Kurzfilm ,See der Freude‘ bekam er 2019 den Hessischen Filmpreis für den besten Kurzfilm. Sein aktueller Dokumentarfilm ,Courage‘ dokumentiert den Protest der Menschen in Belarus gegen den Machthaber Lukaschenko. Der zur Berlinale 2021 eingeladene Film gehört zu den mutigsten Filmen, die dort gezeigt wurden. Mit Aliaksei Paluyan als Newcomer wird nicht nur ein vielversprechendes Nachwuchstalent ausgezeichnet, das sich gerade als Regisseur mit Festivalpräsenz in der nationalen und internationalen Filmlandschaft profiliert. Wir zeichnen auch eine bemerkenswerte Persönlichkeit aus.“

Den Hessischen Filmpreis in der Kategorie Spielfilm erhielt die Regisseurin Lisa Bierwirth für ihren Film „Le Prince“, die bilderstarke und berührende Geschichte eines Culture Clash in einem spannend porträtierten Frankfurt zwischen Halbwelt und Kultur-Schickeria. Nominiert waren außerdem „Youth Topia“ von Dennis Stormer und „Borga“ von York-Fabian Raabe. Die Gewinnerin erhält 20.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.

Der Hessische Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm ging an „The Other Side of the River von Antonia Kilian, ein Film über das Ringen von Frauen um ihre Rechte auf ein selbstbestimmtes Leben in der syrischen Kultur von Frauen um Emanzipation in der syrischen Kultur. Nominiert waren außerdem „Courage“ von Aliaksei Paluyan und „Herr Bachmann und seine Klasse“ von Maria Speth. Der Gewinner erhält 20.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.

Weitere Gewinner:

Hessischer Filmpreis – Kurzfilm: „Der Lokführer“ von Zuniel Kim und Christian Wittmoser, außerdem nominiert: „Klabautermann“ von Anke Sevenich. Der Gewinner erhält 4.000 Euro Preisgeld, beide Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.

Für den Hessischen Drehbuchpreis konnte in diesem Jahr aus Sicht der Jury keines der vorgelegten Drehbücher nominiert werden. Die Jury hat sich dafür entschieden, das zur Verfügung stehende Nominierungs- und Preisgeld von zusammen 10.000 Euro zu jeweils einem Drittel als Weiterentwicklungsprämie an drei Projekte und ihre Autoren zu vergeben: „Radioturm“ von Julien Prevost und Frank Himmel, „Mixtape“ von Tom Winter und „Tal der Könige“ von Tim Ellrich.

 

Hessischer Hochschulfilmpreis: Die „Kafka-Konferenz“ von Tobias Sauer, Kunsthochschule Kassel. Nominiert waren außerdem „First Work, Then Play“ von Brenda Lien und „Fuchskind“ von Jan Capar. Das Preisgeld beträgt 7.000 Euro, das Nominierungsgeld je 1.000 Euro.

 

Hessischer Fernsehpreis – Beste Schauspielerin: Britta Hammelstein in „Heute stirbt hier Kainer“. Nominiert waren außerdem Anne Ratte-Polle in „Tatort: Die Ferien des Monsieur Murot“ und Felicitas Woll in „Du sollst nicht lügen“. Der Preis ist undotiert.

 

Hessischer Fernsehpreis – Bester Schauspieler: Jens Harzer in „Ruhe! Hier stirbt Lothar“. Nominiert waren außerdem Trystan Pütter in „Ku’damm 63“ und Martin Wuttke in „Heute stirbt hier Kainer“. Der Preis ist undotiert.

Die Kinopreise an gewerbliche und kommunale Kinos sowie Kinoinitiativen für ein herausragendes kulturelles Engagement wurden, da Kinos pandemiebedingt keinen normalen Spielbetrieb aufnehmen konnten, an alle Kinos vergeben, die 2018, 2019 und 2020 mit Kinopreisen ausgezeichnet wurden. Es handelt sich um:

Nicht-gewerbliche Kinos (gesamt: 29.900 Euro): Kommunales Kino Eschborn; Murnau Filmtheater in Wiesbaden; Filmforum Höchst in Frankfurt; Filmkreis – Das Unikino in Darmstadt; Kino Pupille in Frankfurt; Kommunales Kino Weiterstadt; naxos.Kino in Frankfurt; Kino im G-Werk in Marburg; Kino des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt; Caligari FilmBühne in Wiesbaden.

Gewerbliche Kinos (gesamt: 120.400 Euro): Kult Kinobar in Bad Soden; Orfeo’s Erben in Frankfurt; Mal seh’n in Frankfurt; Filmladen Kassel; BALi-Kinos Kassel; Harmonie Kinos in Frankfurt; Kino Traumstern in Lich; programmkino rex in Darmstadt; Kammer-Palette-Atelier in Marburg; Lichtspielhaus Lauterbach; Capitol Kino Witzenhausen; CINEMA in Frankfurt; Kinocenter Gießen.

Der Hessische Rundfunk (hr) berichtet am Sonntag, 24. Oktober, um 18:30 Uhr in einer Sonderausgabe der Sendung Hauptsache Kultur von der Preisverleihung.

Die ausgezeichneten und nominierten Filme waren bereits in den vergangenen Tagen in hessischen Kinos zu sehen und sind es auch weiterhin:

  • 23.Oktober, 17.30 Uhr, Caligari Filmbühne in Wiesbaden:The Other Side Of The River, Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm, 92 Minuten)
  • 23.Oktober, 20 Uhr, Caligari Filmbühne in Wiesbaden:Le Prince(Filmpreis in der Kategorie Spielfilm, 125 Minuten)
  • 24. Oktober, Cinéma Arthouse Kinos Frankfurt:

– 15.00 Uhr Der Lokführer (Filmpreis in der Kategorie Kurzfilm, 5 Minuten)

– 15.15 Uhr Le Prince (Filmpreis in der Kategorie Spielfilm, 125 Minuten)

  • 24. Oktober, 20.30 Uhr, Filmforum Höchst in Frankfurt:Herr Bachmann und seine Klasse, nominiert in der Kategorie Dokumentarfilm, 214 Minuten)
  • 5. November, 20 Uhr, Kommunales Kino Weiterstadt:Herr Bachmann und seine Klasse, nominiert in der Kategorie Dokumentarfilm, 214 Minuten)
  • 6. November, 21 Uhr, Kommunales Kino Weiterstadt:Borga(nominiert in der Kategorie Spielfilm, 104 Minuten)

18. exground youth days 13 Lang- und Kurzfilme aus aller Welt – 13.–17. November 2021

18-youth-day-exground-34-2021_160Die 18. Ausgabe der exground youth days, der Jugendfilmsektion von exground filmfest, wird vom 13. bis 17. November 2021 stattfinden. Insgesamt sieben Lang- und sechs Kurzfilme konkurrieren im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb um Preisgelder von 4.000 EUR. In der vielfältigen Langfilm-Auswahl sind in der diesjährigen Ausgabe vier von sieben Filmen von Frauen gedreht worden, während im gesamten Wettbewerb Filme aus elf Ländern gezeigt werden.

 

Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb: junge Protagonisten – ernste Theme

Eröffnet wird der Wettbewerb am 13. November um 17.30 Uhr mit dem Film ANY DAY NOW (Finnland 2020) von Hamy Ramezan. Das Migrationsdrama verfolgt den liebevollen Alltag der Familie Mehdipour, speziell des 13-jährigen Ramin, die in einem finnischen Flüchtlingsheim leben. Zwischen der steten Angst vor einem negativen Asylbescheid und den Freuden und Unsicherheiten des Heranwachsens zeichnet der Film das herzergreifende Porträt einer Gemeinschaft, in der Hoffnung groß geschrieben wird.

© Aamu Film Compan
© Aamu Film Compan

Cristiane Oliveiras THE FIRST DEATH OF JOANA (LA PRIMEIRA MORTE DE JOANA, Brasilien/Frankreich 2021) verfolgt die 13-jährige Joana auf der Fährte ihrer Großtante Rosa. Diese ist im Alter von 70 Jahren gestorben, ohne je mit einem Mann ausgegangen zu sein – Joana will verstehen, warum. Doch auf den Spuren von Rosa beginnt Joana auch viel über sich selbst zu lernen.

In der Community in Dina Dumas SISTERHOOD (SESTRI, Mazedonien/Kosovo/ Montenegro 2021) dreht sich alles um Likes, Follower und digitale Reichweite in den sozialen Medien. Vollkommen entfremdet von der realen Welt und echten zwischen­menschlichen Beziehungen, müssen sich die beiden Freundinnen Jana und Maya mit den Folgen ihres manipulativen Verhaltens auseinandersetzen und lernen, Verantwortung zu übernehmen.

Kurzfilme bei den exground youth days

Im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb blicken sechs internationale Kurzfilme, die jeweils vor einem Langfilm gezeigt werden, auf die Lebenswelten jugendlicher Protagonisten. Zum dritten Mal vergibt die Jugendjury einen Preis für den besten Kurzfilm, dotiert mit 500 EUR und gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V.

In der Kurzdokumentation GIRLSBOYSMIX (MEISJESJONGENSMIX, Niederlande 2020) von Lara Aerts porträtiert die Regisseurin das intersexuelle Kind Wen Long. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, prangert das aufgeweckte Kind hier Vorurteile an und spricht über die eigenen Unsicherheiten.

© Projekor
© Projekor

Auch in der Animation ALL THOSE SENSATIONS IN MY BELLY (SVE TE SENZACIJE U MOM TRBUHU, Kroatien/Portugal 2020) wird die geschlechtliche Identität jenseits eines binären Geschlechterverständnisses thematisiert. In einem dynamischen und farbenfrohen Zeichenstil erzählt Regisseur Marko Dješka die Geschichte von Transfrau Matia, die sich nach nichts mehr sehnt als einer liebevollen Beziehung.

LIONESS (LEEUWIN, Niederlande 2020) von Philip Besamusca feiert im Rahmen der exground youth days Deutschlandpremiere. Mit viel Respekt wird hier das Dilemma der minderjährigen Sylvie inszeniert, die schwanger in einer Jugendeinrichtung lebt und eine Entscheidung für die Zukunft ihres ungeborenen Kindes treffen muss.

Im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb haben einheimische 12- bis 18-jährige Regietalente die Chance, ihre Werke zum ersten Mal auf der großen Leinwand zu präsentieren. Der mit Sach- und Geldpreisen von 650 EUR dotierte Wettbewerb wird am 13. November um 15 Uhr die diesjährigen exground youth days eröffnen, nachdem er im Vorjahr leider coronabedingt ausfallen musste.

Weitere Infos zu den exground youth days finden sich auf dem Flyer.

Eröffnung des 44. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans

LUCAS-Eröffnungsfilm THE REASON I JUMP, © Digital Cinema Media
LUCAS-Eröffnungsfilm THE REASON I JUMP, © Digital Cinema Media

Zum 44. Mal ist am heutigen Donnerstag das LUCAS-Filmfestival im Kino des DFF eröffnet worden. In den kommenden acht Tagen dürfen sich Filmfans aller Altersstufen auf spannende Kinoerlebnisse in Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden freuen. Eröffnet wird das Festival mit dem Dokumentarfilm THE REASON I JUMP.

FRANKFURT, 30.9.2021. Bis zum kommenden Donnerstag, 7. Oktober, präsentiert Deutschlands ältestes Filmfestival für junges Publikum von vier Jahren bis 18plus im Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, im Cinéma, im Kino im Hafen 2 und in der Caligari FilmBühne 67 herausragende Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme aus über 30 Ländern. 

„Seit 1975 sorgt LUCAS ganz maßgeblich dafür, dass Kinder und Jugendliche Zugang zu lebendiger Kinokultur erhalten. Sich mit dem Medium Film in seiner Vielfalt bekannt machen oder vielleicht auch nur das erste Mal ins Kino gehen – das Festival bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich den Kulturort Kino anzueignen“, sagt die Frankfurter Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig. „Ganz besonders freue ich mich über das neue Mitmach-Angebot der „Stadteiljury“: Frankfurter Kinder und Jugendliche rezensieren Kurzfilme mit Hilfe von Podcasts, Interviews oder Vlogs, die während des Festivals gezeigt werden und die unterschiedliche Sichtweisen auf das Medium Film abbilden. Jedes Jahr wird die Stadtteiljury in einem anderen Frankfurter Stadtteil verortet sein.“

Die Stadtteiljury ist Teil des partizipativen Filmbildungsangebots »Mitmischen!«, mit dem junge Menschen unter anderem als Juror:innen, Filmkritiker:innen und Kurator:innen noch tiefer in die Festivalwoche eintauchen können.

48 aktuelle Lang- und Kurzfilme aus aller Welt, darunter 34 Deutschlandpremieren, konkurrieren im Wettbewerb um die LUCAS-Preise im Gesamtwert von 21.000 Euro. Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen steht das Wettbewerbsprogramm auch als Streaming-Angebot über die Webseite des Festivals zur Verfügung. Die Entscheidung über die Gewinnerfilme liegt in den Händen der Juror:innen. Die Jurys 8+ und 13+ sind paritätisch mit jungen Filmfans und Branchenprofis besetzt. Sie entscheiden über die Vergabe von fünf LUCAS-Preisen in den Wettbewerbssektionen 8+ und 13+. Eine Jury junger Filmenthusiast:innen aus Bulgarien, Italien und Deutschland zeichnet einen Film der Sektion 16 + | Youngsters mit dem LUCAS Youngsters Award aus.

Weitere 19 Filme stehen in Nebensektionen und Specials auf dem Programm. Am Festivalsonntag bietet LUCAS für Familien freien Eintritt (bis 17 Uhr) für alle Familienmitglieder, sowohl im Kino des DFF als auch in der Dauer- und Sonderausstellung.

Eröffnungsabend

Sibylle Linke, Leiterin des Kulturamts Frankfurt, und Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, lobten das LUCAS-Programm bei der Eröffnung des Festivals im Kino des DFF.

„Filme bewegen junge Menschen, sie inspirieren, sie regen zum Nachdenken an. Mit diesem Festival trägt das Deutsche Filminstitut und Filmmuseum dazu bei, dass kluge und kreative Köpfe ihre Potenziale entfalten können. Junge Menschen treffen hier auf Gleichgesinnte in ihrer Altersklasse ebenso wie auf Filmfans, die ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben. Damit trägt LUCAS wesentlich zur großartigen und vielfältigen Filmlandschaft Hessens bei“, sagte Staatssekretärin Asar.

Ellen Harrington, Direktorin des Veranstalters DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, hob in ihrer Rede das gemeinschaftliche Erlebnis als essenziellen Bestandteil des Festivals hervor: „Seit den Anfangstagen ist Partizipation ein Eckpfeiler von LUCAS, um junges Publikum für die Welt des Films zu faszinieren. Kinder und Jugendliche schauen bei LUCAS nicht nur Filme, sie treten als Filmexpert:innen auf, erklären Gleichaltrigen, was einen Film auszeichnet, kuratieren eigene Filmreihen und entscheiden über die Preisträger. Ihre Perspektiven prägen das Festival.“

Festivalleiterin Julia Fleißig (DFF) stellte das Programm der 44. Ausgabe vor: „LUCAS lädt zum Entdecken von Filmkunst ein – von Slapstick-Komödien und skurrilen Roadmovies bis hin zu Coming-of-Age-Dramen und starken Ensemblefilmen können sich Filmfans auf unterschiedlichste Geschichten quer über den Globus freuen. Die Filme reflektieren gesellschaftliche Probleme, unterhalten und begleiten junge Protagonist:innen auf der Suche nach ihrem Weg.“ Anschließend begrüßte Fleißig die unterschiedlichen Jurys auf der Bühne und dankte den LUCAS-Förderern und -Partnern für ihre Unterstützung und ihr Vertrauen.

Filmgäste bei LUCAS

Bei LUCAS ist das Filmeschauen erst der Anfang. Neben zahlreichen weiteren Mitmach-Angeboten liegt für junge Filmfans ein Fokus während der Festivalwoche auf Filmgesprächen mit internationalen Gästen.

LUCAS begrüßt Filmgäste vor Ort in den Festivalkinos und via Live-Schalte auf der Kinoleinwand. Außerdem sind im LUCAS-Studio voraufgezeichnete Online-Gespräche produziert worden, die von LUCAS-Alumni geführt wurden. Die Interviews sind auf der Webseite des Festivals sowie auf Youtube zu sehen.

Einen Überblick der aktuell bestätigten Gäste erhalten Sie hier 

Eröffnungsfilm und Preisträger-Vorstellungen

Der Eröffnungsfilm THE REASON I JUMP (US/GB 2020) ist ein visuell beeindruckender Dokumentarfilm, der die Welt autistischer junger Menschen auf bewegende Weise erkundet. Er läutet nicht nur die Festivalwoche ein, sondern ist auch Teil des Festivalfokus „Dokumentarfilm für junges Publium“.

Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 7. Oktober, um 18 Uhr im Kino des DFF und via Zoom statt. Am folgenden Freitag, 8. Oktober, um 9 Uhr (Sektion 8+ | Lang- und Kurzfilm) und 15 Uhr (Sektion 13+ | Lang- und Kurzfilm) sowie am Sonntag, 10. Oktober, um 15 Uhr (Sektion 16+ | Youngsters) sind die Preisträgerfilme noch einmal im Kino des DFF zu sehen.

Tickets und das komplette LUCAS-Programm via lucas-filmfestival.de | lucas-info@dff.film | Tel. 069 961 220 678

exground filmfest 34 findet vom 12. bis 21. November statt Rückkehr ins Kino // Länderfokus USA // Videokunst

exground-34-plakat250Vom 12. bis 21. November 2021 kehrt das exground filmfest für seine 34. Ausgabe endlich wieder in die Kinos zurück. Nachdem die letztjährige Ausgabe des Festivals kurzfristig von seinem hybriden Konzept abrücken und komplett online stattfinden musste, kann das mit zahlreichen Perlen des unabhängigen Weltkinos bestückte Filmprogramm endlich wieder vor Ort in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden und Umgebung stattfinden. Mit einem der Pandemielage angemessenen Hygienekonzept werden die Caligari FilmBühne, das Murnau-Filmtheater und die Krypta der Marktkirche somit abermals zum Zentrum des seit 1990 stattfindenden Filmfestivals. Ein Online-Angebot wird es dennoch geben: Ein großer Teil des Filmprogramms wird On-Demand zur Verfügung stehen, während Filmgespräche und Panels, sowie die Eröffnung und Preisverleihung, auf dem exground YouTube-Kanal übertragen werden.

Eröffnungsfilm QUEEN OF GLORY von Nana Mensah

Mit den USA hat das exground filmfest dieses Jahr ein Land als Schwerpunkt gewählt, dem es sich schon seit Jahren mit der etablierten Sektion American Independents widmet. Den Start in die Beschäftigung mit dieser vielfältigen Region und gleichzeitig ins Festival macht die Komödie QUEEN OF GLORY, für den Nana Mensah nicht nur das Drehbuch schrieb und im Regiestuhl Platz nahm, sondern auch die Hauptrolle spielte. Der Film erzählt mit viel Witz die Geschichte der genialen Doktorandin Sarah Obeng, die zwischen der Entscheidung, bei ihrem Geliebten in Ohio zu sein, und dem unerwarteten Tod ihrer ghanaisch-stämmigen Mutter versucht, ihren Weg zu finden. Für diesen empathischen Blick auf eine migrantische Identität zwischen den verschiedenen Lebensrealitäten in den USA gewann die Regisseurin bereits den Best Director Award auf dem Tribeca Film Festival.

© Magnolia Pictures
© Magnolia Pictures

Darüber hinaus wird in Lance Oppenheims Dokumentarfilm SOME KIND OF HEAVEN ein Einblick in die für Rentner und Rentnerinnen angelegte Gated Community The Villages in Florida gewagt. Hier leben seit mehreren Dekaden über 100.000 Ruheständler in einem utopisch wirkenden Paradies. Doch auch abseits des Länderfokus hält das exground filmfest spannende Werke bereit: Leos Caraxs fantastisches Musical ANNETTE (FRA 2021) über die Beziehung eines Stand-Up-Comedian und einer Opernsängerin konnte als Eröffnungsfilm in Cannes bereits das Publikum begeistern, während Sebastian Meises GROSSE FREIHEIT (AUT 2021), der die Geschichte des in der Nachkriegszeit für seine Homosexualität verfolgten Hans Hoffmann erzählt, dort bereits mit dem Jurypreis ausgezeichnet wurde.

© Freibeuterfilm
© Freibeuterfilm

Videokunst im Nassauischen Kunstverein

Bereits ab dem 23. September 2021 zeigt der Nassauische Kunstverein in Wiesbaden in Kooperation mit exground filmfest die achtteilige Videokunstserie 2 LIZARDS der Künstlerinnen Orian Barki und Meriem Bennani. In der europäischen Premiere dieses Programms nähern sich die beiden Künstlerinnen durch computeranimierte Tiere Fragen der der Sozialität in einer von einer Pandemie dominierten Welt an. In den ca. dreiminütigen Videos erzählen sie im Mockumentary-Stil von ihren eigenen Erfahrungen inspirierte Geschichten, die die Lebensrealität einer gesamten Generation absurd kommentieren. Das New Yorker MoMa wurde auf die Videoserie aufmerksam, nachdem die beiden Künstlerinnen in kurzer Zeit große Bekanntheit in den Sozialen Medien erfuhren.

32. Hessischer Film- und Kinopreis 2021 wird im Hybrid-Format verliehen Feier im Offenbacher Capitol am 22. Oktober ist live online zu sehen

30. Hessischer Film- und Kino-Preis in der Alten Oper, Archivbild © Foto Diether v Goddenthow
30. Hessischer Film- und Kino-Preis in der Alten Oper, Archivbild © Foto Diether v Goddenthow

Frankfurt/Wiesbaden. Der Hessische Film- und Kinopreis wird in diesem Jahr wieder in einer Veranstaltung mit Gästen vergeben und zusätzlich live online übertragen. Eine große Gala gibt es wegen der Corona-Pandemie aber noch nicht. Durch die Veranstaltung nach den 2G-Regeln im Capitol in Offenbach am 22. Oktober vor rund 350 geladenen Gästen führen die Moderatorin und Journalistin Bärbel Schäfer und der Frankfurter Schauspieler, Drehbuchautor und Komödiant Rainer Ewerrien. Bei einer Pressekonferenz am 5. Oktober werden wie gewohnt bereits die Gewinnerinnen und Gewinner einiger Kategorien sowie die Nominierten in weiteren Kategorien bekannt gegeben. Rund um den Verleihungstermin werden viele der nominierten und ausgezeichneten Filme in Kinos in ganz Hessen zu sehen sein.

„Beim Hessischen Film- und Kinopreis geht es um den Film und das Kino und um alle Menschen vor, auf und hinter der Leinwand, die dafür brennen“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Ich lade deshalb alle herzlich ein, online dabei zu sein, die sich für großartige Spiel- und Dokumentarfilme, für originelle Kurzfilme und Drehbücher, für herausragende Schauspielerinnen und Schauspieler und für den kreativen cineastischen Nachwuchs begeistern. Feiern Sie auch auf dem kleinen Bildschirm mit uns die große Leinwand, seien Sie dabei. Ihre Kommentare auf Social Media fließen in die Show ein, und wir vergeben unter allen Livestream-Zuschauerinnen und -zuschauern einen ,Löwen‘ für die aufmerksamste Online-Teilnahme an der Preisverleihung sowie VIP-Karten für den Hessischen Film- und Kinopreis 2022 – dann wieder in voller Pracht.“

Sieben ausgewählte hessische Kinos zeigen im Oktober Filme, die für den Hessischen Film- und Kinopreis nominiert sind. Kurz nach der Preisverleihung wird es auch Vorführungen der siegreichen Filme geben. „Wir haben in diesem Jahr besondere Energie darauf verwandt, gezielt Kinos anzusprechen, damit sie sich rechtzeitig Kopien der ausgezeichneten Filme besorgen und Plätze im Programm dafür reservieren können“, erläutert Ministerin Dorn. „Ich finde es großartig, dass das so gut gelungen ist und die Kinos so gern dabei mitmachen, denn dadurch bekommen deutlich mehr Filmfreundinnen und -freunde als bisher die Chance, die Filme zeitnah zur Verleihung in echter Kinoatmosphäre zu erleben.“

Aktuelle Informationen unter www.hessischerfilmpreis.de. Dort wird am 22. Oktober ab 20 Uhr auch die Veranstaltung im Capitol live zu sehen sein.

Das Programm des 44. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans

Lucas_21_banner_NewsletterProgramm-Überblick zum 44. LUCAS – Internationalem Festival für junge Filmfans

  • 44. Festivalausgabe vom 30. September bis 7. Oktober
  • Kinoerlebnisse in Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden
  • VoD-Angebot für Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen über die neu gestaltete LUCAS-Website
  • Festivalfokus: Dokumentarfilm für junges Publikum
  • Gespräche mit Filmschaffenden, Panels und mehr
  • Tickets sind ab sofort erhältlich

FRANKFURT, 6.9.2021. Das 44. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans bringt vom 30. September bis 7. Oktober ein vielfältiges Film- und Rahmenprogramm nach Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden. Im Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, dem Cinéma, der Caligari FilmBühne und dem Kino im Hafen 2 sind 67 Filme aus aller Welt zu sehen. Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen steht das Wettbewerbsprogramm auch als Video-on-Demand-Angebot zur Verfügung. Das Festival setzt in diesem Jahr einen Fokus auf Dokumentarfilm für junges Publikum. Herzstück des Festivals sind die zahlreichen partizipativen Angebote, bei denen junge Filmfans im Festivalgeschehen »Mitmischen!« können. Bis 17. September können sich Gruppen voranmelden, ebenso lang gilt der Frühbucherpreis von 3,50 Euro für junge Filmfans.

Auf der Pressekonferenz im Kino des DFF betonte Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt und Schirmherr von LUCAS, wie schwierig die vergangenen anderthalb Jahre für die Kulturlandschaft waren: „Kultur braucht das Gemeinschaftserlebnis. Deshalb sind Orte wie das Kino so wichtig. Ins Kino zu gehen ist eine bewusste Entscheidung. Man setzt sich mit dem, was man sieht, auseinander. Das ist etwas völlig anderes, als auf der Couch zu sitzen und den Fernseher anzuschalten.“ Die Frankfurter:innen könnten sich über die vielfältige Kinokultur ihrer Stadt glücklich schätzen. LUCAS sei dafür das beste Beispiel. Feldmann: „Das Festival ermuntert Kinder und Jugendliche nicht nur dazu, anspruchsvolle Filmkunst jenseits des Gewohnten zu entdecken. Es setzt auch auf die Sichtweise seines jungen Publikums.“ Die vielen Mitmach-Projekte stärkten das soziale Miteinander. In einer Zeit, in der Kinder und Jugendliche lange darauf verzichten mussten, könne man das gar nicht hoch genug einstufen, so der Oberbürgermeister abschließend.

„Das LUCAS-Filmfest ist eine Instanz der hessischen Filmfestivallandschaft und verfolgt dabei eine besonders wertvolle Mission, die wir voll und ganz unterstützen: den filmischen Nachwuchs sowie die Filmvielfalt am Standort Hessen zu fördern“, sagte Anna Schoeppe, Geschäftsführerin der HessenFilm und Medien. Der diesjährige Schwerpunkt des Festivals, Dokumentarfilme für junges Publikum zu zeigen, freue sie dabei ganz besonders, denn „der Dokumentarfilm blickt in Hessen als künstlerische Form und investigatives Korrektiv auf eine lange Tradition zurück. Da er einen immensen Beitrag leistet, um den bestehenden, lebendigen gesellschaftspolitischen Diskurs zu unterstützen und anzuregen, ist er als künstlerische Form besonders auch für ein junges Publikum spannend.“ Umso mehr freut es Schoeppe, dass die jungen Filmfans in diesem Jahr nun wieder in vier Kinos in Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden zusammenkommen.

Adnan Shaikh, Bürgermeister der Stadt Eschborn, bezeichnete das Festival als „idealen Ort, um sich tiefgreifender mit dem Medium Film auseinanderzusetzen“. Die Nachbarstadt Frankfurts unterstützt LUCAS seit vielen Jahren und trägt so einen wichtigen Beitrag zum Kulturangebot für junge Menschen in der Rhein-Main-Region bei. Gerade für Schulklassen in der Region sei das Online-Angebot ein großer Pluspunkt. Shaikh lobte das Programm, das neue Perspektiven mit künstlerisch spannenden Filmen eröffne. „Dabei ist das Festival nicht nur an Kinder und Jugendliche gerichtet. Es bietet allen Filmfans inspirierende Geschichten und herausfordernde Werke“, so Shaikh.

Nachdem 2020 ein großer Teil des Festivals ins Netz verlegt werden musste, freute sich DFF-Direktorin Ellen Harrington, dass das „gemeinschaftliche Kinoerlebnis dieses Jahr wieder im Zentrum von LUCAS steht.“ Ein lebendiger Umgang mit Kultur und Kreativität sei für junge Menschen besonders wichtig. Die LUCAS-Filme werden sie an Orte bringen, „die wir in unserem alltäglichen Leben vielleicht nicht besuchen können. Zugleich kommt die Welt nach Frankfurt, denn zahlreiche Filmschaffende aus allen Ländern stehen hier im Kino Rede und Antwort.“ Sie dankte den Projektförderern: „Nur durch das Vertrauen, die Unterstützung und ein deutliches Bekenntnis unserer Partner zur Filmkultur ist es uns möglich, heute hier zu stehen und die 44. LUCAS-Ausgabe der Öffentlichkeit zu präsentieren.“

Internationales Wettbewerbsprogramm im Kino und für Schulklassen und Gruppen online

Junge Filmfans bei LUCAS © Oliver Leicht
Junge Filmfans bei LUCAS © Oliver Leicht

Im Zentrum des Festivals stehen die internationalen Wettbewerbe in drei verschiedenen Alterssektionen: 8+, 13+ und 16+ | Youngsters. LUCAS-Festivalleiterin Julia Fleißig erläuterte die Auswahl der Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme: „Die Filme der Wettbewerbe eröffnen dem Publikum neue Welten, offenbaren zugleich Grenzen und helfen, die eigene Identität zu finden.“ Die Protagonist:innen der Filme seien häufig unterwegs – „auf dem Weg in ein neues Land und in ein neues Leben, oder zurück in ein altes Leben, was nicht immer Gutes verheißt“, so Fleißig. Von hochgelobten Coming-of-Age-Dramen über Abenteuerfilme und Komödien bis zu beeindruckenden Dokumentarfilmen, die junge Menschen hautnah verfolgen und auf bewegende Weise deren Hoffnungen und Träume zeigen, sei für alle Altersgruppen etwas dabei.

48 aktuelle Lang- und Kurzfilme aus aller Welt, darunter 30 Deutschlandpremieren,  konkurrieren im Wettbewerb um die LUCAS-Preise im Gesamtwert von 21.000 Euro. Weitere 19 Filme stehen in Nebensektionen und Specials auf dem Programm.

Die Entscheidung über die Gewinnerfilme liegt in den Händen der Juror:innen. Die Jurys 8+ und 13+ sind paritätisch mit jungen Filmfans und Branchenprofis besetzt. Sie entscheiden über die Vergabe von fünf LUCAS-Preisen in den Wettbewerbssektionen 8+ und 13+. Eine Jury junger Filmenthusiast:innen aus Bulgarien, Italien und Deutschland zeichnet einen Film der Sektion 16 + | Youngsters mit dem LUCAS Youngsters Award aus. Ein Teil der jungen Jurymitglieder war zur Pressekonferenz anwesend und tauschte sich in einer Fragerunde mit Julia Fleißig und Peter Feldmann aus.

Neu dabei ist in diesem Jahr die von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt geförderte »Stadtteiljury«: Zehn Frankfurter:innen zwischen neun und 14 Jahren haben sich in einem einwöchigen Workshop im Medien-Studio-Bornheim auf ihre Jurytätigkeit vorbereitet. Während der Festivalwoche küren sie einen Preisträgerfilm aus dem Kurzfilmwettbewerb. Über den Publikumspreis entscheiden die Festivalbesucher:innen.

Zudem vergibt eine Jury der ECFA (European Children´s Film Association) in der Sektion 8+ einen ECFA Award. Seit 2018 verleiht Cinema Without Borders einen Preis an einen Wettbewerbsfilm.

»Mitmischen!«
»Mitmischen!«: Junge Filmfans führen Filmgespräche mit internationalen Gästen.

Mit »Mitmischen!« bietet LUCAS partizipative Filmbildungsangebote, die junge Menschen noch tiefer ins Filmerleben und die Festivalwoche eintauchen lassen. Ob als Jurymitglied, Nachwuchskritiker:in, Moderator:in oder Programmkurator:in – auf Augenhöhe diskutieren sie mit Filmschaffenden, sammeln Wissen und erkunden gemeinsam, warum und wie das Geschehen auf der Leinwand uns Welten kennenlernen und fühlen lässt.

In Online-Filmgesprächen erfahren die jungen LUCAS-Teilnehmer:innen von den internationalen Filmgästen, was sie schon immer über das Filmemachen wissen wollten. Die Interviews entstehen im speziell eingerichteten LUCAS-Studio und werden im Kabelprogramm des Offenen Kanal Rhein-Main (MOK), der Mediathek Hessen und auf der LUCAS-Webseite ausgestrahlt.

Die neue »Stadtteiljury« soll sich jedes Jahr in einem anderen Stadtteil bilden, zusammengesetzt aus Kindern und Jugendlichen, die im Projekt lernen, sich so unterschiedlich auszudrücken, wie sie selbst sind. Frankfurts junge, diverse Stimmen erhalten so das verdiente Gehör und zeichnen Preisträger:innen aus, indem sie Podcasts, Interviews, Filmkritiken und weitere kreative Ideen dazu präsentieren.

Nebensektionen und Specials

Schon die Jüngsten ab drei Jahren erkunden bei den »Minis« zwei Kurzfilmprogramme aus dem europäischen Modellprojekt „Cinemini on Tour“. Die »Klassiker.Klasse«, ein Religionskurs aus der 12. Stufe der Albert-Einstein-Schule Schwalbach, präsentiert drei Meilensteine des Katastrophenfilms – passend zur aktuellen DFF-Sonderausstellung KATASTROPHE. Was kommt nach dem Ende?. Sechs Jugendliche aus Griechenland, Deutschland und Belgien – die diesjährigen »Young European Cinephiles« – präsentieren eine eigene Filmreihe zum Thema „Obsession“. Der interkulturelle Filmclub Blickwechsel Jetzt zeigt THE LAST PICTURE SHOW (US 1971. R: Peter Bogdanovich). Der Bildungsbereich des DOK.fest München, DOK.education, ist bei LUCAS zu Gast und bietet Schulklassen ein Online-Bildungsprogramm, das in die Welt des Dokumentarfilms einführt. Am Festivalsonntag bietet LUCAS für Familien freien Eintritt (bis 17 Uhr) für alle Familienmitglieder, sowohl im Kino des DFF als auch in der Dauer- und Sonderausstellung.

Wie ein roter Faden ziehen sich Dokumentarfilme für junges Publikum durch das Festival: Von Kurzfilmprogrammen für die Allerjüngsten über Highlights aus dem Wettbewerb bis hin zu anregenden Diskussionen bei den Branchenpanels, die der Frage nachgehen, wie Dokumentarfilme ihr junges Publikum erreichen können – zum einen aus der Perspektive von Filmvermittler:innen und ihren unmittelbaren Erfahrungen mit jungem Publikum, zum anderen aus Sicht von Filmschaffenden mit Blick auf Dramaturgie, Finanzierung und Vertrieb.

Kinotickets für junge Filmfans bis 17. September zum Frühbucherpreis

Bis 17. September können Kinotickets zum Frühbucherpreis von 3,50 Euro (ausgenommen: Caligari FilmBühne) für junge Filmfans bis einschließlich 20 Jahren erworben werden. Das Video-on-Demand-Angebot steht Schulklassen und Gruppen exklusiv zur Verfügung und kostet 2 Euro pro Person. 
Voranmeldungen für Gruppen sind bis 17. September möglich.

Tickets und Anmeldung via lucas-filmfestival.de | info@dff.film | 069 961 220-678

LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans wird gefördert von:

Stadt Frankfurt am Main, Hessisches Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, HessenFilm und Medien, Stadt Eschborn, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, U.S. Consulate General Frankfurt, LPR Hessen – Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Patrons Circle des DFF, Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Hessische Lehrkräfteakademie, FAZIT-Stiftung, Nassauische Sparkasse, Schweizerisches Generalkonsulat Frankfurt.
Medienpartner: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Radio Frankfurt, Journal Frankfurt.