Kategorie-Archiv: Filmkultur

Exground: Zweites Festivalwochenende mit Länderfokus Chile, Highlights aus der deutschen Filmwelt, Internationalem Kurzfilm-Wettbewerb und vielen Gästen in Wiesbaden

© exground filmfest 36
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Spannende Filmgespräche zu Werken aus aller Welt, persönliche Begegnungen zwischen internationalen Filmschaffenden und dem Publikum, die exground-Gong-Show, TALES FROM THE CRYPT: SALON EXOTIQUE und THE RETURN OF VIEWER’S DIGEST sowie die Lesung in Kooperation mit Amnesty International Wiesbaden in der Krypta der Marktkirche: Die erste Hälfte von exground filmfest zeigte bereits deutlich, wie wichtig und beliebt exground filmfest ist. Es leben die inspirierenden Kinobesuche, gemeinschaftlichen Filmerlebnisse und ein von gegenseitigem Interesse und Respekt geprägter Austausch vor Ort. Beste Voraussetzungen dafür, dass das Motto des diesjährigen Festivaltrailers auf fruchtbaren Boden fallen kann: SEE AND LISTEN von Martin Gessner – jenseits aller Länder- und sonstigen Grenzen. Überhaupt hat der Trailer dieses Jahr eine besonders große Weitreiche erreicht.
Nach sechs erfolgreichen Festivaltagen bewegt sich exground filmfest auf die Zielgerade zu – das zweite Festivalwochenende wartet mit besonderen Highlights und Gästen auf das Publikum.

Fokus Chile: Filme und Panel
Einige Filme aus dem Länderfokus Chile sind bereits im Beisein zahlreicher Filmgäste gezeigt worden, so MEETING POINT von Roberto Baeza, dessen Produzent und Schauspieler Alfredo García im Filmgespräch über die sehr bewegende Arbeit an dem Film berichtete. Die Produzenten des Films teilen das Schicksal ihrer Väter, die sich zu Militärdiktaturzeiten nach ihrer Verhaftung im Folterzentrum Villa Grimaldi kennenlernten und von denen der eine überlebte und der andere „verschwand“. Eine große und schwierige Aufgabe des kollektiven Erinnerns war auf der Leinwand in der Krypta der Marktkirche zu sehen.

Weitere Highlights aus der Reihe am Samstag, 25. November, sind OUTSIDER GIRLS von Alexandra Hyland, die vor Ort sein wird, zusammen mit den Produzenten Selva Gonzalez und Alberto Doveris. Wochen nach einer süßen Partynacht bemerkt Rafaela, dass sie schwanger ist. Da ein Kind gerade überhaupt nicht in ihr Leben passt und ein Schwangerschaftsabbruch in Chile in den meisten Fällen noch immer illegal ist, müssen sich Rafaela und ihre Freundin auf dem Schwarzmarkt nach Pillen umsehen. Damit sie sich diese überhaupt leisten können, nehmen sie unzählige Gelegenheitsjobs an; zudem wird ihre Freundschaft auf die Probe gestellt. Auch zum Vorfilm MANO SECA werden Filmgäste erwartet.

Ebenfalls am Samstag werden im Kurzfilmprogramm SHORTS FROM CHILE fünf herausfordernde Filme gezeigt, die unter die Haut gehen. In experimentierfreudigen Formsprachen widmen sie sich mit Lust an visueller Poesie und den ästhetischen Möglichkeiten verschiedener Materialien – etwa VHS, Super-8 und 16 mm – komplexen Themen wie Familienerinnerungen, Mutterschaft, Genderzuschreibungen, Gewalt und Tod. Das PANEL: CHILEAN CINEMA OF TODAY „Chile despertó! – Chile ist erwacht!“ wird der Fokus-Kurator Amos Borchert mit Gästen über aktuelle Themen und ästhetische Entscheidungen sprechen – ebenso wie über die Wechselwirkungen von Filmemachen und sozialen Veränderungen im Angesicht der gegenwärtigen Herausforderungen in der chilenischen Gesellschaft. Teilnehmen werden Roberto Doveris (Produzent und Filmemacher), Alexandra Hyland (Regisseurin OUTSIDER GIRLS), Felipe Huenchuñir (Regisseur THE FALLEN) und andere Gäste.

© exground filmfest 36
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Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb – Teil II, Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb mit Preisverleihung und Konzert
Außerdem werden zwei Kurzfilmreihen am Freitag, 24. November, und Sonntag, 26. November, zu sehen sein: Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb – Teil II und Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb.
Zum 22. Mal präsentiert exground filmfest den Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb, bei dem auch in diesem Jahr viele Gäste den Weg nach Wiesbaden gefunden haben. 16 Filme aus 16 Ländern treten gegeneinander um den Jurypreis an, der mit 2.000 EUR dotiert ist und vom exground-Freundeskreis gestiftet wird. Der zweite Teil wird am Freitagabend, 24. November, präsentiert.
Auch in diesem Jahr hat exground filmfest wieder zehn Filme für den Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb ausgewählt. Bunt gemischt werden Spiel-, Dokumentarfilme und Animationen zu sehen sein. Auch haben die meisten der Regisseurinnen und Regisseure ihr Kommen zugesagt, sodass das Publikum die Chance hat, die Filmschaffenden im Gespräch nach dem jeweiligen Film sowie nach der Preisverleihung bei einem Getränk kennenzulernen. Zum Ausklang des Festivals spielt die chilenische Band BADECIMA im Kinosaal.

© exground filmfest 36
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MADE IN GERMANY mit Langfilmdebüts
In der Reihe MADE IN GERMANY sind am Samstag, 25. November, die Regisseure Henning Beckhoff mit FOSSIL (2023) und Behrooz Karamizade mit LEERE NETZE (2023) in Wiesbaden zu Gast. Obwohl Debütfilme, haben sie bereits auf großen internationalen Festivals für Aufsehen gesorgt.

FOSSIL von Henning Beckhoff beschäftigt sich aktuellen Fragen rund um Klimawandel und Klimaaktivismus. Tagebauarbeiter Michael weigert sich beharrlich, den bevorstehenden Kohleausstieg zu akzeptieren. Er will keine Veränderung und keine blühenden Seenlandschaften. Die Arbeit im Tagebau ist für Michael mehr als nur ein Beruf, weshalb er versucht, seine Kolleginnen und Kollegen vom Protest gegen den schnellen Wandel zu überzeugen. Zunehmend gerät er in Isolation.
In eine Art Isolation gerät auch Amir, die Hauptfigur in Behrooz Karamizades erstem Langfilm LEERE NETZE. Amir liebt Narges, und Narges liebt Amir. Sie träumen davon, ein gemeinsames Leben aufzubauen; doch als er seinen Job verliert, rückt eine Heirat wegen des zu hohen Brautpreises in weite Ferne. In der Hoffnung, die Klassenunterschiede mit harter Arbeit überwinden zu können, heuert Amir bei einer Fischerei an der rauen Küste des Kaspischen Meeres an und verstrickt sich dort in kriminelle Machenschaften illegaler Kaviar-Wilderei. Zunehmend gerät Amir in einen gefährlichen Sog, der seine Träume zu verschlingen droht.

© exground filmfest 36
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Das vollständige Programm des Festivals ist unter www.exground.com zu finden.

Exground filmfest 36 zeigt in Wiesbaden und Frankfurt noch bis zum 26.11.2023 außergewöhnliche Filme – Focusland Chile

mailingassets_27e404920da9107d4ad1cecfe5abdad07d8f7d08 0Am vergangenen Wochenende wurde exground filmfest sehr feierlich in Wiesbaden eröffnet: Samt vielen lokalen sowie internationalen Gästen startete das Festival am 17. November mit dem chilenischen Film 1976 von Manuela Martelli in der vollbesetzten Caligari FilmBühne in seine 36. Ausgabe, auch im Beisein des Generalkonsuls der Republik Chile, Francisco Mackenney Palamara.

Stellvertretend für die bereits anwesenden Filmschaffenden und Künstlerinnen begrüßte Andrea Wink, Mitglied des Kuratoren- und Organisationsteams, die Regisseurin des Eröffnungsfilms.

Regisseurin Manuela-Martelli von "1976" im-Film-Gespräch mit Andrea Wink, Exgroundmitbegründerin. © Foto: Diether von Goddenthow
Regisseurin Manuela-Martelli von „1976“ im-Film-Gespräch mit Andrea Wink, Exgroundmitbegründerin. © Foto: Diether von Goddenthow

Zudem dankte sie allen Beteiligten für ihre Unterstützung und betonte in ihrer Eröffnungsrede ihre Erleichterung über die vorerst verschobenen Kürzungen im Kulturetat der Stadt Wiesbaden, durch die die nächste Ausgabe des Festivals existenziell bedroht worden wäre. Andrea Wink appellierte an die Stadtverordneten, Wiesbadens vielfältige Kulturlandschaft weiterhin zu sichern, auch im Hinblick auf die Haushaltsberatungen für das Jahr 2025. Daran knüpfte auch die hessische Staatssekretärin für Wissenschaft und Kunst, Ayse Asar, in Vertretung für die Landesregierung in ihrer Ansprache an.

Bei der Einführung zum Film offenbarte Manuela Martelli dem Publikum die Frage, die sie schon beim Schreiben des Drehbuchs beschäftigte – nämlich, wie man sein normales Leben weiterführen kann, während vor der eigenen Haustür schreckliche Dinge passieren, die aktuelle Weltlage betonend. Im Nachgespräch mit Fokus-Kurator Amos Borchert wurden die vielfältigen Facetten des Films erörtert. 1976 bot den Gästen genug Gesprächsstoff auch noch nach der offiziellen Eröffnung und dem Empfang im Rathaus mit Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende.

Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain. © Foto: Diether von Goddenthow
Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain. © Foto: Diether von Goddenthow

Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, zeigte sich besonders erfreut über den Länderschwerpunkt Chile, weil das Filmschaffen des weit entfernten Landes sonst kaum in das Blickfeld der breiten Masse gerate und exground filmfest auch in diesem Jahr beweise, wie wichtig die künstlerische Auseinandersetzung mit den gesellschaftspolitischen Herausforderungen der Gegenwart sind, 50 Jahre nach dem Ende der Diktatur in Chile.

Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl © Foto: Diether von Goddenthow
Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl © Foto: Diether von Goddenthow

Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl empfahl zur Eröffnung die Filme der youth days, die noch bis Mittwoch, 22. November, zu sehen sind und von der Jugendjury in den nächsten Tagen kritisch gesichtet werden, um im Anschluss einen Gewinner im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb zu bestimmen. Eine eigene Eröffnung feierten am vergangenen Samstag die youth days, zusammen mit einem sehr lebhaften und begeisterungsfähigen Jugendpublikum aus Wiesbaden und der Umgebung.

Erste Gewinner der Wiesbadener Wettbewerbe gekürt
Während die Jugendjury noch diskutiert und berät, sind erste Gewinner bei exground filmfest bereits gewürdigt worden: Zur youth-days-Eröffnung fand außerdem der Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb statt: Hendrik Schücke gewann mit seinem Kurzspielfilm EMILY den Hauptpreis und die 500 EUR Preisgeld des Wiesbadener Kinofestival e. V. Auf Platz zwei landete die Gruppe „Die Bananenbrote“ mit ihrem Film SNACKNAPPING; sie erhielten einen Einkaufsgutschein von 150 EUR vom Apple-Store ergo sum. Als weiterer Gewinner des Eröffnungswochenendes darf sich Moritz Göbel freuen, dessen Film KOPF IN DEN WOLKEN den von der Wiesbadener Firma LiveFrame Rental für Lichttechnik und Kamerabühne gestifteten Sachpreis im Wert von 1.000 EUR im Wiesbaden Special – Kurzfilm-Wettbewerb mit nach Hause nahm. Der Publikumspreis, vom Wiesbadener Kinofestival e. V. mit 500 EUR dotiert, ging an KT197 – EINE HEIMAT, EIN STADTEIL, EIN KLARENTHAL von Lennard Lüdemann, und wie von Andrea Wink bei der Preisverleihung formuliert: „in die Hood“ bei einem Kinosaal voller Klarenthaler.

© exground filmfest 36
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Filmschaffende zu Gast in Wiesbaden und spannendes Programm bis zum 26.11.2023
Nachdem der Regisseur Kolja Malik seinen Film LASVEGAS aus der Reihe MADE IN GERMANY bereits am Samstag dem Wiesbadener Filmpublikum persönlich vorstellte, warten in den kommenden Tagen weitere besondere deutschsprachige Filme auf die Kinobesucherinnen und -besucher.

Am Mittwoch, 22. November, ist die Regisseurin Aylin Tezel mit ihrem Debütfilm FALLING INTO PLACE in Wiesbaden zu Gast. Anna Schoeppe, Geschäftsführerin von Hessen Film und Medien, hob am Freitag in ihrer Ansprache die Reihe besonders hervor, darunter das bereits mehrfach international preisgekrönte Drama LEERE NETZE von Behrooz Karamizade, der am Samstag, 25. November, vor Ort erwartet wird, um seinen Film persönlich vorzustellen. Auch Regisseurin Janin Halisch ist bei der Vorführung ihres Films SPRICH MIT MIR am Dienstag, 21. November, dabei und freut sich auf die Gespräche mit dem exground-Publikum.

Auch auf die Vorführung von IRDISCHE VERSE vom renommierten Regieduo Ali Asgari und Alireza Khatami in der Sektion WORLD CINEMA am Dienstag, 21. November, darf das Publikum sehr gespannt sein.

Im youth-days-Programm fiebert das Regieduo Sophia Sabella und Pablo Feldman den Publikumsfragen zu ihrem Familiendrama EDGE OF EVERYTHING am Mittwoch, 22. November, entgegen.

Am Mittwoch, 22. November, wäre auch die Deutschland-Premiere von DRUGSTORE JUNE in der Reihe AMERICAN INDEPENDENTS hervorzuheben.

Für die heutige Projektion von LANDEN in der Krypta der Marktkirche sind Regisseurin Vanessa Nica Mueller und Line-Produzentin Elisa Rosi extra nach Wiesbaden angereist, um mit dem Festivalpublikum über den Film zu sprechen, der auch im DEUTSCHEN LANGFILM-WETTBEWERB an den Start geht.

Des Weiteren sind am Donnerstag, 23. November, zahlreiche Regisseurinnen und Regisseure aus dem INTERNATIONALEN KURZFILM-WETTBEWERB – TEIL I vor Ort in der Caligari FilmBühne.

Infos zu Youth Days

Das umfangreiche Filmprogramm von exground filmfest 36 u. Youth Days befindet sich auf: https://exground.com/programm/timetable/

exground filmfest 36 mit Länderfocus eröffnet in der Caligari Filmbühne mit Film über den Lebenswahnsinn im Pinochet-Regime 1976

exground filmfest 36 bringt vom 17. bis 26. November 2023 wieder die Höhepunkte aus dem internationalen Filmschaffen in die hessische Landeshauptstadt. Rund 200 Kurz- und Langfilmproduktionen werden zu sehen sein, darunter zahlreiche Premieren. Im Fokus steht dieses Jahr Chile. Aus diesem Anlass wird das exground filmfest 36 am Freitag, dem 17. November 2023, mit dem chilenischen Spielfilm 1976 von Manuela Martelli eröffnet; als Gäste erwarten wir die Regisseurin Manuela Martelli und die Produzentin Alejandra García. Gestern Abend wurde es in der Caligari Filmbühne Wiesbaden eröffnet. © Foto: Diether von Goddenthow
exground filmfest 36 bringt vom 17. bis 26. November 2023 wieder die Höhepunkte aus dem internationalen Filmschaffen in die hessische Landeshauptstadt. Rund 200 Kurz- und Langfilmproduktionen werden zu sehen sein, darunter zahlreiche Premieren. Im Fokus steht dieses Jahr Chile. Aus diesem Anlass wird das exground filmfest 36 am Freitag, dem 17. November 2023, mit dem chilenischen Spielfilm 1976 von Manuela Martelli eröffnet; als Gäste erwarten wir die Regisseurin Manuela Martelli und die Produzentin Alejandra García. Gestern Abend wurde es in der Caligari Filmbühne Wiesbaden eröffnet. © Foto: Diether von Goddenthow

Mit Grußbotschaften von Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl, Dezernent für Finanzen, Schule und Kultur Wiesbaden, Francisco Mackenney Palamara, Generalkonsul von Chile, Frankfurt am Main sowie von Anna Schoeppe, Geschäftsführerin von Hessen Film und Medien, und Dr. Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, eröffnete gestern Abend Festival-Mitbegründerin und -Leiterin Andrea Wink die 36. Auflage von exground filmfest in der Caligari Filmbühne Wiesbaden.

Zur Eröffnung wurde der Debüt-Film „1976“ Chile/Argentinien/Katar 2022) von Manuela Martelli, der Meisterin eines ruhigen, metaphernreichen Inszenierungsstils, gekleidet in opulente Bilder, getragen von atmosphärischer Musik und elegantem Schauspiel. Vor dem Hintergrund des sich 1973 an die Macht geputschten Pinochet-Regime wird der ganze Wahnsinn einer vordergründig krampfhaft aufrechterhaltenen Heile-Welt-Fassade gezeigt, hinter sich die lähmenden Ängste vor Verfolgung, Gewalt und Existenzverlust verbergen.
Der Film  wird wiederholt am 20.11.2023 in der „Pupille – Kino in der Uni Frankfurt am Main“, Mertonstr. 26-28,Telefon 069 79828976.

© Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Als zweiten Film des Eröffnungsabends um 21.45 Uhr „Estland 2022″ von von Boris Guts gezeigt, ein sehenswerter politischer Thriller über die Proteste im August 2020 in Minsk. Der in einer einzigen Einstellung gedrehte Film erzählt die Geschichte des jungen Ehepaars Julia und Pavel, das in den Vorstädten der belarussischen Hauptstadt lebt. Sie haben gerade geheiratet, eine Wohnung auf Kredit gekauft und wollen ein Baby. Eines Nachts gehen sie aus zum Feiern, geraten mitten in die friedlichen Proteste gegen die manipulierten Wahlen – und sind mit brutaler Polizei, Gewalt und Folter konfrontiert. In nur 90 Minuten ändert sich ihr Leben komplett.

Beim  Empfang im Rathaus mit zahlreichen Gäste aus Chile, dem Focusland von exground filmfest 36, bot sich ein Forum zum Erfahrungsaustausch.

Heute eröffnen exground youth days

Am heutigen Samstag, 18.11.2023, startet um 15.00 Uhr in der Caligari-Filmbühne der Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb zur Eröffnung der exground youth days. Dabei werden Kurzfilme einheimischer Regietalente gezeigt. Das vom Wiesbadener Kinofestival e. V. gestiftete Preisgeld von 500 EUR geht an den Film, der vom Publikum am besten bewertet wird. Platz zwei im Wettbewerb ist dotiert mit einem Einkaufsgutschein vom Apple-Store ergo sum im Wert von 150 EUR.
Um 17:15 Uhr wird zur Premiere der LIGHT LIGHT LIGHT [VALOA VALOA VALOA] von Inari Niemi gezeigt. „1986 in einem Dorf in Südfinnland: Gerade ist das Kernkraftwerk von Tschernobyl explodiert, und Mimi zieht dorthin und erfüllt das Leben der 15-jährigen Mariia für einen Moment mit Licht. Nach 20 Jahren besucht die erwachsene Mariia das Haus ihrer Kindheit wieder, um ihre kranke Mutter zu pflegen, und erinnert sich an den Sommer ihrer ersten Liebe und die tragischen Ereignisse im darauffolgenden Herbst. Wird sie ihre Schuldgefühle loslassen können, die alles Licht zu verschlucken drohen? Ein beeindruckend intensiver Film in Rückblenden.“

Infos zu Youth Days

Das umfangreiche Filmprogramm von exground filmfest 36 u. Youth Days befindet sich auf: https://exground.com/programm/timetable/

Am Freitag, 17. November 2023 startet das Wiesbadener Filmfest exground 36

Am Freitag, den 17.November 2023 startet um 19.00 Uhr in der Filmbühne Caligari das Wiesbadener exground filmfest 36 mit dem Länder-Focus Chile. Dabei werden bis einschließlich 26. November 2023 gut 200 Kurz- und Langfilme in Wiesbadener Spielstätten sowie Kinos in Frankfurt am Main gezeigt. Aus fast 2.100 eingereichten Filmvorschlägen wählte das Kuratoren-Team die eindrucksvollsten Filme aus 57 Ländern. Außerdem wird der YouTube-Kanal von exground filmfest wieder mit festivalbegleitenden Inhalten bespielt. exground filmfest verleiht in insgesamt sechs Wettbewerben Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR.

Hier weitere Programm-Details und Ticket-Infos

Das 36. exground filmfest Wiesbaden ab 17.11.23 mit 200 Filmen aus 57 Ländern – Events und wertvollen Preisen

© exground filmfest
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Am 17. November 2023 geht die 36. Ausgabe von exground filmfest Wiesbaden mit dem Länderfocus „Chile“ an den Start. Das Festivalteam mit Orga-Leiterin Andrea Wink, Gerald Pucher, Nadja Huhle, Brigitte Strubel-Mattes und Ulrike Hampl und vielen anderen haben auch  dieses Mal wieder ein großartiges Programm zusammenstellen können. Und das alles ehrenamtlich. Alle Besucher können sich freuen, vom 17. bis 26. November 2023 in Wiesbadener Spielstätten sowie in  Frankfurter Kinos rund 200 besondere und normalerweise nicht angebotene Kurz- und Langfilme anzuschauen, darüber miteinander ins Gespräch zu kommen und an zahlreichen Events des Rahmenprogramms teilnehmen zu können.

Aus fast 2.100 Film-Einreichungen  entschied sich das Kuratoren-Team für die eindrucksvollsten Filme aus 57 Ländern, die gezeigt werden. Außerdem wird der YouTube-Kanal von exground filmfest wieder mit festivalbegleitenden Inhalten bespielt. exground film-fest verleiht in insgesamt sechs Wettbewerben Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR.
„Wir sind froh, endlich wieder das Festival in Präsenz und ohne die Corona-Einschränkungen durchführen“, freute sich Andrea Wink beim heutigen Pressegespräch in der Filmbühne Caligari. Allerdings wird es kein Streaming-Angebot mehr geben, da dies viel zu aufwändig und kostenintensiv sei. Zudem freuten sich die exground-Fans auf persönliche Kontakte, die typische exground-Atmosphäre an verschiedenen Spielorten. Es würden auch über 180 Gäste, Filmemacher und Filmemacherinnen, Regisseure und Regisseurinnen erwartet, wobei der Anteil der weiblichen Regisseurinnen in diesem Jahr so hoch ist, wie noch nie bei Filmen, die bei exground gezeigt wurden.

(v.li.) Gerald Pucher, unter anderem  für  die Organisation von exground youth-days zuständig; Festivalmitbegründerin und Orga-Leiterin Andrea Wink, Dr. Julia Cloot, Kuratorin und stellvertretende Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain und Wiesbadener Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl, Dezernent für Finanzen, Schule und Kultur © Foto Diether von Goddenthow
(v.li.) Gerald Pucher, unter anderem für die Organisation von exground youth-days zuständig; Festivalmitbegründerin und Orga-Leiterin Andrea Wink, Dr. Julia Cloot, Kuratorin und stellvertretende Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain und Wiesbadener Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl, Dezernent für Finanzen, Schule und Kultur © Foto Diether von Goddenthow

Mit am Pressetisch freuen sich auch Dr. Julia Cloot, Kuratorin und stellvertretende Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl, Dezernent für Finanzen, Schule und Kultur und Gerald Pucher, unter anderem wieder für  die Organisation von exground youth-days zuständig, dass nun exground zum 36. Mal in Wiesbaden stattfinden kann, und für die Landeshauptstadt inzwischen zu einem unverzichtbaren Bestandteil aktiven  Kulturlebens mit internationaler Resonanz sei, wofür „uns viele Städte beneiden“. Trotz der geplanten krassen Einsparungen im Kultursektor in Wiesbaden von 20, eigentlich sogar 23 Prozent, will sich Axel Imholz Nachfolger  Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl sehr dafür einsetzen, dass Projekte wie exground weiterhin gefördert werden können. Auch im Stadtrat herrsche große Sensibilität für den Wert kulturellen Lebens und die Folgen, würde hier der Rotstift zuerst angesetzt werden. Auch Dr. Julia Cloot ist sich sicher, dass der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der insbesondere für die Förderung der Länderschwerpunkte und den Vernetzungsgedanken zuständig ist, weiterhin exground fördern wird.

Warum Chile?

36. exground filmfest wiesbaden mit Länderfokus Chile © exground filmfest
36. exground filmfest wiesbaden mit Länderfokus Chile © exground filmfest

Traditionell möchte das exground-filmfestival einen Beitrag dazu leisten, auch über den nationalen Tellerrand zu  schauen, und wählt jeweils einen Länderfokus. Im letzten Jahr war es beispielsweise Portugal. Und in diesem Jahr soll einmal der spezielle Blick nach Chile gerichtet werden, insbesondere auch wegen der besonderen politischen Situation des Landes. So haben die Proteste in Chile ab 2019 ihren Ursprung in eklatanten Missständen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Deswegen hat das Festivalteam es sich dieses Jahr zur Aufgabe gemacht, beim Länderfokus eine Filmauswahl zu treffen, die sich stark mit den Grundlagen dieser Schieflagen auseinandersetzt, seien es die patriarchalen Strukturen, die (neo-)koloniale Gewalt oder der nachwirkende Terror der Militärdiktatur, die erst 1990 zu Ende ging.

Erinnern und Sprechen sind dabei zentral, sowie der bewusste Blick auf die Werke einer jüngeren Generation. Und einige Filmschaffende werden ihre Arbeiten persönlich in Wiesbaden vorstellen. Dabei sind klassisch narrative Studentenprojekte ebenso vertreten wie unabhängig realisierte Experimentalfilme oder Debüts. Aber auch die Oscar-Einreichung Chiles THE SETTLERS (CL/AR/DK/FR/TW/GB 2023) und gefeierte Werke aus Berlin, Cannes und Rotterdam sind zu sehen. Die Ländersektion umfasst stilistisch und konzeptionell eigenwilliges, emotional bewegendes und gesellschaftlich relevantes Kino, ergänzt um ein äußerst vielseitiges Zusatzprogramm.

Länderstatistik. Rahmenprogramm und Spielorte
Unter den ausgewählten Filmen befinden sich 15 Welt-, sechs internationale, sieben Europa und 54 Deutschland-Premieren. Deutschland führt die Länderstatistik mit 54 Filmen an, während Frankreich auf Platz zwei liegt: 24 französische Filme und Koproduktionen sind im Programm zu finden. Chile ist mit 20 Filmen im diesjährigen Länderfokus präsent. Aber auch hierzulande oft kaum sichtbare Filmna¬tionen wie Kongo, Kamerun und Palästina sind vertreten.

Die exground-Xtras bieten Fachveranstaltungen, Kunstausstellungen sowie die beliebte exground-Gong-Show und das Filmquiz in der Krypta der Marktkirche. Dort präsentiert Bernd Brehmer in seinem Programm THE RETURN OF VIEWER’S DIGEST auch wieder komprimierte Höhepunkte der Filmgeschichte im Super-8-Format, Das Publikum ist hier sogar eingeladen, das Programm aus der reichhaltigen Filmsammlung mitzubestimmen.
Neben den Spielstätten in Wiesbaden — der Caligari FilmBühne, dem Murnau-Filmtheater, der Krypta in der Marktkirche sowie dem Nassauischen Kunstverein und dem Literaturhaus Villa Clementine —werden ausgewählte Filme des Länderfokus wieder in der Pupille — Kino in der Uni Frankfurt am Main und im Orfeos Erben, Frankfurt am Main, zu sehen sein.

Filmprogramm: Deutschland, Europa, USA und die Welt
Die Auswahl von exground filmfest gliedert sich in die Sektionen Made in Germany, American Independents, European Cinema, World Cinema sowie die youth-days.

2023 zeigt exground filmfest gleich sechs Oscar-Einreichungen: THE SETTLERS aus Chile, THE DE-LINQUENTS aus Argentinien, OMEN aus Belgien, OLFAS TÖCHTER aus Tunesien, INSHALLAH A BOY aus Jordanien und BYE BYE TIBERIAS aus Palästina, zu dem auch Filmgäste erwartet werden.

© exground filmfest
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Wie in den vorigen drei Jahren wird das Publikum in der 36. Festivalausgabe über den Gewinnerfilm in der Reihe Made in Germany entscheiden. Aylin Tezel, die Regisseurin von FALLING INTO PLACE (Deutschland/Großbritannien 2023), der auf der Isle of Skye spielt, wird in Wiesbaden zu Gast sein, Das Regiedebüt Tezels erweist sich als einer der zärtlichsten Liebesfilme der vergangenen Jahre. Der Verein Wiesbadener Kinofestival e. V. richtet den Wettbewerb aus und stiftet den Preis DAS BRETT für den besten deutschen Film.

© exground filmfest
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Hervorzuheben aus dem Programm ist auch der fesselnde Thriller ROXY (Deutschland/Belgien 2022) von Dito Tsintsadze mit einem herausragenden Devid Striesow in der Hauptrolle. Der Film handelt vom unauffälligen Taxifahrer Thomas Brenner, dessen Leben eine unerwartete Wendung nimmt, nachdem eine Gruppe russischer Männer mit einem Kampfhund in sein Taxi eingestiegen ist International angesiedelt ist auch das mehrfach preisgekrönte Drama LEERE NETZE (Deutschland/Iran 2023) von Regisseur Behrooz Karamizade, der eine starke Bildsprache nutzt, um die Ungleichheiten in der iranischen Gesellschaft zu zeichnen. Der junge Iraner Amir heuert bei einem Fischer an der rauen Küste des Kaspischen Meeres an, um das Geld für die Heirat mit sei¬ner großen Liebe Narges aufbringen zu können. Die so sehr ersehnte Heirat rückt in immer weitere Ferne, weil Amir in kriminelle Machenschaften verwickelt wird. Der deutsch-iranische Regisseur wird ebenfalls in Wiesbaden erwartet.

Neun Highlights großer Festivals finden sich in der Sektion European Cinema. In dieser Sektion ragt der Politthriller MINSK (Estland 2022) von Boris Guts heraus. Ein frischverheiratetes Paar gerät im August 2020 in den Tagen nach der manipulierten Präsidentschaftswahl in Belarus bei einem Abendspaziergang im Stadtzentrum von Minsk in die Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden sowie den vermummten und schwer bewaffneten Schlägern der Behörden, die ohne Vorwarnung auf alle einprügeln und auch Unbeteiligte festnehmen. In der bitterbösen Komödie UNDER THERAPY (Spanien 2023) von Gerardo Herrera sind drei unterschiedliche Paare zu einer ungewöhnlichen Gruppentherapiesitzung eingeladen. Die Psychologin selbst erscheint nicht. Auf dem Tisch liegen stattdessen nummerierte Umschläge mit Aufgaben, welche die Paare gemeinsam bearbeiten sollen.

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Sieben Filme laufen in der Sektion American Independents.
In Nicholaus Goossens Komödie DRUGSTORE JUNE, die exground filmfest als internationale Premiere zeigt, wird die Apotheke in einer Kleinstadt ausgeraubt, und eine junge Frau, die noch bei ihren Eltern wohnt, will das Verbrechen selbst aufklären. Gleichzeitig versucht sie, über ihren Ex-Freund hinwegzukommen und endlich erwachsener zu werden. Der vielfach ausgezeichnete Film FANCY DANCE von Erica Tremblay mit Lily Gladstone in der Rolle als Jax ist eine Liebeserklärung an die indigenen Communities in den USA und deren Frauen. Jax, die sich seit dem Verschwinden ihrer Schwester um ihre Nichte Roki in einem Reservat in Oklahoma kümmert, sucht in jeder freien Minute nach der Vermissten und bereitet Roki auf ein Powwow (Fest der First Nations) vor. Getrieben von der Angst, das Sorgerecht für die Kleine zu verlieren, durchkämmen sie das Hinterland, um Rokis Mutter rechtzeitig zum Powwow zu finden. A GREAT PLACE TO CALL HOME von Marc Turtletaub spielt in einer Kleinstadt irgendwo in Pennsylvania, wo Milton (Sir Ben Kingsley) einen unaufgeregten Lebensabend zwischen Gartenarbeit, Gemeindetreffen und Gedächtnistraining verbringt. Als eines Nachts ein Ufo in seinem Blumenbeet landet, will niemand dem alten Mann glauben — nicht der Notruf, nicht der Kassierer im Supermarkt und schon gar nicht der Gemeinderat. Den extraterrestrischen Besucher mit einer Vorliebe für Äpfel bringt Milton trotzdem bei sich unter. Eine kluge und berührende Komödie über den späten Sinn im Leben und die Lust am Abenteuer.

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Aktuelle Highlights der diesjährigen Festivalsaison aus aller Welt werden in der Sektion World Cinema präsentiert. In DIE IRDISCHEN VERSEN (Iran 2023) erzählt das iranische Regieduo Alireza Khatami und Ali Asgari mit scharfer Zunge und sarkastischem Witz von neun Menschen, die zum Opfer der banalen Bosheit der Beamten im Gottesstaat werden. LET THE DANCE BEGIN (Argentinien/Spanien 2023) von Marina Seresesky ist ein verrücktes Roadmovie aus Südamerika: Drei Silver-Ager begeben sich mit einem alten Lieferwagen auf die Suche nach einem gemeinsamen Geheimnis. Zu dem aufregenden Trip durch Argentinien gibt’s jede Menge Tango, denn vor 30 Jahren waren Car¬los und Margarita das berühmteste Tangopaar der Welt.

Wettbewerbe bei exground filmfest

In insgesamt sechs Wettbewerben vergibt exground filmfest Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR, unter anderem im Deutschen und Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb (IVV) sowie dem Wiesbadener Kurzfilm-Wettbewerb. Die Jury des 22. IWs besteht aus dem chilenischen Filmemacher und Produzent Roberto Doveris, Martin Scheuring, Head of Short Films & Market Projects bei German Films in München, und Maria Weyer, stellvertretende Geschäftsführerin für den Bereich Medienpädagogik beim Medienzentrum Wiesbaden.

youth days
13 Lang- und Kurzfilme im Rahmen der 20. exground youth days

Für das junge Filmpublikum zeigt exground filmfest in der 20. Ausgabe der youth days in diesem Jahr 13 internationale Lang- und Kurzfilme, in denen die Lebensrealitäten junger Menschen im Fokus stehen. Jugendliche ab 12 Jahren können sich auf sieben aktuelle Filmproduktionen vom 18. bis 22. November freuen, die jeweils mit Vorfilmen in der Caligari FilmBühne präsentiert werden. Alle Filme werden in Deutsch bzw. mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Ganz im Geiste der Zeit sind ein Großteil dieser Filme das Werk von Regisseurinnen. Eröffnet wird das Jugendfilmfestival mit LIGHT LIGHT LIGHT (FI 2023) der finnischen Regisseurin Inari Niemi, die das Publikum zur Zeit des AKW-Unglücks in Tschernobyl 1986 in ein südfinnisches Dorf mitnimmt – und das jähe Ende einer zarten Liebesgeschichte zwischen zwei Schülerinnen aus komplett unterschiedlichen Elternhäusern in Rückblenden erzählt.

© exground filmfest
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Zu sehen bekommt das exground-Publikum auch EDGE OF EVERYTHING (US 2023) von Pablo Feldman und Sophia Sabella, die ihren Besuch in Wiesbaden schon angekündigt haben. Der Film handelt von der 14-jährigen Abby, die sich an der Grenze zwischen Kindheit und Erwachsensein befindet. Als ihre Mutter stirbt, ist sie gezwungen, bei ihrem Vater und dessen jüngerer Freundin einzuziehen. Abby fühlt sich alleingelassen und hat Mühe, ihren Verlust zu verarbeiten. Neue Freunde, Partys, Drogen und erste sexuelle Erfahrungen sollen ihr über die Trauer hinweghelfen.

© exground filmfest
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In ebenso schwierigen Verhältnissen wachsen die beiden Schwestern in SISTERS (LE/IT 2023) von Linda Olte auf: Vater abwesend, Mutter im Gefängnis, Kinder im Waisenhaus. Eines Tages erfahren sie, dass eine amerikanische Familie sie adoptieren will. Während die jüngere Diana sogleich Feuer und Flamme ist, zögert die ältere Anastasia und versucht, mit der inzwischen freigelassenen Mutter eine neue Beziehung aufzubauen.

Ebenfalls von quasi abwesenden Eltern handelt THE FANTASTIC THREE (FR 2023) von Michaël Dichter. Der zwölfjährige Max stellt zusammen mit seinen Freunden Tom und Vivian eine verschworene familiäre Gemeinschaft dar. Seine wirkliche Familie ist dagegen chaotisch: Der Vater ist abwesend, die Mutter ist apathisch. Als Max’ großer Bruder mit Fußfessel aus dem Gefängnis zurückkehrt, bringt er auch seine Probleme mit. Max will ihm helfen und Geld beschaffen. Unweigerlich gerät er in einen inneren Zwiespalt und zieht seine Freunde mit in eine Spirale von Gewalt.

© exground filmfest
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Außer Konkurrenz im Rahmen von „Kino macht Schule“ in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden und donum vitae Regionalverbund für Wiesbaden und den Rheingau-Taunus-Kreis e.V. findet die Schulveranstaltung statt, bei der BESTIES (FR 2021) von Marion Desseigne-Ravel gezeigt wird. Der Film spielt im Sommer in einem Pariser Vorort. Nedjma zieht mit ihren Freundinnen durch die Straßen, die Gang ist wie ihre zweite Familie. Als sie Zina, die Neue in der Nachbarschaft, zum ersten Mal sieht, ist sie sofort verknallt, aber Zina gehört zur verfeindeten Clique. Nedjma ist hin und hergerissen: zwischen der Loyalität zu ihrer Gruppe und dem Begehren für Zina, das mit jeder Nacht, die sie heimlich zusammen verbringen, größer wird. Eine echte Perle des jungen queeren Kinos aus Frankreich.
Für die Vorführung von BESTIES am 22. November 2023 um 10.30 Uhr wenden sich interessierte Schulklassen bitte an das Medienzentrum Wiesbaden e. V. unter: kino@mdz-wi.de oder Telefon 0611 1665841.

Weitere Infos zu youth-days

Internationaler Jugendfilm-Wettbewerb

Die Filme konkurrieren auch in diesem Jahr im Wettbewerb um den besten Langfilm im Rahmen der youth days. Eine Jugendjury entscheidet, welche/-r der Regisseure oder Regisseurinnen das von der Landeshauptstadt Wiesbaden gestiftete Preisgeld von 2.500 EUR mit nach Hause nehmen darf. Zudem wird ein Publikumspreis vergeben, der von der Landeshauptstadt Wiesbaden mit 1.000 EUR dotiert ist.

Kurzfilme bei den exground youth days

Einen weiteren Preis von 500 EUR, gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V., vergibt die Wiesbadener Jugendjury für den besten Kurzfilm. Insgesamt sechs Kurzfilme aus Spanien, Kanada, den Niederlanden, Deutschland und Uruguay sind jeweils vor den Langfilmen zu sehen – darunter der Kurzspielfilm ECHO (ES 2023) von Meritxell A. Valls und der Dokumentarfilm OASIS (CA 2022) von Justine Martin, der sich mit den Themen Ausgrenzung und Coming of Age beschäftigt. Der Kurzspielfilm CAMOUFLAGE (NL 2022) von Bregt Verhagen behandelt die Themen Armut und Familie, die Animation IT’S NICE IN HERE (NL 2022) von Robert-Jonathan Koeyers befasst sich mit Polizeigewalt, Ausgrenzung und Racial Profiling. Die Kurzspielfilme BEFORE MADRID (UY 2022) von Ilén Juambeltz und Nicolás Botana und DISCONNECTED (DE 2023) von Daniel Schulte thematisieren erste sexuelle Erfahrungen, Trauer und Verlust.

Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb

Wiesbadener Regietalente zwischen 12 und 18 Jahren haben die Chance, ihre eigenen Werke zum ersten Mal auf einer großen Leinwand zu präsentieren. Der Wettbewerb um den besten Wiesbadener Jugendfilm mit sechs Beiträgen in diesem Jahr eröffnet am 18. November um 15 Uhr in der Caligari FilmBühne die exground youth days. Er ist mit Geld- und Sachpreisen von 650 EUR dotiert.

Im Rahmen der youth days konkurrieren die besten Filme für junges Publikum im Internationalen sowie im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb. Die „exground-Gurke“ für den trashigsten Film wird ebenso wieder vergeben.

© exground filmfest
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Alle Programm-Infos und Karten für das Programm von exground filmtest 36 sind ab sofort über www.exground.com erhältlich sowie in der Tourist-Info und an der Caligari-Kasse — und über die exground-filmfest-App.

Hessischer Film- und Kinopreis 2023 in der Alten Oper Frankfurt verliehen

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Nach drei Jahren Pandemiepause fand das erste Mal wieder die Verleihung des 34. Hessischen Film- und Kinopreises am Freitagabend wieder in der Alten Oper Frankfurt statt.

Der Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten ging an die Schauspielerin und Präsidentin der Deutschen Filmakademie Alexandra Maria Lara, die sich live von Dreharbeiten auf Fuerteventura in die Alte Oper schalten ließ, um den Preis entgegenzunehmen. In Vertretung von Ministerpräsident Boris Rhein verlas Ministerin Dorn die Begründung: „Alexandra Maria Lara ist eine herausragende Schauspielerin, die mit ihrer Präsenz und ihrem Können das Publikum weltweit begeistert. Sie verkörpert die Vielfalt und die Qualität des deutschen Films und ist ein Vorbild für junge Talente. In zahlreichen Filmrollen unterschiedlicher Genres hat sie in nationalen und internationalen Produktionen mit ihrer außergewöhnlichen Darstellungskraft und ihrem Charisma überzeugt und ihr Talent unter Beweis gestellt. Dass ihr der deutsche Film am Herzen liegt, unterstreicht Alexandra Maria Lara auch durch die Tatsache, dass sie als Präsidentin der Deutschen Filmakademie seit 2022 gemeinsam mit Florian Gallenberger Verantwortung übernommen hat und das Ansehen des deutschen Films fördern will.“

Alexandra Maria  Lara © Foto Sisleyparisoffical /Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Alexandra Maria Lara © Foto Sisleyparisoffical /Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Der mit 7.500 Euro dotierte Newcomerpreis, über dessen Vergabe die Kunst- und Kulturministerin entscheidet, ging an den deutsch-iranischen Filmemacher, Drehbuchautor, Kameramann, Cutter und Produzenten Behrooz Karamizade. „Er ist ein Multitalent: auf dem Regiestuhl, hinter der Kamera und am Schneidetisch. Dadurch hat er ein feines Gespür für Details. Er schaut sehr genau hin und legt behutsam den Kern der Geschichten frei, die er erzählt. In seiner Arbeit als Regisseur mit den Schauspielerinnen und Schauspielern ist er einfühlsam; damit wirken seine Filme absolut authentisch“, begründete Ministerin Dorn ihre Entscheidung. „Der Nachwuchspreis will Aufmerksamkeit auf Menschen legen, die gerade im Durchbruch sind. Es geht um Innovation, Potenzial und Talent. All das verkörpert Behrooz Karamizade.“

Die Jury des Hessischen Film- und Kinopreises vergab zudem einen Sonderpreis an den Dokumentarfilm „Das Kino sind wir“ von Livia Theuer, der die Geschichte einer ganz besonderen hessischen Kulturinstitution erzählt: Er feiert den Filmladen in Kassel und die engagierten Menschen dahinter. Der Film, so die Jury, „ist sich ganz sicher, dass es nicht nur, aber natürlich immer auch die Filme sind, die das Kino beleben und immer wieder neu erfinden. Der Filmladen in Kassel ist nicht nur Kinogeschichte, er ist Kinozukunft. Livia Theuer schafft es mit ihrem Dokumentarfilm, Lust aufs Kino zu machen.“ Der Sonderpreis ist undotiert.

„Wir sind froh, dass wir die Welt des Films und des Kinos wieder feiern können und vor allem die vielen Menschen, die dort arbeiten, die kreativ sind, die sich engagieren. Dass dieses Feiern wieder möglich ist, zeigt, dass wir die Pandemie hinter uns gelassen haben“, erklärte Kunstministerin Angela Dorn. „Dabei ist mir wichtig, dass es nicht nur um schöne Fotos auf dem Roten Teppich und ein bisschen Glamour geht, sondern wie immer beim Hessischen Film- und Kinopreis auch um den Diskurs über gesellschaftlich hoch relevante Themen. Gerade angesichts von Krisen und Kriegen ist es wichtig, dass wir in eine Verständigung miteinander kommen statt in eine zunehmende Polarisierung. Gut gemachte, künstlerisch hochwertige und sorgfältig recherchierte Filme ermöglichen einen differenzierten Blick auf die Welt. Sie zeigen uns eine Vielfalt der Perspektiven und lassen auch die zu Wort kommen, die zu selten Gehör finden – auch mit strittigen Thesen, das gehört dazu. Mutige Filme und die Kunstform Kino fördern wir als Land Hessen mit beträchtlichen Mitteln. Der Filmpreis soll zusätzliche Aufmerksamkeit auf besondere Leistungen lenken. Deshalb verschicken wir nicht einfach Schecks oder Urkunden, sondern veranstalten ein Fest: für den Film und die Menschen, die ihn lieben.“

  • Weitere Gewinner:
    Spielfilm: „Vamos a la Playa“ von Bettina Blümner. Nominiert waren außerdem „Was man von hier aus sehen kann“ von Aron Lehmann und „Leere Netze“ von Behrooz Karamizade. Der Gewinner erhält 18.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Dokumentarfilm: „Einzeltäter Teil 3: Hanau“ von Julian Vogel. Nominiert waren außerdem „Das Kino sind wir“ von Livia Theuer und „Fitness California“ von Nadine Zacharias. Der Gewinner erhält 18.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Kurzfilm: „Zelle 5 – Eine Rekonstruktion” von Mario Pfeifer. Nominiert waren außerdem: „Emo Doc“ von Chao Wu und „Als Gottes Blut auf die Schultern der Kinder tropfte“ von Aria Azizi. Der Gewinner erhält 7.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Hochschulabschlussfilm: Dokumentarfilm „Work in Transition“ von Emiliano Proietti, Hochschule RheinMain. Nominiert waren außerdem der Animationsfilm „Vom Duft der roten Beete und den Menschen, die ewig leben“ von Petra Stipetic und Maren Wiese, Kunsthochschule Kassel und der Dokumentarfilm „Von dem, was bleibt“ von Johanna Groß, Kunsthochschule Kassel. Der Gewinner erhält 7.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Drehbuch: „Jumoke“ von Oliver Hardt. Außerdem nominiert waren „Goldfisch im Dunkeln“ von Kimia Eyzad Panah und „Paws“ von Lukas Rinker. Der Gewinner erhält 7.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Schauspieler-Preis des Hessischen Rundfunks
  • Ensemble: Der Cast von „Was man von hier aus sehen kann“
  • Hauptrolle: Petra Schmidt-Schaller (in „Ein Schritt zum Abgrund“). Außerdem nominiert waren: Nina Kunzendorf (in „Das Mädchen von früher“) und Xidir Koder Alian (in „Asbest“).
  • Nebenrolle: Brigitte Hobmeier (in „Tatort: Murot und das Paradies“). Außerdem nominiert waren: Anatole Taubman (in „Asbest“) und Lana Cooper (in „Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben“).
  • Der Preis des hr ist undotiert.

Kinopreis
Hauptpreisträger mit je 20.000 Euro Preisgeld: Mal seh’n-Kino (Frankfurt), Filmladen Kassel, Traumstern Kino in Lich. Weitere Preise nicht gewerbliche Kinos: Murnau Filmtheater (Wiesbaden), Filmforum Höchst (Frankfurt), Filmkreis – Das Unikino in Darmstadt, Kino Pupille (Frankfurt), Kommunales Kino Weiterstadt, naxos.Kino (Frankfurt), KiezKino (Kassel), Kino des Deutschen Filmmuseums (Frankfurt) und Caligari FilmBühne (Wiesbaden). Gewerbliche Kinos: Casablanca Art House (früher Kult Kinobar, Bad Soden), BALi-Kinos Kassel, Harmonie (Frankfurt), programmkinorex (Darmstadt), Capitol Arthousekino-Center (Marburg), Lichtspielhaus Lauterbach, Cinéma (Frankfurt), Kronberger Lichtspiele. Die Anerkennungen gehen an das Eldorado (Frankfurt) und den Filmklubb Offenbach.

Zu einer neuen Tradition soll das Filmpreis-Wochenende werden: Die ausgezeichneten Filme werden am 21. und 22. Oktober im Cinéma Frankfurt, in der FilmBühne Bad Nauheim, im programmkino rex in Darmstadt und im Capitol Kino in Witzenhausen gezeigt. Das Cinéma Frankfurt macht den 22. Oktober zum Filmpreis-Sonntag: Ab 11 Uhr laufen die Siegerfilme aller Kategorien.

https://wissenschaft.hessen.de/kultur-erleben/der-hessische-film-und-kinopreis/hessischer-film-und-kinopreis-2023

Loriot zum Hundertsten – Filmreihe im Oktober und November im Deutschen Filmmuseum (DFF) Frankfurt

Plakat zu  LORIOTS GROSSE TRICKFILMREVUE (DE 2023. R: Peter Geyer, Loriot)
Plakat zu LORIOTS GROSSE TRICKFILMREVUE (DE 2023. R: Peter Geyer, Loriot)

Anlässlich seines 100. Geburtstages in diesem Jahr ehrt das Kino des DFF Loriot mit einer Filmreihe. Wie kaum ein anderer Humorist prägte Loriot – bürgerlich Vicco von Bülow – die deutsche Fernsehgeschichte. Der Karikaturist etablierte sich darüber hinaus mit seinen Kinofilmen ÖDIPUSSI und PAPPA ANTE PORTAS (DE 1991) als Autor, Regisseur und Schauspieler. Die beiden Spielfilme sowie eine Trickfilmkompilation mit 31 beliebten Animationsfilmen werden im Oktober und November im Kino des DFF gezeigt. Die Filmreihe Loriot zum Hundertsten findet in Kooperation mit dem Caricatura Museum Frankfurt statt, das den Humoristen mit der Ausstellung Ach was! (bis 25. Februar 2024) würdigt.

Karten und weitere Informationen

Mit Loriot-Kinoticket gilt ermäßigter Eintritt zur Caricatura-Ausstellung und umgekehrt.

ÖDIPUSSI (BRD 1988. R: Loriot)
ÖDIPUSSI (BRD 1988. R: Loriot)

Mittwoch, 18. Oktober 2023, 20:30 Uhr | Samstag, 28. Oktober, 20:30 Uhr
ÖDIPUSSI
BRD 1988. R: Loriot
D: Loriot, Evelyn Hamann, Katharina Brauren. 88 Min. 35mm

Paul Winkelmann leitet zwar das familieneigene Möbel- und Dekorationsgeschäft, doch der 56-Jährige lebt noch immer bei seiner überaus rüstigen und dominanten Mutter, die ihn nach wie vor bei seinem Kosenamen „Pussi“ ruft. In der alleinstehenden Psychologin Margarethe lernt Paul eines Tages sein ideales weibliches Gegenstück kennen, was die eifersüchtige Mutter auf den Plan ruft. In Loriots ersten Spielfilm ist die Geschichte des Muttersöhnchens Aufhänger für weitgehend selbständige Kabinettstückchen des Humors, die mit Einfallsreichtum und bis ins kleinste Detail präzise ausgeführten Gags bestechen.

LORIOTS GROSSE TRICKFILMREVUE (DE 2023. R: Peter Geyer, Loriot)
LORIOTS GROSSE TRICKFILMREVUE (DE 2023. R: Peter Geyer, Loriot)

Samstag, 21. Oktober 2023, 20:30 Uhr | Sonntag, 29. Oktober, 20:30 Uhr
LORIOTS GROSSE TRICKFILMREVUE
Deutschland 2023. R: Peter Geyer, Loriot
Animationsfilm. 79 Min. DCP

Der bei der Berlinale präsentierte Kompilationsfilm versammelt 31 geliebte Trickfilme, die zwischen 1967 und 1993 ursprünglich für das Fernsehen gemacht wurden und von Loriots einzigartigem Humor zeugen, der durch sein exaktes Timing und seine künstlerische Vielseitigkeit besticht. Die Eigenwilligkeit seiner Zeichnungen und die originellen, hintersinnigen, mitunter bissigen Inhalte haben dabei auch einen erstaunlich zeitlosen politischen Reiz.

PAPPA ANTE PORTAS (DE 1991. R: Loriot)
PAPPA ANTE PORTAS (DE 1991. R: Loriot)

Donnerstag, 16. November 2023, 20:30 Uhr | Dienstag, 21. November, 18 Uhr
PAPPA ANTE PORTAS
Deutschland 1991. R: Loriot
D: Loriot, Evelyn Hamann, Gerrit Schmidt-Foß. 89 Min. 35mm

Heinrich Lohse, Abteilungsleiter der Deutschen Rohrwerke, beendet sein mit preußischer Präzision geführtes Berufsleben, um die freigesetzten Organisationskapazitäten nun ganz dem familiären Haushalt zu widmen. Gattin Renate zeigt sich wenig erfreut von seinem eigenwilligen Aktionismus, und der nahende 80. Geburtstag der Schwiegermutter macht alles nicht einfacher… In seinem zweiten Kinofilm nimmt sich Loriot die Schwierigkeiten und Schrullen im Alltagsleben von Vorruheständlern und Rentnern vor – ein mit herrlichen Beobachtungen und Sketchen aufwartendes, pointiert-geistreiches Vergnügen.

Karten und weitere Informationen

Hessischer Film- und Kinopreis 2023: Ehrenpreis des MP an Alexandra Maria Lara Ministerpräsident Boris Rhein zeichnet erfolgreiche Schauspielerin aus

Alexandra Maria  Lara © Foto Sisleyparisoffical /Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Alexandra Maria Lara © Foto Sisleyparisoffical /Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Den Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten beim 34. Hessischen Film- und Kinopreis erhält die Schauspielerin und Präsidentin der Deutschen Filmakademie Alexandra Maria Lara. „Alexandra Maria Lara ist eine herausragende Schauspielerin, die mit ihrer Präsenz und ihrem Können das Publikum weltweit begeistert. Sie verkörpert die Vielfalt und die Qualität des deutschen Films und ist ein Vorbild für junge Talente“, begründete Ministerpräsident Boris Rhein seine Auswahl. „In zahlreichen Filmrollen hat sie in nationalen und internationalen Produktionen mit ihrer außergewöhnlichen Darstellungskraft und ihrem Charisma überzeugt und ihr Talent unter Beweis gestellt, darunter in namhaften Produktionen wie ,Der Untergang‘, ,Rush – Alles für den Sieg‘ und ‚Der Fall Collini‘. Dass ihr der deutsche Film am Herzen liegt, unterstreicht Alexandra Maria Lara auch durch die Tatsache, dass sie als Präsidentin der Deutschen Filmakademie seit 2022 gemeinsam mit Florian Gallenberger Verantwortung übernommen hat und das Ansehen des deutschen Films fördern will. Wegen ihres Könnens und ihres Engagements hat sie die Auszeichnung mit dem Ehrenpreis des Ministerpräsidenten verdient.“

Erste Titelrolle als Teenager
Alexandra Maria Lara wurde 1978 als Tochter von Valentin Plătăreanu, Schauspieler und Vizedirektor des Nationaltheaters Bukarest, und der Sprachwissenschaftlerin Doina Plătăreanu in Rumänien geboren. Vor dem Ceaușescu-Regime floh die Familie Anfang der 80er Jahre erst nach Freiburg, dann nach Berlin, wo Valentin Plătăreanu im Bezirk Charlottenburg eine eigene Schauspiel-Schule gründete. Dort erhielt auch Alexandra Maria Lara ihre Ausbildung, hatte aber schon während ihrer Gymnasialzeit ihre erste Titelrolle: in der ZDF-Vorabend-Serie „Mensch, Pia!“ 1996. Ihren Künstlernamen lieh sich Alexandra Maria Lara von Larissa Lara Antipowa aus „Doktor Schiwago“. Fernsehfilme, „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ folgten sowie das Flüchtlings-Drama „Der Tunnel“, 2001 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Im Kino spielte Lara in Doris Dörries Beziehungs-Drama „Nackt“, 2003 mit dem Deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichnet.

Großer Erfolg in „Der Untergang“
2004 brachte ihr einen ihrer größten Erfolge: die Rolle als Adolf Hitlers Sekretärin Traudl Junge im Bunker-Drama „Der Untergang“ von Oliver Hirschbiegel und Bernd Eichinger, das für den Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert wurde. 2005 erhielt Lara eine Goldene Kamera als „Beste deutsche Schauspielerin“. Durch „Der Untergang“ wurde der Hollywood-Regisseur Francis Ford Coppola auf Lara aufmerksam und engagierte sie für „Jugend ohne Jugend“. Neben deutschen Filmen wie „Vom Suchen und Finden der Liebe“, „Der Fischer und seine Frau“, „Wo ist Fred?“, „Der Baader Meinhof Komplex“ oder „Rubbeldiekatz“ spielte Lara auch immer wieder in internationalen Filmen wie an der Seite von Kate Winslet in „Der Vorleser“, mit Gérard Depardieu in „Small World“, in „Happy New Year, Colin Burstead“ oder zuletzt in „The King’s Man: The Beginning“ und „La Syndicaliste“. Ein jüngeres Publikum begeisterte die Schauspielerin in Filmen wie „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ oder der „Alfons Zitterbacke“-Reihe.

Präsidentin der Deutschen Filmakademie
2007 lernte sie am Set von Anton Corbijns „Control“ den Schauspieler Sam Riley kennen, mit dem sie seit 2009 verheiratet ist. 2008 wurde Lara in die Wettbewerbsjury der 61. Filmfestspiele von Cannes berufen. 2019 erhielt sie bei den Filmkunsttagen Sachsen-Anhalt den Ehrenpreis des sachsen-anhaltinischen Ministerpräsidenten. Seit 2022 ist Lara gemeinsam mit Florian Gallenberger Präsidentin der Deutschen Filmakademie, die unter anderem auswählt, wer den Deutschen Filmpreis erhält.

34. Hessischer Film- und Kinopreis 2023 feiert den Film wieder mit Gala und Kino-Wochenende – Karten für Vorführungen der Preisträger-Filme am Filmpreis-Wochenende zu gewinnen

Bei der gestrigen Pressekonferenz im Frankfurter Kino Cinema verrieten Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst (m), Cécile Schortmann von der Jury zum Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks (li.) und Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Filmwissenschaftler und Mitglied der Filmpreisjury, Namen der Nominierten und eines Teils der Preisträger und Preisträgerinnen. © Foto Diether von Goddenthow
Bei der gestrigen Pressekonferenz im Frankfurter Kino Cinema verrieten Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst (m), Cécile Schortmann von der Jury zum Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks (li.) und Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Filmwissenschaftler und Mitglied der Filmpreisjury, Namen der Nominierten und eines Teils der Preisträger und Preisträgerinnen. © Foto Diether von Goddenthow

Frankfurt/Wiesbaden. Der 34. Hessische Film- und Kinopreis kehrt zurück zu seinen Wurzeln – und schafft gleichzeitig Neues: Für Freitag, 20. Oktober 2023, lädt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn wieder zu einer festlichen Gala mit Stars, Rotem Teppich und Musik in die Alte Oper ein, wo die Preisverleihung bis zum Einschnitt durch die Corona-Pandemie jährlich zu Gast war. Zu einer neuen Tradition soll das Filmpreis-Wochenende werden: Am Samstag und Sonntag nach der Verleihung, also am 21. und 22.Oktober, zeigen ausgewählte Kinos in Frankfurt, Bad Nauheim, Witzenhausen und Darmstadt die Siegerfilme in voller Länge. Die Nominierungen und die Gewinnerinnen und Gewinner in einigen Preiskategorien gaben Ministerin Dorn, Filmwissenschaftler Prof. Dr. Marcus Stiglegger als Mitglied der Filmpreisjury sowie Cécile Schortmann von der Jury zum Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks heute bei einer Pressekonferenz bekannt.

„Willkommen zurück beim Hessischen Film- und Kinopreis, willkommen zurück im Kino, das nach Corona-Einschränkungen und trotz Inflationssorgen Hoffnung schöpft. Die Ticketverkäufe steigen wieder an, statt Streaming genießen wieder mehr Menschen das Gemeinschaftserlebnis vor der Leinwand. Zu dieser Entwicklung passt eine glanzvolle Gala in der Alten Oper und ein Filmwochenende, mit dem wir ausgezeichnete Kunst zu den Menschen in die Kinos bringen“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Mit dem Preis würdigen wir die harte Arbeit und die Leidenschaft, die viele Menschen jeden Tag für den Film und das Kino aufbringen. Wir als Landesregierung haben trotz Pandemie alles umgesetzt, was wir uns im Koalitionsvertrag vorgenommen hatten. So haben wir die Filmförderung vom sogenannten Bürgschaftsmodell auf eine mit normalen Haushaltsmitteln finanzierte Förderung umgestellt und damit einen echten Standortnachteil für Hessen beseitigt. Wir haben die Förderung der Filmfestivals verdoppelt und damit die Professionalisierung und angemessenere Bezahlung in der Branche unterstützt. Wir haben zusätzliche Mittel für das ,Grüne Drehen‘ zur Verfügung gestellt und besonders für die Talent- und Nachwuchsförderung. Dass sich dieser Fokus auf Nachwuchsförderung lohnt, zeigt auch die Auswahl für den Hessischen Filmpreis: Hessen ist ein starkes Filmland!“

Der Newcomerpreis
Der mit 7.500 Euro dotierte Newcomerpreis, über dessen Vergabe die Kunst- und Kulturministerin entscheidet, geht an den deutsch-iranischen Filmemacher, Drehbuchautor, Kameramann, Cutter und Produzenten Behrooz Karamizade. Er wurde 1978 in Ahwaz geboren und lebt seit 1985 in Deutschland. Das Studium an der Kunsthochschule Kassel schloss er mit Auszeichnung ab. Sein Abschlussfilm „Bahar in Wonderland“ nahm an über 150 Filmfestivals teil und gewann zahlreiche Preise. Behrooz Karamizades erster Langfilm „Leere Netze“ ist für den diesjährigen Filmpreis in der Kategorie Spielfilm nominiert. Er erzählt die Geschichte des jungen Iraners Amir, der bei einem Fischer an der rauen Küste des Kaspischen Meeres anheuert, um das Geld für die Heirat mit seiner großen Liebe Narges aufbringen zu können. Dabei verstrickt er sich in kriminelle Machenschaften illegaler Kaviar-Wilderei.

„Behrooz Karamizade ist 1978 geboren und entspricht damit vielleicht nicht dem Bild eines typischen Newcomers. Aber es geht bei dem Preis nicht unbedingt um junge Menschen, sondern um solche, die gerade ankommen in der Hessischen Film- und Medienbranche. Es geht um Innovation, Potenzial und Talent. All das verkörpert Behrooz Karamizade, der gerade seinen ersten Langfilm ‚Leere Netze‘ vorgelegt hat. Diese Auszeichnung soll ihn dabei unterstützen, Fuß zu fassen und sichtbar zu werden“, begründet Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn ihre Entscheidung.

Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks
Wie immer verleiht der Hessische Rundfunk im Rahmen der Filmpreis-Gala seinen Schauspieler*innenpreis. „Es ist immer eine Herausforderung, die schauspielerischen Leistungen in ganz unterschiedlichen TV-Genres zu vergleichen“, erklärt Cécile Schortmann, die beim Hessischen Rundfunk für den Preis verantwortlich zeichnet. „Dieses Mal haben wir uns entschieden, jeweils drei Schauspieler*innen in der Kategorie beste Haupt- und beste Nebenrolle zu nominieren und sind sehr glücklich über die Vielfalt der deutschen Fernsehlandschaft, die sich darin zeigt.“

Kategorie Hauptrolle
Xidir Koder Alian (in „Asbest“)
Nina Kunzendorf (in „Das Mädchen von früher“)
Petra Schmidt-Schaller (in „Ein Schritt zum Abgrund“)

Kategorie Nebenrolle
Lana Cooper (in „Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben“)
Brigitte Hobmeier (in „Tatort: Murot und das Paradies“)
Anatole Taubmann (in „Asbest“)

Folgende Nominierungen hat die Jury des Filmpreises beschlossen:

Spielfilm
„Leere Netze“ von Behrooz Karamizade
„Vamos a la Playa“ von Bettina Blümner
„Was man von hier aus sehen kann” von Aron Lehmann

Dokumentarfilm
„Das Kino sind wir“ von Livia Theuer
„Fitness California“ von Nadine Zacharias
„Einzeltäter Teil 3: Hanau“ von Julian Vogel

In diesen Kategorien beträgt das Nominierungsgeld 4.000 Euro.
Kurzfilm
„Emo Doc“ von Chao Wu
„Zelle 5 – Eine Rekonstruktion” von Mario Pfeifer
„Als Gottes Blut auf die Schultern der Kinder tropfte“ von Aria Azizi

Hochschulabschlussfilm
Animationsfilm „Vom Duft der roten Bete und den Menschen, die ewig leben“ von Petra Stipetic und Maren Wiese, Kunsthochschule Kassel
Dokumentarfilm „Work in Transition“ von Emiliano Proietti, Hochschule RheinMain,
Dokumentarfilm „Von dem, was bleibt“ von Johanna Groß, Kunsthochschule Kassel

Drehbuch
„Goldfisch im Dunkeln“ von Kimia Eyzad Panah
„Paws“ von Lukas Rinker
„Jumoke“ von Oliver Hardt

Das Nominierungsgeld in diesen Kategorien beträgt jeweils 1.000 Euro.

Bei der gestrigen Pressekonferenz im Frankfurter Kino Cinema verrieten Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst (m), Cécile Schortmann von der Jury zum Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks (li.) und Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Filmwissenschaftler und Mitglied der Filmpreisjury, Namen der Nominierten und eines Teils der Preisträger und Preisträgerinnen. © Foto Diether von Goddenthow
Bei der gestrigen Pressekonferenz im Frankfurter Kino Cinema verrieten Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst (m), Cécile Schortmann von der Jury zum Schauspieler*innenpreis des
Hessischen Rundfunks (li.) und Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Filmwissenschaftler und Mitglied der Filmpreisjury, Namen der Nominierten und eines Teils der Preisträger und Preisträgerinnen. © Foto Diether von Goddenthow

Der Hessische Kinopreis richtet sich an Programmkinos und Filmkunsttheater und ist mit insgesamt 150.000 Euro dotiert. Er wird in diesem Jahr an elf gewerbliche Filmtheater oder gewerblich betriebene Kinos und an neun nicht gewerbliche Filmtheater, Abspielstätten oder Kinoinitiativen und kommunale Kinos verliehen. Dazu gehen diesmal zwei Anerkennungen an Kinos, die keine reinen Programmkinos oder Filmkunsttheater sind.

Hauptpreisträger mit einem Preisgeld in Höhe von je 20.000 Euro sind das Mal seh’n-Kino in Frankfurt, der Filmladen Kassel und das Traumstern Kino in Lich. Weitere Preise unter den nicht gewerblichen Kinos gehen an Murnau Filmtheater (Wiesbaden), Filmforum Höchst (Frankfurt), Filmkreis – Das Unikino in Darmstadt, Kino Pupille (Frankfurt), Kommunales Kino Weiterstadt, naxos.Kino (Frankfurt), KiezKino (Kassel), Kino des Deutschen Filmmuseums (Frankfurt) und Caligari FilmBühne (Wiesbaden). Unter den gewerblichen Kinos erhalten Preise: Casablanca Art House (früher Kult Kinobar, Bad Soden), BALi-Kinos Kassel, Harmonie (Frankfurt), programmkinorex (Darmstadt), Capitol Arthousekino-Center (Marburg), Lichtspielhaus Lauterbach, Cinéma (Frankfurt), Kronberger Lichtspiele. Die Anerkennungen gehen an das Eldorado (Frankfurt) und den Filmklubb Offenbach.

Karten zu gewinnen: Die ausgezeichneten Filme werden am 21. und 22. Oktober im Cinéma Frankfurt, in der FilmBühne Bad Nauheim, im programmkino rex in Darmstadt und im Capitol Kino in Witzenhausen gezeigt. Das Cinéma Frankfurt macht den 22. Oktober zum Filmpreis-Sonntag: Ab 10 Uhr laufen die Siegerfilme aller Kategorien. Auch über die drei Abende hinaus werden nominierte und ausgezeichnete Filme wieder in hessischen Kinos zu sehen sein. Auf den Social-Media-Kanälen des Filmpreises (@filmundkinopreis) und des HMWK (@hmwk_hessen) werden bis zur Preisverleihung regelmäßig Karten verlost.

Alle Informationen dazu sowie zu den Filmen auf www.hessischerfilmpreis.de

Hessischer Film- und Kinopreis 2023 kehrt zurück in die Alte Oper Frankfurt Preisverleihung mit Gala / Siegerfilme werden am Buchmessen-Wochenende gezeigt

Hessischer Film- und Kinopreis in der Alten Oper in Frankfurt. Archivbild. © Foto Diether von Goddenthow
Hessischer Film- und Kinopreis in der Alten Oper in Frankfurt. Archivbild. © Foto Diether von Goddenthow

Wiesbaden. Der Hessische Film- und Kinopreis kehrt auf die große Bühne zurück: Am Freitag, 20. Oktober 2023, lädt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn Filmschaffende, Stars und Sternchen zur Preisverleihung in die Alte Oper Frankfurt ein. Die Moderation übernehmen Annabelle Mandeng und Rainer Ewerrien. Die ausgezeichneten Filme wird es am Buchmessen-Wochenende in mehreren Kinos zu sehen geben.

„Der Hessische Film- und Kinopreis ist zurück in der Alten Oper Frankfurt – mit traditionellem roten Teppich und dem Glitzer, auf den wir in der Pandemie verzichten mussten“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Und auch wenn wir noch nicht auf Vor-Pandemie-Niveau sind: Die Kinosäle werden wieder voller und die Zahlen deuten auf eine positive Entwicklung der Film- und Kinobranche hin. Das wollen wir mit einer Gala feiern – und mit dem Pilotprojekt Filmpreis-Wochenende: Am Samstag und Sonntag rundum die Buchmesse zeigen Kinos die ausgezeichneten Filme. Ich freue mich auf eine glänzende Preisverleihung, mit der wir die harte Arbeit und die Leidenschaft würdigen, die viele Menschen jeden Tag für den Film und das Kino aufbringen.“

Mit dem Hessischen Filmpreis werden herausragende Spiel-, Dokumentar- oder Kurzfilme, der beste Studienabschlussfilm an einer hessischen Ausbildungsstätte sowie erfolgreiche Drehbuchautorinnen und -autoren sowie Drehbücher mit einem Bezug zum Land Hessen ausgezeichnet.

Der Hessische Ministerpräsident ehrt in der Kategorie Ehrenpreis eine Persönlichkeit für herausragende Leistungen im Film- und Fernsehbereich.

In der Kategorie Newcomer wird ein Nachwuchspreis an eine junge Filmschaffende oder einen jungen Filmschaffenden mit Bezug zum Land Hessen vergeben.

Der Hessische Kinopreis wird an gewerbliche Kinos, kommunale Kinos und Kinoinitiativen für ein herausragendes kulturelles Engagement verliehen.

In zwei Kategorien wird außerdem ein Preis für bestes Schauspiel im Rahmen des Hessischen Film- und Kinopreises vom Hessischen Rundfunk verliehen.

Die ersten Gewinnerinnen und Gewinner sowie die nominierten Werke wird Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn separat bekanntgeben. Die Siegerfilme werden am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Oktober, in der FilmBühne Bad Nauheim, im Capitol Kino Witzenhausen, im Programmkino rex in Darmstadt und in einem Kino in der Frankfurter Innenstadt gezeigt. Auch über das Wochenende hinaus werden nominierte und ausgezeichnete Filme wieder in hessischen Kinos zu sehen sein. Infos und Trailer zu allen nominierten Werken gibt es auf hessischerfilmpreis.de.