Kategorie-Archiv: Filmkultur

Deutsche Filmmuseum Frankfurt übernimmt Fassbinder-Sammlungen

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum übernimmt die Sammlungen der Rainer Werner Fassbinder Foundation: Ankauf des Schriftgutnachlasses und Übernahme aller übrigen Dokumente, Exponate, Fotos und Produktionsunterlagen als Dauerleihgabe.

Eröffnung des Fassbinder Center, Frankfurt im Frühjahr 2019 in der Eschersheimer Landstraße 121.

Er ist der bedeutendste deutsche Filmregisseur der Nachkriegszeit: Rainer Werner Fassbinder. Mit dem umfangreichen Werk, das er in nur 37 Lebensjahren schuf, verschaffte er dem Neuen Deutschen Film wie auch andere junge Regisseure in den 1970er Jahren internationales Ansehen. Doch Rainer Werner Fassbinder war in seiner Radikalität und politischen Haltung ein Solitär. Mehr als 35 Jahre nach seinem Tod ist sein Filmschaffen in der ganzen Welt präsent, wird gefeiert und bewundert. Das zeigen die zahlreichen Retrospektiven in Kinos und Museen, zuletzt im Sommer in Australien. Bereits 1997 zeigte das Museum of Modern Art in New York eine große Werkschau, auch die Cinémathèque française in Paris präsentierte 2018 seine Kunst – Beleg einer „Bedeutung, die sich durch immer neue Erkenntnisse erweisen wird“, wie Gutachter Hans Helmut Prinzler in einer Stellungnahme schrieb. Jetzt findet das Werk eine neue Heimat in Frankfurt am Main. Im Frühjahr eröffnet dort das Fassbinder Center, Frankfurt des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums.

Die von Rainer Werner Fassbinders Mutter Liselotte Eder 1986 gegründete und 1992 auf Juliane Maria Lorenz-Wehling – Fassbinders Film-Editorin und Erbin in Folge – übertragene Rainer Werner Fassbinder Foundation (RWFF) in Berlin bewahrt und pflegt seit Jahrzehnten den umfangreichen Nachlass des Regisseurs. Jetzt gibt sie den größten Teil in die Obhut des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums, Frankfurt am Main. Lorenz-Wehling überlässt dem Deutschen Filminstitut & Filmmuseum den wertvollen Schriftgutnachlass Fassbinders, der mit Unterstützung der Hessischen Kulturstiftung, der Kulturstiftung der Länder und der Stadt Frankfurt angekauft werden konnte. Die Stadt Frankfurt fördert darüber hinaus die Etablierung der Sammlung im neuen Fassbinder Center, Frankfurt. Die gesamte übrige Sammlung der RWFF mit Produktionsunterlagen, Werkarchiv (Film- und Theaterwerk), Fotoarchiv (Film- und Theaterwerk), internationalem
Pressearchiv, 3D-Objekten – darunter Fassbinders Flipperautomat und sein legendäres Ledersofa – seine Videosammlung und ein umfangreiches Audio- und Videoarchiv, das sämtliche Interviews mit Rainer Werner Fassbinder sowie Dokumentationen über sein Werk versammelt, gehen als Dauerleihgabe an das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum.

Der in mehr als 180 Archivboxen verwahrte, angekaufte Schriftgutnachlass umfasst 25 Arbeitsdrehbücher, 97 meist handschriftliche Szenenfolgen, 31 Szenenaufstellungen, 118 handschriftliche Dialoglisten, 61 Kalkulationen und Finanzierungspläne, 53 Stablisten, 16 Drehpläne, 30 Verträge, zahlreiche noch nicht erschlossene Produktionsakten, 27 Briefe, 13 Telegramme und 27 Urkunden. Dieser Schatz des deutschen Filmerbes geht nun nach Frankfurt am Main – die Stadt, in der Rainer Werner Fassbinder von 1974 bis 1976 im Theater am Turm wirkte, Filme drehte (MUTTER KÜSTERS FAHRT ZUM HIMMEL, BRD 1975; IN EINEM JAHR MIT 13 MONDEN, BRD 1978) und Gegenstand brisanter Debatten wurde. Er geht in die Obhut des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums, das dadurch, passgenau zum 70. Geburtstag des Instituts im April 2019, seine internationale Strahlkraft und sein fachliches Renommée weiter entscheidend ausbaut.

„Die Übergabe dieses reichen Fundus an Originaldokumenten und Exponaten an das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum dokumentiert auch die Intensität unseres seit mehr als 25 Jahren andauernden Arbeits-verhältnisses und das große Vertrauen, das in langjähriger Zusammenarbeit gewachsen ist“, sagte RWFFPräsidentin Juliane Maria Lorenz-Wehling. „Rainer Werner Fassbinder braucht keine Denkmäler. Seine Filme halten die Erinnerung an ihn auf der ganzen Welt wach. Und doch freue ich mich, dass mit diesem schönen Forschungszentrum mitten in Frankfurt sein Erbe lebendig gehalten wird. Ich bin schon gespannt auf die Früchte wissenschaftlicher Arbeit, die dieses Haus hervorbringen wird.“

„Die Übernahme des Nachlasses von Rainer Werner Fassbinder ist eine große Ehre für das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum, das damit seinen langjährigen Sammlungsschwerpunkt Neuer Deutscher Film entscheidend ausbaut“, sagte Direktorin Ellen Harrington. „Fassbinder ist der weltweit bekannteste und meistgesehene deutsche Regisseur seiner Generation; die Bewahrung und Erforschung seines Nachlasses durch unser Haus wird die internationale Wahrnehmung des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums weiter erhöhen. Wir sind daher ungeheuer stolz und froh über das uns entgegengebrachte Vertrauen, das wir zu würdigen wissen.“

„Frankfurt am Main verbindet mit Rainer Werner Fassbinder eine lange, lebendige, auch von Debatten geprägte Vergangenheit“, sagte Kulturdezernentin Ina Hartwig. „Dass ich als Kulturdezernentin dieser Stadt wenige Monate nach dem Tod Hilmar Hoffmanns, der Fassbinder 1974 ans Theater am Turm holte, der Öffentlichkeit ein Fassbinder Center an der Eschersheimer Landstraße vorstellen darf, erfüllt mich mit Freude und Stolz. Ich bin sicher, Hilmar Hoffmann, der Fassbinder leidenschaftlich und kritisch verbunden war, wäre heute gerne bei uns gewesen. Dieses Forschungszentrum wird die internationale Bekanntheit Frankfurts als Ort der Debatten, als Ort des Wissens und der Kultur noch weiter erhöhen.“

„Die Bedeutung von Rainer Werner Fassbinders Schaffen für das deutsche Filmerbe ist unbestritten. Er ist die zentrale Figur des Neuen Deutschen Films und seine weltweite Präsenz, noch 36 Jahre nach seinem Tod, spricht für sich. Gutachter Laurence Kardish, Filmkurator im MOMA New York, schreibt völlig zurecht in seiner Stellungnahme, dass Fassbinders Nachlass ,ein Schatz des deutschen Filmerbes‘ ist, der in einer deutschen Filmerbe-Institution bewahrt und gepflegt und hier zu Forschungszwecken erschlossen werden sollte. Dem kann ich mich nur anschließen“, sagte Ulrich Adolphs, stv. Abteilungsleiter (kommissarisch) im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, in Vertretung von Herrn Staatsminister Boris Rhein, Stiftungsrat der Hessischen Kulturstiftung und der Kulturstiftung der Länder. „Das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum ist genau die richtige Institution für diese lebendige Sicherung eines wertvollen Schriftgutnachlasses.“

„Fassbinders Themen der Einsamkeit, Ausgrenzung, Homosexualität oder Ausländerfeindlichkeit sind als Widerhall der deutschen Geschichte zu begreifen, sie sind von gleichbleibender Aktualität bis in die Gegenwart. Dafür fand Fassbinder einprägsame Bilder, die bis heute jüngeren Künstlergenerationen als Inspiration und Vorlage dienen. Die für seine Produktionen typische Bildsprache hat eine große Wirkmacht entfaltet“, sagte Eva Claudia Scholtz, Geschäftsführerin der Hessischen Kulturstiftung. „Dass Frankfurt als weltoffene und debattenfreudige Stadt nun den Nachlass dieses Regisseurs erhält und für die Forschung öffnet, ist ein außer-ordentlicher Gewinn. Wir freuen uns, diesen Ankauf mit ermöglicht zu haben.“

Dem schloss sich Prof. Dr. Frank Druffner von der Kulturstiftung der Länder gerne an: „Rainer Werner Fassbinder hat die Filmkultur Deutschlands entscheidend geprägt und unseren visuellen Gedächtnisspeicher um zentrale Bilder bereichert. Noch heute werden seine gesellschaftskritischen und bildmächtigen Filme in aller Welt in Kinos gezeigt. Durch den Erwerb des schriftlichen Nachlasses und die Überlassung weiterer Konvolute als Dauerleihgabe kann das neu gegründete Fassbinder Center in Frankfurt am Main dieses außerordentliche Filmschaffen langfristig dokumentieren und dadurch auch die Forschung vorantreiben. An der Bedeutung des Nachlasses, der zum nationalen Kulturerbe gezählt werden muss, gibt es keinen Zweifel. Die Kulturstiftung der Länder freut sich, dass durch ihre Mithilfe der Ankauf getätigt werden konnte.“

Im neuen Rainer-Werner-Fassbinder-Zentrum, das auf rund 1000 Quadrat-metern im Frühjahr 2019 an der Eschersheimer Landstraße in unmittelbarer Nähe zur Goethe-Universität eröffnen wird, bündelt das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum im Jubiläumsjahr 2019 seine Sammlungen zentral an einem Ort und eröffnet Forscher/innen und Filminteressierten damit einen idealen Zugang zu seinen Beständen. Zu deren Schwerpunkten gehört der Neue Deutsche Film mit dem Archiv des Studiocanal-Verleihs mit dem Filmverlag der Autoren, den Vorlässen der Regisseure Volker Schlöndorff, Peter Fleischmann, Reinhard Hauff, Rudolf Thome, Wolfgang Becker, Romuald Karmakar und Dani Levy sowie die Arbeitsarchive der Filmarchitekten Heidi und Toni Lüdi und der Kostümbildnerin Barbara Baum, dem Nachlass von Regisseur Niklaus Schilling und der Produktionsfirma Visual Film sowie jetzt ganz zentral dem Nachlass von Rainer Werner Fassbinder.

Filmwissenschaftler/innen und Studierenden aus aller Welt bietet sich hier in Zukunft die Möglichkeit, in einem so repräsentativen wie modernen Lesesaal die umfassenden Archivmaterialen und Originalmanuskripte des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums zu studieren und zu erforschen. Dazu gehören Dokumente zu rund 120 Filmschaffenden, von Thea von Harbou über Peter Lorre, Curd Jürgens, Lotte Reiniger, Maria Schell, Liselotte Pulver und Maximilian Schell bis Otto Hunte, Walter Reimann, Hans Poelzig und Oskar Fischinger sowie Archive von Produktionsfirmen wie X Filme, Creative Pool, der CCC von Artur Brauner, der Roxy-Film von Luggi Waldleitner oder der Bioskop Film. Weit mehr als 2,3 Millionen Fotos zu deutschen und internationalen Produktionen ergänzen diesen Bestand.

Die repräsentativen neuen Räume direkt am U-Bahnhof Holzhausenstraße eröffnen interessante neue Perspektiven für das Deutsche Filminstitut & Filmmuseum, das gemeinsam mit dem Bundesarchiv/Filmarchiv und der Stiftung Deutsche Kinemathek die Aufgaben einer zentralen deutschen Kinemathek innehat, mit filmportal.de die zentrale Plattform zum deutschen Film im Internet betreibt und international seit Jahren auch durch seine tourenden Ausstellungen wie Stanley Kubrick (bisher mehr als 1,3 Millionen Besucher weltweit) Furore macht. So findet hier künftig auch der gemeinsam mit der Goethe-Universität ausgerichtete Masterstudiengang eine neue Heimat. Außerdem entfaltet sich für die europaweit renommierte Filmvermittlungsabteilung neuer Gestaltungsspielraum für Screening-programme und andere Bildungsangebote.

Archive und Sammlungen im Deutschen Filmmuseum

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Filmarchiv Filmarchiv
26.000 Filme
6550 im Verleih

BildarchivBildarchiv Bildarchiv Bildarchiv
2,3 Millionen Fotos

Textarchiv Textarchiv
80.000 Publikationen

Gerätearchiv
2800 Objekte aus fünf Jahrhunderten

Plakatarchiv:
42.000 Plakate
zu 20.000 Filmen

Sammlungen und Nachlässe:
Dokumente von mehr als
120 Filmschaffenden
Archive zahlreicher
Filmproduzent/innen und Verleihe

Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu
www.filmfestival-goeast.de | www.lucas-filmfestival.de

41. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans 20. bis 27. September 2018

Je zwei Mitglieder der Film-Jurys 8+, 13+ und der Sektion 16 + | Youngsters diskutierten bei der heutigen Pressevorstellung mit Oberbürgermeister Peter Feldmann und Festivalleiterin Julia Fleißig über ihre Kriterien, nach denen sie für Filme Punkte vergeben. Beispielsweise müsse ein Film sie bewegen, nachdenklich machen, sie von der Sache her packen, gut rüberkommen, von den Schauspielern glaubwürdig gespielt sein und, ob man den Film nachher „mitnehme“. Besonders freuen sich die jungen Juroren auf ihre Zusammenarbeit mit ihrem Jury-Team und die Urteile der Fachleute. © Foto: Diether v. Goddenthow
Je zwei Mitglieder der Film-Jurys 8+, 13+ und der Sektion 16 + | Youngsters diskutierten bei der heutigen Pressevorstellung mit Oberbürgermeister Peter Feldmann und Festivalleiterin Julia Fleißig über ihre Kriterien, nach denen sie für Filme Punkte vergeben. Beispielsweise müsse ein Film sie bewegen, nachdenklich machen, sie von der Sache her packen, gut rüberkommen, von den Schauspielern glaubwürdig gespielt werden und man müsse den Film nachher „mitnehmen“. Besonders freuen sich die jungen Juroren auf ihre Zusammenarbeit mit ihrem Jury-Team und die Urteile der Fachleute. © Foto: Diether v. Goddenthow

Vom 20. bis 27. September  lädt LUCAS #41 in die Kinos nach Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden ein, wo für ein Publikum von vier Jahren bis bis 18plus +++  mehr als 60 Filme aus 32 Ländern gezeigt und von den Jugend-Jurys 8+, 13+ und der Sektion 16 + | Youngsters bewertet werden. Die  Siegerfilme der  Alterskategorien erhalten  am 27. September Preise für den besten Langfilm, Kurzfilm, für eine außergewöhnliche cineastische Leistung und den Lucas Youngsters Award. Dieser wird von den Juroren 16+ in völliger Eigenregie, das heißt ohne Erwachsenen-Moderation, selbst ausgewählt.
Highlight  wird der Familientag LUCAS Digital sein am Festivalsonntag,  23.09., mit einen großen Sonder- und Mitmachprogramm. Speziell für die Filmbranche finden am 21.09. im Museum Angewandte Kunst die internationale Fachtagung „Filmbildung digital?“ sowie  am 25.09. im Filmmuseum die Podiumsdiskussion „Filmfestivals als Orte kultureller Bildung“ statt.

Das Festival im Überblick

„Bei LUCAS findet interkulturelle Begegnung direkt im Kino statt, wo die Kinder und Jugendlichen auf der Leinwand fremde Welten kennenlernen und mit Filmschaffenden aus aller Welt ins Gespräch kommen. Das Filmprogramm spiegelt auf wunderbare Weise die Internationalität von Frankfurt als Heimatstadt des Festivals wider“, stellte der Schirmherr des ältesten deutschen Filmfestivals für junges Publikum, Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann, heraus. „Filmbildung erfahren die Kinder und Jugendlichen bei LUCAS ganz unmittelbar: In verschiedenen Rollen gestalten sie das Festival mit. Eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe liegt vor den jungen Mitgliedern der Jury, die über die Vergabe der LUCAS-Preise mitentscheiden.“

Ellen Harrington ist gespannt auf ihre erste LUCAS-Festivalwoche: „Ich freue mich auf die erste Ausgabe des Festivals, die ich als Direktorin des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums begleite: Vom 20. bis 27. September gehört das Haus vor allem Kindern und Jugendlichen sowie den vielen internationalen Filmemacherinnen und Filmemachern, die wir hier begrüßen. Ganz besonders freue ich mich auf den Familientag LUCAS digital, der zum Experimentieren mit Film und Digitalem einlädt. Die Kinder und Jugendlichen haben hier die Möglichkeit zu entdecken, was hinter den digitalen Anwendungen steckt, die sie tagtäglich nutzen.“

Stellvertretend für alle Juroren die Mitglieder der Jury 13+. Besonders freuen wir uns auf die Zusammenarbeit in der Jury und die Meinung der Experten. © Foto: Diether v. Goddenthow
Stellvertretend für alle Juroren die Mitglieder der Jury 13+. Besonders freuen wir uns auf die Zusammenarbeit in der Jury und die Meinung der Experten. © Foto: Diether v. Goddenthow

Filmprogramm
Das Spektrum der Filme reicht von Spielfilmen über Animationsfilme bis zu Dokumentarfilmen. „LUCAS nimmt die Kinobesucher/innen mit auf eine filmische Weltreise“, verspricht Festivalleiterin Julia Fleißig. „Das Filmprogramm wird dabei den ganz unterschiedlichen Themen, die die verschiedenen Phasen des Erwachsenwerdens bestimmen, gerecht. Ganz besonders freue ich mich über den neuen Wettbewerb 16+ | Youngsters, der Geschichten von jungen Erwachsenen quer über den Globus erzählt.“

Auch Elena Lindenzweig, Referentin für Kommunikation und Marketing der HessenFilm, begrüßt die neue Sektion 16+ | Youngsters, deren Jury sich ausschließlich aus jungen filmaffinen Menschen von 16 bis 18 Jahren zusammensetzt: „Mit der neuen Youngsters-Jury gelingt es LUCAS, Nachwuchsjuror/innen gezielt zu fördern. Dabei dient das Festival dem europäischen Filmnachwuchs als Plattform zur Vernetzung“.

In den drei Sektionen 8+, 13+ und 16+ | Youngsters konkurrieren insgesamt 21 Langfilme und 21 Kurzfilme, die in vier Programmen zusammengefasst sind, um die LUCAS-Preise. Alle Kurzfilme sind erstmals im deutschen Kino zu sehen. Unter den Langfilmen sind sechs als Deutschlandpremiere, zwei in jeder Sektion, zu sehen: Darunter EJNAK عینک (Die Brille, IR 2017) am Mittwoch und Donnerstag, 26. und 27. September, im CineStar Metropolis. Reza Aghaei erzählt von den vielen interessanten Begegnungen der Geschwister Saeed und Sarah, die sich auf den Weg durch die Stadt machen, um die Brille der Oma zu reparieren. Die brasilianische Produktion TITO E OS PÁSSAROS (Tito und die Vögel, BR 2018, R: Gustavo Steinberg, Gabriel Bitar, André Catoto Dias) läuft am Samstag, 22. September, um 11 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums und am Montag, 24. September, um 8:30 Uhr im CineStar Metropolis. Der Animationsfilm behandelt das Thema Angst auf sehr fantasievolle Weise: Als eine Seuche ausbricht, die nur Menschen befällt, die vor etwas Angst haben, sucht Tito mit seinen Freunden nach seinem Vater, einem Vogelforscher. Auf diese Weise erhoffen sich die Kinder, das Gegenmittel zu finden. Einer der Regisseure, André Catoto Dias, steht den Kindern und Jugendlichen im Filmgespräch Rede und Antwort.

In der Sektion 13+ wird ebenfalls eine brasilianische Produktion, FERRUGEM (Rost, BR 2018, R: Aly Muritiba), präsentiert. Zu sehen ist das kritische Porträt einer Jugend im digitalen Zeitalter am Freitag, 21. September, um 16 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums sowie am Dienstag, 25. September, um 11 Uhr im CineStar Metropolis. An beiden Terminen ist der Regisseur zur Präsentation der deutschen Premiere anwesend. Auch zur Deutschlandpremiere von HOM (Zuhause, KR 2017) kommt der Regisseur Jong-woo Kim nach Frankfurt ins Deutsche Filminstitut & Filmmuseum, um sich mit dem Publikum über sein Werk auszutauschen. HOM ist am Sonntag, 23. September, um 12 Uhr im Cinema am Roßmarkt, und am Dienstag, 25. September, im Kino des Deutschen Filmmuseums zu sehen. Der Film richtet den Blick auf die fremde Familiensituation der Halbbrüder Jun-ho und Sung-ho, nachdem ihre Mutter ins Koma fällt.

Impressionen vor dem Kinosaal im UG des Filmmuseums. © Foto: Diether v. Goddenthow
Impressionen vor dem Kinosaal im UG des Filmmuseums. © Foto: Diether v. Goddenthow

Preise
Bei LUCAS sind in diesem Jahr neun Preise zu gewinnen. Die Jurys der Sektionen 8+ und 13+ setzen sich paritätisch aus jungen Filmfans und Branchenprofis zusammen. Gemeinsam vergeben sie jeweils den Preis für den besten Langfilm (5.000 Euro) und den Preis für den besten Kurzfilm (2.000 Euro). Sechs Jugendliche aus Polen, Finnland und Deutschland entscheiden in ihrer Sektion 16+ | Youngsters über die Vergabe des LUCAS Youngsters Awards. Die Festivalbesucher/innen stimmen unter allen Langfilmen über den undotierten Publikumspreis ab. Zu Gast ist außerdem eine Jury der ECFA (European Children’s Film Association). Zusätzlich verleiht Cinema without Borders in diesem Jahr erstmals den Bridging the Borders Award an einen Langfilm, der sich besonders für interkulturellen Austausch engagiert.

Minis / Young European Cinephiles / Klassiker
Auch abseits der Filmwettbewerbe bietet LUCAS den Festivalbesucher/innen ein Filmprogramm, das für alle von vier Jahren bis 18plus etwas bietet. Seine jüngsten Kinogäste im Vorschulalter möchte LUCAS in den zwei interaktiven Minis-Programmen: EINE STADT ENTSTEHT IM KINO und SILHOUETTENFILM für Kino begeistern. Kindern von vier Jahren an will LUCAS die Phantasie anregende erste Kinoerfahrungen bieten. Dieses Jahr dreht sich bei den Minis alles um das filmische Zusammenspiel von Licht und Schatten.

Die Young European Cinephiles, vier filmliebende Jugendliche aus Griechenland und Deutschland, kuratierten ihre eigene Filmreihe zum Thema virtuelle Realitäten, die sie an drei Abenden, vom 20. bis 22. September jeweils um 20:30 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums, präsentieren. Am Donnerstag geht es los mit TRANSCENDENCE (US 2015, R: Wally Pfister), am Freitag läuft READY PLAYER ONE (US 2018, R: Steven Spielberg) und am Samstag schließen die Young European Cinephiles ab mit THE THIRTEENTH FLOOR (The 13th Floor – Bist du, was du denkst?, US 1999, R: Josef Rusnak).

Mit den Klassikern reist LUCAS zurück in die 1980er Jahre und lädt junge und erwachsene Kinogäste ein, die folgenden Klassiker aus der Kinder- und Jugendfilmgeschichte (wieder) zu entdecken: STAND BY ME (US 1986, R: Rob Reiner), THE GOONIES (Die Goonies, US 1985, R: Richard Donner) und E.T. THE EXTRA-TERRESTRIAL (E. T. – Der Außerirdische, US 1982, R: Steven Spielberg). Außerdem präsentiert das FILMmobil MOREN TANZT (DE 1903, R: Julius Neubronner), DANSE DU FEU (FR 1899, R: Georges Méliès) und weitere Filme, die Jugendliche vertont haben.

Partizipation heißt bei LUCAS Mitmischen!

Bereits während des Museumsuferfestes Ende August gab es im LUCAS-Zelt Infos über die vielfältigen Mitmachangebote während der Festivalwoche. © Foto: Diether v. Goddenthow
Bereits während des Museumsuferfestes Ende August gab es im LUCAS-Zelt Infos über die vielfältigen Mitmachangebote während der Festivalwoche. © Foto: Diether v. Goddenthow

LUCAS lädt vor allem zum Filmeschauen ein – und zum Mitmachen. LUCAS vertritt die Ansicht: Filmbildung kann nur dann richtig ansetzen, wenn eine intensive Auseinandersetzung mit dem Werk auf das Screening folgt. So bietet das Festival den Besucher/innen nach jeder Vorführung ein Filmgespräch direkt im Kino, oftmals auch mit Filmschaffenden. Gruppen, die sich noch einmal umfassend mit dem Gesehenen auseinandersetzen wollen, können kostenfreie Leinwandgespräche buchen. Filmpädagog/innen und Filmemacher/innen sprechen mit den Teilnehmer/innen über deren Eindrücke sowie die Filmästhetik des Werks. Darüber hinaus haben Kinder und Jugendliche verschiedene Möglichkeiten, das Festival zu gestalten. Als Festivalreporter/innen, Filmkritiker/innen, Programmkurator/innen, Moderator/innen oder als Mitglied der Jury machen sie sich LUCAS zu eigen. Neu auf der Agenda ist dieses Jahr das Projekt „LUCAS dokt“, in dem Jugendlich eine Festivaldokumentation produzieren.

Auf der Lucas-Site erfahren Sie alle weiteren Infos sowie das Programm und alle Veranstaltungsorte im Detail!

 

Land Hessen fördert Kinofilm „Crescendo“ mit 350.000 Euro Setbesuch in Wiesbaden mit Peter Simonischek, Daniel Donskoy und Bibiana Beglau

Land Hessen fördert Kinofilm „Crescendo“ mit 350.000 Euro
Setbesuch in Wiesbaden mit Peter Simonischek, Daniel Donskoy und Bibiana Beglau

Wiesbaden. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat heute die Dreharbeiten zum Kinofilm „Crescendo“ im RheinMain CongressCenter in Wiesbaden besucht. Die Hallen sind neben der Goethe-Universität und dem Flughafen in Frankfurt sowie dem Theater Rüsselsheim Drehorte in Hessen für das Drama um ein israelisch-palästinensisches Jugendorchester. Weitere Schauplätze sind in Südtirol und Israel.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Dass gleich mehrere hessische Städte für diesen Film als Drehorte ausgewählt wurden, zeigt, welche Vielfalt an Locations Hessen zu bieten hat. Das ist eine tolle Imagewerbung für unser Bundesland.“

Das Projekt, das von Dr. Alice Brauner produziert wird und in dem Dror Zahavi Regie führt, wird unter anderem von HessenFilm und Medien mit 350.000 Euro gefördert. In der Hauptrolle ist Peter Simonischek, bekannt aus „Toni Erdmann“, als Dirigent zu sehen. Es ist damit das dritte Engagement des Österreichers in Zusammenarbeit mit HessenFilm, nach den Filmen „Die Welt der Wunderlichs“ und „Nur Gott kann mich richten“. Daniel Donskoy gibt in der jugendlichen Hauptrolle sein Kinodebüt. Außerdem stehen Bibiana Beglau, Sabrina Amali und Götz Otto vor der Kamera in der Produktion von CCC Filmkunst.

Der Film hat neben den Drehorten noch einen weiteren hessischen Bezug: Die Neue Philharmonie Frankfurt übernimmt den Part des Jugendorchesters in dem Film. „Wir fördern als Land Hessen nicht nur regelmäßig Filmproduktionen, sondern auch den musikalischen Nachwuchs. Mit einem Kinofilm bekommt die Neue Philharmonie Frankfurt noch einmal eine ganze andere Plattform geboten, um ihr Talent zu zeigen“, freut sich Kunst- und Kulturminister Boris Rhein über die Auswahl des Ensembles.

Zum Film: Im Rahmen von Friedensverhandlungen zwischen Diplomaten aus Israel und Palästina soll in Südtirol ein Konzert eines Jugendorchesters junger Palästinenser und Israelis unter massiven Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Die Jugendlichen wollen die Friedensbemühungen, die in ihrem Mikrokosmos bereits gefruchtet haben, nicht aufgeben und sehen nach und nach im gemeinsamen Zueinanderfinden und Musizieren einen ersten Weg zur Überbrückung von Hass, Intoleranz und Terror. Hat die Musik die Kraft, trotz der vielen Herausforderungen und Hindernisse Brücken zwischen den jungen Menschen verschiedener Religionen und verhasster Nationalitäten zu bauen?

Im Jahr 2017 standen den Filmschaffenden und hessischen Filminstitutionen zehn Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung, wovon fünf Millionen Euro aus dem Etat des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst kamen, vier Millionen Euro aus Garantiemitteln aus dem Finanzministerium sowie 750.000 Euro vom Hessischen Rundfunk und 250.000 Euro vom ZDF. In 2018 wurde die Förderung auf 11,5 Millionen Euro aufgestockt. Gefördert werden unter anderem Filmproduktionen, Kinos sowie Festivals.

WERKSCHAU STANLEY KUBRICK – vom 1. bis 29. August 2018 im Filmmuseum Frankfurt

 © Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

WERKSCHAU STANLEY KUBRICK
Filmreihe zum Kultregisseur von Mittwoch, 1., bis Mittwoch, 29. August, im Kino des Deutschen Filmmuseums

Er war einer der ganz Großen des internationalen Kinos: Stanley Kubrick (1928-1999) begeisterte Zuschauer/innen weltweit mit seinen Meisterwerken unterschiedlicher Genres. Das Deutsche Filmmuseum bekam 2003 Zugang zu Kubricks umfangreichem Archiv und kuratierte die bislang erste und einzige Ausstellung über das Werk des Ausnahme-Regisseurs, die seither durch die Welt tourt.

Anlässlich der aktuellen Sonderausstellung zu 2001: A SPACE ODYSSEY präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums nun eine Werkschau, bei der, mit Ausnahme der bereits im Begleitprogramm gezeigten ersten beiden Langfilme sowie des derzeit für Kinovorführungen gesperrten DR. STRANGELOVE, noch einmal alle Spielfilme von Stanley Kubrick zu sehen sind. Ein besonderer Höhepunkt ist dabei die Vorführung der beim Filmfestival in Cannes vorgestellten neuen 70mm- Kopie von 2001: A SPACE ODYSSEY, die nun erstmals in Frankfurt zu sehen ist.

Alle Filme der Werkschau sind in ihren analogen Originalfassungen in gut bis sehr gut erhaltenen Kopien zu sehen – eine inzwischen seltene Gelegenheit, Kubricks Filme in dieser Form noch einmal oder zum ersten Mal auf der Kinoleinwand zu entdecken.

Ausführliche Filmbeschreibungen unter: http://bit.ly/dfm-kubrick-werkschau

Termine:

Mittwoch, 1. August, 20:30 Uhr und Freitag, 3.August, 18 Uhr
THE KILLING Die Rechnung ging nicht auf (US 1956. R: Stanley Kubrick)

Samstag, 4. August, 20:30 Uhr
PATHS OF GLORY Wege zum Ruhm (US 1957. R: Stanley Kubrick)

Sonntag, 5. August, 19:30 Uhr und Sonntag, 12. August, 17 Uhr
SPARTACUS (US 1960. R: Stanley Kubrick)

Mittwoch, 8. August, 20:30 Uhr und Freitag, 10. August, 17:30 Uhr
LOLITA (GB/US 1962. R: Stanley Kubrick)

Donnerstag, 9.August, 20:15 Uhr mit Vortrag (Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr) und Samstag, 11.August, 20:15 Uhr
FULL METAL JACKET (GB/US 1987. R: Stanley Kubrick)

Mittwoch, 15. August, 20 Uhr und Sonntag, 19. August, 17 Uhr
BARRY LYNDON (GB 1975. R: Stanley Kubrick)

Donnerstag, 16. August, 20:30 Uhr, Freitag, 17. August, 20:30 Uhr, und Samstag, 18. August, 17:30 Uhr
2001: A SPACE ODYSSEY 2001: Odyssee im Weltraum (GB/US 1968. R: Stanley Kubrick)

Freitag, 24.August, 18 Uhr und Samstag, 25. August (Museumsuferfest), 20 Uhr
A CLOCKWORK ORANGE Uhrwerk Orange (GB 1971. R: Stanley Kubrick)

Sonntag, 26.August (Museumsuferfest), 17:30 Uhr und Freitag, 31. August, 17:30 Uhr
EYES WIDE SHUT (GB 1999. R: Stanley Kubrick)

Mittwoch, 29. August, 20:30 Uhr
THE SHINING Shining (GB/US 1980. R: Stanley Kubrick)

www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu
www.filmfestival-goeast.de | www.lucas-filmfestival.de

Sonderausstellung:
Kubricks 2001. 50 Jahre A SPACE ODYSSEY
21. März bis 23. September 2018
2001.deutsches-filmmuseum.de

Land Hessen fördert Festivals und Filmreihen mit rund 118.000 Euro

Wiesbaden. Kunst- und Kulturminister Boris Rhein hat heute bekannt gegeben, dass das Land Hessen in der ersten Abspiel-Förderrunde des Jahres fünf Festivals, acht Filmreihen sowie zwei Veranstaltungen mit rund 118.000 Euro fördert. Dies ist das Ergebnis intensiver Beratungen der aus Fachleuten zusammengesetzten Jury unter der Leitung des Geschäftsführers der HessenFilm und Medien GmbH, Hans Joachim Mendig.

 © Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Die hessische Kino- und Festivalkultur bereichert die Kulturlandschaft in Hessen. Wir wollen die Institutionen des Films in Hessen halten und fördern. Mit der Förderung in Höhe von 118.000 Euro können wir die Festivals in ihrer Bandbreite erhalten und stärken. Die Hessische Landesregierung ist stolz auf die vielfältige, bunte Festivallandschaft in Hessen, die in Deutschland in diesem Umfang einmalig ist.“

Unter den Festivals sind beispielsweise der mit 24.000 Euro geförderte „kinoSommer Hessen“. Die Reihe funktioniert hessische Ausflugsziele zu Kinos um und zeigt große Filmkunst vor historisch und architektonisch reizvollen Kulissen. 20.000 Euro gehen an die 18. Ausgabe des Türkischen Filmfestivals in Frankfurt, einen Botschafter der türkischen Filmkultur, der die Nationen miteinander verbindet. Auch das „QUEER Filmfest Weiterstadt“ profitiert von der Förderung: Das Land Hessen gibt 4.500 Euro für das bunte Film-Event, das traditionelle Denk- und Sehgewohnheiten hinterfragt. Das „WMK – Wir machen Kino“, gefördert mit 5.500 Euro, konzentriert sich hingegen auf Filmvorführungen für Kinder und Jugendliche. In der Jury unter Vorsitz von Hans Joachim Mendig (Geschäftsführer HessenFilm und Medien) entschieden Maike Mia Höhne, Iris Praefke und Christiane Schleindl.

„Die Bandbreite der geförderten Reihen und Festivals zeigt, welch abwechslungsreiche Filmlandschaft wir in Hessen zu bieten haben. Und das ist auch das Ziel unserer Förderung: mehr Menschen, vor allem Jugendliche, für den kulturell anspruchsvollen Film zu gewinnen. Dabei arbeiten wir Hand in Hand mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort. Denn ohne ihre tatkräftige Unterstützung wären solche Festivals kaum zu realisieren“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein abschließend.

Die Förderentscheidungen im Überblick:

Reihen und Veranstaltungen

365 Tage Dokumentarfilm – Das Kasseler Dokfest das ganze Jahr präsent
Antragsteller/in: Filmladen Kassel e.V.
Fördersumme: 5.000 Euro
Ort: Kassel

Días de Cine Filmfest
Antragsteller/in: Café Azul e.V.
Fördersumme: 4.000 Euro
Ort: Frankfurt

Hessen Film Tour 2018
Antragsteller/in: Film- und Kinobüro Hessen e.V.
Fördersumme: 9.500 Euro
Ort: Frankfurt

kinoSommer Hessen 2018
Antragsteller/in: Film- und Kinobüro Hessen e.V.
Fördersumme: 24.000 Euro
Ort: Frankfurt

Kurz und hessisch 2018
Antragsteller/in: Film- und Kinobüro Hessen e.V.
Fördersumme: 7.600 Euro
Ort: Frankfurt

Mobiles Kino Hanau – Kino-Highlights on Tour
Antragsteller/in: Cine-Max GmbH
Fördersumme: 15.000 Euro
Ort: Hanau

Open Air Kino Ginsheim-Gustavsburg
Antragsteller/in: Stadt Ginsheim-Gustavsburg
Fördersumme: 1.280 Euro
Ort: Ginsheim-Gustavsburg

Randfilm-Nights
Antragsteller/in: Randfilm e.V. Kassel
Fördersumme: 5.000 Euro
Ort: Kassel

WMK – Wir machen Kino: Filmfest für Kinder und Jugendliche
Antragsteller/in: Capitol Kino Witzenhausen
Fördersumme: 5.500 Euro
Ort: Witzenhausen

Wochenende des Stummfilms
Antragsteller/in: Filmlanden Kassel e.V.
Fördersumme: 6.000 Euro
Ort: Kassel

Festivals

8. Türkisches Filmfestival
Antragsteller/in: Transfer zwischen den Kulturen e.V.
Fördersumme: 20.000 Euro
Ort: Frankfurt

22. QUEER Filmfest Weiterstadt
Antragsteller/in: Kommunales Kino
Fördersumme: 10.000 Euro
Ort: Weiterstadt

3. Kurzfilmfestival
Antragsteller/in: Stadt Ginsheim-Gustavsburg
Fördersumme: 1.210 Euro
Ort: Ginsheim-Gustavsburg

Hungry Eyes Festival
Antragsteller/in: Kunstrasen Gießen e.V.
Fördersumme: 2.000 Euro
Ort: Gießen

Randfilmfest 2018
Antragsteller/in: Randfilm e.V. Kassel
Fördersumme: 7.000 Euro
Ort: Kassel

Vier neue Folgen „Ein Fall für zwei“ in Arbeit – Besuch bei Antoine Monot, Jr. und Wanja Mues am Hausboot

Leo Oswald (Wanja Mues, l.) und Benni Hornberg (Antoine Monot, Jr., r.) auf ihrem Hausboot. © Foto: Diether v. Goddenthow
Leo Oswald (Wanja Mues, l.) und Benni Hornberg (Antoine Monot, Jr., r.) auf ihrem Hausboot. © Foto: Diether v. Goddenthow

Seit Mitte März 2018 laufen in Frankfurt die Dreharbeiten für vier neue Folgen der ZDF-Krimireihe „Ein Fall für zwei“. Antoine Monot, Jr. (Rechtsanwalt Benni Hornberg) und Wanja Mues (Detektiv Leo Oswald) stehen wieder als unkonventionelles Anwalt-Detektiv-Duo vor der Kamera, wobei eine bei den Zuschauern besonders beliebte Location das Hausboot von Detektiv Leo ist. Journalisten hatten gestern die Gelegenheit zu einen Besuch bei den beiden auf ihrer „Mini-Arche“ am Frankfurter Mainufer.

Detektiv  Oswald entspannt schon beim Jonglieren mit Äpfeln. © Foto: Diether v. Goddenthow
Detektiv Oswald entspannt auch schon mal beim Jonglieren mit Äpfeln. © Foto: Diether v. Goddenthow

Hier werden nicht nur knifflige Fälle zu Ende gebracht, sondern auch so manches Schöppche Äppelwoi.
Neben den beiden Hauptdarstellern ist auch Bettina Zimmermann erneut in der Rolle der ebenso charmanten wie toughen Staatsanwältin Claudia Strauss mit dabei. Regie führt Thomas Nennstiel nach den Drehbüchern von Jan Ricken und Roderick Warich (Folgen 1, 3 und 4) und Rainer Ewerrien (Folge 2).

In der ersten Folge mit dem Arbeitstitel „Frankfurter Applaus“ bittet eine ältere Dame (Lisa Kreuzer) Benni Hornberg (Antoine Monot, Jr.) ihren drogenabhängigen Sohn Peter Eckert (Constantin von Jascheroff) zu vertreten. Ihm wird zur Last gelegt, seinen Freund Sebastian Kürzer (Yung Ngo) ermordet zu haben. Die beiden waren zuletzt in einen öffentlichen Streit verwickelt.

In der zweiten Episode mit dem Arbeitstitel „Zum goldenen Apfel“ soll Benni Daniel Krause (Christoph Letkowski), den Betreiber einer etablierten Sachsenhausener Apfelwirtschaft, vertreten. Krause wird beschuldigt, seinen Cousin Ulrich Wickenhöfer (Werner Wölbern) mit einem Apfelwein-Bembel erschlagen zu haben.

Noch bis 13. Juni 2018 werden zwei weitere Folgen der Krimireihe mit den Arbeitstiteln „Tod eines Piloten“ und „Crash“ gedreht.

„Ein Fall für zwei“ wird von der ODEON TV, Wiesbaden (Produzent: Markus Mende, Producer: Frank Himmel) im Auftrag des ZDF hergestellt. Matthias Pfeifer und Dagmar Ungureit sind die verantwortlichen ZDF-Redakteure. Die vier Folgen werden voraussichtlich im Herbst 2018 gezeigt.

Am Hausboot-Set beim Krimi-Dreh "Ein Fall für zwei". © Foto: Diether v. Goddenthow
Am Hausboot-Set beim Krimi-Dreh „Ein Fall für zwei“. © Foto: Diether v. Goddenthow

LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans 41. Ausgabe vom 20. bis 27. September in Frankfurt, Wiesbaden und Offenbach

Junge Juror/innen der Sektion 8+ und 13+ für LUCAS - Internationales Festival für junge Filmfans.  © DFI
Junge Juror/innen der Sektion 8+ und 13+ für LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans. © DFI

Junge Juror/innen der Sektion 8+ und 13+ stehen fest

Eine Woche lang jeden Morgen ins Kino statt in die Schule? Für die sechs neuen Jurymitglieder von LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans wird das vom 20. bis 27. September Wirklichkeit. Dann geht das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival, das aktuelles internationales Filmschaffen für ein junges Publikum von vier Jahren an bis 18plus präsentiert, in Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden über die Bühne. Die Filmliebhaber/innen im Alter von zehn bis 17 Jahren werden eine Woche lang den ganzen Tag Filme schauen und befinden am Ende zusammen mit den erwachsenen Jury-Kolleg/innen aus der Filmbranche in den Alterssektionen 8+ und 13+ über die besten Filme. Eine durchaus anspruchsvolle, mit vielen Diskussionen verbundene Aufgabe.

Die zwölfjährige Constanze Groß und der ein Jahr jüngere Jakob Weiß sind der Meinung, dass Filme Menschen dabei helfen können, mit bestimmten Situationen im Leben umzugehen. Der älteste der Truppe, Joshua Kiefer (17), fügt hinzu: „Von Filmen kann man lernen, auch mal die Probleme des Alltags zu vergessen und zu erkennen, dass sie nicht so wichtig sind, wie sie manchmal scheinen.“ Filme ermunterten dazu, ergänzt der 14-jährige Paul Riedel, „dass man seiner Kreativität freien Lauf lässt“ und „dass man auch mal kitschig und übertrieben sein und träumen darf“, so die 15-jährige Elisabeth Felgenhauer. Schließlich sei „das Leben doch sonst schon ernst genug.“

Elena Koschwitz (10) aus Frankfurt freut sich vor allem auf die Zusammenarbeit mit den anderen Jury-Kindern. Ihren Jury-Kollegen Jakob interessiert insbesondere, wie die erwachsenen Profis die Filme kommentieren. Am liebsten geht Jakob mit seinen Freunden ins Kino, „weil mich interessiert, was sie von dem Film halten. Kinder in meinem Alter haben andere Ansichten als Erwachsene.“ Elisabeths Lieblingsfilm ist SINGIN‘ IN THE RAIN (US, 1952, R: Gene Kelly, Stanley Donen). Was einen guten Film auszeichnet? „Für mich muss alles zusammenpassen. Im Endeffekt ist ein Film ein Gesamtkunstwerk.“ Für Paul, der bei Aschaffenburg lebt, sind es die guten Filme, die nachhaltig im Kopf bleiben. Auf die Frage, warum er Teil der Jury werden wollte, antwortet er: „Weil ich auch Filme abseits des Mainstreams kennenlernen möchte.“

LUCAS zeichnet sich jedoch nicht allein durch das qualitativ hochwertige Filmprogramm aus. Das Ziel von LUCAS ist es, jungen Menschen internationale filmische Werke näher zu bringen und die Begegnung mit der Filmkunst und den Kreativen, die dahinter stehen zu fördern. Das funktioniert am besten, wenn die Kinder und Jugendlichen Film nicht nur als Kinobesucher/innen wahrnehmen, sondern ins Festivalgeschehen einbezogen werden. Unter dem Label Mitmischen! sind Nachwuchscineast/innen dazu eingeladen, aktiv am Festival teilzuhaben. Mit am meisten freuen sich die jungen Juror/innen darauf, im Austausch mit den internationalen Filmschaffenden hinter die Kulissen eines Filmdrehs zu blicken, von ihren Erfahrungen zu hören und ihre eigenen Wahrnehmungen mitzuteilen. Elena und Paul würden gerne selbst einmal einen Film produzieren. Elena gefallen die Filme der HARRY POTTER Reihe besonders gut (US/GB, 2001-2011, R: Chris Columbus, Alfonso Cuarón, Mike Newell, David Yates). Wenn sie selbst mal als Regisseurin aktiv wird, würde sie wohl einen Action-Film drehen, sagt sie.

Die Erfahrung, dass Kino außerhalb von Deutschland ganz anders sein kann, hat Joshua in Malta gemacht. Als er sich WONDER WOMAN (US, 2017, R: Patty Jenkins) ansah, wurde der Film plötzlich in der Mitte gestoppt, nur damit sich die Kinobesucher/innen frisches Popcorn holen konnten. „Als der Typ am Schalter unsere verständnislosen Blicke sah, erklärte er uns: ‚It’s like a tradition here.'“ Die Vorfreude der Jurymitglieder darauf, eine Woche im Kino in Filmwelten abzutauchen, ist groß. „Wenn ich im Kino bin, kann ich mich ganz auf den Film einlassen und ich werde nicht durch mein Handy oder Hausaufgaben abgelenkt“, sagt Elisabeth. Als Bonus nennt sie die Tatsache, eine Woche schulfrei zu haben.

Interessierte, die gerne bei LUCAS mitmachen möchten, können beim aktuellen Festival noch als Moderator/in, Filmkritiker/in oder Festivalreporter/in mitmischen und mitgestalten.

Weitere Informationen: lucas-filmfestival.de

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu
www.filmfestival-goeast.de | www.lucas-filmfestival.de

Sonderausstellung:
Kubricks 2001. 50 Jahre A SPACE ODYSSEY
März bis 23. September 2018
2001.deutsches-filmmuseum.de

goEast 2018: Goldene Lilie für „November“ – Estland, Ungarn und Serbien für Filme ausgezeichnet

goEast 2018 ging am 24.April mit der feierlichen Preisverleihung in der Caligari Filmbühne in Wiesbaden heiter zu Ende. Auf dem Abschlussfoto sind alle am mittel- und osteuropäischen Filmfestival Beteiligten versammelt.© Foto: Diether v. Goddenthow
goEast 2018 ging am 24.April mit der feierlichen Preisverleihung in der Caligari Filmbühne in Wiesbaden heiter zu Ende. Auf dem Abschlussfoto sind alle am mittel- und osteuropäischen Filmfestival Beteiligten versammelt.© Foto: Diether v. Goddenthow

goEast 2018: Die  Goldene Lilie, der mit 10 000 Euro dotierte Hauptpreis für den besten Film, geht an NOVEMBER. Für die beste Regie wurde der Film A WOMAN CAPTURED mit dem Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden in Höhe von 7.500 Euro ausgezeichnet.

Bevor gestern Abend mit dem Reigen der offiziellen feierlichen Preisverleihung in der Wiesbadener Caligari FilmBühne  die 18. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films erfolgreich zu Ende ging, bewies das goEast-Team nochmals seine geballte Kreativität mit dem „Golden-Stefan“.

Weil Managementleiter Stefan Adrian immer im Hintergrund bleibt, zwang ihn das goEast-Team mit dem Gag-Preis "Goldener Stefan" auf die Bühne.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Weil Managementleiter Stefan Adrian immer im Hintergrund bleibt, zwang ihn das goEast-Team mit dem Gag-Preis „Goldener Stefan“ auf die Bühne. © Foto: Diether v. Goddenthow

Diesen Dankeschön-Preis erhielt der Management- und Organisationsleiter vom goEast-Team zu seinem „10jährigen“ für unermüdliches, selbstloses Engagement.
Dieser  Gag war das absolute Stimmungs-Sahnehäubchen nach einer Woche Kino, Virtual Reality, vielen Vorträgen, Diskussionen, Ausstellungen und Workshops mit 102 Filmen und über 200 Gästen der internationalen Filmbranche. Insgesamt wurden die Sieger der  Wettbewerbe mit Preisen im Gesamtwert von 30.000 Euro geehrt:

Hauptpreis „Die Goldene Lilie“

Ein Liebesmärchen voller archaischer, fantastischer Bilder mit Werwolf-Flair und Zaubergestalten vor dem Dorfhintergrund im feudalistischen Estland voller Umbrüche und Existenzängste, verzaubert Rainer Sarnets  „November“ mit künstlerischen Vision und hintergründigem Humor.
Ein Liebesmärchen voller archaischer, fantastischer Bilder mit Werwolf-Flair und Zaubergestalten vor dem Dorfhintergrund im feudalistischen Estland des 19. Jh. voller Umbrüche und Existenzängste, verzaubert Rainer Sarnets „November“ mit künstlerischen Vision und hintergründigem Humor.

Die Goldene Lilie, der Preis für den Besten Film, ging an NOVEMBER (Estland, Niederlande, Polen 2017, Regie: Rainer Sarnet; Produktion: Katrin Kissa).

Per Video zugeschaltet: Produzentin Katrin Kissa.
Per Video zugeschaltet: Produzentin Katrin Kissa.

Die fünfköpfige Jury unter Vorsitz von Ildikó Enyedi begründete die Entscheidung mit der außergewöhnlichen, herausragenden Umsetzung durch den Regisseur und dem Mut der Produzentin, für diese Vision zu kämpfen. „Für die kraftvolle Vision, die wahre Poesie, den freien Humor und den Glauben des gesamten Teams geht der Preis für den Besten Film an NOVEMBER“, so die Jury. Rainer Sarnets düsteres Folklore-Märchen in kontrastreichem Schwarz-Weiß erhält ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.

Bernadett Tuza-Ritter gewann mit EINE GEFANGENE FRAU (A WOMAN CAPTURED, Ungarn, Deutschland 2017) den mit 7.500 dotierten Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie. Die Jury hob insbesondere die Genauigkeit und Weisheit der Auswahl für den besten Ausdruck hervor. „Nicht nur für den Film, sondern auch für die zärtliche und geduldige Art und Weise, wie sich die Regisseurin dem Leben der Protagonistin nähert und für die Tapferkeit ihres minimalistischen Ansatzes vergibt den Preis an Bernadett Tuza-Ritter.“

Heleen Gerritsen leitete als Nachfolgerin von Gabi Babic ihr erstes GoEast-Festival souverän.© Foto: Diether v. Goddenthow
Heleen Gerritsen leitete als Nachfolgerin von Gabi Babic ihr erstes GoEast-Festival souverän.© Foto: Diether v. Goddenthow

Festivalleiterin Heleen Gerritsen betont: „Ich bin begeistert vom treuen goEast-Stammpublikum, das sich mit großer Leidenschaft im Kino traf, an Filmgesprächen teilnahm und sich inhaltlichen Neuerungen wie Virtual Reality sehr aufgeschlossen zeigte. Als neue Leiterin fühlt man sich da gleich wie zu Hause. Allabendlich trafen sich Star-Regisseurinnen und Regisseure, Nachwuchsfilmschaffende, Dokumentarfilmemacherinnen und Dokumentarfilmemacher, Animationskünstlerinnen und Animationskünstler, VR-Künsterinnen und VR-Künstler und Festivalgäste aus den verschiedensten Ländern im Festivalzentrum und mit Wodka bis tief in der Nacht geredet und gefeiert. goEast ist wirklich ein Festival der Begegnungen!“

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Der Film DIE ANDERE SEITE VON ALLEM (THE OTHER SIDE OF EVERYTHING, Serbien, Frankreich, Katar 2017, Regie: Mila Turajlić) über die Proteste, die zum Sturz von Slobodan Milošević führten, wurde mit dem Preis des Auswärtigen Amtes für Kulturelle Vielfalt (4.000 EUR) ausgezeichnet. Er zeige laut Jurybegründung eine zutiefst persönliche Geschichte: „Der Film gibt einen einzigartigen Einblick in das Leben einer starken Frau, die gegen den Strom schwimmt. Er macht auf die Fragilität und Verwundbarkeit der Demokratie aufmerksam“, so die Jury.

Die Jury würdigte mit einer lobenden Erwähnung zudem REZO (Russland 2017) von Regisseur Levan Gabriadze für „die herzerwärmende Familiengeschichte zwischen den Wellen der Geschichte des 20. Jahrhunderts – erzählt mit Humor und Menschlichkeit.“ Die Form des Films passe hervorragend zum Thema.

Der Preis der Internationalen Filmkritik FIPRESCI ging an DIE EISSCHWIMMERIN (BÁBA Z LEDU, Tschechische Republik, Slowakische Republik, Frankreich 2017, Regie: Bohdan Sláma) in der Kategorie Spielfilm. Eine Witwe mittleren Alters bricht aus den Zwängen erstickender Konventionen aus und genießt die Freuden ihres neuen Lebensstils. „Die urkomische Inszenierung findet ihren Widerhall im Absurden und sorgt für überraschende Wendungen. Die Sozialsatire besteche mit seiner Vitalität, so die Jury.
In der Kategorie Dokumentarfilm hat EINE GEFANGENE FRAU (A WOMAN CAPTURED, Ungarn, Deutschland 2017, Regie: Bernadett Tuza-Ritter) den Preis der FIPRESCI gewonnen. Der Film über die Ausbeutung einer unbezahlten Bediensteten in einer modernen Familie sei das markante Porträt einer tapfer für ihre Freiheit kämpfenden Frau. Wir haben uns wegen der Kohärenz ihres Standpunkts, ihrer künstlerischen Strenge und ihrer sozialen Wirkung für die deutsch-ungarische Produktion entschieden.

Das Künstler-Duo Denis Semenov und Natalia Severina gewann den von der BHF BANK Stiftung ausgelobten Virtual-Reality-Wettbewerb Open Frame Award für ihr Werk NOMINAL EMPIRE (Russland 2018). Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. In der Jurybegründung heißt es: „Die einfallsreiche Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte wird konsequent in ausdrucksstarke Bilderwelten übersetzt. Der Zuschauer hat die Möglichkeit, ästhetische Erfahrungen in einer postmodernen Welt zu sammeln und sich frei in dem dystopischen Gedankenspiel der Macher zu bewegen.“ Mit dem ersten Platz werde die außergewöhnliche konzeptionelle und technische Leistung dieses Künstlerpaares gewürdigt.
Eine lobende Erwähnung erhielt HIER UND DORT (Weißrussland 2017) von Kiryll Halitsky. Der drohende Sieg des Alltags über das kreative Schaffen eines Autors werde hervorragend umgesetzt.

Das Projekt RETURN MY HANDS von Konstantin Selin erhielt den vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain ausgelobten goEast Development Award (3.500 EUR) für das beste Pitching beim East-West Talent Lab. Der Protagonist von RETURN MY HANDS nutze seine Fähigkeiten als Spezialist für Finger- und Gliedmaßenchirurgie, um Zuschauer für sein Filmemachen zu gewinnen. „Zwei gegensätzliche Welten: Mikrochirurgie und Filmemachen – Konstantin Selins Blick auf das russische Gesundheitssystem ist humorvoll und störend“, begründete die Jury. Eine lobende Erwähnung erhielt INHABITANTS von Mery Aghakhanyan. Das dokumentarische Projekt über vergessene Vertriebene einer armenischen Container-Siedlung sei sozial hochrelevant und visuell stark umgesetzt.

Die 18. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films fand vom 18. bis 24. April statt. Zu den Höhepunkten gehörten die Besuche der international gefeierten Filmemacherinnen und Filmemacher wie Boris Khlebnikov, Ildikó Enyedi sowie Mait Laas. Auf viel Ressonanz seitens des internationalen (Fach-)Publikums stieß auch das Symposium mit Titel „Hybride Identitäten – Das Kino der Baltischen Länder“.

Die Preise im Überblick

Die Goldene Lilie, der Preis für den Besten Film
NOVEMBER
Estland, Niederlande, Polen 2017; Regie: Rainer Sarnet; Produktion: Katrin Kissa

Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie
A WOMAN CAPTURED / EINE GEFANGENE FRAU
Ungarn, Deutschland 2017; Regie: Bernadett Tuza-Ritter

Preis des Auswärtigen Amtes für Kulturelle Vielfalt
THE OTHER SIDE OF EVERYTHING / DRUGA STRANA SVEGA /
DIE ANDERE SEITE VON ALLEM
Serbien, Frankreich, Katar 2017; Regie: Mila Turajlić

Der Preis der Internationalen Filmkritik FIPRESCI (Spielfilm)
ICE MOTHER / BÁBA Z LEDU / DIE EISSCHWIMMERIN
Tschechische Republik, Slowakische Republik, Frankreich 2017;
Regie: Bohdan Sláma

Der Preis der Internationalen Filmkritik FIPRESCI (Dokumentarfilm)
A WOMAN CAPTURED / EINE GEFANGENE FRAU
Ungarn, Deutschland 2017; Regie: Bernadett Tuza-Ritter

Open Frame Award
NOMINAL EMPIRE
Russland 2018; Denis Semenov und Natalia Severina

goEast Development Award
RETURN MY HANDS
Weißrussland 2017; Kiryll Halitsky

 

 

 

goEast 2018: Das Kino im Wandel Europas goEast Wettbewerb // Jury // Preise

Die FRATZE (TWARZ, POL, 2018) © GoEast
Die FRATZE (TWARZ, POL, 2018) © GoEast

Vorhang auf für Małgorzata Szumowskas FRATZE (TWARZ, POL, 2018) mit dem die 18. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden eröffnet. Der Film der polnischen Regisseurin läuft außer Konkurrenz, reiht sich aber nahtlos ein in das Wettbewerbsprogramm, dem Herzstück von goEast: gesellschaftskritisches, persönliches, episches und aberwitziges Kino aus Mittel- und Osteuropa. „Künstlerische Vielfalt, Mut und Originalität sind charakteristisch für unser Wettbewerbsprogramm“, sagt Festivalleiterin Heleen Gerritsen. „Trotz stärker werdendem Nationalismus in vielen Ländern Mittel- und Osteuropas und zunehmender Rhetorik, die an den Kalten Krieg erinnert, sehe ich im dortigen Kino viele gegenläufige Tendenzen, so haben uns in diesem Jahr erstaunlich viele länderübergreifende Koproduktionen erreicht, darunter übrigens auch viele starke Filme von weiblichen Filmschaffenden.“ Alle Wettbewerbsbeiträge erzählen von Menschen, die in Zeiten des Wandels versuchen, ihre Identität zu behaupten.

Preise und Jury
Im Wettbewerb treten wie gewohnt 16 Filme gegeneinander an, zehn Spiel- und sechs Dokumentarfilme. 14 Beiträge feiern bei goEast ihre Deutschlandpremiere. Die international besetzte, fünfköpfige Jury entscheidet über die Vergabe der Preise: die Goldene Lilie für den Besten Film (10.000 Euro), den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie (7.500 Euro) und den Preis des Auswärtigen Amtes für kulturelle Vielfalt (4.000 Euro). 2018 übernimmt die Jury-Präsidentschaft die Oscar®-nominierte ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi. Weitere Jury-Mitglieder sind Gennady Kofman, der künstlerische Leiter des Docudays UA International Human Rights Documentary Film Festival aus der Ukraine, der slowakische Regisseur und Produzent Peter Kerekes, der polnische Filmschauspieler Mateusz Kościukiewicz und die in Russland geborene Filmemacherin, Drehbuchautorin und VJane Elena Tikhonova. Die FIPRESCI ist mit einer eigenen Jury vertreten und ehrt jeweils den besten Spiel- und den besten Dokumentarfilm mit dem Preis der Internationalen Filmkritik.

Das komplette Filmprogramm können Sie hier als PDF downloaden:
http://archiv.filmfestival-goeast.de/downloads/goEast_Program_2018_web.pdf

goEast Wettbewerb
Der polnische Beitrag ES WAR EINMAL IM NOVEMBER (PEWNEGO RAZU W LISTOPADZIE, POL, 2017) von Regisseur Andrzej Jakimowski nutzt dokumentarische Bilder der Warschauer Aufmärsche von Rechtsextremen und porträtiert vor diesem Hintergrund den sozialen Absturz einer Familie. Die aberwitzige Found-Footage-Satire UNSER NEUER PRÄSIDENT (OUR NEW PRESIDENT, RUS/USA, 2018) zeigt den US-amerikanischen Wahlkampf aus russischer Sicht, in einer Collage aus skurrilen Ausschnitten aus dem Staatsfernsehen und Youtube-Fragmenten. Regisseur Maxim Pozdorovkin drehte zuvor unter anderem den Dokumentarfilm PUSSY RIOT, A PUNK PRAYER.
Im Dokumentarfilm DIE ANDERE SEITE VON ALLEM (DRUGA STRANA SVEGA, SRB/FRA/QAT 2017) reflektiert Regisseurin Mila Turajlić das Erbe des serbischen Bürgerkriegs und verknüpft die Geschichte des Landes mit ihrer eigenen Familiengeschichte. Der Film gewann 2017 den Hauptpreis beim IDFA, dem größten Dokumentarfilmfestival weltweit.
Der Debütfilm KOPFÜBER (STRIMHOLOV, UKR, 2017, Regie: Marina Stepanska) ist ein in der postrevolutionären Ukraine angesiedeltes, von Generationskonflikten durchwobenes, Drama, dessen Charaktere nach Liebe und Identität suchen. Noch ein Debütfilm: das kosovarisch-albanische LGBTQ-drama DIE EHE (MARTESA, RKS/ALB, 2017) von Regisseurin Blerta Zeqiri. Die Hauptfigur steht vor einer Lebensentscheidung: die eigene Sexualität weiterhin nach außen verleugnen und heiraten, oder dem früheren Geliebten ins Ausland folgen. „Albaner und Serben im Kosovo sind sich nur über eine Sache einig: Homosexuelle haben keinen Platz in ihrer Gesellschaft“, so die Regisseurin.
Der auf einer wahren Begebenheit beruhende Spielfilm UNTER TAGE (RUDAR, SVN/DEU, 2017, Regie: Hanna Slak) stellt die Entdeckung eines 60 Jahre zurückliegenden Massakers in den Mittelpunkt. In der Hauptrolle: Leon Lučev. Das geschichtsträchtige Familiendrama AURORA BOREALIS (HUN, 2017) von Grande Dame Márta Mészáros, der 2017 die goEast Hommage gewidmet war, beginnt in der Gegenwart Österreichs und Ungarns, um dann eine filmische Reise zu unternehmen – zurück in die Zeit der sowjetischen Besatzung.
Auch andere Beiträge stellen ungewöhnliche Lebensläufe in ihren Mittelpunkt. Die schwarze Komödie DAS WUNDER (STEBUKLAS, LTU/BUL/POL, 2017, Regie: Eglė Vertelytė) spielt in der post-sowjetischen Trostlosigkeit der frühen 1990er Jahre. Das Leben von Kolchosleiterin Irena wird durch die plötzliche Ankunft eines Amerikaners durcheinander gewirbelt. Regisseur Bohdan Sláma tritt zum zweiten Mal an bei goEast: In seiner Tragikomödie DIE EISSCHWIMMERIN (BABA Z LEDU, CZE/SVK/FRA, 2017,) bricht Witwe Hana aus der Monotonie ihres tristen Alltags aus und entdeckt die Freude am winterlichen Eisschwimmens. Das dokumentarische EINE GEFANGENE FRAU (A WOMAN CAPTURED, HUN/DEU, 2017, Regie: Bernadett Tuza-Ritter) bietet verstörende Einblicke in den Alltag einer Haussklavin – mitten in Europa. Ein starkes Porträt, stellvertretend für die geschätzten 1,2 Millionen Sklavinnen und Sklaven in europäischen Privathaushalten. Im ungewöhnlichen Thriller SVETA (KAZ, 2017, Regie: Zhanna Issabayeva) legt eine gehörlose Russin im heutigen Kasachstan die Opferrolle ab und nimmt Rache an der Gesellschaft.
DIE TOTE NATION (TARA MOARTA, ROU, 2017, Regie: Radu Jude) fügt fotografische Porträts, Tagebucheinträge und Radioausschnitte eines jüdischen Arztes zu einer Collage über das Leben und den zunehmenden Antisemitismus in Rumänien in den Jahren 1937 bis 1946 zusammen. DER SAGENWALD(SENGIRE, LTU/EST/DEU, 2017) ist ein poetischer Naturfilm über das verborgene Leben in einem der wenigen Urwälder Europas. Regisseur und Kameramann Mindaugas Survila kommt dabei ganz ohne Musik und Kommentarstimme aus. In REZO (ZNAESH‘, MAMA, GDE YA BYL, RUS, 2017) fügen sich fantasievoll animierte Bilder zu einem Rausch, der das Leben in Georgien von Revaz „Rezo“ Gabriadze porträtiert, zusammen. Schillernde Figuren wie Stalin, Lenin und sogar ein deutscher Kriegsgefangener aus Wiesbaden treten in den Kindheitserinnerungen von Rezo auf. Regie führte Sohn Levan Gabriadze, produziert hat Timur Bekmanbetov.
Märchenhaft und düster geht es in NOVEMBER (EST/NDL/POL, 2017, Regie: Rainer Sarnet) zu. Ein heidnisches Dorf wird von Werwölfen, Geistern und der Pest heimgesucht, Schauspieler Dieter Laser (The Human Centipede) tritt in einer Nebenrolle als deutscher Adliger auf. Der vielfach ausgezeichnete Kameramann Mart Taniel drehte die Geschichte in kontrastreichem Schwarz-Weiß. Auch der russische Regisseur usbekischer Abstammung, Rustam Khamdamov, wählte Schwarz-Weiß für sein surreales Volksmärchen DER UNERSCHÖPFLICHE BEUTEL (MESHOK BEZ DNA, Russland 2017). Ryunosuke Akutagawas RASHOMON dient als Vorlage für die Erzählungen einer russischen Hofdame, die tief in einen mittelalterlichen Zauberwald führen, der gleichzeitig Tatort eines rätselhaften Mordes ist.

Die filmischen Erzählweisen des diesjährigen goEast Wettbewerbs sind genauso vielfältig wie die Gesellschaften aus denen sie entstammen. Ein spannendes Rennen ist garantiert!

Kongress Zukunft Deutscher Film am 5.-6.04.2018 parallel zum 11. Lichterfilmfest Frankfurt

filmkongresszukunft

Das Programm zu den Perspektiven der deutschen Film- und Kinokultur 5.+ 6. April 2018 im Frankfurter Zoo-Gesellschaftshaus

Das System der deutschen Filmförderung sorgt seit vielen Jahren für immer mehr Unmut in der Filmbranche. Zugleich leidet das Image des deutschen Films insgesamt. Was also muss getan werden, damit der deutsche Film wieder eine Zukunft hat? Ziel des Kongresses, der das 11. LICHTER Filmfest Frankfurt flankiert, sind konkrete Handlungsaufforderungen an die filmpolitischen Entscheiderinnen und Entscheider, damit sich das Filmfördersystem erneuern kann. Diese werden Publikum und Presse am Freitag, den 06. April um 18.00 Uhr im Rahmen des Abschlusspanels vorgestellt. 139,2 Millionen Menschen gingen 2015 in Deutschland ins Kino, 27,5 Prozent davon sahen deutsche Filme. Das ist zwar ein Rekord, dabei wird aber übersehen, dass kaum deutsche Filme mehr als 8.000 Zuschauer hatten, die große Zahl der Zuschauerinnen und Zuschauer sich also auf einige sehr wenige Titel konzentrierte. Bei rund 250 Kinostarts in Deutschland pro Jahr besteht die große Herausforderung darin, einzelne Werke für das Publikum überhaupt sichtbar zu machen. Ein ähnliches Schicksal ereilt anspruchsvolles europäisches Kino in den deutschen Kinos und Fernsehsendern. Kino muss neue Wege denken, damit es in Zeiten dauernder Verfügbarkeit audiovisueller Inhalte überleben kann. Die Ausrichter des Kongresses glauben an das Kino und widmen daher zwei Tage der Diskussion und dem Erarbeiten neuer Möglichkeiten.

Runde Tische, öffentliche Panels und neue Lösungswege

Parallel zu öffentlichen Podiumsdiskussionen und Vorträgen zu den drei Themenkomplexen Förderung & Finanzen, Ausbildung & Nachwuchs und Distribution & Kinokultur, der Filmreihe „Zukunft Deutscher Film“ und Veranstaltungen wie z.B. einem Videoschnipselvortrag von Jürgen Kuttner werden an drei runden Tischen zu den Kernthemen konkrete Handlungsvorschläge erarbeitet, die Anstöße für Veränderungen in die Politik und die Branche tragen sollen.

Zwischen den öffentlichen Panels, dem Publikum und den runden Tischen soll dabei ein Austausch entstehen, die Kongressteilnehmer sind ebenfalls aufgefordert, eigene Thesen und Handlungsaufforderungen einzureichen und zu twittern und unter #ZuDeuFi der Diskussion zu noch mehr Sichtbarkeit zu verhelfen.

Denn: Vieles muss sich ändern, darüber sind sich das Publikum und die Filmschaffenden in Deutschland branchen- und institutionsübergreifend einig. Doch wie kann es gelingen, dass internationale Erfolge wie Victoria oder Toni Erdmann keine Solitäre bleiben? Dass der deutsche Film wieder zum Publikum findet, sich die gesellschaftliche Vielfalt auf beiden Seiten der Kamera widerspiegelt, Filmschaffende von ihrer Arbeit leben können und das Kino als gesellschaftlich relevanter Ort erhalten bleibt? Welche neuen Auswertungs- und Distributionsmöglichkeiten gibt es? Kino hat das Potenzial, Erfahrungen zu vermitteln, Gemeinschaft zu stiften und auch politische Impulse zu setzen. Politische Impulse möchte auch unser Kongress setzen – mit europäischem Weitblick. Die Veranstalter erwarten Gäste aus Nachbarländern, die von ihren Arbeits- und Förderbedingungen berichten werden.

Das Programm

Edgar Reitz ist Pate des Kongresses und wird neben Lars Henrik Gass und Laura Walde am Donnerstag-Abendpanel teilnehmen, das sich der Frage widmet, wie eine deutsche Kinokultur gestärkt werden kann. Sophia Gräfe wird das Panel moderieren. Auf die Vorstellung des Projekts 6 Minuten 66 durch Julius Feldmeier folgt eine Diskussion darüber, wie die (junge) Filmbranche über sich selbst denkt. Daran beteiligen sich unter anderem die Regisseurinnen und Regisseure Julius Feldmeier, Jakob Lass, Tini Tüllmann und Dietrich Brüggemann.

Beim „Forum Europa“ werden Thomas Gammeltoft, Fabian Eder, Daniel Ebner, Prof. Andrew Higson und andere über die Arbeits- und Förderbedingungen im europäischen Ausland sprechen, Rüdiger Suchsland wird dieses moderieren. Lars Henrik Gass und Jascha Alleyne werden mit Florian Krautkrämer darüber sprechen, ob Filmförderung widerspruchsfrei sein kann. Darüber hinaus haben unter anderem bereits Dr. Bettina Reitz, Anna Schoeppe, Svenja Böttger, Martin Hagemann, Dr. Julia von Heinz, Linda Söfker, Anna de Paoli, Alfred Holighaus und Daniel Sponsel für den Kongress zugesagt.

Gefördert wird der Kongress von HessenFilm & Medien GmbH und dem Kulturamt der Stadt Frankfurt, wissenschaftlich begleitet von den Kooperationspartnern Deutsches Filminstitut – DIF e.V. und der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Eine Übersicht über das gesamte Programm und alle bisher bestätigten Teilnehmer finden Sie im Anhang der Pressemitteilung und stets aktuell unter: https://lichterfilmfest.de/programm/zukunft-deutscher-film/