Kategorie-Archiv: Deutsches Filmmuseum Frankfurt

Am Sonntag, 27.09.2015 startet Kinderfilmfestival Lucas mit 57 Produktionen im Filmmuseum Frankfurt

Finnische Piraten, Regensammler auf Trinidad und der böse Geist Bakru

Auf der Festivalpressekonferenz gab das Team einen Überblick über Programm und Neuigkeiten, bespielsweise, dass der erste Mal auch vier Filme in der Filmbühne Caligari in Wiesbaden gezeigt werden. ivrnl.:Festivalleiterin Petra Kappler, Festival-Presseleiterin Annete Friauf, aus Wiesbaden, stv. Kulturamtsleiter Jürgen Funk, Maria Weyer, Leiterin Kino macht Schule in Wiesbaden, Kinderjuroren: Finn Hoffmann, Elisabethenschule Frankfurt, Amaryllis Wiesmann, Lessing-Gymnasium. ©  massow-picture
Auf der Festivalpressekonferenz gab das Team einen Überblick über Programm und Neuigkeiten, bespielsweise, dass das erste Mal auch vier Filme in der Filmbühne Caligari in Wiesbaden gezeigt werden. ivrnl.:Festivalleiterin Petra Kappler, Festival-Presseleiterin Annette Friauf. Aus Wiesbaden, stv. Kulturamtsleiter Jörg-Uwe Funk. Maria Weyer, Leiterin Kino macht Schule in Wiesbaden. Die Kinderjuroren: Finn Hoffmann, Elisabethenschule Frankfurt, Amaryllis Wiesmann, Lessing-Gymnasium. © massow-picture

38. Internationales Kinderfilmfestival im Deutschen Filmmuseum zeigt 57 Produktionen aus 25 Ländern / Acht Filme für Teenager

Insgesamt 57 aktuelle Kinder- und Jugendfilme aus 25 Produktionsländern sind von Sonntag, 27. September, bis Sonntag, 4. Oktober, beim 38. Internationalen Kinderfilmfestival LUCAS zu sehen. Eingereicht waren in diesem Jahr mehr als 450 Titel. Die Produktionen, darunter sowohl Lang- also auch Kurzfilme, Dokumentationen und Animationsfilme, kommen aus Europa, den USA, dem Iran, Sri Lanka, Singapur, Südkorea, Kuba, Brasilien und erstmals aus dem karibischen Inselstaat Trinidad und Tobago. Deutschland und die Niederlande tragen jeweils zehn Produktionen bei, gefolgt Frankreich mit acht. Speziell für Teenager gibt es acht Jugendfilme.

Kinderjuroren mit der Lukas-Maus, dem Maskotchen des Kinderfilmfestival: Amaryllis Wiesmann (11) Schülerin des Lessing-Gymnasiums favorisiert "Der Mann mit dem Fagott" u. Finn Hoffmann (11), Schüler der Elisabethenschule, hatte sich mit "Badman for ever" beworben. ©  massow-picture
Kinderjuroren mit der Lukas-Maus, dem Maskotchen des Kinderfilmfestival: Amaryllis Wiesmann (11) Schülerin des Lessing-Gymnasiums favorisiert „Der Mann mit dem Fagott“ u. Finn Hoffmann (11), Schüler der Elisabethenschule, hatte sich mit „Badman for ever“ beworben. © massow-picture

LUCAS wurde 1974 ins Leben gerufen und ist das älteste Kinderfilmfestival Deutschlands. Mädchen und Jungen zwischen vier und 18 Jahren erhalten vielfältige Einblicke in die Lebenswelt von Gleichaltrigen in anderen Kulturen. „Die Filme sollen zeigen, wie
unterschiedlich wir leben“, sagt Festivalleiterin Petra Kappler. Familie, Freundschaft und Abenteuer: Oft sind die Themen sehr ähnlich, das kulturelle Umfeld aber unterschiedlich. Alle Beiträge werden in der Originalsprache gezeigt und von Profis im Kino live deutsch eingesprochen.

 

 

 

Starke Kinder in besonderen Lebenssituationen

Zahlreiche Beiträge spiegeln die vielfältigen Lebensentwürfe mit veränderten Familienstrukturen wider, unter denen Kinder und Jugendliche heute aufwachsen. „Wo Kinder sind, ist nicht mehr zwangsläufig auch Familie,“ erläutert Kappler. In besonderer Weise betreffe dies Handlungen, die sich mit Schicksalen von Flüchtlingen beschäftigen. Den Filmemachern gehe es dabei allerdings nicht darum, ein Manko darzustellen. „In den ausgewählten Filmen sehen wir häufig starke Kinder, die auf ihre Art mit ihrer besonderen Lebenssituation fertig werden,“ so Kappler, „Ihre Suche nach einem guten Weg und die Konfrontation mit der Realität lassen niemanden unberührt zurück.“ LUCAS fördere immer auch Anteilnahme und Einfühlungsvermögen.

Wettbewerb Langfilm

Acht Filme wetteifern um den mit 7.500 Euro dotierten LUCAS Award Bester Langfilm. Drei weitere Filme laufen in dieser Kategorie außer Konkurrenz. In der diesjährigen Auswahl begegnet das Publikum etwa Sally, die auf der Tropeninsel Trinidad Regenwasser in Eimern sammelt und mit einer klugen Geschäftsidee ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt (SALLY’S WEG/SALLY’S WAY, Trinidad und Tobago 2014, R: Joanne Gail Johnson) oder einer Schulklasse in Sri Lanka, die sich den Traum erfüllt, in einem klapprigen Bus ans Meer zu fahren (MEERESRAUSCHEN/HO GAANA POKUNA, Sri Lanka 2014, R: Indika Ferdinando). In der Anti-Kriegs-Parabel GRENZGEBIET/BEDOONE MARZ (Iran 2014, R: Amirhossein Asgari) lebt ein Junge auf einem gestrandeten Schiff an der Grenze zwischen dem Iran und Pakistan. Gleich mehrere Beiträge reflektieren das Medium Film und spielen in einer Abenteuerwelt zwischen Fiktion und Realität.

In MAX’S MOVIE (Schweden 2014, R: Roberto Duarte) wechselt der Held zwischen schnödem Schulalltag und der Fantasie der von ihm selbst produzierten Stop-Motion-Trickfilme. In dem außer Konkurrenz laufenden Beitrag LABYRINTHUS (Belgien 2014, R: Douglas Boswell) werden Kinder in ein Computerspiel hineingezogen. DER JUNGE AUS DEM SPIEGEL/OMENINO NO ESPELHO (Brasilien 2014, R: Guilherme Fiúza Zenha) zeigt, wie sich das Spiegelbild des Helden Fernando als Doppelgänger selbstständig macht. Mit viel ironischem Witz parodiert KLEINE GANGSTER/DE BOSKAMPI’S das Genre des Gangsterfilms.

Traditionell zeigt LUCAS auch einige Literaturverfilmungen: das Grimm’sche Märchen DIE WEIßE SCHLANGE (Deutschland, Österreich, R: Stefan Bühling), als dritten Teil der MisterTwister-Serie MISTER TWISTER AUF DER BÜHNE/MEES KEES OP DE PLANKEN (Niederlande 2014, R: Barbara Bredero) sowie – ebenfalls nach der Vorlage einer bekannten Kinderbuchreihe – VILJA UND DIE RÄUBER/ME ROSVOLAT (Finnland 2015, R: Marjut Komulainen). Letzterer ist ein finnischer Gruß an Pippi Langstrumpf und läuft außer Konkurrenz. Ebenfalls außer Konkurrenz zeigt LUCAS den 2015 für den Oscar nominierten Animationsfilm DAS LIED DES MEERES/SONG OF THE SEA (IR, LUX, B, F, DK 2014, R: Tomm Moore) mit seiner magischen Welt voller Elfen und Meeresgötter.

Wettbewerb Kurzfilm: neun Kurzspielfilme und acht Kurzanimationen

Verteilt auf drei Programme zeigt LUCAS darüber hinaus neun Kurzspielfilme. In dieser Kategorie feiert das Festival vier Deutschlandpremieren und zwei Internationale Premieren. Auch für den besten Kurzspielfilm und den besten animierten Kurzfilm wird es Preise geben. Diese sind mit jeweils 3.000 Euro dotiert. Das Kurzfilmprogramm 3 nimmt Kinder von acht Jahren an in

Fantasiewelten mit. Die kleine Rose sieht in dem neuen Liebhaber ihrer Mutter den bösen Geist Bakru und versucht ihn mit Zauberformeln loszuwerden (JOHNNY BAKRU, Niederlande 2014, R: Ineke Houtman). In den Kurzfilmdokus des Programms 4 geht es um das Spiel mit Rollenklischees: Giovanni tanzt leidenschaftlich gerne Wasserballett und träumt davon, als erster Junge an einer Meisterschaft teilzunehmen (GIOVANNI UND DAS WASSERBALLETT / GIOVANNI EN HET WATERBALLET, Niederlande 2014, R: Astrid Bussink). Diese Kurzdoku läuft außer Konkurrenz.

Das Kurzfilmprogramm 5 zeigt, welche Verantwortung Kinder in besonderen Familiensituationen tragen müssen. Die kleine Elsa etwa sorgt für ihren jüngeren Bruder, weil die Mutter alkoholkrank ist (ELSA UND MORRIS / BEFORE THE BOMB, USA 2014, R: Tannaz Hazemi). Lukas hat das Asperger-Syndrom und lebt im Heim. Zum Geburtstag seines kleinen Bruders möchte er nach

Hause fahren (LUKAS / LUKAS & THE ASPIES, Dänemark 2015, R: Anders Gustafsson). Als verbindendes Element helfen in allen Filmen Vertrauen und Freundschaft über die vielseitigen Herausforderungen und Hindernisse hinweg.

Die Kurzfilmprogramme 1 und 2 befassen sich schließlich mit animierten Kurzfilmen: LUCAS zeigt acht animierte Kurzfilme, wovon sieben im Wettbewerb starten. Die vier französischen Beiträge zu diesem Programm liefern weiche bilderbuchartige Zeichnungen, während drei russische Filme experimentelle Schwarzweiß-Ästhetik präsentieren. Generell zeichnen sich die Animationen des gesamten Programms durch symbolträchtige Handlungen und ruhige Bilder aus.

Inhaltlich stehen im Kurzfilmprogramm 1 die Themen Zuhause und Geborgenheit im Vordergrund. In EIN FAULTIER IM WUNDERLAND (A SLOTH IN WONDERLAND; Frankreich 2014; R: Wonjin Jang) purzelt ein Faultier aus seinem Wald in die Großstadt. Der Roboter Schraubi (SCHRAUBI UND JO/CLÉ À MOLETTE & JO; Frankreich 2015; R: Stéphane Piera) landet durch einen Unfall auf der Erde und versucht ins All zurückzukehren. Ein kleiner Spatz (EIN SPATZ ZU SEIN/TRUDNO YOROBYU; Russland 2014; R: Darya Vyatkina) sucht sich für die kalten Wintermonate eine neue Bleibe. Das Kurzfilmprogramm 2 dagegen legt seinen Fokus auf Familie und Zusammenhalt. In MEIN OPA WAR EIN KIRSCHBAUM (MY GRANDFATHER WAS A CHERRY TREE; Russland 2015; R: Olga und Tatiana Poliektova) betrauert ein Junge den Tod von Oma und Opa und versucht mit allen Kräften einen Baum zu retten, der ihn an die Großeltern erinnert. Mit viel MUTTERLIEBE (PRO MAMU; Russland 2015; R: Dina Velikovskaya) zieht eine Afrikanerin ihre drei Söhne groß und opfert dafür ihr langes dunkles Haar. Die Rettungsschwimmerin Vida wiederum muss lernen, dass man seine Ziele nur erreichen kann, wenn man zusammenhält und sich gegenseitig unterstützt (SAREH, LAUF!/BEACH FLAGS; Frankreich 2014; R: Sarah Saidan).

Jugendfilmwettbewerb

Zusätzlich verleiht LUCAS zum vierten Mal einen Jugendfilmpreis. Über die Gewinner entscheiden ausschließlich Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren. Acht Filme stehen dabei im Wettbewerb. „Ein großes Thema in den Coming-of-Age-Filmen ist dieses Jahr, dass Jugendliche bereits sehr früh Verantwortung für sich und ihre Familienmitglieder übernehmen müssen“, erklärt Petra Kappler. „Die Filme aus sechs Ländern zeigen, wie sie diese Herausforderung meistern.“ In PAINKILLERS/PIJNSTILLERS (Niederlande 2014, R: Tessa Schram) lernt Casper endlich seinen leiblichen Vater kennen, nachdem seine Mutter an Krebs erkrankt ist. Der deutsche Beitrag GLUTNESTER (2015, R: Katja Sambeth), ein ohne Drehbuch entstandenes Spielfilmdebüt, zeichnet das authentische Bild einer auf der Straße aufwachsenden Jugend. Er erzählt die Geschichte der 15-jährigen Jenny, die nach dem Tod
ihres Vaters aus Frankfurt in eine Plattenbausiedlung an der Ostsee zieht und dort neue Beziehungen aufbaut. Dank der Sir Peter Ustinov Stiftung, die sich für Chancengleichheit von Kindern einsetzt, gibt es zudem erneut den Darstellerpreis Sir Peter Ustinov Newcomer Award. Beide Preise, Jugendfilm- und Darstellerpreis, sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert.

Reihe für Minis

Das Eröffnungsprogramm am Sonntag, 27. September, sowie weitere fünf Filme im Programm richten sich an das jüngste Publikum von vier Jahren an. In fünf vielfältigen Kurzanimationen meistern kleine Helden den Alltag und erleben mit ihren Freunden spannende Abenteuer, wie zum Beispiel der kleine ROTSTIFT / SARTULIS (Lettland 2013, R: Dace Rīdūze), der durch einen Unfall plötzlich die Farben der Welt entdeckt oder der schräg singende Vogel Pikkuli, der mit einem kleinen Frosch musiziert (SEI LEISE, PIKKULI! / OLE HILJAA, PIKKULI, Finnland, Spanien 2015, R: Mesamarja und Antti Aittokoski).

LUCAS Zugabe: Bewusst Sein

Das Sonderprogramm „Bewusst Sein“ thematisiert in zwei Kurzfilmen das Leben junger Menschen und ihr individueller Umgang mit der Krankheit HIV. In der britischen Kurzdokumentation BORN POSITIVE (Großbritannien 2012, R: Carla Simón Pipó) offenbaren drei junge Londoner ihr Schicksal. Sie haben das HI-Virus durch ihre Mütter übertragen bekommen. In der Doku schlüpfen Schauspieler in die Rollen der betroffenen Jugendlichen, die aus Angst vor Ausgrenzung lediglich ihre Stimmen zur Verfügung gestellt haben. In FREUNDESFREUNDE (Deutschland 2015) erzählen die Gießener Regisseurinnen Melissa Graj und Sonja Risse in 45 Minuten von Clara, die aus Angst vor Aids in einem Gefühlschaos versinkt. Freunde helfen ihr, mit der Situation umzugehen. Die Filmemacherinnen engagieren sich für die Aids-Hilfe Gießen und haben ihre Erfahrungen in den Spielfilm einfließen lassen. „Wir haben einen fiktiven Kurzfilm für die Präventionsarbeit in Schulen gedreht, der das Thema HIV für Jugendliche und junge Erwachsene greifbar und emotional nachvollziehbar macht“, sagt Melissa Graj.

Kinder und Jugendliche bewerten Filme: die LUCAS Jurys

Kinderjuroren: Amaryllis Wiesmann (11) Schülerin des Lessing-Gymnasiums favorisiert "Der Mann mit dem Fagott" u. Finn Hoffmann (11), Schüler der Elisabethenschule, hatte sich mit "Badman for ever" beworben. ©  massow-picture
Kinderjuroren: Amaryllis Wiesmann (11) Schülerin des Lessing-Gymnasiums favorisiert „Der Mann mit dem Fagott“ u. Finn Hoffmann (11), Schüler der Elisabethenschule, hatte sich mit „Badman for ever“ beworben. © massow-picture

Vier Schülerinnen und Schüler aus Frankfurt entscheiden mit, wer beim Kinderlangfilm- und den Kurzfilmwettbewerben die beliebten Awards bekommt: Lina Renfro (10), Schülerin der Schillerschule, Amaryllis Wiesmann (11), Schülerin des Lessing-Gymnasiums, Arthur Grieben (10), Schüler der Musterschule sowie Finn Hoffmann (11), Schüler der Elisabethenschule. Ihnen stehen Filmexperten zur Seite: Claudia Landsberger, Internationale Film- und Festivalexpertin für Kinderfilm, Katrin FarnerKölle, Kommunale Filmarbeit bei Landeshauptstadt Wiesbaden, Florian Schnell, Regisseur und Drehbuchautor, Filmakademie Baden-Württemberg, und Thomas Schneider-Trumpp, Trickfilm-Workshops, Frankfurt am Main.

Im Jugendfilmwettbewerb entscheidet eine Jury aus 14- und 15 Jährigen selbstständig über die Gewinner: Milena Schmid (15), Greta Kolck (14), Matilda Kohl (15), Jafet Stolla (15), alle aus Frankfurt sowie Nils Fischer (14) aus Eschborn.

Jurys aus ganz Deutschland bei LUCAS zu Gast

Ein Novum bei LUCAS: Junge Filmjuroren aus ganz Deutschland treffen sich erstmals zu einer zentralen Konferenz. Sie tauschen sich über Erfahrungen aus, wie sie jeweils selbstständig in den einzelnen Städten Filme bewerten. Die Jugend Filmjury, ein Projekt der deutschen Film- und Medienbewertung (FBW), fördert die Medienkompetenz von aktiven Mediennutzern. Exemplarisch für diese Bewertungsarbeit stellt die Jugend Filmjury Frankfurt bei LUCAS am Montag, 28. September, 16 Uhr, im Kino des Deutschen Filmmuseums in der Sektion Jugendfilmwettbewerb den Spielfilm ABOUT A GIRL (Deutschland 2014, R: Mark Monheim) vor. Die Bewerter gaben dem Drama vier von fünf Sternen.

Filmbotschafter der IGS West in Frankfurt-Höchst treffen Regisseur Hüseyin Tabak

In diesem Jahr wirken zum ersten Mal Frankfurter Schülerinnen und Schüler als Filmbotschafter bei der Auswahl des Festivalprogramms mit. Sie schauten dazu mehrere Titel an und kürten ihren Favoriten. Als Filmbotschafter und Gastgeber präsentieren Jugendliche aus der Realschulklasse 9b der IGS West in Höchst am Montag, 28. September, 11 Uhr, im Cinestar Metropolis DEINE SCHÖNHEIT IST NICHTS WERT (Österreich 2012) und freuen sich auf Gespräche mit Regisseur Hüseyin Tabak sowie dem jungen Hauptdarsteller Abdulkadir Tuncer. Der Film erzählt die Geschichte einer türkisch-kurdischen Familie, die erst seit kurzer Zeit in Wien lebt. Im Fokus steht die Freundschaft von Veysel und seiner aus dem Balkan stammenden Schulkameradin Ana, der er mit einem türkischen Gedicht imponieren möchte. DEINE SCHÖNHEIT IST NICHTS WERT erhielt sechs türkische Filmpreise. Tabaks Film DAS PFERD AUF DEM BALKON wurde 2013 bei LUCAS mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

LUCAS – Internationales Kinderfilmfestival in Zahlen, Daten, Fakten

Das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Internationale Kinderfilmfestival LUCAS geht von Sonntag, 27. September, bis Sonntag, 4. Oktober, in Frankfurt und Wiesbaden über die Bühne. Festivalzentrum ist das Deutsche Filmmuseum Frankfurt am Main. Vorstellungen gibt es auch im Cinestar Metropolis in Frankfurt und in der Caligari Filmbühne in Wiesbaden. Preisverleihung ist am Sonntag, 4. Oktober, um 14 Uhr.

LUCAS ist das älteste Kinderfilmfestival Deutschlands. Es wurde 1974 ins Leben gerufen und fand zunächst alle zwei Jahre statt. In diesem Jahr geht das Festival in die 38. Runde. Der internationale Wettbewerb konzentriert sich auf hochwertige Kinofilmproduktionen aus der ganzen Welt. Mit dieser Ausrichtung bietet das Festival Branchenkennern und Fachjournalisten einen wichtigen Überblick. Das Festival zählte in den vergangenen Jahren durchschnittlich 6.000 Besucher.

Die Preise: Eine Jury aus Kindern und Erwachsenen vergibt den mit 7.500 Euro dotierten LUCAS Award Bester Langfilm sowie die jeweils mit 3.000 Euro dotierten Preise für den Besten Kurzfilm und den Besten Animierten Kurzfilm. LUCAS lobt 2015 erneut den Sir Peter Ustinov Jugendfilmpreis sowie den Sir Peter Ustinov Newcomer Award aus. Beide Preise sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert. Dies ermöglicht die Sir Peter Ustinov Stiftung, die sich für Chancengleichheit von Kindern einsetzt. Außerdem wird der Preis der ECFA (European Children’s Film Association) vergeben. Über ihn entscheiden drei Filmexperten aus Europa. Jedes Jahr wählen die Besucher darüber hinaus ihren Favoriten für den LUCAS Publikumspreis.

LUCAS gestaltet 2015 beim Filmfest Hamburg (2. bis 10. Oktober) erneut und damit das fünfte Mal in Folge das Programm des „Kinder und Jugend Filmfest MICHEL“. LUCAS – Internationales Kinderfilmfestival wird gefördert von der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Hessischen Filmförderung, der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien sowie der Saalbau GmbH.

LUCAS online: www.lucasfilmfestival.de

Orte und Karten

38. Internationales Kinderfilmfestival LUCAS vom 27. September bis 4. Oktober 2015 im Deutschen Filmmuseum Frankfurt am Main, Schaumainkai 41

Vormittags zusätzlich im Cinestar Metropolis und Caligari FilmBühne Wiesbaden

Kinder zahlen 3,50 €, Erwachsene 7 €, ermäßigt 5 €, Gruppenbegleiter frei

Karten für die Veranstaltung mit Willi Weitzel: Kinder 8 €, Erwachsene 12 €
Telefon 069 / 961 220 – 670, info@lucasfilmfestival.de oder Fax 069 / 961 220 – 669

Sonntagsmatinee: Film und Lesung anlässlich der Neuerscheinung „Der Kulturpolitiker. Hilmar Hoffmann, Leben und Werk“

Der Kulturpolitiker. Hilmar Hoffmann, Leben und Werk“ ist anlässlich des 90. Geburtstags Hilmar Hoffmanns im August dieses Jahres erschienen. © massow-picture
Der Kulturpolitiker. Hilmar Hoffmann, Leben und Werk“ ist anlässlich des 90. Geburtstags Hilmar Hoffmanns im August dieses Jahres erschienen. © massow-picture

Sonntagsmatinee: Film und Lesung anlässlich der Neuerscheinung
„Der Kulturpolitiker. Hilmar Hoffmann, Leben und Werk“
Eine Publikation des Deutschen Filminstituts zum 90. Geburtstag Hilmar Hoffmanns

Lesung mit Claus-Jürgen Göpfert und Hilmar Hoffmann
am Sonntag,20. September, um 11 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums

Im Anschluss Hilmar Hoffmann in seiner einzigen großen Filmrolle:
KLEINER MANN WAS TUN? (BRD 1981, R: Klaus Werner, Uschi Madeisky)
Zu Gast: Klaus Werner und Uschi Madeisky

Der Journalist Claus-Jürgen Göpfert (l.),Autor des Buches über Hilmar Hoffmann schreibt seit 35 Jahren über Kultur und Politik. Foto: © massow-picture
Der Journalist Claus-Jürgen Göpfert (l.),Autor des Buches über Hilmar Hoffmann schreibt seit 35 Jahren über Kultur und Politik. Foto: © massow-picture

„Der Kulturpolitiker“: So schlicht und prägnant ist das Buch betitelt, das der Frankfurter Journalist Claus-Jürgen Göpfert über Hilmar Hoffmann geschrieben hat, den langjährigen, weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Kulturdezernenten der Stadt Frankfurt und späteren Präsidenten des Goethe-Instituts. Am Sonntag, 20. September. um 11 Uhr wird Claus-Jürgen Göpfert im Kino des Deutschen Filmmuseums aus dem kürzlich erschienenen Buch lesen und mit Hilmar Hoffmann über prägende Phasen in dessen Leben sprechen. Im Anschluss besteht die seltene Gelegenheit, den Kinderfilm KLEINER MANN WAS TUN? (BRD 1981, R: Klaus Werner, Uschi Madeisky) zu sehen – mit Hilmar Hoffmann in seiner einzigen großen Filmrolle als „Behördenleiter Remptlinkeling“.

„Der Kulturpolitiker. Hilmar Hoffmann, Leben und Werk“ ist anlässlich des 90. Geburtstags Hilmar Hoffmanns im August dieses Jahres erschienen und wird vom Deutschen Filminstitut herausgegeben, dem der Jubilar – als Gründer des Kommunalen Kinos und des Deutschen Filmmuseums – in besonderer Weise verbunden ist. In dem ungewöhnlich reich bebilderten, 464 Seiten starken Band zeichnet Autor Claus-Jürgen Göpfert die kulturpolitische Lebensleistung Hilmar Hoffmanns nach und spart auch die großen Konflikte in dessen Karriere nicht aus. Er lässt zahlreiche Weggefährten, Unterstützer wie Kritiker, zu Wort kommen, darunter Alexander Kluge, Hans-Dietrich Genscher, Daniel Cohn-Bendit, Petra Roth und Hans Neuenfels. Erstmals sind hier auch biografische Details über Hilmar Hoffmanns Kindheit, Jugend und Kriegsgefangenschaft zu lesen.

Der mit dem Prädikat „Wertvoll“ ausgezeich-nete Kinderfilm KLEINER MANN WAS TUN? der Frankfurter Filmemacher Klaus Werner und Uschi Madeisky wird im Anschluss an die Lesung im Kino des Deutschen Filmmuseums gezeigt. Der Film ist heute vielleicht aktueller denn je: Er erzählt von dem siebenjährigen türkischen Jungen Savasch (Savas Ali Aykol), der sich aufmacht, die Abschiebung seiner Familie zu verhindern. Während die Eltern schon den Hausrat zusammenpacken, schleust sich Savasch trickreich in eine kafkaeske Behörde ein. Natürlich nimmt ihn keiner der Sachbearbeiter ernst. Aber Savasch kennt jede Menge Tricks. So pirscht er sich an die kleine Tochter des Behördenleiters heran und gelangt über sie zu jenem Mann, der Savasch und seiner Familie helfen kann… Ein „manchmal beklemmender, oft fröhlicher, stets fantasievoll-fantastischer Film“, schrieb die Frankfurter Allgmeine Zeitung nach der Premiere.

Neben Hilmar Hoffmann als „Behördenleiter Remptlinkeling“ sind auch Alt-Schlagerstars Ivan Rebroff, Heidi Brühl, Billy Mo und Gerhard Wendland in den Rollen unfreiwillig komischer Bürokraten zu erleben.
Nach dem Film: Gespräch mit den Regisseuren Klaus Werner und Uschi Madeisky

Foto: © massow-picture
Foto: © massow-picture

Zwischen Lesung und Film besteht Gelegenheit, den „Kulturpolitiker“ von Claus-Jürgen Göpfert und Hilmar Hoffmann signieren zu lassen. Das Buch ist für 24,80 Euro im Shop des Deutschen Filmmuseums erhältlich sowie online über www.shop-filmmuseum.de.

Einheitspreis Lesung und Film: 5 Euro

 

„Der Kulturpolitiker. Hilmar Hoffmann, Leben und Werk“
Autor: Claus-Jürgen Göpfert
Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF
464 Seiten
240 Abbildungen
Verkaufspreis: 24,80 €
ISBN: 9783887990886

Das Buch wurde ermöglicht durch die Förderung von:
Georg und Franziska Speyer’sche Hochschulstiftung
Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege
Kulturfonds Frankfurt RheinMain
Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main

Ort:
Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

Filmmuseum: Highlights im Oktober mit Filmreihe zur Buchmesse 2015

Kino des Deutschen Filmmuseums
Programm-Highlights im Oktober mit Filmreihe zur Frankfurter Buchmesse 2015

Filmreihe zur Buchmesse 2015

ARCHIPELAGO IN MOTION: Filmland Indonesien
Dienstag, 6. Oktober, bis Freitag, 30. Oktober
Mit Gästen, u.a. Regisseur Eros Djarot am Samstag, 17 Oktober

Das Filmland Indonesien ist hierzulande beinahe unbekannt. Nach einer ersten Blütezeit in den 1950er Jahren war die Produktion in den folgenden Jahrzehnten, bedingt durch die politische und gesellschaftliche Situation, starken Schwankungen unterworfen. In den vergangenen Jahren hat sich Indonesien vor allem mit der Produktion von billigen Horrorfilmen hervorgetan. Gleichzeitig bildete sich jedoch auch eine unabhängige Filmszene heraus, deren Werke das Kino des Deutschen Filmmuseums im Oktober zur Buchmesse vorstellt.

Dienstag, 6.10., 20:30 Uhr
LEWAT DJAM MALAM After the Curfew
Indonesien 1954. R: Usmar Ismail

Sonntag, 11.10., 20:30 Uhr
TJOET NJA’ DHIEN
Indonesien 1989. R: Eros Djarot

Mittwoch, 14.10., 18 Uhr
JAKARTA DISORDER
Österreich /Indonesien 2013. R: Ascan Breuer
Zu Gast: Ascan Breuer

Mittwoch, 14.10., 20:30 Uhr
SANG PENCERAH The Enlightener
Indonesien 2010. R: Hanung Bramantyo
Zu Gast: Fauzan Rizal

Freitag, 16.10., 18 Uhr
BERBAGI SUA MI Love for Share
Indonesien 2006. R. Nia Dinata

Freitag, 16.10., 22:30 Uhr; Samstag, 24.10., 22:30 Uhr
THE RAID – REDEMPTION
Indonesien 2011. R: Gareth Evan

Samstag, 17.10., 20:30 Uhr
CA HAYA DARI TIMUR: BETA MALUKU Lights from the East: I Am Maluku
Indonesien 2014. R: Angga Dwimas
Vor dem Film: Lecture „Politics in Film“
Zu Gast: Eros Djarot und Annga Dwimas Sasongko
Filmbeginn: 21 Uhr

Sonntag, 18.10., 17:30 Uhr
JALANAN Streetside
Indonesien 2013. R: Daniel Liv
Vor dem Film: Lecture „Filming raw and real content”
Zu Gast: Lasja Fauzia Susatyo:
Filmbeginn: 18 Uhr

Mittwoch 21.10., 20:30 Uhr
DAUN DI ATAS BANTAL Leaf on a Pillow
Indonesien 1998. R: Garin Nugroho

Donnerstag 22.10., 18 Uhr
Kurzfilmprogramm

Samstag, 24.10., 18 Uhr
Animationsfilmprogramm

Samstag, 24.10., 20:30 Uhr
LASKAR PELANGI Die Regenbogenkrieger
Indonesien 2008. R: Riri Riza

Sonntag, 25.10., 20:30 Uhr
LOVELY MAN
Indonesien 2011. R: Teddy Soeriaatmadja

Mittwoch, 28.10., 20:30 Uhr
TABULA RASA
Indonesien 2014. R: Adriyanto Dewo

Freitag, 30.10., 18 Uhr
SEBELUM PAGI TERULANG KEMBALI Before the Morning After
Indonesien 2014. R: Lasja Fauzia Susatyo

Filmreihe JACQUES TATI

Sonntag, 4., bis Donnerstag, 29. Oktober

Über einen Zeitraum von 25 Jahren – von 1949 bis 1974 – verwirklichte der französische Regisseur Jacques Tati fünf Spielfilme und einen Fernsehfilm. Die Drehbücher schrieb er stets selbst, führte Regie und spielte die Hauptrolle. In den vergangenen Jahren wurden alle Filme Tatis sorgfältig restauriert und digitalisiert. Ein Anlass für das Kino des Deutschen Filmmuseums, das Werk Tatis wieder einmal vorzustellen – mit deutschen Untertiteln.
Tatis Filme handeln davon, welche Probleme die zunehmende Technisierung des modernen Lebens den Menschen bereitet. Als Regisseur war Tati seiner Zeit weit voraus und beeindruckte durch seinen einfallsreichen Einsatz moderner filmtechnischer Mittel, wie etwa innovativer Farbfilmverfahren. Vor allem mit der von ihm entwickelten und verkörperten Figur des Monsieur Hulot, einem unermüdlichen Zivilisationskritiker in Hochwasserhosen, Ringelsocken, zerknittertem Regenmantel und mit Hut und Pfeife, eroberte sich Tati einen bedeutenden Platz in der Filmgeschichte. Sein letztes Projekt CONFUSION, eine Satire auf das Fernsehen, konnte Jacques Tati nicht mehr verwirklichen, er starb 1982 in Paris an den Folgen einer Lungenembolie.

Sonntag, 4.10., 20:30 Uhr (schwarzweiße Urfassung, 1949);
Mittwoch, 7.10., 20:30 Uhr (restaurierte, rekonstruierte Farbfassung, 1995)
JOUR DE FÊTE Tatis Schützenfest
Frankreich 1949. R: Jacques Tati

Dienstag, 13.10., 20:30 Uhr; Donnerstag, 15.10., 17:45 Uhr
LES VACANCES DE MONSIEUR HULOT Die Ferien des Monsieur Hulot
Frankreich 1953. R: Jacques Tati. Restaurierte Fassung von 1978

Freitag 16.10., 20:30 Uhr; Samstag 17.10., 18 Uhr
MON ONCLE Mein Onkel
Frankreich 1958. R: Jacques Tati

Sonntag, 18.10., 20:15 Uhr; Dienstag, 20.10., 20 Uhr
PLAY TIME Tatis herrliche Zeiten
Frankreich 1967. Jacques Tati

Freitag, 23.10., 20:15 Uhr
TRAFIC Tati im Stoßverkehr
Frankreich 1971. R: Jacques Tati

Sonntag, 25.10., 18 Uhr
PARADE
Frankreich/Schweden 1974. R: Jacques Tati

Donnerstag, 29.10., 18 Uhr
L’ILLUSIONNISTE Der Illusionist
Frankreich 2010. R: Sylvain Chomet

Festival B3

B3 – BIENNALE DES BEWEGTEN BILDES im Deutschen Filmmuseum
Mittwoch, 7. Oktober, bis Sonntag, 11. Oktober

Die zweite Ausgabe der „B3 – Biennale des bewegten Bildes“ findet von Mittwoch, 7., bis Sonntag, 11. Oktober, in Frankfurt und der Rhein-Main-Region statt. Ziel des Festivals ist es, eine breit angelegte Allianz für das bewegte Bild zu schaffen. Das Deutsche Filmmuseum beteiligt sich als Kooperationspartner an der B3 und bildet mit seiner aktuellen Sonderausstellung Film und Games das „Games-Zentrum“ des Festivals. Weitere Veranstaltungen zur Medienkunst und zum Bewegtbild im wissenschaftlichen Kontext ergänzen das Programm im Filmmuseum.

Die zweite Ausgabe der B3 Biennale steht unter dem Leitthema Expanded Senses: Mit allen Sinnen erleben und Grenzen verschieben. Das Deutsche Filmmuseum begrüßt eine ganze Reihe spannender Gäste: THE SIMPSONS-Mitautor Mike Reiss berichtet über die Arbeit an der Serie und am SIMPSONS-Game, der neuseeländische Schauspieler Dean O‘Gorman spricht über seine Set-Erfahrungen bei THE HOBBIT – AN UNEXPECTED JOURNEY (US/GB/NZ 2012, R: Peter Jackson), Drehbuchautor Michael Lesslie gibt Einblicke in die Filmadaptionen von MACBETH (GB 2015, R: Justin Kurzel) und ASSASSIN´S CREED (FR/US 2016, R: Justin Kurzel) und Grabungsleiter Joe Lewandowski erzählt von der Ausgrabung der Atari-E.T.-Spiele vor knapp einem Jahr in der Wüste New Mexicos.

Nähere Informationen und das ganze Programm der Biennale unter b3biennale.com und unter filmundgames.de/begleitprogramm.

Festival

LUCAS 38. Internationales Kinderfilmfestival
Sonntag, 27. September, bis Sonntag, 4. Oktober

Fast 60 aktuelle Filme aus 25 Ländern präsentiert das 38. Internationale Kinderfilmfestival LUCAS von Sonntag, 27. September, bis Sonntag, 4. Oktober. Die Kinderfilme werden in Originalsprache gezeigt und zum Teil im Kino per Live-Einsprache ins Deutsche übersetzt. Die LUCAS Kinderfilme werden von Schulkindern gemeinsam mit Filmprofis bewertet. Eine weitere Jury aus 14- bis 16-Jährigen verleiht 2015 erneut den Sir Peter Ustinov Jugendfilmpreis und den Sir Peter Ustinov Newcomer Award. Die Preisverleihung findet am Sonntag, 4. Oktober, um 14 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums statt.

Donnerstag, 1.10., 14 Uhr
KURZFILMPROGRAMM 5
Empfohlen ab 10 Jahren

Donnerstag, 1.10., 16 Uhr
O MENINO NO ESPELHO The Boy in the Mirror
Brasilien 2014. R: Guilherme Fiúza Zenha
Empfohlen ab 8 Jahren

Donnerstag, 1.10., 18 Uhr
LABYRINTHUS
Belgien 2014. R: Douglas Boswell
Empfohlen ab 10 Jahren

Freitag, 2.10., 14 Uhr; Samstag, 3.10., 16 Uhr
SONG OF THE SEA
Irland/Luxemburg/Belgien/Frankreich/Dänemark 2014. R: Tomm Moore
Empfohlen ab 7 Jahren

Freitag, 2.10., 16 Uhr
ARMANS GEHEIMNIS
Deutschland 2015. R: Alex Schmidt
Empfohlen ab 10 Jahren

Freitag, 2.10., 9:30 Uhr, im Cinestar Metropolis; Samstag, 3.10., 11 Uhr
ME ROSVOLAT Vilja und die Räuber
Finnland 2015. R: Marjut Komulainen
Empfohlen ab 8 Jahren

Freitag, 02.10., 11 Uhr; Samstag, 3.10., 14 Uhr
REIHE FÜR MINIS
Empfohlen ab 4 Jahren

Samstag, 3.10., 18 Uhr
LEAVE TO REMAIN
Großbritannien 2014. R: Bruce Goodison
Empfohlen ab 14 Jahren

Donnerstag, 1.10., 11 Uhr, im Cinestar Metropolis, Samstag, 3.10., 20 Uhr
TOISET TYTÖT Other Girls
Finnland 2015. R: Esa Illi
Empfohlen ab 14 Jahren

Lateinamerikanische Filmtage

DÍAS DE CINE
Freitag, 30. Oktober, und Samstag, 31. Oktober

Herausragende aktuelle Filme aus Lateinamerika zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums in Kooperation mit Café Azul im Oktober und November bei den Lateinamerikanischen Filmtagen. Die Días de Cine finden bereits zum zweiten Mal statt. Die Filme erzählen sehr persönliche Geschichten, spiegeln aber gleichzeitig die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in den unterschiedlichen Ländern Lateinamerikas wider. Im November ergänzen die Filme MATEO (CO/FR 2014, R: Maria Gamboa) und PRINCESAS ROJAS (CR/VE 2013, R: Laura Astorga Carrera) das hier aufgeführte Programm.

Freitag, 30.10., 20 Uhr
MARIA Y EL ARAÑA Maria and Spider
Argentinien/Frankreich/Ecuador 2013. R: María Victoria Menis

Freitag 30.10., 22:45 Uhr
EL ELEFANTE DESPARECIDO
Peru 2014. R: Javier Fuentes-León

Samstag, 31.10., 16 Uhr
AQUI ESTOY, AQUI NO
Chile/Argentinien 2012. R: Elisa Eliash

Samstag, 31.10., 18 Uhr
EL AULA VACIA
Argentinien/Brasilien/Kolumbien/El Salvador/Mexiko/Peru/USA/Uruguay 2015.
Regie: diverse. Künstlerische Leitung: Gael García

Samstag, 31.10., 20 Uhr
DISTANCIA
Guatemala 2010. R: Sergio Ramírez
Zu Gast: Sergio Ramírez

Samstag, 31.10., 22:30 Uhr
CARMIN TROPICAL
Mexiko 2014. R: Rigoberto Perezcano

Special: Was tut sich – im deutschen Film?
WOLFGANG BECKER präsentiert ICH UND KAMINSKI
Dienstag, 27. Oktober

In der Reihe WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM? präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums einmal im Monat ein aktuelles Werk. Im Oktober ist Wolfgang Becker mit seiner skurril-komischen Romanverfilmung ICH UND KAMINSKI zu Gast, in der Daniel Brühl und Jesper Christensen in den Hauptrollen brillieren.

Dienstag, 27.10., 20:15 Uhr
ICH UND KAMINSKI
Deutschland 2015. R: Wolfgang Becker
Nach dem Film spricht Rudolf Worschech (epd Film) mit Wolfgang Becker.

Ort:
Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

goEast präsentiert: MAIDAN am 17.09.15 im Filmmuseum Frankfurt

goEast präsentiert: MAIDAN
Donnerstag, 17.09.2015, 20:30 Uhr

In MAIDAN dokumentiert Regisseur Sergei Loznitsa den Verlauf und die Auswirkungen des anhaltenden Konflikts zwischen Bevölkerung und Polizei in der Ukraine. Das Filmfestival goEast präsentiert den hochaktuellen Film im September im Kino des Deutschen Filmmuseums.

MAIDAN
Ukraine/Niederlande 2014. R: Sergei Loznitsa
Dokumentarfilm. 130 Min. DCP. OmU
Mehr als eine halbe Million Menschen trieben bei Protesten auf dem Maidan in der Innenstadt von Kiew im Winter 2013/2014 den damaligen Präsidenten Janukowitsch aus dem Amt wie aus dem Land. Niemand ahnte zu dieser Zeit, dass darauf später der aktuelle Konflikt im Osten der Ukraine folgen würde. Bilder des zunächst friedfertigen Protests, aber auch der gewaltsamen Auflösung desselben und der Auseinandersetzungen mit der Polizei erschütterten die Welt. Der Konflikt dauert bis heute an. In fast ornamentalen Bildern, inspiriert von Eisensteins STREIK (UdSSR 1925), schildert Sergei Loznitsa die Ereignisse als zeitlose Chronik jenseits von Voyeurismus und Sensationsjournalismus.

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

Kinderfilmfestival gastiert am 29. u. 30. September 2015 zum ersten Mal im Caligari

Lucas-logoDas internationale „Kinderfilmfestival Lucas“ gastiert am 29. und 30. September 2015 zum ersten Mal im Caligari und präsentiert vier Vorstellungen für Kinder und Jugendliche.

Herausragende aktuelle Filme aus aller Welt zeigt die 38. Ausgabe des „Kinderfilmfestivals Lucas“ am Dienstag und Mittwoch, 29. und 30. September 2015, in der Caligari FilmBühne. Das Kino ist zum ersten Mal Spielstätte beim Internationalen Kinderfilmfestival, das vom Deutschen Filminstitut in Frankfurt veranstaltet wird. Die Caligari FilmBühne begrüßt „Lucas“ im Programm „Kino macht Schule“. Basis ist eine neue Kooperation zwischen dem
Kinderfilmfestival und dem Verein Medienzentrum Wiesbaden.

Schulklassen sowie Kinder- und Jugendgruppen können vier Lucas-Vorstellungen in Wiesbaden besuchen. Dabei erhalten sie vielfältige Einblicke in die Lebenswelt von Gleichaltrigen in anderen Kulturen. Alle Filme werden in der Originalsprache mit Untertiteln gezeigt. Kurze Wege und geringe Fahrtkosten erleichtern Schülern den Festivalbesuch. Bereits 2014 hatte „Lucas“ im Schloss Biebrich eine Auswahl an Filmen gezeigt. Das Kulturamt hatte das Gastspiel unterstützt.

Das Internationale Kinderfilmfestival präsentiert in der hessischen Landeshauptstadt den Animationsfilm „Das Lied des Meeres – Song oft he Sea“ Kinder von sieben Jahren an in eine magische Unterwasserwelt entführt. Für Jugendliche ab 14 Jahren an läuft das niederländische Coming-of-Age-Drama „Panikkiller – Pijnstillers“. Es erzählt die Geschichte von Casper, der endlich seinen Vater kennenlernt.

Mit „Bitte bleib! – Blijf“ stellt das Kindefilmfestival den Gewinner des Langfilmwettbewerbs von 2012 vor. Er erzählt von einem Mädchen, das erfolgreich gegen die Abschiebung der Familie eines Schulfreundes in den Iran kämpft. Mit dem Kurzfilmprogramm „Fokus Migration“ knüpft das Festival an den viel beachteten Schwerpunkt des Jahres 2014 an. Die Filme greifen Schicksale von Kindern auf, die ihre Heimat verlieren.

Programm-Heft im Internet

Termine

Dienstag, 29. September, 9 Uhr: „Bitte bleib! – Blijf“: (NL 2011), Regie Lourens Block, für Kinder ab acht Jahren
Dienstag, 29. September, 11.30 Uhr: “ Kurzfilmprogramm Fokus Migration “ für Kinder ab neun Jahren
Mittwoch, 30. September, 9 Uhr:“Das Lied des Meeres – Song oft he Sea“ (IR, LUX, BE, F, DÄN 2014), Regie Tomm Moore), für Kinder ab sieben Jahren
Mittwoch, 30. September, 11.30 Uhr: „Panikkiller – Pijnstillers“ (NL 2014) Regie Tessa Schramm, für Jugendliche ab 14 Jahren

Junge Menschen erschließen sich ein Museum – Viertklässler starten am 11.09.2015 im Filmmuseum Frankfurt

Junge Menschen erschließen sich ein Museum:
Modellprojekt „Wir erforschen das Deutsche Filmmuseum“ startet

Kinder und Jugendliche erarbeiten in drei Phasen einen elektronischen Führer durch die Dauerausstellung
Startphase mit Viertklässlern beginnt: Erkundungstag am 11. September

Yassin, Baran und Ventsislav freuen sich darauf, von Freitag, 11. September, an wieder mit Blick auf den Main und die Frankfurter Skyline zu frühstücken. Denn dann geht es so richtig los mit dem Projekt „Wir erforschen das Deutsche Filmmuseum“. Gemeinsam mit ihren 18 Mitschülerinnen und Mitschülern der Klasse 4c der Günderrodeschule im Frankfurter Stadtteil Gallus besuchen sie ein Schulhalbjahr lang immer freitags das Deutsche Filmmuseum. Um das anspruchsvolle Programm bewältigen zu können, ist es wichtig, nicht von einem leeren Magen abgelenkt zu sein.

Der Besuch der Grundschüler/innen steht im Zusammenhang mit einem langfristigen und prozesshaft angelegten neuen Projekt der Filmbildung und -vermittlung im Deutschen Filmmuseum: der Erstellung eines Multimedia-Guides von jungen Menschen für junge Menschen und Familien. Eines der Ziele des innovativen Modellprojektes ist es, von den jungen Teilnehmer/innen zu lernen, wie sie das Museum und seine Inhalte wahrnehmen, denn nur auf Basis dieses Wissens kann Vermittlung gelingen.

Zwei weitere Gruppen von Jugendlichen werden sich 2016 ausführlich mit der Dauerausstellung beschäftigen und ebenfalls Beiträge produzieren. 2017 wird der Multimediaguide dann das Filmmuseum und seine Dauerausstellung mit Audiobeiträgen, Bewegtbild, Text und interaktiven Funktionen spielerisch vorstellen, Inhalte vertiefen und den Besuch des Hauses noch attraktiver machen.

In einer Projektwoche, die schon vor den Sommerferien in Kooperation mit der Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim stattfand, stimmte das Team des Filmmuseums die Kinder der Klasse 4c der Günderrodeschule auf das Thema Film ein. Gemeinsam wurden im Gallus Lochkameras gebastelt, auf Filmstreifen gemalt und fotografiert. Am letzten Tag stand dann der erste Besuch des Filmmuseums auf dem Programm, und nicht wenige Kinder hatten ein von stürmischem Applaus begleitetes Aha-Erlebnis, als sie ihren eigenhändig fabrizierten Film auf der großen Kinoleinwand sehen durften.

Die Direktorin des Deutschen Filmmuseums, Claudia Dillmann, aber auch zahlreiche andere Mitarbeiter/innen des Hauses werden in den kommenden Wochen Zeit mit den Kindern verbringen: Schließlich ist ein wichtiger Teil des Bildungsprojekts, dass die Schüler/innen sich selbst erschließen, was ein Museum ist, und wer dort hinter den Kulissen arbeitet. Dafür lernen die Kinder mit praktischer Unterstützung eines weiteren Kooperationspartners, des Gallus Zentrums, nicht nur, wie Interviews geführt werden, sondern auch den Umgang mit Kamera und Tonangel.

Solchermaßen präpariert nehmen sich die jungen Forscher/innen dann das Museumsteam vor und befragen die Mitarbeiter/innnen ausführlich – etwa darüber, wie das Kinoprogramm entsteht oder welches ihr Lieblingsexponat in der Dauerausstellung ist. Desweiteren sind eine Fahrt in die Archive, ein Besuch beim LUCAS Kinderfilmfestival und ein Trickfilmworkshop im Gallus Zentrum geplant.

Claudia Dillmann freut sich auf diese Begegnungen: „Seit der Eröffnung des Deutschen Filmmuseums 1984 sind hier unzählige Schulklassen ein und aus gegangen und haben immer viel über Film gelernt. Aber jetzt gehen wir in unserer Vermittlungsarbeit noch deutlich weiter“, betont die Museumschefin. „Wenn wir es ernst meinen mit gesellschaftlicher Teilhabe und Chancengleichheit durch kulturelle Bildung, dann brauchen wir dafür neue Formate.“ Wichtig sei auch eine intensive Zusammenarbeit mit Schulen und anderen in dieser Arbeit erfahrenen Einrichtungen.

Auch Klassenlehrerin Doris Bracht verspricht sich von dem Projekt vielfältige Kompetenzen für ihre Schülerinnen und Schüler: „Die Kinder arbeiten über längere Zeit gemeinsam an einem Projekt, sie erobern sich so Handlungsräume und lernen, sich auf neue Situationen einzulassen und die Interviews sprachlich zu meistern. Und am Ende sind sie dann auch noch Filmexperten!

“Ermöglicht wird das umfangreiche, insgesamt auf zwei Jahre angelegte Projekt durch die Unterstützung von Stiftungen: neben der Art Mentor Foundation Lucerne engagiert sich auch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main. Von den Ergebnissen der „Forschungsarbeit“ der Klasse 4c sowie von den weiteren, dann außerschulischen Projekten mit Jugendlichen von zwölf bis 18 Jahren, profitieren am Ende alle Museumsbesucher/innen.

Teilnahme an zweiter und dritter Projektphase:
Interessierte Jugendliche für die zweite (16- bis 18-Jährige) und dritte Projektphase (Zwölf- bis 14-Jährige) melden sich bei Friederike Christoph:
christoph@deutsches-filminstitut.de

Gefördert von
Art Mentor Foundation Lucerne
Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main

Projektpartner
Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim e.V.
Gallus Zentrum Jugendkultur und Neue Medien
Günderrodeschule

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

LUCAS begrüßt „Märchenkönig“ Reiner Schöne, Jungschauspieler Tim Oliver Schultz sowie Regisseur Stefan Bühling

Lucas-logoProminenter Besuch zur Weltpremiere der Grimm-Verfilmung DIE WEIßE SCHLANGE

LUCAS freut sich auf besondere Gäste: Der Schauspieler Reiner Schöne besucht am Mittwoch, 30. September, 11 Uhr, die Weltpremiere des Märchenfilms DIE WEIßE SCHLANGE (Deutschland, Österreich 2015, R: Stefan Bühling) nach Vorlage der Brüder Grimm. Zu einer weiteren Vorstellung am Freitag, 2. Oktober, 11:30 Uhr, dürfen wir außerdem den Hauptdarsteller Tim Oliver Schultz, sowie den Regisseur Stefan Bühling begrüßen. Drei Monate vor der zu Weihnachten geplanten Ausstrahlung im ZDF ist die Produktion beim 38. Internationalen Kinderfilmfestival zu sehen – als eine von acht Anwärtern auf den beliebten LUCAS Award im Wettbewerb Langfilm.

Reiner Schöne spielt darin den König Konrad, der vor aller Welt ein Geheimnis verbirgt: Die goldene Schüssel, die man ihm täglich serviert, enthält eine weiße Schlange. Wer sie isst, kann die Sprache der Tiere verstehen. So gelingt es ihm, das Wetter zu prophezeien und sich von seinen Untertanen als weiser König feiern zu lassen. Der Bauernjunge Endres, Leibdiener des Königs, gespielt von Tim Oliver Schultz, kommt diesem Geheimnis auf die Spur. Der Märchenfilm wurde im niederösterreichischen Kamptal gedreht. Er ist eine Koproduktion von ZDF, Provobis (Produzent: Thomas Teubner) und Metafilm (Co-Produzent: Michael Cencig).

Reiner Schöne, geboren 1942, machte als Schauspieler auch international Karriere. Er wuchs in Weimar auf und absolvierte dort sein Schauspielstudium am Deutschen Nationaltheater. Parallel zur Schauspielerei machte er als Sänger und Songschreiber von sich reden, spielte Theater, drehte DEFA-Filme und nahm erste Schallplatten auf. 1968 kehrte er nach einem Konzert in West-Berlin nicht mehr in die DDR zurück. Noch im gleichen Jahr hatte er im Westen seinen Durchbruch auf der Bühne als Hauptdarsteller Berger in der Deutschen Erstaufführung des Rock-Musicals „Hair“. 1972 folgte dann die Titelrolle in Andrew Lloyd Webbers „Jesus Christ Superstar“.

In den USA drehte Reiner Schöne unter anderem mit Clint Eastwood, Lee van Cleef oder Kris Kristofferson und spielte auch in erfolgreichen Serien wie STARTREK – DAS NÄCHSTE JAHRHUNDERT mit. Auf der Theaterbühne war er 1999 der gefeierte „Jedermann“ im Berliner Dom. Nach fast 20 Jahren in den USA kehrte Schöne 2002 nach Deutschland zurück. Mit Kino-Komödien wie OTTO – DER KATASTROFENFILM und (T)RAUMSCHIFF SURPRISE – PERIODE 1 und vielen TV-Filmen setzte er seine Karriere fort. Als Synchronsprecher lieh er unter anderem Peter Fonda, Willem Dafoe und Mickey Rourke seine markante Stimme.

Tim Oliver Schultz, geboren 1988, wirkte in seiner jungen Karriere bereits an einigen TVProduktionen wie SCHLOSS EINSTEIN, EIN STARKES TEAM und HALLO ROBBIE mit, sowie an Kinoproduktionen wie DIE WELLE und DIE VAMPIRSCHWESTERN 2. Auch im Märchen Genre ist er kein Unbekannter, 2014 besetzte er eine der Hauptrollen in der Märchenverfilmung VON EINEM, DER AUSZOG, DAS FÜRCHTEN ZU LERNEN. Seinen bisher größten Erfolg hatte er mit der Darstellung des Max in SYSTEMFEHLER – WENN INGE TANZT (2014), welcher letztes Jahr im LUCAS Jugendlangfilm Wettbewerb startete. Hier spielte er den Frontman einer Punkrock- Band. Der in Berlin wohnhafte Schauspieler ist ein aufstrebender Star unter den deutschen Jungschauspielern und wir freuen uns sehr, ihn dieses Jahr zum ersten Mal persönlich auf dem Internationalen Kinderfilmfestival LUCAS begrüßen zu dürfen.

Stefan Bühling wurde 1972 in Hamburg geboren und studierte nach seinem Abitur an der London International Film School. Als Autor und Regisseur ist er sowohl an der Herstellung diverser Kurz- und Imagefilme beteiligt als auch tätig für die erfolgreichen Telenovelas ROTE ROSEN und ALLES WAS ZÄHLT. Außerdem arbeitet er als Schauspielcoach und Schnittassistent.

Das Programm

„Wie der Film unsterblich wurde“: Buchpräsentation und Filmprogramm Dienstag, 8. September

„Wie der Film unsterblich wurde“: Buchpräsentation und Filmprogramm
Dienstag, 8. September, 18 Uhr

Als sich der Film etablierte, fehlten zunächst jene Personen und Institutionen, die dazu beitragen, dass Materialien bewahrt und Inhalte reflektiert werden: Filmarchive, Institute und Museen, Ausstellungen, Studiengänge, Autoren und Verlage entstanden erst allmählich. Ihnen widmet sich der kürzlich in der edition text+kritik erschienene und von den beiden Filmhistorikern Rolf Aurich und Ralf Forster herausgegebene Sammelband „Wie der Film unsterblich wurde. Vorakademische Filmwissenschaft in Deutschland“.

Die 34 Beiträge des Buches folgen den Akteuren, die mit ihren Ideen, Erfolgen und Niederlagen in Deutschland auftraten, auf ihrem langen Weg gegen das Vergessen. Sie fächern den besonderen Facettenreichtum solcher Annäherungen an die Geschichte des Mediums auf: Netzwerke werden erkennbar, die sich aus der Filmbranche selbst heraus entwickelten. Produzenten, Sammler, technische Pioniere und Journalisten riefen gemeinsam zum Bewahren auf. Ein Beispiel dafür ist Paul Sauerlaender und sein „Archiv für Filmkunde“, die größte deutsche filmhistorische Privatsammlung, die nach dem Zweiten Weltkrieg zusammengetragen wurde, und die den Grundstock des Deutschen Filmmuseums bildete.

Rolf Aurich ist Lektor, Redakteur und Autor an der Deutschen Kinemathek, Berlin. Ralf Forster ist Filmtechnikhistoriker am Filmmuseum Potsdam und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Filmuniversität Babelsberg.

Während der Buchpräsentation durch die Herausgeber wird ein Programm mit Kurzfilmen der 1920er- bis 1950er-Jahre gezeigt:

FILM (KIPHO-Film)
DE 1925. R: Guido Seeber, Julius Pinschewer. 35mm. 4 Min.
AUS DEN KINDERTAGEN DER KINEMATOGRAPHIE
DE 1928. R: Max Skladanowsky. 35mm. 3 Min.
ALS MAN ANFING ZU FILMEN
DE 1934. R: Martin Rikli, Wilhelm Prager. 35mm. 16 Min.
ASTA NIELSEN. EINE GROSSE KÜNSTLERIN
DE 1933. 16mm. 9 Min.
FARBE IM FILM
DE 1945. 35mm. 13 Min.
SIE SIND NICHT MEHR
BRD 1950. 35mm. 4 Min.
DAS WUNDER DES FILMS
BRD 1955. 35mm. 3 Min.
ERINNERN SIE SICH?
DDR 1957. 35mm. 11 Min.
STERNE ERLÖSCHEN NIE
BRD 1958. 35mm. 3 Min.

Gesamtlänge der Filme: 67 Min.
Länge des Gesamtprogramms: 110 Min.

Filmreihe Geteilt – Vereint : 25 Jahre deutsche Wiedervereinigung 1.-25.09.15 Deutsches Filmmuseum

Geteilt – Vereint
25 Jahre deutsche Wiedervereinigung
Filmreihe von Dienstag, 1., bis Freitag, 25. September

Mit dem Tag der Deutschen Einheit feiert die Bundesrepublik Deutschland am Samstag, 3. Oktober, ihren Nationalfeiertag, der sich in diesem Jahr zum 25. Mal jährt. In Frankfurt findet der zentrale Festakt statt. Die Wiedervereinigung ist ein Ereignis, das sich direkt und indirekt auch im deutschen Film niedergeschlagen hat, wie das Kino des Deutschen Filmmuseums mit einer umfassenden Filmreihe im September zeigt.

Die Filmauswahl gliedert sich in drei Schwerpunkte: Einige der Filme vermitteln Stimmungsbilder aus der DDR und dem geteilten Berlin kurz vor der Wende. Heiner Carows VERFEHLUNG und weitere Filme erzählen von zerrissenen Familien und Beziehungen und von den Vorboten des Umbruchs. Ein weiterer Block widmet sich der Zeit des Herbstes 1989 und der Auflösung der DDR im Jahre 1990, mit LETZTES JAHR TITANIC von Andreas Voigt, AUFBRUCH ’89 – DRESDEN und AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN STADT richtet sich der Blick insbesondere auf die Städte Dresden und Leipzig. Schließlich veranschaulicht ein Teil der Auswahl, wie die Wende in späteren Filmen verarbeitet wurde.

Die Reihe enthält sowohl dokumentarische Arbeiten als auch Spielfilme, sie stellt westdeutsche Sichtweisen neben ostdeutsche. Zu Gast sind die Regisseure Pavel Schnabel und Thomas Claus sowie Gerd Kroske, der mit STRICHE ZIEHEN seinen jüngsten Film vorstellt.

Dienstag, 1. September, 20:30 Uhr
Donnerstag, 3. September, 18 Uhr
DIE VERFEHLUNG
Deutschland 1992. R: Heiner Carow
D: Angelica Domröse, Gottfried John, Jörg Gudzuhn. 104 Min. 35mm
DIE VERRFEHLUNG ist der erste Film des vormaligen DEFA-Regisseurs Heiner Carow nach dem Ende der DDR. Er erzählt davon, wie sich 1988 bei einem Verwandtenbesuch in einem Dorf in der DDR ein Hamburger Hafenarbeiter in eine Putzfrau verliebt. Missgünstige Nachbarn und der Bürgermeister des Ortes stellen sich jedoch der Beziehung in den Weg. Auch
dank seiner vorzüglichen Darsteller gelingt es Carow, sehr eindringlich das Klima der Repression in der Endphase der DDR wiederzugeben.

Freitag, 4. September, 20:30 Uhr
LETZTES JAHR TITANIC
Deutschland 1991. R: Andreas Voigt. Dokumentarfilm. 111 Min. 35mm
LETZTES JAHR TITANIC entstand zwischen Dezember 1989 und Dezember 1990 in Leipzig. Der Film dokumentiert den Zerfall der alten DDR, die Wahlen, die Einführung der D-Mark und die offizielle Wiedervereinigung. Und zwar entlang der Einzelschicksale ehemaliger DDR-Bewohner. Voigt zeigt, wie die politischen Umwälzungen in die Leben eines Gießereiarbeiters, einer Kneipenwirtin, einer Stasi-Informantin, einer Schülerin und eines Hausbesetzers eingreifen. Er schafft so ein beeindruckendes Panorama von zerstörten Illusionen und neuen Hoffnungen.

Sonntag, 6. September, 18 Uhr
NOVEMBER DAYS Novembertage
Großbritannien/Deutschland 1990. R: Marcel Ophuels
Dokumentarfilm. 130 Min. Digital
Voller Neugier reist Marcel Ophüls nach der Maueröffnung am 9. November 1989 nach Deutschland, um die Protagonisten des Ereignisses, aber auch einfache Menschen auf der Straße, zu befragen. SED-Funktionäre kommen in seinem Film ebenso zu Wort wie DDR-Künstler, Arbeiter und Bürgerrechtler. Ihnen entlockt er in seiner unkonventionellen Art ganz neue Aussagen, die er mittels polemischer Montage prägnant kommentiert. Zugleich distanziert und engagiert zeichnet Ophüls so ein erfrischendes Bild des Umbruchs.

Mittwoch, 9. September, 20:30 Uhr
STRICHE ZIEHEN
Deutschland 2014. R: Gerd Kroske
Dokumentarfilm. 96 Min. DCP
Ausgangspunkt von Gerd Kroskes Dokumentation ist eine Kunstaktion im Jahr 1986: Junge Leute, die aus Weimar stammen und inzwischen in West- Berlin leben, ärgern sich über die bunt bemalte Mauer und setzen dem Mauertourismus eine Kunstaktion entgegen: Sie ziehen einen Strich entlang der Mauer. Einer von ihnen wird dabei von DDR-Grenzern verhaftet und landet im Zuchthaus; später wird er von der BRD freigekauft. Einer der Protagonisten recherchiert die Vorgeschichte, beginnend mit dem Leben unangepasster Jugendlicher in Weimar in den frühen 80er Jahren. Eine Geschichte über Auflehnung und Anpassung.
Zu Gast: Gerd Kroske

Donnerstag, 10. Septemner, 18 Uhr
Freitag, 11. September, 20:30 Uhr
DAS VERSPRECHEN
Deutschland/Frankreich/Schweiz 1995. R: Margarethe von Trotta
D: Corinna Harfouch, Meret Becker, August Zirner. 110 Min. 35mm
Im Herbst 1961, kurz nach dem Bau der Berliner Mauer, versucht eine Gruppe von Schülern, durch die Kanalisation aus dem Ost- in den Westteil der Stadt zu fliehen. Sophie schafft es, Konrad bleibt zurück; er verspricht ihr nachzukommen. In den folgenden drei Jahrzehnten können sich die beiden jedoch nur viermal sehen, einmal davon in Prag. Margarethe von Trotta schildert in ihrem Film die Geschichte einer Liebe unter Extrembedingungen und verdichtet sie zu einem Melodram vor politischem Hintergrund.

Sonntag, 13. September, 17:30 Uhr
MATERIAL
Deutschland 2009. R: Thomas Heise
Dokumentarfilm. 166 Min. DigiBeta
Thomas Heises beeindruckende Dokumentation spannt den Bogen von der DDR in den späten 1980er Jahren bis in das Jahr 2008. Die Inszenierung eines Heiner- Müller-Stückes in Berlin 1988, die Räumung besetzter Häuser, die Massendemonstration auf dem Alexanderplatz im November 1989, der Angriff von rechten Jugendlichen auf eine Filmvorführung oder der Abriss des Palasts der Republik: Beobachtungen, Skizzen, Fragmente, die am Rande anderer Filmprojekte entstanden und zuvor nicht veröffentlicht wurden, setzt der Regisseur künstlerisch in Beziehung zueinander.

Donnerstag, 17. September, 18 Uhr
Freitag, 18. September, 20:30 Uhr
GOOD BYE, LENIN!
Deutschland 2003. R: Wolfgang Becker
D: Daniel Brühl, Katrin Saß. 118 Min. 35mm
Im Herbst 1989, kurz vor dem Fall der Mauer, erleidet Mutter Kerner einen Herzinfarkt und fällt ins Koma. Als sie im Sommer 1990 wieder erwacht, ist die DDR schon nicht mehr das, was sie einmal war. Aus Angst vor einem neuen Infarkt will ihr Sohn ihr alle Aufregung ersparen und verheimlicht ihr den Fall der Mauer. Er spielt ihr das alte DDR-Leben vor – was jedoch immer schwieriger wird… Wolfgang Beckers GOOD BYE, LENIN! blickt aus einer originellen Perspektive auf den Untergang der DDR und hält dabei genau die Balance zwischen Komik und Tragik. Zu Recht war er einer der erfolgreichsten deutschen Filme der vergangenen zwei Jahrzehnte.

Sonntag, 20. September, 18 Uhr
AUFBRUCH ’89 – DRESDEN
DDR 1989. Kollektiv: Thomas Eichberg, Thomas Rist, Sabine Wittig,
Volker Langhoff, René Jung, Katja Hofmann. 52 Min. Betacam SP
AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN STADT
DDR 1990. R: Thomas Claus u.a. 30 Min. Digital
AUFBRUCH ’89 – DRESDEN ist ein Zeitdokument der Ereignisse in Dresden im Herbst 1989, die am 4. Oktober mit der Durchfahrt der Flüchtlingszüge aus Prag und den damit verbundenen Ausschreitungen ihren Anfang nahmen. Zu Wort kommen unter vielen anderen ein Arzt, der die Verletzungen der Polizisten und Demonstranten beschreibt, junge  Demonstranten, die festgenommen wurden, und ein Elternpaar, dessen Sohn verschwunden ist. AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN STADT entwirft ein Stimmungsbild Dresdens am Tag der Deutschen Einheit. In ruhigen, fast melancholischen Bildern erzählt der Film von Alltag, Sorgen und Träumen der Menschen. Der Film endet dort, wo das “Neue” beginnt: Am 3. Oktober 1990 um Null Uhr in einer Dresdner Gaststätte.
Zu Gast: Thomas Claus

Dienstag, 22. September, 20:30 Uhr
BRÜDER UND SCHWESTERN
Deutschland 1991. R: Pavel Schnabel
Dokumentarfilm. 94 Min. 16mm
Bereits im Frühjahr 1988 hatte Pavel Schnabel aufgrund einer Städtepartnerschaft zwischen Weimar und Trier die Möglichkeit, in Weimar ausgewählte Einwohner vor Kamera und Mikrophon zu bekommen. Nach der Wende konnte er erneut mehrfach mit denselben Protagonisten, darunter ein Konditoren-Ehepaar und ein Schuldirektor, sprechen und den Veränderungen in der Stadt nachspüren. So entstand eine Langzeitbeobachtung über mehrere Jahre, die via Alltagsbeobachtungen und entlang der Äußerungen der Betroffenen den Wandel der DDR zur Wendezeit nachzeichnet und die Irritationen, die er hervorrief, einfühlsam dokumentiert.
Zu Gast: Pavel Schnabel

Donnerstag, 24. September, 18 Uhr
Freitag, 25. September, 20:30 Uhr
ALS WIR TRÄUMTEN
Deutschland 2015. R: Andreas Dresen
D: Merlin Rose, Julius Nitschkoff, Marcel Heuperman. 117 Min. DCP
Der gleichnamige Roman von Clemens Meyer ist die Vorlage für die Geschichte einer Gruppe von vier Jugendlichen in Leipzig kurz nach dem Untergang der DDR. Ihr Leben hat sich radikal verändert: Waren sie vor kurzem noch Pioniere, so ziehen sie nun gemeinsam durch die Nacht, probieren Drogen aus, klauen Autos, träumen von der großen Liebe und gründen eine Diskothek, welche bald von rechten Skinheads belagert wird. Sie randalieren und versuchen doch, der Sinnlosigkeit ihrer Existenz zu entfliehen. Andreas Dresen und sein Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase entwarfen eine detailgenaue filmische Parabel über „Freundschaft und Verrat, Zuversicht und Illusion, Brutalität und Zärtlichkeit“ (Berlinale).

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

Klassiker & Raritäten: Vom Verbergen Filmreihe im September in Kooperation mit dem Museum Angewandte Kunst

Klassiker & Raritäten: Vom Verbergen
Filmreihe im September in Kooperation mit dem Museum Angewandte Kunst

Die Ausstellung „Vom Verbergen” im Museum Angewandte Kunst (23. Juli 2015 bis 6. März 2016) erzählt anhand von ausgesuchten Objekten aus den Sammlungen – Koffern, Truhen, Schränken und Paravents – von versunkenen Schätzen, erotischen Rendezvous und einem tragischen Tod unter dem Richtschwert. Die Objekte sind stumme Zeugen von tatsächlich passierten oder möglichen Geschichten, die in der Ausstellung in 30 Einzelinstallationen zum Leben erwachen. Auch der dunkle Kinosaal bietet einen Ort, um geschützt vor unliebsamen Blicken hinter fremde Wände und damit in unbekannte Leben zu schauen. In der Position eines Voyeurs erkundet der Betrachter versteckte Wünsche, Obsessionen und andere mögliche Abgründe der menschlichen Seele. Die Filmreihe zur Ausstellung „Vom Verbergen“ im Kino des Deutschen Filmmuseums lädt dazu ein, sich diesem Genuss hinzugeben. Mörderische Geheimnisse warten im Verborgenen, wo dunkle Leidenschaften schlummern.

Dienstag, 1. September, 18 Uhr (DF)
Samstag, 19. September, 18 Uhr (OF)
ROPE Cocktail für eine Leiche
USA 1948. R: Alfred Hitchcock
D: James Stewart, John Dall, Farley Granger. 80 Min. 35mm. DF/OF
In ihrem Appartement ersticken die genialen Harvard-Studenten Brandon und Phillip ihren Kommilitonen David – weniger aus persönlichen Gründen als mit dem Ziel, den perfekten Mord zu begehen. Anschließend laden sie Freunde und Verwandte des Opfers zu einer Cocktailparty ein. Diese beginnen allmählich, David zu vermissen, dessen Leiche in einer Büchertruhe lagert. Während Brandon die Situation sichtlich genießt, wird Phillip immer nervöser. Hitchcock verzichtete in seinem Film nach dem gleichnamigen Theaterstück von Patrick Hamilton weitgehend auf Schnitte.

Mittwoch, 2. September, 18 Uhr
Mittwoch, 9. September, 18 Uhr
DANGEROUS LIAISONS Gefährliche Liebschaften
Großbritannien/USA 1988. R: Stephen Frears
D: John Malkovich, Glenn Close, Michelle Pfeiffer. 120 Min. 35mm. OmU
Der Herzensbrecher Valmont geht eine perfide Wette mit der Marquise de Merteuil ein: Wenn es ihm gelingt, die unschuldige Cécile de Volanges kurz
vor deren Ehe zu verführen, schenkt die Marquise ihm eine Liebesnacht. So will diese sich an dem zukünftigen Ehemann des Wettobjekts rächen,
während der Verführer es eher auf die verheiratete tugendhafte Madame de Tourvel abgesehen hat. Ein erotisches Ränkespiel über verhängnisvolle
Affären und Intrigen des französischen Adels am Vorabend der Französischen Revolution, das die Epoche des Rokoko mit ihren üppig
ausgestatteten Kostümen in einen eindrucksvollen visuellen Rahmen fasst.

Donnerstag, 3. September, 20:30 Uhr
Dienstag, 15. September, 18 Uhr
IM KELLER
Österreich 2014. R: Ulrich Seidl. Dokumentarfilm. 90 Min. DCP
Ulrich Seidls jüngster Dokumentarfilm folgt seinen Protagonisten hinab in verborgene österreichische Keller. Hier leben sie ihre abgründigen Obsessionen aus, sammeln Nazi-Devotionalien, betreiben Schießstände, spielen Blasmusik oder streicheln ihre Puppensammlung. „In unser aller Unterbewusstsein ist der Keller aber auch ein Ort der Dunkelheit, ein Ort der Angst, ein Ort der menschlichen Abgründe“, so Ulrich Seidl in seinem komisch-irritierend-verstörenden Film.

Samstag, 5. September, 16 Uhr
LA BELLE NOISEUSE Die schöne Querulantin
Frankreich/Schweiz 1991. R: Jacques Rivette
D: Michel Piccoli, Jane Birkin, Emmanuelle Béart. 240 Min. 35mm. OmU
Ein nicht vollendetes Gemälde ist Ausgangspunkt dieses Films, der nach Balzacs Novelle Das unbekannte Meisterwerk entstand. Zehn Jahre nachdem er die Arbeit an dem Bild „La Belle Noiseuse“ aufgegeben hat, lässt sich der Künstler Frenhofer von einem Kollegen überreden, das Werk wiederaufzunehmen. Modell soll nicht mehr die Frau des Malers sein, sondern die Freundin des Kollegen. Je mehr der Maler versucht, den Körper der jungen Frau in Posen zu zwingen, desto mehr gewinnt diese Autonomie über ihren Körper. Das Bild selbst bekommt der Zuschauer nie zu sehen.

Samstag, 12. September, 22.30 Uhr
Samstag, 26. September, 22.30 Uhr
DR. JEKYLL AND MR. HYDE
USA 1932. R: Rouben Mamoulian. D: Fredric March, Miriam Hopkins,
Rose Hobart. 98 Min. 35mm. restaurierte OF
Der renommierte Arzt Dr. Jekyll versucht in geheimen Experimenten, das Gute und das Böse in der menschlichen Seele voneinander zu trennen. Bei einem Selbstversuch verwandelt er sich in das unkontrollierbare Monster Mr. Hyde. Fortan im Alltag als der gutmütige, hilfsbereite Dr. Jekyll unterwegs, lebt derselbe als Mr Hyde immer häufiger seine dunklen Seiten aus und vergeht sich wiederholt an einer Prostituierten.
Kopie zur Verfügung gestellt von der Cinémathèque royale de Belgique

Dienstag, 22. September, 18 Uhr
DIE KOREANISCHE HOCHZEITSTRUHE
Deutschland 2008. R: Ulrike Ottinger
Dokumentarfilm. 82 Min. 35mm. Korean. OmU
Hochzeitszeremonien werden in Korea traditionell teuer und sehr aufwendig gefeiert. Die Regisseurin Ulrike Ottinger dokumentiert ein jeder Eheschließung vorangehendes Ritual, bei dem der Bräutigam kostbare symbolische Gegenstände in eine Truhe legt und zu Fuß zum Elternhaus seiner zukünftigen Frau trägt. Ottingers Blick auf diesen Brauch gewährt erstaunliche Einblicke in die moderne koreanische Gesellschaft: Die sorgfältig gepackte und verschnürte Truhe vergegenständlicht einen Eindruck dessen, was im Alten neu und im Neuen alt ist.