Kategorie-Archiv: Deutsches Filmmuseum Frankfurt

Deutsches Filmmuseum: Die Kunst von Aardman – After Work-Führung und After Filmreihe im August

Die Ausstellung „Die Kunst von Aardman“ stellt vom 12. Juni bis 30. Oktober das Schaffen der noch klassisch mit Knete arbeitenden britischen Animationsfilmkünstler von Aardman Animations vor, deren Figuren Wallace & Gromit, Shaun das Schaf oder Morph ihre Fans seit 40 Jahren begeistern. Wenn man weiß, dass eine Filmsekunde 24 Bilder benötigt, vier Sekunden also aus 96 Einzelbildern bestehen, ahnt man, was für ein ungeheurer Aufwand hinter einem Animationsfilm steckt: Denn in diesem müssen für jedes Bild die Figuren, ihre Position und ihre Gesten, der Hintergrund und die Beleuchtung Millimeter für Millimeter angepasst werden.

Das Kino des Deutschen Filmmuseums begleitet die Ausstellung jeden Monat mit einer Filmreihe. Außerdem bietet die Führung „after work“ Museumsgästen jeden zweiten Mittwoch des Monats eine Gelegenheit, die Ausstellung ganz entspannt nach Feierabend zu erleben.

Mittwoch, 10. August, 19 Uhr
Filmmuseum after work: Die Kunst von Aardman
Ein geselliger Tagesausklang im Deutschen Filmmuseum mit Führung durch die Ausstellung Die Kunst von Aardman. Wallace & Gromit, Shaun das Schaf & Co

Jeden zweiten Mittwoch des Monats laden Mitarbeiter des Hauses zum after work und führen durch die aktuelle Sonderausstellung Die Kunst von Aardman. Der nächste Termin ist am Mittwoch, 10. August, um 19 Uhr. Im Anschluss an die Führung sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich eingeladen, sich bei einem Glas Wein im Ausstellungsfoyer vor der Kulisse der Frankfurter Skyline über ihre Eindrücke auszutauschen.

Das Angebot ist im Ausstellungseintritt (7 Euro / 5 Euro ermäßigt) inbegriffen.

Dienstag, 9. August, 20:30 Uhr
Freitag, 12. August, 18 Uhr
WALLACE & GROMIT: THE CURSE OF THE WERE-RABBIT
Wallace & Gromit Auf der Suche nach dem Riesenkaninchen
Großbritannien/USA 2005. R: Nick Park, Steve Box
Animationsfilm. 85 Min. 35mm. OF
Nach den erfolgreichen Kurzfilmen war dies der erste abendfüllende Kinofilm mit den beiden Hauptfiguren Wallace und Gromit: In einer englischen Kleinstadt steht der jährliche Gemüsewettbewerb um die Goldene Mohrrübe auf dem Grundstück von Lady Tottington an. Als eine Kaninchenplage ausbricht, haben Wallace und Gromit, die ein Unternehmen zum Schutz von Gemüseplantagen betreiben, alle Hände voll zu tun. Dabei entwickelt Wallace, auch um Lady Tottington zu gefallen, eine gewaltige Maschine, die den Kaninchen ihren Appetit auf Gemüse austreiben soll. Doch bei der Programmierung läuft etwas schief…

THE PIRATES! IN AN ADVENTURE WITH SCIENTISTS
Freitag, 19. August, 14:30 Uhr
Sonntag, 21. August, 15 Uhr
Freitag, 26. August, 14:30 Uhr
Samstag, 27. August, 16 Uhr
Sonntag, 28. August, 16 Uhr
THE PIRATES! IN AN ADVENTURE WITH SCIENTISTS
Die Piraten Ein Haufen merkwürdiger Typen
USA/Großbritannien 2012. R: Peter Lord
Animationsfilm. 90 Min. Blu-ray. DF. Empfohlen ab 9 Jahren
Der Piratenkapitän will endlich „Pirat des Jahres“ werden und damit die Anerkennung bekommen, die er verdient. Doch für seinen Optimismus erntet er nur Spott und Hohn, denn seine Überfälle sind nicht unbedingt erfolgreich – bis ein gefangen genommener Wissenschaftler namens Charles Darwin erkennt, dass es sich bei dem Lieblingsvogel des Kapitäns nicht um einen Papagei handelt, sondern um ein Exemplar der eigentlich längst ausgestorbenen Dodos. Die Piraten machen sich auf zur Queen, um ihr die sensationelle Entdeckung zu präsentieren…

Sonntag, 28.08.: Im Anschluss an den Film stellt sich der Trickfilmer Thomas Schneider-Trumpp den Fragen des Publikums und erklärt, mit welchen Tricks Knetfiguren wie Wallace und Gromit auf der Leinwand zum Leben erweckt werden.

Freitag, 26. August, 20:30 Uhr
AARDMAN-KURZFILMPROGRAMM
Großbritannien 1983-1996. R: Peter Lord, Nick Park u.a.
Animationsfilme. Gesamtlänge ca. 80 Min. 35mm. OmU
CREATURE COMFORTS (GB 1989. 6 Min.), WAT’S PIG (GB1996. 11 Min.), EARLY BIRD (GB 1983. 5 Min.), HEAT ELECTRIC (GB 1990. Werbespot), WAR STORY (GB 1989. 5 Min.), MY BABY JUST CARES FOR ME (GB 1996. 5 Min.), NOT WITHOUT MY HANDBAG (GB 1993. 12 Min.) POP (GB 1991. 3 Min.), A CLOSE SHAVE (GB 1995. 31 Min.)
In den vergangenen 40 Jahren hat Aardman mehr als 70 Kurzfilme realisiert. Die Auswahl dieses Programms zeigt neun davon, darunter CREATURE COMFORTS, der Aardman den ersten Oscar® bescherte, und A CLOSE SHAVE, in dem Shaun das Schaf in einer Nebenrolle sein Debüt gibt.

Samstag, 27. August, 20:30 Uhr
Sonntag, 28. August 2016, 18 Uhr
WALLACE & GROMIT TOTAL: A GRAND DAY OUT THE WRONG TROUSERS A CLOSE SHAVE
Großbritannien 1986-1996. R: Nick Park
Animationsfilme. 85 Min. 35mm. OmU
Wallace ist Erfinder und wohnt mit seinem Hund Gromit in der typisch englischen Kleinstadt Wigan. Weil Wallace mit seinen genialen Erfindungen, die oft nicht ganz das tun, was sie sollen, immer wieder in Schwierigkeiten gerät, erleben die beiden spannende Abenteuer, bei denen es oft der Hund Gromit ist, der die rettende Idee hat. Das Original-Modell der Rakete aus A GRAND DAY OUT ist in der Ausstellung Die Kunst von Aardman zu sehen. Für die Nieten an der Rakete wurden halbe Erbsen aufgeklebt und bemalt.

Filmmuseum Frankfurt: Late Night Kultkino – 5.8.: FRIDAY THE 13TH, 6.8.: GRIECHISCHE FEIGEN | Rhein-Main.Eurokunst

Filmmuseum Frankfurt: Late Night Kultkino – 5.8.: FRIDAY THE 13TH, 6.8.: GRIECHISCHE FEIGEN

© massow-picture
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Late Night Kultkino im August
FRIDAY THE 13TH (US 1980)
GRIECHISCHE FEIGEN (BRD 1977)

Was haben der schockende Feriencamp-Slasher FRIDAY THE 13TH und die erotische Sommerkomödie GRIECHISCHE FEIGEN gemeinsam? Sie sind längst Kultfilme, und sie erzählen Feriengeschichten – wenn auch auf ganz unterschiedliche Art. Und: das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt im August beide Filme im Late-Night-Programm. Urlaubsstimmung im Kino!

Freitag, 5. August 2016, 22:30 Uhr
Samstag, 13. August 2016, 22:30 Uhr
FRIDAY THE 13TH Freitag der 13.
USA 1980. R: Sean S. Cunningham
D: Betsy Palmer, Adrienne King, Kevin Bacon. 95 Min. 35mm. OF

Eine Gruppe Jugendlicher verbringt die Sommerferien im Camp Crystal Lake. Das Urlaubsgelände ist schon ziemlich heruntergekommen und war einst Schauplatz tragischer Unfälle. Man arrangiert sich mit den Umständen und verbringt die Zeit mit Schwimmen, Spielen, Albernheiten und Liebeleien. Doch bald beginnt eine mysteriöse Mordserie, und die Teilnehmerzahl wird dezimiert … Mit diesem Setting und der Konzentration auf eine Teenie-Gruppe als Zielscheibe eines Killers wurde FRIDAY THE 13TH zum einflussreichen Prototyp des modernen Slashers.

Samstag, 6. August, 2016, 22:30 Uhr
Samstag, 20. August 2016, 22:30 Uhr
GRIECHISCHE FEIGEN
BRD 1977. R: Siggi Götz
D: Betty Vergès, Claus Richt, Olivia Pascal. 95 Min. 35mm
Flott, freizügig und mit unwiderstehlichem Ohrwurm-Soundtrack folgt der Film einer jungen Studentin, die sich ohne Ziel durch Griechenland treiben lässt, erotische Abenteuer sucht und dem Geheimnis der eigenen Identität nachspürt. An Bord eines Segelboots verbringt sie mit einem Liebhaber einige traumhafte Tage, doch die Urlaubsliebe zwischen den beiden gestaltet sich komplizierter als gedacht.

Kino-Programm im Filmmuseum für den Monat August

SONDERAUSSTELLUNG:
DIE KUNST VON AARDMAN. WALLACE & GROMIT, SHAUN DAS SCHAF & CO
Ausstellung und Begleitprogramm
12. Juni bis 30. Oktober 2016

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu

Filmmuseum Frankfurt feiert nach Umbauphase am 14. August großes Familienfest

© massow-picture
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Am 14. August 2011 eröffnete das Deutsche Filmmuseum nach fast zweijähriger Umbauphase in völlig neuer Gestalt wieder seine Türen für die Öffentlichkeit unter anderem mit einer komplett neu konzipierten Dauerausstellung.
Den fünften Jahrestag der Neueröffnung feiert das Deutsche Filmmuseum mit einem Familienfest am Sonntag, 14. August 2016. Der Eintritt ist frei. Beginn ist um 13 Uhr. Die Ausstellungen sind bis 20 Uhr geöffnet.

Programm des Familienfests am Sonntag, 14. August, 13 Uhr:
13:30 Uhr Begrüßung

14:15 Uhr Modellier-Workshop „Gromit“, angeleitet von George Watson (Aardman Animations), begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich!

14:30 Uhr Kinderkino-Special, präsentiert von LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans

15:30 Uhr Kurzfilmprogramm: Aardman

15:30 Uhr Speed-Dating mit den Mitarbeiter/innen des Deutschen Filminstituts: Wie entsteht eine Ausstellung? Wie wird eine Filmreihe programmiert? Die Besucher/innen befragen die Mitarbeiter/innen zur vielfältigen Arbeit im Deutschen Filminstitut aber sie müssen sich beeilen! Nach wenigen Minuten ertönt der Gong und der Nächste ist an der Reihe

16:30 Uhr Vom Sammeln, Bewahren, Zeigen: EinBlick in neue Bestände des Non-Film-Archivs mit Hans-Peter Reichmann und Isabelle Bastian

16:45 Uhr Modellier-Workshop „Shaun das Schaf“, angeleitet von George Watson (Aardman Animations), Teilnehmerzahl begrenzt, Anmeldung erforderlich!

Max und Marcel Ophüls Eine Reise durch die Filmgeschichte
17:30 Uhr Gedanken über Film (Hörstück über und mit Max Ophüls, hr 1956, 62 Min.), anschließend Gespräch mit Marcel Ophüls

20:00 Uhr UN VOYAGEUR (Frankreich 2013. R. Marcel Ophüls. Dokumentarfilm. 106 Min. DCP. OmeU), anschließend Gespräch mit Marcel Ophüls

22:30 Uhr LIEBELEI (DE 1933. R: Max Ophüls. 94 Min.)

22:30 Uhr Jazzduo „Lejeune et Chenchanna“

Außerdem:
Offener Vorführraum: Die Besucher/innen können den Vorführer/innen bei ihrer Arbeit im Projektionsraum über die Schulter schauen
Kurzweilige Führungen durch die Dauer- und Sonderausstellung
BlueBox: Fotos mit den Figuren von Aardman
Trickfilmwerkstatt
Ausstellungsquiz
Street Food von Lofthouse, Catering und Kokoxo-Eiskreationen von The Cooking Ape

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

„Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963″ – Begleitband zur Ausstellung

locarno_DE_cover-kleinKatalog zur Retrospektive „Geliebt und verdrängt: Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963″
Deutsche und englische Ausgabe, jeweils 416 Seiten, 24,80 Euro // 27,00 CHF
Erscheint am 28. Juli 2016

Es gibt viele Ansichten und Urteile zum Kino der jungen Bundesrepublik. Die gängigsten: Seicht und belanglos sei es gewesen, ohne Interesse an der Thematisierung drängender gesellschaftlicher Probleme und der Aufarbeitung deutscher Schuld, orientiert an Kitsch und vermeintlichem Massen-geschmack, gleichförmig und vorhersehbar. Wie anders dagegen das Plädoyer, das Rainer Knepperges in seinem Beitrag zum Katalog Geliebt und verdrängt: Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963 formuliert: „Überraschend unverschämt, erotisch, frech, frivol, vulgär, bizarr sind die Filme der 1950er und frühen 1960er.“ In dem hier aufgemachten Spannungsfeld loten die 33 Beiträge des Buches die Vielfalt des bundesrepublikanischen Nachkriegskinos aus. Vielstimmig und meinungsstark, mit Wertungen und Interpretationen, die einander mal widersprechen, mal ergänzen, entwerfen die Autorinnen und Autoren das umfassende, überraschende, neugierig machende Panorama einer Ära und eines Kinos, von dem es weite Teile noch zu entdecken gilt. Dominik Graf schließt seinen Essay mit den Worten: „Die Bruchstellen im deutschen Film sind auch seine Kontinuität. Die vermeintliche Provinzialität war in Wahrheit seine unendliche Stärke. Seine ,Falschheiten‘ waren eine sehr originelle Spielart der Wahrhaftigkeit – und dies ist der ehrliche Grund, warum man den seltsamen westdeutschen Nachkriegsfilm wirklich lieben kann.“

Herausgeber: Claudia Dillmann, Olaf Möller
Verlag: Deutsches Filminstitut – DIF e.V., Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-88799-089-3 (deutsch) // 978-3-88799-090-9 (englisch)
Softcover, fadengeheftet, 416 Seiten, 270 Szenenbilder, Stand- und Werkfotos, Plakatabbildungen aus dem Archiv des Deutschen Filminstituts und weiteren Archiven; 24,80 Euro // 27,00 CHF
Ab 28. Juli auf www.shop-filmmuseum.de und im Handel

Inhaltsverzeichnis:

Carlo Chatrian: Grußwort
Olaf Möller: Adenauerland
Claudia Dillmann: Der Pakt mit dem Publikum. Zu den Produktionsbedingungen des Adenauer-Kinos
Miguel Marías: Die Transluzenz des deutschen Kinos. Ludwig II. – Glanz und Ende eines Königs
Lars Henrik Gass: Resignatorische Befunde. Manifeste vor Oberhausen
Ralph Eue: »Im Geiste eines Aufbaus für morgen«. Re-Education durch Film
Rolf Aurich, Wolfgang Jacobsen: Gestalter nützlicher Bilder. Rudolf Werner Kipp, Ekkehard Scheven, Herbert Viktor, Raphael Nußbaum Fabian Tietke: Vom Lüpfen der Schlafmütze. Der westdeutsche Animationsfilm von 1945 bis 1963
Rudolf Worschech: Das Neue im Alten. Kameraarbeit in den 1950er Jahren
Fritz Tauber: Heimatfilm. Versuch der Systematisierung eines Phänomens
Jörg Gerle: Das grüne Gewissen. Natur und Film, der Versuch einer Symbiose
Uwe Mies: Khaki, Pfeife, Anzug, den Scheitel fest gezogen. Das deutsche Kino entsendet Stars in die Welt – und schafft dabei auch welche
Dominik Graf: „Hunde, wollt ihr ewig leben?“ Einige Männerbilder und ihre Darstellungsstile im westdeutschen Nachkriegsfilm
Stefanie Plappert: Visionen vom kleinen Glück im großen Scheitern. Victor Vicas‘ deutsche Spielfilme 1953 bis 1963
Werner Sudendorf: Umwege zum Melodram. Damit das Opfer einen Sinn hat
Rainer Knepperges: Mamas Kino lebt!
Stefanie Mathilde Frank: Komische Kontinuitäten? Remakes von Spielfilmen aus der Zwischenkriegszeit am Ende der 1950er Jahre
Christoph Huber: Der Simmel-Komplex. Zu Trivialliteratur und Kino der Adenauer-Ära
Peter Ellenbruch: Verbrechen lohnt sich! Der bundesdeutsche Kriminalfilm 1950 bis 1963
Hervé Dumont: Robert Siodmak in der Bundesrepublik
Marcus Stiglegger: Aus den Gräben, aus den Trümmern – Der deutsche Kriegsfilm der 1950er Jahre
Fabian Schmidt: Der Unbekannte. Frank Wisbars bundesdeutsche Filme nach 1957
HT Nuotio: Fröhliche Gespenster, heimliches Gedächtnis. Westdeutsches Nachkriegskino in Finnland
Marco Grosoli: Der Professor, der Tourist und die Sexbombe. Die junge Bundesrepublik Deutschland im italienischen Kino
Chris Fujiwara: Die Bundesrepublik Deutschland in amerikanischen und britischen Filmen
Ralf Schenk: Zwischen den Welten. Deutsch-deutsche Koproduktionsversuche mitten im Kalten Krieg
Andreas Goldstein: Historische Subjekte. Notizen zur DEFA und ihren „Westfilmen“ in den 1950er und frühen 60er Jahren
Elisabeth Streit: Vorwärts und nicht vergessen. Die nicht realisierten Projekte von Lorre und Brecht
Carolin Weidner: Junge deutsche Literatur und die Filmindustrie
Jürgen Dünnwald: 13 Minuten Filmgeschichte. Die Zusammenarbeit von Peter Weiss und Christer Strömholm
Jennifer Lynde Barker: Dort und Hier. Hans Fischerkoesen in den 1950er Jahren
Norbert Pfaffenbichler: „Maler und zeitweise Chemiker“. Der Avantgardefilmer Franz Schömbs
Thorsten Krämer: Verführer im System. Der Film- und Fernsehregisseur Michael Pfleghar

Eine Kooperation des Deutschen Filminstituts mit dem Festival del film Locarno.

Der Katalog wird ermöglicht durch die Förderung der
Georg und Franziska Speyer’schen Hochschulstiftung, des Förderkreises des Deutschen Filminstituts und von German Films.

Klassiker und Raritäten: DIE SLOWAKISCHE NEUE WELLE DER 1960er Filmreihe vom 2., bis 30. 08.2016 im Filmmuseum Frankfurt

Eine der wichtigsten Erneuerungsbewegungen im europäischen Kino der 1960er Jahre bringt das Kino des Deutschen Filmmuseums im August auf die Leinwand: Gezeigt werden Werke der Tschechoslowakischen Neuen Welle

Die vorübergehende Aufhebung der Zensur in der Tschechoslowakei in den 1960er Jahren ermöglichte es Filmemachern, gesellschaftskritische Stoffe aufzugreifen. Beeinflusst von Bewegungen wie der Nouvelle Vague und dem italienischen Neorealismus entstanden stilistisch sehr unterschiedliche Werke, denen ihre große Experimentierfreudigkeit gemein ist. Vor allem die tschechischen Regisseure wie Miloš Forman oder Jiøí Menzel wurden international bekannt. Die Reihe würdigt hingegen die slowakischen Beiträge von Peter Solan, Štefan Uher oder Juraj Jakubisko.

Dienstag, 2. August, 18 Uhr
SLNKO V SIETI Sonne im Netz
CSSR 1962. R: Štefan Uher
D: Marián Bielik, Jana Beláková, Andrej Vandlík. 90 Min. 35mm. OmU
Gemeinhin als Ausgangspunkt der Neuen Welle geltend, öffnete dieser Film die Tür für ein freieres, von Konventionen gelöstes Kino in der Tschechoslowakei. Im Mittelpunkt steht ein junges Paar, dessen Liebe auf die Probe gestellt wird, als Oldrich zum Arbeiten in ein Sommercamp muss. Während der Trennung machen sowohl er als auch seine Freundin Bela neue amouröse Bekanntschaften. Der Film entwickelt dank seiner innovativen formalen Gestaltung eine lyrische Qualität. Regisseur Štefan Uher beweist eine große Sensibilität für Stimmungen und Atmosphäre, besonders in der grandiosen Sequenz um die titelgebende Sonnenfinsternis.

Dienstag, 9. August, 18 Uhr
BOXER A SMRT‘ Der Boxer und der Tod
CSSR 1962. R: Peter Solan
D: Štefan Kvietik, Manfred Krug, Valentina Thielová. 112 Min. 35mm. OmU
In einem Konzentrationslager kämpft der slowakische Amateurboxer Ján Komínek ums nackte Überleben. Er soll wegen eines Fluchtversuchs hingerichtet werden, doch Lagerkommandant Kraft, selbst einst Boxer, zeigt sich gnädig, weil er Komínek braucht – als Sparringspartner. Komíneks Dilemma: Wie lange erträgt er es, als lebender Sandsack missbraucht zu werden, und was passiert, wenn er den Kommandanten im Kampf besiegt? Der Horror ständiger Lebensbedrohung bildet den Hintergrund eines klugen und intensiven Films, der mit großem Gespür für Sprache und Tongestaltung arbeitet.

Dienstag, 16. August, 18 Uhr
ORGAN Die Orgel
CSSR 1964. R: Štefan Uher
D: František Bubík, Irma Bárdyová, Kamil Marek. 99 Min. 35mm. OmU
Ein polnischer Deserteur findet im Zweiten Weltkrieg in einem slowakischen Franziskanerkloster Unterschlupf. Als Orgelspieler bringt ihm seine außerordentliche musikalische Begabung die Bewunderung der Glaubens-gemeinde ein, doch auch in dieser Gemeinschaft sind Konkurrenzdenken und Spitzelwesen nicht fern. In schwarzweißen CinemaScope-Kompo-sitionen entfaltet sich eine Parabel über Spiritualität und Scheinheiligkeit. Ende der 1960er Jahre fiel der Film der Zensur zum Opfer, weil sich die Gesellschaftskritik darin allzu leicht auf die Gegenwart übertragen ließ.

Dienstag, 23. August, 18 Uhr
DRAK SA VRACIA Der Drache kehrt zurück
CSSR 1967. R: Eduard Grecner
D: Radovan Lukavský, Gustáv Valach, Emília Vášáryová. 78 Min. 35mm. OmU
DRAK SA VRACIA ist eine Ballade auf den Freiheitswillen des Einzelnen und zugleich eine genaue Beschreibung des ländlichen Lebens mit seinen Härten und Unwägbarkeiten. Orientiert am Nouveau Roman, mit einem starken Augenmerk auf Objekte und Texturen, erzählt Eduard Grecner von einem Verbannten, der in einem Konflikt ein Auge verloren hat und heimkehren möchte in sein Dorf. Die Einheimischen begegnen ihm argwöhnisch, seine Geliebte heiratete einen Anderen, und eine unterschwellige Angst vor Rache geht im Dorf um …

Dienstag, 30. August, 18 Uhr
VTÁCKOVIA, SIROTY A BLÁZNI Vögel, Waisen und Narren
CSSR/Frankreich 1969. R: Juraj Jakubisko
D: Philippe Avron, Magda Vášáryová, Jirí Sýkora. 78 Min. 35mm. OmU
Ein alter Narr und ein junges Paar leben in einem Abrisshaus. Vor den Verrücktheiten ihrer Zeit haben sie sich in die Welt ihrer anarchisch-blühenden Phantasie zurückgezogen. Dort sind die Grenzen von Traum und Wirklichkeit, von Geschichte und Gegenwart, von Liebessehnsucht und Todesnähe karnevalesk aufgehoben. Juraj Jakubiskos Film ist der Klassiker unter den slowakischen Filmen der Neuen Welle. Er ist geprägt von assoziativen Bild- und Erzählstrukturen, die sich zu einer Collage gleichnishafter Szenen mit grotesker, ironischer, aber auch tödlich ernsthafter Tonlage verdichten.

Kino-Programm im Filmmuseum für den Monat August

SONDERAUSSTELLUNG:
DIE KUNST VON AARDMAN. WALLACE & GROMIT, SHAUN DAS SCHAF & CO
Ausstellung und Begleitprogramm
12. Juni bis 30. Oktober 2016

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
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FERIEN AUF DER LEINWAND Sommer- und Urlaubsfilme Filmreihe von Dienstag, 2., bis Dienstag, 30. August im Filmmuseum Frankfurt

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Viele Programmkinos legen eine Sommerpause ein, wenn die Urlaubszeit anbricht das Kino des Deutschen Filmmuseums macht nicht Ferien von, sondern auf der Leinwand!Alle, die daheim geblieben, bereits zurück aus dem Urlaub oder voller Vorfreude darauf sind, können sich im August an ferne Orte entführen lassen. Im angenehm klimatisierten Kinosaal lässt sich die Schönheit sonnendurchfluteter Zelluloid-Bilder genießen, ohne in der Hitze zu schwitzen. Die Auswahl vereint Klassiker und Entdeckungen, Hitchcock und Rohmer, Audrey Hepburn und Louis de Funès, chaotische Urlaubstrips und Ferienlager-Nostalgie, fröhliche Komödien und kritische Tourismus-Betrachtungen. Vor ausgewählten Filmen sind selten gezeigte Kurz- und Kulturfilme zu sehen.

Dienstag, 2. August, 20:30 Uhr
Sonntag, 7. August, 18 Uhr
ROMAN HOLIDAY Ein Herz und eine Krone
USA 1953. R: William Wyler
D: Gregory Peck, Audrey Hepburn, Eddie Albert. 118 Min. 35mm. OF
Eine Prinzessin, die ihrer Repräsentationspflichten müde ist, macht sich während einer Romreise kurzerhand aus dem Staub. Sie verliebt sich im Getümmel in einen US-Reporter, der ihr eine für sie neue Seite der Stadt zeigt. Ein perfekt besetzter Klassiker der romantischen Komödie, der mit Charme und Einfühlungsvermögen einen Mythos des Genres geschickt umkehrt: Hier sehnt sich nicht das einfache Mädchen nach dem Prinzessinnenglück, sondern die edle Prinzessin nach dem Leben als einfaches Mädchen.

Donnerstag, 4. August, 18 Uhr
Dienstag, 30. August, 20:30 Uhr
4 AVENTURES DE REINETTE ET MIRABELLE
Vier Abenteuer von Reinette und Mirabelle
Frankreich 1987. R: Eric Rohmer
D: Joëlle Miquel, Jessica Forde, Mr. Housseau. 99 Min. 35mm. OmU
Reinette kommt vom Land, Mirabelle aus Paris. Als Mirabelle ihre Ferien auf dem Land verbringt, hilft ihr Reinette bei einer Fahrradpanne, zeigt ihr die Natur und die sagenumwobene „blaue Stunde“. Sie freunden sich an, ziehen in eine gemeinsame WG in Paris und erleben weitere Abenteuer in der Stadt. 4 AVENTURES DE REINETTE ET MIRABELLE ist ein lockerer Film in der Tradition französischer Theaterkomödien. Heiter und schwungvoll kreisen die vier titelgebenden Episoden um einfache moralische Fragen und verdichten sich zur Beschreibung eines Lebensgefühls.

Freitag, 5. August, 20:30 Uhr
Mittwoch, 10. August, 20:30 Uhr
TO CATCH A THIEF Über den Dächern von Nizza
USA 1955. R: Alfred Hitchcock
D: Cary Grant, Grace Kelly, Jessie Royce Landis. 106 Min. 35mm. OmU
Ein Meisterdieb, der sich bereits zur Ruhe gesetzt hat, gerät in den Verdacht, weitere Diebstähle begangen zu haben, weil seine Methode nachgeahmt wird. Das spornt ihn an, dem wahren Täter eine Falle zu stellen, um ihn zu entlarven nicht zuletzt aber, um eine junge Millionärin, in die er sich verliebt hat, von seiner Unschuld zu überzeugen. Von Suspense-Meister Alfred Hitchcock mit leichter Hand, wohldosierter Spannung und pointiert-ironischem Humor inszenierte Kriminalkomödie, in der auch Bade- und Bootsausflüge an der malerischen Küste der französischen Riviera nicht fehlen.

Samstag, 13. August, 20:30 Uhr
Sonntag, 28. August, 20 Uhr
DIRTY DANCING
USA 1987. R: Emile Ardolino
D: Patrick Swayze, Jennifer Grey, Jerry Orbach. 98 Min. 35mm. Omdt/frU
In einem US-amerikanischen Urlaubshotel verliebt sich in den 1960er Jahren eine naive Arzttochter in einen Tanzlehrer aus einem vor allem aus Sicht des Vaters fragwürdigen sozialen Milieu. Sie springt für dessen Partnerin ein und befreit den Vater von seinen Vorurteilen. Vom Überraschungserfolg entwickelte sich DIRTY DANCING rasch zum Kultfilm, der mit leidenschaftlichen Tanzszenen und stürmischer Romanze einen Nerv traf. Zur Popularität trug auch die eingängige Musikauswahl mit Hits wie „The Time of My Life“, „Be My Baby“ und „She’s Like the Wind“ bei.

Dienstag, 16. August, 20:30 Uhr
LE GENDARME DE SAINT-TROPEZ Der Gendarm von Saint-Tropez
Frankreich/Italien 1964. R: Jean Girault
D: Louis de Funès, Geneviève Grad, Michel Galabru. 92 Min. 35mm. DF
Der einfache Dorfpolizist Cruchot wird befördert und soll nun in Saint-Tropez für Recht und Ordnung sorgen. Während er sich mit Kleinganoven, Falschparkern und Nudisten herumschlägt, spielt seine attraktive Tochter das Kind reicher Eltern und wird leichtfertig in einen Bilderdiebstahl verwickelt. Vor der traumhaften Kulisse der Côte d’Azur läuft Louis de Funès mit grotesker Körpersprache und cholerischen Anfällen zur Hochform auf. Der charmant-alberne Spaß war die Initialzündung für eine ganze Filmreihe und beflügelte die Beliebtheit des aufstrebenden Saint-Tropez.
Vorfilm: IL SIGNOR ROSSI AL MARE Herr Rossi am Strand. IT 1964. R: Bruno Bozzetto. 12 Min. 35mm. o.D.

Mittwoch, 17. August, 20:30 Uhr
BEZNESS Business Das Geschäft mit der Sehnsucht
Tunesien/Frankreich/Deutschland 1992. R: Nouri Bouzid
D: Abdellatif Kechiche, Jacques Penot, Ghalia Lacroix. 100 Min. 35mm. OmU
„Bezness“ bezeichnet spätestens seit dem gleichnamigen Film von Nouri Bouzid das Vorspielen von Gefühlen zur eigenen Vorteilnahme etwa von arbeitslosen jungen Männern, die sich an Tunesiens Stränden als Prostituierte verdingen und Touristinnen Liebesträume verkaufen. Ein französischer Fotograf taucht bei seinen Recherchen ein in diese zwischen islamischer Tradition und westlichem Kapitalismus schwankende Welt. Ungeschminkt zeigt der Film, wie der rasant gewachsene Massentourismus eine neue Form des Kolonialismus begünstigt er verspricht Gewinne, hinterlässt aber kulturelle Verwüstung.
Vorfilm: URLAUB VON DER STANGE. BRD 1959. R: Walter Krüttner. 10 Min. 35mm

Donnerstag, 18. August, 18 Uhr
Sonntag, 21. August, 20:30 Uhr
SOMMER ’04
Deutschland 2006. R: Stefan Krohmer
D: Martina Gedeck, Robert Seeliger, Svea Lohde. 97 Min. 35mm
Während der Sommerferien an der Schlei in Schleswig-Holstein fühlt sich eine Mutter für die mitgereiste frühreife Freundin ihres Sohnes verantwortlich, will sie vor den Avancen eines Amerikaners schützen und verliebt sich selbst in diesen. Daraus entwickelt sich ein komplexes Familiendrama um Moral, Schuld und Liebe. Hervorragend gespielt und eindrucksvoll fotografiert, verbindet sich in SOMMER `04 die Nonchalance des französischen Kinos à la Rohmer mit einer Reflexion über sexuelle Anziehung und die Unaufrichtigkeit der Generationen im Umgang miteinander.
Vorfilm: FERIENREISE ALLES INBEGRIFFEN. BRD 1963. R: Karl Schedereit 10 Min. 35mm

Freitag, 19. August, 20:30 Uhr
Dienstag, 23. August, 20:30 Uhr
NATIONAL LAMPOON’S VACATION Die schrillen Vier auf Achse
USA 1983. R: Harold Ramis
D: Chevy Chase, Beverly D’Angelo, Randy Quaid. 98 Min. 35mm. OF
NATIONAL LAMPOON’S VACATION ist ein moderner Klassiker der Urlaubskomödie, der viele Fortsetzungen erfuhr. Die Slapstick-Satire auf den „American Way of Life“ entstand nach einem Drehbuch von John Hughes. Vater Grisworld will die Ferienreise seiner Chaosfamilie um jeden Preis zum Erfolg machen. Doch der fröhliche Gemeinschaftsausflug wird zum Höllentrip mit Autopannen, unfreiwilligen Leichentransporten, Ghetto-Irrfahrten und Polizeiaktionen. Als auch noch das Reiseziel, ein Freizeitpark, wegen Renovierung geschlossen ist, wird das nicht einfach hingenommen …
Vorfilm: TWO WEEKS VACATION Goofys Urlaubsfahrt. US 1952. R: Jack Kinney. 6 Min. 35mm. DF

Donnerstag, 25. August, 18 Uhr
STO DNEJ POSLE DETSTVA Hundert Tage nach der Kindheit
UdSSR 1975. R: Sergej Solowjow
D: Boris Tokarew, Tatjana Drubitsch, Irina Malyschewa. 92 Min. 35mm. DF
Der 14-jährige Mitja ist ein empfindsamer, fantasiebegabter Junge, der den Sommer mit Gleichaltrigen in einem Ferienlager verbringt. Noch scheu und zaghaft, verliebt er sich in seine Mitschülerin Lena und erlebt zum ersten Mal das Glück und die Enttäuschungen der Liebe. Sergej Solowjows mehrfach preisgekrönte Inszenierung nähert sich behutsam, feinfühlig und poetisch der emotionalen Entwicklung der Heranwachsenden, die sich mit ungekannt intensiven Empfindungen konfrontiert sehen.
Vorfilm: ST. PETER ORDING. BRD ca. 1950. R: Horst G. Feldt 8 Min. 16mm

Auch im Kinderkino geht es im August um das Thema Ferien. Hier erlebt der kleine Nick ein ganz besonders Urlaubsabenteuer.

Freitag, 5. August, 14:30 Uhr
Sonntag, 7. August, 15 Uhr
Freitag, 12. August, 14:30 Uhr
DER KLEINE NICK MACHT FERIEN
Frankreich 2014. R: Laurent Tirard. D: Mathéo Boisselier, Valérie
Lemercier, Kad Merad. 97 Min. DF. Empfohlen ab 7 Jahren
Endlich beginnen die großen Ferien. Der kleine Nick fährt mit seinen Eltern und seiner Oma in ein Hotel am Meer. Am Strand findet er schnell neue Freunde. Unheimlich ist ihm jedoch Isabelle, ein Mädchen, das ihn ständig verfolgt und voller Bewunderung mit ihren riesigen Augen anstarrt. Als er merkt, dass die Erwachsenen ihn und Isabelle verkuppeln wollen, heckt er mit seinen Freunden mehrere Streiche aus, um Isabelles Eltern zur Abreise zu bewegen, wodurch es zu einigen Verwicklungen kommt.

 

SONDERAUSSTELLUNG:

DIE KUNST VON AARDMAN. WALLACE & GROMIT, SHAUN DAS SCHAF & CO
Ausstellung und Begleitprogramm
12. Juni bis 30. Oktober 2016

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu

Museumsuferfest 2016: Deutsches Filmmuseum

© massow-picture
© massow-picture

Geschichtenreiche Exponate und Bewegtbild, wohin das Auge reicht: Die ganze Welt des Films präsentiert das Deutsche Filmmuseum auf sechs Stockwerken – und zum Museumsuferfest auch auf einer Freifläche vor dem Haus. LUCAS, das Internationale Festival für junge Filmfans, tritt zur 39. Ausgabe vom 18. bis 25. September 2016 erstmals im neuen Gewand auf. In der aktuellen Sonderausstellung Die Kunst von Aardman (bis 30. Oktober 2016) erfährt das Publikum anhand von Wallace & Gromit, Shaun das Schaf & Co, wie aus Knete Filme gemacht werden. An mehreren Stationen warten Mitmach-Aktionen und Gewinne, und das hauseigene Kino bietet bei unterhaltsamen Kurzfilmen eine kleine Auszeit vom Festtrubel.

Kino:

* Eintritt zu den Kino-Veranstaltungen mit Museumsuferfest-Button ZUSÄTZLICH 4 €. Karten an der Museumskasse.

Ausführliches Programm

Deutsches Filmmuseum

Zukunftswerkstatt „Film, Flucht und Interkultur“ während Lucas Jugend-Filmfestival: 18. – 25.09.2016 im Filminstitut Frankfurt

© Film filminstitut Frankfurt
© Film filminstitut Frankfurt

Tagung und Zukunftswerkstatt zum Thema „Film, Flucht und Interkultur“ (Frankfurt am Main, 21. bis 23. September 2016)
bei LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans             

LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans (18. bis 25. September 2016) stellt sich 2016 komplett neu auf. Teil des neuen Konzepts ist es, das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival in Deutschland zur zentralen Plattform für Filmvermittler/innen und Filmpädagog/inn/en zu machen. Das Deutsche Filminstitut nutzt hier seine gute Vernetzung und veranstaltet in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb eine Tagung und Zukunftswerkstatt zum Thema „Film, Flucht und Interkultur“ (21. bis 23. September 2016).

Die deutlich gestiegene Zahl an Flüchtlingen in den vergangenen beiden Jahren brachte bundesweit zahlreiche Hilfs- und Integrationsangebote hervor. Kurzfristig konzipierten auch die deutschen Filminstitutionen, viele Filmemacher und Filmvermittler zahlreiche Projekte, gründeten Filmclubs und packten Filmkoffer. Es entstanden viele Filme zum Thema „Flucht“ oder „Heimat“. Dabei erwies sich erneut, dass Film als niedrigschwelliges visuelles Medium gut geeignet ist, Menschen zusammenzubringen, sei es in der Produktion oder im Kinosaal. Parallel zu den Ereignissen wuchs von Seiten der Kultur- und Bildungspolitik der Anspruch an die Akteure in Kulturinstitutionen vor Ort, an der gesellschaftlichen Herausforderung von Integration mitzuarbeiten.

Film, Flucht und Interkultur lädt die in der Filmvermittlung in Deutschland Aktiven nun dazu ein, gemeinsam inne zu halten, und einen selbstkritischen Blick zurückzuwerfen. Welche Herausforderungen hatten die Projekte und ihre Veranstalter zu bewältigen? Wie steht es um Erfahrung in der Arbeit mit traumatisierten Menschen auf Seiten der Filmvermittler? Wie funktioniert Filmbildung, wenn es keine gemeinsame Sprache gibt? Und ganz wichtig: Wie kann das Machtgefälle zwischen Projektleitern und Geflüchteten bewusst gemacht, besser noch aufgehoben werden?

Ausgehend von der Überzeugung, dass der Integrationsprozess nicht eingleisig sein kann, setzt die Tagung am Begriff der Interkultur von Mark Terkessidis (der den Eröffnungsvortrag hält) an, und verfolgt den Anspruch, dass die interkulturelle Gesellschaft gemeinsam gestaltet und gelebt werden muss. Wissenschaftler, Kuratoren, Autoren und Filmvermittler mit und ohne Fluchterfahrung stellen daher ihre Positionen und Projekte auf der Tagung vor. Foren, Vorträge, Filmprogramme und Workshops mit zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland beleuchten das Thema „Film, Flucht und Interkultur aus unterschiedlichen Blickwinkeln. An den Erfahrungsaustausch und die kritische Bestandsaufnahme schließt sich eine Zukunftswerkstatt an, in der ein Praxisleitfaden entsteht und gemeinsam interkulturelle Filmvermittlung perspektivisch in die Zukunft gedacht wird.

Für die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb sind die Beschäftigung mit Fluchtursachen und die inklusive Arbeit mit Geflüchteten von zentraler Bedeutung in der politisch bildnerischen Filmarbeit. Katrin Willmann, Filmreferentin der bpb, ist überzeugt, dass die Zukunftswerkstatt in dieser Hinsicht einen wegweisenden Impuls für Filmbildner und Medienpädagogen in Deutschland geben kann.

Christine Kopf, Leiterin der Abteilung Filmbildung und -vermittlung des Deutschen Filminstituts, freut sich, dank der Kooperation mit der bpb dem Ziel, LUCAS als einen alljährlichen Treffpunkt für internationale Akteure in der Filmbildung zu etablieren, näher zu kommen. Zu den Referenten gehören Martin Ganguly (Berlinale Generation), Michael Jahn (Vision Kino), Irit Neidhart (Expertin arabisches Kino) und die Gruppe Kino Asyl, ein von Geflüchteten organisiertes und kuratiertes Filmfestival.

Die Tagung kostet 50 Euro / ermäßigt 35 Euro (darin enthalten ist neben der Verpflegung auch die Akkreditierung für das LUCAS Filmfestival). Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch. Voranmeldungen zur Tagung unter:
Zukunftswerkstatt@lucasfilmfestival.de

Weitere Informationen zu Inhalten und Gästen unter: lucas-filmfestival.de/zukunftswerkstatt/

LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans: Sechs Kinder und Jugendliche freuen sich auf die Teilnahme in der LUCAS-Jury

© Film filminstitut Frankfurt
© Film filminstitut Frankfurt

Neues Programmformat Young European Cinephiles
Kooperation mit DOK Leipzig und AG Animationsfilm

Rümeysa Özcelik kann sich noch ganz genau an ihr verrücktestes Kinoerlebnis erinnern: „Ich war mit meiner Freundin ganz alleine im Kino, und während des Abspanns haben wir im Saal getanzt.“ Spaß im Kino, Spaß am Kino – das sind Voraussetzungen, die man als Jurymitglied eines Filmfestivals unbedingt mitbringen sollte. Bei LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans, das sich für seine 39. Ausgabe vom 18. bis 25. September 2016 ein ganz neues Profil gegeben hat, wird die Hälfte der Jurys mit jenen besetzt, für die das Festival gemacht wird: mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sechs Bewerberinnen und Bewerber im Alter von elf bis 18 Jahren hat das Festivalteam ausgewählt. Sie entscheiden, welcher Film in seiner jeweiligen Altersgruppe den mit 2.000 Euro dotierten Preis für den besten Kurz- beziehungsweise Mittellangfilm erhält und an wen der mit 5.000 Euro dotierte Preis für den besten Langfilm geht.

Mit 18 Jahren bereits in der Jury eines internationalen Festivals zu sitzen wie Rümeysa, das ist schon etwas Besonderes. Dabei ist die Kinofreundin das älteste Jurymitglied unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Gemeinsam mit der 16-jährigen Luana Almeida Pees und Halima Tariq (14) wird sie die Langfilme in der Festivalreihe ab 13 Jahren sichten und beurteilen. In der Jury für die Langfilmreihe ab 8 Jahren entscheidet neben Rosa Herlt (11) aus Frankfurt und Lilli Weiser (12) aus Flörsheim Camilo Galinski-Inacio (13) aus Bad Homburg über die Qualität der Filme. Verraten hat er schon, dass er ein großes Faible für Science Fiction Filme hat, die er am liebsten in 3D schaut!

Unterstützt wird die junge LUCAS-Jury von erwachsenen Expertinnen und Experten. Für die Festivalreihe acht bis 13 Jahre sitzen Gudrun Sommer, Leiterin des Festivals doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche in Duisburg und Prüferin bei der FSK, Margret Schepers, Redakteurin im Südwestrundfunk Baden-Baden, und Remke Oosterhuis aus den Niederlanden, die hier seit mehr als zehn Jahren das Fantastisch Kinder Film Festival leitet, in der Jury. Die Wettbewerbsfilme für Jugendliche von 13 Jahren bis 18plus bewerten gemeinsam mit den jungen Jurymitgliedern Stina Ask Mikkelsen, Programmleiterin des Kristiansand International Children’s Film Festival in Norwegen, Anis Ben Ahmed aus Tunesien, der Kinderfilmfestivals in Indien und Griechenland mitorganisierte und seit 2010 dem Sousse International Film Festival vorsitzt, und Florian Deleporte, der das Arthouse-Kino „Studio des Ursuline“ in Paris betreibt.

Und nicht nur für die Jury hat sich das Festival junge Filmfans ins Boot geholt: In der neuen Sektion „Young European Cinephiles“ kuratieren neun filmbegeisterte Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren aus Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden das Abendprogramm während des Festivals. Das Deutsche Filminstitut hat im Zuge des EU-geförderten Filmvermittlungsprojekts ABCinema seine europaweiten Verbindungen intensiviert und stellte so Kontakte zu jungen Filmfans aus anderen Ländern her. Für den Zeitraum des LUCAS Festivals kommen die jungen Kuratorinnen und Kuratoren nach Frankfurt. An vier aufeinanderfolgenden Abenden präsentieren die „YECs“ ein Double-Feature, zwei bewusst kombinierte Filme ihrer Wahl, und erläutern diese in einem Publikumsgespräch.

Mit Blick auf das Filmprogramm für die jüngste Zielgruppe ab vier Jahren freut sich das Festival über die neue Kooperation mit dem Festival DOK Leipzig und dem Verband AG Animationsfilm. Mit „Bunt und Wild!“ präsentiert Kuratorin Annegret Richter, Geschäftsführerin der AG Animationsfilm und langjährige Programmleiterin bei DOK Leipzig in der Kategorie Animation, ausgewählte deutsche Animationsfilme für die ganz kleinen Filmfans.

Jury-Mitglied Halima freut sich besonders darauf, beim Festival Filme aus anderen Ländern kennenzulernen. Ihre Jurykollegin Luana hat während eines Aufenthalts in Kanada einen Film in Originalsprache gesehen, „was deutlich besser war“, wie sie urteilt. Die zwölfjährige Lilli fühlt sich beim Filmeschauen im Kino „wie eine andere Person“. Allen Jury-Mitgliedern aber ist eines gemein: Sie lieben es, Filme zu sehen und anschließend über sie zu sprechen – mit Freundinnen und Freunden, in der Schulklasse, oder mit der Familie, auf Deutsch, Polnisch, oder Türkisch. Bei LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans sind sie mit dieser Eigenschaft genau richtig.

filmportal.de ermöglicht Recherche nach öffentlich geförderten Digitalisierungen

filmportal-cover.defilmportal.de, die zentrale Internetplattform des Deutschen Filminstituts, hat mit der systematischen Erfassung öffentlich geförderter Filmdigitalisierungen begonnen. Interessierte können so künftig online recherchieren, welche Werke des filmischen Erbes durch Digitalisierung zugänglich bleiben.

Das Deutsche Filminstitut betrachtet die Digitalisierung des deutschen Filmerbes als eine der wesentlichen Aufgaben der kommenden Jahre. Um die laufenden Anstrengungen und Fortschritte nachvollziehbar zu machen, erweitert filmportal.de seine Verfügbarkeitsinformationen zu Filmen zukünftig um den Nachweis öffentlich geförderter Digitalisierungen. Damit bietet die zentrale Internetplattform des Deutschen Filminstituts neue Möglichkeiten der Recherche. Unter der Rubrik „Filme von A-Z“ (Link: http://www.filmportal.de/movies) können Nutzer/innen ab sofort das Gesamtverzeichnis von aktuell mehr als 89.000 im Portal dokumentierten Filmen auch nach öffentlich geförderten Digitalisierungen filtern. So lassen sich insbesondere Titel ermitteln, die dank Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und die Filmförderungsanstalt (FFA) digitalisiert werden konnten.

Bereits jetzt werden im Verzeichnis 553 Filme nachgewiesen, die bis einschließlich 2015 mit Unterstützung von BKM oder FFA digitalisiert wurden. Daneben berücksichtigt die Erfassung auch weitere Fördermaßnahmen, etwa von Stiftungen, Verbänden und seitens der Länder. Insgesamt sind bislang 575 geförderte Digitalisierungen verzeichnet (Stand 15. Juli 2016). filmportal.de wird diese Erfassung kontinuierlich fortsetzen, und die Dokumentation der Verfügbarkeit von Filmen in Zukunft weiter ausbauen.

Deutsches Filminstitut / filmportal.de
Das Deutsche Filminstitut wurde 1949 gegründet und ist damit das älteste filmwissenschaftliche Institut der Bundesrepublik. Gemeinsam mit anderen Archiven erfüllt das Deutsche Filminstitut mit Sitz in Frankfurt am Main die Aufgaben einer zentralen deutschen Kinemathek. Seit 2006 führt das Institut unter Leitung von Claudia Dillmann auch das Deutsche Filmmuseum, das mit seinem Kino- und Ausstellungsbetrieb zu den bundesweit bedeutenden Kultureinrichtungen zählt.

Mit filmportal.de betreibt das Deutsche Filminstitut die zentrale Internetplattform zum deutschen Film. Entsprechend seines öffentlichen Auftrags bietet filmportal.de verifizierte Daten und ausführliche Inhalte zu allen deutschen Kinoproduktionen. Neben bio-filmografischen Angaben umfasst die umfangreiche Dokumentation Texte, Fotos sowie ein kuratiertes Bewegtbildangebot.