Kategorie-Archiv: Deutsches Filminstitut

goEast präsentiert: MAIDAN am 17.09.15 im Filmmuseum Frankfurt

goEast präsentiert: MAIDAN
Donnerstag, 17.09.2015, 20:30 Uhr

In MAIDAN dokumentiert Regisseur Sergei Loznitsa den Verlauf und die Auswirkungen des anhaltenden Konflikts zwischen Bevölkerung und Polizei in der Ukraine. Das Filmfestival goEast präsentiert den hochaktuellen Film im September im Kino des Deutschen Filmmuseums.

MAIDAN
Ukraine/Niederlande 2014. R: Sergei Loznitsa
Dokumentarfilm. 130 Min. DCP. OmU
Mehr als eine halbe Million Menschen trieben bei Protesten auf dem Maidan in der Innenstadt von Kiew im Winter 2013/2014 den damaligen Präsidenten Janukowitsch aus dem Amt wie aus dem Land. Niemand ahnte zu dieser Zeit, dass darauf später der aktuelle Konflikt im Osten der Ukraine folgen würde. Bilder des zunächst friedfertigen Protests, aber auch der gewaltsamen Auflösung desselben und der Auseinandersetzungen mit der Polizei erschütterten die Welt. Der Konflikt dauert bis heute an. In fast ornamentalen Bildern, inspiriert von Eisensteins STREIK (UdSSR 1925), schildert Sergei Loznitsa die Ereignisse als zeitlose Chronik jenseits von Voyeurismus und Sensationsjournalismus.

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

Kinderfilmfestival gastiert am 29. u. 30. September 2015 zum ersten Mal im Caligari

Lucas-logoDas internationale „Kinderfilmfestival Lucas“ gastiert am 29. und 30. September 2015 zum ersten Mal im Caligari und präsentiert vier Vorstellungen für Kinder und Jugendliche.

Herausragende aktuelle Filme aus aller Welt zeigt die 38. Ausgabe des „Kinderfilmfestivals Lucas“ am Dienstag und Mittwoch, 29. und 30. September 2015, in der Caligari FilmBühne. Das Kino ist zum ersten Mal Spielstätte beim Internationalen Kinderfilmfestival, das vom Deutschen Filminstitut in Frankfurt veranstaltet wird. Die Caligari FilmBühne begrüßt „Lucas“ im Programm „Kino macht Schule“. Basis ist eine neue Kooperation zwischen dem
Kinderfilmfestival und dem Verein Medienzentrum Wiesbaden.

Schulklassen sowie Kinder- und Jugendgruppen können vier Lucas-Vorstellungen in Wiesbaden besuchen. Dabei erhalten sie vielfältige Einblicke in die Lebenswelt von Gleichaltrigen in anderen Kulturen. Alle Filme werden in der Originalsprache mit Untertiteln gezeigt. Kurze Wege und geringe Fahrtkosten erleichtern Schülern den Festivalbesuch. Bereits 2014 hatte „Lucas“ im Schloss Biebrich eine Auswahl an Filmen gezeigt. Das Kulturamt hatte das Gastspiel unterstützt.

Das Internationale Kinderfilmfestival präsentiert in der hessischen Landeshauptstadt den Animationsfilm „Das Lied des Meeres – Song oft he Sea“ Kinder von sieben Jahren an in eine magische Unterwasserwelt entführt. Für Jugendliche ab 14 Jahren an läuft das niederländische Coming-of-Age-Drama „Panikkiller – Pijnstillers“. Es erzählt die Geschichte von Casper, der endlich seinen Vater kennenlernt.

Mit „Bitte bleib! – Blijf“ stellt das Kindefilmfestival den Gewinner des Langfilmwettbewerbs von 2012 vor. Er erzählt von einem Mädchen, das erfolgreich gegen die Abschiebung der Familie eines Schulfreundes in den Iran kämpft. Mit dem Kurzfilmprogramm „Fokus Migration“ knüpft das Festival an den viel beachteten Schwerpunkt des Jahres 2014 an. Die Filme greifen Schicksale von Kindern auf, die ihre Heimat verlieren.

Programm-Heft im Internet

Termine

Dienstag, 29. September, 9 Uhr: „Bitte bleib! – Blijf“: (NL 2011), Regie Lourens Block, für Kinder ab acht Jahren
Dienstag, 29. September, 11.30 Uhr: “ Kurzfilmprogramm Fokus Migration “ für Kinder ab neun Jahren
Mittwoch, 30. September, 9 Uhr:“Das Lied des Meeres – Song oft he Sea“ (IR, LUX, BE, F, DÄN 2014), Regie Tomm Moore), für Kinder ab sieben Jahren
Mittwoch, 30. September, 11.30 Uhr: „Panikkiller – Pijnstillers“ (NL 2014) Regie Tessa Schramm, für Jugendliche ab 14 Jahren

Junge Menschen erschließen sich ein Museum – Viertklässler starten am 11.09.2015 im Filmmuseum Frankfurt

Junge Menschen erschließen sich ein Museum:
Modellprojekt „Wir erforschen das Deutsche Filmmuseum“ startet

Kinder und Jugendliche erarbeiten in drei Phasen einen elektronischen Führer durch die Dauerausstellung
Startphase mit Viertklässlern beginnt: Erkundungstag am 11. September

Yassin, Baran und Ventsislav freuen sich darauf, von Freitag, 11. September, an wieder mit Blick auf den Main und die Frankfurter Skyline zu frühstücken. Denn dann geht es so richtig los mit dem Projekt „Wir erforschen das Deutsche Filmmuseum“. Gemeinsam mit ihren 18 Mitschülerinnen und Mitschülern der Klasse 4c der Günderrodeschule im Frankfurter Stadtteil Gallus besuchen sie ein Schulhalbjahr lang immer freitags das Deutsche Filmmuseum. Um das anspruchsvolle Programm bewältigen zu können, ist es wichtig, nicht von einem leeren Magen abgelenkt zu sein.

Der Besuch der Grundschüler/innen steht im Zusammenhang mit einem langfristigen und prozesshaft angelegten neuen Projekt der Filmbildung und -vermittlung im Deutschen Filmmuseum: der Erstellung eines Multimedia-Guides von jungen Menschen für junge Menschen und Familien. Eines der Ziele des innovativen Modellprojektes ist es, von den jungen Teilnehmer/innen zu lernen, wie sie das Museum und seine Inhalte wahrnehmen, denn nur auf Basis dieses Wissens kann Vermittlung gelingen.

Zwei weitere Gruppen von Jugendlichen werden sich 2016 ausführlich mit der Dauerausstellung beschäftigen und ebenfalls Beiträge produzieren. 2017 wird der Multimediaguide dann das Filmmuseum und seine Dauerausstellung mit Audiobeiträgen, Bewegtbild, Text und interaktiven Funktionen spielerisch vorstellen, Inhalte vertiefen und den Besuch des Hauses noch attraktiver machen.

In einer Projektwoche, die schon vor den Sommerferien in Kooperation mit der Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim stattfand, stimmte das Team des Filmmuseums die Kinder der Klasse 4c der Günderrodeschule auf das Thema Film ein. Gemeinsam wurden im Gallus Lochkameras gebastelt, auf Filmstreifen gemalt und fotografiert. Am letzten Tag stand dann der erste Besuch des Filmmuseums auf dem Programm, und nicht wenige Kinder hatten ein von stürmischem Applaus begleitetes Aha-Erlebnis, als sie ihren eigenhändig fabrizierten Film auf der großen Kinoleinwand sehen durften.

Die Direktorin des Deutschen Filmmuseums, Claudia Dillmann, aber auch zahlreiche andere Mitarbeiter/innen des Hauses werden in den kommenden Wochen Zeit mit den Kindern verbringen: Schließlich ist ein wichtiger Teil des Bildungsprojekts, dass die Schüler/innen sich selbst erschließen, was ein Museum ist, und wer dort hinter den Kulissen arbeitet. Dafür lernen die Kinder mit praktischer Unterstützung eines weiteren Kooperationspartners, des Gallus Zentrums, nicht nur, wie Interviews geführt werden, sondern auch den Umgang mit Kamera und Tonangel.

Solchermaßen präpariert nehmen sich die jungen Forscher/innen dann das Museumsteam vor und befragen die Mitarbeiter/innnen ausführlich – etwa darüber, wie das Kinoprogramm entsteht oder welches ihr Lieblingsexponat in der Dauerausstellung ist. Desweiteren sind eine Fahrt in die Archive, ein Besuch beim LUCAS Kinderfilmfestival und ein Trickfilmworkshop im Gallus Zentrum geplant.

Claudia Dillmann freut sich auf diese Begegnungen: „Seit der Eröffnung des Deutschen Filmmuseums 1984 sind hier unzählige Schulklassen ein und aus gegangen und haben immer viel über Film gelernt. Aber jetzt gehen wir in unserer Vermittlungsarbeit noch deutlich weiter“, betont die Museumschefin. „Wenn wir es ernst meinen mit gesellschaftlicher Teilhabe und Chancengleichheit durch kulturelle Bildung, dann brauchen wir dafür neue Formate.“ Wichtig sei auch eine intensive Zusammenarbeit mit Schulen und anderen in dieser Arbeit erfahrenen Einrichtungen.

Auch Klassenlehrerin Doris Bracht verspricht sich von dem Projekt vielfältige Kompetenzen für ihre Schülerinnen und Schüler: „Die Kinder arbeiten über längere Zeit gemeinsam an einem Projekt, sie erobern sich so Handlungsräume und lernen, sich auf neue Situationen einzulassen und die Interviews sprachlich zu meistern. Und am Ende sind sie dann auch noch Filmexperten!

“Ermöglicht wird das umfangreiche, insgesamt auf zwei Jahre angelegte Projekt durch die Unterstützung von Stiftungen: neben der Art Mentor Foundation Lucerne engagiert sich auch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main. Von den Ergebnissen der „Forschungsarbeit“ der Klasse 4c sowie von den weiteren, dann außerschulischen Projekten mit Jugendlichen von zwölf bis 18 Jahren, profitieren am Ende alle Museumsbesucher/innen.

Teilnahme an zweiter und dritter Projektphase:
Interessierte Jugendliche für die zweite (16- bis 18-Jährige) und dritte Projektphase (Zwölf- bis 14-Jährige) melden sich bei Friederike Christoph:
christoph@deutsches-filminstitut.de

Gefördert von
Art Mentor Foundation Lucerne
Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main

Projektpartner
Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim e.V.
Gallus Zentrum Jugendkultur und Neue Medien
Günderrodeschule

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LUCAS begrüßt „Märchenkönig“ Reiner Schöne, Jungschauspieler Tim Oliver Schultz sowie Regisseur Stefan Bühling

Lucas-logoProminenter Besuch zur Weltpremiere der Grimm-Verfilmung DIE WEIßE SCHLANGE

LUCAS freut sich auf besondere Gäste: Der Schauspieler Reiner Schöne besucht am Mittwoch, 30. September, 11 Uhr, die Weltpremiere des Märchenfilms DIE WEIßE SCHLANGE (Deutschland, Österreich 2015, R: Stefan Bühling) nach Vorlage der Brüder Grimm. Zu einer weiteren Vorstellung am Freitag, 2. Oktober, 11:30 Uhr, dürfen wir außerdem den Hauptdarsteller Tim Oliver Schultz, sowie den Regisseur Stefan Bühling begrüßen. Drei Monate vor der zu Weihnachten geplanten Ausstrahlung im ZDF ist die Produktion beim 38. Internationalen Kinderfilmfestival zu sehen – als eine von acht Anwärtern auf den beliebten LUCAS Award im Wettbewerb Langfilm.

Reiner Schöne spielt darin den König Konrad, der vor aller Welt ein Geheimnis verbirgt: Die goldene Schüssel, die man ihm täglich serviert, enthält eine weiße Schlange. Wer sie isst, kann die Sprache der Tiere verstehen. So gelingt es ihm, das Wetter zu prophezeien und sich von seinen Untertanen als weiser König feiern zu lassen. Der Bauernjunge Endres, Leibdiener des Königs, gespielt von Tim Oliver Schultz, kommt diesem Geheimnis auf die Spur. Der Märchenfilm wurde im niederösterreichischen Kamptal gedreht. Er ist eine Koproduktion von ZDF, Provobis (Produzent: Thomas Teubner) und Metafilm (Co-Produzent: Michael Cencig).

Reiner Schöne, geboren 1942, machte als Schauspieler auch international Karriere. Er wuchs in Weimar auf und absolvierte dort sein Schauspielstudium am Deutschen Nationaltheater. Parallel zur Schauspielerei machte er als Sänger und Songschreiber von sich reden, spielte Theater, drehte DEFA-Filme und nahm erste Schallplatten auf. 1968 kehrte er nach einem Konzert in West-Berlin nicht mehr in die DDR zurück. Noch im gleichen Jahr hatte er im Westen seinen Durchbruch auf der Bühne als Hauptdarsteller Berger in der Deutschen Erstaufführung des Rock-Musicals „Hair“. 1972 folgte dann die Titelrolle in Andrew Lloyd Webbers „Jesus Christ Superstar“.

In den USA drehte Reiner Schöne unter anderem mit Clint Eastwood, Lee van Cleef oder Kris Kristofferson und spielte auch in erfolgreichen Serien wie STARTREK – DAS NÄCHSTE JAHRHUNDERT mit. Auf der Theaterbühne war er 1999 der gefeierte „Jedermann“ im Berliner Dom. Nach fast 20 Jahren in den USA kehrte Schöne 2002 nach Deutschland zurück. Mit Kino-Komödien wie OTTO – DER KATASTROFENFILM und (T)RAUMSCHIFF SURPRISE – PERIODE 1 und vielen TV-Filmen setzte er seine Karriere fort. Als Synchronsprecher lieh er unter anderem Peter Fonda, Willem Dafoe und Mickey Rourke seine markante Stimme.

Tim Oliver Schultz, geboren 1988, wirkte in seiner jungen Karriere bereits an einigen TVProduktionen wie SCHLOSS EINSTEIN, EIN STARKES TEAM und HALLO ROBBIE mit, sowie an Kinoproduktionen wie DIE WELLE und DIE VAMPIRSCHWESTERN 2. Auch im Märchen Genre ist er kein Unbekannter, 2014 besetzte er eine der Hauptrollen in der Märchenverfilmung VON EINEM, DER AUSZOG, DAS FÜRCHTEN ZU LERNEN. Seinen bisher größten Erfolg hatte er mit der Darstellung des Max in SYSTEMFEHLER – WENN INGE TANZT (2014), welcher letztes Jahr im LUCAS Jugendlangfilm Wettbewerb startete. Hier spielte er den Frontman einer Punkrock- Band. Der in Berlin wohnhafte Schauspieler ist ein aufstrebender Star unter den deutschen Jungschauspielern und wir freuen uns sehr, ihn dieses Jahr zum ersten Mal persönlich auf dem Internationalen Kinderfilmfestival LUCAS begrüßen zu dürfen.

Stefan Bühling wurde 1972 in Hamburg geboren und studierte nach seinem Abitur an der London International Film School. Als Autor und Regisseur ist er sowohl an der Herstellung diverser Kurz- und Imagefilme beteiligt als auch tätig für die erfolgreichen Telenovelas ROTE ROSEN und ALLES WAS ZÄHLT. Außerdem arbeitet er als Schauspielcoach und Schnittassistent.

Das Programm

„Wie der Film unsterblich wurde“: Buchpräsentation und Filmprogramm Dienstag, 8. September

„Wie der Film unsterblich wurde“: Buchpräsentation und Filmprogramm
Dienstag, 8. September, 18 Uhr

Als sich der Film etablierte, fehlten zunächst jene Personen und Institutionen, die dazu beitragen, dass Materialien bewahrt und Inhalte reflektiert werden: Filmarchive, Institute und Museen, Ausstellungen, Studiengänge, Autoren und Verlage entstanden erst allmählich. Ihnen widmet sich der kürzlich in der edition text+kritik erschienene und von den beiden Filmhistorikern Rolf Aurich und Ralf Forster herausgegebene Sammelband „Wie der Film unsterblich wurde. Vorakademische Filmwissenschaft in Deutschland“.

Die 34 Beiträge des Buches folgen den Akteuren, die mit ihren Ideen, Erfolgen und Niederlagen in Deutschland auftraten, auf ihrem langen Weg gegen das Vergessen. Sie fächern den besonderen Facettenreichtum solcher Annäherungen an die Geschichte des Mediums auf: Netzwerke werden erkennbar, die sich aus der Filmbranche selbst heraus entwickelten. Produzenten, Sammler, technische Pioniere und Journalisten riefen gemeinsam zum Bewahren auf. Ein Beispiel dafür ist Paul Sauerlaender und sein „Archiv für Filmkunde“, die größte deutsche filmhistorische Privatsammlung, die nach dem Zweiten Weltkrieg zusammengetragen wurde, und die den Grundstock des Deutschen Filmmuseums bildete.

Rolf Aurich ist Lektor, Redakteur und Autor an der Deutschen Kinemathek, Berlin. Ralf Forster ist Filmtechnikhistoriker am Filmmuseum Potsdam und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Filmuniversität Babelsberg.

Während der Buchpräsentation durch die Herausgeber wird ein Programm mit Kurzfilmen der 1920er- bis 1950er-Jahre gezeigt:

FILM (KIPHO-Film)
DE 1925. R: Guido Seeber, Julius Pinschewer. 35mm. 4 Min.
AUS DEN KINDERTAGEN DER KINEMATOGRAPHIE
DE 1928. R: Max Skladanowsky. 35mm. 3 Min.
ALS MAN ANFING ZU FILMEN
DE 1934. R: Martin Rikli, Wilhelm Prager. 35mm. 16 Min.
ASTA NIELSEN. EINE GROSSE KÜNSTLERIN
DE 1933. 16mm. 9 Min.
FARBE IM FILM
DE 1945. 35mm. 13 Min.
SIE SIND NICHT MEHR
BRD 1950. 35mm. 4 Min.
DAS WUNDER DES FILMS
BRD 1955. 35mm. 3 Min.
ERINNERN SIE SICH?
DDR 1957. 35mm. 11 Min.
STERNE ERLÖSCHEN NIE
BRD 1958. 35mm. 3 Min.

Gesamtlänge der Filme: 67 Min.
Länge des Gesamtprogramms: 110 Min.

Filmreihe Geteilt – Vereint : 25 Jahre deutsche Wiedervereinigung 1.-25.09.15 Deutsches Filmmuseum

Geteilt – Vereint
25 Jahre deutsche Wiedervereinigung
Filmreihe von Dienstag, 1., bis Freitag, 25. September

Mit dem Tag der Deutschen Einheit feiert die Bundesrepublik Deutschland am Samstag, 3. Oktober, ihren Nationalfeiertag, der sich in diesem Jahr zum 25. Mal jährt. In Frankfurt findet der zentrale Festakt statt. Die Wiedervereinigung ist ein Ereignis, das sich direkt und indirekt auch im deutschen Film niedergeschlagen hat, wie das Kino des Deutschen Filmmuseums mit einer umfassenden Filmreihe im September zeigt.

Die Filmauswahl gliedert sich in drei Schwerpunkte: Einige der Filme vermitteln Stimmungsbilder aus der DDR und dem geteilten Berlin kurz vor der Wende. Heiner Carows VERFEHLUNG und weitere Filme erzählen von zerrissenen Familien und Beziehungen und von den Vorboten des Umbruchs. Ein weiterer Block widmet sich der Zeit des Herbstes 1989 und der Auflösung der DDR im Jahre 1990, mit LETZTES JAHR TITANIC von Andreas Voigt, AUFBRUCH ’89 – DRESDEN und AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN STADT richtet sich der Blick insbesondere auf die Städte Dresden und Leipzig. Schließlich veranschaulicht ein Teil der Auswahl, wie die Wende in späteren Filmen verarbeitet wurde.

Die Reihe enthält sowohl dokumentarische Arbeiten als auch Spielfilme, sie stellt westdeutsche Sichtweisen neben ostdeutsche. Zu Gast sind die Regisseure Pavel Schnabel und Thomas Claus sowie Gerd Kroske, der mit STRICHE ZIEHEN seinen jüngsten Film vorstellt.

Dienstag, 1. September, 20:30 Uhr
Donnerstag, 3. September, 18 Uhr
DIE VERFEHLUNG
Deutschland 1992. R: Heiner Carow
D: Angelica Domröse, Gottfried John, Jörg Gudzuhn. 104 Min. 35mm
DIE VERRFEHLUNG ist der erste Film des vormaligen DEFA-Regisseurs Heiner Carow nach dem Ende der DDR. Er erzählt davon, wie sich 1988 bei einem Verwandtenbesuch in einem Dorf in der DDR ein Hamburger Hafenarbeiter in eine Putzfrau verliebt. Missgünstige Nachbarn und der Bürgermeister des Ortes stellen sich jedoch der Beziehung in den Weg. Auch
dank seiner vorzüglichen Darsteller gelingt es Carow, sehr eindringlich das Klima der Repression in der Endphase der DDR wiederzugeben.

Freitag, 4. September, 20:30 Uhr
LETZTES JAHR TITANIC
Deutschland 1991. R: Andreas Voigt. Dokumentarfilm. 111 Min. 35mm
LETZTES JAHR TITANIC entstand zwischen Dezember 1989 und Dezember 1990 in Leipzig. Der Film dokumentiert den Zerfall der alten DDR, die Wahlen, die Einführung der D-Mark und die offizielle Wiedervereinigung. Und zwar entlang der Einzelschicksale ehemaliger DDR-Bewohner. Voigt zeigt, wie die politischen Umwälzungen in die Leben eines Gießereiarbeiters, einer Kneipenwirtin, einer Stasi-Informantin, einer Schülerin und eines Hausbesetzers eingreifen. Er schafft so ein beeindruckendes Panorama von zerstörten Illusionen und neuen Hoffnungen.

Sonntag, 6. September, 18 Uhr
NOVEMBER DAYS Novembertage
Großbritannien/Deutschland 1990. R: Marcel Ophuels
Dokumentarfilm. 130 Min. Digital
Voller Neugier reist Marcel Ophüls nach der Maueröffnung am 9. November 1989 nach Deutschland, um die Protagonisten des Ereignisses, aber auch einfache Menschen auf der Straße, zu befragen. SED-Funktionäre kommen in seinem Film ebenso zu Wort wie DDR-Künstler, Arbeiter und Bürgerrechtler. Ihnen entlockt er in seiner unkonventionellen Art ganz neue Aussagen, die er mittels polemischer Montage prägnant kommentiert. Zugleich distanziert und engagiert zeichnet Ophüls so ein erfrischendes Bild des Umbruchs.

Mittwoch, 9. September, 20:30 Uhr
STRICHE ZIEHEN
Deutschland 2014. R: Gerd Kroske
Dokumentarfilm. 96 Min. DCP
Ausgangspunkt von Gerd Kroskes Dokumentation ist eine Kunstaktion im Jahr 1986: Junge Leute, die aus Weimar stammen und inzwischen in West- Berlin leben, ärgern sich über die bunt bemalte Mauer und setzen dem Mauertourismus eine Kunstaktion entgegen: Sie ziehen einen Strich entlang der Mauer. Einer von ihnen wird dabei von DDR-Grenzern verhaftet und landet im Zuchthaus; später wird er von der BRD freigekauft. Einer der Protagonisten recherchiert die Vorgeschichte, beginnend mit dem Leben unangepasster Jugendlicher in Weimar in den frühen 80er Jahren. Eine Geschichte über Auflehnung und Anpassung.
Zu Gast: Gerd Kroske

Donnerstag, 10. Septemner, 18 Uhr
Freitag, 11. September, 20:30 Uhr
DAS VERSPRECHEN
Deutschland/Frankreich/Schweiz 1995. R: Margarethe von Trotta
D: Corinna Harfouch, Meret Becker, August Zirner. 110 Min. 35mm
Im Herbst 1961, kurz nach dem Bau der Berliner Mauer, versucht eine Gruppe von Schülern, durch die Kanalisation aus dem Ost- in den Westteil der Stadt zu fliehen. Sophie schafft es, Konrad bleibt zurück; er verspricht ihr nachzukommen. In den folgenden drei Jahrzehnten können sich die beiden jedoch nur viermal sehen, einmal davon in Prag. Margarethe von Trotta schildert in ihrem Film die Geschichte einer Liebe unter Extrembedingungen und verdichtet sie zu einem Melodram vor politischem Hintergrund.

Sonntag, 13. September, 17:30 Uhr
MATERIAL
Deutschland 2009. R: Thomas Heise
Dokumentarfilm. 166 Min. DigiBeta
Thomas Heises beeindruckende Dokumentation spannt den Bogen von der DDR in den späten 1980er Jahren bis in das Jahr 2008. Die Inszenierung eines Heiner- Müller-Stückes in Berlin 1988, die Räumung besetzter Häuser, die Massendemonstration auf dem Alexanderplatz im November 1989, der Angriff von rechten Jugendlichen auf eine Filmvorführung oder der Abriss des Palasts der Republik: Beobachtungen, Skizzen, Fragmente, die am Rande anderer Filmprojekte entstanden und zuvor nicht veröffentlicht wurden, setzt der Regisseur künstlerisch in Beziehung zueinander.

Donnerstag, 17. September, 18 Uhr
Freitag, 18. September, 20:30 Uhr
GOOD BYE, LENIN!
Deutschland 2003. R: Wolfgang Becker
D: Daniel Brühl, Katrin Saß. 118 Min. 35mm
Im Herbst 1989, kurz vor dem Fall der Mauer, erleidet Mutter Kerner einen Herzinfarkt und fällt ins Koma. Als sie im Sommer 1990 wieder erwacht, ist die DDR schon nicht mehr das, was sie einmal war. Aus Angst vor einem neuen Infarkt will ihr Sohn ihr alle Aufregung ersparen und verheimlicht ihr den Fall der Mauer. Er spielt ihr das alte DDR-Leben vor – was jedoch immer schwieriger wird… Wolfgang Beckers GOOD BYE, LENIN! blickt aus einer originellen Perspektive auf den Untergang der DDR und hält dabei genau die Balance zwischen Komik und Tragik. Zu Recht war er einer der erfolgreichsten deutschen Filme der vergangenen zwei Jahrzehnte.

Sonntag, 20. September, 18 Uhr
AUFBRUCH ’89 – DRESDEN
DDR 1989. Kollektiv: Thomas Eichberg, Thomas Rist, Sabine Wittig,
Volker Langhoff, René Jung, Katja Hofmann. 52 Min. Betacam SP
AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN STADT
DDR 1990. R: Thomas Claus u.a. 30 Min. Digital
AUFBRUCH ’89 – DRESDEN ist ein Zeitdokument der Ereignisse in Dresden im Herbst 1989, die am 4. Oktober mit der Durchfahrt der Flüchtlingszüge aus Prag und den damit verbundenen Ausschreitungen ihren Anfang nahmen. Zu Wort kommen unter vielen anderen ein Arzt, der die Verletzungen der Polizisten und Demonstranten beschreibt, junge  Demonstranten, die festgenommen wurden, und ein Elternpaar, dessen Sohn verschwunden ist. AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN STADT entwirft ein Stimmungsbild Dresdens am Tag der Deutschen Einheit. In ruhigen, fast melancholischen Bildern erzählt der Film von Alltag, Sorgen und Träumen der Menschen. Der Film endet dort, wo das “Neue” beginnt: Am 3. Oktober 1990 um Null Uhr in einer Dresdner Gaststätte.
Zu Gast: Thomas Claus

Dienstag, 22. September, 20:30 Uhr
BRÜDER UND SCHWESTERN
Deutschland 1991. R: Pavel Schnabel
Dokumentarfilm. 94 Min. 16mm
Bereits im Frühjahr 1988 hatte Pavel Schnabel aufgrund einer Städtepartnerschaft zwischen Weimar und Trier die Möglichkeit, in Weimar ausgewählte Einwohner vor Kamera und Mikrophon zu bekommen. Nach der Wende konnte er erneut mehrfach mit denselben Protagonisten, darunter ein Konditoren-Ehepaar und ein Schuldirektor, sprechen und den Veränderungen in der Stadt nachspüren. So entstand eine Langzeitbeobachtung über mehrere Jahre, die via Alltagsbeobachtungen und entlang der Äußerungen der Betroffenen den Wandel der DDR zur Wendezeit nachzeichnet und die Irritationen, die er hervorrief, einfühlsam dokumentiert.
Zu Gast: Pavel Schnabel

Donnerstag, 24. September, 18 Uhr
Freitag, 25. September, 20:30 Uhr
ALS WIR TRÄUMTEN
Deutschland 2015. R: Andreas Dresen
D: Merlin Rose, Julius Nitschkoff, Marcel Heuperman. 117 Min. DCP
Der gleichnamige Roman von Clemens Meyer ist die Vorlage für die Geschichte einer Gruppe von vier Jugendlichen in Leipzig kurz nach dem Untergang der DDR. Ihr Leben hat sich radikal verändert: Waren sie vor kurzem noch Pioniere, so ziehen sie nun gemeinsam durch die Nacht, probieren Drogen aus, klauen Autos, träumen von der großen Liebe und gründen eine Diskothek, welche bald von rechten Skinheads belagert wird. Sie randalieren und versuchen doch, der Sinnlosigkeit ihrer Existenz zu entfliehen. Andreas Dresen und sein Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase entwarfen eine detailgenaue filmische Parabel über „Freundschaft und Verrat, Zuversicht und Illusion, Brutalität und Zärtlichkeit“ (Berlinale).

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

Klassiker & Raritäten: Vom Verbergen Filmreihe im September in Kooperation mit dem Museum Angewandte Kunst

Klassiker & Raritäten: Vom Verbergen
Filmreihe im September in Kooperation mit dem Museum Angewandte Kunst

Die Ausstellung „Vom Verbergen” im Museum Angewandte Kunst (23. Juli 2015 bis 6. März 2016) erzählt anhand von ausgesuchten Objekten aus den Sammlungen – Koffern, Truhen, Schränken und Paravents – von versunkenen Schätzen, erotischen Rendezvous und einem tragischen Tod unter dem Richtschwert. Die Objekte sind stumme Zeugen von tatsächlich passierten oder möglichen Geschichten, die in der Ausstellung in 30 Einzelinstallationen zum Leben erwachen. Auch der dunkle Kinosaal bietet einen Ort, um geschützt vor unliebsamen Blicken hinter fremde Wände und damit in unbekannte Leben zu schauen. In der Position eines Voyeurs erkundet der Betrachter versteckte Wünsche, Obsessionen und andere mögliche Abgründe der menschlichen Seele. Die Filmreihe zur Ausstellung „Vom Verbergen“ im Kino des Deutschen Filmmuseums lädt dazu ein, sich diesem Genuss hinzugeben. Mörderische Geheimnisse warten im Verborgenen, wo dunkle Leidenschaften schlummern.

Dienstag, 1. September, 18 Uhr (DF)
Samstag, 19. September, 18 Uhr (OF)
ROPE Cocktail für eine Leiche
USA 1948. R: Alfred Hitchcock
D: James Stewart, John Dall, Farley Granger. 80 Min. 35mm. DF/OF
In ihrem Appartement ersticken die genialen Harvard-Studenten Brandon und Phillip ihren Kommilitonen David – weniger aus persönlichen Gründen als mit dem Ziel, den perfekten Mord zu begehen. Anschließend laden sie Freunde und Verwandte des Opfers zu einer Cocktailparty ein. Diese beginnen allmählich, David zu vermissen, dessen Leiche in einer Büchertruhe lagert. Während Brandon die Situation sichtlich genießt, wird Phillip immer nervöser. Hitchcock verzichtete in seinem Film nach dem gleichnamigen Theaterstück von Patrick Hamilton weitgehend auf Schnitte.

Mittwoch, 2. September, 18 Uhr
Mittwoch, 9. September, 18 Uhr
DANGEROUS LIAISONS Gefährliche Liebschaften
Großbritannien/USA 1988. R: Stephen Frears
D: John Malkovich, Glenn Close, Michelle Pfeiffer. 120 Min. 35mm. OmU
Der Herzensbrecher Valmont geht eine perfide Wette mit der Marquise de Merteuil ein: Wenn es ihm gelingt, die unschuldige Cécile de Volanges kurz
vor deren Ehe zu verführen, schenkt die Marquise ihm eine Liebesnacht. So will diese sich an dem zukünftigen Ehemann des Wettobjekts rächen,
während der Verführer es eher auf die verheiratete tugendhafte Madame de Tourvel abgesehen hat. Ein erotisches Ränkespiel über verhängnisvolle
Affären und Intrigen des französischen Adels am Vorabend der Französischen Revolution, das die Epoche des Rokoko mit ihren üppig
ausgestatteten Kostümen in einen eindrucksvollen visuellen Rahmen fasst.

Donnerstag, 3. September, 20:30 Uhr
Dienstag, 15. September, 18 Uhr
IM KELLER
Österreich 2014. R: Ulrich Seidl. Dokumentarfilm. 90 Min. DCP
Ulrich Seidls jüngster Dokumentarfilm folgt seinen Protagonisten hinab in verborgene österreichische Keller. Hier leben sie ihre abgründigen Obsessionen aus, sammeln Nazi-Devotionalien, betreiben Schießstände, spielen Blasmusik oder streicheln ihre Puppensammlung. „In unser aller Unterbewusstsein ist der Keller aber auch ein Ort der Dunkelheit, ein Ort der Angst, ein Ort der menschlichen Abgründe“, so Ulrich Seidl in seinem komisch-irritierend-verstörenden Film.

Samstag, 5. September, 16 Uhr
LA BELLE NOISEUSE Die schöne Querulantin
Frankreich/Schweiz 1991. R: Jacques Rivette
D: Michel Piccoli, Jane Birkin, Emmanuelle Béart. 240 Min. 35mm. OmU
Ein nicht vollendetes Gemälde ist Ausgangspunkt dieses Films, der nach Balzacs Novelle Das unbekannte Meisterwerk entstand. Zehn Jahre nachdem er die Arbeit an dem Bild „La Belle Noiseuse“ aufgegeben hat, lässt sich der Künstler Frenhofer von einem Kollegen überreden, das Werk wiederaufzunehmen. Modell soll nicht mehr die Frau des Malers sein, sondern die Freundin des Kollegen. Je mehr der Maler versucht, den Körper der jungen Frau in Posen zu zwingen, desto mehr gewinnt diese Autonomie über ihren Körper. Das Bild selbst bekommt der Zuschauer nie zu sehen.

Samstag, 12. September, 22.30 Uhr
Samstag, 26. September, 22.30 Uhr
DR. JEKYLL AND MR. HYDE
USA 1932. R: Rouben Mamoulian. D: Fredric March, Miriam Hopkins,
Rose Hobart. 98 Min. 35mm. restaurierte OF
Der renommierte Arzt Dr. Jekyll versucht in geheimen Experimenten, das Gute und das Böse in der menschlichen Seele voneinander zu trennen. Bei einem Selbstversuch verwandelt er sich in das unkontrollierbare Monster Mr. Hyde. Fortan im Alltag als der gutmütige, hilfsbereite Dr. Jekyll unterwegs, lebt derselbe als Mr Hyde immer häufiger seine dunklen Seiten aus und vergeht sich wiederholt an einer Prostituierten.
Kopie zur Verfügung gestellt von der Cinémathèque royale de Belgique

Dienstag, 22. September, 18 Uhr
DIE KOREANISCHE HOCHZEITSTRUHE
Deutschland 2008. R: Ulrike Ottinger
Dokumentarfilm. 82 Min. 35mm. Korean. OmU
Hochzeitszeremonien werden in Korea traditionell teuer und sehr aufwendig gefeiert. Die Regisseurin Ulrike Ottinger dokumentiert ein jeder Eheschließung vorangehendes Ritual, bei dem der Bräutigam kostbare symbolische Gegenstände in eine Truhe legt und zu Fuß zum Elternhaus seiner zukünftigen Frau trägt. Ottingers Blick auf diesen Brauch gewährt erstaunliche Einblicke in die moderne koreanische Gesellschaft: Die sorgfältig gepackte und verschnürte Truhe vergegenständlicht einen Eindruck dessen, was im Alten neu und im Neuen alt ist.

Filmmuseum: 25 Jahre Deutsche Einheit – „Kinderkino“ 4. bis 25.09.15

Kinderkino
Filmreihe von Freitag, 4., bis Freitag, 25. September
Schwerpunkt: 25 Jahre Deutsche Einheit

Von entschlossenen Piraten und von den kleinen Zeitzeugen des Mauerfalls erzählt das Kinderkino im September.

Freitag, 4. September, 14:30 Uhr
Sonntag, 6. September, 15 Uhr
KÄPT’N SÄBELZAHN UND DER SCHATZ VON LAMA RAMA
Norwegen 2014. R: John Andreas Andersen, Lisa Marie Gamlem
D: Kyrre Haugen Sydness. 97 Min. DCP. Empfohlen ab 8 Jahren
Als Findelkind wurde der elfjährige Pinky aus dem Wasser gefischt. Dahin will er zurück, als Pirat unter Käpt’n Säbelzahn! Und dann ist es endlich soweit: An Bord der „Dark Lady“ geht es Richtung Lama Rama, einem sagenumwobenen Land. Zum Glück reist Pinkys Freundin Raven als blinder Passagier mit, und auch ein kleiner Affe entpuppt sich als treuer Gefährte. Bei all den Abenteuern, die Pinky in Lama Rama erwarten, ist diese Gesellschaft Gold wert – und sogar mehr als das!

Freitag, 11. September, 14:30 Uhr
Sonntag, 13. September, 15 Uhr
DIE MAUERBROCKENBANDE
BRD 1990. R: Karl Heinz Lotz
D: Davia Dannenberg, Hannes Hervig, Lukasz Krzyzaniak. 90 Min. DVD. Empfohlen ab 9 Jahren
Marion ist zwölf Jahre alt, als sie 1989 mit ihren Eltern von Ostberlin über die ungarische „grüne Grenze“ in den Westen flüchtet. Kaum hat sie sich mit ihrem neuen Leben in einem Containerlager arrangiert, da öffnet sich am 9. November die Mauer: Ost- und Westberlin gehören wieder zusammen. Gemeinsam mit alten Freunden aus dem Osten und neuen aus dem Westen entdeckt Marion das Geschäft mit den kleinen, bunten, aus der Mauer gehämmerten Betonbrocken.

Freitag, 18. September, 14:30 Uhr
Sonntag, 20. September, 15 Uhr
Freitag, 25. September, 14:30 Uhr
SPUTNIK
Deutschland 2013. R: Markus Dietrich. D: Flora Thiemann, Finn Fiebig, Devid
Striesow, Yvonne Catterfeld. 79 Min. Empfohlen ab 8 Jahren
Oktober 1989. Die zehnjährige Friederike assistiert Onkel Mike bei seinen illegalen Funkkontakten mit der russischen Raumstation MIR. Als er einen Ausreiseantrag nach Westdeutschland stellt, muss er die DDR sofort verlassen. Gemeinsam mit ihren Freunden plant die Zehnjährige, ihr großes Vorbild zurückzubeamen, und das soll am 9. November geschehen. Doch dann sehen die Kinder im Fernsehen, was sie mit ihrem Experiment wirklich angerichtet haben…

Hilmar Hoffmann – Biographie zum 90. Geburtstag des Ausnahmekulturpolitikers

Hilmar Hoffmann: Filmhistoriker, Museums- und Theatergründer, Autor, Hochschullehrer, vor allem eins: Vordenker und Praktiker einer Kulturpolitik, welche die Bundesrepublik bis heute prägt. Zuerst als Volkshochschuldirektor, Begründer der Kurzfilmtage und Kulturdezernent in Oberhausen, dann zwanzig Jahre lang als Kulturdezernent der Stadt Frankfurt am Main verwirklicht er seine Vorstellung einer „Kultur für alle“, oft gegen große Widerstände und in verblüffenden politischen Konstellationen.
Hilmar Hoffmann: Filmhistoriker, Museums- und Theatergründer, Autor, Hochschullehrer, vor allem eins: Vordenker und Praktiker einer Kulturpolitik, welche die Bundesrepublik bis heute prägt. Zuerst als Volkshochschuldirektor, Begründer der Kurzfilmtage und Kulturdezernent in Oberhausen, dann zwanzig Jahre lang als Kulturdezernent der Stadt Frankfurt am Main verwirklicht er seine Vorstellung einer „Kultur für alle“, oft gegen große Widerstände und in verblüffenden politischen Konstellationen.
Foto: © massow-picture

Hilmar Hoffmann wird am 25. August 90 Jahre alt.  Aus diesem Anlass gibt das Deutsche Filminstitut ein 464 Seiten starkes, reich bebildertes Buch zu Werk und Leben des Ausnahme-Kulturpolitikers heraus, der in den mehr als sechs Jahrzehnten seiner Tätigkeit die einflussreiche Programmatik der „Kultur für alle“ nicht nur entworfen, sondern praktisch umgesetzt hat, oft gegen große Widerstände und in verblüffenden politischen Konstellationen.

Claus-Jürgen Göpfert, der Hilmar Hoffmann als Journalist seit 35 Jahren begleitet, hat für dieses Buch lange, intensive Gespräche mit Hilmar Hoffmann geführt und parallel eine große Zahl von Weggefährten und Zeitzeuginnen befragt, unter ihnen Alexander Kluge, Hans-Dietrich Genscher, Daniel Cohn-Bendit, Petra Roth und Hans Neuenfels. Die Passage durch Hilmar Hoffmanns Leben und Werk hat Claus-Jürgen Göpfert um den zentralen Begriff des Kulturpolitikers organisiert: Er forscht nach, wie Hoffmanns Kulturbegriff sich aus den Erfahrungen in Kindheit und Jugend, als Fallschirmjäger und NSDAP-Mitglied, Kriegsgefangener und Teilnehmer am britischen Re-Education-Programm in Wilton Park heraus entwickelt. Und er macht deutlich, wie Hilmar Hoffmann seine Vorstellungen und Ideen in zahlreichen Funktionen in die Tat umsetzt: als jüngster Volkshochschuldirektor der Bundesrepublik in Oberhausen, als Kulturdezernent in ebendieser Ruhrgebietsstadt und zwanzig Jahre lang in Frankfurt am Main (1970-1990), als Geschäftsführer der „Stiftung Lesen“ und als Präsident des Goethe-Instituts.

Der Journalist Claus-Jürgen Göpfert (l.),Autor des Buches über Hilmar Hoffmann schreibt seit 35 Jahren über Kultur und Politik. Foto: © massow-picture
Der Journalist Claus-Jürgen Göpfert (l.),Autor des Buches über Hilmar Hoffmann, schreibt seit 35 Jahren über Kultur und Politik. Foto: © massow-picture

Die gefeierten Erfolge ebenso wie die großen Konflikte in der Karriere Hilmar Hoffmanns haben Raum in diesem Buch, Unterstützer seines Kurses kommen neben Gegnern zu Wort. Entstanden ist ein vielstimmiger und facettenreicher Band, der die Stationen seines nun 90-jährigen Lebens nachvollzieht, das, so Göpfert, „immer wieder davon geprägt war, scheinbar unversöhnliche Positionen konstruktiv zu vereinen, ideologische Gegensätze zu überwinden und für konkrete Projekte und Ziele Mehrheiten zu schaffen.“ Dies sei am Ende die wichtigste Eigenschaft „des Menschen Hilmar Hoffmann: Er vermag es, Brücken zu bauen.“

Dem Deutschen Filminstitut, das die Publikation herausgibt, ist Hilmar Hoffmann womöglich länger und intensiver verbunden als jedem anderen Haus, so schreibt es Direktorin Claudia Dillmann im Vorwort des Buches: als Gründer des Frankfurter Kommunalen Kinos und des ersten Filmmuseums der Bundesrepublik, die heute unter dem Dach des Deutschen Filminstituts vereint sind; als Fachkollege, Freund und Wegbegleiter. Das Buch ist der „nachgerade verwegene Versuch, die Lebensleistung dieses beispiellos umtriebigen, ideenreichen, tatkräftigen Menschen, des Filmhistorikers, Museums- und Theatergründers, Schriftstellers, Hochschullehrers, Stadtentwicklers, Utopisten und Pragmatikers“ in all seinen Facetten zu erfassen. Erstmals hat sich Hilmar Hoffmann für dieses Buch eingehend über seine Kindheit und Jugend geäußert.

240 Bilder aus Hilmar Hoffmanns Privatarchiv, aus dem Institut für Stadtgeschichte Frankfurt und weiteren Beständen sind im Buch enthalten, viele bisher unveröffentlicht.

Foto: © massow-picture
Foto: © massow-picture

„Der Kulturpolitiker. Hilmar Hoffmann, Leben und Werk“
Autor: Claus-Jürgen Göpfert
Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF
464 Seiten
240 Abbildungen
Verkaufspreis: 24,80 €
ISBN: 9783887990886

 

 

„Hilmar Hoffmann: Filmhistoriker, Museums- und Theatergründer, Autor, Hochschullehrer, vor allem eins: Vordenker und Praktiker einer Kulturpolitik, welche die Bundesrepublik bis heute prägt. Zuerst als Volkshochschuldirektor, Begründer der Kurzfilmtage und Kulturdezernent in Oberhausen, dann zwanzig Jahre lang als Kulturdezernent der Stadt Frankfurt am Main verwirklicht er seine Vorstellung einer „Kultur für alle“, oft gegen große Widerstände und in verblüffenden politischen Konstellationen. Auch als Geschäftsführer der „Stiftung Lesen“ und Präsident des Goethe-Instituts kämpft er darum, die kulturelle Bildung in der Bundesrepublik voranzubringen. Hilmar Hoffmann ist DER Kulturpolitiker. Der Journalist Claus-Jürgen Göpfert schreibt seit 35 Jahren über Kultur und Politik (Frankfurter Rundschau). In langen Gesprächen mit Hilmar Hoffmann und einer großen Zahl Zeitzeugen hat er Leben und Werk des Kulturpolitikers ergründet. Entstanden ist ein vielstimmiges, facettenreiches Buch, das manches zutage fördert, das längst ins Vergessen geraten war. Mit 240 Bildern, größtenteils aus Hilmar Hoffmanns Privatarchiv, viele davon erstmals abgedruckt.“ (Frankfurter Rundschau)

 

Jury-Kinder beim 38. Internationalen Kinderfilmfestival mit Schulklasse aus Frankfurt-Höchst – Lieblingsfilm ins Programm

Jurykinder freuen sich auf LUCAS Junge Kinofans wirken beim 38. Internationalen Kinderfilmfestival mit Schulklasse aus Frankfurt-Höchst wählt Lieblingsfilm ins Programm

Finn (11) ist bei den Pfadfindern, Lina (10) reitet auf der Ponyranch. Die elfjährige Amaryllis lernt Fagott spielen und liebt Tennis. Superhelden-Fan Arthur (10) dreht selbst Trickfilme und spielt auf seiner Ukulele „Marmor, Stein und Eisen bricht“. Alle vier Kinder lieben Kino. Die Schülerinnen und Schüler aus Frankfurt freuen sich auf eine aufregende Festivalwoche im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt. Vom 27. September bis 4. Oktober bewerten sie Langund Kurzfilme aus aller Welt – als Mitglieder der Jury beim 38. Internationalen Kinderfilmfestival LUCAS.

In Kurzporträts stellen sich die Kinder vor: http://www.lucas-filmfestival.de/das-festival/jurys-2014/lucas-jury-2015/

Die vier Jurykinder hatten sich mit einer Filmkritik beworben. Gemeinsam mit vier erwachsenen Filmexperten sichten sie die Filme und entscheiden über die Preisträger. „Ist ja auch ganz logisch, dass bei LUCAS ihre Meinung zählt: Schließlich können Kinder am besten beurteilen, welche Kinderfilme ihnen gefallen“, sagt Festivalleiterin Petra Kappler. Für die LUCAS Jury bewerben sich jedes Jahr Kinder im Alter zwischen zehn und 13 Jahren.

Das Internationale Kinderfilmfestival wird vom Deutschen Filminstitut, dem Träger des Deutschen Filmmuseums, veranstaltet. In der 38. Auflage zeigt LUCAS fast 60 aktuelle herausragende Filme aus 24 Ländern: Lang- und Kurzfilme, Dokumentationen sowie Animationsfilme. Kinder und Jugendliche bekommen Einblick in die Lebenswelten von Gleichaltrigen in anderen Kulturen. Die Festivalfilme beleuchten Alltag, Ziele und Wünsche, aber natürlich auch Hürden und Hindernisse im Leben von Kindern.

Einen Überblick gibt es im Programmheft: http://www.lucas-filmfestival.de/programm-2015/programmheft-2015/

Teenager bewerten acht Jugendfilme Das älteste deutsche Kinderfilmfestival

LUCAS verleiht zum vierten Mal zusätzlich einen Jugendfilmpreis sowie zum dritten Mal den Sir Peter Ustinov Newcomer Award. Über die Gewinner entscheiden ausschließlich Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren. Acht Filme stehen im Wettbewerb. „Ein großes Thema in den Coming-of-Age-Filmen ist dieses Jahr, dass Jugendliche bereits sehr früh Verantwortung für sich und ihre Familienmitglieder übernehmen müssen“, erklärt Petra Kappler. „Die Filme aus sechs Ländern zeigen, wie sie diese Herausforderung meistern.“

In Kurzporträts stellen sich die Jugendlichen aus Frankfurt und Eschborn vor: http://www.lucas-filmfestival.de/das-festival/jurys-2014/lucas-jugendjury-2015/

Matilda (15) liebt Klettern in Frankreich. Der 14-jährige Jafet sieht gern Filme über historische Persönlichkeiten wie Nelson Mandela. Der Eschborner Schüler Nils (14) ist ein Fan alter Dracula-Filme und hat auch sonst ein Faible für Fantasy und Horror. Greta (14) spielt Querflöte, tanzt Hip-Hop und möchte Schauspielerin werden. Milena (15) mag Märchen, weil sie damit „in eine andere Welt schlüpfen“ kann.
Erstmals Filmbotschafter: Schüler der IGS West in Frankfurt-Höchst wählen Film aus In der 38.
Ausgabe von LUCAS wirken zum ersten Mal Frankfurter Schülerinnen und Schüler bei der Auswahl des Festivalprogramms mit. Sie schauten dazu mehrere Titel an und kürten ihren Favoriten. Als Filmbotschafter und Gastgeber präsentieren Jugendliche aus der Realschulklasse 8b der IGS West in Höchst am Montag, 28. September, 11 Uhr, im Cinestar Metropolis DEINE SCHÖNHEIT IST NICHTS WERT (Österreich 2012) und freuen sich auf ein Gespräch mit dem Regisseur Hüseyin Tabak. Der Film greift den Konflikt zwischen Türken und Kurden auf und ist damit ungeahnt nah an den aktuellen Nachrichtenbildern.

Jurys aus ganz Deutschland bei LUCAS zu Gast Ebenfalls ein Novum bei LUCAS: Etwa 60 junge Filmjuroren aus ganz Deutschland treffen sich erstmals zu einer zentralen Konferenz. Sie tauschen sich über Erfahrungen aus, wie sie jeweils selbstständig in den einzelnen Städten Filme bewerten. Die Jugend Filmjury, ein Projekt der deutschen Film- und Medienbewertung (FBW), fördert die Medienkompetenz von aktiven Mediennutzern. Exemplarisch für diese Bewertungsarbeit stellt die Jugend Filmjury Frankfurt am Montag, 28. September, 16 Uhr, im Kino des Deutschen Filmmuseums in der Sektion Jugendfilmwettbewerb den Spielfilm ABOUT A GIRL (Deutschland 2014, R: Mark Monheim) vor. Die Bewerter gaben dem Drama vier von fünf Sternen.

LUCAS Jury 2015:
Kinder:
Lina Renfro (10), Frankfurt, Schülerin der Schillerschule
Amaryllis Wiesmann (11), Frankfurt, Schülerin des Lessing-Gymnasiums
Arthur Grieben (10), Frankfurt, Schüler der Musterschule
Finn Hoffmann (11), Frankfurt, Schüler der Elisabethenschule

Jugendfilmjury:
Milena Schmid (15), Frankfurt, Schülerin der Musterschule
Greta Kolck (14), Frankfurt, Schülerin des Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums
Matilda Kohl (15), Frankfurt, Schülerin der Aktiven Schule
Jafet Stolla (15), Frankfurt, Schüler des Riedberg-Gymnasiums
Nils Fischer (14), Eschborn, Schüler der Heinrich-von-Kleist-Schule

Ort und Karten

38. Internationales Kinderfilmfestival LUCAS vom 27. September bis 4. Oktober 2015 im Deutschen Filmmuseum Frankfurt am Main, Schaumainkai 41 Vormittags zusätzlich im Cinestar Metropolis und Caligari FilmBühne Wiesbaden

Kinder zahlen 3,50 €,
Erwachsene 7 €, ermäßigt 5 €,
Gruppenbegleiter frei Karten für die Veranstaltung mit Willi Weitzel: Kinder 8 €, Erwachsene 12 €
Telefon 069 / 961 220 – 670, info@lucasfilmfestival.de oder Fax 069 / 961 220 – 669