Kategorie-Archiv: Deutsches Filminstitut

Klassiker und Raritäten: DIE SLOWAKISCHE NEUE WELLE DER 1960er Filmreihe vom 2., bis 30. 08.2016 im Filmmuseum Frankfurt

Eine der wichtigsten Erneuerungsbewegungen im europäischen Kino der 1960er Jahre bringt das Kino des Deutschen Filmmuseums im August auf die Leinwand: Gezeigt werden Werke der Tschechoslowakischen Neuen Welle

Die vorübergehende Aufhebung der Zensur in der Tschechoslowakei in den 1960er Jahren ermöglichte es Filmemachern, gesellschaftskritische Stoffe aufzugreifen. Beeinflusst von Bewegungen wie der Nouvelle Vague und dem italienischen Neorealismus entstanden stilistisch sehr unterschiedliche Werke, denen ihre große Experimentierfreudigkeit gemein ist. Vor allem die tschechischen Regisseure wie Miloš Forman oder Jiøí Menzel wurden international bekannt. Die Reihe würdigt hingegen die slowakischen Beiträge von Peter Solan, Štefan Uher oder Juraj Jakubisko.

Dienstag, 2. August, 18 Uhr
SLNKO V SIETI Sonne im Netz
CSSR 1962. R: Štefan Uher
D: Marián Bielik, Jana Beláková, Andrej Vandlík. 90 Min. 35mm. OmU
Gemeinhin als Ausgangspunkt der Neuen Welle geltend, öffnete dieser Film die Tür für ein freieres, von Konventionen gelöstes Kino in der Tschechoslowakei. Im Mittelpunkt steht ein junges Paar, dessen Liebe auf die Probe gestellt wird, als Oldrich zum Arbeiten in ein Sommercamp muss. Während der Trennung machen sowohl er als auch seine Freundin Bela neue amouröse Bekanntschaften. Der Film entwickelt dank seiner innovativen formalen Gestaltung eine lyrische Qualität. Regisseur Štefan Uher beweist eine große Sensibilität für Stimmungen und Atmosphäre, besonders in der grandiosen Sequenz um die titelgebende Sonnenfinsternis.

Dienstag, 9. August, 18 Uhr
BOXER A SMRT‘ Der Boxer und der Tod
CSSR 1962. R: Peter Solan
D: Štefan Kvietik, Manfred Krug, Valentina Thielová. 112 Min. 35mm. OmU
In einem Konzentrationslager kämpft der slowakische Amateurboxer Ján Komínek ums nackte Überleben. Er soll wegen eines Fluchtversuchs hingerichtet werden, doch Lagerkommandant Kraft, selbst einst Boxer, zeigt sich gnädig, weil er Komínek braucht – als Sparringspartner. Komíneks Dilemma: Wie lange erträgt er es, als lebender Sandsack missbraucht zu werden, und was passiert, wenn er den Kommandanten im Kampf besiegt? Der Horror ständiger Lebensbedrohung bildet den Hintergrund eines klugen und intensiven Films, der mit großem Gespür für Sprache und Tongestaltung arbeitet.

Dienstag, 16. August, 18 Uhr
ORGAN Die Orgel
CSSR 1964. R: Štefan Uher
D: František Bubík, Irma Bárdyová, Kamil Marek. 99 Min. 35mm. OmU
Ein polnischer Deserteur findet im Zweiten Weltkrieg in einem slowakischen Franziskanerkloster Unterschlupf. Als Orgelspieler bringt ihm seine außerordentliche musikalische Begabung die Bewunderung der Glaubens-gemeinde ein, doch auch in dieser Gemeinschaft sind Konkurrenzdenken und Spitzelwesen nicht fern. In schwarzweißen CinemaScope-Kompo-sitionen entfaltet sich eine Parabel über Spiritualität und Scheinheiligkeit. Ende der 1960er Jahre fiel der Film der Zensur zum Opfer, weil sich die Gesellschaftskritik darin allzu leicht auf die Gegenwart übertragen ließ.

Dienstag, 23. August, 18 Uhr
DRAK SA VRACIA Der Drache kehrt zurück
CSSR 1967. R: Eduard Grecner
D: Radovan Lukavský, Gustáv Valach, Emília Vášáryová. 78 Min. 35mm. OmU
DRAK SA VRACIA ist eine Ballade auf den Freiheitswillen des Einzelnen und zugleich eine genaue Beschreibung des ländlichen Lebens mit seinen Härten und Unwägbarkeiten. Orientiert am Nouveau Roman, mit einem starken Augenmerk auf Objekte und Texturen, erzählt Eduard Grecner von einem Verbannten, der in einem Konflikt ein Auge verloren hat und heimkehren möchte in sein Dorf. Die Einheimischen begegnen ihm argwöhnisch, seine Geliebte heiratete einen Anderen, und eine unterschwellige Angst vor Rache geht im Dorf um …

Dienstag, 30. August, 18 Uhr
VTÁCKOVIA, SIROTY A BLÁZNI Vögel, Waisen und Narren
CSSR/Frankreich 1969. R: Juraj Jakubisko
D: Philippe Avron, Magda Vášáryová, Jirí Sýkora. 78 Min. 35mm. OmU
Ein alter Narr und ein junges Paar leben in einem Abrisshaus. Vor den Verrücktheiten ihrer Zeit haben sie sich in die Welt ihrer anarchisch-blühenden Phantasie zurückgezogen. Dort sind die Grenzen von Traum und Wirklichkeit, von Geschichte und Gegenwart, von Liebessehnsucht und Todesnähe karnevalesk aufgehoben. Juraj Jakubiskos Film ist der Klassiker unter den slowakischen Filmen der Neuen Welle. Er ist geprägt von assoziativen Bild- und Erzählstrukturen, die sich zu einer Collage gleichnishafter Szenen mit grotesker, ironischer, aber auch tödlich ernsthafter Tonlage verdichten.

Kino-Programm im Filmmuseum für den Monat August

SONDERAUSSTELLUNG:
DIE KUNST VON AARDMAN. WALLACE & GROMIT, SHAUN DAS SCHAF & CO
Ausstellung und Begleitprogramm
12. Juni bis 30. Oktober 2016

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu

FERIEN AUF DER LEINWAND Sommer- und Urlaubsfilme Filmreihe von Dienstag, 2., bis Dienstag, 30. August im Filmmuseum Frankfurt

© massow-picture
© massow-picture

Viele Programmkinos legen eine Sommerpause ein, wenn die Urlaubszeit anbricht das Kino des Deutschen Filmmuseums macht nicht Ferien von, sondern auf der Leinwand!Alle, die daheim geblieben, bereits zurück aus dem Urlaub oder voller Vorfreude darauf sind, können sich im August an ferne Orte entführen lassen. Im angenehm klimatisierten Kinosaal lässt sich die Schönheit sonnendurchfluteter Zelluloid-Bilder genießen, ohne in der Hitze zu schwitzen. Die Auswahl vereint Klassiker und Entdeckungen, Hitchcock und Rohmer, Audrey Hepburn und Louis de Funès, chaotische Urlaubstrips und Ferienlager-Nostalgie, fröhliche Komödien und kritische Tourismus-Betrachtungen. Vor ausgewählten Filmen sind selten gezeigte Kurz- und Kulturfilme zu sehen.

Dienstag, 2. August, 20:30 Uhr
Sonntag, 7. August, 18 Uhr
ROMAN HOLIDAY Ein Herz und eine Krone
USA 1953. R: William Wyler
D: Gregory Peck, Audrey Hepburn, Eddie Albert. 118 Min. 35mm. OF
Eine Prinzessin, die ihrer Repräsentationspflichten müde ist, macht sich während einer Romreise kurzerhand aus dem Staub. Sie verliebt sich im Getümmel in einen US-Reporter, der ihr eine für sie neue Seite der Stadt zeigt. Ein perfekt besetzter Klassiker der romantischen Komödie, der mit Charme und Einfühlungsvermögen einen Mythos des Genres geschickt umkehrt: Hier sehnt sich nicht das einfache Mädchen nach dem Prinzessinnenglück, sondern die edle Prinzessin nach dem Leben als einfaches Mädchen.

Donnerstag, 4. August, 18 Uhr
Dienstag, 30. August, 20:30 Uhr
4 AVENTURES DE REINETTE ET MIRABELLE
Vier Abenteuer von Reinette und Mirabelle
Frankreich 1987. R: Eric Rohmer
D: Joëlle Miquel, Jessica Forde, Mr. Housseau. 99 Min. 35mm. OmU
Reinette kommt vom Land, Mirabelle aus Paris. Als Mirabelle ihre Ferien auf dem Land verbringt, hilft ihr Reinette bei einer Fahrradpanne, zeigt ihr die Natur und die sagenumwobene „blaue Stunde“. Sie freunden sich an, ziehen in eine gemeinsame WG in Paris und erleben weitere Abenteuer in der Stadt. 4 AVENTURES DE REINETTE ET MIRABELLE ist ein lockerer Film in der Tradition französischer Theaterkomödien. Heiter und schwungvoll kreisen die vier titelgebenden Episoden um einfache moralische Fragen und verdichten sich zur Beschreibung eines Lebensgefühls.

Freitag, 5. August, 20:30 Uhr
Mittwoch, 10. August, 20:30 Uhr
TO CATCH A THIEF Über den Dächern von Nizza
USA 1955. R: Alfred Hitchcock
D: Cary Grant, Grace Kelly, Jessie Royce Landis. 106 Min. 35mm. OmU
Ein Meisterdieb, der sich bereits zur Ruhe gesetzt hat, gerät in den Verdacht, weitere Diebstähle begangen zu haben, weil seine Methode nachgeahmt wird. Das spornt ihn an, dem wahren Täter eine Falle zu stellen, um ihn zu entlarven nicht zuletzt aber, um eine junge Millionärin, in die er sich verliebt hat, von seiner Unschuld zu überzeugen. Von Suspense-Meister Alfred Hitchcock mit leichter Hand, wohldosierter Spannung und pointiert-ironischem Humor inszenierte Kriminalkomödie, in der auch Bade- und Bootsausflüge an der malerischen Küste der französischen Riviera nicht fehlen.

Samstag, 13. August, 20:30 Uhr
Sonntag, 28. August, 20 Uhr
DIRTY DANCING
USA 1987. R: Emile Ardolino
D: Patrick Swayze, Jennifer Grey, Jerry Orbach. 98 Min. 35mm. Omdt/frU
In einem US-amerikanischen Urlaubshotel verliebt sich in den 1960er Jahren eine naive Arzttochter in einen Tanzlehrer aus einem vor allem aus Sicht des Vaters fragwürdigen sozialen Milieu. Sie springt für dessen Partnerin ein und befreit den Vater von seinen Vorurteilen. Vom Überraschungserfolg entwickelte sich DIRTY DANCING rasch zum Kultfilm, der mit leidenschaftlichen Tanzszenen und stürmischer Romanze einen Nerv traf. Zur Popularität trug auch die eingängige Musikauswahl mit Hits wie „The Time of My Life“, „Be My Baby“ und „She’s Like the Wind“ bei.

Dienstag, 16. August, 20:30 Uhr
LE GENDARME DE SAINT-TROPEZ Der Gendarm von Saint-Tropez
Frankreich/Italien 1964. R: Jean Girault
D: Louis de Funès, Geneviève Grad, Michel Galabru. 92 Min. 35mm. DF
Der einfache Dorfpolizist Cruchot wird befördert und soll nun in Saint-Tropez für Recht und Ordnung sorgen. Während er sich mit Kleinganoven, Falschparkern und Nudisten herumschlägt, spielt seine attraktive Tochter das Kind reicher Eltern und wird leichtfertig in einen Bilderdiebstahl verwickelt. Vor der traumhaften Kulisse der Côte d’Azur läuft Louis de Funès mit grotesker Körpersprache und cholerischen Anfällen zur Hochform auf. Der charmant-alberne Spaß war die Initialzündung für eine ganze Filmreihe und beflügelte die Beliebtheit des aufstrebenden Saint-Tropez.
Vorfilm: IL SIGNOR ROSSI AL MARE Herr Rossi am Strand. IT 1964. R: Bruno Bozzetto. 12 Min. 35mm. o.D.

Mittwoch, 17. August, 20:30 Uhr
BEZNESS Business Das Geschäft mit der Sehnsucht
Tunesien/Frankreich/Deutschland 1992. R: Nouri Bouzid
D: Abdellatif Kechiche, Jacques Penot, Ghalia Lacroix. 100 Min. 35mm. OmU
„Bezness“ bezeichnet spätestens seit dem gleichnamigen Film von Nouri Bouzid das Vorspielen von Gefühlen zur eigenen Vorteilnahme etwa von arbeitslosen jungen Männern, die sich an Tunesiens Stränden als Prostituierte verdingen und Touristinnen Liebesträume verkaufen. Ein französischer Fotograf taucht bei seinen Recherchen ein in diese zwischen islamischer Tradition und westlichem Kapitalismus schwankende Welt. Ungeschminkt zeigt der Film, wie der rasant gewachsene Massentourismus eine neue Form des Kolonialismus begünstigt er verspricht Gewinne, hinterlässt aber kulturelle Verwüstung.
Vorfilm: URLAUB VON DER STANGE. BRD 1959. R: Walter Krüttner. 10 Min. 35mm

Donnerstag, 18. August, 18 Uhr
Sonntag, 21. August, 20:30 Uhr
SOMMER ’04
Deutschland 2006. R: Stefan Krohmer
D: Martina Gedeck, Robert Seeliger, Svea Lohde. 97 Min. 35mm
Während der Sommerferien an der Schlei in Schleswig-Holstein fühlt sich eine Mutter für die mitgereiste frühreife Freundin ihres Sohnes verantwortlich, will sie vor den Avancen eines Amerikaners schützen und verliebt sich selbst in diesen. Daraus entwickelt sich ein komplexes Familiendrama um Moral, Schuld und Liebe. Hervorragend gespielt und eindrucksvoll fotografiert, verbindet sich in SOMMER `04 die Nonchalance des französischen Kinos à la Rohmer mit einer Reflexion über sexuelle Anziehung und die Unaufrichtigkeit der Generationen im Umgang miteinander.
Vorfilm: FERIENREISE ALLES INBEGRIFFEN. BRD 1963. R: Karl Schedereit 10 Min. 35mm

Freitag, 19. August, 20:30 Uhr
Dienstag, 23. August, 20:30 Uhr
NATIONAL LAMPOON’S VACATION Die schrillen Vier auf Achse
USA 1983. R: Harold Ramis
D: Chevy Chase, Beverly D’Angelo, Randy Quaid. 98 Min. 35mm. OF
NATIONAL LAMPOON’S VACATION ist ein moderner Klassiker der Urlaubskomödie, der viele Fortsetzungen erfuhr. Die Slapstick-Satire auf den „American Way of Life“ entstand nach einem Drehbuch von John Hughes. Vater Grisworld will die Ferienreise seiner Chaosfamilie um jeden Preis zum Erfolg machen. Doch der fröhliche Gemeinschaftsausflug wird zum Höllentrip mit Autopannen, unfreiwilligen Leichentransporten, Ghetto-Irrfahrten und Polizeiaktionen. Als auch noch das Reiseziel, ein Freizeitpark, wegen Renovierung geschlossen ist, wird das nicht einfach hingenommen …
Vorfilm: TWO WEEKS VACATION Goofys Urlaubsfahrt. US 1952. R: Jack Kinney. 6 Min. 35mm. DF

Donnerstag, 25. August, 18 Uhr
STO DNEJ POSLE DETSTVA Hundert Tage nach der Kindheit
UdSSR 1975. R: Sergej Solowjow
D: Boris Tokarew, Tatjana Drubitsch, Irina Malyschewa. 92 Min. 35mm. DF
Der 14-jährige Mitja ist ein empfindsamer, fantasiebegabter Junge, der den Sommer mit Gleichaltrigen in einem Ferienlager verbringt. Noch scheu und zaghaft, verliebt er sich in seine Mitschülerin Lena und erlebt zum ersten Mal das Glück und die Enttäuschungen der Liebe. Sergej Solowjows mehrfach preisgekrönte Inszenierung nähert sich behutsam, feinfühlig und poetisch der emotionalen Entwicklung der Heranwachsenden, die sich mit ungekannt intensiven Empfindungen konfrontiert sehen.
Vorfilm: ST. PETER ORDING. BRD ca. 1950. R: Horst G. Feldt 8 Min. 16mm

Auch im Kinderkino geht es im August um das Thema Ferien. Hier erlebt der kleine Nick ein ganz besonders Urlaubsabenteuer.

Freitag, 5. August, 14:30 Uhr
Sonntag, 7. August, 15 Uhr
Freitag, 12. August, 14:30 Uhr
DER KLEINE NICK MACHT FERIEN
Frankreich 2014. R: Laurent Tirard. D: Mathéo Boisselier, Valérie
Lemercier, Kad Merad. 97 Min. DF. Empfohlen ab 7 Jahren
Endlich beginnen die großen Ferien. Der kleine Nick fährt mit seinen Eltern und seiner Oma in ein Hotel am Meer. Am Strand findet er schnell neue Freunde. Unheimlich ist ihm jedoch Isabelle, ein Mädchen, das ihn ständig verfolgt und voller Bewunderung mit ihren riesigen Augen anstarrt. Als er merkt, dass die Erwachsenen ihn und Isabelle verkuppeln wollen, heckt er mit seinen Freunden mehrere Streiche aus, um Isabelles Eltern zur Abreise zu bewegen, wodurch es zu einigen Verwicklungen kommt.

 

SONDERAUSSTELLUNG:

DIE KUNST VON AARDMAN. WALLACE & GROMIT, SHAUN DAS SCHAF & CO
Ausstellung und Begleitprogramm
12. Juni bis 30. Oktober 2016

Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

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Museumsuferfest 2016: Deutsches Filmmuseum

© massow-picture
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Geschichtenreiche Exponate und Bewegtbild, wohin das Auge reicht: Die ganze Welt des Films präsentiert das Deutsche Filmmuseum auf sechs Stockwerken – und zum Museumsuferfest auch auf einer Freifläche vor dem Haus. LUCAS, das Internationale Festival für junge Filmfans, tritt zur 39. Ausgabe vom 18. bis 25. September 2016 erstmals im neuen Gewand auf. In der aktuellen Sonderausstellung Die Kunst von Aardman (bis 30. Oktober 2016) erfährt das Publikum anhand von Wallace & Gromit, Shaun das Schaf & Co, wie aus Knete Filme gemacht werden. An mehreren Stationen warten Mitmach-Aktionen und Gewinne, und das hauseigene Kino bietet bei unterhaltsamen Kurzfilmen eine kleine Auszeit vom Festtrubel.

Kino:

* Eintritt zu den Kino-Veranstaltungen mit Museumsuferfest-Button ZUSÄTZLICH 4 €. Karten an der Museumskasse.

Ausführliches Programm

Deutsches Filmmuseum

Zukunftswerkstatt „Film, Flucht und Interkultur“ während Lucas Jugend-Filmfestival: 18. – 25.09.2016 im Filminstitut Frankfurt

© Film filminstitut Frankfurt
© Film filminstitut Frankfurt

Tagung und Zukunftswerkstatt zum Thema „Film, Flucht und Interkultur“ (Frankfurt am Main, 21. bis 23. September 2016)
bei LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans             

LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans (18. bis 25. September 2016) stellt sich 2016 komplett neu auf. Teil des neuen Konzepts ist es, das vom Deutschen Filminstitut veranstaltete Festival in Deutschland zur zentralen Plattform für Filmvermittler/innen und Filmpädagog/inn/en zu machen. Das Deutsche Filminstitut nutzt hier seine gute Vernetzung und veranstaltet in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb eine Tagung und Zukunftswerkstatt zum Thema „Film, Flucht und Interkultur“ (21. bis 23. September 2016).

Die deutlich gestiegene Zahl an Flüchtlingen in den vergangenen beiden Jahren brachte bundesweit zahlreiche Hilfs- und Integrationsangebote hervor. Kurzfristig konzipierten auch die deutschen Filminstitutionen, viele Filmemacher und Filmvermittler zahlreiche Projekte, gründeten Filmclubs und packten Filmkoffer. Es entstanden viele Filme zum Thema „Flucht“ oder „Heimat“. Dabei erwies sich erneut, dass Film als niedrigschwelliges visuelles Medium gut geeignet ist, Menschen zusammenzubringen, sei es in der Produktion oder im Kinosaal. Parallel zu den Ereignissen wuchs von Seiten der Kultur- und Bildungspolitik der Anspruch an die Akteure in Kulturinstitutionen vor Ort, an der gesellschaftlichen Herausforderung von Integration mitzuarbeiten.

Film, Flucht und Interkultur lädt die in der Filmvermittlung in Deutschland Aktiven nun dazu ein, gemeinsam inne zu halten, und einen selbstkritischen Blick zurückzuwerfen. Welche Herausforderungen hatten die Projekte und ihre Veranstalter zu bewältigen? Wie steht es um Erfahrung in der Arbeit mit traumatisierten Menschen auf Seiten der Filmvermittler? Wie funktioniert Filmbildung, wenn es keine gemeinsame Sprache gibt? Und ganz wichtig: Wie kann das Machtgefälle zwischen Projektleitern und Geflüchteten bewusst gemacht, besser noch aufgehoben werden?

Ausgehend von der Überzeugung, dass der Integrationsprozess nicht eingleisig sein kann, setzt die Tagung am Begriff der Interkultur von Mark Terkessidis (der den Eröffnungsvortrag hält) an, und verfolgt den Anspruch, dass die interkulturelle Gesellschaft gemeinsam gestaltet und gelebt werden muss. Wissenschaftler, Kuratoren, Autoren und Filmvermittler mit und ohne Fluchterfahrung stellen daher ihre Positionen und Projekte auf der Tagung vor. Foren, Vorträge, Filmprogramme und Workshops mit zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland beleuchten das Thema „Film, Flucht und Interkultur aus unterschiedlichen Blickwinkeln. An den Erfahrungsaustausch und die kritische Bestandsaufnahme schließt sich eine Zukunftswerkstatt an, in der ein Praxisleitfaden entsteht und gemeinsam interkulturelle Filmvermittlung perspektivisch in die Zukunft gedacht wird.

Für die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb sind die Beschäftigung mit Fluchtursachen und die inklusive Arbeit mit Geflüchteten von zentraler Bedeutung in der politisch bildnerischen Filmarbeit. Katrin Willmann, Filmreferentin der bpb, ist überzeugt, dass die Zukunftswerkstatt in dieser Hinsicht einen wegweisenden Impuls für Filmbildner und Medienpädagogen in Deutschland geben kann.

Christine Kopf, Leiterin der Abteilung Filmbildung und -vermittlung des Deutschen Filminstituts, freut sich, dank der Kooperation mit der bpb dem Ziel, LUCAS als einen alljährlichen Treffpunkt für internationale Akteure in der Filmbildung zu etablieren, näher zu kommen. Zu den Referenten gehören Martin Ganguly (Berlinale Generation), Michael Jahn (Vision Kino), Irit Neidhart (Expertin arabisches Kino) und die Gruppe Kino Asyl, ein von Geflüchteten organisiertes und kuratiertes Filmfestival.

Die Tagung kostet 50 Euro / ermäßigt 35 Euro (darin enthalten ist neben der Verpflegung auch die Akkreditierung für das LUCAS Filmfestival). Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch. Voranmeldungen zur Tagung unter:
Zukunftswerkstatt@lucasfilmfestival.de

Weitere Informationen zu Inhalten und Gästen unter: lucas-filmfestival.de/zukunftswerkstatt/

LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans: Sechs Kinder und Jugendliche freuen sich auf die Teilnahme in der LUCAS-Jury

© Film filminstitut Frankfurt
© Film filminstitut Frankfurt

Neues Programmformat Young European Cinephiles
Kooperation mit DOK Leipzig und AG Animationsfilm

Rümeysa Özcelik kann sich noch ganz genau an ihr verrücktestes Kinoerlebnis erinnern: „Ich war mit meiner Freundin ganz alleine im Kino, und während des Abspanns haben wir im Saal getanzt.“ Spaß im Kino, Spaß am Kino – das sind Voraussetzungen, die man als Jurymitglied eines Filmfestivals unbedingt mitbringen sollte. Bei LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans, das sich für seine 39. Ausgabe vom 18. bis 25. September 2016 ein ganz neues Profil gegeben hat, wird die Hälfte der Jurys mit jenen besetzt, für die das Festival gemacht wird: mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sechs Bewerberinnen und Bewerber im Alter von elf bis 18 Jahren hat das Festivalteam ausgewählt. Sie entscheiden, welcher Film in seiner jeweiligen Altersgruppe den mit 2.000 Euro dotierten Preis für den besten Kurz- beziehungsweise Mittellangfilm erhält und an wen der mit 5.000 Euro dotierte Preis für den besten Langfilm geht.

Mit 18 Jahren bereits in der Jury eines internationalen Festivals zu sitzen wie Rümeysa, das ist schon etwas Besonderes. Dabei ist die Kinofreundin das älteste Jurymitglied unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Gemeinsam mit der 16-jährigen Luana Almeida Pees und Halima Tariq (14) wird sie die Langfilme in der Festivalreihe ab 13 Jahren sichten und beurteilen. In der Jury für die Langfilmreihe ab 8 Jahren entscheidet neben Rosa Herlt (11) aus Frankfurt und Lilli Weiser (12) aus Flörsheim Camilo Galinski-Inacio (13) aus Bad Homburg über die Qualität der Filme. Verraten hat er schon, dass er ein großes Faible für Science Fiction Filme hat, die er am liebsten in 3D schaut!

Unterstützt wird die junge LUCAS-Jury von erwachsenen Expertinnen und Experten. Für die Festivalreihe acht bis 13 Jahre sitzen Gudrun Sommer, Leiterin des Festivals doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche in Duisburg und Prüferin bei der FSK, Margret Schepers, Redakteurin im Südwestrundfunk Baden-Baden, und Remke Oosterhuis aus den Niederlanden, die hier seit mehr als zehn Jahren das Fantastisch Kinder Film Festival leitet, in der Jury. Die Wettbewerbsfilme für Jugendliche von 13 Jahren bis 18plus bewerten gemeinsam mit den jungen Jurymitgliedern Stina Ask Mikkelsen, Programmleiterin des Kristiansand International Children’s Film Festival in Norwegen, Anis Ben Ahmed aus Tunesien, der Kinderfilmfestivals in Indien und Griechenland mitorganisierte und seit 2010 dem Sousse International Film Festival vorsitzt, und Florian Deleporte, der das Arthouse-Kino „Studio des Ursuline“ in Paris betreibt.

Und nicht nur für die Jury hat sich das Festival junge Filmfans ins Boot geholt: In der neuen Sektion „Young European Cinephiles“ kuratieren neun filmbegeisterte Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren aus Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden das Abendprogramm während des Festivals. Das Deutsche Filminstitut hat im Zuge des EU-geförderten Filmvermittlungsprojekts ABCinema seine europaweiten Verbindungen intensiviert und stellte so Kontakte zu jungen Filmfans aus anderen Ländern her. Für den Zeitraum des LUCAS Festivals kommen die jungen Kuratorinnen und Kuratoren nach Frankfurt. An vier aufeinanderfolgenden Abenden präsentieren die „YECs“ ein Double-Feature, zwei bewusst kombinierte Filme ihrer Wahl, und erläutern diese in einem Publikumsgespräch.

Mit Blick auf das Filmprogramm für die jüngste Zielgruppe ab vier Jahren freut sich das Festival über die neue Kooperation mit dem Festival DOK Leipzig und dem Verband AG Animationsfilm. Mit „Bunt und Wild!“ präsentiert Kuratorin Annegret Richter, Geschäftsführerin der AG Animationsfilm und langjährige Programmleiterin bei DOK Leipzig in der Kategorie Animation, ausgewählte deutsche Animationsfilme für die ganz kleinen Filmfans.

Jury-Mitglied Halima freut sich besonders darauf, beim Festival Filme aus anderen Ländern kennenzulernen. Ihre Jurykollegin Luana hat während eines Aufenthalts in Kanada einen Film in Originalsprache gesehen, „was deutlich besser war“, wie sie urteilt. Die zwölfjährige Lilli fühlt sich beim Filmeschauen im Kino „wie eine andere Person“. Allen Jury-Mitgliedern aber ist eines gemein: Sie lieben es, Filme zu sehen und anschließend über sie zu sprechen – mit Freundinnen und Freunden, in der Schulklasse, oder mit der Familie, auf Deutsch, Polnisch, oder Türkisch. Bei LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans sind sie mit dieser Eigenschaft genau richtig.

filmportal.de ermöglicht Recherche nach öffentlich geförderten Digitalisierungen

filmportal-cover.defilmportal.de, die zentrale Internetplattform des Deutschen Filminstituts, hat mit der systematischen Erfassung öffentlich geförderter Filmdigitalisierungen begonnen. Interessierte können so künftig online recherchieren, welche Werke des filmischen Erbes durch Digitalisierung zugänglich bleiben.

Das Deutsche Filminstitut betrachtet die Digitalisierung des deutschen Filmerbes als eine der wesentlichen Aufgaben der kommenden Jahre. Um die laufenden Anstrengungen und Fortschritte nachvollziehbar zu machen, erweitert filmportal.de seine Verfügbarkeitsinformationen zu Filmen zukünftig um den Nachweis öffentlich geförderter Digitalisierungen. Damit bietet die zentrale Internetplattform des Deutschen Filminstituts neue Möglichkeiten der Recherche. Unter der Rubrik „Filme von A-Z“ (Link: http://www.filmportal.de/movies) können Nutzer/innen ab sofort das Gesamtverzeichnis von aktuell mehr als 89.000 im Portal dokumentierten Filmen auch nach öffentlich geförderten Digitalisierungen filtern. So lassen sich insbesondere Titel ermitteln, die dank Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und die Filmförderungsanstalt (FFA) digitalisiert werden konnten.

Bereits jetzt werden im Verzeichnis 553 Filme nachgewiesen, die bis einschließlich 2015 mit Unterstützung von BKM oder FFA digitalisiert wurden. Daneben berücksichtigt die Erfassung auch weitere Fördermaßnahmen, etwa von Stiftungen, Verbänden und seitens der Länder. Insgesamt sind bislang 575 geförderte Digitalisierungen verzeichnet (Stand 15. Juli 2016). filmportal.de wird diese Erfassung kontinuierlich fortsetzen, und die Dokumentation der Verfügbarkeit von Filmen in Zukunft weiter ausbauen.

Deutsches Filminstitut / filmportal.de
Das Deutsche Filminstitut wurde 1949 gegründet und ist damit das älteste filmwissenschaftliche Institut der Bundesrepublik. Gemeinsam mit anderen Archiven erfüllt das Deutsche Filminstitut mit Sitz in Frankfurt am Main die Aufgaben einer zentralen deutschen Kinemathek. Seit 2006 führt das Institut unter Leitung von Claudia Dillmann auch das Deutsche Filmmuseum, das mit seinem Kino- und Ausstellungsbetrieb zu den bundesweit bedeutenden Kultureinrichtungen zählt.

Mit filmportal.de betreibt das Deutsche Filminstitut die zentrale Internetplattform zum deutschen Film. Entsprechend seines öffentlichen Auftrags bietet filmportal.de verifizierte Daten und ausführliche Inhalte zu allen deutschen Kinoproduktionen. Neben bio-filmografischen Angaben umfasst die umfangreiche Dokumentation Texte, Fotos sowie ein kuratiertes Bewegtbildangebot.

Filminstitut Frankfurt: Erstellung eines Multimediaguides von jungen Menschen für junge Menschen und Familien

 Foto: © massow-picture
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Junge Menschen erschließen sich ein Museum:
Modellprojekt „Von jungen Menschen für junge Menschen: Multimediaguide durch die Dauerausstellung“

Gruppe mit Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren vollendet ihre Arbeit am Multimediaguide

In den Ferien und an Wochenenden haben sie seit Januar immer wieder das Deutsche Filmmuseum besucht und sich intensiv mit den Exponaten der Dauerausstellung, die das Filmische Erzählen behandelt, befasst. Die elf Jugendlichen sind die zweite Gruppe eines langfristigen und prozesshaft angelegten Projekts der Filmbildung und -vermittlung im Deutschen Filmmuseum: der Erstellung eines Multimediaguides von jungen Menschen für junge Menschen und Familien. Eines der Ziele des innovativen Modellprojektes ist es, von den jungen Teilnehmer/innen zu lernen, wie sie das Museum und seine Inhalte wahrnehmen.

Nachdem im vergangenen Jahr bereits die Klasse 4c der Günderrodeschule einen Blick hinter die Kulissen des Filmmuseums werfen durfte, erhielten die Jugendlichen dieser zweiten Gruppe nun in mehreren Workshops mit Kreativen Einblicke in unterschiedliche Techniken, um sich den Exponaten zu nähern und Hintergrundinformationen zu recherchieren. Zu den Highlights gehörten dabei sicherlich ein Interview mit Schauspieler David Bennent, der extra für das Gespräch mit den Jugendlichen aus Berlin anreiste. Die Jugendlichen befragten ihn zu seinen Erfahrungen am Set von Volker Schlöndorffs DIE BLECHTROMMEL (BRD, FR 1979). Drei der Jugendlichen waren von der Kameraführung in Wolfgang Petersens DAS BOOT (BRD 1981) so beeindruckt, dass sie sogar, begleitet von Sammlungsleiter Hans-Peter Reichmann, nach München fuhren, um mit Jost Vacano zu sprechen, der damals Kameramann des Films war.

Kommende Woche schließen die Jugendlichen ihre Arbeit mit der Produktion ihrer Beiträge (Video, Audio, Foto oder Text) für den Multimediaguide ab, indem sie sich am Montag, 18., und Dienstag, 19. Juli, mit weiteren Experten treffen: Zum Alien-Kostüm wird die Restauratorin Kathrin Sündermann eingeladen, ein Lichttechniker vom Hessischen Rundfunk unterstützt die Jugendlichen bei einem Licht-Dreh und berät, wie man die Darth-Vader-Maske am Besten in Szene setzen kann, und die Maskenbildnerin Heidi Lauser erklärt und zeigt einer Projektteilnehmerin, wie man mit kleinen Tricks eine große Wirkung erzielt, um so die Mimik eines Schauspielers oder einer Schauspielerin zu ändern. Im Anschluss werden die Jugendlichen am Mittwoch in den Tonstudios der Oper Frankfurt ihre Audio-Beiträge erstellen.

Von Herbst an wird sich eine weitere Gruppen von Jugendlichen im Alter von zwölf bis 14 Jahren dem anderen Teil der Dauerausstellung widmen, der sich mit der Vor- und Frühgeschichte des Films auseinandersetzt, und ebenfalls Beiträge produzieren. In der zweiten Jahreshälfte 2017 wird der Multimediaguide dann das Filmmuseum und seine Dauerausstellung mit Audiobeiträgen, Bewegtbild, Text und interaktiven Funktionen spielerisch vorstellen, vertiefende Informationen anbieten und den Besuch des Hauses noch attraktiver machen.

Ermöglicht wird das umfangreiche, insgesamt auf zwei Jahre angelegte Projekt durch die Unterstützung von Stiftungen: Neben der Art Mentor Foundation Lucerne engagiert sich auch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main sowie die Aventis Foundation, die das Projekt im Rahmen ihrer Kulturinitiative „eXperimente“ fördert. Von den Ergebnissen der „Forschungsarbeit“ der drei Gruppen mit Kindern und Jugendlichen profitieren am Ende alle Museumsbesucher/innen.

Sind Sie daran interessiert, die Arbeit der Jugendlichen in der kommenden Woche am Montag, 18., oder Dienstag, 19. Juli, mit einer Reportage zu begleiten? Melden Sie sich einfach unter:
presse@deutsches-filminstitut.de

Kino des Deutschen Filmmuseums Programm-Highlights im August – Museumsuferfest – Aardman etc.

 © massow-picture
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5 Jahre neues Filmmuseum +++ AARDMAN +++ Museumsuferfest 2016 +++ Muhammad Ali +++ Léa Seydoux +++ Urlaubsfilme +++ DAS GESTÄNDNIS

Familienfest
5 Jahre neues Filmmuseum
Sonntag, 14. August, ab 13 Uhr

Am 14. August 2011 eröffnete das Deutsche Filmmuseum nach fast zweijähriger Umbauphase in völlig neuer Gestalt wieder seine Türen für die Öffentlichkeit unter anderem mit einer komplett neu konzipierten Dauerausstellung. Den fünften Jahrestag der Neueröffnung feiert das Deutsche Filmmuseum am 14. August 2016 mit einem Familienfest. Los geht es um 13 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Kinoprogramm zur Sonderausstellung
DIE KUNST VON AARDMAN
Wallace & Gromit, Shaun das Schaf & Co im Deutschen Filmmuseum
12. Juni bis 30. Oktober 2016

Dienstag, 9. August, 20:30 Uhr
Freitag, 12. August, 18 Uhr
WALLACE & GROMIT: THE CURSE OF THE WERE-RABBIT
Wallace & Gromit Auf der Suche nach dem Riesenkaninchen
Großbritannien 2005. R: Nick Park, Steve Box

Freitag, 19. August,14:30 Uhr
Sonntag, 21. August, 15 Uhr
Freitag, 26. August, 14:30 Uhr
Samstag, 27. August, 16 Uhr
THE PIRATES! IN AN ADVENTURE WITH SCIENTISTS
Die Piraten Ein Haufen merkwürdiger Typen
USA/Großbritannien 2011. R: Peter Lord

Freitag, 26. August, 20:30 Uhr
Samstag, 27. August, 20:30 Uhr
Sonntag, 28. August, 18 Uhr
AARDMAN-Kurzfilmprogramme

Sonntag, 28. August, 15 Uhr
WALLACE & GROMIT: THE WRONG TROUSERS
Wallace & Gromit: Die Techno-Hose
Großbritannien 1993. R: Nick Park
Mit Gast: Trickfilmer Thomas Schneider-Trumpp stellt sich den Fragen des Publikums und erklärt, mit welchen Tricks Knetfiguren wie Wallace und Gromit auf der Leinwand zum Leben erweckt werden

MUSEUMSUFERFEST 2016
Freitag, 26., bis Sonntag, 28. August

Vielfältige Exponate aus der Filmgeschichte und Bewegtbild, wohin das Auge reicht: Die ganze Welt des Films präsentiert das Deutsche Filmmuseum auf sechs Stockwerken und zum Museumsuferfest auch auf einer Freifläche vor dem Haus!

Das Programm im Kino

Freitag, 26. August
20:30 Uhr
Kurzfilmprogramm AARDMAN

Samstag, 27. August
14 Uhr
LUCAS zeigt: QUATSCH UND DIE NASENBÄRBANDE
Mit Gast: Regisseur Veit Helmer
16 Uhr
DIE PIRATEN EIN HAUFEN MERKWÜRDIGER TYPEN
18:00 Uhr
REMAINDER (GB/DE 2015, R: Omar Fast)
20:30 Uhr
Kurzfilmprogramm AARDMAN
22:30 Uhr
SOUL POWER (Musikfilm USA 2008, R: Jeff Levy-Hinte)

Sonntag, 28. August
14 Uhr
LUCAS zeigt: QUATSCH UND DIE NASENBÄRBANDE
Mit Gast: Regisseur Veit Helmer
16 Uhr
DIE PIRATEN EIN HAUFEN MERKWÜRDIGER TYPEN
18 Uhr
Kurzfilmprogramm AARDMAN

In memoriam
Muhammad Ali: Greatest of all Times
Mit drei prägenden Werken erinnert das Kino des Deutschen Filmmuseumsim August an die Boxlegende Muhammad Ali. Der selbsternannte „Greatest of all times starb am 3. Juni 2016.

Donnerstag, 18. August, 18 Uhr
ALI
USA 2001. R: Michael Mann

Sonntag, 21. August, 18 Uhr
I AM ALI
USA 2014. R: Clare Lewins

Freitag, 19. August, 22:30 Uhr
Samstag, 27. August, 22:30 Uhr
SOUL POWER
USA 2008. R: Jeffrey Levy-Hinte

Filmreihe
Porträt Léa Seydoux
Im August porträtiert das Kino des Deutschen Filmmuseums Léa Seydoux in einer Filmreihe. Die Schauspielerin entstammt einer bedeutenden Film-Familie: Ihrem Großvater Jérôme Seydoux gehört die Film-produktionsgesellschaft Pathé, ihr Großonkel Nicolas Seydoux ist Geschäftsführer von Gaumont. Statt ins Produktionsgeschäft einzusteigen, zog es Léa Seydoux jedoch zur Schauspielerei. Dem Vorwurf, sie habe dabei vom Einfluss ihrer Verwandtschaft profitiert, trotzt sie, indem sie mit eindrucksvollen schauspielerischen Leistungen überzeugt ob in französischen Dramen wie LA VIE D’ADELE (Blau ist eine warme Farbe, FR 2013, R: Abdellatif Kechiche) oder internationalen Blockbustern wie INGLOURIOUS BASTERDS (US/DE 2009, R: Quentin Tarantino) oder gar als Bond-Girl in SPECTRE (GB 2015, R: Sam Mendes).

Mittwoch, 03. August, 20:30 Uhr
Samstag, 06. August, 20:15 Uhr
THE LOBSTER
Irland/Großbritannien/Griechenland/Frankreich/Niederlande 2015
R: Yorgos Lanthimos

Freitag, 05. August, 17:30 Uhr
Sonntag, 07. August, 20 Uhr
LA VIE D’ADÈLE: CHAPITRES 1 ET 2 Blau ist eine warme Farbe
Frankreich 2013. R: Abdellatif Kechiche

Donnerstag, 11. August, 18 Uhr
Freitag, 12. August, 20:30 Uhr
LES ADIEUX Á LA REINE Leb wohl meine Königin
Frankreich 2012. R: Benoit Jacqot

Freitag, 19. August, 20:30 Uhr
Sonntag, 21. August, 18 Uhr
GRAND CENTRAL
Frankreich/Österreich 2013. R: Rebecca Zlotowski

Mittwoch, 24. August, 20:30 Uhr
Freitag, 26. August, 18 Uhr
PLEIN SUD Auf dem Weg nach Süden
Frankreich 2009. R: Sébastian Lifshitz

Mittwoch, 31. August, 20:30 Uhr
SPECTRE
Großbritannnien 2015. R: Sam Mendes

Filmreihe
FERIEN AUF DER LEINWAND! Sommer- und Urlaubsfilme
Viele Programmkinos legen eine Sommerpause ein, wenn die große Urlaubszeit anbricht das Kino des Deutschen Filmmuseums macht hingegen nicht Ferien von, sondern auf der Leinwand! Alle, die daheim geblieben, bereits zurück aus dem Urlaub oder voller Vorfreude darauf sind, können sich im August an ferne Orte entführen lassen. Im angenehm klimatisierten Kinosaal lässt sich die Schönheit sonnendurchfluteter Zelluloid-Bilder genießen, ohne in der Hitze zu schwitzen.

Dienstag, 02. August, 20:30 Uhr
Sonntag, 07. August, 18 Uhr
ROMAN HOLIDAY Ein Herz und eine Krone
USA 1953. R: William Wyler

Donnerstag, 04. August, 18 Uhr
Mittwoch, 17. August, 20:30 Uhr
QUATRE AVENTURES DE REINETTE ET MIRABELLE
Vier Abenteuer von Reinette und Mirabelle
Frankreich 1987. R: Éric Rohmer

Freitag, 05. August, 20:30 Uhr
Mittwoch, 10. August, 20:30 Uhr
TO CATCH A THIEF Über den Dächern von Nizza
USA 1955. R: Alfred Hitchcock

Samstag, 13. August, 20:30 Uhr
Sonntag, 28. August, 20 Uhr
DIRTY DANCING
USA 1987. R: Emile Ardolino

Dienstag, 16. August, 20:30 Uhr
LE GENDARME DE SAINT-TROPEZ Der Gendarm von Saint-Tropez
Frankreich/Italien 1964. R: Jean Girault

Donnerstag, 18. August, 18 Uhr
Sonntag, 21. August, 20:30 Uhr
SOMMER ’04
Deutschland 2006. R: Stefan Krohmer

Freitag, 19. August, 20:30 Uhr
Dienstag, 23. August, 20:30 Uhr
NATIONAL LAMPOON’S VACATION Die schrillen Vier auf Achse
USA 1983. R: Harold Ramis

Donnerstag, 25. August, 18 Uhr
STO DNEJ POSLE DETSTWA Hundert Tage nach der Kindheit
UdSSR 1975. R: Sergej Solowjow

Dienstag, 30. August, 20:30 Uhr
BEZNESS Business Das Geschäft mit der Sehnsucht
Tunesien/Frankreich/Deutschland 1992. R: Nouri Bouzid

Special
Donnerstag, 11. August, 20:15 Uhr
Was tut sich im deutschen Film?
DAS GESTÄNDNIS von Bernd Michael Lade
Filmvorführung und Gespräch

In der Reihe „Was tut sich im deutschen Film? präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums einmal im Monat ein aktuelles Werk. Im August stellt der Regisseur und Schauspieler Bernd Michael Lade seinen Film DAS GESTÄNDNIS (DE 2015) vor: Ein atmosphärisch dichtes Kammerspiel über eine Ost-Berliner „Morduntersuchungskommission. Im Anschluss an den Film spricht Ulrich Sonnenschein (epd Film) mit Bernd Michael Lade.

After work im Filmmuseum Frankfurt: Geselliger Ausklang mit der Kunst von Aardman am 13. Juli 2016

Filmmuseum after work: Die Kunst von Aardman

Ein geselliger Tagesausklang im Deutschen Filmmuseum mit Führung durch die Ausstellung „Die Kunst von Aardman. Wallace & Gromit, Shaun das Schaf & Co“
Mittwoch, 13. Juli, 19 Uhr

Ein geselliger Tagesausklang im Deutschen Filmmuseum: Jeden zweiten Mittwoch des Monats laden Mitarbeiter des Hauses zum after work und führen durch die aktuelle Sonderausstellung Die Kunst von Aardman. Der nächste Termin ist am Mittwoch, 13. Juli, um 19 Uhr. Im Anschluss an die Führung sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich eingeladen, sich bei einem Glas Wein im Ausstellungsfoyer vor der Kulisse der Frankfurter Skyline über ihre Eindrücke auszutauschen.

Das Angebot ist im Ausstellungseintritt (7 Euro / 5 Euro ermäßigt) inbegriffen.

Wenn man weiß, dass eine Filmsekunde 24 Bilder benötigt, vier Sekunden also aus 96 Einzelbildern bestehen, ahnt man, was für ein ungeheurer Aufwand hinter einem Animationsfilm steckt: Denn in diesem müssen für jedes Bild die Figuren, ihre Position und ihre Gesten, der Hintergrund und die Beleuchtung Millimeter für Millimeter angepasst werden.

Die Ausstellung „Die Kunst von Aardman“ stellt vom 12. Juni bis 30. Oktober das Schaffen der noch klassisch mit Knete arbeitenden britischen Animationsfilmkünstler vor, deren Figuren Wallace & Gromit, Shaun das Schaf oder Morph ihre Fans seit 40 Jahren begeistern.

Filmmuseum after work findet statt mit freundlicher Unterstützung von Jacques‘ Weindepot in Frankfurt-Sachsenhausen, Schweizer Straße 44A

Das imaginäre Museum Filmreihe von Donnerstag, 14., bis Samstag, 30. Juli 2016 im Filmmuseum Frankfurt

Imaginäres Museum - MMK 2 Fogo:  © massow-picture
Imaginäres Museum – MMK 2 Fogo: © massow-picture

Begleitend zu der Ausstellung „Das imaginäre Museum“ im MMK 2 zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums ein Filmprogramm, das sich mit dem Thema Erinnerung beschäftigt. Inspiriert von Ray Bradburys Science-Fiction-Roman Fahrenheit 451 und der Verfilmung von François Truffaut (GB 1966), entwirft die Ausstellung ein düsteres Zukunftsszenario, in dem Kunstwerke nur noch in Erinnerungen bewahrt werden.

Donnerstag, 14. Juli 2016, 20:30 Uhr
Samstag, 16. Juli 2016, 22:30 Uhr
FAHRENHEIT 451
Großbritannien 1966. R: François Truffaut
D: Oscar Werner, Julie Christie, Cyril Cusack. 113 Min. DCP. OF

Fahrenheit 451 ist der Hitzegrad, an dem Papier angeblich Feuer fängt. Die eigenwillige Verfilmung des Romans Fahrenheit 451 von Ray Bradbury ist angesiedelt in einem autokratischen Polizeistaat, in dem Bücher verboten sind und Lesen unter Strafe steht. Statt mit futuristischen Klischees zu hantieren, zeichnet François Truffaut diese Welt gleichgeschalteter Untertanen mit tückischer Normalität: Die Bücherverbrenner treten in Gestalt biederer Feuerwehrmänner auf. Einer von ihnen fängt irgendwann an, sich aus der lethargischen Anpassung zu befreien und Befehle zu hinterfragen. Eine Hommage an die Literatur, die Kultur und die Phantasie.

Freitag, 22. Juli 2016, 20:30 Uhr
Samstag, 30. Juli 2016, 22:30 Uhr
THE TIME MACHINE
USA 1960. R: George Pal
D: Rod Taylor, Alan Young, Yvette Mimieux. 103 Min. Blu-ray. OF

Ein junger britischer Wissenschaftler reist um die Jahrhundertwende mit einem Zeitschlitten ins Jahr 802.701, wo er zwei gegensätzliche Lebensformen findet: Die Eloi sind sanfte Paradiesbewohner, während die unter der Erde hausenden Morlocks sich als teuflische Ausbeuter und Kannibalen erweisen, gegen die sich ein Aufstand der Unterdrückten formiert. THE TIME MACHINE besticht mit atmosphärischer Dichte und einem humanistischen Kern, der Themen wie Vergänglichkeit und Zeitenwandel unaufdringlich in seinen Erzählfluss einbettet.

Freitag, 22. Juli 2016, 22:30 Uhr
Treppe 41 präsentiert:
TOTAL RECALL
USA 1990. R: Paul Verhoeven. D: Arnold Schwarzenegger,
Sharon Stone, Michael Ironside. 113 Min. 35mm. OF

Einen Film wie TOTAL RECALL (1990) wird es kein zweites Mal geben: Er strotzt vom Flair der späten Achtziger, von Arnie-Sprüchen, radikaler Verhoeven-Ästhetik und Mindfuck nach Philip K. Dick. Seine Kinematografie ist üppig und drastisch, seine Geschichte zeigt Wahrheit als Schein, das Schöne im Hässlichen und das Monströse in Machtstrukturen. TOTAL RECALL ist ebenso ambitionierte Science Fiction wie genüssliche Schwarzenegger-Action.
Vorgestellt von: Eva Szulkowski
Nach dem Film: Treppengespräch mit Wein und Bier

Dienstag, 26. Juli 2016, 20:30 Uhr
Freitag, 29. Juli 2016, 22:30 Uhr
TWELVE MONKEYS
USA 1995. R: Terry Gilliam
D: Bruce Willis, Madeleine Stowe, Brad Pitt. 129 Min. 35mm. OF

Nach einer weltweiten Virus-Epidemie arbeitet eine Gruppe von Wissenschaftlern an der Rettung der Menschheit durch Zeitreisen. Ein von einer Kindheitserinnerung besessener Mann wird in die Vergangenheit geschickt, um die Ursache der Katastrophe ausfindig zu machen. Dort landet er in einer Psychiatrie und kommt mit einem (scheinbar) Verwirrten in Kontakt. Dieser gehört den „12 Monkeys“ an und berichtet von Experimenten mit Tieren. Terry Gilliam inszeniert den Stoff als apokalyptischen Fiebertraum, der mit dem subjektiven Fokus auf den Helden geschickt die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit verwischt.