Kategorie-Archiv: Corona COVID-19

Zentrum Baukultur Mainz – 17. Juni bis 3. Juli 2020 Ausstellung Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2019

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Zwar verzichtet das Zentrum für Baukultur coronabedingt noch bis Ende August 2020 auf größere öffentliche Veranstaltungen und verzichtet dementsprechend auch auf eine Vernissage zur aktuellen Ausstellung „Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2019″. Dennoch kann die Sonderausstellung vom 17. Juni bis 3. Juli 2020 unter Einhaltung der entsprechenden besonderen Hygiene-Vorschriften besichtig werden, und zwar jeweils von Mittwoch bis Freitag (14 bis 18 Uhr) im Zentrum Baukultur, Rheinstraße 55, 55116 Mainz.

Urbanes Wachstum, bauliche Verdichtung, Veränderungen des Klimas und vielfältige Nutzungsinteressen erzeugen besonders im städtischen Raum Anpassungsdruck und Konflikte. Gebäude und Infrastrukturen werden diesen Bedingungen angepasst. Sogenannte „Grüne Infrastrukturen“ sind neue Systeme, für deren Entwicklung und Realisierung die technischen und die ökologischen Aspekte unter ästhetischen und sozialen Gesichtspunkten gleichermaßen neu gedacht werden müssen. Der Landschaftsarchitektur kommt hierbei eine herausragende Bedeutung zu – sowohl für Nutzung und Gestaltung als auch für die Gesundheit und das soziale Wohlbefinden. Der BDLA (Bund Deutscher Landschaftsarchitekten) zeichnete beispielhafte Projekte „Grüner Infrastruktur“ aus.

Video-Info

 

Werk*Stoff*Textil – Vom Faden zum Gewebe – Junges Museum öffnet am 7.06. erstmals nach Corona-Pause im Historischen Museum Frankfurt Werkstatt-Ausstellung zum Leitthema „Textilien“

In der neuen Werkausstellung "Werk*Stoff*Textil - Vom Faden zum Gewebe" können die jungen Besucher an sieben interaktiven Mitmachstationen handwerkliche Techniken selbst und mit Anleitung kennenlernen, Materialproben betrachten und erforschen sowie die Techniken selbst erproben. © Foto: Diether v. Goddenthow
In der neuen Werkausstellung „Werk*Stoff*Textil – Vom Faden zum Gewebe“ können die jungen Besucher an sieben interaktiven Mitmachstationen handwerkliche Techniken selbst und mit Anleitung kennenlernen, Materialproben betrachten und erforschen sowie die Techniken selbst erproben. © Foto: Diether v. Goddenthow

Das Historische Museum steht in diesem Jahr ganz im Zeichen von Mode und dem Stoff, aus dem sie überwiegend gefertigt wird: nämlich  Textilien, so Dr. Jan Gerchow, Direktor des Historischen Museums Frankfurt, beim gestrigen Pressegespräch zur Wiedereröffnung des Jungen Museums nach der Coronapause mit der Werk- und Mitmachausstellung „Werk*Stoff*Textil – Vom Faden zum Gewebe“ ( 7. Juni 2020 bis 21. Februar 2021. Als letzte der drei Ausstellungsformate ergänzt die neue Werkstatt-Ausstellung die große Wechselausstellung „Kleider in Bewegung – Frauenmode seit 1850“ (5. Mai 2020 – 24. Januar 2021) und „Bewegte Kleider. Ein modisches Stadtlabor“ (5. Mai bis 16. August 2020) im Ausstellungshaus des Historischen Museums. Entwickelt und übernommen wurde „Werk*Stoff*Textil – Vom Faden zum Gewebe“ vom Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim.

Dr. Ina Hartwig. © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Ina Hartwig. © Foto: Diether v. Goddenthow

Frankfurts Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig ist fasziniert davon, dass das Historische Museum das Thema Stoff und Textil schwerpunktmäßig in diesem Jahr behandelt. Das Thema Mode sei ja neben soziologischen Betrachtungen nur ein Aspekt des Themas Stoff und Textil. Besonders Kinder fasziniere Mode ja besonders. Jeder, der sich an seine eigene Kindheit erinnere, denkt auch „an Verkleidungsspiele zurück, zum einen, weil es darum geht, Rollen auszuprobieren, also um Identitätsschablonen zu wechseln, aber auch, um sich als Kind gern auch als Erwachsener zu verkleiden. Und es geht auch beim Verkleiden um dieses Changieren der Rollen und der Identität“, so die Kulturdezernentin. Kinder bewiesen eben durch ihre Verkleidungsspiele, dass die Mode dabei auch an der Oberfläche eine Rolle spiele, die mit dem Inneren korrespondiere, was ja ein Leben lang so bleibe. Mode habe auch etwas Zeichenhaftes, sage etwas über Rollenbilder und soziale Klassen und über die Veränderung und Bewegungsfreiheit. „Frauen, die arbeiten konnten oder mussten, mussten sich auch bewegen. Also hat sich die Mode entsprechend verändert“, beleuchtet Dr. Ina Hartwig mit Blick auf die Hauptausstellung „Kleider in Bewegung“ den Aspekt der Mode. Sie habe jenseits reinen Konsums etwas Zeichenhaftes  und stünde für etwas.  Besonders fasziniere sie, dass die Ausstellung „Werk*Stoff*Textil – Vom Faden zum Gewebe“ so haptisch sei, dass sie nicht nur Kindern einen so einfachen Zugang zu diesem Thema erlaube.

Eine anregende und motivierende Lernumgebung herrscht an allen Mitmachstationen wie hier beim Stricken lernen" der Werkausstellung "Werk*Stoff*Textil - Vom Faden zum Gewebe" des Jungen Museums Frankfurt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Eine anregende und motivierende Lernumgebung herrscht an allen Mitmachstationen wie hier beim Stricken lernen“ der Werkausstellung „Werk*Stoff*Textil – Vom Faden zum Gewebe“ des Jungen Museums Frankfurt. © Foto: Diether v. Goddenthow

In einer Werkstattausstellung wie der „Werk*Stoff*Textil – Vom Faden zum Gewebe“ kann „eine anregende und motivierende Lernumgebung geschaffen werden, erläutert die Leiterin des Jungen Museums und der Vermittlung, Susanne Gesser. So würden neben dem gestalterischen Tun ganz selbstverständlich Fachinformationen und historische Exkurse zum Thema angeboten und einfließen. „Diese Art der Ausstellung ist ausgesprochen beliebt, und kommt bei unserem Publikum sehr gut an“, skizziert Susanne Gesser einen der pädagogischen Ansätze.

Susanne Gesser (mitte) demonstriert Ina Hartwig (li) u. Dr. Jan Gerchow die Idee der Werkinseln.© Foto: Diether v. Goddenthow
Susanne Gesser (mitte) demonstriert Ina Hartwig (li) u. Dr. Jan Gerchow die Idee der Werkinseln.© Foto: Diether v. Goddenthow

Was einst schon schöpferisches Wohlbefinden förderte,  tut es auch heute noch: „Handwerkliche Geschicklichkeit, innere Erlebnisse und sinnenfrohe Wahrnehmungskraft und eine durch Einsicht beflügelte Gestaltungsfreude stellen eine dreifache Einheit menschlicher Wesensäußerung dar“. Dieser  aus einem 1970er Handarbeitsbuch zitierte, ein wenig altmodisch anmutende Text hat nicht an Aktualität verloren, und träfe „ganz gut die Idee, die hinter den Werkstattausstellungen des Jungen Museums steht“, so die Museumsleiterin. „Es geht darum, etwas Neues kennenzulernen, es auszuprobieren, möglicherweise sogar die eigene Kreativität zu entdecken. Dabei können manuelle Geschicklichkeit geschult, neue Anreize und Anregungen für Kreativität aufgenommen und Neugierde geweckt werden.“

Von Rüsselsheim nach Frankfurt – Einführung in die Ausstellung

Dr. Bärbel Maul. © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Bärbel Maul. © Foto: Diether v. Goddenthow

Es sei beinahe wie ein Ritterschlag, dass das Historische Museum Frankfurt, eine der wichtigsten Institutionen seiner Art bundesweit, unsere Ausstellung aus Rüsselsheim übernommen habe. „Sie fragen sich vielleicht warum und weswegen sich die Rüsselsheimer überhaupt des Themas Textilien angenommen haben?“ begrüßte Dr. Bärbel Maul, Ausstellungsmacherin und Museumsleiterin des Stadt- und Industriemuseums Rüsselsheim.

Erst gab’s die Opel-Nähmaschine 

Man müsse wissen, so die Rüsselsheimer Museumsleiterin, dass noch bevor das 10.000ste Auto aus einer Werkhalle in Rüsselsheim rollte, Opel bereits eine Millionen Nähmaschinen produziert hatte. Die Nähmaschinenproduktion sei Beginn dieser wichtigen Geschichte Rüsselsheims gewesen. Adam Opel war,  als er 1858 auf der Pariser Weltausstellung die brandneue, von Elias Howe in Amerika (fertig-)erfundene Nähmaschine kennen lernte, so  fasziniert davon, dass er beschloss, diese in Rüsselsheim nachzubauen und zu produzieren.

Die ersten Nähmaschinen, die Adam Opel verkauft hat, hat er nicht nur an Schneidermeister verkauft, die  Kleider individuell gefertigt haben. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die ersten Nähmaschinen, die Adam Opel verkauft hat, hat er nicht nur an Schneidermeister verkauft, die Kleider individuell gefertigt haben. © Foto: Diether v. Goddenthow

Nach der Erfindung der Spinnmaschine Mitte des 18. Jahrhunderts und des mechanischen Webstuhls Ende des 18. Jahrhunderts war die mechanische Nähmaschine „die dritte Maschine, die in der Lage war, die Textilproduktion zu revolutionieren“, so Dr. Bärbel Maul.
„Plötzlich ist Kleidung kein Luxus mehr. Kleidung und später auch bunte Kleidung ist massenhaft und billig verfügbar. Und das, was wir heute erleben und sehen in Bezug auf Kleidung, bahnt sich dort bereits an. Die ersten Nähmaschinen, die Adam Opel verkauft hat, hat er nicht nur an Schneidermeister verkauft, die die  „Kleider“   ihren Kunden individuell auf den Leib schneiderten. Er verkaufte auch Nähmaschinen für den Hausgebrauch, oftmals an Frauen, die unter härtesten Arbeitsbedingungen in der Konfektionsindustrie tätig waren“, erläuterte Dr. Bärbel Maul die Rüsselsheimer „Textilmaschinen-Geschichte“, die zur Entscheidung führten, sich intensiv den unterschiedlichsten Facetten von „Textilien“ und ihrer Entstehung zu widmen.

Einführung in die Ausstellung

Eine besondere Herausforderung war, dieses Thema "Textil" in einer Werkstatt- und Mitmachausstellung so zu präsentieren,  die   auch Kinder und Jugendliche anspricht. © Foto: Diether v. Goddenthow
Eine besondere Herausforderung war, dieses Thema „Textil“ in einer Werkstatt- und Mitmachausstellung so zu präsentieren, die auch Kinder und Jugendliche anspricht. © Foto: Diether v. Goddenthow

Eine besondere Herausforderung war, dieses Thema „Textil“ in einer Werkstatt- und Mitmachausstellung zu präsentieren, „die sich besonders auch an Kinder und Jugendliche richtet und die ohne erhobenen Zeigefinger auskommt, was uns ganz, ganz wichtig war“, erinnert sich die Kuratorin, die Entstehung der Rüsselsheimer Ausstellung. Gemeinsam mit dem Frankfurter Museums-Team  wurde diese an die  umfangreiche Frankfurter Textil- und Farben-Geschichte für die aktuelle Ausstellung angepasst.

Die Ausstellung „Werk*Stoff*Textil“ zeige zunächst einmal „welche Schritte es denn für die Herstellung eines Textils braucht. ‚Wie kommt man denn überhaupt von einer Faser zu einer textilen Fläche? Wie kommt man dann wieder von der Fläche zu einer farbigen Fläche? Vielleicht auch mit einem bunten Muster? Und wie dann eben auch zum fertigen Kleidungsstück?’“ Die Rüsselsheimer Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen zeige: Wer sich dies einmal vergegenwärtigt habe, mal selber ausprobiert habe,  könne erst verstehen, wie viel Ideen, Mühe, Sorgfalt und Arbeit in so einer Textilie stecke. Und dann würde man auch empfänglich für die Überlegung, ob wir der Kleidung, die wir tragen, eigentlich die Wertschätzung zukommen lassen, die sie haben sollte?

Werkinsel Roh- und Ausgangsstoffe

Die Ausstellung zeigt zunächst einmal „welche Schritte es denn für die Herstellung eines Textils braucht. Wie kommt man denn überhaupt zu einer Faser und  von der Faser zu einer textilen Fläche? © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Ausstellung zeigt zunächst einmal „welche Schritte es denn für die Herstellung eines Textils braucht. Wie kommt man denn überhaupt zu einer Faser und von der Faser zu einer textilen Fläche? © Foto: Diether v. Goddenthow

Deswegen startet die Ausstellung „Werk*Stoff*Textil – Vom Faden zum Gewebe“ mit einer Werkstatt-Insel, die Antworten auf die Fragen gib, welche Textilfasern es gibt, wie sie sich anfühlen, wie daraus ein Faden wird und was diese Fasern können. Gezeigt werden tierische, pflanzliche und synthetische Fasern. Präsentiert zum Anfassen werden Roh- und Ausgangsstoffe, aus denen ein Faden/Garn entsteht. Die Besucher können tierische, pflanzliche und synthetische Fasern einer Materialprobe unterziehen und die verschieden Eigenschaften der Ausgangsstoffe vergleichen (Herkunft der Stoffe, visueller und haptischer Vergleich, Elastizität, Wolle kardieren, mit der Handspindel einen langen Faden spinnen).

Werkinsel Weben

Die Museumspädagogen zeigen auch wie manuelles Weben am großen Webstuhl funktioniert. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Museumspädagogen zeigen auch wie manuelles Weben am großen Webstuhl funktioniert. © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit über 30.000 Jahren ist das Weben eine der ältesten Handwerkstechniken. Als die Menschen sesshaft wurden und Faserpflanzen anbauten, konnten sie immer besser durch Spinnen und Weben textile Flächen herstellen. In diesem Bereich sind große Rahmen mit Kettfäden versehen, an denen Besucher*innen mit Hilfe eines Schiffchens eigene gewebte Werke gestalten können. Verschiedene Gewebeproben mit unterschiedlichen Bindungen (unterschiedliche Anordnung von Kett- und Schussfäden) können untersucht werden. Unter Anleitung der Publikumsbetreuung können Besucher*innen an einem großen hölzernen Webstuhl an einem großen Webstück arbeiten

Werkinsel Stricken & Knüpfen

Bevor es losgehen kann, sollte die die Wolle entsprechend gewickelt werden. © Foto: Diether v. Goddenthow
Bevor es losgehen kann, sollte die Wolle entsprechend gewickelt werden. © Foto: Diether v. Goddenthow

Beim Stricken entsteht aus einem Faden Masche für Masche, Reihe für Reihe, ein Gestrick. Die ältesten Gestricke, die sich erhalten haben, sind knapp über 1.000 Jahre alt. Das Verschlingen des Fadens findet sich auch in verschiedenen Knüpftechniken wieder – mit dem Unterschied, dass der Faden fest verknotet wird. In diesem Bereich können verschiedene Techniken ausprobiert werden: Stricken mit der Nadel, mit den Fingern, Stricken mit Strickrahmen; gemeinsames Knüpfen eines Teppichs an der Knüpfwand, Netze knüpfen.

Werkinsel Filzen

Die gängigsten Filztechniken auf einen Blick. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die gängigsten Filztechniken auf einen Blick. © Foto: Diether v. Goddenthow

Filzen gilt als eine der ältesten Kulturtechniken der Welt, um Stoff herzustellen. So sollen schon vor 8.000 bis 10.000 Jahren Menschen damit begonnen haben, die Wolle ihrer Hausschafe zum Filzen zu gebrauchen. Beim Filzen entsteht eine textile Fläche, deren Fasern durch verschiedene Techniken direkt miteinander verbunden sind. Dabei bedient sich die Technik der natürlichen Struktur von (Tier-) Haaren, die nicht nur unterschiedliche Oberflächen, sondern auch verschiedene stoffliche Qualitäten haben. Hier kann an Filztextilien die besondere Widerstandsfähigkeit des Materials erforscht werden.

Werkinsel Färben

Öffnet man an der "Färbestation" die  unteren Farbtafeln,  entdeckt man die  entsprechenden Roh- und Pflanzenstoffe der jeweiligen  Natur-Farbe. © Foto: Diether v. Goddenthow
Öffnet man an der „Färbestation“ die unteren Farbtafeln, entdeckt man die entsprechenden Roh- und Pflanzenstoffe der jeweiligen Natur-Farbe. © Foto: Diether v. Goddenthow

Der Ausstellungsbereich zum Färben stellt zwölf heimische Färberpflanzen vor, deren natürliche Inhaltsstoffe zum Färben genutzt wurden. Im Anschluss lassen sich naturfarbene Stoffstreifen aus Baumwolle oder Leinen mit verschiedenen Lösungen in unterschiedlichen Farbtönen einfärben. Besucher*innen sind eingeladen, an einer Mischstation einen neuen Farbton zu „erfinden“ und ihn in ein bereitliegendes Musterbuch einzuheften.

Werkinsel Drucken

Die wichtigsten manuellen Drucktechniken gleich zum Ausprobieren. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die wichtigsten manuellen Drucktechniken gleich zum Ausprobieren. © Foto: Diether v. Goddenthow

Der Stoffdruck war lange Zeit ein anspruchsvolles Handwerk. Die Formenstecher schlugen mit hoher Genauigkeit die Muster in das Holz. Die „Zeugdrucker“ beherrschten das Färben der Stoffe und setzten die Modeln so kunstvoll auf den Stoff, dass das Muster sich genau fortsetzte und unendlich schien. Die Modeln waren zunächst aus Holz, später aus Metall. Dann wurden die Druckstöcke durch Walzen ersetzt, die später von Maschinen angetrieben wurden. Seit Einführung des Digitaldrucks 1995 sind keine festen Druckvorlagen mehr nötig, das Motiv wird direkt vom Computer übertragen. An einer Computer-Station kann ein eigenes Druckmuster entworfen und auf dem imaginären Stoff beliebig vervielfältigt werden. Darüber hinaus können Besucher*innen Stoffdruck mit Stempeln und Walzen ausprobieren.

Werkinsel Nähen

Auch eine  mechanische Nähmaschine wird an der großen Nahstation gezeigt. Zuschnitt, Schnittmusterbögen und Gebrauch von Nadel, Garn und Faden können  unter Anleitung am großen Tisch nebenan gemeinsam erprobt werden. © Foto: Diether v. Goddenthow
Auch eine mechanische Nähmaschine wird an der großen Nahstation gezeigt. Zuschnitt, Schnittmusterbögen und Gebrauch von Nadel, Garn und Faden können unter Anleitung am großen Tisch nebenan gemeinsam erprobt werden. © Foto: Diether v. Goddenthow

Nähen ist eine der ältesten Kulturtechniken, die Erfindung der Nähnadel aus Knochen oder Horn ist bereits für die Steinzeit belegt. Mit Nadel und Faden wird aus dem zweidimensionalen, flächigen Stück Stoff ein z.B. als Kleidung nutzbares dreidimensionales Textil. In diesem Bereich können an einer historischen Nähmaschine Wimpel genäht werden, die als sich als wachsende Wimpelkette durch die gesamte Ausstellung ziehen. Eine Informationswand verdeutlicht, wie viel Stoff und welche einzelnen Stoffteile in einer Jeans stecken und welche Arbeitsschritte in ihrer Produktion vollzogen werden.

Mensch & Umwelt

Das unbenutzte löchrige T-Shirt wird zur Tasche oder zum Badezimmerteppich. Aus ausgedienter Kleidung werden neue Accessoires.© Foto: Diether v. Goddenthow
Das unbenutzte löchrige T-Shirt wird zur Tasche oder zum Badezimmerteppich. Aus ausgedienter Kleidung werden neue Accessoires.© Foto: Diether v. Goddenthow

Dieser Themenbereich beschäftigt sich mit den Produktionsbedingungen von Textilien. Der umfangreiche Einsatz von Pestiziden bei Anbau und Produktion der Rohfasern, der enorme Wasser- und Energieverbrauch bei der Weiterverarbeitung, die ungeschützt vor giftigen Chemikalien tätigen Textilarbeiterinnen in China, Bangladesch oder Indien, Niedriglöhne und Kinderarbeit: Die europäische Textilbranche beruht auf Umweltverschmutzung und Ausbeutung, die anderswo passiert. An der Informationswand „Nachhaltigkeit“ und in der Upcycling-Werkstatt können sich Besucher*innen dem Umarbeiten und Wiederverwenden aussortierter Textilien widmen: Das unbenutzte löchrige T-Shirt wird zur Tasche oder zum Badezimmerteppich, aus ausgedienter Kleidung werden neue Accessoires.

Kleiderbügel-Objekte – die  sonstige vielfältige Verwendung von Textilien

Wussten Sie, dass in Rottweil die Fassade des 246 Meter hohen Testturms für Aufzüge der Firma thyssenkrupp Elevator aus Stoff besteht, nämlich aus einem beschichteten Glasgewebe. Solche und ähnliche Beispiele werden auf den Tafeln der vier „Kleiderbügel-Objekttafeln“ präsentiert, erläutert Dr. Bärbel Maul. © Foto: Diether v. Goddenthow
Wussten Sie, dass in Rottweil die Fassade des 246 Meter hohen Testturms für Aufzüge der Firma thyssenkrupp Elevator aus Stoff besteht, nämlich aus einem beschichteten Glasgewebe. Solche und ähnliche Beispiele werden auf den Tafeln der vier „Kleiderbügel-Objekttafeln“ präsentiert, erläutert Dr. Bärbel Maul. © Foto: Diether v. Goddenthow

Es gibt neben den Werkstatt-Stationen noch eine Rahmung dazu, so Dr. Bärbel Maul abschließend. Denn Textilien seien natürlich sehr viel mehr als das, was wir anziehen. Es gibt in unserem Alltag unglaublich viele Bereiche, in denen Textilien eingesetzt werden, an die man zuerst mal gar nicht denkt. Von der zurzeit „berühmten“ Mundschutzmaske bis hin zum industriellen Werkstoff, kämen Textilien überall zum Einsatz. An vier Garderobenständern im Raum werden Tafeln mit entsprechenden Objektbeschreibungen an Kleiderbügeln präsentiert. Die Kleiderbügel-Objekte zeigen unterschiedliche Textilien in verschiedensten Einsatzbereichen. Sie eröffnen eine Vorstellung davon, welche Bedeutung Textilien haben und erreichen können, an welchen neuen Materialien geforscht wird und welche alten und neuen Einsatzbereiche es für Textilien gibt. Man habe sich bei der Ausstellungsvorbereitung beim Deutschen Institut für Faserforschung und Textiltechnik in Denkendorf (Baden Württemberg) beraten lassen.

Es sei nicht nur eine Ausstellung, die ausschließlich  Kinder und Jugendliche begeistere: „Wir haben auch schon Erwachsene ohne Kinderbegleitung in der Ausstellung erwischt“.

UV-Desinfektionslampen im Einsatz

Karin Berrio, Leiterin der Museumskommunikation, demonstriert an der Webstation wie mit UV-Strahlung innerhalb kürzester Zeit auch Bereiche zu 99,9 Prozent desinfiziert werden können,  die man mit  Flächendesinfektionsflüssigkeiten nicht erreicht.© Foto: Diether v. Goddenthow
Karin Berrio, Leiterin der Museumskommunikation, demonstriert an der Webstation wie mit UV-Strahlung innerhalb kürzester Zeit auch Bereiche zu 99,9 Prozent desinfiziert werden können, die man mit Flächendesinfektionsflüssigkeiten nicht erreicht.© Foto: Diether v. Goddenthow

Neben den  lückenlosen Infektionsschutzmaßnahmen mit begrenzten Besucherzugangszahlen, „Einbahnstrassenverkehr“, Abstands- und Desinfektionsregeln  hat sich das Historische Museum   UV-Desinfektionslampen angeschafft. Mit deren Hilfe können die Museumsmitarbeiter sämtliche in der Werkausstellung befindlichen Materialien, ob Schafwollbürste oder Nähutensilien,  innerhalb weniger Minuten sterilisieren. Was in  OP’s für Keimfreiheit sorgt, funktioniert auch eben auch an Werktischen!

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Ort:

Immer der Wimpelkette nach.
Immer der Wimpelkette nach.

Junges Museum im
Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1
60311 Frankfurt am Main
Tel +49 69 212 35599
Fax +49 69 212 30702
E-Mail info@historisches-museum-frankfurt.de

PEN schlägt Unterstützung der Buchbranche durch Verdoppelung des Ankaufsetats öffentlicher Bibliotheken vor

Mediathek - Stadtbücherei Wiesbaden. © Foto: Diether v. Goddenthow
Mediathek – Stadtbücherei Wiesbaden. © Foto: Diether v. Goddenthow____

In einer Presseverlautbarung fordert das deutsche PEN-Zentrum die Bundesregierung, die Bundesländer sowie die Kommunen dazu auf, ihr Ankaufsbudget für Bücher in allen öffentlichen Bibliotheken in diesem Jahr zu verdoppeln. Die dafür nötigen finanziellen Mittel sollten möglichst zeitnah bewilligt und aus dem jeweiligen Länder- und Bundeshaushalt zur Verfügung gestellt werden, um die Kommunen zu entlasten. Dadurch könnte der Bibliotheksbestand von der Belletristik über die Kinder- bis zur Fachliteratur in besonderer Weise erneuert, erweitert und verdichtet werden.

Bedingt durch die Einschränkungen der Corona-Krise sind viele Verlage, Buchhandlungen sowie Autorinnen und Autoren unverschuldet in eine finanziell prekäre Lage geraten, die häufig existenzbedrohend ist. Obwohl die Bedeutung der Kultur von staatlicher Seite immer wieder betont wird, kommen viele der aufgelegten Hilfsprogramme oft nicht an. Außerdem sind die Lebenssituationen und Einkommensverhältnisse der Solo-Kulturschaffenden individuell sehr verschieden, so dass die zugesagten finanziellen Hilfen nicht alle Betroffenen erreichen.

„Eine Erhöhung des Ankaufsetats der öffentlichen Bibliotheken wäre ein in seiner Art einmaliges kulturelles Hilfsprogramm, von dem die gesamte Buchbranche in Deutschland profitieren würde. Darüber hinaus wäre es ein wunderbares Zeichen, um die Bedeutung der Lesekultur als Teil einer bundesweiten Bildungsoffensive hervorzuheben und diesen einzigartigen Standortfaktor in Deutschland nachhaltig zu stärken“, so Ralf Nestmeyer, PEN-Vizepräsident.

Frankfurter Buchmesse 2020 soll stattfinden als „Sonderedition“ – Grünes Licht der hessischen Landesregierung

Frankfurter Buchmesse 2020 findet statt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Frankfurter Buchmesse 2020 findet statt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Spätnachmittag bekannt gab, wird die Frankfurter Buchmesse 2020 stattfinden. Das habe der Aufsichtsrat der BBG (Börsenverein des Deutschen Buchhandels Beteiligungsgesellschaft) heute entschieden.

Weiter heißt es in der Pressemeldung, dass geplant sei, die Frankfurter Buchmesse (14.-18. Oktober 2020) auf dem Messegelände, dezentral in der Stadt Frankfurt am Main und zeitgleich virtuell stattfinden zu lassen. Grundlage für die Durchführung der 72. Frankfurter Buchmesse auf dem Messegelände ist ein detailliertes Gesundheits- und Hygienekonzept, das die dann geltenden Schutzverordnungen des Landes Hessen umsetzt und die Sicherheit der an der Messe teilnehmenden Besucher*innen, Aussteller*innen und Mitarbeiter*innen gewährleistet. Das von der Frankfurter Buchmesse und der Messe Frankfurt gemeinsam erarbeitete Hygienekonzept hat das Ordnungsamt und das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt überzeugt. Aufgrund der dynamischen Lage ist die kontinuierliche, fachliche Evaluation der Gesamtsituation und eine ständige Anpassung an die geltenden rechtlichen Voraussetzungen unerlässlich.

Juergen Boos © Foto: Diether v. Goddenthow
Juergen Boos © Foto: Diether v. Goddenthow

„Die Frankfurter Buchmesse ist das Schaufenster der internationalen Buchbranche und hat auch deshalb in den letzten Jahren einen immer größeren Zuspruch gefunden – nicht nur beim Fachpublikum und im Rechtehandel, sondern auch bei den Leserinnen und Lesern. Sie ist zu einer internationalen Agora des intellektuellen Austausches geworden. Diesen Diskurs-Charakter wollen wir auch in der Krise nutzen und für die Zukunft der Buchbranche erhalten,“ sagt Siegmar Mosdorf, Vorsitzender des Aufsichtsrates.

Juergen Boos, der Direktor der Frankfurter Buchmesse, betont: „In diesem Jahr ist es wichtiger als je zu vor, die Frankfurter Buchmesse durchzuführen. Mit der Präsenz auf dem Messegelände, Buchevents vor Ort und virtuell schaffen wir Aufmerksamkeit für Autorinnen und Autoren, für die Branche, für unsere Themen. Die Frankfurter Buchmesse 2020 ist coronabedingt eine Sonderedition – ein Programm vor Ort, kombiniert mit zukunftsweisenden digitalen Formaten. Wir danken dem Ministerpräsidenten des Landes Hessen, Volker Bouffier, dem Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, dem Finanzminister Michael Boddenberg sowie dem Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, Peter Feldmann, für ihre große Unterstützung.“

Buchmessen-Impression 2019  © Foto: Diether v. Goddenthow
Buchmessen-Impression 2019 © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Frankfurter Buchmesse erwartet die Teilnahme von Ausstellern aus ganz Europa und, abhängig von den dann geltenden Reisebeschränkungen, dem internationalen Ausland. Details zur Programmplanung und zur diesjährigen Kampagne werden Ende Juni bekannt geben.

„Die Frankfurter Buchmesse ist ein Teil der DNA dieser Stadt und auch eine Ikone der Messewirtschaft. Wir freuen uns sehr darüber, dass sich die Branche für eine Buchmesse 2020 entschieden hat und damit ein sehr positives wirtschaftliches Signal sendet. Dabei haben – wie dies bei der Messe Frankfurt stets der Fall ist – die Sicherheit und Gesundheit aller Teilnehmer höchste Priorität. Wir haben ausgefeilte Maßnahmen hinsichtlich Abstandsregeln, Besucherführung und Hygiene erarbeitet, und werden das Konzept den aktuellen Erkenntnissen und Anforderungen anpassen. Die Umsetzung wird sehr strukturiert erfolgen, und wir werden die Frankfurter Buchmesse mit allen Kräften unterstützen“, so Uwe Behm, Geschäftsführer der Messe Frankfurt.

Digitales Rahmenprogramm

Das digitale Rahmenprogramm der Frankfurter Buchmesse deckt mit vielen Angeboten die Anforderungen sowohl der Teilnehmer*innen vor Ort als auch der virtuell zugeschalteten Teilnehmer*innen aus der ganzen Welt ab: Unternehmens- und Produktpräsentationen, Anlässe und Formate zur Geschäftsanbahnung, Kontaktaufnahme mit Geschäftspartnern, Markttrends und Weiterbildung.„Derzeit entwickeln wir eine Reihe von digitalen Formaten, die genau auf diese Kundenbedürfnisse eingehen und die Teilnahme von Unternehmen und Akteuren aus dem Publishing und angrenzenden Industrien weltweit an der Buchmesse 2020 ermöglicht,“ führt Juergen Boos aus.

Um Bücherfans weltweit über die Neuerscheinungen des Bücherherbstes 2020 zu informieren, findet die Frankfurter Buchmesse eine Woche lang auch virtuell statt. Geplant ist unter anderem ein BOOKFEST-Zentrum, von welchem aus die Frankfurter Buchmesse und ihre Medienpartner Neuerscheinungen und Autor*innen vorstellen und relevante Diskussionen anstoßen wird.

Die großen deutschen Publikumsverlage – die Verlagsgruppe Random House, die deutschen Bonnier Verlage, die Holtzbrinck Buchverlage sowie die Verlagsgruppe Bastei Lübbe – haben im Austausch mit der Frankfurter Buchmesse die Idee eines neuen Veranstaltungskonzepts im Rahmen der Buchmesse initiiert. Sie sind eng in die Konzeption, Kommunikation und später auch die Umsetzung dieser Idee involviert.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Initiativen aus der Buchbranche, die sich mit vielen Ideen zu digitalen und physischen Formaten einbringen will, und die mit der Frankfurter Buchmesse im regen Austausch steht.

Ehrengastauftritt 2020

Ahornsirup als süße kleine Botschaft des ursprünglichen Ehrengastlandes Kanadas. Nun wird geprüft, ob der Gastlandauftritt womöglich auf 2021 verschoben werden kann / soll. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ahornsirup als süße kleine Botschaft des  Ehrengastlandes Kanada.  © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Frankfurter Buchmesse berät aktuell mit dem Ausrichter des Ehrengast-Auftritts, dem kanadischen Kulturministerium und Canadian Heritage, über ein der Situation angepasstes Konzept. Eine Entscheidung wird in Kürze erwartet.

Die Frankfurter Buchmesse 2020 – aktueller Planungsstand:

  • Termin: Die Frankfurter Buchmesse findet vom 14. bis 18. Oktober 2020 statt.
  • Fachbesuchertage sind vom 14.- 18. Oktober. Am Wochenende (17. und 18. Oktober) ist die Frankfurter Buchmesse zusätzlich für das Publikum geöffnet.
  • Zugelassene Besucherzahl: Die Zahl der auf dem Gelände zeitgleich zugelassenen Besucher*innen richtet sich nach der im Oktober belegten Bruttofläche.
  • Einlass: Der Einlass erfolgt kontaktlos nach Vorabregistrierung und Selbstauskunft über den Gesundheitszustand.
  • Hallenbelegung: Derzeit konzentriert sich die Planung auf sechs Hallenebenen (Hallenebenen 3.0 und 3.1, 4.0, 4.1 sowie 6.0 und 6.1).
  • Platzierung: Die Platzierung wird voraussichtlich Mitte Juli abgeschlossen sein.
  • Standfläche: Die kleinstmögliche Standfläche wird 8 m² betragen. Aussteller, die 4 m² gebucht haben, erhalten ohne Mehrkosten weitere 4 m² dazu. Alle weiteren Standgrößen werden ebenso nach einem Staffelmodell kostenneutral aufgestockt.
  • Gangbreiten: Darüber hinaus wird jedem Stand 1,5 Meter der davor liegenden Gangbreite als zusätzliche Kommunikationsfläche zugeschlagen.
  • Die Gangbreite in den Hallen liegt zwischen 6-8 Meter.
  • Rechtehandel: Das literarische Agentenzentrum – LitAg (neuer Standort in Halle 6.1) steht in diesem Jahr auch Lizenzverantwortlichen aus Verlagen zur Verfügung.
  • Workspaces: Zusätzlich zu dem Angebot, einen Stand zu mieten, bietet die Frankfurter Buchmesse Interessierten tageweise in jeder Hallenebene Arbeitsplätze in den Frankfurt Workspaces zur Miete an.
  • Bühnen: Die Großbühnen werden in diesem Jahr weitestgehend durch digitale oder entzerrte, physische Angebote ersetzt.
  • Buchverkauf: Besucher*innen können am Messe-Samstag und Messe-Sonntag Bücher zum gesetzlich gebundenen Ladenpreis kaufen.
  • Registrierung und Ticketkauf sind nach einer Vollregistrierung und Selbstauskunft ausschließlich online möglich.
  • Der Ticketshop für Fachbesuchertickets öffnet voraussichtlich am 01.08.2020.

Wichtiges Signal für Buch und Gesellschaft – Börsenverein begrüßt Stattfinden der Frankfurter Buchmesse 2020

Der Aufsichtsrat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Beteiligungsgesellschaft hat heute beschlossen, dass die Frankfurter Buchmesse vom 14. bis 18. Oktober 2020 stattfinden wird. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Gesellschafter der Frankfurter Buchmesse, sieht die Entscheidung als richtigen Schritt und wichtiges Zeichen.

Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins:

Karin Schmidt-Friderichs Foto: feinkorn/Gabi Gerster
Karin Schmidt-Friderichs Foto: feinkorn/Gabi Gerster

„Unsere Gesellschaft braucht Bücher, den Kulturdialog und die lebendige Debatte in dieser Zeit mehr denn je. Umso wichtiger ist es, Bücher ins Rampenlicht und ins Bewusstsein zu rücken. Dies versteht kein Event besser als die Frankfurter Buchmesse. Die Frankfurter Buchmesse 2020 trotz Corona durchzuführen, ist eine mutige und wegweisende Entscheidung. Durch eine aufmerksamkeitsstarke Buchwoche mit Veranstaltungen vor Ort und gleichzeitig virtuell stärken wir das Kulturleben und die Menschen, die es mitgestalten. Gleichzeitig setzen wir wichtige Impulse für die Leser*innen und die ganze Gesellschaft. Natürlich steht bei der Messe vor Ort die Sicherheit für Besucher*innen, Aussteller*innen und Mitarbeiter*innen an erster Stelle. Das werden ein ausgefeiltes Gesundheits- und Hygienekonzept sowie eine kontinuierliche Evaluation durch die zuständigen Behörden gewährleisten. Mit voller Energie geht das Team der Frankfurter Buchmesse an die Ausarbeitung eines Konzeptes für diese besondere Messe und baut auf die Begeisterung der Branche für das weltweit wichtigste Buchereignis.“

Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins:

Alexander Skipis © Foto: Diether v. Goddenthow
Alexander Skipis © Foto: Diether v. Goddenthow

„Zusammen mit der Frankfurter Buchmesse werden wir den Besucher*innen und Aussteller*innen die beste Buchmesse unter den gegebenen Umständen bieten. Sie wird in diesem Herbst einen wichtigen und notwendigen Impuls für das Buch in der Gesellschaft setzen. Unser großer Dank gilt der Stadt Frankfurt am Main und der Hessischen Landesregierung für ihre Unterstützung. Gerade die Bereitschaft des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier, offensiv für die Buchmesse einzutreten, hilft uns, diese zu veranstalten.“

Die vom Börsenverein im Rahmen der Frankfurter Buchmesse vergebenen Auszeichnungen – der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und der Deutsche Buchpreis – werden ebenfalls zu den geplanten Terminen vergeben: der Deutsche Buchpreis am 12. Oktober, der Friedenspreis am 18. Oktober 2020.

Hessen – Weitere Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen – ab 28.5. entfällt die 5-Quadratmeter-Regelung

Neue Lockerungen - Ab 28. Mai 2020 entfällt beispielsweise die 5-Quadratmeter-Regel für Restaurantbetriebe in Hessen. Foto: Impression aus Hofheims Fußgängerzone.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Neue Lockerungen – Ab 28. Mai 2020 entfällt beispielsweise die 5-Quadratmeter-Regel für Restaurantbetriebe in Hessen. Foto: Impression aus Hofheims Fußgängerzone. © Foto: Diether v. Goddenthow

Hessische Landesregierung verabschiedet weitere Anpassungen Ministerpräsident Volker Bouffier: „Oberstes Gebot der Stunde ist es, besonnen zu bleiben“

Wiesbaden. Das Corona-Kabinett der Hessischen Landesregierung hat jetzt weitere Anpassungen der Verordnungen zur Bekämpfung des Corona-Virus verabschiedet. Diese betreffen insbesondere den Bereich der Gaststätten und Hotels, der Schwimmbäder und der Kindergärten. „Die Erfahrungen der vergangenen zwei Wochen zeigen uns, dass wir in einigen Bereichen Lockerungen und Anpassungen vornehmen können, wie etwa bei den Gaststätten, insgesamt aber weiterhin umsichtiges Handeln erforderlich ist. Oberstes Gebot der Stunde ist es, besonnen zu bleiben und schrittweise vorzugehen, damit wir den über Wochen erzielten Erfolg der Verlangsamung der Infektionsausbreitung nicht leichtfertig aufs Spiel setzen“, betonte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier.

Wie bereits in der vergangenen Woche von Sozialminister Kai Klose angekündigt, kommt es ab dem 2. Juni zu Lockerungen bei den Kindertagesstätten. Die Hessische Landesregierung hat gemeinsam mit den Kommunen einen Weg für eine eingeschränkte Regelbetreuung erarbeitet. Die vom Corona-Kabinett entsprechend verabschiedete Verordnung beruht auf einem gemeinsamen Konzept der Hessischen Landesregierung mit den Spitzen des Hessischen Landkreistags, des Hessischen Städtetags und des Hessischen Städte- und Gemeindebundes. „Die Kommunen haben mit der neuen Verordnung jetzt möglichst viel Gestaltungsspielraum. Das hatten sie vom Land eingefordert, um die Betreuungsnachfrage einerseits und Hygiene- und Infektionsschutzregeln andererseits gleichermaßen berücksichtigen zu können“, erklärte Sozial- und Integrationsminister Kai Klose.

  • · Anspruch haben zukünftig Familien, die bereits bislang Anspruch auf Notbetreuung hatten und in denen beide Elternteile berufstätig sind.
  • · Ebenso wie die Kinder berufstätiger und studierender Alleinerziehender und auch diejenigen, deren Betreuung in einer Kindertageseinrichtung aufgrund einer Entscheidung des zuständigen Jugendamts zur Sicherung des Kindeswohls dringend erforderlich ist.
  • · Auch Kinder mit Behinderung können die Betreuung vorrangig nutzen.
  • · Die weiteren freien Plätze werden von den Trägern der Kindertageseinrichtungen in Absprache mit dem Jugendamt im Rahmen der Betreuungskapazitäten vergeben. „Bei rund 4.300 Kindertagesstätten in Hessen ist es besonders wichtig, dass die Kommunen individuell auf die Gegebenheiten vor Ort reagieren können. Die Landesregierung wird daher keine Betreuungsgrenze vorgeben“, so Klose weiter. Das Land legt Hygieneempfehlungen vor, damit die Träger die bestehenden Hygienepläne der Einrichtungen auf die Situation anpassen können.

Für die gastronomischen Betriebe in Hessen wurde eine weitere Lockerung beschlossen:

Die Lockerungen besagen nicht, dass das potentielle Ansteckungsrisiko vorbei ist. Man sollte im eigenen Interesse stets auf der Hut sein. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Lockerungen besagen nicht, dass das potentielle Ansteckungsrisiko vorbei ist. Man sollte im eigenen Interesse stets auf der Hut sein. © Foto: Diether v. Goddenthow
  • · Ab 28. Mai 2020 entfällt die  so genannte 5-Quadratmeter-Regelung zur Berechnung der maximalen Gästezahl.
  • · Betriebe müssen aber weiterhin streng darauf achten, dass ihre Gäste in Restaurant, Café oder Kneipe den Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten können und können dem entsprechend in aller Regel nicht alle vorhandenen Sitzplätze mit Gästen besetzen. „Wir haben am 15. Mai sehr viele Öffnungen und Lockerungen möglich gemacht, deutlich mehr als in anderen Bundesländern. Nicht nur Restaurants und Gaststätten, auch Bars und Kneipen durften wieder öffnen, es gibt keine Sperrstunde und wir haben nicht zwischen Innen- und Außenbereich unterschieden. Gleichzeitig war dieses mehr an Freiheit nur verantwortbar durch einen vorsichtigen Beginn und eine Beschränkung der Gästezahl bezogen auf die Fläche“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. „Für hessische Gastronomen war dies sicher nicht immer einfach, gerade für diejenigen mit kleinen Gasträumen. Aber die vergangenen Wochen haben uns gezeigt, dass das behutsame Vorgehen richtig war und das sehr gut funktioniert hat. Darum haben wir uns nun entschieden, die 5-Quadratmeterregel für gastronomische Betriebe abzuschaffen. Gleichwohl appellieren wir an die Restaurant- und Cafébesucherinnen und -besucher, die Abstandsregeln einzuhalten und sich weiterhin umsichtig zu verhalten.“
  • · Die Flächenbegrenzung für Veranstaltungen und den Einzelhandel bleiben weiterhin bestehen.
  • Mit Blick auf die Schwimmbäder hatte Sportminister Peter Beuth letzte Woche Lockerungen für den Vereinssport angekündigt, die jetzt vom Corona-Kabinett der Hessischen Landesregierung beschlossen wurden und in eine entsprechende Verordnung umgesetzt sind.
  • · Schwimmbäder und Badeanstalten an Gewässern dürfen ab dem 1. Juni unter Beachtung der im Sport vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregeln für den Trainingsbetrieb von Sportvereinen und die Durchführung von Schwimmkursen wieder öffnen.
  • · Sportlerinnen und Sportler dürfen zu diesem Zweck auch die Umkleiden und Duschen benutzen. „Der Schwimm- und Tauchsport in Hessen musste viele Wochen ruhen. Gerade für Vereinsschwimmer, die mehrmals die Woche trainieren, war dies eine lange Zeit. Aufgrund der niedrigen Infektionszahlen und der guten Hygienekonzepte der Schwimmbadverbände und -betreiber ist es nunmehr verantwortbar, unsere Frei- und Hallenbäder für den Vereinssport wieder zu öffnen. Der Trainingsbetrieb des Vereinssports sowie zahlreiche Kursangebote können für Vereinsmitglieder unter Beachtung der für den Sport vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregeln wieder aufgenommen werden“, erklärte der Hessische Sportminister Peter Beuth.
  • · Bis Mitte Juni wird die Landesregierung entscheiden, ab wann wieder alle Bürgerinnen und Bürger zum Schwimmen gehen können. Unser Ziel ist es, dass die Schwimmbäder und Badeseen für den Publikumsverkehr in diesem Sommer wieder öffnen können. Der Besuch unserer Frei- und Hallenbäder sowie der Badeseen wird dann aber leider noch kein unbeschwertes Vergnügen.
  • · Zu einem Übernachtungsbetrieb gehörende Sauna-, Schwimm, – und Wellnessbereiche dürfen ab Donnerstag, 28.05.,  auch wieder genutzt werden – jedoch ausschließlich von Übernachtungsgästen und nicht von Tagestouristen. Das hat das Corona-Kabinett zudem beschlossen.

Weitere Anpassungen:

  • · Darüber hinaus hat das Corona-Kabinett eine weitergehende Öffnung der Behindertenwerkstätten ab 2.06. unter bestimmten Voraussetzungen beschlossen.
  • · Bewohner von stationären Jugendhilfeeinrichtungen dürfen ab 2.06.  sofort wieder Besuch empfangen.
  • · Zudem wurde beschlossen, dass Krankenhäuser ab 28.5. verpflichtet sind, ein entsprechendes Konzept zur Erkennung, Verhütung und Bekämpfung des Corona-Virus vorzulegen.

Anpassungen in Justizvollzugsanstalten:

Seit vergangenem Mittwoch gibt es zwischen Wiesbadener Rathaus und Marktkirche diese Waschstation zum kostenlosen Händewaschen. Man muss nur wissen, dass der Wasserhahn mit dem Knie unterhalb des Waschbeckens geöffnet werden kann.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Seit vergangenem Mittwoch gibt es zwischen Wiesbadener Rathaus und Marktkirche diese Waschstation zum kostenlosen Händewaschen. Man muss nur wissen, dass der Wasserhahn mit dem Knie unterhalb des Waschbeckens geöffnet werden kann. © Foto: Diether v. Goddenthow

Auch die Justizvollzugsanstalten reagieren auf die Entwicklung des Pandemiegeschehens. Schrittweise werden die Justizvollzugsanstalten unter Einhaltung der notwendigen strikten Abstands- und Hygienebedingungen beginnen, Familienbesuche zuzulassen.

  • · Als engste Angehörige sollen zunächst nur Ehe- oder nachgewiesene Lebenspartner, Kinder ab 14 Jahren oder Eltern Zugang erhalten.
  • · Die Anzahl der möglichen Besuchspersonen wird nach den örtlichen Gegebenheiten durch die Anstalt bestimmt. Pro Gefangenen können maximal zwei im selben Haushalt lebende Personen ab 14 Jahren zugelassen werden.
    · Die Besucher müssen während des Aufenthalts in der Anstalt einen eigenen Mund-Nasen-Schutz tragen und von den Gefangenen jeweils durch eine Schutzvorrichtung getrennt sein.
  • · Darüber hinaus werden die Ausbildungs- und Eigenbetriebe in den Anstalten mit einer je nach Raumgröße zuvor festzulegenden Maximalzahl von Gefangenen wieder geöffnet. Dies gilt auch für den Berufsschulunterricht, die Arbeitstherapie und die Bildungskurse.

Alle Verordnungen sind bis zum 5. Juli verlängert worden. Ausnahme ist die Quarantäneverordnung, die bis 15. Juni gilt.

Alle Verordnungen zum Corona-Virus und die Maßnahmen der Hessischen Landesregierung finden Sie unter www.corona.hessen.de .

Naturhistorische Sonderausstellung „Schmetterlingen auf der Spur – Mit Illustrationen von Johann Brandstetter“ ab 17. Mai 2020 im Museum Wiesbaden

Museum Wiesbaden Schmetterlingen auf der Spur Brandstetter-Hochmoor. Foto:  Bernd Fickert
Museum Wiesbaden Schmetterlingen auf der Spur Brandstetter-Hochmoor. Foto: Bernd Fickert

Ab heute, am Internationalen Museumstag, präsentiert das Hessische Landesmuseum Wiesbaden die großangelegte naturhistorische Sonderausstellung „Schmetterlingen auf der Spur – Mit Illustrationen von Johann Brandstetter“ ( vom 17. Mai 2020 bis 31. Januar 2021). Die Ausstellung zeigt die Vielfalt, das Leben und die Besonderheiten der beliebtesten Insekten. Über 160 000 Arten der Tag- und Nachtfalter sind der Wissenschaft inzwischen bekannt.  Schon im März sind die ersten Schmetterlinge, wie der Zitronenfalter und der Kleine Fuchs, draußen in der Natur unterwegs.  500 dieser scheuen Flieger und ihre zahlreichen Verwandten sind auf 700 Quadratmetern im Museum Wiesbaden jetzt in unterschiedlichen Präsentationsformen – didaktisch gut aufbereitet –  zu sehen als Exponate in Schaukästen, in Herbarien, auf großen Infotafeln sowie in 50 Schmetterlingsstudien und Aquarellen des preisgekrönten Naturillustrators und Künstlers Johann Brandstetter. 

Lebensraum Eiche. Über 140 Schmetterlings- und Insektenarten können auf einer Eiche existieren. © Foto: Diether v. Goddenthow
Lebensraum Eiche. Über 140 Schmetterlings- und Insektenarten können auf einer Eiche existieren. © Foto: Diether v. Goddenthow

Diese in Deutschland zur Zeit einmalige  Ausstellung verleiht nicht nur Frühlings- und Sommergefühle, sondern vermittelt einen eindrucksvollen Einblick in die Artenvielfalt und besondere Entwicklungs- und Lebensweisen der tag- und nachtaktiven Tiere. Insbesondere sind auch die wichtigsten Schmetterlinge und Falter der heimischen Natur in und um Wiesbaden  gut vertreten.

 

 

In drei großen Räumen  erfahren Besucherinnen und Besucher Wissenswertes und Erstaunliches aus dem Leben der Schmetterlinge. Dabei geht es genauso um ihre Beziehungen im Ökosystem der Natur, wie auch um die Bedeutung für den Menschen.

In diesem Miniherbarium können Besucher das Schlüpfen von Schmetterlingen beobachten . Der Schmetterlingsexperte Matthias Sanetra hat - genehmigterweise - die entsprechenden Raupen züchten dürfen und versorgt sie in der Ausstellung artgerecht. © Foto: Diether v. Goddenthow
In diesem Miniherbarium können Besucher das Schlüpfen von Schmetterlingen beobachten . Der Schmetterlingsexperte Matthias Sanetra hat – genehmigterweise – die entsprechenden Raupen züchten dürfen und versorgt sie in der Ausstellung artgerecht. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ein Highlight der Ausstellung werden auch die lebenden Raupen sein. Sie sind beim Fressen und beim Verpuppen zu beobachten. Kinder werden ihre Freude an diesen kleinen Fressmaschinen haben und können dazu die Details einer Raupe an einem 18-mal vergrößerten naturgetreuen Modell bestaunen. Erwachsene haben die Möglichkeit, sich von neuen Forschungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen inspirieren zu lassen, um sich für die Lebensräume der Schmetterlinge einzusetzen.

In den Naturhistorischen Sammlungen des Museums Wiesbaden befinden sich über 400 Jahre alte Schmetterlingsexemplare, welche die Naturforscherin Maria Sibylla Merian in ihren Büchern abgebildet hat. Außerdem besitzt das Museum die große historische Sammlung Johann Christian Gernings und die wissenschaftlich bedeutende Sammlung des Wiesbadener Arztes und Ehrenbürger Arnold Pagenstecher. Insgesamt umfasst die Schmetterlingssammlung weit mehr als 800.000 Exemplare.

Die Gerätschaften des Wiesbadener Arztes und Entomologen Arnold Andreas Friedrich Pagenstecher (1837 -  1913). Bei seinen  entomologischen Studien befasste er sich  insbesondere mit Schmetterlingen (Lepidoptera), wobei es ihm die Ritterfalter (Papilionidae) des Indomalayischen Archipels am meisten angetan hatten. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Gerätschaften des Wiesbadener Arztes und Entomologen Arnold Andreas Friedrich Pagenstecher (1837 – 1913). Bei seinen entomologischen Studien befasste er sich insbesondere mit Schmetterlingen (Lepidoptera), wobei es ihm die Ritterfalter (Papilionidae) des Indomalayischen Archipels am meisten angetan hatten. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Es wurde Zeit, der dominantesten Organismengruppe in den Museumsdepots einen Ausflug anzubieten und ihnen in einer umfangreichen Ausstellung eine Stimme zu verleihen. Wir fühlen uns auch Merian verpflichtet“, erläutert Abteilungsleiter Fritz Geller-Grimm die Motivation zu dieser Sonderausstellung. „Wer heute mit größter Selbstverständlichkeit sagen kann, dass aus Raupen Puppen und schließlich Schmetterlinge werden, der hat als Kind sicher die Geschichte der Raupe Nimmersatt gelesen.

Melaus Morpho-Falter. Coll. Maria-Sibylla-Merian. Museum Wiesbaden  © Foto: Diether v. Goddenthow
Melaus Morpho-Falter. Coll. Maria-Sibylla-Merian. Museum Wiesbaden © Foto: Diether v. Goddenthow

Als Maria Sibylla Merian 1647 auf die Welt kam, kümmerte sich kaum jemand um Krabbeltiere – sie galten einzig als lästige Wesen des Teufels. Forschung im heutigen Sinne gab es kaum. Dank ihres großen Talents und ihre geduldigen Beobachtungsgaben gelang es Merian, bis dahin Unbekanntes hervorragend darzustellen und zu beschreiben. Und wir können nicht nur eines ihrer Werke präsentieren, sondern auch Schmetterlingspräparte zeigen, die sie in Südamerika studiert hat.“

Die Kuratoren der Ausstellung Fritz Geller-Grimm, Dr. Lukas Hartmann, Ulrich Kaiser, Susanne Kridlo und Alfred Westenberger haben eine wunderbare Ausstellung geschaffen. Auf dem Foto: Fritz Geller-Grimm (r) und Museumsdirektor Dr. Andreas Henning (li.) führen durch die Pressevorbesichtigung. Mundschutz und Abstandhalten wird auch von den Besuchern erwartet. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Kuratoren der Ausstellung Fritz Geller-Grimm, Dr. Lukas Hartmann, Ulrich Kaiser, Susanne Kridlo und Alfred Westenberger haben eine wunderbare Ausstellung geschaffen. Auf dem Foto: Fritz Geller-Grimm (r) und Museumsdirektor Dr. Andreas Henning (li.) führen durch die Pressevorbesichtigung. Mundschutz und Abstandhalten wird auch von den Besuchern erwartet. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Für das Museum ist es auch ein Glücksfall“, führt Kurator Geller-Grimm weiter aus, „dass der preisgekrönte Illustrator und Künstler Johann Brandstetter auf unseren Vorschlag seine Schmetterlingsaquarelle zusammen mit unseren Sammlungen zu zeigen, so positiv aufgenommen hat.“ Seit seiner frühesten Jugend ist Johann Brandstetter von Schmetterlingen fasziniert. Er beobachtet sie wie ein Forscher und hält Formen, Farben und ihre Lebensweise in Zeichnungen und Aquarellen fest. Über 200 Natur-, Sach- und Kinderbücher hat er illustriert. Zu seinen freien Arbeiten sagt er: „Die Bilder entstehen meist auf Reisen, die ich sehr genau dokumentiere und fotografiere. Diese Natur-Bilder bringen meine Freiheit in der Illustration zum Ausdruck. Ich möchte dem Kunstinteressierten die überraschenden Zusammenhänge in der Natur erläutern, wie auch dem naturverbundenen Betrachter einen Einblick in die künstlerische Sichtweise vermitteln.“ In der Ausstellung ist, wie in den Bildern Brandstetters, viel zu entdecken.

An einer Pfütze im Regenwald von Peru versammeln sich 15 verschiedene Schmetterlings-Arten. Wunderbare Inszenierung jetzt in der Ausstellung "Schmetterlingen auf der Spur. Mit Illustrationen von  Johann Brandstetter.  © Foto: Diether v. Goddenthow
An einer Pfütze im Regenwald von Peru versammeln sich 15 verschiedene Schmetterlings-Arten. Wunderbare Inszenierung jetzt in der Ausstellung „Schmetterlingen auf der Spur. Mit Illustrationen von Johann Brandstetter. © Foto: Diether v. Goddenthow

Neben den einheimischen Arten können in der Ausstellung auch prachtvolle exotische Schmetterlinge studiert werden. So ist in einer Regenwaldinszenierung der größte heute lebende Schmetterling, die „Weiße Hexe“, aufzuspüren. Wie der wissenschaftliche Name der Schmetterlinge „Lepidoptera“ ausdrückt, unterscheiden sie sich durch ihre besonderen Flügelschuppen von allen anderen Insekten. In weiteren Kapiteln erfahren die Besucherinnen und Besucher etwas über die Metamorphose von der Raupe zum erwachsenen Schmetterling. Dass auch das Puppenstadium seine ästhetischen Reize hat, zeigt ein weiteres mehrfach vergrößertes Modell, mit dem der Präparator Detlev Gregorczyk einen Weltmeistertitel der Präparationskunst erzielt hat.

Die Ausstellung greift auch am Beispiel der Schmetterlinge das Thema Insektensterben auf als  Beitrag zur gegenwärtigen Klimadebatte. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Ausstellung greift auch am Beispiel der Schmetterlinge das Thema Insektensterben auf als Beitrag zur gegenwärtigen Klimadebatte. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung widmet sich der ökologischen Rolle der Schmetterlinge. So haben weit mehr als 100 einheimische Schmetterlingsarten ihr Leben auf Eichenbäume abgestellt, während die Kiefer nur acht Arten Nahrung bietet. Der Mensch im Umgang mit der Natur trägt die Verantwortung für die Vielfalt der Lebewesen. Der engagierte Schmetterlingsforscher Joseph Reichholf nimmt in einem Video zu diesem Thema Stellung. Die Ausstellung zeigt auch am Bespiel des Wiesbadener Rabengrunds, mit welchen Naturschutzmaßnahmen Lebensräume für Schmetterlinge erhalten werden können.

Neben einem fantastischen Großmodell einer Schmetterlingspuppe hat der mehrfach preisgekrönte und international gefragte Mainzer Präparator Detlev Gregorczyk auch eine Gabelschwanzraupe in 18facher Vergrößerung als ein Modell mit brillanter Farbgebung geschaffen. © Foto: Diether v. Goddenthow
Neben einem fantastischen Großmodell einer Schmetterlingspuppe hat der mehrfach preisgekrönte und international gefragte Mainzer Präparator Detlev Gregorczyk auch eine Gabelschwanzraupe in 18facher Vergrößerung als ein Modell mit brillanter Farbgebung geschaffen. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Obwohl wir in unseren Sammlungen ein breites Spektrum an Arten haben, besitzen wir bei Weitem nicht alle und wir können auch nicht jede Art mit Sicherheit bestimmen. Immerhin sind die Schmetterlinge mit 160 000 bekannten Arten die zweit größte Ordnung innerhalb der Insekten.“ So fand Geller-Grimm und das Museumteam Unterstützung durch externe Expertinnen und Experten, wie Petra Zub von der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Lepidopterologen. Es engagierte sich auch Alfred Westenberger, Schmetterlingsexperte und Buchautor über die Schmetterlinge der Region. Er stellte für die Ausstellung aus seinen Fotografien und Sammlungen 60 Lebensbilder von heimischen Schmetterlingen wie die Landkärtchen, C-Falter oder den großen Schillerfalter zusammen. Dank dem Engagement von Matthias Sanetra können die lebende Raupen beim Wachsen, Verpuppen und Ausschlüpfen beobachtet werden.

An einer Mikroskop-Station können an Sonn- u. Feiertagen die einzelnen Entwicklungsstadien von Schmetterlingen verfolgt werden. Die Geräte werden  für jeden Gast desinfiziert © Foto: Diether v. Goddenthow
An einer Mikroskop-Station können an Sonn- u. Feiertagen die einzelnen Entwicklungsstadien von Schmetterlingen verfolgt werden. Die Geräte werden für jeden Gast desinfiziert © Foto: Diether v. Goddenthow

„Wir freuen uns, mit dieser Ausstellungseröffnung den internationalen Museumstag begehen zu können“, betont Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. „Natürlich können in diesen Zeiten keine Eröffnungen gefeiert werden, daher handelt es sich um eine ,stille Eröffnung‘, bei der die Türen für die Besucher offen stehen. Sicherlich hat der eine oder andere die Natur gerade in den letzten Wochen intensiv schätzen gelernt, schien sie doch in Zeiten des pandemiebedingten Lockdowns ihre lebensspendenden Kräfte besonders eindringlich zu verschenken. Für ihre äußerst flüchtigen Bewohner, die Schmetterlinge, können wir in dieser Ausstellung unsere Sinne und unser Denken schärfen lassen.“

Utensilien der Schmetterlingsforscher mit Lichtfang etc. © Foto: Diether v. Goddenthow
Utensilien der Schmetterlingsforscher mit Lichtfang etc. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung öffnet unter den aktuellen Maßgaben zu Hygiene- und Abstandsregelungen. Veranstaltungen und Führungen können bis auf Weiteres nicht angeboten werden, auch stehen die Hands-on-Stationen nicht im geplanten Maße zur Verfügung. Wir bitten um Verständnis, wenn es kurzzeitig zu Schließungen kommt, um die Besucherfrequenz zu regulieren. An Sonn- und Feiertag von 12 bis 16 Uhr ist die Mikroskopierstation geöffnet und wird für jeden Gast desinfiziert.

Laufzeit der Ausstellung: 17. Mai 2020-31. Januar 2021
https://museum-wiesbaden.de/schmetterlingen-auf-der-spur

Information zum Museums-Besuch in Zeiten von Corona

 

 

Seit 15. Mai 2020 haben viele hessische Betriebe unter Einhaltung der Hygienevorschriften wieder geöffnet

Deutlich belebter war das Geschehen auf dem Wiesbadener Wochenmarkt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Deutlich belebter war das Geschehen auf dem Wiesbadener Wochenmarkt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Unter der Voraussetzung, dass geltende Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden, durften ab Freitag, 15. Mai 2020, viele Betriebe in Hessen wieder öffnen:

  • Restaurants,
  • Cafés,
  • Bars,
  • Kneipen,
  • Mensen,
  • Hotels und andere Übernachtungsangebote wie Airbnb,
  • Jugendherbergen oder Ferienwohnungen,
  • Campingplätze,
  • Fitnessstudios,
  • Freizeitparks,
  • Kanuverleih,
  • Spielbanken/Spielhallen
    .

Zu den wichtigsten Hygieneregeln der Corona-Schutzmaßnahmen gehört, dass immer ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden muss. Ausnahme: Wenn Menschen, die in einem Hausstand leben, mit anderen aus maximal einem weiteren Hausstand unterwegs sind, gilt die Abstandsregel nicht. In Übernachtungsbetrieben und gastronomischen Betrieben ist das Personal im Gastraum sowie in der Küche verpflichtet, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Zudem darf nur eine begrenzte Zahl an Gästen im Innen- und Außenbereich einer Gaststätte oder eines Cafés sitzen, es müssen fünf Quadratmeter pro Gast eingeplant werden. Darüber hinaus müssen die Betriebe auf die Abstands- und Hygieneregeln hinweisen. Für Fitnessstudios und Übernachtungsbetriebe gelten ein paar zusätzliche Regeln: So dürfen Dusch- und Waschräume und Saunen sowie Schwimmbäder nicht öffnen. Außerdem müssen in Fitnessstudios ausreichend Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt werden und es darf nur kontaktfreier Sport stattfinden.

Lokale und Cafés hatten, wie hier am Dern'schen Gelände in Wiesbaden, bei herrlichem Wetter  einen guten Start. Zu schaffen macht vielen Gastwirten das um 50 Prozent reduzierte Platzangebot. Kleinere Lokale ohne Außenbereich können wegen der "5qm-Regel-pro-Person" gar nicht öffnen, da sich ihr Aufwand für die verbliebenen möglichen Gäste kaum lohnt. Sie bieten wie beispielsweise der Asiate in der Mauergasse oder die Nudelbar in der Neugasse ihre Gerichte oftmals im Take-Away-Service an   © Foto: Diether v. Goddenthow
Lokale und Cafés hatten, wie hier am Dern’schen Gelände in Wiesbaden, bei herrlichem Wetter einen guten Start. Zu schaffen macht vielen Gastwirten das um 50 Prozent reduzierte Platzangebot. Kleinere Lokale ohne Außenbereich können wegen der „5qm-Regel-pro-Person“ gar nicht öffnen, da sich ihr Aufwand für die verbliebenen möglichen Gäste kaum lohnt. Sie bieten wie beispielsweise der Asiate in der Mauergasse oder die Nudelbar in der Neugasse ihre Gerichte oftmals im Take-Away-Service an © Foto: Diether v. Goddenthow

„Von heute an ist es also wieder erlaubt, sich mit Freunden oder einer Familie, die zusammenlebt, in einem Restaurant oder einer Bar zu treffen. Sie können dabei ganz normal an einem Tisch sitzen – aber natürlich Abstand zu den anderen Gästen halten sowie ihren Namen, Adresse und Telefonnummer hinterlassen“, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. „Viele Gewerbetreibende, die im März ihr Geschäft schließen mussten, können ab heute wieder aktiv sein und damit wieder Einnahmen erzielen. Mir ist sehr bewusst, dass die Beschränkung der Anzahl der Gäste bezogen auf die Fläche viele Gastronomen weiterhin stark einschränkt. Gleichzeitig weise ich darauf hin, dass in Hessen seit heute zum Teil deutlich mehr Öffnungen möglich sind als anderswo. Touristische Übernachtungen sind in den meisten anderen Ländern noch nicht erlaubt. Wir haben in Hessen auch keine Unterscheidung zwischen Innen- und Außengastronomie, auch Bars und Kneipen dürfen bei Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln wieder öffnen. Es wird keine Sperrstunde vorgeschrieben, die Wirtinnen und Wirte entscheiden selber, wann sie ihre Gaststätte oder ihre Kneipe abends wieder schließen. Diskotheken und Tanzlokale bleiben allerdings geschlossen. Wir sind uns sicher, dass sich die Unternehmerinnen und Unternehmer ihrer Verantwortung gegenüber den Gästen und Kunden bewusst sind. Nun ist es an den Bürgerinnen und Bürgern, mit den Öffnungen verantwortungsbewusst umzugehen. Wir werden genau beobachten, wie sich die Situation in den nächsten Tagen entwickelt und dann die Regelung – wie alle Maßnahmen, die in den vergangenen Wochen beschlossen wurden – auf den Prüfstand stellen.“

Tanzstunden können in kleinen Gruppen und unter Einhaltung der Abstandsregeln wahrgenommen werden. Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die im gleichen Hausstand leben oder, wenn sie nicht zusammenleben, Ehe- oder Lebenspartnerinnen und -partner oder Lebensgefährtinnen und Lebensgefährten sind, dürfen auch miteinander tanzen, ohne den Mindestabstand. Übernachtungsbetriebe dürfen wieder Touristen beherbergen, ob im Hotel, in der Jugendherberge oder einer Ferienwohnung. Auch hier gilt, dass diejenigen, die in einem Hausstand leben, mit Freunden oder einer Familie, die zusammen in einem weiteren Hausstand lebt, ein Zimmer oder eine Ferienwohnung gemeinsam mieten dürfen.

„Der Restaurantbesuch und das Trainieren im Fitnessstudio werden anders sein als noch im Februar oder März dieses Jahres. Jede und jeder trägt Verantwortung, dass das Virus sich nicht wieder stärker ausbreitet. Das ist nicht einfach, aber notwendig. Und die Lockerungen sind trotz der Hygiene- und Abstandsregeln auch ein Schritt zurück in einen Alltag, wie wir ihn alle gewohnt waren“, sagte der Wirtschaftsminister.

Ausführliche Informationen zu den Lockerungen in Hessen finden Sie unter
https://wirtschaft.hessen.de/wirtschaft/corona-info/was-ist-wieder-erlaubt-was-nicht
Die zu Grunde liegende Verordnung finden Sie hier:
https://www.hessen.de/sites/default/files/media/lesefassung_cokobev.pdf

Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen in Rheinland-Pfalz – „Gesundheit schützen – Freiheitsrechte bewahren – Wirtschaft stärken“

Impressionen aus dem Botanischen Garten.© Foto: Diether v. Goddenthow
Impressionen aus dem Botanischen Garten.© Foto: Diether v. Goddenthow

„Allen Lebens- und Geschäftsbereichen eine verlässliche Perspektive geben, den veränderten Alltag gestalten und dabei das Infektionsgeschehen kontrollieren, das ist Ziel der ‚Zukunftsperspektive Rheinland-Pfalz‘, die der Ministerrat verabschiedet hat. Ministerpräsidentin Malu Dreyer stellte die „Zukunftsperspektive Rheinland-Pfalz“ heute gemeinsam mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing, Umweltministerin Ulrike Höfken und Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler in einer Pressekonferenz vor. Das Konzept folge dem Dreiklang „Gesundheit schützen – Freiheitsrechte bewahren – Wirtschaft stärken“, unterstrichen die vier Politiker.

„Seit vielen Wochen leben die Menschen in Rheinland-Pfalz aufgrund der Corona-Pandemie einen deutlich veränderten Alltag mit starken Einschränkungen. Durch die Corona-Schutzmaßnahmen und die große Disziplin der Bürgerinnen und Bürger ist es gelungen, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Mit einem Rettungsschild für Wirtschaft, Kultur und Vereine hat die Landesregierung große Härten abgefangen und Mittel bereitgestellt, die akute Krise zu bewältigen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Das Infektionsgeschehen fest im Blick

© Staatskanzlei RLP / Pulkowski.
© Staatskanzlei RLP / Pulkowski.

„Die nächsten Schritte bei allen Lockerungsmaßnahmen richten sich nach der Entwicklung des Infektionsgeschehens und der Auslastung unserer Krankenhäuser. Für das Infektionsgeschehen und für die Lockerungen tragen alle gleichermaßen Verantwortung. Nur gemeinsam bekommen wir Corona unter Kontrolle. Es gibt klare Vorgaben, nachvollziehbare Maßnahmen und Regelungen sowie sichtbare Kontrollen. Dem Arbeitsschutz kommt eine besondere Bedeutung zu, um die Wirtschaft aufrecht zu halten“, so die Ministerpräsidentin.

„Die Beobachtung des Infektionsgeschehens nehmen wir lokal sensibel wahr und reagieren gemeinsam und konsequent – lokal, regional und landesweit. Wenn es an einer Stelle im Land einen neuen Ausbruch des Corona-Virus gibt, werden wir zusammen mit den kommunal Verantwortlichen und den lokalen Gesundheitsämtern erforderliche Maßnahmen ergreifen.“

Phase 2 der Pandemie gestalten

Jetzt trete Rheinland-Pfalz in die zweite Phase. Dafür habe die Landesregierung mit der „Zukunftsperspektive Rheinland-Pfalz“ ein Konzept entwickelt, um gesellschaftliche wie wirtschaftliche Verwerfungen zu verhindern, ohne dabei außer Acht zu lassen, dass die gesundheitliche Gefahr durch das Corona-Virus weiterbestehe, solange es noch keinen Impfstoff oder ein Medikament gebe. Deshalb könnten die einschränkenden Maßnahmen nicht einfach aufgehoben werden, sondern müssten schrittweise und vorsichtig angepasst werden. Die Abstands- und Hygieneregeln blieben die Grundlage jeder Lockerungsmaßnahme. „In der Corona-Pandemie sind wir auf die Verantwortung jedes und jeder Einzelnen angewiesen. ‚Ich schütze dich – du schützt mich‘ ist unser Motto. Besser kann man nicht ausdrücken, dass wir nur gemeinsam, nur durch solidarisches, eigenverantwortliches Verhalten die Pandemie eindämmen können“, so Dreyer, Wissing, Höfken und Bätzing-Lichtenthäler.

Kriterien

Die Zukunftsperspektive Rheinland-Pfalz baue auf einer Matrix auf, die nachvollziehbar mache, warum das Eine möglich sei und das andere noch nicht.

Für alle nun möglichen Aktivitäten und Veranstaltungen gibt es einen klaren Zeitplan. Und es wird Auflagen geben, die mit den Akteuren entwickelt werden. Dazu gehören Zugangskontrollen, die Sicherstellung der Nachverfolgbarkeit, die Wahrung der Abstandsregeln, eine weitgehende Beschränkung des Begegnungsverkehrs, das Tragen von Mund-Nasen-Masken und die Vorlage von Hygienekonzepten.

Für das Infektionsrisiko macht es einen großen Unterschied, ob eine Unternehmung drinnen oder draußen stattfindet. Draußen ist die Gefahr, sich anzustecken, sehr viel geringer als in geschlossenen Räumen. Einen Unterschied macht ebenfalls, wie viele Personen sich treffen und wie sie sich im Raum bewegen und welche Aktivität stattfindet. Auch hier gilt: Je größer die Anzahl der Personen und je mehr sie sich auf einer bestimmten Fläche bewegen, desto höher ist die Gefahr, dass eine infizierte Person mit einer anderen in Kontakt kommt und sie ansteckt. Diese Kategorien leiten unsere Überlegungen, was wann wieder geöffnet werden kann, welche Auflagen erforderlich sind und was besser noch geschlossen bleibt. Bei manchen Kategorien kommen dann zusätzliche Auflagen hinzu, um trotzdem schon behutsam und vorsichtig vorzugehen.

Bei allen Lockerungen gelten weiterhin: strenge Beobachtung der Infektionen, Auflagen und Hygienepläne, Schutzmaßnahmen, Abstand halten und vor allem die Kontaktbeschränkung: Diese haben sich bewährt und bleiben in aktualisierter Form mit der 6. Corona-Bekämpfungsverordnung bestehen: Nun ist der Aufenthalt im öffentlichen Raum Angehörigen des eigenen Hausstandes mit den Personen eines weiteren Hausstandes gestattet.

Perspektiven für Gesellschaft und Wirtschaft

„Wir unterstützen Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Weg zurück in ein ‚neues Normal‘. Während in der ersten Phase des Lockdowns die Sicherung der Liquidität höchste Priorität hatte, geht es in einer zweiten Phase nun darum, mit behutsamen Lockerungen den Wirtschaftsbetrieb langsam wieder hochzufahren. Das ist wichtig für unsere Unternehmen, denn die beste Wirtschaftsförderung ist immer noch die Möglichkeit, wieder Umsatz machen zu können“, sagte Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing. „Es ist gleichermaßen wichtig für die Gesellschaft.“ Klar sei aber auch, dass selbst mit den geplanten Lockerungen die Betroffenheit der Wirtschaft auch in der zweiten Jahreshälfte nicht vorbei sei. „Es ist auch aus diesem Grund wichtig, dass wir uns als Staat die Handlungsfähigkeit bewahren. Für diesen Weg haben wir uns sehr frühzeitig entschieden und daran halten wir weiterhin fest.“ Ein leistungsfähiger Sozialtstaat sei immer auch auf das Fundament einer soliden Wirtschaft angewiesen.

„Wir geben der Wirtschaft im Moment eine Perspektive und damit ein gewisses Maß an Planbarkeit, entscheidend war und ist aber die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie. Wir dürfen und werden Wirtschaft und Gesundheit nicht gegeneinander ausspielen“, betonte Wirtschaftsminister Wissing.

Das Gesundheitswesen ist für die Pandemie gut gerüstet

Die Krankenhäuser waren jederzeit darauf vorbereitet, einen stärkeren Anstieg der COVID-19-Erkrankungen aufzufangen und insbesondere intensivbehandlungspflichtige Patientinnen und Patienten unmittelbar behandeln zu können, versicherte die Ministerpräsidentin. Es sei sichergestellt, dass Intensivbehandlungsbetten mit Beatmungsmöglichkeit im jeweils notwendigen Umfang zu Verfügung stehen. Davon seien jederzeit mindestens 20 Prozent der jeweiligen Intensiv-Kapazitäten einschließlich des hierfür notwendigen Personals vorzuhalten. Sichergestellt sei auch, dass Behandlungskapazitäten der Normalversorgung in Isolierstationen im jeweils notwendigen Umfang jederzeit für die Versorgung und Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einer COVID-19-Erkrankung vorgehalten werden. Das Gesundheitswesen ist auch für die kommenden Monate gut gerüstet.

Eine effiziente und nachhaltige Teststrategie für Rheinland-Pfalz

Um einen erneuten Anstieg der Infektionen mit dem SARS-CoV19-Virus frühestmöglich zu erkennen und Infektionsketten schnellstmöglich zu unterbrechen, hat die Landesregierung eine effiziente und nachhaltige Teststrategie entwickelt. „Unser Konzept schützt gezielt Menschen mit erhöhtem Infektions- oder Erkrankungsrisiko. Zufällige breite Testungen der Bevölkerung auf eine Infektion sind nicht zielführend, weil in der gegenwärtigen Situation mit niedrigen und stabilen Zahlen von Neuinfektionen fast alle Tests negativ ausfallen würden. Mit unserer Teststrategie ist jederzeit ein gesicherter Überblick über das Infektionsgeschehen in Rheinland-Pfalz gewährleistet“, so die Ministerpräsidentin.

Angesichts der begonnenen sowie zukünftigen Lockerungsmaßnahmen wies Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler auf die Möglichkeit hin, dass Fallzahlen steigen und es einen erneuten exponentiellen Anstieg von Infizierten mit dem Coronavirus geben kann. „Um Neuinfizierte möglichst frühzeitig zu identifizieren und enge Kontaktpersonen ermitteln sowie Quarantänemaßnahmen ergreifen zu können, brauchen wir eine effektive Teststrategie. Rheinland-Pfalz setzt dabei auf anlassbezogene Populationstestungen“, sagte Bätzing-Lichtenthäler.

Auf Grundlage der aktuellen epidemiologischen Lage in Rheinland-Pfalz mit einer aktuell niedrigen und stabilen Zahl an Neuinfektionen sieht das Testkonzept des Landes breite und zugleich zielgerichtete Testungen auf SARS-CoV-2 vor. Im Mittelpunkt des Konzeptes steht der Schutz von Menschen mit erhöhtem Infektions- oder Erkrankungsrisiko – vor allem Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern und Menschen in Alters- und Pflegeheimen – es greift aber auch für andere Gruppen beispielsweise in Unternehmen, Schulen oder Einrichtungen für Obdachlose. „Die anlassbezogene Populationstestung setzt dort an, wo ein erster Fall auftritt. Bei einer Neuinfektion mit dem Coronavirus wird das gesamte Umfeld getestet, auch wenn diese Personen keine Symptome zeigen. Dies ist eine sichere und effiziente Methode, um das Auftreten des Virus frühzeitig zu entdecken und durch entsprechende Hygienemaßnahmen an seiner weiteren Ausbreitung innerhalb der Personengruppe zu verhindern“, betonte die Gesundheitsministerin.

Stufenkonzept

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„Unser wichtigstes Ziel ist es, die Lockerungen mit Vorsicht zu gestalten, um die Infektionszahlen möglichst niedrig zu halten und eine Überforderung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Alle Lockerungen müssen mit Vorsicht geschehen und mit Hygieneplänen versehen werden, um das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten. Gleichzeitig soll das soziale und wirtschaftliche Leben weiter in Richtung vorsichtigen Normalbetrieb gelenkt werden. Dazu sind Tests und die Weiterentwicklung von Teststrategien ein wichtiges Instrument, um Infektionsketten aufzudecken. Wenn wir gesellschaftliches Leben zulassen, müssen wir mögliche Infektionen möglichst schnell aufdecken und unterbrechen. Dazu leistet das Landesuntersuchungsamt in Koblenz einen großen Beitrag. hier sind auch aus der Tierseuchenbekämpfung Kapazitäten bereitgestellt worden“, unterstrich Umweltministerin Ulrike Höfken.

Nächste Schritte

Bereich Bildung und Erziehung:

  • · Die Kitas in Rheinland-Pfalz sind in einer erweiterten Notbetreuung geöffnet. Das heißt, alle Kinder, deren Eltern es wünschen, können die Kita besuchen. Und wir wollen in Absprache mit den Trägern Anfang Juni in einen eingeschränkten Regelbetrieb gehen. Dazu werden wir am 20. Mai Leitlinien vorlegen.
  • · Die häusliche Tagespflege für Kinder (Tagesmutter) ist unter Auflagen möglich.
  • · In den Schulen finden eine Notbetreuung und der Präsenzunterricht mit Auflagen und im eingeschränkten Rahmen statt. Am 25. Mai und 8. Juni wird der Unterricht für weitere Klassenstufen geöffnet.
  • · An den Hochschulen sind Präsenzveranstaltungen in Kleingruppen möglich, zum Beispiel Labore. Vorlesungen und Seminare finden im Rahmen der universitären Selbstverwaltung digital statt. Ab dem 13. Mai können die Hochschulen in ihrer universitären Selbstverwaltung entscheiden, ob sie eine schrittweise Erweiterung der Präsenzveranstaltungen vornehmen.
  • · In Einrichtungen der Erwachsenenbildung, der beruflichen Bildung sowie in privaten Bildungseinrichtungen, aber auch zum Beispiel die Umwelt- und Naturbildung, sind ab dem 13. Mai Präsenzveranstaltungen mit Auflagen möglich.

Bereich Wirtschaft:

  • · Alle Dienstleistungen, bei denen ein direkter Personenkontakt vermieden werden kann (z.B. Paketdienste, Wäscheservice, o.ä.), sind möglich.
  • · Personennahe Dienstleistungen der Friseure und Fußpflege sind möglich. Hinzu kommen ab dem 13. Mai Massagesalons, Solarien, Nagel-, Tattoo-, Kosmetik- und Piercingstudios.
  • · Der Präsenzhandel ist geöffnet (Supermärkte, Möbelhäuser, Fahrradläden, etc.).
  • · Messen sind derzeit geschlossen und können in einem ersten Schritt mit Auflagen am 10. Juni geöffnet werden.
  • · Die Gastronomie ist ab dem 13. Mai mit Auflagen und ohne Nutzung der Barbereiche geöffnet.
  • · Diskotheken und Clubs sind derzeit geschlossen. Eine Wiedereröffnung ist derzeit offen, da dort die Abstandsregeln sehr schwer einzuhalten sind.
  • · Hotels und Ferienwohnungen sind derzeit für touristische Reisen geschlossen und werden ab dem 18. Mai unter Auflagen geöffnet.
  • · Das Camping wird ab dem 13. Mai für Dauercamper und ab dem 18. Mai für weitere Camper unter der Auflage einer eigenen Sanitäranlage des Benutzers wieder geöffnet. Ab dem 10. Juni wird es auch ohne eigene Sanitäranlage des Benutzers möglich sein, zu campen.
  • · Reisebus- und Schiffsreisen sowie Gruppenfreizeiten sind derzeit nicht möglich, aber können ab dem 24. Juni mit Auflagen wiederaufgenommen werden. Hier gilt es bei der Zielauswahl, die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes sowie die Einschränkungen des Reiseverkehrs zu berücksichtigen.

Bereich Sport und Freizeit:

  • · Spielplätze sind unter Auflagen geöffnet.
  • · Sport in öffentlichen Außensportanlagen ist ab dem 13. Mai für den Individualsport und für Mannschaftssport unter Auflagen möglich. Zwingend ist es, dass kein direkter Kontakt der Teilnehmerinnen und Teilnehmer stattfindet.
  • · Sport in Innensportanlagen (z.B. Fitnessstudios, Tanzschulen) ist derzeit nur in Ausnahmefällen möglich. Unter spezifischen Auflagen sollen ab dem 27. Mai diese Sportanlagen wieder öffnen, wobei Wettkampfsituationen oder die Wettkampfsimulation untersagt bleiben.
  • · Freibäder sind derzeit geschlossen und öffnen mit Auflagen am 27. Mai.
  • · Hallenbäder, Saunen und Wellnessbereiche sind derzeit geschlossen. Eine Wiedereröffnung ist am 10. Juni mit Auflagen möglich.
  • · Freizeitparks sind derzeit geschlossen und können ab dem 10. Juni wieder öffnen.
  • · Derzeit sind die Außenanlagen von Tierparks und Zoos mit Auflagen geöffnet. Ab dem 10. Juni wird es auch möglich sein, die Innenbereiche zu öffnen.
  • · Zirkusse und Spezialmärkte (z.B. Flohmarkt) sind derzeit geschlossen. Sie können ab dem 27. Mai mit Auflagen öffnen, wenn sie draußen stattfinden. Ab dem 10. Juni wird es auch möglich sein, sie mit Auflagen drinnen stattfinden zu lassen.
  • · Spielbanken und Spielhallen sind derzeit geschlossen. Mit Auflagen können sie ab dem 27. Mai wieder öffnen.
  • · Internetcafés sind derzeit geschlossen und können ab dem 18. Mai mit Auflagen öffnen.

Bereich Kultur:

  • · Kirchen und Religionsgemeinschaften können ihre Gottesdienste unter Auflagen feiern. Für Weltanschauungsgemeinschaften gelten analoge Regelungen.
  • · Museen, Gedenkstätten, Galerien, Schlösser und Ausstellungen sind seit dem 11. Mai unter Auflagen wieder geöffnet.
  • · Kinos sind derzeit geschlossen und können ab dem 27. Mai mit Auflagen geöffnet werden.
  • · Theater, Konzerthäuser, Opern und Kleinkunstbühnen sind derzeit geschlossen. Sie können ab dem 27. Mai mit spezifischen Auflagen unter der Voraussetzung geöffnet werden, dass zunächst keine Chöre, Gesänge oder ähnliche Tätigkeiten mit erhöhtem Infektionsrisiko stattfinden.

Bereich Veranstaltungen:

  • · Volksfeste, größere Sportveranstaltungen mit Zuschauern, größere Konzerte, Festivals, Dorf-, Stadt-, Wein-, Schützenfeste, Kirmes-Veranstaltungen sind derzeit untersagt. Eine Wiedereröffnung ist derzeit noch offen.
  • · Veranstaltungen im Außenbereich sind derzeit untersagt. Ab dem 27. Mai können Veranstaltungen im Außenbereich mit einer Personenbegrenzung von 100 stattfinden, ab dem 10. Juni wird die Personenbegrenzung auf 250 angehoben.
  • · Veranstaltungen im Innenbereich sind derzeit untersagt. Ab dem 10. Juni können Veranstaltungen im Innenbereich mit einer Personenbegrenzung von 75 stattfinden, ab dem 24. Juni wird die Personenbegrenzung auf 150 angehoben.

Bereich Gesundheit und Pflege:

  • · In Alten- und Pflegeheimen sowie Wohnheimen für Menschen mit Behinderung sind Besuche in begrenztem Umfang und mit Auflagen möglich.
  • · Tagesstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM, SPFZ, BfW) sind mit Auflagen geöffnet.
  • · Die Tagespflege ist mit einem reduzierten Angebot in Verantwortung des Trägers geöffnet.
  • · In Krankenhäusern sind Besuche in begrenztem Umfang und mit Auflagen möglich.

Bereich Verkehr:

  • · Im ÖPNV und SPNV sind Mund-Nasen-Schutzmasken zu tragen.
  • · Fahrschulen und Flugschulen sind ab dem 13. Mai unter Auflagen wieder geöffnet.
  • Weitere Gewerbe:
  • · Bordelle und Prostitutionsgewerbe sind derzeit geschlossen. Wann eine Wiedereröffnung stattfinden kann, ist derzeit offen.

Mit der Zukunftsperspektive Rheinland-Pfalz schaffen wir einen systematischen Übergang in einen veränderten Alltag unter den Bedingungen des Virus.

Erfahrungen aus der Corona-Pandemie nutzen

„In enger Abstimmung mit unseren Gesprächspartnern aus der Zivilgesellschaft, mit den Unternehmen und Sozialpartnern werden wir genau analysieren, wo Bedarfe bestehen und welche Erfahrungen der Krise wir nutzen können. Ein von mir ins Leben gerufenes Corona-Bündnis nimmt eigens die möglichen Folgen der Krise fachübergreifend in den Blick“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Der Plan schaffe eine Perspektive für viele Bereiche des öffentlichen Lebens. Für diejenigen, denen heute noch keine konkrete Antwort gegeben werden könne, wie es weitergehe, werde weiter an Lösungen gearbeitet.

„Darüber hinaus gibt es natürlich Themen und Herausforderungen, die uns bereits vor Corona-Zeiten beschäftigt haben. Ob soziale Gerechtigkeit oder Transformation der Arbeit, Bildungsgerechtigkeit, Stärkung der medizinischen und pflegerischen Berufe, auskömmliche Löhne, gute Bedingungen für Industrie und Mittelstand, Nachhaltigkeit, Klimawandel und Energiewende, Digitalisierung. Wir wollen die Konjunktur und Arbeitsplätze stabilisieren, Mittelstand und Industrie stärken und dabei Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Energiewende voranbringen und die Transformation der Gesellschaft für die Zukunft gemeinsam schaffen. An dem Thema “Gegen Hass und Hetze“ im Netz und auf der Straße arbeiten wir intensiv weiter“, so die Ministerpräsidentin.

Die Kontaktbeschränkungen der letzten Monate hätten eines ganz deutlich werden lassen: „Die digitale Welt wird die analoge nicht ersetzen. Es gilt, beide zusammenzudenken. Und wir haben einmal mehr erlebt, dass rücksichtsvolles Miteinander und Solidarität Grundpfeiler einer menschlichen Gesellschaft sind. Die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer zeigen in der Krise: Gemeinsam sind wir stark. Miteinander können wir gut leben“.

„Ziel unserer Politik und der Zukunftsperspektive Rheinland-Pfalz ist auch, die Gesellschaft in unserem Land zusammenhalten. Wir nehmen die Ängste und die Sorgen auf und geben gleichzeitig Perspektive und Orientierung,“ so Dreyer, Wissing, Höfken und Bätzing-Lichtenthäler zum Abschluss.

Hessisches Staatstheater Wiesbaden mit Maifestspiel-Specials im I. Ersatzprogramm vom 18. Mai bis 6. Juni 2020

Hessische Staatstheater Wiesbaden © Foto: Diether v. Goddenthow
Hessische Staatstheater Wiesbaden © Foto: Diether v. Goddenthow

Auch das Hessische Staatstheater Wiesbaden versucht anlässlich der vom Land Hessen verfügten Lockerungen vom 7. Mai mit einem ersten Ersatzprogramm vom 18. Mai bis 6.Juni 2020 unter entsprechenden hygienischen Sicherheitsmaßnahmen einen schrittweisen Wiedereinstieg in den normalen Theaterbetrieb.

Dabei bietet das Haus in seinem ersten Ersatzprogramm einige Specials aus dem Spielplan der den Corona-Maßnahmen zum Opfer gefallenen Internationalen Maifestspielen 2020 an. Darunter sind beispielsweise musikalische Abende mit Günther Groissböck, Michael Volle, Gabriela Scherer, Andreas Schager, Klaus Florian Vogt, René Pape und weiteren Sänger*innen, die sich freuen in Wiesbaden wieder aufzutreten. Des Weiteren stehen eine Lesung von Jens Harzer, Ausschnitte der Opern »Tristan und Isolde«, »Carmen« sowie »Der Rosenkavalier« auf dem Programm und das Deutsche Theater Berlin ist mit dem Schauspiel »Ismene, Schwester von« zu Gast. Die Schwerpunkte unseres Schauspiel-Ersatzprogramms werden Soloabende und die Beckett-Trilogie sein, welche am 4., 5. & 6. Juni jeweils um 19.30 Uhr im Großen Haus Premiere feiert. Außerdem werden verschiedene Konzertformate angeboten. Im Ballett feiert die Produktion »Startbahn 2020« in zwei Teilen am 5. & 6. Juni jeweils um 19.30 Uhr im Kleinen Haus Premiere.

Ersatzprogramm 18. Mai bis 6. Juni 2020 zum Download 
Der Kartenvorverkauf beginnt am Freitag, den 15. Mai 2020 um 10 Uhr. Die Theaterkasse wird ab Freitag, den 15. Mai 2020, auch vor Ort im Theater wieder öffnen.

Das Sicherheits- und Hygienekonzept

Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Infektion mit dem Corona-Virus finden alle Vorstellungen unter strengen Schutz-und Hygienemaßnahmen statt. Einhergehend mit diesen Maßnahmen wird ein Ersatzprogramm mit stark reduzierter Anzahl an Sitzplätzen angeboten. Im Großen Haus werden 200 und im Kleinen Haus 60 Personen Platz nehmen können. Um den Theaterbesuch auch während der Corona-Pandemie sicher zu gestalten, werden folgende Maßnahmen beachtet:

  • · Das Hessische Staatstheater Wiesbaden hält sich  strikt an die Weisungen der Behörden.
  • · Alle medizinischen Empfehlungen, die die Behörden bezüglich des Umgangs und der Zusammenarbeit mit anderen Personen geben, werden umgesetzt und täglich kontrolliert bzw. entsprechend aktualisiert.
  • · Alle neuralgischen Punkte bzw. Bereiche in unseren Räumlichkeiten werden täglich gründlich gereinigt und desinfiziert.
  • · Über diese Weisungen und Empfehlungen informieren wir unsere Mitarbeiter*innen über die verfügbaren Kommunikationskanäle.
  • · Jede*r Besucher*in muss beim Kartenkauf Name, Anschrift und Telefonnummer hinterlassen. Kartenkäufer*innen von mehreren Karten sind verpflichtet die Kontaktdaten aller Kartennutzer*innen bereitzuhalten und auf Nachfrage mitzuteilen. Kartenkäufer*innen müssen einen aktuellen Personalausweis mit sich tragen.
  • · Die Plätze werden nach Reihen verkauft. Der jeweilige Platz wird am Abend vor Ort zugewiesen. Zwischen dem jeweiligen Sitznachbarn, die nicht dem gleichen Hausstand angehören, wird ein Abstand von drei Sitzplätzen einzuhalten sein. Zwischen zwei Sitzreihen wird eine Sitzreihe gesperrt sein.
  • · Innerhalb des Theatergebäudes ist das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung vorgeschrieben.
  • · Die Hygieneregeln, wie etwa die Einhaltung der Nies- und Husten-Etikette oder des Mindestabstandes von 1,5 m zu anderen Besucher*innen wie auch zum Theaterpersonal sind zu befolgen. Auf diese Regelung wird gesondert im Theatergebäude durch Aushänge und Durchsagen hingewiesen.
  • · Der Mindestabstand wird durch ein neues Einlass- sowie Wegeleitsystem gewährleistet.
  • · Der Einlassbeginn ist um 19 Uhr. Die Abendkasse öffnet um 18.30 Uhr in den Kassenhallen.
  • · Desinfektionsspender stehen im Eingangsbereich und auf den Toiletten bereit.
  • · Die Garderoben bleiben geschlossen. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden wird an ausgewiesenen Stellen die Möglichkeit zur Ablage der Garderobe bereitstellen. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden übernimmt für die Garderobe keine Haftung.
  • · Die sanitären Einrichtungen dürfen nur von einer Person genutzt werden.
  • · Der Gastronomiebetrieb wird nicht wie gewohnt im Foyer, sondern in den Kolonnaden geöffnet sein. Vorbestellungen sind nicht möglich. Das Foyer bleibt vorerst geschlossen.

Ticket-Infos:
Theaterkasse:
· Telefonisch Montag bis Freitag von 10 – 19.30 Uhr und Samstag von 10 – 14 Uhr unter der 0611.132 325
· Per E-Mail unter vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de
· Ab 15. Mai persönliche Beratung vor Ort wieder möglich

Abo-Büro und das Gruppenbüro sind nur telefonisch und per E-Mail erreichbar:

Abonnement-Büro
· Telefonisch Mo, Mi, Fr von 10 – 18 Uhr und Di + Do 10 – 19 Uhr unter der 0611.132 340
· Per E-Mail unter abonnement@staatstheater-wiesbaden.de

Gruppenbüro
· Telefonisch Montag bis Donnerstag von 9 – 16 Uhr sowie Freitag von 9 – 15 Uhr unter der 0611.132 300
· Per E-Mail unter gruppenticket@staatstheater-wiesbaden.de

„Hessen kulturell neu eröffnen“: Hessen stärkt den Neustart von Kunst und Kultur

Holiday on Ice - Supernova © Foto: Diether v Goddenthow
Holiday on Ice – Supernova © Foto: Diether v Goddenthow

Wiesbaden. Das Land Hessen hilft Künstlerinnen und Künstlern, Festivals und Kultureinrichtungen mit einem umfassenden Unterstützungspaket, die durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen zu überstehen und den Neubeginn zu meistern. Festivals, die ihre Veranstaltungen absagen oder in den digitalen Raum verlegen müssen, erhalten Unterstützung dabei, den Einnahmeausfall zu verkraften. Freie Künstlerinnen und Künstler können Arbeitsstipendien von je 2.000 Euro erhalten. Und mit einem Programm für Kultureinrichtungen, Spielstätten sowie Künstlerinnen und Künstler unterstützt das Land den Neustart mit innovativen Ansätzen. Insgesamt stellt das Land hierfür rund 50 Millionen Euro zusätzliche Mittel bereit. Ab dem 1. Juni können Festivals und in der Künstlersozialkasse versicherte Kulturschaffende Mittel beantragen.

Kunst und Kultur elementarer Lebensbestandteil
Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn erklärt: „Für uns gilt auch und gerade in der Krise: Kunst und Kultur sind kein Luxus oder Sahnehäubchen in guten Zeiten. Kunst und Kultur sind elementarer Bestandteil unseres Lebens. Sie sind für eine vielfältige, offene, kreative Gesellschaft, für die Reflexion über unsere Welt und als Ausdrucksform von Menschen unverzichtbar. Gerade das, was den großen Wert von Kunst und Kultur definiert, macht sie in der Pandemie besonders anfällig: der direkte Austausch zwischen Menschen. Spielstätten und Veranstalter mussten früh den Betrieb einstellen und werden erst spät wieder voll durchstarten können. Wir wollen die vielfältige Kulturlandschaft Hessens als wesentlichen Bestandteil unseres Zusammenlebens in dieser schwierigen Zeit stärken. Deshalb haben wir ein umfassendes Unterstützungspaket geschnürt, ein deutliches Bekenntnis zum Wert von Kunst und Kultur gerade in schwierigen Zeiten: Wir helfen Kunstschaffenden, die Zeit der Einschränkungen zu überstehen, und nehmen die Phase in den Blick, wenn Hessens Kultur schrittweise neu eröffnet. Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam mit der Kulturstiftung einen ganz besonderen hessischen Ansatz umsetzen können: Er bietet für die verschiedenen Phasen der Krise passende Hilfsmittel; er hilft breit, schnell und unkompliziert; er macht innovative Impulse aus dem Umgang mit der Pandemie fruchtbar; und er bezieht auch die lebendige Kultur mäzenatischen Engagements in Hessen mit ein.“

Härten mit Hilfen abgefedert
„Wir haben uns bereits mit den wirtschaftlichen Soforthilfen für Solo-Selbstständige und kleine Unternehmen sowie mit dem Vereinsprogramm sehr bemüht, Härten für die Kultur abzufedern“, so Dorn weiter. „Leider hat die Große Koalition in Berlin einen Ausgleich für Lebenshaltungskosten von Soloselbstständigen in den Soforthilfen nicht zugelassen. Mir ist bewusst, dass es hier eine Lücke gibt. Wir haben unsere Arbeitsstipendien nun bewusst so gestaltet, dass sie unabhängig von Betriebsausgaben sind und auch nicht auf die Grundsicherung angerechnet werden.“

Zusammenarbeit mit Hessischer Kulturstiftung
„Ich freue mich über das wichtige Signal der Landesregierung und von Staatsministerin Dorn, Kulturschaffende in dieser Zeit nachhaltig und mit Blick in die Zukunft zu unterstützen“, erklärt Jutta Ebeling, Vorsitzende des Vorstandes der Kulturstiftung. „Die Hessische Kulturstiftung fördert seit mehr als 25 Jahren Künstler und Künstlerinnen in ihrer Arbeit, und wir wollen mit dem Verteilen der Arbeitsstipendien jetzt schnelle und unbürokratische Hilfen ermöglichen. Wir kennen die Bedeutung der internationalen Beziehungen, des Austauschs und des Knowhows, das sich mit und in Kunst vermittelt. Wenn aus der jetzigen, für uns alle angespannten Situation neue Denkansätze entstehen, neue Wirklichkeiten vermittelt oder Übergänge geschaffen werden, ist das ein lohnendes Ziel. Aber unabhängige Kunst ist ohne eine wirtschaftliche Basis unmöglich. Arbeitsstipendien für Künstlerinnen und Künstler leisten einen Beitrag zu dem wichtigen Freiraum, ohne den Kultur nicht gedeihen kann.“

Die Bestandteile von „Hessen kulturell neu eröffnen“:
Erste Phase: sofort helfen. Zusätzlich zu den bereits bekannten Soforthilfen adressiert Hessen die drängenden Probleme der Kulturfestivals, die als Großveranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt oder in den digitalen Raum verlagert werden müssen. Sofern sie dadurch in Liquiditätsschwierigkeiten geraten, erhalten sie finanzielle Unterstützung, auch zusätzlich zu einer gegebenenfalls bereits vorhandenen Landesförderung. Die maximale Höhe richtet sich nach der Zahl der verkauften Eintrittskarten im Schnitt der vergangenen drei Jahre: 2,50 Euro pro Ticket bei öffentlich getragenen Festivals, 5 Euro pro Ticket bei von gemeinnützigen Vereinen oder privaten Institutionen getragenen. Der Betrag ist auf 500.000 Euro gedeckelt. Anträge können ab dem 1. Juni und bis zum 30. November beim Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gestellt werden. Diese Hilfe speziell für Festivals ergänzt die vorhandenen Möglichkeiten, Unterstützung aus dem Hilfsprogramm für kleine Unternehmen zu erhalten, das den Veranstaltern ebenfalls offen steht.

Zweite Phase: Übergang meistern. Hessen unterstützt freie Künstlerinnen und Künstler mit Arbeitsstipendien von je 2.000 Euro. Das soll ihnen ermöglichen, neue Projekte für den allmählichen Übergang aus der Pandemie-Zeit zu erarbeiten. Es steht allen in Hessen lebenden und in der Künstlersozialkasse versicherten Kulturschaffenden offen; vergeben werden die Stipendien durch die Hessische Kulturstiftung. Die Künstlerinnen und Künstler erhalten die Möglichkeit, besondere Ergebnisse in einem digitalen Schaufenster zu präsentieren – eine zusätzliche Möglichkeit, ihre Werke trotz Pandemie einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Das Stipendium kann mittels eines einfachen Antrags mit einer kurzen Projektskizze beantragt werden; es wird nicht als Einkommen auf etwaige Grundsicherungsleistungen angerechnet. Anträge können vom 1. Juni an bei der Kulturstiftung gestellt werden.

Dritte Phase: innovativ neu eröffnen. Die Neueröffnung stellt Kultureinrichtungen und Spielstätten sowie Künstlerinnen und Künstler vor große Herausforderungen. Besonders anfangs wird es noch Einschränkungen bei den Besucherzahlen sowie Abstandsregeln und andere Auflagen geben müssen. Ungewohnte Veranstaltungsformen, kreative bauliche Veränderungen oder neue Formen der Publikumsansprache sind die nötige Antwort. „Viele dieser Innovationen werden über die Pandemie-Notlage hinaus einen künstlerischen Wert haben“, so Dorn. „Wir wollen Kulturorte, Gruppen und Künstlerinnen und Künstler dabei unterstützen, solche Brücken in die Zeit nach der Pandemie zu bauen.“

Fonds „innovativ neu eröffnen“ für Kultureinrichtungen und Spielstätten: Der Fonds soll Kultureinrichtungen mit regelmäßigem Veranstaltungsbetrieb den Übergang in die vollständige Neueröffnung erleichtern. Kinos, Konzertsäle und Musik-Locations, Soziokulturelle Zentren, Freie Bühnen, Literaturhäuser und andere kulturelle Spielstätten können etwa für die Entwicklung neuer Formate, bauliche Anpassungen oder auch die Öffentlichkeitsarbeit Unterstützung mit einem Pauschalbetrag von je 18.000 Euro erhalten. 500 Fonds-Pakete werden vergeben. Eine Kombination mit anderen Hilfen soll möglich sein, etwa den angekündigten Programmen des Bundes. Hessen wird sich auf Bundesebene für eine entsprechend flexible Ausgestaltung der dortigen Maßnahmen einsetzen. Voraussichtlich ab 1. August werden Anträge beim HMWK möglich sein.

Projektstipendien für freie Gruppen und Einzelkünstlerinnen und -künstler: In der Zeit der Pandemie sind viele neuartige Ansätze für Kulturveranstaltungen und künstlerische Formate für Vermittlung und Pädagogik und die technische Präsentation entstanden. Das Stipendium ermöglicht die Realisierung, Dokumentation und Publikation dieser Ansätze. Es stehen Mittel für 250 Gruppen in Höhe von je 18.000 Euro sowie für 1.000 Künstlerinnen und Künstler in Höhe von je 5.000 Euro bereit. Er wird über die Hessische Kulturstiftung abgewickelt. Eine Fachjury beurteilt die Einreichungen. Zusätzlich setzen wir auf die Expertise hessischer Kulturinstitutionen und die Verstärkungsmöglichkeit der Stipendien durch private Mittel. Wenn diese über eigene Mäzene und Sponsoren zusätzliches Geld einwerben, können sie Künstlerinnen und Künstler, denen sie besonders verbunden sind, direkt für Stipendien empfehlen; in diesen Fällen kofinanziert das Land die Hälfte des Stipendiums bis zur Höhe der ansonsten zur Verfügung stehenden Beträge.

„Künstlerinnen und Künstler, die in der zweiten Phase ein Arbeitsstipendium erhalten haben, können mit ihren dort erarbeiteten Konzepten im Rahmen der dritten Phase Mittel für die Realisierung beantragen“, erläutert Ministerin Dorn. „Damit eröffnen wir die Möglichkeit für eine nachhaltige Förderung einmal entwickelter künstlerischer Ansätze.“

Corona-Kulturpaket