Kategorie-Archiv: Corona COVID-19

RheinMain-CongressCenter Wiesbaden wird eines von 28 Impfzentren in Hessen – Größte Impfaktion in der Landesgeschichte steht bevor

Zu einem der zentralen hessischen Impfzentren wurde die 5000 qm großen Halle Nord des RheinMain CongressCenters Wiesbaden umgebaut. © Foto Diether v. Goddenthow
Zu einem der zentralen hessischen Impfzentren wurde die 5000 qm großen Halle Nord des RheinMain CongressCenters Wiesbaden umgebaut. © Foto Diether v. Goddenthow

Wiesbaden. Für die geplante Corona-Massenimpfung werden zurzeit  überall in Hessen Impfzentren unter Hochdruck errichtet. An diesen zentralen Anlaufstellen können sich demnächst alle Hessen und Hessinnen auf freiwilliger Basis gegen Covid-19 impfen lassen, sobald die Impfstoffe die Europäische Zulassung erhalten haben und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Zu einem der zentralen hessischen Impfzentren wurde die 5000 qm großen Halle Nord des RheinMain CongressCenters Wiesbaden umgebaut. Statt des Internistenkongresses, der in diesem Jahr online geht, warten hier nun Impfstraßen mit all dem notwendigen bürokratischen und medizinischen Equipment auf die größte Massenimpfung für täglich rund 1500 Impfwillige in der Geschichte des Landes, so Ministerpräsident Volker Bouffier heute beim Besuch des Wiesbadener Impfzentrums im RMCC.

(vli.) Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Sozialminister Kai Klose, Innenminister Peter Beuth, Ministerpräsident Volker Bouffier und Bürgermeister Oliver Franz im Eingangsbereich des Impfzentrums im Rhein-Main-Congress-Center Wiesbaden  © Foto Diether v. Goddenthow
(vli.) Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Sozialminister Kai Klose, Innenminister Peter Beuth, Ministerpräsident Volker Bouffier und Bürgermeister Oliver Franz im Eingangsbereich des Impfzentrums im Rhein-Main-Congress-Center Wiesbaden © Foto Diether v. Goddenthow

 

Gemeinsam mit Sozialminister Kai Klose, Innenminister Peter Beuth, Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Wiesbadens Bürgermeister sowie Gesundheitsdezernent Dr. Oliver Franz hatte sich der Ministerpräsident am Montag über den Aufbau des Impfzentrums im Wiesbadener RheinMain CongressCenter (RMCC) informiert. „Es ist beeindruckend, wie hier binnen kürzester Zeit ein professionelles Impfzentrum aufgebaut und die notwendige Infrastruktur für bis zu 1.500 Impfungen pro Tag geschaffen wurde. Dafür danken wir allen Beteiligten“, so die Vertreter der Landesregierung. Bouffier betonte: „In Hessen bereiten sich aktuell 28 Zentren auf die größte Impfaktion in der Geschichte unseres Landes vor. Das wird über viele Monate hinweg eine riesige logistische Leistung, und ich danke allen, die dies möglich machen.“

Erster Impfstoff ab Ende Dezember 2020

Im RheinMain CongressCenter in Wiesbaden sind insgesamt acht Impfstraßen aufgebaut. © Foto Diether v. Goddenthow
Im RheinMain CongressCenter in Wiesbaden sind insgesamt acht Impfstraßen aufgebaut. © Foto Diether v. Goddenthow

Aktuell laufen unterschiedliche Verfahren zur Zulassung von Impfstoffen in der EU und somit auch in Deutschland zur Bekämpfung der weiteren Verbreitung des Coronavirus. Die Zulassungsverfahren stehen zum Teil bereits kurz vor dem Abschluss. Der Bund geht derzeit davon aus, dass er ab ca. Ende Dezember 2020 einen ersten Impfstoff bereitstellen kann. Da zumindest zu Beginn noch nicht ausreichend Impfstoff für alle Hessinnen und Hessen zur Verfügung stehen wird, müssen die Impfungen stufenweise erfolgen. Bei dieser Priorisierung wird sich die Hessische Landesregierung in Abstimmung mit dem Bund und den anderen Bundesländern grundsätzlich an die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts halten, die derzeit erarbeitet werden. Die Landesregierung plant für den Betrieb der Impfzentren zunächst 150 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.

Acht Impfstraßen von 7 bis 22 Uhr vorgesehen

Temperatur-Scan. Personen, die eine erhöhte Temperatur haben, werden nicht zum Impfen zugelassen und verlassen das Impfzentrum auf einem eigens dafür vorgesehenen Weg.© Foto Diether v. Goddenthow
Temperatur-Scan. Personen, die eine erhöhte Temperatur haben, werden nicht zum Impfen zugelassen und verlassen das Impfzentrum auf einem eigens dafür vorgesehenen Weg.© Foto Diether v. Goddenthow

Im RheinMain CongressCenter in Wiesbaden sind insgesamt acht Impfstraßen aufgebaut. Diese sollen – sobald der Impfstoff vom Bund zur Verfügung gestellt wird – täglich zwischen 7 Uhr und 22 Uhr betrieben werden. Für die Bürgerinnen und Bürger, die zum Impfen eingeladen werden, führt der Weg durch das Impfzentrum zunächst durch einen Temperaturscan. Personen, die eine erhöhte Temperatur haben, werden nicht zum Impfen zugelassen und verlassen das Impfzentrum auf einem eigens dafür vorgesehenen Weg. Dann geht es weiter zum Empfangsdesk. Von dort aus werden die Menschen einer von acht Impfstraßen zugeteilt. Hier finden dann nacheinander, falls gewünscht, das ärztliche Aufklärungs- und Beratungsgespräch sowie die eigentliche Impfung statt. Danach stehen Beobachtungsbereiche für die Menschen zur Verfügung. Auch hier kann medizinisches Personal bei Bedarf betreuen.

Die erste Station ist der Help-Desk zur Datenerfassung  © Foto Diether v. Goddenthow
Die erste Station ist der Help-Desk-Bereich zur Datenerfassung © Foto Diether v. Goddenthow

Sozial- und Integrationsminister Kai Klose: „Wir legen größten Wert darauf, die Menschen in den Corona-Impfzentren bestmöglich zu begleiten – mit Information, Aufklärung und Betreuung rund um ihre Impfung. Am Beispiel der hervorragenden Vorbereitungen in diesem Impfzentrum haben wir heute gesehen, dass die Menschen darauf vertrauen können. Das ist ein starkes Signal dafür, dass wir diese gigantische Herausforderung Hand in Hand – mit allen Akteuren – und mit Umsicht meistern werden. Allen, die helfen, dass Bürgerinnen und Bürger hier von morgens bis abends an sieben Tagen in der Woche geimpft werden können, danke ich schon jetzt für ihren Einsatz. Je mehr Bürgerinnen und Bürger gegen das Coronavirus geimpft sind, desto weniger Menschen werden an dieser tückischen Infektionskrankheit sterben.“

„Zusammenarbeit bislang hervorragend“

Anmeldung der zugewiesenen Impfstrasse mit Impfanamnese, Vorbereitung Impfpass, Abklärung ob spezielle ärztliche Aufklärung gewünscht wird. © Foto Diether v. Goddenthow
Anmeldung der zugewiesenen Impfstrasse mit Impfanamnese, Vorbereitung Impfpass, Abklärung, ob spezielle ärztliche Aufklärung gewünscht wird, etc.. © Foto Diether v. Goddenthow

Der Hessische Innenminister Peter Beuth lobte die hohe Einsatzbereitschaft der Helferinnen und Helfer: „Hier in Wiesbaden und landesweit sind Tausende Frauen und Männer Tag und Nacht im Einsatz, um Impfzentren für Millionen Bürgerinnen und Bürger aufzubauen. Wir haben bereits die Zwischenlagerkapazitäten aufgebaut, sodass die Impfstoffe sicher verwahrt werden können. Sobald die Impfstoffe vom Bund angeliefert werden, können sie rasch an die Impfzentren verteilt werden. Die Zusammenarbeit zwischen Land, Kommunen, Hilfsorganisationen und Gesundheitssektor funktioniert bisher hervorragend. Alle sind bereit, die Ärmel hochzukrempeln, damit die größte Schutzimpfung in der Geschichte unseres Landes schnell beginnen kann.“

Jede Impfstrasse verfügt über ein Aufklärungskabine, die mit einem Humanmediziner besetzt ist. Hieran schließen die Impfkabinen 1 bis 4  an, jeweils mit einer Medizinisch Technischen Assistentin besetzt, die die Impfung vornimmt. Kabine 4 ist mit einer Liege ausgestattet für Menschen mit Kreislauf- oder anderen Beschwerden. Die Impfstrasse 8 verfügt über größere behindertengerechte Impfkabinen. © Foto Diether v. Goddenthow
Jede Impfstrasse verfügt über eine Aufklärungskabine, die mit einem Humanmediziner besetzt ist. Hieran schließen die Impfkabinen 1 bis 4 an. Diese sind jeweils mit einer Medizinisch Technischen Assistentin besetzt, die die Impfung vornimmt. Kabine 4 ist mit einer Liege ausgestattet für Menschen mit Kreislauf- oder anderen Beschwerden. Die Impfstrasse 8 verfügt über größere behindertengerechte Impfkabinen. © Foto Diether v. Goddenthow

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende wies auf die Anstrengungen hin, die mit dem Aufbau des Impfzentrums einhergingen: „In so kurzer Zeit ein Impfzentrum aufzubauen, ist eine sehr große Herausforderung für alle Beteiligten. Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen, die mit so viel Engagement und Einsatz zum Gelingen dieses Projekts beitragen. Das Impfzentrum ist ein Zeichen dafür, dass wir mit Hochdruck daran arbeiten, die Pandemie hinter uns zu lassen, um möglichst bald zu einer gewissen Normalität zurückzukehren. Bis dahin kann jede Einzelne und jeder Einzelne von uns durch Besonnenheit und Umsicht auch über die Feiertage dazu beitragen, dass wir die Pandemie im Zaum halten.“

„Optimale Lokalität für ein Impfzentrum dieser Größenordnung“

Nach erfolgter Impfung wird eine Ruhephase von einer halben Stunde empfohlen. Hierzu steht der Beobachtungsbereich mit angeschlossenem Notfallraum  zur Verfügung. Dieser ist mit Rettungsfachpersonal besetzt, um jederzeit medizinische Notfälle behandeln oder per parat stehendem Rettungswagen in eine Klinik weiterleiten zu können. © Foto Diether v. Goddenthow
Nach erfolgter Impfung wird eine Ruhephase von einer halben Stunde empfohlen. Hierzu steht der Beobachtungsbereich mit angeschlossenem Notfallraum zur Verfügung. Dieser ist mit Rettungsfachpersonal besetzt, um jederzeit medizinische Notfälle behandeln oder ggfs. per vor dem RMCC stationierten Rettungswagen in eine Klinik transportieren zu können. © Foto Diether v. Goddenthow

Bürgermeister und Gesundheitsdezernent Dr. Oliver Franz betonte, dass das RheinMain CongressCenter ein prädestinierter Ort für die Durchführungen der Impfungen sei. „Das RheinMain CongressCenter ist eine optimale Lokalität für ein Impfzentrum dieser Größenordnung, nicht nur in Sachen Lage und Platz, sondern auch was die Infrastruktur angeht. Mit einer Zulassung eines Impfstoffes sehen wir endlich Licht am Ende des Tunnels im Kampf gegen die Coronapandemie. Jedoch wird der monatelange Betrieb des Impfzentrums weiterhin immense personelle Ressourcen binden und eine zusätzliche Belastung für alle Beteiligten bedeuten. Seit Monaten arbeiten wir im Verwaltungsstab der Landeshauptstadt sehr gut und eng zusammen. Sichtbar wird dies erneut mit der zügigen Einrichtung des Impfzentrums. Für die zurückliegende, aber auch die vor uns liegende Arbeit möchte ich mich sehr herzlich bei allen bedanken.“

Adressliste der 28 Impfzentren in Hessen

Ministerpräsident Volker Bouffier, hier während des heutigen Presserundgangs vor einer Impfkabine im RMCC : „In Hessen bereiten sich 28 Zentren auf die größte Impfaktion in der Geschichte unseres Landes vor.Die Landesregierung strebt an, dass sich wenigstens 60 bis 70 Prozent der rund 6,2 Millionen Hessen freiwillig impfen lassen.“ © Foto Diether v. Goddenthow
Ministerpräsident Volker Bouffier, hier während des heutigen Presserundgangs vor einer Impfkabine im RMCC : „In Hessen bereiten sich 28 Zentren auf die größte Impfaktion in der Geschichte unseres Landes vor. Die Landesregierung strebt an, dass sich wenigstens 60 bis 70 Prozent der rund 6,2 Millionen Hessen freiwillig impfen lassen.“ © Foto Diether v. Goddenthow
  • Bergstraße: Büro & Geschäftshaus, Berliner Ring 89, 64625 Bensheim
  • Darmstadt: Wissenschafts- und Kongresszentrum, Schlossgraben 1, 64283 Darmstadt
  • Darmstadt-Dieburg: Impfzentrum DADI Ost, Am Sportzentrum 1A, 64354 Reinheim und Impfzentrum DADI West, Ostendstraße 3, 64319 Pfungstadt
  • Frankfurt: Messehalle, Ludwig-Erhard-Anlage 1, 60326 Frankfurt am Main
  • Fulda: Kongress- und Kulturzentrum, Esperantoplatz 1, 36037 Fulda
  • Gießen: Rollermarkt, 1. OG, Ludwig-Rinn-Straße 49, 35452 Heuchelheim
  • Groß-Gerau: Sporthalle Martin-Buber-Schule, Wilhelm-Seipp-Straße 1, 64521 Groß-Gerau
  • Hersfeld-Rotenburg: Göbel Hotels Arena, Heinz-Meise-Straße 190, 36199 Rotenburg an der Fulda
  • Hochtaunus: DXC Technology Deutschland, Am grünen Weg 1, 61352 Bad Homburg
  • Kassel (Kreis): Impfzentrum LK Kassel / Alter Flugplatz, Flugplatzstraße, 34379 Calden
  • Kassel (Stadt): Großsporthalle Auepark, Damaschkestraße 25, 34121 Kassel
  • Lahn-Dill: Lahnauhalle, Geraberger Platz 2, 35633 Lahnau
  • Limburg-Weilburg: Impfzentrum Limburg-Weilburg, Senefelderstraße 2, 65553 Limburg-Dietkirchen
  • Main-Kinzig: Sporthalle der Kreisrealschule, Lohmühlenweg, 63571
  • Gelnhausen und August-Schärttner-Halle, Martin-Luther-King-Straße, 63452 Hanau
  • Main-Taunus: Verwaltungszentrum am Regionalparkturm, Mainzer Landstraße 500, 65795 Hattersheim
  • Marburg-Biedenkopf: Messegelände Afföller, Afföllerstraße 106, 35039 Marburg
  • Odenwald: Impfzentrum Odenwaldkreis, Obere Marktstraße / Wiesenmarktgelände, 64711 Erbach
  • Offenbach (Kreis): Campus Heusenstamm Rhein-Main, Jahnstraße 64, 63150 Heusenstamm
  • Offenbach (Stadt): Stadthalle, Waldstraße 312, 63071 Offenbach am Main
  • Rheingau-Taunus: Sporthallen am Wiesweg, Wiesweg 7, 65343 Eltville
  • Schwalm-Eder: Bersucherparkplatz der Georg-Friedrich-Kaserne, Berliner Straße, 34560 Fritzlar
  • Vogelsberg: Hessenhalle Alsfeld, An der Hessenhalle 1, 36304 Alsfeld
  • Waldeck-Frankenberg: Großsporthalle „Auf der Hauer“, Karpatenstraße 20, 34497 Korbach
  • Werra-Meißner: Großsporthallen der beruflichen Schulen sowie des Oberstufengymnasiums, Südring 37, 37269 Eschwege
  • Wetterau: Gewerbehalle, Industriestraße 46, 63654 Büdingen
  • Wiesbaden: Rhein Main Congress Center, Friedrich-Ebert-Allee 1, 65185 Wiesbaden

Launch der Online-Ausstellung „Germania. Vom Mythos zur Marke“

Germania.-Marke-&-Mythos © Museum für Kommunikation Frankfurt
Germania.-Marke-&-Mythos © Museum für Kommunikation Frankfurt

Die Museumsstiftung Post und Telekommunikation kooperiert erneut mit Google Arts & Culture und präsentiert ab dem 6. Dezember 2020 die Ausstellung „Germania. Vom Mythos zur Marke“ als virtuelle Ausstellung im Internet.

Mit der Online-Ausstellung, die in Kooperation mit Google umgesetzt wurde, zeigt die Museumsstiftung Post und Telekommunikation (MSPT) erstmals eine digitale Präsentation zum Thema Philatelie. Kuratiert wurde sie von Dr. Andreas Hahn, dem Leiter des Archivs für Philatelie der MSPT und seiner Kollegin Katja Reuter. Die Präsentation trägt der Tatsache Rechnung, dass gerade in Zeiten der Covid-19-Präventionsmassnahmen und der damit vielerorts verbundenen Schließungen von Kultureinrichtungen die Verlagerung des Bildungs- und Vermittlungsangebotes in den digitalen Raum wichtiger denn je ist.

Die Online-Ausstellung „Germania. Vom Mythos zur Marke“ widmet sich einer ganz besonderen Briefmarkenserie: Am 1. Januar 1900 gibt die Deutsche Reichspost eine Serie von neuen Briefmarken heraus, in deren Mittelpunkt Marken mit dem Motiv der „Germania“ stehen. Dieses Motiv bestimmt für den langen Zeitraum von 22 Jahren auf den Briefen und Postkarten der Alltagskorrespondenz und somit als Teil des damals wichtigsten Kommunikationsmediums das (Selbst-)Bild des Deutschen Reichs im In- und Ausland. Sie überdauert den ersten Weltkrieg und damit das Ende des Kaiserreichs. Kernstück dieser Ausstellung sind die Entwürfe und Versuchsdrucke zu dieser Briefmarkenserie.

Online-Ausstellung
„Germania. Vom Mythos zur Marke“
Die Ausstellung ist über die Google Arts & Culture Seite des Museums für Kommunikation Frankfurt zu erreichen: https://artsandculture.google.com/partner/museum-for-communication-frankfurt ; oder per Direktlink: https://artsandculture.google.com/exhibit/germania-vom-mythos-zur-marke/2QIShPQ2T5_GKQ

Museum für Kommunikation Frankfurt
Schaumainkai 53
60596 Frankfurt am Main

Intelligentes Lüftungsmanagement minimiert Corona-Gefahr – Mittelständisches Unternehmen aus Hessen setzt bei innovativer App auf Künstliche Intelligenz und CO2-Sensoren

Die hohen Corona-Infektionszahlen erschweren in besonderer Weise den geordneten Schulalltag. Lehrerinnen und Lehrer stehen vor der enormen Herausforderung, einerseits den Unterricht optimal zu gestalten und andererseits alle Hygiene- und Schutzmaßnahmen einzuhalten, um eine Virusverbreitung zu vermeiden. Besonders störend auf den Unterrichtsablauf wirkt sich das Intervalllüften aus – noch dazu in den nun kühlen Monaten. Dabei ist das konsequente Stoßlüften nachweislich die wirksamste Maßnahme gegen eine Virusübertragung durch Aerosole. Maschinelle Luftfilter erreichen bei weitem nicht diesen Effekt, wie das Umweltbundesamt erst vor kurzem unter Hinweis auf aktuelle Studien klargestellt hat. Entscheidend ist, dass in bedarfsabhängigen Abständen gelüftet wird, die abhängig sind von Faktoren wie Raumgröße, Fensteranzahl, Alter und Anzahl der Schüler sowie der Innen- und Außentemperatur. Ein statisches Lüften nach der Vorgabe „alle 20 Minuten für 5 Minuten“ wird den tatsächlichen Gegebenheiten nicht gerecht und kann entweder zu gefährlich viruslastiger Raumluft oder zu einer unnötig hohen Abkühlung und Belastung durch Störgeräusche führen.

CoronaAssist:AIR

Eine intelligente und effiziente Lösung hat nun das mittelständische Traditionsunternehmen Makrolog aus Wiesbaden entwickelt. Das Produkt „CoronaAssist:AIR“ ermittelt unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz den richtigen Zeitpunkt und die optimale Dauer des Lüftens. Empfindliche Sensoren messen den CO2-Gehalt der Luft – dieser ist ein verlässlicher Indikator für die Aerosol-Belastung – und melden über eine auf dem Smartphone oder Notebook installierte App den aktuellen CO2-Wert im Raum. Ein akustisches oder haptisches Signal weist auf den richtigen Zeitpunkt und die Zeitdauer des Lüftens hin. So wird die Viruslast im Raum und damit die Ansteckungsgefahr effizient reduziert. Über einen QR-Code kann es allen Besuchern des Raums ermöglicht werden, den jeweiligen CO2-Wert einzusehen.

„CoronaAssist:AIR erfüllt alle Anforderungen an den Datenschutz und die schulische Mitbestimmung durch die Personalvertretung. Einwilligungen seitens der Lehrerschaft, der Eltern oder der Schülerinnen und Schüler sind nicht erforderlich“, unterstreicht Andreas Herberger, Gründer und Vorstand von Makrolog. Herberger ist selbst Vater von zwei schulpflichtigen Kindern. Aus Gesprächen mit den Lehrern seiner Kinder war ihm klargeworden, welche zusätzlichen Anforderungen auf die Lehrer nach Ende der Herbstferien zukommen. Daraufhin hatte er sein Produkt entwickelt und verschiedenen Schulen in Hessen zum kostenlosen Test angeboten.

Durch die Rückmeldungen der testenden Schulen – wie beispielsweise das Gymnasium Oranienschule und die Private bilinguale Ganztagsschule (PbG) in Wiesbaden oder die Konrad-Adenauer-Berufsschule in Kriftel – wurde CoronaAssist:AIR auf seine Praxistauglichkeit hin optimiert. Schulleiterin Dr. Julia Klippel von der Konrad-Adenauer-Berufsschule sagt: „Es gibt uns ein Gefühl der Sicherheit, wenn wir über das Gerät die CO2-Belastung im Raum sehen und uns genau angezeigt wird, wann die Räume zu lüften sind und wann das Lüften auch wieder beendet werden kann. Das stellt das notwendige Intervalllüften auf eine objektive Basis und ist damit ein sinnvoller Baustein unserer Hygienemaßnahmen zur Reduktion einer potentiellen Virenlast. Auch hilft es uns dabei, dass sich die Lehrerinnen und Lehrer auf den Unterricht konzentrieren können. Ich bin froh, dass wir das System testen dürfen und hier eine Pilotschule sind.“

Über die Schulen hinaus wird das System nun auch in ersten Gastronomiebetrieben ausprobiert. „Die Gastronomen warten darauf, endlich wieder öffnen zu dürfen. Viele von ihnen bereiten sich aktuell auf die erhoffte Wiedereröffnung im Januar vor und überarbeiten ihre bisherigen Hygienemaßnahmen. Unsere App mit der CO2-Messung unterstützt auch hier ein effizientes Lüften und sorgt damit für mehr Sicherheit für Gäste und Mitarbeiter“, betont Herberger. Gespräche mit Wirtschaftsverbänden wie der DEHOGA würden bereits geführt. Das System sei überdies auch für Büroräume, Arztpraxen und andere Räume geeignet.

Weitere Informationen unter www.corona-assist.de/air/

Zum Hintergrund:
Makrolog hat bereits im April 2020 mit „CoronaAssist:Presence“ (www.corona-presence.de) ein kostenfrei nutzbares Tool auf den Markt gebracht, welches Sportvereine, Hotels und Gastronomiebetriebe bei der digitalen Erfassung der anwesenden Personen/Gäste/Spieler unterstützt – papierlos und vor allem datenschutzkonform. Mit „CoronaAssist:Air“ (www.corona-assist.de/air) wurde ein System für intelligentes Lüftungsmanagement entwickelt. Das Produkt hilft über eine App in Kombination mit einem CO2-Messgerät dabei, das notwendige Intervalllüften in Innenräumen zu organisieren und dadurch die Virusübertragung durch Aerosole zu verringern.

Die Produktfamilie mit digitalen Anwendungen zum effizienten Management von Corona-Schutzmaßnahmen wurde außerdem um CLEAN (Desinfektions- und Reinigungsmanagement), FLOW (Besucherbegrenzung), WAIT (Wartezeitenmanagement) und TRACE (exakte Begegnungsverfolgung) ergänzt. Alle Corona-Assist-Produkte erfüllen die strengen Anforderungen an Datenschutz und arbeitsrechtliche Vorgaben.

Zum Unternehmen Makrolog AG:

Das mittelständische Wiesbadener Unternehmen Makrolog AG ist ein spezialisierter IT-Anbieter, der Lösungen für Verlage, die öffentliche Hand, Industrieunternehmen und das Rettungswesen anbietet. Es wurde 1980 als Makrolog Gesellschaft für Logik- und Computeranwendungen gegründet und firmiert seit 2001 als Makrolog AG. Das Unternehmen beschäftigt aktuell 17 Mitarbeiter. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten zählen die Aufbereitung, Gestaltung, Verwaltung und Pflege von Inhalten und Daten. Außerdem berät Makrolog Unternehmen, Verbände, Vereine und Verlage zum Datenschutz, zu Compliance und zur Rechtssicherheit bei Innovationen. Makrolog ist ein gutes Beispiel dafür, wie kleine und mittelständische Unternehmen in der jetzigen Pandemie Innovationen entwickeln, um einerseits zu helfen und um sich andererseits neue Marktbereiche zu erschließen.

Universitätsmedizin Mainz eröffnet COVID-19-Testzentrum für die Stadt Mainz und den Landkreis Mainz-Bingen

Test auf eine SARS-CoV-2-Infektion im Mainzer COVID-19 Testzentrum Foto: Peter Pulkowski
Test auf eine SARS-CoV-2-Infektion im Mainzer COVID-19 Testzentrum Foto: Peter Pulkowski

Wichtiger Beitrag zum Infektionsschutz durch Testung der asymptomatischen Mainzer Bevölkerung

(Mainz, 04. Dezember 2020, br) Das COVID-19-Testzentrum für die Stadt Mainz und den Landkreis Mainz-Bingen ist heute auf dem Mainzer Messegelände offiziell eröffnet worden. Das neue Testzentrum ist im Rahmen der nationalen Teststrategie im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz entstanden und dient der gezielten Testung asymptomatischer Personengruppen aus dem Stadtgebiet Mainz und den Landkreis Mainz-Bingen nach Anordnung durch das zuständige Gesundheitsamt. Geleitet wird es von der Universitätsmedizin Mainz. Bei der Umsetzung unterstützen die Deutsche Bundeswehr und der Malteser Hilfsdienst e.V..

Für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Mainz und des Landkreises Mainz-Bingen besteht seit dieser Woche ein zusätzlicher Schutzschild vor der weiteren Ausbreitung des Corona-Virus‘: das COVID-19-Testzentrum auf dem Messegelände in Mainz-Hechtsheim. Über die Ausweitung des Pandemieschutzes freuten sich heute der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer sowie der Leiter des neuen Zentrums und Leiter Ressort Krankenversorgung an der Universitätsmedizin Mainz, Dr. André Michel, gemeinsam mit dem Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling, dem Leiter des zuständigen Gesundheitsamtes Dr. Dietmar Hoffmann sowie Hans-Christian Sudek, Referent Notfallvorsorge beim Malteser Hilfsdienst und technischer Leiter des Testzentrums sowie Oberst Stefan Weber, Kommandeur des Landeskommandos der Bundeswehr Rheinland-Pfalz.

Um bislang unerkannte Infektionen aufzudecken, erfolgt im Testzentrum ein gezieltes Testen von Menschen, die keine Symptome einer SARS-Cov2-Infektion aufweisen, also asymptomatisch sind, und für die das Gesundheitsamt einen Test angeordnet hat. Drei Kriterien sind dafür entscheidend:

1. Eine Person oder eine Gruppe hatte in den letzten zehn Tagen direkten Kontakt zu einer nachweislich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizierten Person;
2. Die Corona Warn-App des Robert Koch-Institutes hat für die Testperson in den letzten zehn Tagen ein erhöhtes Infektions-Risiko ermittelt und meldet die Warnstufe Rot;
3. Reiserückkehrer aus Risikogebieten;

Das COVID-19-Testzentrum der Universitätsmedizin Mainz steht asymptomatischen Personen montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr zur Verfügung. Ob sie testberechtigt sind, können die Bürgerinnen und Bürger mittels eines app-basierten Fragebogens unter https://app.testzentrum.unimedizin-mainz.de/home herausfinden. Falls ja, gelangen sie zur digitalen Terminvereinbarung. Eine weitere Möglichkeit zur Terminvergabe ist die Telefonnummer 06131 4886610. Ein Test kann nur nach vorheriger Terminvereinbarung erfolgen. Für testberechtigte Personen ist der Test kostenlos.

Nach dem Test mittels Nasen-Rachen-Abstrich müssen sich die Testpersonen ohne Umwege direkt in häusliche Quarantäne begeben und dort ihr Testergebnis abwarten. Sofern das Testergebnis positiv ist, werden die Getesteten spätestens nach 48 Stunden persönlich informiert. Ein negatives Testergebnis wird postalisch zugesendet. Ab kommender Woche besteht auch die Möglichkeit, das Testergebnis selber abzurufen. Wenn dieses vorliegt, erhalten die Getesteten eine SMS mit einem Link, über den sie mittels der beim Test erhaltenen Zugangsdaten ihren Befund erfahren können. Ebenfalls elektronisch ist er über die Corona-Warn-App der Bundesregierung einsehbar. Weitere Informationen u.a. zum Ablauf und zur Anfahrt bietet die COVID-19-Infowebsite der Universitätsmedizin Mainz unter www.unimedizin-mainz.de/coronavirus-testzentrum.

„Als das Land die Bitte an uns herangetragen hat, im Rahmen der nationalen Teststrategie ein Testzentrum aufzubauen und zu betreiben, haben wir natürlich gerne sofort zugesagt. Die Universitätsmedizin Mainz hat auch bei dieser gesellschaftlichen Aufgabe Verantwortung übernommen und ihre Expertise eingebracht“, betont Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz. „Gezieltes Testen trägt zu einem aktuelleren und besseren Lagebild bei, dient der Unterbrechung von Infektionsketten und hilft unser Gesundheitssystem vor Überlastung zu schützen. Doch eins muss weiterhin klar sein: Testen entbindet nicht von der Einhaltung der AHA+L- und Hygieneregeln. Im Pandemieschutz ist vor allem ein umsichtiges individuelles Handeln ganz entscheidend“, so Pfeiffer weiter.

„Vor dem Hintergrund der derzeit besonders hohen COVID-19 Fallzahlen ist es gerade jetzt besonders wichtig und hat höchste Priorität, die Verbreitung des Virus‘ einzudämmen“, erläutert Gesundheitsamtsleiter Dietmar Hoffmann. Und ergänzt: „Durch die Testverordnung hat ein zunehmend großer Personenkreis einen Anspruch auf Testung, ein einzelnes Gesundheitsamt kann diese Massen an Tests nicht mehr alleine stemmen. Daher freut es mich sehr, dass es der Universitätsmedizin Mainz so schnell gelungen ist, das COVID-19-Testzentrum für die Stadt Mainz und auch den Landkreis Mainz-Bingen zu etablieren und damit die niedergelassene Ärzteschaft und uns so zu entlasten. Ich gratuliere herzlich zu dieser tollen Leistung.“

„Wir alle würden gerne bald wieder die Mainzer Lebensart genießen dürfen. Jede Maßnahme, die hilft, die Coronapandemie einzudämmen, ist wichtig. Ich freue mich daher sehr, dass wir nun noch gezielter testen können. Mein großer Dank geht an alle, die dies möglich gemacht haben“, so Michael Ebling, Oberbürgermeister der Stadt Mainz.

„Das Messegelände als nicht innerstädtischer Standort und eine auf die spezifischen Anforderungen erbaute Örtlichkeit bieten Vorteile, beispielsweise entstehen keine Belastungen für Anwohner durch verstärktes Verkehrsaufkommen. Standortfrage, Planung und Aufbau des COVID-19-Testzentrums waren allerdings eine echte Herausforderung für alle Beteiligten. Mein herzlicher Dank geht an alle, die uns dabei tatkräftig unterstützt haben“, betont der Leiter des neuen Testzentrums und des Ressorts Krankenversorgung an der Universitätsmedizin Mainz, Dr. André Michel. „Wir freuen uns sehr, dass das Testzentrum nun in Betrieb ist. Wir starten mit einer täglichen Kapazität von rund 500 PCR-Tests, die wir sukzessive auf rund 1.000 erhöhen können. Die Diagnostik erfolgt an der Universitätsmedizin Mainz. Hierfür haben die Mitarbeitenden im Vorfeld mit enormen Einsatz zusätzliche Diagnosemöglichkeiten geschaffen.“

Auch 30 Soldatinnen und Soldaten der Deutschen Bundeswehr sind im Rahmen einer Amtshilfe von Beginn an tatkräftig im Einsatz. Sie sind Angehörige des Sanitätsregiments 2 (SanRgt 2) der Falckenstein-Kaserne in Koblenz und des Informationstechnikbataillon 281 aus Gerolstein. „Wenn sich Deutschland in einer Pandemielage befindet und die Kräfte zur deren Bewältigung nicht ausreichen oder überdehnt sind, ist es nicht nur gesellschaftliche Verpflichtung, sondern eine Selbstverständlichkeit, dass die Bundeswehr unterstützt. Sind wir doch die einzigen, die bei auftretenden Notlagen zusätzliche Kräfte zur Verfügung stellen können. Dafür stehen uns bis zu 20.000 Kräfte der Bundeswehr für Unterstützungsleistungen als „Helfende Hände“ zur Verfügung. Zusätzlich sind Kräfte des Sanitätsdienstes der Bundeswehr zur Unterstützung vorgesehen. Sie können also auf uns zählen“, erläutert Oberst Stefan Weber, Kommandeur Landeskommando Rheinland-Pfalz. Seine Dienststelle ist zuständig für Zivil-Militärische Zusammenarbeit und damit auch für die Bearbeitung der Hilfeleistungsanträge aus dem Bundesland.

Als technischer Leiter des COVID-19-Testzentrums wurde Hans-Christian Sudek, Referent Notfallvorsorge beim Malteser Hilfsdienst, beauftragt. Seine Erfahrung hat sich insbesondere in der Aufbauphase des Testzentrums als hilfreich erwiesen. Das Engagement seiner auch ehrenamtlich tätigen Kollegen vom Malteser Hilfsdienst ist für den Betrieb des Testzentrums von großen Nutzen. „Wir freuen uns, die Universitätsmedizin Mainz bei der Durchführung des Testzentrums zu unterstützen. Die Malteser helfen, wenn sie Not sehen und helfen können. Aus unserem Engagement im Zivil- und Bevölkerungsschutz haben wir die Kompetenz und Erfahrung, einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten zu können“, betont Hans-Christian Sudek.

Der Zugang zum COVID-19-Testzentrum ist auf asymptomatische Personen beschränkt. Menschen, die Symptome einer SARS-CoV2-Infektion aufweisen, können sich an ihren Hausarzt oder die Telefonnummer 116 117 wenden.

Weitere Informationen u.a. zum Ablauf und zur Anfahrt bietet die COVID-19-Infowebsite der Universitätsmedizin Mainz unter www.unimedizin-mainz.de/coronavirus-testzentrum.

Informationen zur nationalen Teststrategie finden Sie unter Die nationale Teststrategie – Coronatests in Deutschland – Bundesgesundheitsministerium und auf den Seiten des Robert-Koch-Instituts.

Universitätsmedizin Mainz eröffnet COVID-19-Testzentrum für die Stadt Mainz und den Landkreis Mainz-Bingen

(Mainz, 02. Dezember 2020, br) Das COVID-19-Testzentrum für die Stadt Mainz und den Landkreis Mainz-Bingen auf dem Mainzer Messegelände (Genfer Allee, 55129 Mainz) wird am Freitag, 4. Dezember 2020, um 13 Uhr offiziell eröffnet. Es ist im Rahmen der nationalen Teststrategie im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz entstanden. Sein Zweck besteht in der gezielten Testung von Menschen aus dem Stadtgebiet Mainz und den Landkreis Mainz-Bingen, die keine Symptome einer SARS-Cov2-Infektion aufweisen, und für die das zuständige Gesundheitsamt einen Test angeordnet hat. Geleitet wird das COVID-19-Testzentrum von der Universitätsmedizin Mainz. Bei der Umsetzung unterstützen die Deutsche Bundeswehr und der Malteser Hilfsdienstes e.V. Der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling, der Gesundheitsamtsleiter Dr. Dietmar Hoffmann, der Leiter des COVID-19-Testzentrums und des Ressorts Krankenversorgung, Dr. André Michel, sowie Vertreter der Deutschen Bundeswehr und des Malteser Hilfsdienstes e.V., wollen Ihnen diesen zusätzlichen Schutzschild vor der weiteren Ausbreitung des Corona-Virus gemeinsam vorstellen.

Messegelände Mainz,
Genfer Allee,
55129 Mainz

Theater des Landes setzen Spielbetrieb bis Ende Januar pandemiebedingt aus

Hessisches Staatstheater Wiesbaden © Foto Diether v. Goddenthow
Hessisches Staatstheater Wiesbaden © Foto Diether v. Goddenthow

Wiesbaden. Die drei hessischen Staatstheater in Darmstadt, Kassel und Wiesbaden, das Hessische Landestheater Marburg und das Stadttheater Gießen setzen ihren Spielbetrieb pandemiebedingt bis zum 31. Januar 2021 aus. Das haben die Intendanzen der fünf Bühnen gemeinsam mit Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn vereinbart.

„Wir haben uns damit gemeinsam auf eine einheitliche Schließzeit verständigt, die über die Frist der derzeit geltenden Verordnung hinausgeht“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Für die Theater ist eine solche längerfristige Perspektive unabdingbar, um den künstlerischen Betrieb sinnvoll und wirtschaftlich planen zu können.“ Es bleibe weiterhin wichtig, flexibel auf das dynamische Pandemiegeschehen zu reagieren und kurzfristig zu entscheiden, ob Verordnungen angepasst werden müssen. „Kulturbetriebe, die einen langen Vorlauf benötigen, stellt das aber vor zu große Herausforderungen“, erläutert Dorn.

Der Probenbetrieb soll im Ermessen der Intendanzen unter Einhaltung der verbindlichen Hygieneregeln weiterlaufen. Außerdem wurde gemeinsam vereinbart, Angebote im Bereich des Schultheaters bereits im Laufe des Januars wiederaufzunehmen, sollte das jeweils regionale Infektionsgeschehen dies möglich machen. Kunstministerin Angela Dorn und die Intendanzen der fünf Bühnen wollen sich Mitte Januar zum weiteren Vorgehen auf der Basis der dann aktuellen Entwicklungen verständigen.

„Kultur ist ein unersetzlicher Teil einer lebendigen demokratischen Gesellschaft. Es ist schmerzhaft, dass sie jetzt einen großen Anteil an der Last der Einschränkungen trägt“, so Ministerin Dorn. „Ich hoffe sehr, dass es uns das Pandemiegeschehen schon bald wieder erlaubt, gemeinsam Theateraufführungen und Konzerte erleben zu können.“

Wenn Corona Mensch und Tier trennt – Ein Rundgang durch den Zoo Frankfurt in Zeiten der Pandemie

Kuratorin des Zoo Frankfurt Sabrina Linn füttert Spitzmaulnashorn Kalusho mit einer Möhre © Stadt Frankfurt am Main Foto: Salome Roessler
Kuratorin des Zoo Frankfurt Sabrina Linn füttert Spitzmaulnashorn Kalusho mit einer Möhre © Stadt Frankfurt am Main Foto: Salome Roessler

(ffm) „Plitsch, platsch“, macht es im Pinguin-Becken – wer kommt denn da? Einige der Humboldt-Pinguine springen eilig ins Wasser, die anderen recken neugierig die Köpfe in die Höhe. Viele Besucher haben die Publikumslieblinge des Frankfurter Zoos dieser Tage nicht. Deshalb sind sie sofort zur Stelle, als Kuratorin Sabrina Linn sich dem Becken nähert. Dann springen alle Pinguine ins Becken und schwimmen eine Runde, paddeln im Wasser und geben trompetenähnliche Laute von sich. Auch die zweite coronabedingte Schließung des Zoos geht an den Tieren und Mitarbeitern des Tierparks nicht spurlos vorbei.

Streng voneinander getrennte Teams versorgen die Tiere
Der Zoo hatte bereits für den ersten Lockdown ein genau durchdachtes Einsatzkonzept für seine Mitarbeiter erarbeitet – an erster Stelle steht die optimale Versorgung der Tiere. „Wir konzentrieren uns zurzeit auf die essenzielle Arbeit, nämlich, dass die Tiere ihre benötigte Pflege, ihr Futter und wenn notwendig die medizinische Versorgung erhalten“, sagt Sabrina Linn. Die Tierpfleger des Zoos sind für acht Reviere zuständig. Aktuell sind sie, wie im Frühjahr, in zwei Teams aufgeteilt. Zwischen den Teams ist der Kontakt strengstens untersagt. „Wir arbeiten mit Minimalbesatz. Sollte ein Pfleger oder eine Pflegerin, in einem Team infiziert sein, ist das andere Team immer noch voll einsatzfähig und kann weiterarbeiten“, erläutert sie. Das erfordert viel Kommunikation untereinander – Übergaben und wichtige Nachrichten werden nur per Telefon oder E-Mail weitergegeben. Das verlangt den Zoomitarbeitern nicht nur beruflich viel ab, sondern auch persönlich: Befreundete Pfleger, die nicht in einem Team arbeiten, dürfen sich nicht treffen. „Wir haben auch Partnerschaften oder Familien unter den Mitarbeitenden, das haben wir bei der Zusammenstellung der Teams berücksichtigt, aber Freundschaften müssen nun die Distanz aushalten“, sagt Linn, die ständig in Kontakt mit den Pflegern aus allen Teams steht und die Situation kennt. Alle seien sehr diszipliniert.

Manchen Tieren fehlt die Interaktion mit den Besuchern
Diszipliniert sein und Abstand halten müssen die Tiere nicht. Die Erdmännchen wuseln in ihrem Innengehege umher – sobald sich Sabrina Linn dem Gehege nähert, stellen sie sich auf ihre Hinterläufe und schauen neugierig durch die Scheibe. Nur eben mal ein Blick reicht da nicht, wie kleine Pfeile flitzen sie durch ihre kleine Klappe ins Außengehege und schauen erwartungsvoll die Kuratorin an. Die 32-Jährige plaudert ein wenig mit den Publikumslieblingen des Zoos. Dann kommt auch schon das Frühstück. Eine Pflegerin steigt ins Gehege und serviert das Mahl. Auf dem Speiseplan stehen gekochte Eier, Obst und Gemüse. Wie bei den Pinguinen gehören auch die Erdmännchen zu den Tieren, die die Interaktion mit den Menschen lieben und vielleicht auch „vermissen“. Linn erklärt, dass man dies zwar nicht vermenschlichen dürfe, die Mitarbeiter dennoch feststellten, dass Tiere wie Erdmännchen, Seebären, Pinguine oder Menschenaffen sehr die Aufmerksamkeit der Besucher genießen und diese Reize den Tieren nun fehlten. „Die Menschen sind ein wesentlicher Teil der Umweltreize. Wenn sie lange weg sind, dann ist ein Besucher ein frischer Reiz für sie.“ Dieses Defizit füllen nun die Tierpfleger – neben den essenziellen Aufgaben, beschäftigen sie die Tiere verstärkt mit Spielen oder Futtersuche. Linn kann aber beruhigen: „Die Tiere des Zoos vereinsamen nicht, viele leben in sozialen Gruppen und können sich miteinander beschäftigen. Und von uns bekommen sie die optimale Pflege und Anregung.“

Während einige Tiere die Menschen zu vermissen scheinen, müssen sich noch die kurz vor Ostern geborenen Zwergziegen an zweibeinige Besucher gewöhnen. „Es sind die schüchternsten Ziegen, die wir je hatten“, berichtet Linn. Mit dem ersten Lockdown wurde das Streichelgehege der Zwergziegen geschlossen und seitdem durften Kinder und Erwachsene nicht mehr rein. „Sie hatten bisher keinen direkten Menschenkontakt bis auf die Pflegerinnen und Pfleger“, sagt die Kuratorin. Aber sie ist zuversichtlich, dass auch diese Hürde von den Tieren gemeistert wird.

Alle Pfleger haben Grundwissen in der Versorgung der Tiere, dennoch kann nicht jeder Tierpfleger jedes Tier pflegen. „Gerade der Umgang mit gefährlichen Tieren wie den Raubkatzen oder Gorillas erfordert eine gewisse Routine, was Sicherheitsvorkehrungen betrifft. Und im Exotarium oder bei den Vögeln haben die Mitarbeiter eine besondere Expertise, beispielsweise beim Thema Nahrung. Die sind dann auch schwer zu ersetzen oder die Einarbeitung eines neuen Kollegen würde zu lange dauern.“ Personal, das normalerweise an der Kasse arbeitet, wird in anderen Bereichen eingesetzt. Gerade im Herbst bleibt das Laub der alten Bäume auf dem Zoogelände aber auch mal länger liegen. Die Tiere stört es nicht und die Kraftreserven der Angestellten nutzt der Zoo lieber für die Versorgung der Tiere.

Menschenaffen sind vom Virus besonders gefährdet
Besonders schwierig ist die Situation im Borgori-Wald. Denn Menschenaffen können an den allermeisten Krankheiten erkranken, die auch Menschen bedrohen. Schon ein vermeintlich „harmloser“ Grippevirus kann ein Jungtier töten. „Grundsätzlich könnten sie vermutlich auch an Covid-19 erkranken, bisher ist kein Fall bekannt. Dennoch müssen wir sehr vorsichtig sein“, erklärt Linn. Deshalb ist der Borgori-Wald auch seit Ende März für den Publikumsverkehr geschlossen. Fast 30 Menschenaffen leben dort. Die Bonobos, Gorillas und die Orang Utans haben nur noch Kontakt zu ihren Pflegern. Diese dürfen sich auch während ihrer gesamten Schicht nur im Affenhaus aufhalten. Das Futter für die Bewohner des Borgori-Waldes wird wie durch eine Schleuse geliefert – kontaktlos. Bonobos beispielsweise sind sehr selten in Europa und der Zoo Frankfurt hat einen wichtigen Bestand im europäischen Zuchtprogramm. „Es wäre nicht nur für uns persönlich dramatisch, wenn sie an einer Corona-Infektion sterben würden, sondern auch für die europäische Bonobo-Population“, sagt Linn. Ein infizierter Affe würde schlimmstenfalls zu einem Super-Spreader im Borgori-Wald werden. Deshalb herrscht auch für die Pfleger im Affenhaus eine strikte Maskenpflicht, um die Tiere vor einer Infektion zu schützen.

Eine Öffnung braucht ein neues Konzept
Auf dem gesamten Zoogelände tragen die Mitarbeiter Masken, in Bereichen mit potentiell gefährdeten Tierarten FFP2-Masken. „Zum Schutz der Tiere ist das unverzichtbar. Katzen und maderartige Tiere wie Nerze sind ebenfalls gefährdet.“ Wann der Zoo wieder aufmachen kann, ist noch ungewiss. Natürlich hoffen alle, dass die Besucher bald wiederkommen dürfen, aber auch da wird es ein anderes Konzept geben müssen. „Sollten wir in den Wintermonaten öffnen können, müssen wir bedenken, dass sich witterungsbedingt die Menschen vermehrt in den Tierhäusern aufhalten werden. Dafür muss ein anderes Hygienekonzept her. Das wäre eine neue Herausforderung“, erklärt Linn. Für die Arbeit des Zoos sind die Besucher sehr wichtig – denn über Themen wie Natur- und Artenschutz kann man am besten unmittelbar vor Ort informieren. Der Bildungsauftrag ist für den Zoo Frankfurt von höchster Bedeutung. „Gerade das Thema Corona ist aktuell und zeigt im Hinblick auf den Ursprung des Virus, was passiert, wenn der Mensch Tieren immer stärker den Lebensraum nimmt. Zoonosen wie Ebola, HIV oder Sars kommen immer wieder. Aber die Abstände werden immer geringer“, erklärt Linn, auch mit Blick auf die wissenschaftliche Aufarbeitung der aktuellen Pandemie.

Seit März ist das Leben im Frankfurter Zoo ein anderes, gezeichnet von Disziplin, Entbehrungen, geänderten Arbeitsabläufen und vielen Vorsichtmaßnahmen – alles für die Zeit, wenn wieder Kinderlachen, staunende und strahlende Menschen- und Tieraugen aufeinandertreffen.

Weitere Informationen zum aktuellen Geschehen im Zoo unter http://www.zoo-frankfurt.de im Internet.

Gesellschaft für Deutsche Sprache (GfdS) Wiesbaden wählt »Corona-Pandemie« zum Wort des Jahres 2020

Corona-Pandemie ist das Wort des Jahres 2020. Bild: Medizinische Mitarbeiterin im Wiesbadener COVID-19 Testcenter für Selbstzahler am RheinMain-Congress-Center, Rheinstrasse 12 /Rheinbahnstrasse  © Foto Diether v. Goddenthow
Corona-Pandemie ist das Wort des Jahres 2020. Bild: Medizinische Mitarbeiterin im Wiesbadener COVID-19 Testcenter für Selbstzahler am RheinMain-Congress-Center, Rheinstrasse 12 /Rheinbahnstrasse © Foto Diether v. Goddenthow

Das Wort des Jahres 2020 ist Corona-Pandemie. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden heute bekannt. Die weiteren Wörter des Jahres ermittelte die Jury der GfdS in folgender Reihenfolge:
2. Lockdown
3. Verschwörungserzählung
4. Black Lives Matter
5. AHA
6. systemrelevant
7. Triage
8. Geisterspiele
9. Gendersternchen
10. Bleiben Sie gesund!

Die Wahl fiel auf Corona-Pandemie, da, so die GfdS, das Wort für das beherrschende Thema des nahezu gesamten Jahres 2020 steht. Bereits Ende 2019 war in der chi­nesischen Stadt Wuhan das neuartige Virus SARS-CoV-2 entdeckt worden. Das Kurzwort bedeutet Severe Acute Respiratory Syndrome Corona-Virus 2, zu deutsch »Schweres akutes Atemnotsyn­drom«-Coronavirus 2 – ein Erreger, der die lebensgefährliche Atemwegserkrankung COVID-19 (Corona virus disease 2019 ›Coronavirus-Erkrankung 2019‹) verursachen kann. Rasch wurde aus der Epidemie eine Pandemie, die bis Ende November 2020 zu weltweit fast 1,5 Millionen Todesfällen führte. Wirtschaft und Kultur und auch das private Leben wurden und werden durch Corona tief­greifend beeinträchtigt. Als Wort des Jahres steht Corona-Pandemie nicht nur für die nach Ein­schätzung der Bundeskanzlerin ebenso wie vieler Fachleute schwerste Krise seit dem 2. Welt­krieg, sondern sprachlich auch für eine Vielzahl neuer Wortbil­dungen (Coronavirus, -krise, -zah­len, -jahr, Corona-Demo, -Hotspot, -Warn-App, coronabedingt, -geplagt …).

Weitere Infos zum Sprachraum Corona

Lockdown (Platz 2) oder auch Shutdown verweist auf die politisch beschlossenen Maßnahmen zur Beschränkung sozialer Kontakte, die im März und seit Ende Oktober weite Teile des öffentlichen Lebens lahmlegten. Gaststätten, Hotels, Geschäfte, öffentliche Einrichtungen mussten schließen, Kinder konnten nicht zur Schule, Existenzen waren bedroht, was durch ein großes staatliches Corona-Hilfspaket aufgefangen werden sollte. Die sozialen und nicht selten auch psychischen Folgen, die sich nicht finanziell beheben lassen, sind Ende 2020 noch nicht abzusehen.

Mit der Zusammensetzung Verschwörungserzählung (Platz 3) reagierte die Jury nicht nur auf die Propaganda von Coronaleugnern, sondern auch auf Behauptungen wie die des scheidenden US-Präsidenten Trump, er sei Opfer eines großangelegten Wahlbetrugs geworden, auf Verschwö­rungsideologien wie QAnon oder auf rechtspopulistische Überfremdungsphantasien. Verschwö­rungs­erzählung findet sich neuerdings öfter anstelle des älteren und häufiger belegten Wortes Verschwö­rungstheorie. Es legt nahe, dass ein unbeweis­bares Kon­strukt nicht gut als Theorie – laut Wörterbuch ein ›System wissenschaftlich begründeter Aussagen‹ – zu bezeichnen ist.

Black Lives Matter (Platz 4), kurz BLM, steht für eine internationale Bewegung, die schon 2013 in den USA ihren Anfang nahm und 2020 durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einer Festnahme und die daran anschließenden ausgedehnten Proteste gegen rassistische Polizeige­walt neuen Auftrieb erhielt. Auch in Deutschland wurde das Problem eines syste­mischen Rassis­mus diskutiert. Umstritten war die sogenannte Rassismusstudie, die nach der Aufdeckung rechts­extremer Polizei-Chatgruppen in mehreren Bundesländern gefordert wurde.

Das Akronym AHA (Platz 5), ein Buchstaben-Kurzwort aus dem Zusammenhang der Corona-Re­geln, bedeutet ›Abstand, Hygiene, Alltagsmaske‹. Durch das Einhalten eines Sicherheitsabstandes von mindestens 1,5 Metern, regelmäßiges Händewaschen und das Tragen einer Mund-Nasen-Be­deckung – regional-umgangssprachlich u. a. auch Snutenpulli, Goschentuch, Schnüssjäckje, Bützje­kondom oder Maultäschle – soll die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden. In Innen­räumen wird die AHA-Formel zu AHAL (AHA + Lüften).

Als systemrelevant (Platz 6) werden Unternehmen bezeichnet, die ein Staat ohne schwerwiegen­de Beeinträchtigung der Infrastruktur nicht bankrott gehen lassen kann (so dass sie in Krisenzei­ten mit öffentlichen Mitteln gestützt werden) – und diejenigen Berufsgruppen, die auch im Lockdown nicht zuhause arbeiten können, weil ihre Tätigkeit für das Gemeinwesen unverzichtbar ist. Dazu gehören u. a. Polizei, Feuerwehr, der Gesundheits- und Pfle­gesektor, aber auch Reini­gungskräfte, der Lebensmittelhandel, Erntehilfen und viele andere.

Die Triage (Platz 7), einer der ganz seltenen Fälle, in denen sich einmal ein französischstämmiger Ausdruck unter den Wörtern des Jahres findet, steht für eine der dunkelsten Seiten von Corona. Abgeleitet von französisch trier (›sortieren‹), bedeutet das medizinische Fachwort so viel wie ›Entscheidung, wer zuerst versorgt werden soll‹. Bei unerwartet hohen Fallzahlen, z. B. bei einer Katastrophe oder eben einer Pandemie, könnte es – so eine verbreitete Befürchtung – dazu kommen, dass die Behandlung von Menschen mit geringeren Heilungschancen unterbleibt.

Ebenfalls eine unmittelbare Folge der Pandemie waren die Geisterspiele (Platz 8). Sportveranstal­tungen, insbesondere Fußballspiele, mussten zur Vermeidung von Masseninfektionen vor fast oder ganz leeren Rängen stattfinden.

Das Gendersternchen (Platz 9), 2020 in den Duden aufgenommen, symbolisiert die zunehmende Diskussion um einen sogenannten geschlechtergerechten oder -sensitiven Sprachgebrauch. Mit Schreibungen wie Arbeiter*innen oder Lehrer*innen sollen nicht nur Männer und Frauen, son­dern die gesamte Genderdiversität repräsentiert werden. Die sprachliche Problematik zeigt sich aber schon bei Umlautformen wie Ärzt*in, bei denen die männliche Form abhandenkommt. Die Gesellschaft für deutsche Sprache rät von einer Verwendung des Gendersternchens und ver­gleichbarer Schreibungen ab (https://gfds.de/pressemitteilung-gendersternchen/).

Die Abschiedsgrußformel Bleiben Sie gesund! (Platz 10) hat in Zeiten von Corona einen besonde­ren Stellenwert und findet vielfach Verwendung. Als »Satz des Jahres« – und auch als Wunsch ge­meint – beschließt sie die sprachliche Auswahlliste.

***

Die Wörter des Jahres werden 2020 zum 44. Mal in Folge bekannt gegeben. Die Aktion, die mitt­lerweile weltweit Nachahmung findet, ist die älteste ihrer Art. Traditionell suchen die Mitglieder des Hauptvorstandes und die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GfdS nicht nach den am häufigsten verwendeten Ausdrücken, sondern wählen solche, die das zu Ende gehende Jahr in besonderer Weise charakterisieren. Dass acht von zehn Wörtern der Liste einen direkten Corona-Bezug haben, rückt deutlicher als jede Einzelplatzierung in den Blick, wie stark 2020 von der Pandemie geprägt war.

(Quelle: gfds)

Ausbau digitaler Angebote – Coronabedingt bleibt das Hessische Landesmuseum Darmstadt bleibt vorerst bis 20. Dezember 2020 geschlossen – Die Eröffnung von »Peter Lindbergh: Untold Stories« wird verschoben

Grafik: StudioKrimm, Berlin; Produktion: art / beats, Berlin © Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Grafik: StudioKrimm, Berlin; Produktion: art / beats, Berlin © Hessisches Landesmuseum Darmstadt

Das Hessische Landesmuseum Darmstadt bleibt vorerst weiterhin bis einschließlich 20. Dezember 2020 geschlossen. Damit folgt das Landesmuseum den behördlichen Vorsorgemaßnahmen des Landes Hessen zur Eindämmung des Coronavirus (Covid-19). Alle geplanten Veranstaltungen ebenso die Eröffnung der Ausstellung »Peter Lindbergh: Untold Stories« sind bis einschließlich 20. Dezember 2020 abgesagt.

»Untold Stories« (neuer Eröffnungstermin wird mitgeteilt)
Die Ausstellung »Untold Stories« ist die erste von Peter Lindbergh (1944 – 2019) selbst kuratierte Werkschau. Lindberghs Zusammenstellung von 140 Arbeiten aus den frühen 1980er-Jahren bis heute ermöglicht einen eingehenden Blick auf sein umfangreiches Œuvre und lädt zum Entdecken vieler bislang unerzählter Geschichten ein. Ein Großteil der Aufnahmen wurde noch nie in Ausstellungen gezeigt.
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Ausbau digitaler Angebote
Derweil baut das Hessische Landesmuseum Darmstadt seine digitalen Angebote weiter aus, etwa mit dem neuen Museumspodcast »Das Grüne Sofa«. In der ersten Folge spricht Museumsdirektor Dr. Martin Faass mit dem Künstler Tomás Saraceno. Auch im Rahmen der Online-Reihe »Museum A bis Z« hat das Landesmuseum Darmstadt neue Videos veröffentlicht.

Neuer Museumspodcast: Das Grüne Sofa
Erste Folge: Museumsdirektor Dr. Martin Faass im Gespräch mit dem Künstler Tomás Saraceno
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Reihe Museum A bis Z

Im zweimonatigen Turnus veröffentlicht das Hessische Landesmuseum Darmstadt weitere Gespräche mit Experten bzw. Künstlern über aktuelle oder kommende Sonderausstellungen, Forschungsberichte von Wissenschaftlern aus dem eigenen Hauses oder Talks mit prominenten Interviewpartnern. Auf dem »Grünen Sofa« nehmen ganz unterschiedliche Persönlichkeiten Platz. In anregenden Gesprächen verraten unsere Gäste mehr von sich selbst und ermöglichen Einblicke hinter die Kulissen.

Tomás Saraceno: Songs for the Air
Bis 31. Januar 2021
Tomás Saraceno zeigt in seiner auditiven Ausstellung »Songs for the Air« Staubpartikel in der Luft, die wir unter normalen Umständen nicht sehen, und die fein gewebten Spinnennetze von Lebewesen, die wir aus Abscheu meiden. Er thematisiert das Verhältnis zwischen Mensch und (Um-)Welt.
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Museum A bis Z
G wie Graphische Sammlung
Die Graphische Sammlung ist eine der ältesten Sammlungen des HLMD. Sie umfasst rund 50.000 Arbeiten auf Papier: Zeichnungen, Pastelle, Aquarelle, Gouachen, mittelalterliche Handschriften und Miniaturen, Druckgraphiken, Plakate und Fotografien. Ihren internationalen Rang begründen die Altmeisterzeichnungen.
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H wie Hessisches Urpferd
Unser Kurator der Erd- und Lebensgeschichte, PD Dr. Torsten Wappler, nimmt Sie in diesem Spot »H wie Hessisches Urpferd« in die Zeit vor 48 Millionen Jahren mit. Kulisse unserer Reise ist die von Darmstadt nahgelegene Grube Messel, die fossile Schätze der letzten Millionen Jahre versteckt hält. Erfahren Sie mehr über den spektakulären Fossilfund aus dem Jahr 2015 des Urpferdchens, Propalaeotherium voigti.
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Neues Aktivblatt steht Schüler*innen und Lehrer*innen digital unter #hlmdschool zur Verfügung. Thema: Von Mammutjägern und Höhlenmalern – in der Altsteinzeit.

ZDF-Politbarometer November II 2020 – Maßnahmen zur Fortsetzung des Teil-Shutdown finden klare Zustimmung

Corona: Bewertung von Maßnahmen Copyright: ZDF/Forschungsgruppe Wahlen
Corona: Bewertung von Maßnahmen Copyright: ZDF/Forschungsgruppe Wahlen

Auch Ende November ist für 77 Prozent aller Befragten das Thema „Corona“ das wichtigste politische Problem in Deutschland. Ähnlich wie in den letzten Wochen glauben jetzt 57 Prozent, dass ihre Gesundheit durch das Corona-Virus gefährdet ist und 41 Prozent meinen das nicht (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiß nicht“).

Verlängerung des Teil-Shutdown
Die jetzt hierfür vom Bund und den Ländern beschlossenen Maßnahmen finden eine breite Unterstützung: Dass Restaurants und Kultur- sowie Freizeiteinrichtungen weiterhin geschlossen bleiben, finden 61 Prozent richtig, 36 Prozent sprechen sich dagegen aus. Dass die Kontaktbeschränkungen weiter verschärft werden, unterstützen 71 Prozent, 27 Prozent lehnen das ab. Dass es Lockerungen bei den Kontaktbeschränkungen für private Treffen an Weihnachten im Familien- und Bekanntenkreis gibt, finden 58 Prozent richtig, während das 39 Prozent für falsch halten.

Meinungen über die aktuell geltenden Corona-Maßnahmen gehen auseinander
Die zurzeit noch geltenden Regelungen des Teil-Shutdown verlieren etwas an Zustimmung, weil im Vergleich zu vor zwei Wochen jetzt einerseits mehr Befragte (17 Prozent; plus 3) die geltenden Maßnahmen für übertrieben halten und anderseits mehr Befragte (31 Prozent; plus 5) eine Verschärfung einfordern. Nur noch 50 Prozent (minus 8) finden die aktuellen Bestimmungen gerade richtig.

Corona-Schulden
Zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Maßnahmen hat der Bund eine Vielzahl von Hilfsprogrammen und Kostenübernahmen beschlossen, die zu einer massiven zusätzlichen Verschuldung führen. Dass Deutschland dafür sehr hohe Schulden macht, finden 74 Prozent aller Befragten richtig, 21 Prozent lehnen das ab.

Feuerwerk an Silvester
Wegen Corona sollte dieses Jahr nach Meinung von 61 Prozent aller Befragten der Einsatz von Feuerwerkskörpern generell verboten werden. 34 Prozent sind gegen ein allgemeines Verbot. Für ein Verbot sprechen sich am häufigsten die Anhänger der Grünen (74 Prozent) aus, aber auch rund zwei Drittel der Anhänger von CDU/CSU (64 Prozent) und SPD (66 Prozent) und eine Mehrheit bei denen der FDP (50 Prozent) und der Linken (57 Prozent). Klar dagegen sind die AfD-Anhänger (gegen Verbot: 67 Prozent; dafür: 25 Prozent).

Impfen gegen Corona
Inzwischen stehen verschiedene Impfstoffe gegen Corona kurz vor einer Zulassung. Aber selbst wenn der Impfstoff demnächst zum Einsatz kommt, glauben nur 40 Prozent, dass wir in Deutschland die Corona-Krise bis zum Sommer so weit im Griff haben, um dann wieder ein weitgehend normales Leben führen zu können. 55 Prozent haben diese Hoffnung nicht. Zudem geben 51 Prozent an, dass sie sich impfen lassen wollen, 29 Prozent sind sich da noch nicht sicher, und 20 Prozent wollen das definitiv nicht.

Projektion Bundestagswahl
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, ergäben sich im Vergleich zu Anfang November kaum Veränderungen: Die Union käme auf 37 Prozent, die SPD auf 16 Prozent, die AfD auf 9 Prozent, die FDP auf 5 Prozent, die Linke auf 7 Prozent (alle unverändert) und die Grünen auf 21 Prozent (plus 1). Die anderen Parteien zusammen lägen bei 5 Prozent (minus 1). Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen ebenso eine Mehrheit wie eine aus CDU/CSU und SPD. Nicht reichen würde es für Grün-Rot-Rot.

Regierungsfähigkeit der Grünen
Auf ihrem Parteitag haben die Grünen Entscheidungen zur Kanzlerkandidatur vertagt. Dabei traut eine Mehrheit von 64 Prozent aller Befragten es den Grünen nicht zu, eine Bundesregierung zu führen und den Kanzler oder die Kanzlerin zu stellen (trauen zu: 33 Prozent). Ebenso wird möglichen Kandidaten aus den Reihen der Grünen eine entsprechende Eignung mehrheitlich abgesprochen: Dass Robert Habeck als Bundeskanzler geeignet ist, glauben 35 Prozent, 46 Prozent glauben das nicht. Annalena Baerbock halten nur 22 Prozent dafür geeignet, während das 56 Prozent nicht so sehen.

Top Ten: Zumeist verringertes Ansehen
Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt Angela Merkel weiter klar auf Platz eins. Auf der Skala von +5 bis -5 erhält sie einen Durchschnittswert von 2,5. (Nov. I: 2,8). Es folgen Olaf Scholz mit 1,6 (Nov. I: 1,8), Jens Spahn ebenfalls mit 1,6 (Nov. I: 1,9), Markus Söder mit 1,5 (Nov. I: 1,7), Robert Habeck mit 1,4 (Nov. I: 1,2) und Heiko Maas mit 1,3 (Nov. I: 1,6). Wieder dabei ist Peter Altmaier mit 1,2, vor Armin Laschet mit 0,7 (Nov. I: 0,9) und Horst Seehofer mit 0,4 (Nov. I: 0,6). Schlusslicht bleibt weiter Friedrich Merz mit minus 0,1 (Nov. I: minus 0,1).

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 24. bis zum 26. November 2020 bei 1.330 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei werden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 38 Prozent, SPD: 19 Prozent, AfD: 5 Prozent, FDP: 5 Prozent, Linke: 5 Prozent, Grüne: 25 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Donnerstag, 10. Dezember 2020.

Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de.