Kategorie-Archiv: Caligari Filmtheater

Internationale Gäste beim 30. exground filmfest 17.–26. November 2017


In zwei Tagen startet die 30. Ausgabe von exground filmfest mit einem abwechslungsreichen Programm aus rund 200 internationalen Lang- und Kurzfilmen sowie zahlreichen Rahmenveranstaltungen. Ein besonderes Augenmerk liegt in diesem Jahr auf dem Film- und Kulturschaffen aus der Türkei. Rund 100 internationale Filmgäste werden in Wiesbaden sowie zu den Nachspielterminen in Darmstadt und Frankfurt erwartet und stehen für Interviews zur Verfügung.

Gäste bei exground filmfest: Paul Hipp, Zeki Demirkubuz, Claus Withopf, Jan Soldat

INTERNATIONAL
NTERNATIONAL
In der Reihe „International“ stellt US-amerikanische Schauspieler und Sänger Paul Hipp den Dokumentarfilm ALIVE IN FRANCE von Kultregisseur Abel Ferrara vor. Das spanische Musical-Drama AT YOUR DOORSTEP (CERCA DE TU CASA) von Eduard Cortés wird von Produzent Loris Omedes vertreten und der argentinische Regisseur Moroco Colman wird dem Publikum zu seinem Film WEEKEND (FIN DE SEMANA) Rede und Antwort stehen.

AMERCIAN INDEPENDENTS
Die beiden Regisseure P. David Ebersole und Todd Hughes stellen ihre packende Doku MANSFIELD 66/67 in einer Deutschland-Premiere vor, in der sie versuchen den wahren Grund für den Tod des Hollywood-Stars mit nur 34 Jahren zu klären.

FOKUS TÜRKEI
Aus dem „Fokus Türkei“ begrüßt exground filmfest eine Reihe Filmgäste, darunter Altmeister Zeki Demirkubuz, der sein neues Werk EMBER (KOR) vorstellt, sowie den Regisseur des Eröffnungsfilms THE GULF (KÖRFEZ), Emre Yeksan und den Wiesbadener Produzenten Dirk Engelhardt, die Regisseurin Ceylan Özgün Özçelik mit INFLAME (KAYGI) und den Produzenten Donat Keusch, der in einer Deutschland-Premiere die restaurierte Fassung des Klassikers YOL – THE FULL VERSION in Wiesbaden präsentiert. Auch die Regisseurin des Titelmotiv gebenden Films CLAIR OBSCUR (TEREDDÜT), Yeşim Ustaoğlu, kommt zum Festival ganauso wie der Regisseur von ALBÜM, Mehmet Can Mertoğlu, der außerdem an der Paneldiskussion „Facetten und Möglichkeiten des gegenwärtigen türkischen Kinos.“ am 25.11.2017 um 16:00 im Murnau-Filmtheater teilnehmen wird.

YOUTH DAYS
Bei den exground youth days stellt unter anderem Julia Langhof ihren Film LOMO – THE LANGUAGE OF MANY OTHERS sowie Abini Gold, deren Kurzfilm JOY vor dem Spielfilm FILTHY [ŠPÍNA] läuft und die mit Kamermann Marvin Schatz nach Wiesbaden kommt.

MADE IN GERMANY
In der Reihe „Made in Germany“ präsentiert unter anderem Regisseur Claus Withopf seinen Dokumentarfilm ANNE CLARK – I’LL WALK OUT INTO TOMORROW. Johannes F. Sievert stellt seinen Science-Fiction-Thriller REWIND vor und der gebürtige Iraner Ali Soozandeh bringt seinen Debütfilm TEHERAN TABU mit. Das Drama FREMDE TOCHTER wird von Regisseur Stephan Lacant präsentiert und Oliver Kienle kommt mit seinem Psychothriller DIE VIERHÄNDIGE nach Wiesbaden. Regisseurin Laura Lackmann stellt ihre Komödie ZWEI IM FALSCHEN FILM vor.

KURZFILME
Auch zu den Vorführungen der Kurzfilme, sei es in einem Wettbewerb oder als Vorfilme, begrüßt exground filmfest eine große Anzahl von Filmemacherinnen und Filmemachern in Wiesbaden. Darunter ist der preisgekrönte Regisseur Jan Soldat, der sein ihm gewidmetes Kurzfilmprogramm ZUCHT, ORDNUNG UND MEHR vorstellen wird. Erfreulicherweise werden auch zum Kurzfilmprogramm IRAN diverse Gäste erwartet, darunter Saman Hosseinpuor (THE MAN WHO FORGOT TO BREATHE [MARDI KE YADASH MIRAFT NAFAS BEKESHAD]), Mohammad Toriwaryan (THE SNAIL [HALEZOON]), Karim Azimi (999999999) und Behnam Afiat Talab (SLEEPWALKER [KHABGARD]).

youth days @ 30. exground filmfest: Einblicke in verschlossene Welten

logo221 Filme // 4.150 EUR Geld- und Sachpreise // Engagement für junge Geflüchtete

Die 14. Auflage der exground youth days präsentiert vom 18. bis 23.11. im Rahmen von exground filmfest (17.–26.11.) ein spannendes Programm mit Produktionen aus 13 Ländern. Sieben Lang- und 14 Kurzfilme gewähren Einblicke in die sonst oft verschlossenen Lebenswelten junger Menschen. Geld- und Sachpreise von insgesamt 4.150 EUR werden im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb und im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb vergeben. Mit Film-Workshops und der Teilnahme an der Jugendjury setzt exground filmfest sein Engagement für junge Geflüchtete fort. Darüber hinaus veranstaltet exground filmfest ganzjährig den exground Jugendfilm des Monats, im Rahmen dessen jungen Geflüchteten ebenfalls die Möglichkeit zur aktiven Filmarbeit eröffnet wird.

Programm-Highlights bei den exground youth days

Seit 2004 haben sich die exground youth days im Festival etabliert und öffnen das Filmprogramm im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb einem jungen Publikum. Einheimische Regietalente haben im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb die Chance, ihre Werke zum ersten Mal auf der großen Leinwand zu präsentieren.

Im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb taucht der Held in der deutschen Produktion LOMO – THE LANGUAGE OF MANY OTHERS in eine sinistre Welt ein: Nachdem ihm seine Freundin den Laufpass gegeben hat, verliert Karl sich immer mehr in der digitalen Welt und gibt den Followern seines Blogs immer mehr Macht über sein Leben. Die Regisseurin Julia Langhof stellt ihren Film in Wiesbaden in der Vorstellung am 22.11. um 10.30 Uhr in der Caligari FilmBühne persönlich vor.

Die 17-jährige Lena aus der tschechisch-slowakischen Produktion FILTHY [ŠPÍNA]landet nach einem Selbstmordversuch in einer psychiatrischen Klinik. Doch statt nach den Hintergründen zu fragen, werden die Patienten hier mit Medikamenten vollgestopft und mit Elektroschocks malträtiert. Die Regisseurin Tereza Nvotová vereint in ihrem Spielfilmdebüt visuellen Scharfsinn mit einem überragenden Cast.

AVA  Foto: exground
AVA Foto: exground

Sommerlich beschwingt kommt AVA von Léa Mysius aus Frankreich daher, obwohl die Hauptfigur zu erblinden droht: So versucht Ava im Zeitraffer alle Abenteuer des Erwachsenwerdens zu erleben. Bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes gewann AVA gleich zwei Preise: den SACD Award für den besten Spielfilm und die „Palm Dog“ für die beste Hundeperformance in einem Film.

Die humorvolle Story im kanadischen Beitrag WEIRDOS über die Ausreißer Kit und Alice führt zurück in die 70er – vor der atemberaubenden Kulisse der kanadischen Ostküste und mit einem Soundtrack dieser Tage. Regisseur Bruce McDonald war schon mit seinem Spielfilmdebüt ROADKILL (1989) beim exground filmfest vertreten sowie mit den Nachfolgern HIGHWAY 61 (1991) und THE TRACEY FRAGMENTS (2007).

Foto: exground
Foto: exground

Die Gegensätze von Okzident und Orient prallen in der internationalen Koproduktion A WEDDING [NOCES] aufeinander. Die 18-jährige Zahira, ein vermeintlich normaler belgischer Teenager, ist geschockt, als ihre Eltern die arrangierte Hochzeit mit einem Pakistani bekanntgeben und damit nicht nur sie in unlösbare innere Konflikte stürzen. Regisseur Stephan Streker nahm wahre Begebenheiten als Grundlage für seinen dritten Spielfilm und schuf ein präzises Porträt einer pakistanischen Familie in Europa.

 

Kurzfilme bei den exground youth days

Event Horizon Foto: exground
Event Horizon Foto: exground

Im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb tauchen sieben internationale Kurzfilme, die jeweils vor einem Langfilm gezeigt werden, in die Lebenswelten jugendlicher Protagonisten ein. In EVENT HORIZON etwa von Joséfa Celestin will Julianne in einer Zeit, als Pluto noch der neunte Planet war und Musikkassetten zurückgespult werden mussten, noch Kind bleiben. Im Animationsfilm PINK CUTS PINK von Alma W. Bär befreit sich ein Mädchen aus einem Loop bedrückender Glattgekämmtheit. Der spanische Beitrag PUP [CACHORRO] von Jesús Rivera Soriano wendet eine Erfahrung aus der Tierwelt auf Heranwachsende an: Nur die Starken werden erwachsen.

Vom Kurzspielfilm über ein Musikvideo bis zum Dokumentarfilm: Die sieben Kurzfilme im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb beleuchten auf vielfältige Weise unter anderem die Themen Liebe, Heimat, Demokratie, Schuld und die lokale Skaterszene.

30. exground filmfest Wiesbaden: Jubiläumsprogramm vollständig 17.–26. November 2017

logo2200 Filme aus 42 Ländern // 58 Premieren // Pressekonferenz 9.11. // Akkreditierung ab sofort möglich // Geld- und Sachpreise im Wert von 22.000 Euro

Zur Jubiläumsausgabe präsentiert exground filmfest 30 vom 17. bis 26. November ein außergewöhnliches Programm mit rund 200 unabhängig produzierten Lang- und Kurzfilmen aus 42 Ländern auf der großen Leinwand. Dem Kuratoren-Team gelang es, insgesamt 21 Welt-, fünf internationale, zwei Europapremieren und 30 Deutschland-Premieren für das Festival zu gewinnen. Ausgewählte Filme aus dem Länderschwerpunkt Türkei sind nicht nur in Wiesbaden, sondern auch in Darmstadt und Frankfurt am Main zu sehen (PM Fokus Türkei). In insgesamt sechs Wettbewerben werden Geld- und Sachpreise im Wert von rund 22.000 EUR vergeben.

Neben dem Filmprogramm öffnen die Spielstätten Caligari FilmBühne, Murnau Filmtheater, der Kulturpalast und das Kulturzentrum Schlachthof ihre Pforten für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm aus Konzerten, Diskussionen und Partys.

Das Programmheft von exground filmfest 30 kann hier als PDF-Download heruntergeladen werden:
http://exground.com/programm/

Das komplette Programm wird Ende Oktober online auf www.exground.com erscheinen.

Zum 100. Geburtstag: Eddie-Constantine-Filme im Caligari

Alphaville - Lemmy Caution gegen Alpha 60 mit Eddie Constantine Foto: Filmbühne Caligari Wiesbaden
Alphaville – Lemmy Caution gegen Alpha 60 mit Eddie Constantine Foto: Filmbühne Caligari Wiesbaden
Eddie Constantine, der am 29. Oktober 100 Jahre alt würde, lebte zuletzt in Wiesbaden und gehört zu den ganz Großen, die man mit der Stadt in Verbindung bringt. Aus diesem Anlass zeigt das Caligari, Marktplatz 9, am Freitag, 27. Oktober, 17.30 und 20 Uhr, zwei seiner Filme.

Um 17.30 Uhr gibt es die seltene Möglichkeit, den dokumentarischen Film „Tango durch Deutschland“ auf der Leinwand zu sehen. Der Regisseur Lutz Mommartz ist zu Gast und steht nach dem Film für ein Gespräch zur Verfügung.

Um 20 Uhr folgt der Science-Fiction-Krimi „Alphaville – Lemmy Caution gegen Alpha 60“ von Jean-Luc Godard in der französischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Constantines Frau Maya sowie seine Tochter Mia sind zu Gast und geben anschließend Auskunft über Eddie Constantines Wirken und Schaffen. In dem Science-Fiction-Krimi aus dem Jahre 1965 gerät Privatdetektiv Lemmy Caution in die entmenschlichte Stadt Alphaville, die von einem Sicherheitssystem, genannt Alpha 60, gesteuert wird und dem sich jedes Individuum zu unterwerfen hat. Lemmy Caution soll dort den vermissten Agenten Henry Dickson suchen; doch statt mit Schurken, hat er es mit einer bestimmten Form von Rationalität zu tun. Poesie, Gefühl, Liebe stellen einen Eigensinn dar, der nicht nur der totalitären Zentrale des Überwachungsstaates Widerstand entgegensetzt.

Eintrittskarten zu sieben, ermäßigt sechs Euro je Film gibt es bei der Tourist Information, Marktplatz 1, und an der Kinokasse

Preise des 13. Deutschen Fernsehkrimifestivals in Wiesbaden vergeben – Solidaritätsadresse für Meinungs- und Pressefreiheit

Abschluss-Gala des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2017 in der Caligari Filmbühne Wiesbaden, mit Preisträgern, Juroren, Festival-Team, Moderatorin und Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz.  Foto: Diether v. Goddenthow
Abschluss-Gala des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2017 in der Caligari Filmbühne Wiesbaden, mit Preisträgern, Juroren, Festival-Team, Moderatorin und Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz. Foto: Diether v. Goddenthow

Die politische Botschaft des 13. Fernsehkrimifestivals  formulierte Bärbel Schäfer, die Gastgeberin des Abends, gleich zum Einstieg. Unter großem solidarischen Beifall des Publikums  erinnerte die Moderatorin des Gala-Abends an Deniz Yücel und all die anderen Fotografen, Regisseure, Drehbuchautoren, Journalisten, Künstler und Kreativen, „die eben nicht die Chance haben, ihre Gedanken momentan so frei formulieren zu können“, wie wir hierzulande.

Moderatorin des Abends Bärbel Schäfer gleich zu Beginn mit einer großen politischen Botschaft: "Meinungs- und Pressefreiheit!".Foto: Diether v. Goddenthow
Moderatorin des Abends Bärbel Schäfer gleich zu Beginn mit einer großen politischen Botschaft: „Meinungs- und Pressefreiheit!“.Foto: Diether v. Goddenthow

Das 13. Fernsehkrimifestival zeige einmal mehr, so Bärbel Schäfer, welch großes Geschenk wir hierzulande haben, dass wir unsere Ideen und politischen Themen ohne Zensur äußern und zeigen können.

Ob NSU-Prozesse, islamistischer Terror, Darknet, Cybercrime oder Serienmörder, all diese Themen waren in den letzten Tagen beim Krimifestival dabei, welches zwei wesentlich Veränderungen erfahren habe. Einmal sei es verbunden worden mit dem literarischen KrimiMärz, und zum anderen gäbe es ab diesem Jahr Deutschlands spannendsten FernsehKrimi-Drehbuchnachwuchs-Wettbewerb.

Fernsehkrimi-Drehbuchpreis 2017 für junge Autoren

v.l. Moderatorin Bärbel Schäfer und die Juroren John-H. Karsten, Tom Winter und Günther Klein bitten den Sieger Leonhardt Appel auf die Bühne. Foto: Diether v. Goddenthow
v.l. Moderatorin Bärbel Schäfer und die Juroren John-H. Karsten, Tom Winter und Günther Klein bitten den Sieger Leonhardt Appel auf die Bühne. Foto: Diether v. Goddenthow

Die wichtigste Neuerung auf dem deutschen Fernsehkrimi-Festival ist der Preis für die Drehbuch-Nachwuchsautoren. In dem Drehbuchwettbewerb für junge Autoren, der 2017 gemeinsam mit der HessenFilm und Medien GmbH und dem Drehbuchverband TopTalente e. V. zum ersten Mal ausgeschrieben wurde, ermittelten vier hochkarätige Juroren den originellsten „Drehbuch-Krimistoff“. Die Juroren waren: Drehbuchautorin und Grimme-Preisträgerin Katrin Bühlig, Drehbuchautor John-H. Karsten, Festivalorganisator Tom Winter und der Autor und Regisseur Günther Klein. Auf Nachfrage von Bärbel Schäfer erläuterte John-H. Karsten was der Jury bei der Suche nach dem besten Drehbuch besonders wichtig war, nämlich besondere Fallkonstellationen, spannendee Figuren, die man so noch nicht gesehen haben und ungewöhnliche Ermittler-Täterkombinationen. Tom Winter ergänzte, dass es zudem um die Durchführbarkeit des Stoffes ging, dem man besonders wünsche, den Fuss in die Tür zu bekommen. Es gäbe für den Drehbuchnachwuchs-Wettbewerbs-Gewinner zwar noch keinen Sendeplatz. Inhalt des Preises sei jedoch, dass der Sieger eine dramaturgische Beratung durch Top-Talente e.V. im Verband von den Deutschen Drehbuchautoren erhielte und sein Drehbuchstoff vom Exposé zum Treatment mit Profiunterstützung weiterentwickeln könnte. Beim Fernsehfestival im Herbst in Baden-Baden dürfte er schließlich an einem Pitch vor professionellem Publikum teilnehmen, erläuterte Tom Winter. Juror Günther Klein war ein Entscheidungskriterium ein gewisser Mehrwert im Drehbuchkonzept.

Leonhardt Appel, Sieger des Fernsehkrimi-Drehbuchpreis 2017. "Es war mein erster Versuch!". Foto: Diether v. Goddenthow
Leonhardt Appel, Sieger des Fernsehkrimi-Drehbuchpreis 2017. „Es war mein erster Versuch!“. Foto: Diether v. Goddenthow

Beim Sieger-Exposé sei besonders attraktiv die Verbindung von realhistorischen Sachverhalten mit der fiktiven Handlung: „Sozusagen trifft Krimi auf historischen Zeitkolorit.“ Der in den 30er, 40er Jahren angesiedelte Stoff hätte mit sehr gut geschriebenen Dialogbeispielen und sehr differenziert dargestellten Charakteren überzeugt. Zudem habe der Jury sehr gefallen, dass hier eine in den 50er Jahren schon mal verfilmte Geschichte geradezu gegenteilig erzählt würde. Der historische Kriminalfall des angeblichen Massenmörders Bruno würde in diesem Filmvorhaben zum ersten Mal in seiner ganzen spannenden und tragischen Dimension aufgearbeitet. Zudem vermittelte er dem Zuschauer auf diese Weise das eindrückliche Bild einer manipulativen Justiz, die der Gefahr massiver politischer Einflussnahme erläge.
Gewonnen hat den ersten Fernsehkrimi-Drehbuchpreis 2017 für junge Autoren Leonhardt Appel . Der Titel seines Werkes ist ganz kurz: „Bruno, die wahre Geschichte hinter Deutschlands größten Massenmörder

Publikumspreis für „München Mord – Wo bist du Feigling“ (ZDF)

"München Mord": Die Kommissare Harald Neuhauser (Marcus Mittermeier, l.), Angelika Flierl (Bernadette Heerwagen, M.) und Ludwig Schaller (Alexander Held, r.) im Münchner Luitpoldpark. © ZDF/Hendrik Heiden
„München Mord“: Die Kommissare Harald Neuhauser (Marcus Mittermeier, l.), Angelika Flierl (Bernadette Heerwagen, M.) und Ludwig Schaller (Alexander Held, r.) im Münchner Luitpoldpark.
© ZDF/Hendrik Heiden

Der Film „Wo bist du, Feigling“ aus der ZDF-Samstagskrimireihe „München Mord“ wurde beim FernsehKrimi-Festival 2017 in Wiesbaden mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. „Uns überzeugen die schauspielerischen Leistungen, der Humor und die anhaltende Atmosphäre über 90 Minuten“, so die Publikumsjury in ihrer Begründung.

Sarah Müller, die Sprecherin der Publikumsjury gemeinsam mit Stefanie von Heydwolff (ZDF) bei der Preisüberreichung in der Caligari-Filmbühne.  Foto: Diether v. Goddenthow
Sarah Müller, die Sprecherin der Publikumsjury gemeinsam mit Stefanie von Heydwolff (ZDF) bei der Preisüberreichung in der Caligari-Filmbühne. Foto: Diether v. Goddenthow

„München Mord: Wo bist du, Feigling“ war am 3. September 2016 im ZDF zu sehen. Im vierten Film der ZDF-Samstagskrimireihe mit Bernadette Heerwagen, Marcus Mittermeier und Alexander Held steht das schräge Ermittlertrio vor einer seiner intensivsten und gleichzeitig frustrierendsten Ermittlungen: In einem Münchner Park wird ein junger Mann von einem Jogger erschlagen. Die Chance, den flüchtigen Täter zu finden, ist gering. Es scheint sich um eine reine Zufallstat ohne echtes Motiv zu handeln.

 Publikumsjury  des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2017: „München Mord – Wo bist du Feigling“ (ZDF) v.l.: Sarah Müller, Thomas Ruhl, Regina Hofsäß und Jürgen Bierbrauer (r).mit Bärbel Schäfer während der Gala des Fernsehkrimifestivals.Foto: Diether v. Goddenthow
Publikumsjury des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2017:
„München Mord – Wo bist du Feigling“ (ZDF) v.l.: Sarah Müller, Thomas Ruhl, Regina Hofsäß und Jürgen Bierbrauer (r).mit Bärbel Schäfer während der Gala des Fernsehkrimifestivals.Foto: Diether v. Goddenthow

Regie führte Anno Saul nach dem Buch von Friedrich Ani und Ina Jung. Produziert wurde der Film von TV60Film (Sven Burgemeister, Andreas Schneppe). Die Redaktion im ZDF hatten Stefanie von Heydwolff und Petra Tilger.Ein weiterer Film aus der Reihe „München Mord“, „Einer der’s geschafft hat“, steht am Samstag, 18. März 2017, 20.15 Uhr, im ZDF auf dem Programm.

Jury des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2017

Fachjury des Deutschen FernsehKrimi-Preis 2017. Schauspielerin Gesine Cukrowski, Schauspieler Florian Bartholomäi, Drehbuchautor Michael Helfrich, Regisseurin Isabel Kleefeld, Krimi-Stipendiatin der Landeshauptstadt Wiesbaden Esmahan Aykol. Foto: Diether v. Goddenthow
Fachjury des Deutschen FernsehKrimi-Preis 2017. Schauspielerin Gesine Cukrowski, Schauspieler Florian Bartholomäi, Drehbuchautor Michael Helfrich, Regisseurin Isabel Kleefeld, Krimi-Stipendiatin der Landeshauptstadt Wiesbaden Esmahan Aykol. Foto: Diether v. Goddenthow

In der Jury des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2017 saßen die Schauspielerin Gesine Cukrowski, der Schauspieler Florian Bartholomäi, der Drehbuchautor Michael Helfrich, die Regisseurin Isabel Kleefeld sowie die diesjährige Krimi-Stipendiatin der Landeshauptstadt Wiesbaden Esmahan Aykol. Die fünf Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger der Publikumsjury wurden über eine Verlosung des Wiesbadener Kuriers ermittelt.

Ulrike C. Tscharre als beste Darstellerin ausgezeichnet

Ulrike C. Tscharre wurde für die Darstellung der Polizistin Hanna Landauer in „Die Zielfahnder – Flucht in die Karpaten“ (WDR/ARD Degeto) geehrt. Als sie es in iher Berliner Wohnung erfuhr, sei sie noch ungeduscht gewesen, und hätte nicht gedacht, dass der Tag in Wiesbaden so toll endete. Inzwischen habe sie aber gedusccht.   Foto: Diether v. Goddenthow
Ulrike C. Tscharre
wurde für die Darstellung der Polizistin Hanna Landauer in
„Die Zielfahnder – Flucht in die Karpaten“ (WDR/ARD Degeto) geehrt. Als sie es in ihrer Berliner Wohnung erfuhr, sei sie noch ungeduscht gewesen, und hätte nicht gedacht, dass der Tag in Wiesbaden so toll endete. Inzwischen habe sie aber gedusccht. Foto: Diether v. Goddenthow

Für die ihre Darstellung der Polizistin Hanna Landauer in „Die Zielfahnder – Flucht in die Karpaten“ (WDR/ARD Degeto) zeichnet die Jury die Schauspielerin Ulrike C. Tscharre als beste Darstellerin aus. Die Jury sagt zu dieser Leistung: „Sie schafft es, scheinbar mühelos und klug dosiert, eine natürliche, unaufgeregte Autorität in einer Männerwelt zu verkörpern. Dabei gelingt es ihr, ohne die vermeintlichen Waffen einer Frau, der Figur eine Weichheit zu bewahren. Durch kluge schauspielerische Entscheidungen meistert sie diese Gratwanderung und vermittelt uns eine melancholische Leichtigkeit, von der wir begeistert waren.“

Florian Lukas als bester Darsteller ausgezeichnet

Der als bester Darsteller geehrte Florian Lukas konnte wegen eines Drehtermins nur mit einer Videobotschaft für den Preis danken.  Foto: Diether v. Goddenthow
Der als bester Darsteller geehrte Florian Lukas konnte wegen eines Drehtermins nur mit einer Videobotschaft für den Preis danken. Foto: Diether v. Goddenthow

Den Preis als bester Darsteller erhält Florian Lukas für die Rolle des Paul Winter in der Produktion „Die Ermittler – Nur für den Dienstgebrauch“ (BR/ARD Degeto/MDR). Der Film ist Teil der ARD-Trilogie „Mitten in Deutschland: NSU“. Die Jury begründet ihre Entscheidung: „Florian Lukas trägt den Film, bewältigt mühelos die Zeitsprünge, zieht einen mit seiner eindrucksvollen Art des Spiels in jeden Moment emotional in die sehr komplexe Geschichte. Er lässt einen teilnehmen und erfühlen, die Wut, die Ohnmacht, die Fassungslosigkeit und Empathie. Gebannt schaut man Florian Lukas bei seinem klugen, tiefgründigen Spiel zu.“

Sonderpreis für Drehbuchautor Rolf Basedow

Drehbuchautor Rolf Basedow wurde für seine außergewöhnliche Autorenleistung geehrt. Foto: Diether v. Goddenthow
Drehbuchautor Rolf Basedow wurde für seine außergewöhnliche Autorenleistung geehrt. Foto: Diether v. Goddenthow

Für seine außergewöhnliche Autorenleistung erhält der Drehbuchautor Rolf Basedow den Sonderpreis für eine herausragende Einzelleistung. Beim diesjährigen Deutschen FernsehKrimi-Festival war der Autor mit drei Produktionen vertreten: „Die Zielfahnder – Flucht in die Karpaten“ (WDR/ARD Degeto), „Lotte Jäger und das tote Mädchen“ (ZDF) sowie gemeinsam mit Christoph Busche und Jan Braren für „Die Ermittler – Nur für den Dienstgebrauch“ (BR/ARD Degeto/MDR). „Sein Werk ist geprägt von interessanten und relevanten Stoffen, ausnahmslos exzellent recherchiert. Rolf Basedow stellt sich der Komplexität unserer Welt und nimmt uns in seiner klugen Neugier mit auf die Abenteuerreise in die Vielschichtigkeit unserer oft widersprüchlichen Gesellschaft“, lobt die Jury den Autor Rolf Basedow.

Gewinner des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2017

Szene aus “Höhenstraße“ (ORF), aus der bittersüßen, grauenhaft komischen, abgründig witzigen Welt des David Schalko. Siegerfilm beim Fernsehkrimifestival 2017 in Wiesbaden.
Szene aus “Höhenstraße“ (ORF), aus der bittersüßen, grauenhaft komischen, abgründig witzigen Welt des David Schalko. Siegerfilm beim Fernsehkrimifestival 2017 in Wiesbaden.

Der Gewinner des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2017 ist die ORF-Produktion “Höhenstraße“. Der Film ist eine skurrile Entführungsgeschichte mit immer wieder überraschenden Wendungen. Die beiden Kleinkriminellen Roli und Ferdi zocken in falschen Polizeiuniformen auf der Wiener Höhenstraße Autofahrer ab. Als sie zwei Männer mitnehmen und einsperren, um Lösegeld zu erpressen, läuft alles aus dem Ruder.
In den Hauptrollen sind Nicholas Ofczarek und Raimund Wallisch zu sehen. Buch und Regie stammen von David Schalko. Der Film, der im ORF in der Reihe „Landkrimi“ zu sehen war, ist eine Koproduktion von ORF und Superfilm GmbH. Die Produzenten sind John Lueftner und David Schalko. Die Redaktion liegt bei Klaus Lintschinger.

Laudatorin Gesine Curkrowski: Der Siegerfilm Höhenstrasse sei hochpolitisch, da er sich die größtmögliche Freiheit genommen habe, das höchste Gut, das wir in diesen Zeiten haben. Foto: Diether v. Goddenthow
Laudatorin Gesine Curkrowski: Der Siegerfilm Höhenstrasse sei hochpolitisch, da er sich die größtmögliche Freiheit genommen habe, das höchste Gut, das wir in diesen Zeiten haben. Foto: Diether v. Goddenthow

„Wir glauben dass dieser Film besonders politisch ist, denn dieser Film hat sich die größtmögliche Freiheit genommen, und ich glaube Kunstfreiheit und Meinungsfreiheit ist gerade in diesen Zeiten das höchste Gut, das wir haben“, leitete die Schauspielerin Gesine Cukrowski in ihrer Funktion als Sprecherin der Jury die Begründung der Jury ein: „Hinter dem unspektakulären Titel ‚Höhenstraße‘ verbirgt sich ein unerwartetes Meisterwerk der Filmkunst. Die perfekte Mischung aus Spannung, Tragik, Humor, Abgründigkeit und herausragendem Talent in allen Abteilungen. Ob Szenenbild, Kamera, Musik oder Kostüm, die Grandezza in der Darstellung – alles zusammen erschafft einen Kosmos, dem man sich nicht entziehen kann, der süchtig macht. Willkommen in der grauenhaft komischen, abgründig witzigen Welt des David Schalko!

David Falko und Raimund Wallisch, freuen sich, dass ihr "Antikrimi", der alle nur denkbare Klischees enthalte, den Hauptpreis vom 1000 Litern Wein, selbst wenn es deutscher Wein wäre, gewonnen haben. Denn Alkohol spiele bei all seiner Arbeit stets eine sehr große Rolle.  Foto: Diether v. Goddenthow
David Falko und Raimund Wallisch, freuen sich, dass ihr „Antikrimi“, der alle nur denkbare Klischees enthalte, den Hauptpreis vom 1000 Litern Wein, selbst wenn es deutscher Wein wäre, gewonnen haben. Denn Alkohol spiele bei all seiner Arbeit stets eine sehr große Rolle. Foto: Diether v. Goddenthow

Der Film ist eine Achterbahnfahrt. Er beginnt mit dem Horror der Willkür, bis Cat Stevens einen mit Dachs und Sonnenaufgang erlöst. Dieser Wechsel zwischen menschlichen Abgründen und Erlösung durch Raffinesse, Humor und sogar Liebe, lässt keine Zeit zum Verschnaufen. Ein Feuerwerk an Kreativität und Können. Er ist hemmungslos und gnadenlos und dadurch entwaffnend menschlich und ehrlich. Vielen Dank für diese Erleuchtung David Schalko und allen Beteiligten.“

Cathrin Ehrlich, Festivalleiterin und Bärbel Schäfer dankten dem Sponsor- Weingut  Udo Ott.   Foto: Diether v. Goddenthow
Cathrin Ehrlich, Festivalleiterin und Bärbel Schäfer dankten dem Sponsor- Weingut Udo Ott. Foto: Diether v. Goddenthow

Der Hauptpreis des deutschen Fernsehkrimi-Festivals besteht aus 1000 Litern Wein. Er wird seit Jahren gesponsert vom Weingut Udo Ott, Grorother Hof, Wiesbaden-Frauenstein. Ein Wunsch des Sponsors wäre es, verriet Bärbel Schäfer, wenn Otts Weingut auch mal Kulisse für einen Krimi sein könnte.

FernsehKrimi-Nacht
Mit der langen FernsehKrimi-Nacht endet in der Nacht vom 11. auf den 12. März das Deutsche FernsehKrimi-Festival 2017. Das Deutsche FernsehKrimi-Festival ist eine Veranstaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Unterstützung durch die HessenFilm und Medien GmbH und den Hessischen Rundfunk, in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden, der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, dem Literaturhaus Villa Clementine und dem Wiesbadener Kurier.

Großer Andrang vor der Caligari-Filmbühne Wiesbaden zum Gala-Abend des Fernsehkrimifestival. Foto: Heike v. Goddenthow
Großer Andrang vor der Caligari-Filmbühne Wiesbaden zum Gala-Abend des Fernsehkrimifestival. Foto: Heike v. Goddenthow

Hinter die Maske geschaut – Ungewöhnliche Schauspielerportraits in der Caligari Filmbühne zum Auftakt des 13. Fernseh-Krimifestival Wiesbaden

(vl.) Prof. Dr. Christian Janeke, führte in die Ausstellung ein. Schauspielerin und Fotokünstlerin Margarita Broich, gibt einen Überblick über ihre Werke. Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz und Cathrin Ehrlich, Leiterin des Wiesbadener Fernseh-Krimifestivals eröffnen im Foyer der Caligari Filmbühne die Foto- Ausstellung  „Ende der Vorstellung – Schauspielerportraits“.Foto: Diether v. Goddenthow
(vl.) Prof. Dr. Christian Janeke führte in die Ausstellung ein. Schauspielerin und Fotokünstlerin Margarita Broich gab einen Überblick über ihre Werke. Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz begrüßte die zahlreichen Gäste und Cathrin Ehrlich, Leiterin des Wiesbadener Fernseh-Krimifestivals, informierte über die Entstehung der Ausstellung und den weiteren Ablauf des 13. Fernseh-Krimifestivals. Hier bei der Eröffnung  der Foto- Ausstellung „Ende der Vorstellung – Schauspielerportraits“.im Foyer der Caligari Filmbühne. Foto: Diether v. Goddenthow

Gestern Abend  eröffneten Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz, Fernseh-Krimifestival-Leiterin Cathrin Ehrlich und Prof. Dr. Christian Janeke anlässlich des 13. Deutschen Fernsehkrimi-Festivals 2017 im Foyer der Wiesbadener Filmbühne Caligari die Foto- Ausstellung  „Ende der Vorstellung – Schauspielerportraits“ von Margarita Broich.

"Tatortkommissar" Dietmar Bär wie ihn keiner kennt. Margarita Broich ist es wichtig, das die Künstler in die Kamera schauen.  Ausschnitt aus Fotodruck. Foto: Diether v. Goddenthow
„Tatortkommissar“ Dietmar Bär wie ihn keiner kennt. Margarita Broich ist es wichtig, das die Künstler in die Kamera schauen.
Fotoausschnitt: Diether v. Goddenthow

Darin zeigt die bekannte Schauspielerin und Fotografin neun  groß- und mittelformatige Portraits abgekämpfter Schauspieler direkt nach ihrem Auftritt:  Neben einem Selbstportrait sind zu sehen:  Jörg Pohl und Josef Ostendorf, Sophie Rois, Ulrich Tukur, Marie Gruber, Ben Becker, Clemens Schick und Dietmar Bär wie sie kein Zuschauer kennt. Denn Margarita Broich hat die Momente ihrer Kolleginnen und Kollegen festgehalten, kurz nachdem der Theatervorhang gefallen ist oder wenige Augenblicke, nachdem die Filmkamera ausgeschaltet wurde. Genau im Moment, wo die Anspannung der dargestellten Figur von den Protagonisten abfällt, drückt Margarita Broich auf den Auslöser und fängt dabei einmalige Augenblicke ein, die die Schauspieler in einer Situation zwischen Rolle und eigenem Ich zeigen.

Besondere Begeisterung am Portrait von Ben Becker. Er wurde eine Stunde  täglich für die Rolle des Tod im „Jedermann“ geschminkt. Foto: Diether v. Goddenthow
Besondere Begeisterung am Portrait von Ben Becker. Er wurde eine Stunde täglich für die Rolle des Tod im „Jedermann“ geschminkt. Foto: Diether v. Goddenthow

Überwältigt von Gefühlen wie Euphorie, Leidenschaft und Erleichterung, aber auch von Erschöpfung, blicken sie in die Kamera. Entstanden sind die grandiosen Porträts von Menschen in jenem „eigenartigen Zustand nach einer Vorstellung“, die Besuchern einen einzigartigen Blick hinter die Maske der Rolle gewähren.

Etwa vor 13 Jahren kam Margarita Broich auf die Idee, ihre Schauspielkollegen im „Augenblick danach“ abzubilden, nämlich nachdem sie in Christoph Schlingensiefs „Rosebud“ die Kanzlergattin Doris Schröder-Köpf verkörpert hatte: „Zwei Stunden hat man mich über die Bühne geschleift. Danach sah ich aus wie nach einem Verkehrsunfall“, so Broich.  Als sie sich nach ihren Auftritt in ihrer Garderobe im Spiegel betrachtete, eben in diesem Moment, indem all die Anspannung von ihr abfiel, griff sie zur Kamera, um diesen authentischen Augenblick  danach festzuhalten, bevor sie sich das  Theaterblut abwusch. Dabei erkannte sie, dass es die wahren Spuren im Gesicht eines Schauspielers, sein eigentliches Aussehen, erst nach der Vorstellung gibt. Vorher könne man sie ohnehin schlecht fotografieren, so Broich, weil sie sich dann konzentrierten. Und nach der Vorstellung sei das ein einsamer Moment, wo alles Künstliche abfalle, weiß sie aus eigener Erfahrung.  Genau  in diesem Moment, da der Schauspieler aus seiner Rollenfigur tritt, „aus seiner Rolle fällt“, ist er besonders authentisch.

Prof. Dr. Christian Janeke, referierte in seinem Einführungsreferat über Rollenbilder und Identität und regte zu interessanten Diskussionen an. Foto: Diether v. Goddenthow
Prof. Dr. Christian Janeke, referierte in seinem Einführungsreferat über Rollenbilder und Identität und regte zu interessanten Diskussionen an. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung  „Ende der Vorstellung – Schauspielerportraits“ ist noch bis zum 18. März 2017 im Foyer der Caligari Filmbühne, Marktpl. 9, 65183 Wiesbaden, zu besichtigen.

Diether v. Goddenthow – Rhein-Main.Eurokunst

Deutschlands spannendster FernsehKrimi-Drehbuchnachwuchs – 8.3. Lesung, 10.3.17 Preisverleihung

Gemeinsam mit HessenFilm begab sich das Deutsche FernsehKrimi-Festival im Herbst 2016 erstmals auf die Fahndung nach spannenden, abendfüllenden Drehbuchstoffen von Nachwuchsautoren aus ganz Deutschland. Die Vorraussetzungen: Es sollte sich um den ersten oder zweiten Drehbuchstoff handeln und der/die Nachwuchsautor/in musste mindestens 18 Jahre alt sein. Dem Gewinner/ der Gewinnerin – die Verkündung erfolgt während der Preisverleihung am 10. März 2017 – winkt eine Zusammenarbeit mit der renommierten TOP:Talente e.V., die die Entwicklung des Drehbuchstoffes vom Exposé zum Treatment hin begleiten wird, sowie die kostenlose Teilnahme an einem professionellen Pitch-Training mit anschließendem Abschlusspitch vor Fachpublikum im Herbst 2017 im Rahmen des FernsehfilmFestival Baden-Baden.

Die vier vielversprechendsten von der Jury ausgewählten Exposés und Drehbuchszenen werden vom Schauspieler Isaak Dentler am Mittwoch, den 8. März, um 18 Uhr im Festivalkino, der Caligari FilmBühne gelesen.

Unbendd

Isaak Dentler absolvierte seine Schauspielausbildung in Hamburg. Seit 2009 ist er festes Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt. Abseits der Bühne ist Dentler regelmäßig im Fernsehen zu sehen, u.a. an der Seite von Margarita Broich und Wolfram Koch im Ermittlerteam des Frankfurter Tatort als Assistent Jonas. Außerdem ist seine Stimme in zahlreichen Hörspielen zu hören.

DIE JURY

006Buehlig_Katrin-hr (1)Katrin Bühlig studierte an der Filmakademie Baden-Württemberg Dokumentarfilmregie. Für „Restrisiko“, ein Dokumentarfilm über Menschen im Maßregelvollzug, erhielt sie 2014 den Grimme-Preis. Seit 2000 arbeitet Katrin Bühlig vorwiegend als Krimi-Drehbuchautorin.

 

Guenther-KleinUnter der konzeptionellen Leitung von Autor und Regisseur Günther Klein entstanden innovative Fernsehreihen, wie die 13-teilige ARD-Milleniumsreihe „2000 Jahre Christentum“, die 2001 mit dem Bayrischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Günther Klein unterrichtet an der Hochschule RheinMain und der IFS Köln.

 

Foto John-H. KarstenJohn-H. Karsten studierte Drehbuch/ Szenischer Film und Serienproducing an der Filmakademie Baden-Württemberg. Sein Debutfilm, „Vertraue mir“, lief erfolgreich im Frühling 2016. Aktuell entwickelt er zwei Kino- und diverse TV-Stoffe. John-H. Karsten lebt als freier Dozent und Musikjournalist in Berlin.

 

Portraitfoto_TomWinterTom Winter organisiert das Deutsche FernsehKrimi-Festival bereits im dritten Jahr. Bis 2016 studierte er Filmwissenschaft und Mediendramaturgie in Mainz. Sein Master-Abschlussprojekt „Mixtape“ wurde als bestes Drehbuch auf dem 45. Internationalen Studierendenfilmfestival Sehsüchte in Potsdam-Babelsberg nominiert.

Das Deutsche FernsehKrimi-Festival 2017 erstmals zusammen mit dem KrimiMärz Wiesbaden

Key-Visual-Pistole-DFKF-201Das Deutsche FernsehKrimi-Festival  2017 kooperiert mit dem Wiesbadener literarischen KrimiMärz. Neu: Drehbuchwettbewerb für den Nachwuchs. Gesucht wird das spannendste Drehbuch-Exposé/
Manfred Zapatka kommt zur Eröffnung. Deutschlands bekanntester Profiler Stephan Harbort im Gespräch.

Literatur trifft Fernsehen – diese Kombination hat es in dieser Form in Wiesbaden noch nicht gegeben. Dazu musste der KrimiHerbst des Literaturhauses Villa Clementine in den März vorverlegt und zum KrimiMärz werden. Das Fernsehkrimifestival  vom 7. bis 12. März bildet quasi den Auftakt zum literarischen KrimiMärz vom 3. März bis 30. März 2017, freut sich Cathrin Ehrlich, Leiterin des Deutschen Fernseh-Krimi-Festivals. „Wir konnten das Festival durch diese Zusammenarbeit erweitern. Und ich finde es  auch sehr sinnvoll, dass verschiedene Kulturschaffende in einer Stadt oder auch in unserem kleinen Land wie Hessen zusammenarbeiten  und sich vernetzen.“ Gerade auch im Bereich Krimi sei die Verbindung zwischen Literatur und Film ja wirklich naheliegend, weil doch sehr viele gute Krimis einfach auch  auf einer Kriminalromanvorlage basierten.“, so die Festivalleiterin.

v.r.n.l.: Susanne Lewalter, Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine,Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain , Volker Kutscher, Schriftsteller, Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden, Cathrin Ehrlich, Leiterin des Deutschen Fernseh-Krimi-Festivals, Tom Winter, Organisation FernsehKrimi-Festival 2017/Drehbuch-Wettbewerb. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
v.r.n.l.: Susanne Lewalter, Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine,Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain , Volker Kutscher, Schriftsteller, Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden, Cathrin Ehrlich, Leiterin des Deutschen Fernseh-Krimi-Festivals, Tom Winter, Organisation FernsehKrimi-Festival 2017/Drehbuch-Wettbewerb. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die Stadt Wiesbaden und der Kulturfonds Frankfurt RheinMain erhoffen sich durch das Zusammenlegen vor allem einen noch besseren Bekanntheitsgrad Wiesbadens als Krimistadt. Seit  10 Jahren  gibt es eine große Vielfalt an Aktivitäten im Krimi-Genre in Wiesbaden, „von 2000 bis 2005 gab es den Wiesbadener Frauenkrimipreis, seit 2003 gibt es den Wiesbadener Krimiherbst, seit 2005 wird der Deutsche Fernsehkrimi-Preis verliehen, und seit 2009 verleiht die Stadt Wiesbaden alljährlich das Wiesbadener Krimistipendium an einen Autor oder eine Autorin“ listet Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden, die Krimiaktivitäten Wiesbadens der letzten Jahre auf. Weitere Stichworte seien TV-Produktionen wie „Die Zwei“, „Der Staatsanwalt“. „Kommissarin Heller“ und die Frankfurt-Tatorte und auch Bestseller-Krimiautorinnen wie Nele Neuhaus und Charlotte Link,  die dazu beitrügen, dass Rhein-Main von außen als Krimi_Region wahrgenommen würde. Es sei daher „höchste Zeit für ein Krimifestival, das in die Region hineinstrahlt und darüber hinausstrahlt“ , so die Kulturdezernentin. Ziel dieses neuen Angebotes sei, die Krimiaktivitäten in Wiesbaden und im Rhein-Main-Gebiet zu bündeln. „Zwischen den Filmschaffenden und den Krimiautoren wollen wir ganz bewusst einen Austausch und auch eine inhaltliche Auseinandersetzung befördern, um in der Krimiszene ein Alleinstellungsmerkmal im deutschsprachigen Raum und auch hier in Wiesbaden zu erzielen“, so die Kulturdezernentin.

Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der mit 50 000 Euro zu den Förderern zählt, ist davon  überzeugt, „dass die Strahlkraft der beiden Festivals in der Kooperation  noch größer wird, dass die Krimistadt Wiesbaden auch weit über die Region hin sichtbar wird“ und dass  auch die Qualität durch eine Kooperation gewinne, so Dr.Helmut Müller. Vor allem sei für den Kulturfonds die Vernetzung in die Region wichtig, was nicht bedeutet, dass jeder mit jedem zusammenarbeiten müsse, sondern man sich untereinander austausche und der eine wisse, was beim anderen laufe.  „Ich glaube, der Weg, der hier gegangen wird,“,  gerade mit Frankfurt und Darmstadt zusammen, wird sicher auch dazu führen, dass die Aufmerksamkeit in den anderen Städten der Region noch stärker auf dieses gemeinsames Festival hier gelegt werden wird.“, so Müller.

Susanne Lewalter,  Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine, sieht gleichfalls nur Vorteile durch die  Kooperation. Ihr war es zudem gelungen,  zur Pressekonferenz den bekannten  Kölner Schriftsteller Volker Kutscher mitzubringen.

Volker Kutscher. Foto: Diether v. Goddenthow
Volker Kutscher. Foto: Diether v. Goddenthow

Kutschers Krimi-Besteller „Der nasse Fisch“ wird gerade für eine 18-teilige Serie verfilmt. Kutscher wird  somit zur „Quasi-Symbolfigur  für die Wiesbadener Kombination von Deutschem FernsehKrimi-Festival und KrimiMärz.  Der eigenem Bekenntnis zufolge aus der linken Ecke stammende Autor tritt unbeirrbar für Demokratie ein. Er ist konsequenter Weise grundsätzlich dagegen, Andersdenkende, egal welcher Couleur, von der Diskussion auszuschließen, sogar die AfD nicht, mit der er weiß Gott nicht sympathisiere.  Kutscher wird am 5. März um 18.00 Uhr gemeinsam mit Horst Eckert auf dem Krimisofa im Literaturhaus Wiesbaden Platz nehmen, was ein spannendes Gespräch zu werden verspricht.
Wer den Talk in der Villa Clementine verpasst, kann Volker Kutscher auch  noch einen Tag später, am 6.März, im Hessischen Literaturforum Mousonturm aus „Lunapark“ lesen hören.

Solche Kooperation, dass Autoren beispielsweise in Wiesbaden, dann in Frankfurt und schließlich noch in Darmstadt lesen, sei Teil des Konzeptes.
Vorteilhafter Nebeneffet der Vorverlegung des KrimiHerbstes zum KrimiMärz  sei zudem, dass  zahlreiche bekannte Autoren  im März einfacher einzuladen seien, da sie sich  anlässlich der Lit-Cologne und Leipziger Buchmesse ohnehin auf Lesereise befänden, freut sich Susanne Lewalter.

Das Programm des  KrimiMärz und FernsehKrimifestival kann sich sehen lassen

Das  Schwerpunktthema in diesem Jahr ist Kriminalität in Europa; ein leider ein hochaktuelles und brisantes Thema. „Es wird  bunt und sehr politisch sein im Vergleich zum letzten Jahr: DDR-Vergangenheit, NSU-Terror, ein herrlich schräg verschrobener ziemlich ungewöhnlicher Film aus Österreich, 2 Tatorte usw“., so Cathrin Ehrlich. Neben bekannten Regisseuren wie Dominik Graf oder dem Österreicher David Schalko werden so auch Autoren wie Wolfgang Schorlau während der fünf Tage des FernsehKrimi-Festivals in Wiesbaden zu sehen und zu hören sein. Dominik Graf und Wolfgang Schorlau treffen sich unter anderem am Donnerstag, 9. März, 19.30 Uhr, im Literaturhaus Villa Clementine auf dem Krimisofa.

Neu: Deutschlands spannendster Fernsehkrimi-Drehbuchnachwuchs
Eine weitere Premiere dieses Festivals ist der Drehbuchwettbewerb für junge Autoren, der 2017 gemeinsam mit der HessenFilm ausgeschrieben wurde.

Vier Juroren entscheiden darüber, welches von 26 eingereichten Exposés von Nachwuchsautorinnen und -autoren im Herbst an einem Pitching teilnehmen werden. Der Gewinner wird bei der Weiterentwicklung vom Exposé zum Treatment von dem Verband Top Talente e.V., einer Vereinigung von Drehbuchautoren, unterstützt. In der Jury sitzen die Drehbuchautorin und Grimme-Preisträgerin Katrin Bühlig, der Autor und Regisseur Günther Klein, Drehbuchautor John-H. Karsten, dessen Debütfilm „Vertraue mir“ beim Deutschen FernsehKrimi-Festival 2016 zu sehen war, und Tom Winter. Der Masterabsolvent Filmwissenschaft/Mediendramaturgie organisiert das FernsehKrimi-Festival bereits im dritten Jahr. „Wir riefen im September 2016 gemeinsam mit Hessenfilm den Drehbuchwettbewerb aus, und suchten eben Deutschlands spannendsten Fernsehkrimi-Drehbuchnachwuchs. Wir erhielten insgesamt 26 Exposés, und es war eigentlich sehr schön zu sehen, wer sich da alles bewarb: Es waren eben ganz klassisch die Drehbuch-Studenten. Es waren aber auch Familien, die zusammen an dem Krimi gearbeitet haben. Es  waren Lehrer, Business-Manager usw. Es scheint in jeder Berufssparte in Deutschland kreatives Potential dahingehend zu stecken“, freut sich Thomas, Winter,  Organisator des Drehbuchnachwuchs-Wettbewerbes und Mitorganisator des Fernsehkrimifestivals .
Die vier besten Exposés werden außerdem am Mittwoch, 8. März, 18 Uhr, in der Caligari Filmbühne von dem Schauspieler Isaak Dentler vorgelesen. „Für uns ein wichtiger Schritt, junge Filmemacher und Drehbuchautoren auf das FernsehKrimi-Festival in Wiesbaden aufmerksam zu machen“, erläutert Cathrin Ehrlich das Engagement.

Ein vielfältiger Wettbewerb – vom klassischen Krimi bis zum bitterbösen österreichischen Blick auf die Welt
„Zehn sehr unterschiedliche Fernsehkrimis stehen dieses Jahr im Wettbewerb des Deutschen FernsehKrimi-Festivals“, beschreibt Cathrin Ehrlich das Wettbewerbsfeld 2017. „Der klassische Krimi hat ebenso seinen Platz wie die Komödie, ein historischer Krimi, Filme, die uns mit offenem Ende alleine lassen, oder der bitterböse österreichische Blick auf die Welt.“ Den Auftakt macht am Dienstag, 7. März, 20 Uhr, die Premiere „Sanft schläft der Tod“. Die Entführung von zwei Kindern führt darin zu einem raffinierten Psychospiel, das die Eltern und den Großvater der Kinder in die Vergangenheit führt. Im Anschluss an die Vorführung beantworten der Regisseur Marco Kreuzpaintner und die Hauptdarsteller Marleen Loose, Fabian Busch und Manfred Zapatka die Fragen von Knut Elstermann. Der Berliner Filmkritiker wird auch 2017 die Filmgespräche des Festivals moderieren.

In der Jury sitzen 2017 die vielseitige Schauspielerin Gesine Cukrowski, die ihren Durchbruch als Partnerin von Ulrich Mühe in der Reihe „Der letzte Zeuge“ hatte, Schauspieler Florian Bartholomäi, der im 1000. Tatort „Taxi nach Leipzig“ als Entführer und Mörder überzeugte, der Drehbuchautor Michael Helfrich, dessen Film „Die Ungehorsame“ 2016 in Wiesbaden den Publikumspreis erhielt, die Regisseurin Isabel Kleefeld, die für ihre Arbeiten mit dem Grimme-Preis, dem Bayerischen Fernsehpreis und zuletzt beim New York-Festival ausgezeichnet wurde, sowie die diesjährige Krimi-Stipendiatin Esmahan Aykol. Sie entscheiden, wer 2017 den Deutschen FernsehKrimi-Preis und die damit verbundenen 1.000 Liter Wein  gewinnen wird.

Bereits im Vorfeld des Festivals können die Fans des literarischen Krimis die diesjährige Krimi-Stipendiatin Esmahan Aykol am Freitag, 3. März, 20 Uhr, im Literaturhaus Villa Clementine in einer Lesung erleben. Zwei Tage später, am Sonntag, 5. März, 18 Uhr, erwartet die Zuschauerinnen und Zuschauer unter dem Titel „Tatort im Doppelpack“ die Premiere des NDR-Tatortes „Borowski und das dunkle Netz“. Beim anschließenden Filmgespräch stehen der Schauspieler Maximilian Brauer, der Regisseur David Wnendt und der Drehbuchautor Thomas Wendrich auf der Bühne der Caligari FilmBühne.

Schauspielerin Margarita Broich als Fotografin
Ebenfalls am Sonntag, 5. März, 17 Uhr, eröffnet die Ausstellung „Ende der Vorstellung – Schauspielerporträts“. HR-Tatort-Kommissarin Margarita Broich beweist mit Fotos von ihren Schauspielkolleginnen und -kollegen, die sie nach Theatervorstellungen aufgenommen hat, ihr Können als Fotografin. Die Schauspielerin wird bei der Vernissage die Gäste in der Caligari FilmBühne begrüßen. Ihre Bilder sind bis zum 18. März im Foyer der Caligari-Filmbühne zu sehen.

Das True-Crime Format „Protokolle des Bösen“ (Donnerstag, 9. März, 18 Uhr/Murnau Filmtheater im Deutschen Filmhaus) mit anschließendem Gespräch mit Deutschlands bekanntestem Profiler und Kriminalist Stephan Harbort sowie ein Schimanski-Abend für Fans des Duisburger Rauhbeins (Donnerstag, 9. März, ab 20 Uhr/Finale – Das Restaurant) sind zwei weitere Programmpunkte des diesjährigen Deutschen FernsehKrimi-Festivals.

Die Preisverleihung findet 2017 am Freitag, 10. März, 20 Uhr, in der Caligari FilmBühne statt. Durch den Abend führt die Moderatorin Bärbel Schäfer. Die Musik kommt von der Frankfurter Band „Indes“.

Die lange FernsehKrimi-Nacht beendet in der Nacht vom 11. auf den 12. März dann das Deutsche FernsehKrimi-Festival.

Das Deutsche FernsehKrimi-Festival ist eine Veranstaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Unterstützung durch die HessenFilm und Medien GmbH, den Hessischen Rundfunk und den Kulturfonds Frankfurt RheinMain, in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden, der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, dem Literaturhaus Villa Clementine und dem Wiesbadener Kurier.

Informationen gibt es auch im Internet unter www.fernsehkrimifestival.de

Hr2-Hörfest Wiesbaden 2017

Pointierte Gesellschaftsdiagnosen von Lars Reichow, eine Boygroup mit Frau, Poetry Slam mit Lars Ruppel oder eine literarisch-musikalische Zeitreise auf Mozarts Spuren – auf diese und andere Highlights dürfen sich die Besucher des „hr2-Hörfests Wiesbaden 2017“ vom 8. bis 12. Februar freuen. Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz: „Für mich ist das Hörfest der wunderbare Beginn des Kulturjahres. Unsere Stadt ist wieder Gastgeber eines einmaligen Festivals, das fünf Tage lang fantastische Hörerlebnisse verspricht.“ Auch Angelika Bierbaum, Chefin von hr2-kultur, schätzt die beständige Partnerschaft: „Mit viel Einfallsreichtum haben es die Macher auch diesmal geschafft, ein perfekt auf die Wiesbadener Veranstaltungsorte zugeschnittenes Programm voller Überraschungen und mit tollen Künstlern zusammenzustellen.“

Das breit gefächerte Festival veranstalten hr2-kultur und das Kulturamt Wiesbaden in Kooperation mit dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden und weiteren Partnern. Zu den Höhepunkten gehören die große hr2-Hörgala, das „Labyrinth des Hörens“, die Hörfest-Filmnacht und die Verleihung des „Hörbuch-Preises der Landeshauptstadt Wiesbaden“ für das beste Kinder- und Jugendhörbuch des Jahres. Dieses wird jeweils im November von der Jury der hr2-Hörbuchbestenliste gekürt.

Der mit 10.000 Euro dotierte Hörbuch-Preis geht an „Lindbergh – Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus“ nach dem Bilderbuch von Torben Kuhlmann. Verliehen wird der Preis traditionell im Rahmen einer bunten Hörgala für Kinder. Gäste von hr-Moderatorin Ariane Wick sind unter anderem Torben Kuhlmann, die Band „Muckemacher“ mit ihrem coolen Mix aus Rock, Electro Swing, Hip-Hop und Jazz, der Geräuschemacher Wilfried Meister sowie Schüler der Peter-Rosegger-Schule Wiesbaden, die gemeinsam mit der Musikerin Elka Aurora ein Stück zum Sieger-Hörbuch performen.

Am Auftaktabend präsentiert das hr2-Hörfest Wiesbaden eine musikalische Zeitreise. „Mozart lebt!“, meint Heinz Sommer und hat sich für seine Revue einen fiktiven Besuch des Komponisten auf der Hörfestbühne ausgedacht. Mit dabei: das Heinrich-Heine-Trio mit Andrea Kim, Martin von der Nahmer und Stefan Heinemeyer sowie der Schauspieler Max von Pufendorf und als Moderator Jesko von Schwichow von hr2-kultur.

Hörerlebnisse in Theorie und Praxis, unterhaltsam präsentiert, bietet traditionell das „Labyrinth des Hörens“ in allen Winkeln der Villa Clementine. Diesmal gibt Laura M. Schwengber Einblick in die Geheimnisse der Gebärdensprache und erläutert, wie auch Gehörlose die Magie von Musik erleben können. Der Sprachwissenschaftler Martin Hartung reflektiert über achtsames Zuhören, und Slam-Poet Lars Ruppel formt aus Redensarten wie „Alter Schwede“, „Weiß der Kuckuck“ oder „Heiliger Strohsack“ seine ganz eigene Poesie.

Einblick in das Leben der Komponistin Barbara Heller, die mit ihrer Musik Genregrenzen sprengt, gibt Lilo Mangelsdorff zum Auftakt der Hörfestfilmnacht. Im Zentrum ihres Dokumentarfilms steht das kreative Schaffen einer Künstlerin, die sich die eigene Berufung erst spät eingestehen konnte. Auf großes musikalisches Gefühlskino mit Ryan Gosling und Emma Stone darf sich das Publikum bei „La La Land“ freuen. Um den steinigen Weg zum Profimusiker geht es in „Whiplash“. Miles Teller verkörpert den 19-jährigen Jazz-Schlagzeuger Andrew Neiman, der bereit ist, für seine Kunst alles zu geben. Für Kinder bietet die Caligari FilmBühne den Animationsfilm „Sing“. Er handelt vom vornehmen Koalabären Buster Moon, der versucht, mit einer „tierischen Casting-Show“ sein von der Schließung bedrohtes Theater zu retten.

Musik und Kabarett, nie gehörte Instrumente, begnadete Sänger, Klamauk und Klassik – damit begeistert die hr2-Hörgala am Sammstagabend. Beim 16. hr2-Hörfest Wiesbaden geht dieser Auftrag unter anderem an Lars Reichow: In seinem aktuellen Programm widmet sich der Entertainer und Kabarettist der „Freiheit in der Freizeit“ – jenseits von Sitzsack und Gartenzaun. Zwischen Kabarett und Konzert bewegt sich auch die Coverband „Vocal Recall“. Ihre Neuinterpretationen klingen oft besser als das Original. Tiefenentspannt präsentiert sich schließlich Nils Heinrich. Bei dem Satiriker mit der Schwäche für unverschämte Geschichten wird die Normalität zur Farce. Komplettiert wird der Abend im Großen Haus des Staatstheaters durch das Duo „Les Papillons“, das in wilden Collagen Hits aus Klassik, Film, Rock und Pop zu einem Concerto Grosso vereint. Moderator des Abends ist Alf Mentzer von hr2-kultur.

Eigeninitiative haben auch in diesem Jahr wieder Schüler aus Wiesbaden gezeigt: Unter dem Titel „Klänge – Sounds – Geschichten“ präsentieren sie im Kleinen Haus des Staatstheaters Kompositionen und Soundexperimente, die sie gemeinsam mit den Wiesbadener Künstlern Elka Aurora, Cornelius Hummel, Priska Janssens, Dirk Marwedel, Ulrich Phillipp, Silvia Sauer, Axel Schweppe, Claudia Stump, Hans Winkler und Christine Wörl erarbeitet haben.

Die Veranstaltungen des hr2-Hörfests Wiesbaden 2017 werden aufgezeichnet und in hr2-kultur gesendet. Karten sind beim Hessischen Staatstheater, Telefon 0611 132325, bei der Wiesbadener Tourist Information, Telefon 0611 1729930, und weiteren Vorverkaufsstellen in Wiesbaden erhältlich. Karten für die hr2-Hörgala gibt es auch im hr-Ticketcenter, Telefon 069 1552000. Weitere Informationen gibt es unter www.wiesbaden.de unter www.hr2-kultur.de, und www.facebook.com/hr2kultur und beim hr-Hörerservice unter Telefon 069 1555100.

Caligari feiert 90. Geburtstag

caligaribesucherZum 90. Geburtstag des Lichtspielhauses präsentieren das Deutsche Filminstitut – DIF e.V. und das Kulturamt am Mittwoch, 21. Dezember, 19 Uhr, einen feierlichen Abend mit einem Kurzfilmprogramm in der Caligari Filmbühne, Marktplatz 9. Der Regisseur und Oscarpreisträger Volker Schlöndorff und die Schauspielerin Bibiana Beglau sind an diesem Abend zu Gast. Es moderiert der Schauspieler Rainer Ewerrien.

Am 21. Dezember 1926 eröffnete das Stummfilmtheater „Ufa im Park“, das seit 1980 Caligari heißt und heute das kommunale Kino in Wiesbaden ist. Der Geburtstag ist zugleich der kürzeste Tag des Jahres. An diesem Tag wird in vielen Ländern der internationale Kurzfilmtag gefeiert. Kurzfilme werden auch im Jubiläumsprogramm präsentiert, das viele Aspekte des kommunalen Kinos und der damit verbundenen 90 Jahre Filmgeschichte beleuchtet.

Das Programm beginnt um 19 Uhr mit einem Grußwort der Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz. Zum ersten Programmpunkt wird die Schauspielerin Bibiana Beglau aus „Faust“ rezitieren. Anschließend ist als echte Rarität eine frühe filmische Version von „Faust“ zu sehen, begleitet von Uwe Oberg am Piano. Der Stummfilm „Big Business“ wird mit Leinwand-Lyrik von Ralph Turnheim live präsentiert. Volker Schlöndorff wird einen Kurzfilm von Roman Polanski vorstellen. Aber auch Avantgarde und Filmkunst sind im Jubiläumsprogramm vertreten, und weitere wichtige Eckpunkte des Kinos wie Jugendarbeit, Inklusion und natürlich ausgewählte Kurzfilme von Festivals wie exground filmfest, goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films und der Werkstatt der jungen Filmszene, die seit Jahren das Programm im Caligari bereichern.

Das ausführliche Programm gibt es unter www.wiesbaden.de/caligari. Eintrittskarten zu sieben Euro, ermäßigt sechs Euro, gibt es bei der Touristinformation, Marktplatz 1, und an der Kinokasse der Caligari Filmbühne, Marktplatz 9.