Kategorie-Archiv: Buchtipps

Villa Clementine: Mirna Funk liest aus „Winternähe“ am 7. Oktober in Villa Clementine Wiesbaden

winternähe-mira-funkDie Journalistin und Schriftstellerin Mirna Funk ist am Mittwoch, 7. Oktober, um 19.30 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, zu Gast, um ihren vielbeachteten Debut-Roman „Winternähe“ vorzustellen. Hierfür wurde sie mit dem Uwe Johnson Förderpreis ausgezeichnet und ist darüber hinaus für den Klaus-Michael Kühne Preis nominiert. Moderiert wird der Abend von Eldad Stobezki im Rahmen der Reihe „Tarbut – Zeit für jüdische Kultur“.

Im Zentrum der Geschichte steht die Fotografin Lola, die – wie die Autorin selbst Tochter eines jüdischen Vaters und einer nicht-jüdischen Mutter – zwischen Identitätszuschreibungen von außen und innerer Selbstfindung steht. Sie ist und sieht sich als Jüdin und Deutsche, doch begegnet sie im Berlin der Gegenwart zunehmendem Antisemitismus, bis sie es nicht mehr erträgt. In ihrer Auseinandersetzung mit Identitäten und der lebendigen Geschichte agiert sie mit Wut und begibt sich auf eine Reise ins Tel Aviv des letzten Gaza-Krieges hin zu ihrem Geliebten Shlomo, einem Israeli, der auf palästinensischen Beerdigungen ehrliche Tränen vergießt.

Mirna Funk erzählt in einem konfrontativen und zugleich ironischen Ton. Dieser setzt unmittelbar mit der ersten Szene ein – einer Gerichtsszene, in der sich Lola provokativ einen Hitlerbart ins Gesicht zeichnet, nachdem eines ihrer Plakate auf einer Firmenfeier mit einem eben solchen Bart verunziert und im Anschluss im Internet geteilt wurde. Mit dieser absolut entblößenden Haltung behandelt Funk Themen, wie Antisemitismus oder deutsch-jüdische Identitätsfragen ebenso wie den Vater-Tochter-Konflikt oder die Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit. „Mir ging es darum, einen Roman zu schreiben, in dem die Protagonisten stellvertretend für gesellschaftliche Phänomene stehen“, erläuterte Funk in einem Interview. Der Roman bezieht starke Positionen, ohne einseitig zu sein.

Mirna Funk, 1981 in Ost-Berlin geboren, studierte Philosophie und Geschichte an der Humboldt-Universität und arbeitet als freie Journalistin unter anderem für das „ZEITmagazin“ und „Der Freitag“. Momentan lebt die 34 Jährige in Berlin und Tel Aviv.

Der Eintritt kostet acht, ermäßigt sieben Euro. Reservierungen werden unter (0611) 3415837 oder literaturhaus kartenreservierung@freenet.de erbeten. Weitere Infos gibt es unter www.wiesbaden.de/literaturhaus.

Sonntagsmatinee: Film und Lesung anlässlich der Neuerscheinung „Der Kulturpolitiker. Hilmar Hoffmann, Leben und Werk“

Der Kulturpolitiker. Hilmar Hoffmann, Leben und Werk“ ist anlässlich des 90. Geburtstags Hilmar Hoffmanns im August dieses Jahres erschienen. © massow-picture
Der Kulturpolitiker. Hilmar Hoffmann, Leben und Werk“ ist anlässlich des 90. Geburtstags Hilmar Hoffmanns im August dieses Jahres erschienen. © massow-picture

Sonntagsmatinee: Film und Lesung anlässlich der Neuerscheinung
„Der Kulturpolitiker. Hilmar Hoffmann, Leben und Werk“
Eine Publikation des Deutschen Filminstituts zum 90. Geburtstag Hilmar Hoffmanns

Lesung mit Claus-Jürgen Göpfert und Hilmar Hoffmann
am Sonntag,20. September, um 11 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums

Im Anschluss Hilmar Hoffmann in seiner einzigen großen Filmrolle:
KLEINER MANN WAS TUN? (BRD 1981, R: Klaus Werner, Uschi Madeisky)
Zu Gast: Klaus Werner und Uschi Madeisky

Der Journalist Claus-Jürgen Göpfert (l.),Autor des Buches über Hilmar Hoffmann schreibt seit 35 Jahren über Kultur und Politik. Foto: © massow-picture
Der Journalist Claus-Jürgen Göpfert (l.),Autor des Buches über Hilmar Hoffmann schreibt seit 35 Jahren über Kultur und Politik. Foto: © massow-picture

„Der Kulturpolitiker“: So schlicht und prägnant ist das Buch betitelt, das der Frankfurter Journalist Claus-Jürgen Göpfert über Hilmar Hoffmann geschrieben hat, den langjährigen, weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Kulturdezernenten der Stadt Frankfurt und späteren Präsidenten des Goethe-Instituts. Am Sonntag, 20. September. um 11 Uhr wird Claus-Jürgen Göpfert im Kino des Deutschen Filmmuseums aus dem kürzlich erschienenen Buch lesen und mit Hilmar Hoffmann über prägende Phasen in dessen Leben sprechen. Im Anschluss besteht die seltene Gelegenheit, den Kinderfilm KLEINER MANN WAS TUN? (BRD 1981, R: Klaus Werner, Uschi Madeisky) zu sehen – mit Hilmar Hoffmann in seiner einzigen großen Filmrolle als „Behördenleiter Remptlinkeling“.

„Der Kulturpolitiker. Hilmar Hoffmann, Leben und Werk“ ist anlässlich des 90. Geburtstags Hilmar Hoffmanns im August dieses Jahres erschienen und wird vom Deutschen Filminstitut herausgegeben, dem der Jubilar – als Gründer des Kommunalen Kinos und des Deutschen Filmmuseums – in besonderer Weise verbunden ist. In dem ungewöhnlich reich bebilderten, 464 Seiten starken Band zeichnet Autor Claus-Jürgen Göpfert die kulturpolitische Lebensleistung Hilmar Hoffmanns nach und spart auch die großen Konflikte in dessen Karriere nicht aus. Er lässt zahlreiche Weggefährten, Unterstützer wie Kritiker, zu Wort kommen, darunter Alexander Kluge, Hans-Dietrich Genscher, Daniel Cohn-Bendit, Petra Roth und Hans Neuenfels. Erstmals sind hier auch biografische Details über Hilmar Hoffmanns Kindheit, Jugend und Kriegsgefangenschaft zu lesen.

Der mit dem Prädikat „Wertvoll“ ausgezeich-nete Kinderfilm KLEINER MANN WAS TUN? der Frankfurter Filmemacher Klaus Werner und Uschi Madeisky wird im Anschluss an die Lesung im Kino des Deutschen Filmmuseums gezeigt. Der Film ist heute vielleicht aktueller denn je: Er erzählt von dem siebenjährigen türkischen Jungen Savasch (Savas Ali Aykol), der sich aufmacht, die Abschiebung seiner Familie zu verhindern. Während die Eltern schon den Hausrat zusammenpacken, schleust sich Savasch trickreich in eine kafkaeske Behörde ein. Natürlich nimmt ihn keiner der Sachbearbeiter ernst. Aber Savasch kennt jede Menge Tricks. So pirscht er sich an die kleine Tochter des Behördenleiters heran und gelangt über sie zu jenem Mann, der Savasch und seiner Familie helfen kann… Ein „manchmal beklemmender, oft fröhlicher, stets fantasievoll-fantastischer Film“, schrieb die Frankfurter Allgmeine Zeitung nach der Premiere.

Neben Hilmar Hoffmann als „Behördenleiter Remptlinkeling“ sind auch Alt-Schlagerstars Ivan Rebroff, Heidi Brühl, Billy Mo und Gerhard Wendland in den Rollen unfreiwillig komischer Bürokraten zu erleben.
Nach dem Film: Gespräch mit den Regisseuren Klaus Werner und Uschi Madeisky

Foto: © massow-picture
Foto: © massow-picture

Zwischen Lesung und Film besteht Gelegenheit, den „Kulturpolitiker“ von Claus-Jürgen Göpfert und Hilmar Hoffmann signieren zu lassen. Das Buch ist für 24,80 Euro im Shop des Deutschen Filmmuseums erhältlich sowie online über www.shop-filmmuseum.de.

Einheitspreis Lesung und Film: 5 Euro

 

„Der Kulturpolitiker. Hilmar Hoffmann, Leben und Werk“
Autor: Claus-Jürgen Göpfert
Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF
464 Seiten
240 Abbildungen
Verkaufspreis: 24,80 €
ISBN: 9783887990886

Das Buch wurde ermöglicht durch die Förderung von:
Georg und Franziska Speyer’sche Hochschulstiftung
Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege
Kulturfonds Frankfurt RheinMain
Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main

Ort:
Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main

Black-Rock – Eine heimliche Macht greift nach unserem Geld

 

v. l. Jane Uhlig (PR-Steigenberger Frankfurter Hof), Heike Buchter (Autorin), Oliver Feldforth (ARD aktuell) Die US-Wirtschaftskorrespondentin für Die Zeit präsentierte gestern Abend im Rahmen einer kleinen Talkrunde im Frankfurter Hof ihr viel diskutiertes, wichtiges Werk "Black Rock" .
v. l. Jane Uhlig (PR-Steigenberger Frankfurter Hof), Heike Buchter (Autorin), Oliver Feldforth (ARD aktuell) Die US-Wirtschaftskorrespondentin für Die Zeit präsentierte gestern Abend im Rahmen einer kleinen Talkrunde im Frankfurter Hof ihr viel diskutiertes, wichtiges Werk „Black Rock“ .

Noch nie hat es ein solches Finanzimperium gegeben. Heike Buchter schreibt das erste Buch über den Finanzriesen BlackRock. Geld. Macht. BlackRock. Das bringt es auf den Punkt, denn obwohl viele den amerikanischen Vermögensverwalter noch gar nicht kennen, ist BlackRock so mächtig wie kein anderes Unternehmen der Welt. BlackRock investiert, analysiert und berät Großinvestoren, Finanzministerien und Notenbanken. 4,6 Billionen Dollar verwaltet der Finanzriese in seinen Fonds. Das übersteigt das deutsche Bruttoinlandsprodukt um nahezu eine Billion Dollar. Heike Buchter, Wirtschaftsjournalistin und Wall Street-Korrespondentin für „Die Zeit“ hat das erste Buch über BlackRock geschrieben. Sie macht klar: Keine Bank, kein Fonds hat annährend so viel Einfluss. Und es ist höchste Zeit zu erfahren, warum es jeden von uns persönlich betrifft, wenn der »schwarze Riese« von diesem Einfluss Gebrauch macht. Heike Buchter hat BlackRock gründlich unter die Lupe genommen. Fachlich versiert und spannend wie ein Finanzkrimi entfaltet sie das Bild einer international agierenden Schattenbank, die unterhalb des Radars von Aufsichtsbehörden agiert und die große Öffentlichkeit bewusst meidet. Die Autorin beschreibt, wie Gründer Larry Fink das ehemalige Start-up in nicht einmal drei Jahrzehnten zu einem internationalen Imperium aufbauen konnte – BlackRock agiert in 100 Ländern weltweit. In Deutschland ist das Unternehmen der größte Investor im Deutschen Aktienindex (DAX) mit relevanten Anteilen der wichtigsten Unternehmen wie Allianz, BASF, Adidas oder der Deutschen Bank. Ein stiller Teilhaber der Deutschland AG. Bisher wusste niemand so genau, welche Folgen der Einfluss von BlackRock auf unsere Finanzsysteme hat. Heike Buchter ändert das. Ihr erhellendes Buch ist unverzichtbar für alle, die sich mit der Finanzwelt auseinandersetzen. Ebenso für alle, die wissen wollen, was die heimliche Geldmacht konkret mit unserem Geld macht. Buchter zeigt, wo die Geldströme hinfließen und welche Risiken eine solche Machtkonzentration für Wirtschaft, Politik und jeden einzelnen Bürger birgt. Für die Autorin ist klar: Eine falsche Bewegung von BlackRock und das Finanzsystem könnte ins Wanken geraten.

Die Autorin: Heike Buchter berichtet seit 2001 als Wirtschaftsjournalistin aus New York. Zunächst als freie Wall Street- und Finanzberichterstatterin unter anderem für „Financial Times Deutschland“, „Neue Zürcher Zeitung am Sonntag“ und „Die Zeit“. Seit 2008 als USWirtschaftskorrespondentin für „Die Zeit“.

blackrock-campus

Heike Buchter: BlackRock. Eine heimliche Weltmacht greift nach unserem Geld
Campus Verlag, Frankfurt 2015
288 Seiten, 24,99 Euro, als E-Book 20,99 Euro

Das neue Standardwerk: Mittelalterliche Architektur in Polen

© massow-picture Professor Dr. Dethard von Winterfeld (Mainz) diskutiert bei der Buchpräsentation mit einer polnischen Schueler-/Studentengruppe des Institut für Kunstgeschichte der Universität Danzig/Gdansk. Die Gruppe war mit Professor Dr. Jacek Bielak aus Danzig in Kooperation mit Professor Dr. Matthias Müller vom Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft, Mainz, auf einer Deutschland-Exkusion am Rhein.
Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture Professor Dr. Dethard von Winterfeld (Mainz) diskutiert bei der Buchpräsentation mit einer polnischen Schueler-/Studentengruppe des Institut für Kunstgeschichte der Universität Danzig/Gdansk. Die Gruppe war mit Professor Dr. Jacek Bielak aus Danzig in Kooperation mit Professor Dr. Matthias Müller vom Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft, Mainz, auf einer Deutschland-Exkusion am Rhein.

Sieben Jahre Forschungsarbeit mit unzähligen Reisen in das heutige Polen liegen hinter den hochkarätigen Autoren des soeben von den Professoren Christofer Herrmann und Dethard von Winterfeld im  Michael-Imhof-Verlag herausgegebenen zweibändigen einmaligen Standardwerk „Mittelalterliche Architektur in Polen. Romanische und gotische Baukunst zwischen Oder und Weichsel“. Es wurde gestern Abend  im Erbacher Hof Mainz  im Beisein einer Studentengruppe aus Danzig der Öffentlichkeit vorgestellt.

polen-1-mittela-architekturMittelalterliche Architektur
in Polen
Romanische und gotische Baukunst
zwischen Oder und Weichsel
Christofer Herrmann, Dethard von Winterfeld (Hg.)
Mit Beiträgen von Udo Arnold, Christofer Herrmann,
Jaroslaw Jarzewicz, Alexander Konieczny, Jacek
Kowalski, Marek Ober, polen-2-mittela-architekturAndrzej Tomaszewski, Dethard
von Winterfeld
2 Bände, 24 x 30 cm, zusammen 1136 Seiten, 1609
Farbabbildungen, Hardcover
Band 1: 544 Seiten, 1017 Farbabbildungen
Band 2: 592 Seiten, 874 Farbabbildungen
ISBN 978-3-7319-0087-0
Euro (D) 99,00
CHF 114,00
Euro (A) 101,80

Auf einen Blick

Die Autoren des Buches haben in bemerkenswerter Fülle populäre und vielfach auch in Vergessenheit geratene Denkmäler  mittelalterlicher Baukunst im heutigen Polen erfasst, wissenschaftlich ausgewertet und stilistischen Landkarten zugeordnet und wissenschaftlich exakt, aber dennoch in leicht verständlicher Sprache, beschrieben. Ob die Baudenkmäler zwischen Oder und Weichsel stärker den Kernlandschaften Polens oder auch des vormals deutschen Kulturraums zuzuordnen oder Denkmäler mit doppelter Nationalität sind, spielte bei der wissenschaftlichen Kartierung keine Rolle. Hierdurch gelang es,  vorurteilsfrei die  im gesamten Raum vielfältige und einander durchdringende Phänomene der deutsch-polnischen Kulturbeziehungen jenseits nationaler Empfindlichkeiten authentisch zu präsentieren.

Den Autoren, allesamt namhafte Kunsthistoriker aus Deutschland und Polen  gelang  erstmals in deutscher Sprache eine umfassende Gesamtdarstellung der mittelalterlichen Architektur in den historischen Landschaften von Großpolen, Kleinpolen, Masowien, Schlesien, Hinterpommern/Neumark sowie des Deutschordensland Preußen.   Die mit aktuellen und hochwertigen Farbaufnahmen reich bebilderte Publikation dürfte für lange Zeit das absolute Standardwerk zur mittelalterlichen Architekturgeschichte  in Polen sein. Das Werk sollte in keiner privaten wie öffentlichen Bibliothek fehlen. Es eignet sich nicht nur für den fachlich versierten Leser, sondern ist auch eine hervorragende lehrreiche Lektüre für alle, die das heutige Polen baugeschichtlich in historischen Gesamtzusammenhängen seiner Epochen neu oder wiederentdecken möchten. (Diether Wolf  v. Goddenthow)

Inhaltsverzeichnis

Textausschnitt

„Die Errichtung von Gebäuden aus Stein kennzeichnet in der mittelalterlichen Geschichte der mittelosteuropäischen Länder den Übergang zur christlich-abendländischen Zivilisation. Das Vordringen des römischen Imperiums schob die Grenze des Steinbaus um die Zeitenwende von den Mittelmeerländern bis zu Rhein und Donau vor. Die Herrschaft der Karolinger verlegte diese Grenze im 9. Jahrhundert nach Osten bis zur Elbe, in die Stammesgebiete der Sachsen. Im 10. Jahrhundert hielt der Steinbau Einzug in die Länder des östlichen Mitteleuropa, zunächst nach Böhmen und Mähren, anschließend nach Polen. Diese Expansion stand in unmittelbarem Zusammenhang mit der Annahme des Christentums durch die herrschenden Eliten, in Polen vollzogen durch die Taufe Herzog Mieszkos I. im Jahr 966. Dabei handelte es sich um einen bewussten religiös und politisch motivierten Akt, der der jungen Dynastie der Piasten den Anschluss an das westliche Gesellschaftssystem ermöglichte. Gleichzeitig diente der Übertritt zum Christentum auch dem Machterhalt des entstehenden polnischen Reichs, das nun keine Kreuzzüge und Okkupationsversuche von Seiten der großen Nachbarn im Westen mehr zu befürchten hatte. Wie wichtig dieser Schritt für die Behauptung der eigenen Souveränität war, zeigt das Schicksal der Elbslawen, die sich der christlichen Religion noch lange versagten und in der Folge unter die Vorherrschaftder christlichen Nachbarländer gerieten (…) mehr.

Wie wir sind – Leben. Eine Anleitung

wie-wir-sind.jpg.33429359Vincent Deary
Wie wir sind – Leben. Eine Anleitung
Hardcover, Pattloch
01.04.2015, 352 S., 19,99 Euro
ISBN: 978-3-629-13063-1

Der Psychotherapeut Vincent Deary hat ein gutes Buch darüber geschrieben wie Gewohnheitsmenschen ihre Unbehaglichkeit vor   Veränderungsprozessen überwinden und damit sich und ihr Leben dramatisch verbessern können. Man könne gegen die vorherrschenden Kräfte der Gewohnheit, der Trägheit und des allmählichen   Verfalls durchaus erfolgreich angehen. Das erfordere allerdings einiges Engagement, denn die  ersten Schritte seien nichts als Anstrengung, ohne Belohnung,  und  oftmals furchterregend vor dem unbekannten Neuem. Der Versuch, sich an den unbekannten Rhythmus des Neuen anzupassen, setze Menschen innerlich unter Druck, nämlich, so rasch wie möglich zur Normalität zurückzukehren, zu einer neuen Normalität. In derart schwierigen Zeiten sei es dann verständlicherweise oft einfacher, in alten Gewohnheiten Trost zu suchen, auch wenn sie nichts zur Veränderung beitrügen. So begnügten sich viele Menschen mit ihren alten Antworten, obwohl neue erforderlich wären; „wir verharren, obwohl wir uns verändern sollten.“  Deary beschreibt äußerst hilfreich, spannend und fundiert, wie Menschen den Schrecken des Anfangs überwinden, die Anstrengungen des Neubeginns meistern und sich erfolgreicher an veränderte Situationen  in allen Bereichen des privaten und beruflichen Lebens anpassen können.  Ein weises Buch, welches einen, einmal Blut geleckt, nicht mehr loslässt und zum positiven Perspektivwechsel zwingt. Sehr empfehlenswert.

Diether v. Goddenthow (rhein.main.eurokunst.com)

 

Die Kunst des Klaren Denkens

die_kunst_des_klaren_denkens-9783423348263Rolf Dobelli
Die Kunst des klaren Denkens
TASCHENBUCH
Euro 8,90 [D] 9,20 [A]
Durchgehend farbig illustriert
256 Seiten
ISBN 978-3-423-34826-3
10. Auflage, April 2015

 

 

Sehr empfehlenswert, insbesondere als Geschenk, bei dem Sie nichts falsch machen können. Der Autor hat es äußerst klug verstanden, trockene sozialwissenschaftliche Forschungserkenntnisse über die menschlichen Wahrnehmungstücken und Verhaltensparadoxa in einen amüsant kompetenten Text zu gießen (rhein-main.eurokunst.com).

Der Bestseller jetzt im Taschenbuch!
Nur weil Millionen von Menschen etwas für richtig halten, ist es noch nicht richtig. Warum wir trotzdem daran glauben, steht in diesem Buch. Oder auch warum wir uns selbst für schlauer halten, als wir sind – und den anderen im Gegenzug für dümmer. Jedem von uns unterlaufen Denkfehler. Und zwar systematisch – wir irren also immer wieder in dieselbe Richtung. Das logische, vernünftige Denken und Verhalten bleibt dann auf der Strecke. Diese Denkfehler können verheerend sein für unsere Finanzen, unsere Karriere und unser Glück. Unser Gehirn ist für ein Leben als Jäger und Sammler optimiert. Heute aber leben wir in einer radikal anderen Welt. Doch wer weiß, wie leicht man sich irren kann, ist besser gewappnet. Rolf Dobelli nimmt die tückischsten Denkfallen unter die Lupe, in die wir immer wieder tappen.

Warum
•abwarten und nichts tun eine Qual ist
•wir Friedhöfe besuchen sollten
•Konsens gefährlich sein kann
•wir die Vergangenheit ignorieren sollten
•vernünftige Menschen nicht an die Vernunft appellieren
•wir uns keinen Drink spendieren lassen sollten
•Kekse besser schmecken, wenn es nur wenige gibt
•wir gegenüber Autoritäten respektlos sein sollten
•es keine ausgleichende Kraft des Schicksals gibt
•mehr weniger ist
•uns böse Gesichter schneller auffallen als freundliche
•Teams faul sind
•wir nie selber schuld sind
•Erfahrung manchmal dumm macht
•ein gefaltetes Blatt unser Denken übersteigt
Nicht immer lohnt es sich, klar zu denken …

»Klar zu denken ist aufwendig. Darum: Wenn der mögliche Schaden klein ist – zerbrechen Sie sich nicht den Kopf und lassen Sie die Fehler zu. Sie leben besser damit … solange Sie aufpassen, wenn es um die Wurst geht.« Rolf Dobelli

Im Buchhandel oder hier:

Resilienz Das Geheimnis psychischer Widerstandskraft

resilienz-9783423348454Christina Berndt
Resilienz
288 Seiten
ISBN 978-3-423-34845-4
2. Auflage, April 2015

 

 

 

 

Sehr Informativ, hervorragend strukturiert und recht hilfreich für alle, die ihre innere Widerstandskraft wiederentdecken, stärker entfalten oder anderen dabei helfen möchten.
Illusionär wäre jedoch anzunehmen jeder Mensch könne, wenn er sich nur genügend bemühte, gleichsam „cool“ werden und allen Stress und Erschütterungen des Lebens wie an an einem Lotusblatt abgleiten lassen. Wer diese trügerische Erwartung nicht hegt, dem sei Resilienz Das Geheimnis psychischer Widerstandskraft von Christina Berndt, einer promovierten Wissenschaftsjournalistin, wärmstens empfohlen (rhein-main.eurokunst.com)

Krisen in Chancen verwandeln
Trotz allen Wohlstands fühlen sich die meisten Menschen ständig unter Druck. Und das Monster der Leistungsspirale lauert nicht nur im Arbeitsalltag, sondern auch im Beziehungsleben. Nun kann man den Anforderungen der modernen Welt nicht so einfach entfliehen. Wie gut wäre es also, so etwas wie Hornhaut auf der Seele zu haben! Eine Lebenseinstellung, die den Blick freudig nach vorn lenkt statt in Trauer zurück.

Die Kraft zum optimistischen Blick in die Zukunft
»Resilienz« nennen Psychologen die geheimnisvolle Kraft, aus einer deprimierenden Situation wieder ins volle Leben zurückzukehren, Widerstand zu leisten gegen die Zumutungen der Umwelt; den Blick optimistisch nach vorn zu lenken, aus einer Selbstsicherheit heraus zu handeln, die den Großteil der Kritik abprallen lässt und gezielt nur das verwertet, was konstruktiv ist.

Das Geheimnis der Lebenstüchtigen
Die Wissenschaftsjournalistin Christina Berndt erzählt in ›Resilienz‹ mit vielen Beispielen, welch hilfreiches Rüstzeug manchen Menschen von Natur aus mitgegeben ist, und geht anhand der neuesten Forschungen der Frage nach, wie es dazu kam. Sie gibt aber auch ganz praktischen Rat und zeigt Wege auf, wie man sich künftig besser durch die großen und kleinen Krisen des Lebens manövrieren kann. Denn obwohl die Fundamente der psychischen Widerstandskraft schon in frühester Kindheit gelegt werden, so lassen sie sich doch auch später noch aushärten, falls man die richtigen Strategien kennt. Christina Berndt deckte den Organspendeskandal auf und erhielt dafür den renommierten Wächterpreis der Tagespresse. Zudem war sie für den Henri-Nannen-Preis 2013 in der Kategorie ›Investigation‹ nominiert.

Im Buchhandel oder hier:

Ein Diktator zum Dessert

romantipp: ein diktator zum DessertFranz-Olivier Giesbert
Ein Diktator zum Dessert
Roman
Originaltitel: La cuisinière d’Himmler
Originalverlag: Éditions Gallimard, Paris 2013
Aus dem Französischen von Katrin_Segerer

Deutsche Erstausgabe
Paperback, Klappenbroschur, 336 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 14,99 Euro,
ISBN: 978-3-570-58538-2

 

Eine ähnliche groteske Geschichte wie  Jonas Jonassons „Der Hunderjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“: einfach hinreißend komisch und amüsant! (rhein-main.eurokunst.com)

Rose ist 105 Jahre alt, eine begnadete Köchin mit einem kleinen Restaurant in Marseille. Sie hat den Genozid an den Armeniern, die Schrecken der Nazizeit und die Auswüchse des Maoismus erlebt. Deshalb hat sie vor nichts und niemandem mehr Angst. Für den Fall, dass ihr jemand blöd kommt, trägt sie immer einen Colt in der Tasche. Sie lässt sich von Mamadou, ihrem jugendlichen Gehilfen im Restaurant, auf dem Motorrad durch Marseille kutschieren, hört Patti Smith, treibt sich im Internet auf Singlebörsen herum und denkt auch im biblischen Alter immer nur an das Eine. Und sie meint, dass sie nun alt genug ist, ihre Memoiren zu schreiben: Um das Leben zu feiern und die Weltgeschichte das Fürchten zu lehren.

Im Buchhandel oder hier:

Kein Leben ohne Minibar

Roman-Buchtipp zu Ostern: Kein Leben ohne Minibar
Will Wiles Kein Leben ohne Minibar

Originaltitel: The Way Inn Originalverlag: Fourth Estate (HarperCollins), London 2014 Aus dem Englischen von Sabine Lohmann Deutsche Erstausgabe Paperback, Klappenbroschur, 320 Seiten, 13,5 x 21,5 cm ISBN: 978-3-570-58548-1

 

Sehr empfehlenswert für alle, die  mit einer guten Brise aus Horror, Spannung und englischen Humor schmunzelnd entspannen möchten (rhein-main.eurokunst.com).

In diesem saukomischen Werk  spießt Wiles die Abgründe auf, die sich hinter den glatten Fassaden unserer modernen Welt auftun.

Neil Double hat einen ungewöhnlichen Beruf: Stellvertretend für zahlungswillige Kunden besucht er Konferenzen und Messen. Dieses anonyme Leben zwischen Flughafenlounge und Hotelzimmer ist wie geschaffen für diesen eigensinnigen Einzelgänger, besonders die globale Hotelkette Way Inn hat es ihm angetan. Neils Welt gerät jedoch aus den Fugen, als er spätnachts an der Hotelbar auf die geheimnisvolle Frau trifft, der er schon einmal unter höchst bizarren Umständen begegnet ist. Bei ein paar Whiskys erzählt sie ihm von geheimnisvollen Vorgängen im Way Inn. Als die schöne Unbekannte plötzlich verschwindet, landet Neil auf der Suche nach ihr in einem aberwitzigen Alptraum, der ihn immer tiefer in die endlos labyrinthischen Flure des auf einmal gar nicht mehr so vertrauten Hotels führt.

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