Kategorie-Archiv: Buchmesse Frankfurt

Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen auf der Frankfurter Buchmesse

logo-buchmesse-pavilionDas Thema Sicherheit hat bei der Frankfurter Buchmesse (16.-20. Oktober 2019) höchste Priorität. Auch in diesem Jahr unternimmt die Messeleitung alles, um den Ausstellern und Besuchern der Frankfurter Buchmesse einen erfolgreichen und sicheren Messeauftritt zu ermöglichen. Um die Sicherheit der größten internationalen Buchmesse zu gewährleisten, stimmt sich das Team der Frankfurter Buchmesse eng mit verschiedenen Partnern ab: der Polizei Hessen, der Messe Frankfurt und einem von ihr beauftragten, privaten Sicherheitsunternehmen sowie der städtischen Feuerwehr und den Rettungsdiensten. Die Sicherheitsvorkehrungen werden an die jeweils aktuelle Lage angepasst.

Gemeinsam mit den Partnern wurde ein Sicherheitskonzept für die Tage des Auf- und Abbaus sowie für die Messetage entwickelt. Während der Aufbautage und der gesamten Messezeit werden Fahrzeugkontrollen durchgeführt.

Tipps für Fachbesucher und das Publikum
Besucher sollten sich auf Taschenkontrollen an allen Eingängen zum Messegelände einstellen: „Wir empfehlen, Rucksäcke oder Trolleys zuhause zu lassen, da dies die Wartezeiten am Eingang verlängern kann“, sagt Gabi Rauch-Kneer, Geschäftsleitung Messemanagement bei der Frankfurter Buchmesse. „Bitte planen Sie für Ihre morgendliche Anreise zur Messe genügend Zeit ein, da es zu Staus an den Eingängen kommen kann.“ Taschenmesser, Waffen, Nachbildungen von Waffen und auch Reizsprays sind auf dem Messegelände verboten.

Buchverkauf am Wochenende
2019 dürfen Aussteller bei Veranstaltungen sowie an den letzten beiden Messetagen (Samstag, 19. Oktober und Sonntag, 20. Oktober) unter der Beachtung der Ladenpreisbindung Bücher und Verlagsprodukte an das allgemeine Publikum verkaufen. Besucher sollten dafür keine extra Rucksäcke, Taschen oder Koffer mitbringen, da auch dies zu vermehrten Kontrollen und damit zu längeren Wartezeiten an den Eingängen am Messe-Wochenende führen kann.

Was ist für Cosplayer hinsichtlich ihrer Verkleidung zu beachten?
Die Waffenregelung bezüglich des Cosplay auf der Frankfurter Buchmesse schreibt vor, dass keine Waffen oder waffenähnlichen Gegenstände auf dem Messegelände mitgeführt werden dürfen. Dabei können keine verbindlichen Auskünfte zu Sonderfällen erteilt werden, da die endgültige Entscheidung beim Sicherheitspersonal vor Ort liegt.

Während der gesamten Messe werden uniformierte Polizeibeamte und der Sicherheitsdienst in allen Messehallen während der Öffnungszeiten im Einsatz sein.

An zentraler Stelle auf dem Messegelände befindet sich das Operation and Security Centre, in dem Vertreter der Polizei, der Messe Frankfurt, des Ordnungsdienstes, der Feuerwehr und der Rettungsdienste den Verlauf der Messe auch per Videokameras überwachen und im engen Austausch mit den Einsatzkräften in den Hallen und auf dem Gelände sowie natürlich auch mit dem Büro der Messeleitung stehen.

Saša Stanišić erhält für seinen Roman Herkunft den Deutschen Buchpreis 2019 – Kritik an Peter Handke

Saša Stanišić hat heute im Kaisersaal des Frankfurter Römers als 15. Preisträger  den Deutschen Buchpreis 2019 erhalten.© Foto: Diether v Goddenthow
Saša Stanišić hat heute im Kaisersaal des Frankfurter Römers als 15. Preisträger den Deutschen Buchpreis 2019 erhalten.© Foto: Diether v Goddenthow

Börsenverein zeichnet den deutschsprachigen Roman des Jahres aus / Preisverleihung im Frankfurter Römer vor 300 Gästen.

Der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2019 ist Saša Stanišić. Er erhält die Auszeichnung für seinen Roman „Herkunft“ (Luchterhand). Beinahe hätte der Preisträger gar nicht anwesend sein können, da ihn zur Zeit eine schmerzhafte Schilddrüsenentzündung plagt mit solchen Muskelschmerzen, dass er heute früh kaum die Zahnpastatube habe öffnen können, so Stanišić in seiner Dankesrede, die er zu 50 Prozent nutzte, um seinem Unmut über die Verleihung des Literatur-Nobelpreises an Peter Handke Luft zu machen. Dieser hatte sich literarisch während des Balkankonfliktes wiederholt auf die Seite des kommunistischen serbischen Ex-Präsidenten Slobodan Milosevic gestellt, der vor dem internationalen Kriegsverbrechertribunal Den Haag am 12. Februar 2002 als „Schlächter vom Balkan“ für seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Kroatien und im Kosovo und auf Völkermord und Kriegsverbrechen in Bosnien verurteilt wurde. „Ich freue mich wirklich immens über diesen Preis“, sagte Stanišić, sichtbar von seiner Erkrankung gezeichnet, aber eine andere Ehrung habe ihm die Freude über seine eigene Auszeichnung „vermiest“.

Saša Stanišić übt aus eigener Betroffenheit heftige Kritik an Peter Handke, © Foto: Diether v Goddenthow
Saša Stanišić übt aus eigener Betroffenheit heftige Kritik an Peter Handke, © Foto: Diether v Goddenthow

„Ich hatte das Glück“, so der Preisträger, „dem zu entkommen, was Peter Handke in seinen Texten nicht beschreibt“. „Dass ich hier heute vor Ihnen stehen darf, habe ich einer Wirklichkeit zu verdanken, die sich dieser Mensch nicht angeeignet hat.“ Er könne nicht nachvollziehen, „dass man sich die Wirklichkeit, mit der man behauptet, Gerechtigkeit für jemanden zu suchen, so zurechtlegt, dass dort nur Lüge besteht.“
Die andere Hälfte widmete der Preisträger seinem Dank für diese wunderbare Auszeichnung, sichtlich gerührt.

An der Preisverleihung, traditionell im Frankfurter Römer, hatten etwa 300 Gäste teilgenommen.

Zum 6. und letzten Mal verleiht Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den Deutschen Buchpreis, hier bei seiner Verleihung an Saša Stanišić.© Foto: Diether v Goddenthow
Zum 6. und letzten Mal verleiht Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den Deutschen Buchpreis, hier bei seiner Verleihung an Saša Stanišić.© Foto: Diether v Goddenthow

Die Begründung der Jury:
„Saša Stanišić ist ein so guter Erzähler, dass er sogar dem Erzählen misstraut. Unter jedem Satz dieses Romans wartet die unverfügbare Herkunft, die gleichzeitig der Antrieb des Erzählens ist. Verfügbar wird sie nur als Fragment, als Fiktion und als Spiel mit den Möglichkeiten der Geschichte. Der Autor adelt die Leser mit seiner großen Phantasie und entlässt sie aus den Konventionen der Chronologie, des Realismus und der formalen Eindeutigkeit. ‚Das Zögern hat noch nie eine gute Geschichte erzählt‘, lässt er seine Ich-Figur sagen. Mit viel Witz setzt er den Narrativen der Geschichtsklitterer seine eigenen Geschichten entgegen. ‚Herkunft‘ zeichnet das Bild einer Gegenwart, die sich immer wieder neu erzählt. Ein ‚Selbstporträt mit Ahnen‘ wird so zum Roman eines Europas der Lebenswege.“

Saša Stanišić bedankt sich bei allen Mitgliedern der Jury, hier bei Hauke Hückstädt, (Literaturhaus Frankfurt am Main), der seinerseits dem Preisträger herzlich zur Auszeichnung gratuliert. © Foto: Diether v Goddenthow
Saša Stanišić bedankt sich bei allen Mitgliedern der Jury, hier bei Hauke Hückstädt, (Literaturhaus Frankfurt am Main), der seinerseits dem Preisträger herzlich zur Auszeichnung gratuliert. © Foto: Diether v Goddenthow

Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2019 gehören an: Petra Hartlieb (Hartliebs Bücher, Wien), Hauke Hückstädt (Literaturhaus Frankfurt am Main), Björn Lauer (Hugendubel Frankfurt), Jörg Magenau (freier Literaturkritiker), Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk), Daniela Strigl (Literaturwissenschaftlerin) und Margarete von Schwarzkopf (Autorin und Literaturkritikerin).

Heute habe ich zum sechsten und letzten Mal die Ehre und Freude, den Deutschen Buchpreis hier im Frankfurter Römer überreichen zu dürfen, begann der turnusmäßig scheidende Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Heinrich Riethmüller, seine Ansprache zur Preisverleihung. Dieses Zeremonie sei für ihn immer etwas ganz Besonderes gewesen – und nie käme man Autorinnen und Autoren näher, als bei diesen Preisverleihungen.  Es sei wieder einmal nicht leicht gewesen für die Jurorinnen und Juroren aus über 200 Einreichungen im August 20 vielversprechende Romane auszuwählen und später hieraus eine Shortlist von sechs Kandidaten zusammenzustellen.

Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.© Foto: Diether v Goddenthow
Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.© Foto: Diether v Goddenthow

„Der Deutsche Buchpreis will die Aufmerksamkeit auf die deutschsprachige Romanliteratur in ihrer Qualität und Vielfalt lenken. In den letzten 15 Jahren ist er für die Gegenwartsliteratur und unseren Literaturbetrieb unverzichtbar geworden. Nicht nur, weil dieser Preis Autorinnen und Autoren unterstützt, sich zu entfalten und eine größere Öffentlichkeit zu erlangen, insbesondere aber auch, weil zu keinem Zeitpunkt so leidenschaftlich über Bücher gesprochen wird, wie im Umfeld dieser Preisverleihung“, sagt Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Für die Auszeichnung waren außerdem nominiert:
Raphaela Edelbauer, „Das flüssige Land“ (Klett-Cotta), Miku Sophie Kühmel, „Kintsugi“ (S. Fischer), Tonio Schachinger, „Nicht wie ihr“ (Kremayr & Scheriau), Norbert Scheuer, „Winterbienen“ (C.H.Beck) und Jackie Thomae, „Brüder“ (Hanser Berlin).

Noch voller Hoffnung auf den Deutschen Buchpreis die Gewinner der Shortlist  (v.li.:) Jackie Thomae, Tonio Schachinger, Raphaela Edelbauer, Norbert Scheuer, Miku Sophie Kühmel – der Preisträger Saša Stanišić fiel krankheitsbedingt beim Fototermin aus. © Foto: Diether v Goddenthow
Noch voller Hoffnung auf den Deutschen Buchpreis die Gewinner der Shortlist (v.li.:) Jackie Thomae, Tonio Schachinger, Raphaela Edelbauer, Norbert Scheuer, Miku Sophie Kühmel – der Preisträger Saša Stanišić fiel krankheitsbedingt beim Fototermin aus. © Foto: Diether v Goddenthow

Saša Stanišić erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Der Preisträger wurde in mehreren Auswahlstufen ermittelt. Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 203 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2018 und dem 17. September 2019 erschienen sind. Aus diesen Romanen wurde eine 20 Titel umfassende Longlist zusammengestellt. Daraus haben die Jurorinnen und Juroren sechs Titel für die Shortlist gewählt.

Mit dem Deutschen Buchpreis 2019 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Unter dem Hashtag #buchpreisbloggen stellen 20 Literaturbloggerinnen und -blogger die nominierten Titel 2019 vor. Die Rezensionen sind unter www.deutscher-buchpreis-blog.de und über die Social-Media-Kanäle des Deutschen Buchpreises abrufbar.

Storytellin in Times of Change – Crossover Folk and Flute Ensemble – Norwegische Musik im Museum Wiesbaden anlässlich Sohlbergausstellung u. Buchmesse

Das norwegische Flötenensemble mit Solistin  Marin Stallemo Bakke, die das traditionelle norwegische Volksmusikinstrument Hardingfele spielt. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Das norwegische Flötenensemble mit Solistin Marin Stallemo Bakke, die das traditionelle norwegische Volksmusikinstrument Hardingfele spielt. © Foto: Diether v Goddenthow

Im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Mittsommernacht. Harald Sohlberg. Ein norwegischer Landschaftsmaler“ und als Beitrag des Ehrengastlandes Norwegen anlässlich der diesjährigen Frankfurter Buchmesse spielte das Norwegische Flötenensemble (Norwegian Flute Ensemble), ergänzt von Flöstinnen aus dem Rhein-Main-Gebiet und von der Violinistin Marin S. Bakke auf einer Hardanger Fidel, am 13.Oktober vormittags im Museum Wiesbaden klassische und folkloristische Stücke norwegischer Komponisten.

Solistin war Marin Stallemo Bakke, die das traditionelle norwegische Volksmusikinstrument Hardingfele spielte. Marin Stallemo Bakke wurde schon früh in das Young Musicians Program der Universität Agder aufgenommen und hat kürzlich ihr Studium an der norwegischen Musikakademie in Oslo als klassische Geigerin abgeschlossen. Neben ihrer Orchester- und Solotätigkeit spezialisierte sie sich auf Volksmusik und trat als Hardingfele-Solistin mit mehreren professionellen Symphonieorchestern in Norwegen auf.

Das Norwegische Flötenensemble wurde 2008 auf Anregung von Prof. Jørn Schau gegründet und ist das einzige Ensemble dieser Art in Norwegen. In Originalbesetzung vereint das Ensemble Flötenstudierende und -profis der Universität Agder, Kristiansand, Norwegen. Das norwegische Flötenensemble tritt regelmäßig bei Internationalen Festivals auf. Die Anzahl der Ausführenden variiert zwischen 6 und 24. Eines der Hauptziele des Ensembles besteht darin, norwegische Komponisten und Komponistinnen zu ermutigen, Werke für unterschiedliche Flöten zu schreiben (von Piccolo bis Kontrabaß Flöte) und so das Repertoire für Flötenensembles weiter auszubauen. Das Ensemble hat bereits 4 CDs aufgenommen. Einige der aufgenommenen Werke norwegischer Komponisten sind dem Ensemble gewidmet.

Information zur Ausstellung „Mittsommer. Harald Sohlberg. Ein norwegischer Landschaftsmaler“

Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk kommt zur Frankfurter Buchmesse

Olga Tokarczuk, erhielt 2019 rückwirkend für 2018 den Literaturnobelpreis. © Foto: Diether v Goddenthow
Olga Tokarczuk, erhielt 2019 rückwirkend für 2018 den Literaturnobelpreis. © Foto: Diether v Goddenthow

Olga Tokarczuk, die vor wenigen Tagen bekannt gegebene Literaturnobelpreisträgerin des Jahres 2018, hat bei der Eröffnungspressekonferenz der Frankfurter Buchmesse am 15. Oktober 2019 u.a. über die politische Verantwortung von Autorinnen und Autoren gesprochen. Die polnische Schriftstellerin zählt zu den bedeutendsten europäischen Autorinnen der Gegenwart. Ihr Werk wurde in 37 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Olga Tokarczuk, 1962 im polnischen Sulechów geboren, studierte Psychologie in Warschau und lebt heute in Breslau. Für Die Jakobsbücher, in Polen ein Bestseller, wurde sie 2015 mit dem wichtigsten polnischen Literaturpreis, dem Nike-Preis, ausgezeichnet und 2018 mit dem Jan Michalski Literaturpreis. 2018 gewann sie außerdem den Man Booker International Prize für Unrast, für den sie auch 2019 wieder nominiert war: Der Roman Der Gesang der Fledermäuse stand auf der Shortlist. In deutscher Übersetzung erscheint Olga Tokarczuks Gesamtwerk im Kampa Verlag, Zürich. Olga Tokarczuk engagiert sich politisch und gehörte der Redaktion der linksliberalen Zeitschrift Krytyka Polityczna an.

HANNAH RYGGEN GEWEBTE MANIFESTE vom 26. SEPTEMBER 2019 – 12. JANUAR 2020 in der Schirn Kunsthalle Frankfurt

Hannah Ryggen: Fischen im Schuldenmeer von 1933, so aktuell wie damals. Es ist eine ihrer ersten Arbeiten, in denen Ryggen das Leid der Menschen in der Weltwirtschaftskrise, die 1929 ihren Anfang in den USA nahm, schildert. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Hannah Ryggen: Fischen im Schuldenmeer von 1933, so aktuell wie damals. Es ist eine ihrer ersten Arbeiten, in denen Ryggen das Leid der Menschen in der Weltwirtschaftskrise, die 1929 ihren Anfang in den USA nahm, schildert. © Foto: Diether v Goddenthow

Anlässlich des norwegischen Ehrengastauftritts auf der Frankfurter Buchmesse 2019 widmet die Schirn Frankfurt  der schwedisch-norwegischen Künstlerin Hannah Ryggen (1894–1970) vom 26. September 2019 bis zum 12. Januar 2020 eine große Einzelausstellung  und ermöglicht somit dem Publikum in Deutschland erstmals einen umfassenden Einblick in ihr Œuvre. Von einem kleinen autarken Bauernhof an der Westküste Norwegens aus schuf sie mit ihren monumentalen Wandteppichen ein eindrucksvolles, politisch inspiriertes Werk. Sie lancierte bildliche Angriffe auf Hitler, Franco und Mussolini und setzte sich damit deutlich vernehmbar für die Opfer von Faschismus und Nationalsozialismus ein.

In den rund 25 gezeigten Tapisserien greift Ryggen grundlegende Themen des Menschseins und des Lebens in der Gesellschaft auf: die Gräueltaten des Krieges, Machtmissbrauch, die Abhängigkeit von der Natur und die Verbindungen zu Familie und Mitmenschen. Viele der Werke befassen sich mit den Ereignissen und politischen Auseinandersetzungen im Europa der 1930er- und 1940er-Jahre und spiegeln zugleich die sozialistischen Überzeugungen der Künstlerin.

Die Ausstellung präsentiert Ryggens monumentale Tapisserien und stellt die Künstlerin auch als Vertreterin einer anderen Art von Moderne vor – einer Moderne, in der sich Elemente aus Volkskunst und Mythologie mit politischen Anliegen und Themen des alltäglichen Lebens mischen. Dabei erkundete Ryggen ein ganz neues Spektrum von Motiven und verwendete ein traditionelles Medium für ein neuartiges Ziel: der Öffentlichkeit mit Wandteppichen, die von Ort zu Ort bewegt werden können, ihre starken politischen Botschaften mitzuteilen. In einer Gegenwart, die von zunehmender Ungleichheit, Nationalismus und Populismus geprägt ist, erscheint ihr kompromissloses Werk von erschütternder Aktualität und führt die Notwendigkeit vor Augen, für die Prinzipien des Humanismus einzustehen. Die Schirn versammelt Werke der Künstlerin aus dem Nordenfjeldske Kunstindustrimuseum, dem Nationalen Museum für Kunsthandwerk und Design in Trondheim, welches die wichtigste Sammlung von Ryggens Werken besitzt, sowie aus weiteren norwegischen und schwedischen Museen und Institutionen, u. a. dem KODE –Kunstmuseen und Komponistenhäuser in Bergen, dem Büro der norwegischen Ministerpräsidentin in Oslo, der DNB Art Collection, der Telenor Art Collection, dem Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo, dem Trondheim kunstmuseum, dem Röhsska Museum für Design und Kunsthandwerk in Göteborg, dem Malmö Konstmuseum und dem Stadtmuseum Stockholm.

Die Ausstellung „Hannah Ryggen. Gewebte Manifeste“ wird gefördert von NORLA – Norwegian Literature Abroad und der Sparebankstiftelsen DNB.

„Hannah Ryggens monumentale Bildteppiche können wir als gewebte Manifeste ihrer künstlerischen und politischen Überzeugungen lesen, für die sie ihr Leben lang eintrat. Mit ihrem Werk zeigte die Künstlerin Haltung und positionierte sich in ihrem Selbstverständnis als Weltbürgerin immer wieder zu aktuellen politischen Ereignissen. Es ist ihre humanistische Einstellung und es sind ihre Themen, warum uns Hannah Ryggens Kunst heute wieder besonders aktuell und relevant erscheint“, sagt Dr. Philipp Demandt, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt.

"Blut im Gras" schuf Hannah Ryggen im 73. Lebensjahr als erschütternder eindringlicher Protest gegen den Vietnamkrieg.  ©  Foto: Diether  v Goddenthow
„Blut im Gras“ schuf Hannah Ryggen im 73. Lebensjahr als erschütternder eindringlicher Protest gegen den Vietnamkrieg. © Foto: Diether v Goddenthow

Dr. Marit Paasche und Esther Schlicht, die Kuratorinnen der Ausstellung, erläutern: „Jüngst erfährt das einzigartige Œuvre von Hannah Ryggen neue Beachtung im Kontext der zeitgenössischen Kunst, nicht zuletzt waren einige ihrer Arbeiten 2012 auf der dOCUMENTA (13) zu sehen.  Zu Lebzeiten wurden ihre Bildteppiche in wichtigen Kunstausstellungen in Europa und den USA präsentiert, nach 1970 aber mehr und mehr dem Kunsthandwerk zugeordnet und fanden daher nie wirklich Eingang in den kunsthistorischen Kanon. Ryggen selbst verstand ihre Werke stets als freie Kunst. Indem sie aktuelle politische Ereignisse in ihren Motivkreis miteinbezog, gab sie dem Bildteppich als Medium eine gänzlich neue Rolle. Doch nicht allein dies macht ihr Werk so besonders. Ryggen entwickelte ihre ganz eigene Bildsprache, die Fiktion, Wirklichkeit und Mythen kombiniert, und sie verband unterschiedliche Bildtraditionen mit ungewöhnlicher Leichtigkeit.“

THEMEN UND WERKE DER AUSSTELLUNG – EINE AUSWAHL
Die Ausstellung der Schirn präsentiert Hannah Ryggens monumentale Bildteppiche, in denen sie sich Zeit ihres Lebens zu gesellschaftlichen Fragen positionierte: zu Machtpolitik und internationalen Konflikten, zum Nationalsozialismus und Faschismus in Europa sowie zur Rolle der Kunst und zur Stellung der Frau in der Gesellschaft.

Eindrücklich verband Ryggen in ihrem Werk das Persönliche mit dem Politischen. Zu Beginn der Ausstellung sind zwei frühe Tapisserien zu sehen, die wesentliche Aspekte der Weltanschauung der Künstlerin spiegeln: das Prinzip der Selbstversorgung und die Gleichstellung aller Menschen. Fiske ved gjeldens hav (Fischen im Schuldenmeer, 1933) thematisiert die ausweglose Situation der Arbeiter, Kleinbauern und Fischer zur Zeit der Wirtschaftskrise in Norwegen, von der auch die Familie Ryggen betroffen war. In Vi og våre dyr (Wir und unsere Tiere, 1934) schildert Ryggen, die mit ihrem Mann, dem Maler Hans Ryggen, und ihrer Tochter Mona auf einem kleinen autarken Bauernhof in Ørlandet bei Trondheim lebte, den Alltag im engen Verbund mit Tier und Natur.

Im Zentrum der Präsentation stehen Ryggens antifaschistische und pazifistische Werke. Sowohl die Anzahl als auch die großen Formate dieser Arbeiten zeugen von der immensen Schaffenskraft, mit der die belesene und gut informierte Künstlerin nationale und internationale politische Ereignisse verhandelte. Als öffentliche Kommentare konzipiert, waren diese Tapisserien von politischer Brisanz. Mit Etiopia (Äthiopien, 1935) prangerte Ryggen Italiens Invasion in Äthiopien an. Als eine ihrer ersten international ausgestellen Arbeiten wurde sie im Norwegischen Pavillon auf der Weltausstellung 1937 in Paris in unmittelbarer Nähe von Pablo Picassos Guernica gezeigt – allerdings zensiert, da man fürchtete, die italienische Staatsmacht zu beleidigen. Auch während der nationalsozialistischen Besatzung Norwegens webte die Künstlerin ungeachtet der damit verbundenen Gefahr deutliche Stellungnahmen zum Zeitgeschehen. 6. oktober 1942 (6. Oktober 1942, 1943) erinnert eindrücklich an die „Versöhnungsopfer“ während der Besatzungszeit und zeigt u. a. links in verhöhnender Darstellung Adolf Hitler, in der Mitte Winston Churchill und auf der rechten Seite eine imaginierte Flucht der Familie Ryggen. In vielen ihrer Arbeiten setzte Ryggen dem Widerstand politisch Verfolgter ein Denkmal, etwa der 1938 hingerichteten deutschen Antifaschistin Liselotte Herrmann. Die Schirn zeigt auch Drømmedød (Tod der Träume, 1936), in dem die Künstlerin den Fall des wegen Landesverrats angeklagten deutschen Friedensnobelpreisträgers Carl von Ossietzky behandelt, der als politisches Symbol die norwegische Öffentlichkeit spaltete. Die Arbeit Grini (1945) widmete sie ihrem Mann Hans Ryggen, der im Mai 1944 von den Nationalsozialisten verhaftet wurde und im Gefangenenlager Grini bei Oslo inhaftiert war. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg positionierte sich Ryggen weiterhin zum Zeitgeschehen und äußerte sich etwa mit Henders bruk (Der Gebrauch der Hände, 1949), Atomsen (Herr Atom, 1951) oder Jul Kvale (1956) zum umstrittenen NATO-Beitritt Norwegens und zur  atomaren Aufrüstung der Weltmächte. Noch mit 72 Jahren webte sie aus Protest gegen die Kriegsführung in Vietnam Blod i gresset (Blut im Gras, 1966) und benutzte für das blutrote Gittermuster zum ersten Mal künstliche Farbe. Ein besonderes Augenmerk der Ausstellung liegt auf dem frauenpolitischen Engagement Ryggens. Immer wieder reflektierte sie in ihrem Werk die Rolle der Frau in einer männlich dominierten Gesellschaft. Das großformatige Triptychon Ugift mor (Unverheiratete Mutter, 1937) widmet sich den Lebensumständen alleinerziehender Mütter, während Gullammet Iselin (Das goldene Lamm Iselin, 1935) das vielschichtige Verhältnis zwischen Schönheit und Macht behandelt. Die Schirn zeigt auch Mors hjerte (Mutterherz, 1947), eine persönliche Arbeit über die Mutterschaft und die spannungsvolle Beziehung zu ihrer an Epilepsie leidenden Tochter Mona. Die eindringliche Mutter-Kind-Schilderung ist eine Pionierarbeit in der Darstellung eines dezidiert weiblichen Erfahrungshorizonts.

Ausstellungsimpression - Im Hintergrund  Hannah Ryggens  großer Wandteppich "Wir leben auf einem Stern" von 1958. Das für ein  Regierungshochhaus in Oslo geschaffene Werk zieht ein Fazit zu für Ryggen grundlegenden Fragen: Wie geht der Mensch mit Zeit und Liebe um und welche Rolle sollte die Kunst in unseren Beziehungen zu anderen und zur Welt spielen. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Ausstellungsimpression – Im Hintergrund Hannah Ryggens großer Wandteppich „Wir leben auf einem Stern“ von 1958. Das für ein Regierungshochhaus in Oslo geschaffene Werk zieht ein Fazit zu für Ryggen grundlegenden Fragen: Wie geht der Mensch mit Zeit und Liebe um und welche Rolle sollte die Kunst in unseren Beziehungen zu anderen und zur Welt spielen. © Foto: Diether v Goddenthow

Den Abschluss bildet Hannah Ryggens ikonisches Werk Vi lever på en stjerne (Wir leben auf einem Stern, 1958), eine Auftragsarbeit für den Eingangsbereich des Regierungshochhauses Høyblokka in Oslo. Ein halbes Jahr benötigte Ryggen, um die Wolle für das großformatige Werk zu färben, weitere 13 Monate webte sie daran. Auf dem Bildteppich entfaltete sie eine philosophische Betrachtung des menschlichen Daseins sowie der zentralen Stellung von Kunst und Liebe als persönlichen und politischen Kräften. Am 22. Juli 2011 wurde dieser Teppich bei dem Bombenanschlag des rechtsextremistischen Terroristen Anders Behring Breivik auf das Regierungsgebäude beschädigt. Wie eine Narbe erinnert heute der restaurierte Riss am unteren rechten Bildrand an diesen Angriff auf die Demokratie.

KATALOG HANNAH RYGGEN.GEWEBTE MANIFESTE, herausgegeben von Marit Paasche und Esther Schlicht. Mit einem Vorwort von Philipp Demandt, Texten von Marit Paasche und Marie Luise Knott, einem Interview von Esther Schlicht mit Ingar Dragset, einer Biografie und Chronologie von Johanna Laub sowie detaillierten Ansichten der Werke. Deutsche und englische Ausgabe, je 136 Seiten, ca. 100 Abb., 24,5 x 29 cm (Hochformat), Prestel Verlag, ISBN 978-3- 7913-6969-3, 29 € (SCHIRN), 42 € (Buchhandel)

HANNAH RYGGEN GEWEBTE MANIFESTE vom  26. September 2019 – 12. Januar 2020

Ort
SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT,
Römerberg,
60311 Frankfurt
www.schirn.de

DIE AUSSTELLUNG WIRD GEFÖRDERT VON NORLA und der Sparebankstiftelsen DNB.
NORLA ist der Veranstalter des norwegischen Ehrengastauftritts der Frankfurter Buchmesse 2019, die Ausstellung ist Teil des norwegischen Kulturprogramms des Ehrengastauftritts.

Am 15. Oktober eröffnet das Lesefest OPEN BOOKS 2019 mit dem Blauen Sofa zur Frankfurter Buchmesse

OPENBOOKS_LOGO_2019Eröffnung von OPEN BOOKS 2019 mit dem Blauen Sofa Joachim Gauck, Felicitas Hoppe, David Wagner und der am Vorabend gekürte Buchpreisträger 2019 sprechen am 15. Oktober über ihre jüngst erschienen Bücher. Die Veranstaltung ist bereits ausverkauft. Aufgrund des großen Erfolgs findet die Eröffnungsveranstaltung des Lesefests OPEN BOOKS mit dem Blauen Sofa am 15. Oktober 2019 erneut in der Deutschen Nationalbibliothek statt. Im Gespräch mit Luzia Braun, Sonja Vandenrath, Dorothea Westphal sowie Gert Scobel stellen die Gäste ihre aktuellen Publikationen vor. Auf dem Blauen Sofa nehmen in diesem Jahr Platz:

  • Joachim Gauck „Toleranz: einfach schwer“
  • Felicitas Hoppe „Grimms Märchen für Heldinnen von heute und morgen“
  • David Wagner „Der vergessliche Riese“ und
  • die Trägerin/ der Träger des Deutschen Buchpreises 2019

OPEN BOOKS, das große Lesefest der Stadt Frankfurt, findet in diesem Jahr zum elften Mal statt und ist ein Publikumsmagnet. Vom 15. bis 19. Oktober präsentieren über 240 Autorinnen und Autoren bei rund 160 Veranstaltungen ihre neuen Bücher an Veranstaltungsorten rund um den Frankfurter Römerberg, am BuchmessenWochenende lädt das Kinderprogramm zu 13 Veranstaltungen im Jungen Museum am Römerberg ein. 94 Verlagshäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen
die Möglichkeit, die Novitäten ihres Herbstprogramms bei OPEN BOOKS vorzustellen.
Neben den Veranstaltungen zu deutschsprachigen Belletristik, neuen Sachbüchern, Lyrik und Graphic Novels werden Lesungen internationaler Autorinnen und Autoren mit einem besonderen Schwerpunkt auf dem diesjährigen Gastland Norwegen stattfinden. Den Abschluss des Lesefests bildet die OPEN PARTY in guter Tradition im Literaturhaus Frankfurt.

Die Eröffnungsveranstaltung ist bereits ausverkauft, vereinzelte Restkarten (10/7 €) sind ggf. noch an der Abendkasse der Deutschen Nationalbibliothek ab 19.45 Uhr erhältlich. Die Veranstaltung kann auch über einen Livestream verfolgt werden, der unter folgendem Link zu finden ist: www.kultur-frankfurt.de/livestream. Das Blaue Sofa in Frankfurt wird veranstaltet von Bertelsmann, ZDF, Deutschlandfunk Kultur und 3sat gemeinsam mit dem Kulturamt Frankfurt am Main und der Deutschen Nationalbibliothek. Das Programm von OPEN BOOKS und Literatur im Römer ist hier zur finden: www.openbooks-frankfurt.de

Norwegisches CROSSOVER FOLK AND FLUTE Ensemble spielt anlässlich der Ausstellung „Mittsommernacht“ am 13.10. im Museum Wiesbaden

STORYTELLING IN TIMES OF CHANGE – CROSSOVER FOLK AND FLUTE ENSEMBLE
Konzertreihe anlässlich der Ausstellung „Mittsommernacht“ – Harald Sohlberg: Ein norwegischer Landschaftsmaler.

Das Norwegische Flötenensemble wurde 2008 auf Anregung von Prof. Jørn Schau gegründet und ist das einzige Ensemble dieser Art in Norwegen. In Originalbesetzung vereint das Ensemble Flöten studierende und -profis der Universität Agder, Kristiansand, Norwegen. Im Rahmen der Buchmesse 2019 Ehrengastland Norwegen wird das Norwegian Flute Ensemble von Flötistinnen und Flötisten aus dem Rhein-Main-Gebiet ergänzt. Solistin ist Marin Stallemo Bakke, die das traditionelle norwegische Volksmusikinstrument Hardingfele spielt.

Weitere Veranstaltungen rund um die Ausstellung finden Sie in unserem Veranstaltungskalender: https://museum-wiesbaden.de/kalender

Science Fiction-Event „Dream Ursula“ Theo Downes-Le Guin, Sohn der großen Schriftstellerin, spricht Keynote – Bookfest-Event im Frankfurter Bahnhofsviertel

© Frankfurter Buchmesse GmbH
© Frankfurter Buchmesse GmbH

Mit „Dream Ursula“ wird 2019 die Science Fiction-Premiere „Think Ursula“ aus 2018 fortgesetzt. Name und Programm der Veranstaltung sind eine Hommage an Ursula K. Le Guin, die große Schriftstellerin phantastischer Literatur, die im letzten Jahr verstarb. In diesem Jahr wird kein geringerer als Theo Downes-Le Guin, ihr Sohn und Bewahrer ihres Werks, die Keynote sprechen.

Bei „Dream Ursula“ soll es um die Rolle von uns Menschen im komplexen Weltgeschehen gehen: Welche Ideen, welche Sehnsüchte treiben uns? Wie lassen sich unsere Träume zu einem hoffnungsvollen utopischen Szenario zusammenfügen? Und: Welchen Platz nehmen wir ein, welche Spuren wollen wir hinterlassen auf unserem Planeten – oder auch auf anderen?

„Le Guins Werk kommt so taufrisch daher wie vor 40 Jahren, weil ihre Fragestellungen wie Ungleichheit, Umweltzerstörung und Machtgier uns umtreiben wie nie zuvor“, sagt Katja Böhne, die bei der Frankfurter Buchmesse den Bereich Marketing und Kommunikation verantwortet und dieses Format ins Leben gerufen hat. „Wir freuen uns ungemein, dass Theo Downes-Le Guin, der die Ideenwelt seiner Mutter immer aus nächster Nähe erlebt hat, uns an diesem Abend einen Einblick darin gewährt.“

Den zweiten Teil des Programms gestaltet das Phantastik-Autoren-Netzwerk (PAN). Diana Menschig wird die Phantastik-Autor*innen Alessandra Ress, Regine Bott, James Sullivan und Kai Hirdt sowie Natalja Schmidt und Christoph Hardebusch von der Phantastischen Akademie zu einem Ideen-Ping Pong rund um die oben genannten Fragen anfeuern. „Die Welt verändert sich. Wenn wir ehrlich sind, wissen wir sehr wenig darüber, was uns morgen erwartet“, so Diana Menschig. „Was also ist spannender, als gemeinsam über diese unbekannte Zukunft zu spekulieren?“

Zum Schluss wird Jenny-Mai Nuyen, eine der vielversprechenden deutschen Nachwuchs-Fantasy-Schriftstellerinnen, aus ihren Büchern lesen und im Gespräch mit Jennifer Jäger die Motive und Motivation in ihrem Werk darstellen.

Die Veranstaltung gehört zum BOOKFEST der Frankfurter Buchmesse, ist eine Kooperation von Frankfurter Buchmesse, Heyne – die Zukunft, Fischer TOR sowie dem PAN e.V. und findet am Freitag, dem 18. Oktober um 16 Uhr im 25hours Hotel The Trip, Niddastr. 58 im Frankfurter Bahnhofsviertel statt.

Der Eintritt ist frei, Anmeldung erforderlich unter www.xing-events.com/dreamUrsula.html

Verleihung Deutscher Cartoonpreis 2019 am Buchmessen-Samstag, 19.10.2019 im Frankfurt Pavillon

Auf Grundlage den Buches "Beste Bilder 10"  wählte die Jury aus 279 Cartoons von 77 Künstler/innen die drei Gewinner des Deutschen Cartoonpreises 2019 aus. Unbedingte Kaufempfehlung!  © Foto: Diether v Goddenthow
Auf Grundlage den Buches „Beste Bilder 10″ wählte die Jury aus 279 Cartoons von 77 Künstler/innen die drei Gewinner des Deutschen Cartoonpreises 2019 aus. Unbedingte Kaufempfehlung! © Foto: Diether v Goddenthow

Termin der Preisverleihung: Messe-Samstag, 19. Oktober 2019, 12.00 Uhr, Frankfurt Pavilion.

Am Samstag, 19. Oktober 2019, vergeben der Lappan Verlag und die Frankfurter Buchmesse den Deutschen Cartoonpreis 2019. Die Verleihung findet um 12.00 Uhr im Frankfurt Pavilion statt – moderiert von Piero Masztalerz, einem erfolgreichen Cartoonisten und Träger des Deutschen Cartoonpreises 2011. Im Anschluss an die Preisverleihung findet eine Signierstunde der drei Gewinner in der Signierbox Agora statt.

Mehr als 3000 Cartoons von 238 Zeichnerinnen und Zeichnern wurden in diesem Jahr eingereicht. Aus den Einsendungen trafen die Herausgeber der Reihe BESTE BILDER – Cartoons des Jahres eine Auswahl von 77 Künstlerinnen und Künstlern mit 279 Cartoons für das Buch BESTE BILDER 10. Auf Grundlage dieses Buches wählt die Jury die drei Gewinner des Deutschen Cartoonpreises 2019.

Noch vor dem Erscheinungstermin am 31. Oktober 2019 wird BESTE BILDER 10 auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert. Eine Auswahl der Cartoons ist in einer Freiluftausstellung auf der Agora der Frankfurter Buchmesse zu sehen.

Mit dem Preis, der Freiluftausstellung und der Publikation BESTE BILDER 10 präsentieren die Frankfurter Buchmesse und der Lappan Verlag den Cartoon als Kunstform einem breiten Publikum. Darüber hinaus zeigt die Caricatura – Galerie für komische Kunst die Ausstellung BESTE BILDER – Die Cartoons des Jahres ab dem 23. November 2019 in Kassel.

Seit 2006 wird der Deutsche Cartoonpreis jährlich im Rahmen der Frankfurter Buchmesse an etablierte und neue Cartoon-Talente verliehen.

Die Jury des Deutschen Cartoonpreises
Hendrik Hellige (Director Business Development Visual Culture & Kinder- u. Jugendbuch der Frankfurter Buchmesse)
Antje Haubner (Programm Lappan Verlag)
Dieter Schwalm (Programm Lappan Verlag)
Martin Sonntag (Leiter der Caricatura in Kassel)
Wolfgang Kleinert (Chef der Berliner Cartoonfabrik)
Rolf Dieckmann (ehemaliger Humorchef beim STERN)

Der Deutsche Cartoonpreis 2019 ist dotiert mit
3.000 EUR für den 1. Preis
2.000 EUR für den 2. Preis
1.000 EUR für den 3. Preis

Zeitgenössische Fotografie aus Norwegen zum Wesen und Wirken des Lichts im FOTOGRAFIE FORUM FRANKFURT

Ausstellungs-Impression. © Foto: Diether v Goddenthow
Ausstellungs-Impression. © Foto: Diether v Goddenthow

Im Rahmen des diesjährigen Ehrengastes Norwegen auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse zeigt das Fotografie Forum
Frankfurt (FFF) vom 3.Oktober 2019 bis 12. Januar 2019 zeitgenössische Fotografie aus Norwegen zum Wesen und Wirken des Lichtes.
Gezeigt werden Arbeiten unter dem Titel ETHEREAL. PHOTOGRAPHIC ART FROM NORWAY von A K Dolven, Dag Alveng und Linn Pedersen.

Mit Fotografie, Video und Installation widmen sich die beiden Künstlerinnen und der Künstler extremen Lichtqualitäten, die die mystische Atmosphäre ihres Heimatlandes Norwegen und ihr eigenes Lebensgefühl prägen.

Dag Alveng (*1953) porträtiert Menschen und sommerliche Landschaften; stets mit im Bild, das Hochsommerlicht. Irritierend zeitlos sind A K Dolvens (*1953) surreale Video-Reflexionen des Polarlichts. Mit einer begehbaren Camera Obscura führt Linn Pedersen (*1982) das Auge des Betrachters dem Lichtstrahl entgegen – und schafft frische Perspektiven auf ihre eigenen Licht-Bilder.

FOTOGRAFIE FORUM FRANKFURT
BRAUBACHSTR. 30-32
60311 FRANKFURT
http://www.fffrankfurt.org

Öffnungszeiten: Di–So 11-18 Uhr, MI 11–20 Uhr, Mo geschlossen