Kategorie-Archiv: Buchmesse Frankfurt

Deutscher Cartoonpreis 2020 – Verleihung am 20.11. im Caricatura Kassel

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Wie der Lappan-Verlag mitteilt, findet die feierliche Preisverleihung des Deutschen Cartoonpreises 2020 in diesem Jahr nicht wie üblich auf der Frankfurter Buchmesse, sondern am Freitagabend, den 20. November 2020 im Kulturbahnhof in Kassel statt. Im Anschluss wird die Ausstellung Beste Bilder 2020 in der Caricatura in Kassel eröffnet.

Schon vor der Zeremomie wird bekannt sein, wer es auf das Treppchen schafft: Die drei Preisträger*innen werden bereits im dazu gehörigen Buch „Beste Bilder 11″, das zuvor am 29. Oktober 2020 erscheint, verraten.

Die Auswahl:
Grundlage für die Auswahl sind die Einsendungen, die im Buch „BESTE BILDER 11 – Die Cartoons des Jahres 2020“, enthalten sind.

Die Jury setzt sich zusammen aus:
Hendrik Hellige, Director Business Development Visual Culture & Kinder- u. Jugendbuch der Frankfurter Buchmesse
Max Giermann, Parodist, Schauspieler und Zeichner
Martin Sonntag, Leiter der Caricatura in Kassel
Dieter Schwalm, Herausgeber zahlreicher Cartoonbücher
Wolfgang Kleinert, Chef der Berliner Cartoonfabrik
Antje Haubner, Programmleitung Lappan Verlag

Ausstellung „Beste Bilder“

Ab 21.11.2020 werden die Besten Bilder 2020 in einer großen Ausstellung in der Caricatura Galerie in Kassel präsentiert.  © Archivbild: Diether v. Goddenthow
Ab 21.11.2020 werden die Besten Bilder 2020 in einer großen Ausstellung in der Caricatura Galerie in Kassel präsentiert. © Archivbild: Diether v. Goddenthow

Für die sonst übliche Cartoon-Ausstellung auf der Agora der Frankfurter Buchmesse, die erste Einblicke in das bis dahin noch nicht erschienene Buch gewährt, plant der LAPPAN Verlag eine digitale Alternative zur Buchmesse.

Die Ausstellung in der Caricatura:
Ab 21.11.2020 werden die Besten Bilder 2020 in einer großen Ausstellung in der Caricatura – Galerie für Komische Kunst in Kassel präsentiert.

Das Buch:

Die Cartoons des Jahres von Wolfgang Kleinert (Hrsg.), Dieter Schwalm (Hrsg.), Antje Haubner (Hrsg.)Der satirische Jahresrückblick mit den besten Cartoons des Jahres 2020. Erscheint am 29.10.2020 im Lappan- Verlag, Hamburg.
Die Cartoons des Jahres von Wolfgang Kleinert (Hrsg.), Dieter Schwalm (Hrsg.), Antje Haubner (Hrsg.)Der satirische Jahresrückblick mit den besten Cartoons des Jahres 2020. Erscheint am 29.10.2020 im Lappan- Verlag, Hamburg.

Das Buch „Beste Bilder 11“ enthält auf 160 Seiten die ca. 250 besten Cartoons des Jahres, erscheint am 29. Oktober 2020 Alle Cartoonist*innen, deren Cartoons im Buch abgedruckt werden, erhalten einen Vertrag und ein angemessenes Honorar. Das Buch wird herausgegeben von Wolfgang Kleinert, Dieter Schwalm und Antje Haubner. „Beste Bilder 11“ ist im Buchhandel erhältlich und kostet 12,00 € (D).

Deutscher Buchpreis 2020: Die Preisverleihung am 12. Oktober live erleben

Die Preisverleihung des Deutschen Buchpreises findet in diesem Jahr am 12. Oktober, 18.00 Uhr, als Livesendung aus dem Frankfurter Römer statt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Preisverleihung des Deutschen Buchpreises findet in diesem Jahr am 12. Oktober, 18.00 Uhr, als Livesendung aus dem Frankfurter Römer statt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Literaturbegeisterte können live dabei sein, wenn der Roman des Jahres gekürt wird: Die Preisverleihung des Deutschen Buchpreises findet in diesem Jahr als Livesendung aus dem Frankfurter Römer statt und wird am 12. Oktober 2020 um 18 Uhr auf www.deutscher-buchpreis.de übertragen.

Gleichzeitig senden Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur die Veranstaltung live über den Sonderkanal „Dokumente und Debatten“ im Digitalradio und als Stream auf www.deutschlandradio.de/debatten.
Der Deutsche Buchpreis begleitet die Veranstaltung außerdem auf Twitter: www.twitter.com/buchpreis, Hashtag: #dbp20.

Die Preisverleihung ist zudem im Digitalprogramm der Frankfurter Buchmesse zu sehen: www.buchmesse.de/deutscher-buchpreis

Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Förderer der Auszeichnung ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main.

Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland. Sie überträgt die Preisverleihung in ihrem deutschsprachigen TV-Programm unter anderem am Dienstag, 13. Oktober, um 16 Uhr (MEZ) und am Mittwoch, 14. Oktober, um 6.30 Uhr (MEZ).

Die Shortlist 

Bov Bjerg
Serpentinen
Claassen

serpentinen-coverKommentar der Jury:
Ein Vater macht sich mit seinem Sohn auf die Reise, nicht nur
in die hügelige Landschaft seiner Kindheit, sondern auch in die
eigene bedrückende Familiengeschichte und in die deutsche Vergangenheit.
„Serpentinen“ erzählt tief soziologisch und gleichzeitig
sehr literarisch von beklemmender Düsternis – und tut es
oft mit überraschendem Witz. In diesem Roman sitzt absolut jedes
Wort an der richtigen Stelle und schafft es so, vom eigentlich
Unaussprechlichen zu erzählen.

Dorothee Elmiger
Aus der Zuckerfabrik
Carl Hanser

aus-der-zuckerfabrik-coverKommentar der Jury:
Der Ausgangspunkt des Romans von Dorothee Elmiger ist
eine einfache Frage: Wo kommt eigentlich der Zucker her?
In stark essayistischer Form, eher als Collage, fügt die Erzählerin
ihre Nachforschungen zusammen. Die führen sie nicht nur
in die Weltgeschichte, sondern auch in die Literaturgeschichte,
weshalb es vorkommen kann, dass der Text in Haiti landet,
einem der großen Zuckerexporteure, um dort auf Heinrich von
Kleists Novelle “Die Verlobung in St. Domingo” zu stoßen. Mit
dieser Methode zeigt sich, dass der Kolonialismus untrennbar
mit der europäischen Geschichte verwoben ist und dass die
Europäer*innen, wenn sie sich etwas anderes erzählen, nur
die halbe Wahrheit kennen.

Thomas Hettche
Herzfaden
Kiepenheuer & Witsch

herzfaden-coverKommentar der Jury:
Leichthändig und elegant verwebt dieser Roman große Themen
der Gegenwart und der deutschen Vergangenheit. Von einem verzauberten
Dachboden aus führt er uns in die Welt der Holzmarionetten,
in den Zweiten Weltkrieg, in die westdeutsche Nachkriegszeit,
zum Verlust von Unschuld und dem Ende der Kindheit.
Er handelt von der Fantasie und ihrer Rückeroberung – und Thomas
Hettche gelingt dabei ein Stück Illusionskunst, die so spielerisch
und melancholisch ist, wie jene, von der dieser Roman
selbst so beeindruckend erzählt.

Deniz Ohde
Streulicht
Suhrkamp

streulicht-coverKommentar der Jury:
Deniz Ohde schreibt mit bestechender Klarheit über einen Teil der
Gesellschaft, der sonst viel zu selten zu Wort kommt. Es ist ein Text
über ein (post-)migrantisches Arbeiter*innen-Milieu, ein Text über
eine kleine Familie und ihren hoffnungsvollen Wunsch dazu zu
gehören in einem Bildungs- und Leistungssystem, das sein Versprechen
von Chancengleichheit nicht einhalten kann. Dabei lässt
Ohde nicht nur eine Welt und ihre Akteur*innen plastisch werden,
die sonst hinter den Türen zugerümpelter Mietwohnungen verborgen
bleibt, sie schafft es auch, ganz ohne Klischees und didaktischen
Zeigefinger auszukommen.

 

Anne Weber
Annette, ein Heldinnenepos
Matthes & Seitz Berlin

annette-ein-heldinnenepos-coverKommentar der Jury:
Anne Weber ist es gelungen, in der Form des Epos das reale
Leben der 96-jährigen Anne Beaumanoir in ein grandioses
Stück Literatur zu verwandeln. Mit feinem Humor erzählt sie von
einer Frau, die mit aller Konsequenz bereit war, für ihr Ideal
der Gerechtigkeit zu kämpfen. In meist ungereimten Versen,
die einen fließenden Rhythmus entwickeln, verspielt und mit
großem Feingefühl bereitet Anne Weber ihrer Heldin die Bühne.
Gespannt folgen wir Annette von der Résistance bis in den
algerischen Unabhängigkeitskrieg. Philosophisch, politisch und
reflektiert stellt der Roman unaufdringlich den Bezug zur Gegenwart
her. Eine wunderbare und überzeugende Hommage an
eine außergewöhnliche Frau.

Christine Wunnicke
Die Dame mit
der bemalten Hand
Berenberg

Die Dame mit der bemalten Hand coverKommentar der Jury:
„Die Dame mit der bemalten Hand“ erzählt Migration einmal
andersherum. 1764 strandet der deutsche Forschungsreisende
Carsten Niebuhr auf der indischen Insel Elephanta. Er leidet an
Sumpffieber, wird aber von Einheimischen entdeckt und gesund
gepflegt. „Die Dame mit der bemalten Hand“ ist ein luftiger
Roman über die Neugier, das Reisen und über die frühwissenschaftliche
Erkundung der Welt. Und ein Roman über die
freundliche Aufnahme, die man mit etwas Glück in der Fremde
erfahren kann. Das alles erzählt mit viel Schalk und schrägem
Witz. Souverän und absolut verführerisch.

Veranstaltungsprogramm Weltempfang, LiBeraturpreis und African-Perspectives-Symposium

© Frankfurter Buchmesse
© Frankfurter Buchmesse

Der Weltempfang – die gesellschaftspolitische Bühne der Frankfurter Buchmesse – steht in diesem Jahr unter dem Motto „Europa – Kulturen verbinden“. Auf der Agenda sind hochaktuelle Themen, etwa die Rolle von Kultur, Literatur und Politik in der Corona-Krise und Debatten um Flucht, Migration und Rassismus. An jedem Tag der Buchmesse (14.-18. Oktober 2020) werden Weltempfang-Veranstaltungen auf www.buchmesse.de/weltempfang und im YouTube-Kanal der Frankfurter Buchmesse ausgestrahlt. Die Eröffnung wird am Mittwoch, dem 14. Oktober um 17.30 Uhr, auf der ARD-Buchmessenbühne in der Festhalle gefeiert.

Programm-Highlights:

14. Oktober 2020, 20.30 Uhr
Gemeinsam! Kultureller Neustart in Europa
Nora Bossong und Francesca Melandri sprechen über europäischen Zusammenhalt.

16. Oktober 2020, 19.00 Uhr
Afrika und Europa – wie kann Kooperation gelingen?
Die kenianische Autorin Yvonne Adhiambo Owuor im Gespräch mit Dr. Gerd Hankel und Prof. em. Robert Kappel.

16. Oktober 2020, 17.30 Uhr
Die arabische Welt und Europa: Flucht und Migration in Kinderbüchern
Die Autorinnen Kirsten Boie und Ibtisam Barakat im Gespräch.

16. Oktober 2020, 20.30 Uhr
Rassismus, Gender und Kolonialismus – eine aktuelle Debatte über europäische Grenzen hinaus
Leïla Slimani und Elsa Dorlin diskutieren über Gender und Kolonialismus.

18. Oktober 2020, 17.00 Uhr
Die Welt danach: Bruno Latour und Hartmut Rosa über die Folgen der Corona-Krise
Zwei der wichtigsten Denker Europas im Gespräch über neue Wege unsere Beziehung zur Welt zu denken.

Das gesamte Programm des Weltempfang ist abrufbar unter www.buchmesse.de/weltempfang.

LiBeraturpreis 2020: Lina Atfah

Der LiBeraturpreis wird jährlich von Litprom e.V. an eine Autorin aus Afrika, Asien, Lateinamerika oder der arabischen Welt vergeben. 2020 geht der Publikumspreis an Lina Atfah, die 2014 aus Syrien geflohen ist und seitdem in Deutschland lebt. Die 1989 geborene Autorin ist die erste Preisträgerin, die für einen Gedichtband ausgezeichnet wird: Das Buch von der fehlenden Ankunft (übersetzt von Suleman Taufiq u. a. ,Pendragon Verlag 2019). Die Preisverleihung ist am Donnerstag, dem 15. Oktober ab 19.30 Uhr auf dem YouTube-Kanal von Litprom e.V. zu sehen. Die Laudatio hält die Offenbacher Dichterin Safiye Can. Am Freitag, dem 16. Oktober um 13.00 Uhr, ist Lina Atfah zu Gast auf der ARD-Buchmessenbühne in der Festhalle. Dort spricht sie mit dem Dichter Jan Wagner, der an den interlinearen Übersetzungen mitgewirkt hat. Claudia Kramatschek moderiert das Gespräch. Der LiBeraturpreis 2020 wird unterstützt vom Dezernat für Wissenschaft und Kultur und vom Frauenreferat der Stadt Frankfurt. Die Preisverleihung wurde aufgezeichnet in der Villa 102, die kulturelle Plattform der KfW-Stiftung.

African Perspectives – Symposium von Litprom und KfW Stiftung

Litprom e.V. feiert dieses Jahr Jubiläum: 1980 war auf der Frankfurter Buchmesse Subsahara-Afrika im Fokus. Zeit, nach 40 Jahren einen frischen Blick auf die Literaturen aus der Region zu werfen: Litprom und KfW Stiftung veranstalten gemeinsam ein Symposium zum Thema afrikanische Literaturen und ihre Vermittlung im deutschsprachigen Raum: „African Perspectives – Writers and Literary Experts in Conversation“. Das Symposium wird in der Villa 102 der KfW und ihrer Stiftung aufgezeichnet und ist ab dem 12. Oktober auf den YouTube-Kanälen der Veranstalterinnen, Litprom und KfW Stiftung, sowie auf www.buchmesse.de und dem YouTube-Kanal der Frankfurter Buchmesse zu sehen. Unter den Sprecher*innen sind die Autorinnen Maaza Mengiste (Äthiopien/USA) und Yvonne Adhiambo Owuor (Kenia); der kenianische Autor Ngũgĩ wa Thiong’o hält die Keynote. Autor*innen, Verleger*innen und Vermittler*innen diskutieren über Entwicklungen der letzten Jahrzehnte und Visionen für die Zukunft. Die Spoken-Word-Autorin Koleka Putuma schließt das Event mit einer Lesung. Das Symposium wird unterstützt durch das Auswärtige Amt und das Übersetzerhaus Looren. Am gleichen Abend findet um 18 Uhr ein Get-Together über ZOOM statt, bei dem Interessierte den Gästen der Veranstaltung Fragen stellen können.

Das gesamte Programm des Weltempfang ist abrufbar unter www.buchmesse.de/weltempfang.

Weltempfang Buchmesse 2019 © Foto: Diether v. Goddenthow
Weltempfang Buchmesse 2019 © Foto: Diether v. Goddenthow

OPEN BOOKS 2020 und OPEN BOOK STORE DAY: Von 13. bis 18. Oktober steht Frankfurt im Zeichen des Buches

Knapp 100 Lesungen mit 187 Mitwirkenden aus 60 Verlagen vereint das städtisches Lesefest OPEN BOOKS zur Frankfurter Buchmesse. Es findet auch 2020 live vor Publikum statt und wurde um einige neue Orte erweitert hat. Ein Streaming, das über die Website www.openbooks-frankfurt.de aufgerufen werden kann, ergänzt das Angebot. © Foto: Diether v. Goddenthow
Knapp 100 Lesungen mit 187 Mitwirkenden aus 60 Verlagen vereint das städtisches Lesefest OPEN BOOKS zur Frankfurter Buchmesse. Es findet auch 2020 live vor Publikum statt und wurde um einige neue Orte erweitert hat. Ein Streaming, das über die Website www.openbooks-frankfurt.de aufgerufen werden kann, ergänzt das Angebot. © Foto: Diether v. Goddenthow

Open Books 2020 dürfte zur Frankfurter Buchmesse die einzig Präsenzveranstaltung sein, in der Lesungen analog vor Publikum möglich sind. Gestern hatten Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, und Dr. Sonja Vandenrath, Leiterin von OPEN BOOKS, das trotz Corona umfangreiche Programm des traditionellen Frankfurter Lesefestes vorgestellt. So wird es knapp 100 Lesungen mit 187 Mitwirkenden aus 60 Verlagen geben. Wie gesagt, nicht digital, sondern die Lesungen finden live vor Publikum
statt.  Dies wurde dadurch möglich, indem das Lesefest um einige neue Orte erweitert wurde, so dass an jedem Veranstaltungsort die Hygiene-Regeln mit deutlichen Sitzplatz-Abständen und ausreichender Be- und Entlüftung sicher gestellt werden kann.

Einige ausgewählte Lesungen werden dennoch parallel zur analogen Leseveranstaltung zusätzlich live gestreamt, so dass sie auch von zuhause aus mitverfolgt werden können. Livestream-Info

Für den Buchmessensamstag, 17.10., ist zudem ein Aktionstag für den lokalen Buchhandel in Frankfurt und Offenbach geplant, zu dem die Buchhandlungen selbst ein vielfältiges Programm anbieten. Dieser OPEN BOOK STORE DAY findet aus Anlass der Sonderedition der Frankfurter Buchmesse statt. Alle beteiligten Buchhandlungen in Frankfurt und Offenbach sind mit den Standorten in einem Flyer zu finden.

Beim gestrigen Pressetermin in der Evangelischen Akademie Frankfurt stellten die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt Dr. Ina Hartwig und die Leiterin von OPEN BOOKS Dr. Sonja Vandenrath das diesjährige Programm des Lesefests sowie den erstmalig stattfindenden Aktionstag der Buchhandlungen in Frankfurt und Offenbach zur Buchmesse 2020 (OPEN BOOK STORE DAY ) vor.© Foto: Diether v. Goddenthow
Beim gestrigen Pressetermin in der Evangelischen Akademie Frankfurt stellten die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt Dr. Ina Hartwig und die Leiterin von OPEN BOOKS Dr. Sonja Vandenrath das diesjährige Programm des Lesefests sowie den erstmalig stattfindenden Aktionstag der Buchhandlungen in Frankfurt und Offenbach zur Buchmesse 2020 (OPEN BOOK STORE DAY ) vor.© Foto: Diether v. Goddenthow

„Mit OPEN BOOKS und dem OPEN BOOK STORE DAY gibt es zwei attraktive Angebote für die Frankfurterinnen und Frankfurter, etwas Buchmessenluft in der Stadt zu schnuppern. Wenn auch nichts das geschäftige Treiben in den Messehallen ersetzen kann, so sind Lesungen vor Publikum und das Flanieren durch Buchhandlungen zumindest ein kleiner Trost. Vor allem freue ich mich, dass OPEN BOOKS KIDS in der Deutschen Nationalbibliothek stattfindet und so viele junge Leserinnen und Leser erreicht“, so Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt. Auch in diesem Jahr präsentiert OPEN BOOKS die wichtigsten Neuerscheinungen in den Sparten Belletristik, Sachbuch, Lyrik und Comic. Die Einteilung der Häuser nach Sparten bleibt weitgehend erhalten. Des Weiteren wird der traditionelle Lesemarathon „Literatur im Römer“ am Buchmessen Mittwoch und Donnerstag durchgeführt. OPEN BOOKS freut sich in diesem Jahr über neue Kooperationspartner: Neben der schon traditionell gemeinsam veranstalteten Eröffnung ist „Das Blaue Sofa“ mit zwei prominent besetzten Krimiabenden zu Gast. Zudem werden unter dem Dach von OPEN BOOKS die 3sat Buchzeit, die SWR Bestenliste, eine Veranstaltung der DFB-Kulturstiftung sowie die für den Schweizer Buchpreis 2020 nominierten Autorinnen und Autoren vertreten.

Der FrankfurtAbend, an dem neue Bücher über Frankfurt vorgestellt werden, findet erstmalig in der Volksbühne am Großen Hirschgraben statt, es moderiert der Hausherr Michael Quast. Dort wird auch ein Abend mit Debütantinnen und Debütanten seinen Ort haben. Die Frankfurter Rundschau hat ein eigenes Panel zum Thema Klimawandel erstellt, das im Sonnenmannsaal des Historischen Museums durchgeführt wird, die Crespo Foundation präsentiert die jüngst mit dem Wortmeldungen-Literaturpreis ausgezeichnete Autorin Kathrin Röggla. OPEN BOOKS KIDS erhält in der Deutschen Nationalbibliothek einen großzügigen Raum für Familienveranstaltungen am Wochenende, in diesem Jahr u.a. mit Martin Baltscheit, Charlotte Habersack, Jennifer Sieglar und Oliver Scherz. „Wir waren schier überwältigt von der Zahl an tollen Vorschlägen, die uns die Verlage für OPEN BOOKS gemacht haben. So ist OPEN BOOKS auch in diesem Jahr ein Lesefest der besonderen Art, das an seinem Markenkern festhält; die besten neuen Büchern des Herbstes an schönen Orten in der Frankfurter Innenstadt vorzustellen. Die pandemiebedingten Einschränkungen sollen den Charakter und die Atmosphäre von OPEN BOOKS so wenig wie möglich beeinträchtigen. Für sichere Rahmenbedingungen sorgen wir. Damit fördern wir das Buch, indem wir ihm Sichtbarkeit verschaffen und zwar primär im realen, aber auch im digitalen Raum“, stellt die Leiterin von OPEN BOOKS Dr.
Sonja Vandenrath fest.

Zu den Teilnehmenden gehören unter anderem Jan Assmann, Zsuzsa Bánk, Zoë Beck, Christian Berkel, Nico Bleutge, Helmut Brandstätter, Andreas Buck, Friedrich Curtius, Denis Scheck, Katja Ebstein, Roman Ehrlich, Wolfram Eilenberger, Melisa Erkurt, Veit Etzold, Jürgen Goldstein, Iris Hanika, Alexa Hennig von Lange, Oliver Hilmes, Alfons Kaiser, Bas Kast, Michael Kleeberg, Helmut Lethen, Andrea Petkovic, Peter Prange, Ijoma Mangold, Kristof Magnusson, Alfons Kaiser, Ralf König, Wladimir Klitschko, Wladimir Kaminer, Benjamin Moser, Ulrike Almut Sandig, Rüdiger Schaper, Jennifer Sieglar, Peter Stamm, Ronen Steinke, Tilman Spreckelsen, Andreas Winkelmann, Philipp Winkler, Johannes Willms und Nell Zink.

Das Lesefest OPEN BOOKS findet unter Einhaltung der Gesundheits- und Hygieneauflagen statt. Um sicher zu gehen, dass die Platzkapazitäten gewahrt bleiben und im Zweifelsfall die Nachverfolgung der Daten möglich ist, müssen die Besucherinnen und Besucher sich in diesem Jahr Tickets gegen eine Servicegebühr in Höhe von 1,50 Euro vorab buchen. Der Buchung ist je nach Verfügbarkeit bis 12 Uhr am Veranstaltungstag möglich. Im Fall von OPEN BOOKS Kids trägt der Veranstalter diese Umlage. Der Ticketanbieter ist AD Ticket. Das gesamte Programm und die Hinweise auf Orte, Zeiten und Tickets finden sich auf www.openbooks-frankfurt.de. Dort findet sich auch eine Mediathek. Gestreamt werden die Lesungen im Haus am Dom, in der Evangelischen Akademie Frankfurt sowie die Eröffnung mit dem Blauen Sofa und die Lesung mit Katja Ebstein im Ignatz-Bubis Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde Frankfurt.

Eine willkommene Ergänzung erfährt OPEN BOOKS zudem durch eine gemeinschaftliche Aktion der Frankfurter Buchhandlungen – den OPEN BOOK STORE DAY. Am Samstag, 17. Oktober laden Frankfurter und Offenbacher Buchhändlerinnen und Buchhändler zu Gesprächen und Begegnungen im persönlichen Rahmen ein. Weitere Informationen zum OPEN BOOKS STORE DAY sind auf www.literaturstadt-frankfurt.de zu finden.

Programm und Orte

Die Veranstaltung findet in diesem Jahr an  11 Orten statt. Wie erwähnt finden Sie das gesamte Programm und die Hinweise auf Orte, Zeiten und Tickets auf www.openbooks-frankfurt.de

Coronabedingt werden in den den  Veranstaltungsorten Plätze wie folgt angeboten:

Römerhallen 56
Ratskeller im Römer 62
Haus am Dom 46
Evangelische Akademie Frankfurt 41
Historisches Museum Frankfurt 40
Katharinenkirche 138
Volksbühne im Großen Hirschgraben 87
Freies Deutsches Hochstift 50
Ignaz-Bubis-Gemeindezentrum 93
Deutsche Nationalbibliothek 97
AusstellungsHalle 1a 37

Aktionstag der Buchhandlungen in Frankfurt&Offenbach
Buchhandlungen: 24

Deutscher Buchpreis 2020 – Die Autoren der Shortlist stellten in einer Livesendung im Literaturhaus Frankfurt ihre Werke vor

 (v.l.): Anne Weber, Deniz Ohde, Bov Bjerg, Dorothee Elmiger.© Foto: Diether v. Goddenthow
(v.l.): Anne Weber, Deniz Ohde, Bov Bjerg, Dorothee Elmiger.© Foto: Diether v. Goddenthow

Wegen Corona ein wenig in abgespeckter Version, aber dafür als Live-Stream produziert, präsentierten am27. September 2020 das Kulturamt der Stadt Frankfurt und das Literaturhaus Frankfurt in Kooperation mit der Stiftung Buchkultur und Leseförderung
des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels traditionell die Autoren der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2020. Der stets am Montag vor Eröffnung der Buchmesse verliehene Deutsche Buchpreis sei „die wirkungsmächtigste Auszeichnung für deutschsprachige Literatur seit 15 Jahren“, begrüßte Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhauses, die über 700 Zuschauer in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie die rund 50 Gäste des Auditoriums, unter ihnen die vier angereisten Shortlist-Nominierten: Dorothee Elmiger, Deniz Ohde, Bov Bjerg und Anne Weber und die Kritiker Miriam Zeh und Christoph Schröder. Christine Wunnicke („Die Dame mit der bemalten Hand“) und Thomas Hettche („Herzfaden“) fehlten wegen der Pandemie.

Vom Glück im Zuckerland

Dorothee Elmiger © Foto: Diether v. Goddenthow
Dorothee Elmiger © Foto: Diether v. Goddenthow

Zum Auftakt des Literaturnachmittags stellte Christoph Schröder, Freier Autor und Kritiker sowie Dozent für Literaturkritik an den Universitäten Frankfurt am Main und Köln, die Schweizer Schriftstellerin Dorothee Elmiger mit ihrem Buch „Aus der Zuckerfabrik“ (Hanser) vor. Elmiger ist gleich zweimal nominiert. Sie steht auch auf der Shortlist des Schweizer Buchpreises. Zuckerfabrik ist das dritte Buch von ihr. Es trüge keine Gattungsbezeichnung und habe auch keinen ganz so leicht nachvollziehbaren stringenten Plot, eröffnete Schröder das Gespräch. Sehr vereinfacht gesagt, so Schröder, sei die „Zuckerfabrik“ (Hanser) eine hochspannende Mischung aus Essay und erzählenden Text „Das ist der Versuch, Kolonialismus, Kapitalismus. Literaturgeschichte, Lektüre und das eigene Leben, Denken und Erleben der Erzählerin immer wieder in neuen Konstellationen zueinander zu bringen, um daraus selbst wiederum Text zu generieren“. Ausgangspunkt zur ihrer Geschichte, so Elmiger, war eine Reportage über den ersten Schweizer Lottomillionär Werner Bruni 1979, der relativ schnell das Geld wieder verloren hat. In seinen Memoiren, die er zusammen mit einem Ghostwriter verfasst hat, erzählt er, dass die glücklichste Zeit seines Lebens, die er verbracht hat, eine Reise in die Karibik nach Haiti war, nicht um dort Urlaub zu machen, sondern um für eine Bekannte aus der Schweiz in deren Ferienhaus die Duschen und Toiletten zu installieren. Bruni‘s Lebensgeschichte nachzuspüren, und das Aufeinandertreffen seiner glücklichsten Zeit auf Haiti als eine historisch sehr wichtige Insel, der Geschichte von Kolonialismus und des Zuckeranbaus, haben mich interessiert. Hier greifen Kolonialismus, Kapitalismus und Literaturgeschichte unerwartet ineinander.

Die verinnerlichte Abwertung und der erfolgreiche Versuch von Selbstbefreiung

Deniz Ohde  © Foto: Diether v. Goddenthow
Deniz Ohde © Foto: Diether v. Goddenthow

Deniz Ohde, die vor einem Jahr noch am Rande eines feministischen Literaturfestivals ein Buch signierte, hat ihren ersten Roman als erzählerische Bildungsbiografie eines Frankfurter Mädchen mit Migrationshintergrund verfasst. Ihre Gesprächspartnerin ist Miriam Zeh, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungskolleg „Schreibszene Frankfurt“ der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und freie Redakteurin und Moderatorin in der Buchredaktion des Deutschlandfunks, hat Ohde zuvor schon begleitet.

Ohde zeigt am Beispiel ihres eigenen Erfolgs, dass sie, die Tochter eines deutschen Industriearbeiters und einer türkischen Einwanderin, die einst am Identitätsabgrund stand und schmerzhaft das Ausgeschlossensein des „abgehängten Prekariats“ durchlitt, dennoch nicht Opfer wurde. Vielmehr avancierte sie zur Akteurin ihres Schicksals, ihres eigenen Erfolges inmitten  und trotz all der vorhandenen Ungerechtigkeiten unserer Gesellschaft.

In ihrem Werk geht die Autorin weit zurück in ihre Kindheit, und während sie die alten Wege geht, so beschreibt es der Klappentext, „erinnert sie sich: an den Vater und den erblindeten Großvater, die kaum sprachen, die keine Veränderungen wollten und nichts wegwerfen konnten, bis nicht nur der Hausrat, sondern auch die verdrängten Erinnerungen hervorquollen. An die Mutter, deren Freiheitsdrang in der Enge einer westdeutschen Arbeiterwohnung erstickte, bis sie in einem kurzen Aufbegehren die Koffer packte und die Tochter beim trinkenden Vater ließ. An den frühen Schulabbruch im Gymnasium und die Anstrengung, im zweiten Anlauf Versäumtes nachzuholen, an die Scham und die Angst – zuerst davor, nicht zu bestehen, dann davor, als Aufsteigerin auf ihren Platz zurückverwiesen zu werden. Deniz Ohde erkundet in ihrem Debütroman die feinen Unterschiede in unserer Gesellschaft. Satz für Satz spürt sie den Sollbruchstellen im Leben der Erzählerin nach, den Zuschreibungen und Erwartungen an sie als Arbeiterkind, der Kluft zwischen Bildungsversprechen und erfahrener Ungleichheit, der verinnerlichten Abwertung und dem Versuch, sich davon zu befreien.“
„Keiner ist nur depressiv“

Bov Bjerg © Foto: Diether v. Goddenthow
Bov Bjerg © Foto: Diether v. Goddenthow

Bov Bjerg, insbesondere durch seinen früheren Bestseller „Auerhaus“ bekannt, las zunächst aus seinem Roman „Serpentinen“ (Claassen-Verlag) der – nach dem Leipziger Buchpreis – in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal für einen Buchpreis nominiert ist. In seiner Geschichte, in der ein Vater von Berlin aus mit seinem kleinen Sohn seine Heimat, die schwäbische Alb bereisen, geht es vor dem Hintergrund einer vom Fluch der Depression verfolgten Familie, um die Bodenlosigkeit dieser Krankheit, auch als Metapher für die Serpentinen gesellschaftlicher Abgründe deutscher Vergangenheit. Urgroßvater, Großvater, Vater des Erzählers haben sich allesamt das Leben genommen: „ertränkt, erschossen, erhängt“, und dennoch, so Christoph Schröder, habe dieser Roman immer wieder auch heitere Passagen.– „Es gibt keinen Menschen, der nur depressiv und suizidgefährdet ist – ich wollte keinen Roman schreiben, der nur aus Düsterkeit besteht“, betonte Bjerg, der es mit seiner Erzählweise sehr gut versteht,“ finster-komische Momente“ so zu setzen, dass er es schafft  vom eigentlich Unaussprechlichen zu erzählen.

Über die Wichtigkeit des Ungehorsams

Anne Weber  © Foto: Diether v. Goddenthow
Anne Weber © Foto: Diether v. Goddenthow

Den Abschluss im Reigen der Buchvorstellungen bestritten Miriam Zeh und Annette Weber mit „Annette, ein Heldinnenepos“ (Matthes & Seitz), worin sie die Lebensgeschichte der 96-jährigen französischen Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir als Epos erzählt und in ein grandioses Stück Literatur verwandelt. . „Das Buch ist mein Blick auf ihr Leben, es ist nicht ihr Leben“ betont sie. Die Protagonistin war Weber durch ein Zuhörer-Redebeitrag bei einem NS-Gedenksymposium in Südfrankreich aufgefallen, als sie merkte, dass diese alte Frau viel mehr über all das wusste, als sie selbst. Und sie bemühte sich, später beim Dinner den Platz neben ihr zu bekommen. Aus diesem Gespräch entstand die Idee zu diesem Buch. Unzählige Male besuchte sie Anne Beaumanoir zu Interviews und setzte ihr mit „Annette, ein Heldinnenepos“ ein literarisches Denkmal. Obgleich ein Roman, verzichtete Weber darauf, ihrer Protagonistin irgendwelche erfundenen Wörter oder Sätze in den Mund zu legen. „Ziel war es, fiktiv zu bleiben und nur zu erzählen, was ich von ihr weiß“, unterstrich die Autorin.
Anne Beaumanoir wurde 1923 in der Bretagne geboren, wuchs auf in einfachen Verhältnissen und wurde schon als Jugendliche Mitglied der kommunistischen Résistance. Sie rettete zwei jüdische Jugendliche, wofür sie von Yad Vashem später den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ erhält. Sie arbeitete nach dem Krieg als Neurophysiologin in Marseille. 1959 wurde Beaumanoir zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wegen ihres Engagements auf Seiten der algerischen Unabhängigkeitsbewegung. Sie ist noch heute an Schulen ein lebendiges Beispiel für die Wichtigkeit des Ungehorsams. In „Annette, ein Heldinnenepos“ erzählt Anne Weber das turbulente Leben der Anne Beaumanoir in einem biografischen Heldinnenepos, wobei die geschilderten Szenen viele Fragen aufwerfen, unter anderem: „Was treibt jemanden in den Widerstand? Was opfert er dafür? Wie weit darf er gehen? Was kann er erreichen?“

Informationen Deutscher Buchpreis

Literaturhaus Frankfurt – Seit 30. September wieder geöffnet

Signalwirkung: Die 72. Frankfurter Buchmesse mit Teilnehmern aus 85 Ländern

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Ein Fest für Literatur in Frankfurt und digital u.a. mit Irvine Welsh, Cornelia Funke, Nell Zink und Chilly Gonzales / 70 Stunden Fachprogramm u.a. mit James Daunt, Ananth Padmanabhan und Jenny Fry.

Wie keiner anderen Branchenveranstaltung gelingt es der Frankfurter Buchmesse, globale Netzwerke zu knüpfen, Zukunftsmärkte zu erschließen und dabei sowohl fachliche als auch gesellschaftspolitische Themen auf die Agenda zu setzen. Dass sie genau dafür auch im Corona-Jahr 2020 steht, zeigen mehrere Tausend Aussteller aus rund 85 Ländern (Stand 20. September 2020). Knapp 850 digitale Aussteller kommen aus dem deutschsprachigen Raum. Damit ist die Special Edition der Frankfurter Buchmesse so international wie immer, u.a. mit Teilnehmern aus allen Teilen Europas, aus China und Taiwan, Argentinien und Kolumbien, Kasachstan und der Ukraine, aus den USA, Kanada und vielen weiteren Ländern. Als digitale Aussteller werden Verlage, Buchhandlungen, Literaturagenten und Scouts, Selfpublisher und Dienstleister gezählt. Sie nehmen am digitalen Fachprogramm der Frankfurter Buchmesse teil, präsentieren ihre Neuerscheinungen auf den Themenseiten unter buchmesse.de und beteiligen sich mit eigenen Veranstaltungen am Programm.

„Für das globale Publishing ist die Frankfurter Buchmesse immer auch eine Standortbestimmung. Diese Selbstvergewisserung ist in diesem Jahr wichtiger denn je: Wir sehen, dass die internationale Verlagswelt auch in Krisenzeiten flexibel, erfinderisch und mutig handeln kann. Wir wollen an den fünf Messetagen von unseren Kolleginnen und Kollegen überall auf der Welt hören – aus Ägypten, Brasilien, Finnland oder Singapur. Wir wollen den Erfahrungsaustausch fördern, Kontakte ermöglichen, Erfolgsmomente teilen und Trends identifizieren. Gemeinsam mit deutschen und internationalen Medienpartnern und Verlagen haben wir die Frankfurter Buchmesse um eine digitale Komponente erweitert, die von überall auf der Welt zugänglich ist. In einem Jahr der Unwägbarkeiten ist dies für mich ein „Leuchtfeuer der Hoffnung“, um mit Margaret Atwood zu sprechen. Der intensive Austausch mit unterschiedlichsten Branchenteilnehmern über viele Monate hinweg und unter schwierigen Bedingungen ist einmalig – und ich danke allen Beteiligten dafür“, sagte Juergen Boos heute auf der Vorschau-Pressekonferenz der Frankfurter Buchmesse.

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Das rund 70 Stunden umfassende Fachprogramm der Special Edition beinhaltet Konferenzen, Markteinblicke, und Matchmaking-Sessions. Es ist auf Interaktion und Partizipation angelegt. Zahlreiche internationale Branchenführer kommen zu Wort, etwa James Daunt, CEO der Filialisten Waterstones und Barnes & Noble, Ananth Padmanabhan, CEO von HarperCollins India, und Jenny Fry, Commercial Director & Board Member des schottischen Indie-Verlags Canongate.

Mit Frankfurt Rights steht Rechtehändler*innen eine digitale Rechteplattform zur Verfügung, die von Verlagen, Agenten, Scouts, Filmproduzenten, Screenwritern und Merchandisern genutzt wird. Hier werden Programmverantwortliche fündig, die auf der Suche nach neuen Titeln für ihre Programme sind. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung aus dem NEUSTART KULTUR Programm der Bundesregierung können die digitalen Angebote in diesem Jahr und bis Sommer 2021 kostenfrei genutzt werden.

Das BOOKFEST digital sendet am Samstag, 17. Oktober 2020 von 10 bis 22 Uhr auf zwei Kanälen in die ganze Welt: 22 Stunden voller Geschichten, Diskussionen und anregender Gespräche, u.a. mit Elisabeth Gilbert, Kirsten Boie, Axel Scheffler und Yvonne Adhiambo Owuor. Für Literaturliebhaber*innen bringen die ARD-Buchmessenbühne und das BOOKFEST city internationale Stars in die Stadt: Auf der großen Bühne in der Festhalle und an vielen Orten in Frankfurt können Leser*innen in der Buchmessewoche über 150 Autor*innen und deren neueste Bücher entdecken. www.buchmesse.de/bookfest, www.buchmesse.de/ard

Kanada, das seinen Ehrengastauftritt auf 2021 verschoben hat, wird in der Messewoche über 25 digitale Veranstaltungen anbieten; sie sollen die einzigartige Vielfalt der kanadischen Literatur- und Kulturszene verdeutlichen. Das Programm wird am 24. September bekannt gegeben. 246 Bücher von kanadischen Autor*innen werden bis Oktober 2020 in deutscher Übersetzung vorliegen. Eine Liste dieser Neuerscheinungen ist hier abrufbar: www.buchmesse.de/files/media/pdf/NEL%20Kanada_September_2020.pdf

Die erste digitale Ausgabe des Weltempfangs, der gesellschaftspolitischen Bühne der Frankfurter Buchmesse, steht unter dem Motto „Europa – Kulturen verbinden“, während das erste digitale Symposium von Litprom e.V., der Gesellschaft zur Förderung von Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika, nach der Rezeption afrikanischer Literaturen in Deutschland fragt. Das Symposium wurde aufgezeichnet und wird am 12. Oktober von 14.00-17.30 Uhr auf den YouTube-Kanälen der Veranstalterinnen, Litprom und KfW Stiftung, sowie auf www.buchmesse.de und dem YouTube-Kanal der Frankfurter Buchmesse zu sehen sein.

ffm-buchmesse-kooperationspartnerDas Liveprogramm der Frankfurter Buchmesse ist unter www.buchmesse.de/live zu finden.
Informationen zur Signals of Hope Kampagne: https://signalsofhope.buchmesse.de/
Das Programm auf der ARD-Buchmessenbühne wird aufgezeichnet und per Livestream auf www.buchmesse.ARD.de übertragen.
Tickets für die Veranstaltungen in der Festhalle: https://buchmesse2020.reservix.de/events

Ausstellerverzeichnis und Veranstaltungskalender der Frankfurter Buchmesse – Special Edition können hier eingesehen werden: www.buchmesse.de/digitale-buchmesse/veranstaltungen-aussteller

Deutscher Buchpreis 2020: Die sechs Finalisten – Preisverleihung im Oktober per Livestream verfolgen

Foto: vntr.media
Foto: vntr.media

Die Jury hat die sechs Romane für die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2020 ausgewählt:

  • Bov Bjerg, Serpentinen (Claassen, Januar 2020)
  • Dorothee Elmiger, Aus der Zuckerfabrik (Carl Hanser, August 2020)
  • Thomas Hettche, Herzfaden (Kiepenheuer & Witsch, September 2020)
  • Deniz Ohde, Streulicht (Suhrkamp, August 2020)
  • Anne Weber, Annette, ein Heldinnenepos (Matthes & Seitz Berlin, Februar 2020)
  • Christine Wunnicke, Die Dame mit der bemalten Hand (Berenberg, August 2020)

Jurysprecherin Hanna Engelmeier, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI) und Autorin: „Nominiert sind sechs Romane, die uns durch ihre sprachliche Ausdruckskraft und formale Innovation überzeugt haben, zugleich aber auch auf besonders kluge Weise politische Dringlichkeit dokumentieren. Einige schöpfen aus unerwarteten Quellen oder wenden sich historischen Stoffen zu, um darüber zu großen, allgemeingültigen Fragen zu gelangen. Die Shortlist trägt zugleich hervorragenden Titeln Rechnung, die sich biografischen und zeitgenössischen Themen auf überraschende Weise widmen.“

Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 206 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2019 und dem 15. September 2020 erschienen sind.

Der Jury gehören neben Hanna Engelmeier an: Katharina Borchardt (Literaturredakteurin, SWR2), David Hugendick (Literaturredakteur, Zeit Online), Chris Möller (Literaturvermittlerin bei Kabeljau & Dorsch, Berlin), Maria-Christina Piwowarski (Buchhandlung ocelot, Berlin), Felix Stephan (Literaturredakteur, Süddeutsche Zeitung) und Denise Zumbrunnen (Buchhandlung Never Stop Reading, Zürich).

Mit dem Deutschen Buchpreis 2020 zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Der oder die Preisträger*in erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 12. Oktober 2020 um 18 Uhr zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse als Livesendung aus dem Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.

Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland. Interessierte können die Preisverleihung per Livestream unter www.deutscher-buchpreis.de verfolgen.

Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur übertragen die Veranstaltung live über den Sonderkanal „Dokumente und Debatten“ im Digitalradio und als Livestream auf www.deutschlandradio.de/debatten.

Ab 1. Oktober 2020 werden Auszüge aus den Shortlist-Titeln in englischer Übersetzung und ein englischsprachiges Dossier zur Shortlist auf dem Internetportal www.new-books-in-german.com präsentiert.

Auf der Webseite und den Social-Media-Kanälen des Deutschen Buchpreises vermitteln Videoporträts einen Eindruck von den nominierten Werken und ihren Autor*innen.

Der Hashtag zum Deutschen Buchpreis lautet: #dbp20

Frankfurter Buchmesse 2020 – Special Edition: im Netz und in der Stadt, aber ohne klassische Hallenausstellung

Liveprogramm mit Starbesetzung, Veranstaltungen in der Stadt und Digital-Präsenz / Mit dabei: Irvine Welsh, John Niven, Karin Slaughter, Don Winslow, Elizabeth Gilbert, Bov Bjerg, Cornelia Funke, Chilly Gonzales, Joachim Meyerhoff, Harald Welzer, Francesca Melandri / Klassische Hallenausstellung aufgrund der neuerlichen Reisebeschränkungen nicht durchführbar

Die Frankfurter Buchmesse (14.-18. Oktober 2020) findet in diesem Jahr statt: mit einem umfangreichen Liveprogramm auf der ARD-Buchmessenbühne in der Festhalle, rund 80 Veranstaltungen im Rahmen des BOOKFEST city in Frankfurt und einem illustren Line-up beim BOOKFEST digital. Die klassische Hallenausstellung der Frankfurter Buchmesse wird in diesem Jahr pandemiebedingt ausgesetzt: Aufgrund der aktuell geltenden Reisebeschränkungen können zahlreiche Länderstände nicht wie geplant umgesetzt werden. Auch macht die ab 1. Oktober 2020 in Kraft tretende Quarantäneverordnung die Teilnahme von europäischen Aussteller*innen und Fachbesucher*innen nahezu unmöglich.

„Die Frankfurter Buchmesse ist nicht nur die größte Buchmesse der Welt, sie ist auch ein sich ständig weiterentwickelndes Unternehmen. Lebendig, agil und anpassungsfähig. In der aktuellen Situation bedeutet das nun den Verzicht auf Stände in Hallen aufgrund der wieder zunehmenden Corona-Einschränkungen. Dafür machen in diesem Jahr Veranstaltungen in Frankfurt am Main und anderen Städten Buchbegeisterung sowohl live vor Ort als auch digital und jederzeit abrufbar erlebbar“, sagt Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. „Wir danken der Bundes- und Landesregierung, insbesondere Kulturstaatsministerin Monika Grütters, dem Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier und dem Hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir für ihre anhaltende Unterstützung.“

„Die Frankfurter Buchmesse lebt vom internationalen Austausch. Wir danken allen Aussteller*innen für ihre Motivation und das Vertrauen, die Frankfurter Buchmesse 2020 auch physisch auf die Beine zu stellen“, sagt Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse. „Jetzt liegt der Fokus auf unserem virtuellen Angebot und den Veranstaltungen in der Festhalle und in der Stadt. In den letzten Monaten haben wir unsere zahlreichen, bereits vorhandenen Services zu einem stimmigen digitalen Gesamtkonzept ausgebaut. So treffen internationale Publishing Professionals auf bekannte und auch neue Digitalformate, mit denen sie auch in Zeiten von Corona ihr Geschäft vorantreiben können. Und das Lesepublikum hat die Möglichkeit, die Buchbegeisterung gleich doppelt auszuleben – sowohl im Internet als auch auf den Veranstaltungen vor Ort.“

Interessierte Besucher*innen können Tickets für die Veranstaltungen auf der ARD-Buchmessenbühne erwerben. Für die kostenfreien Events im Rahmen des BOOKFEST city ist eine Vorab-Registrierung erforderlich. Von 14. bis 18. Oktober können Buchfans auf www.buchmesse.de sowie bei zahlreichen Medienpartnern ein umfangreiches und vielseitiges digitales Programm mit Lesungen, Autor*innengesprächen und Diskussionen verfolgen sowie Neuerscheinungen von Verlagen entdecken.

Programmhighlights der Frankfurter Buchmesse 2020
Der Deutsche Buchpreis und der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels werden wie geplant im Rahmen der Frankfurter Buchmesse vergeben: der Deutsche Buchpreis am 12. Oktober 2020, 18 Uhr, als Livesendung aus dem Frankfurter Römer, der Friedenspreis am 18. Oktober in der Frankfurter Paulskirche, live übertragen ab 10.45 Uhr in der ARD.

Die zentrale Bühne der Frankfurter Buchmesse befindet sich in der Festhalle: Hier feiert die ARD-Buchmessenbühne Premiere. Vom 14. bis 18. Oktober, jeweils von 10 bis 18 Uhr, finden Veranstaltungen statt. Als Gäste erwartet werden Christian Berkel, Michel Friedman, Cornelia Funke, Andrea Petković, Alice Schwarzer, Irvine Welsh, John Niven, Harald Welzer, Judith Zander, Linda Zervakis, und viele mehr. Mit dem Gesprächsformat „Chilly Gonzales and Malakoff Kowalski: Talking about Taste“ kommt auch der kanadische Musiker und Entertainer Chilly Gonzales auf die ARD-Buchmessenbühne: Sein erstes Buch, ENYA erscheint am 14. Oktober 2020. Weiteres Programmhighlight ist die ARD-Buchmessennacht am Freitagabend, 16. Oktober, u.a. mit: Ahmad Mansour, Max Czollek, Bas Kast, Stefanie Sargnagel, Klaus Brinkbäumer, Susanne Fröhlich, Elke Heidenreich, Alexa Hennig von Lange, Richard David Precht und Jan Weiler – sowie per Zuschaltung die/der Buchpreisträger*in 2020, Jan Böhmermann und David Grossman.

BOOKFEST digital und BOOKFEST city
In diesem Jahr wird das BOOKFEST physisch als BOOKFEST city und erstmals auch virtuell als BOOKFEST digital stattfinden. Beim BOOKFEST city sind die ca. 80 geplanten Events über alle fünf Messetage hinweg auf viele Locations in ganz Frankfurt verteilt. Für ein vielfältiges Programm voller Literatur, Inspiration und spannender Begegnungen sorgen u.a. Margit Auer, Max von Thun, Gabriele Krone-Schmalz, Bov Bjerg, Kristof Magnusson, Helmut Zierl, Max Giermann, Anastasia Zampounidis, Christian Stöcker, Andreas Steinhöfel, Eric Mayer, Linda Zervakis und Ahmad Mansour.

Alle am BOOKFEST city beteiligten Locations erfüllen die Schutzverordnungen des Landes Hessen. Die Begrenzung der Teilnehmerzahlen ermöglicht die Einhaltung der Abstandsregeln. Die Vorab-Registrierungen und das finale BOOKFEST-Programm sind ab Mitte September auf www.bookfest.de verfügbar.

Das BOOKFEST digital sendet am Samstag, 17. Oktober 2020, von morgens 10 Uhr bis abends 22 Uhr ein vielfältiges Programm und präsentiert u.a. Elizabeth Gilbert, Jenny Erpenbeck, Ayad Akhtar, Eliot Weinberger, Peter Wohlleben, Kirsten Boie, Don Winslow, Karin Slaughter, Clemens Meyer, Olga Grjasnowa, Joachim Meyerhoff, Iris Wolff und Ralf König. Das BOOKFEST digital wird über zwei Kanäle ausgestrahlt, die auf www.buchmesse.de verfügbar sind.

Die Teilnahme an allen BOOKFEST-Veranstaltungen ist kostenfrei. Das gesamte Programm ist ab Mitte September unter www.bookfest.de abrufbar.

Open Books
Parallel zur Frankfurter Buchmesse finden zudem in der Stadt Frankfurt zahlreiche kulturelle Veranstaltungen im Rahmen von Open Books statt. An den Plänen von OPEN BOOKS ändert sich in diesem Jahr nichts; im Gegenteil, durch neue Kooperationen wird das Programm weiter ausgebaut. Bereits zum 11. Mal findet das städtische Lesefest mit knapp 100 Live-Veranstaltungen rund um den Römer und an weiteren Orten in Frankfurt statt. Desweitern wird der traditionelle Lesemarathon „Literatur im Römer“ am Buchmessemittwoch und -donnerstag durchgeführt. OPEN BOOKS hat in diesem Jahr zu Gast „Das Blaue Sofa“ als gemeinsame Eröffnung in der Deutschen Nationalbibliothek und erstmalig mit zwei Krimiabenden, die 3-sat Buchzeit, die DFB-Kulturstiftung mit einem Fußballabend und die SWR-Bestenliste sowie die für den Schweizer Buchpreis 2020 nominierten Autorinnen und Autoren. OPEN BOOKS Kids wird in der Deutschen Nationalbibliothek stattfinden. Präsentiert werden Neuerscheinungen aller Sparten, d.h. Belletristik, Sachbuch, Lyrik und Comic. Zu den Teilnehmenden gehören unter anderem Jan Assmann, Zsuzsa Bánk, Christian Berkel, Helmut Brandstetter, Andreas Buck, Friedrich Curtius, Katja Ebstein, Zoe Beck, Roman Ehrlich, Melisa Erkurt, Veit Etzold, Iris Hanika, Oliver Hilmes, Andrea Petkovic, Ijoma Mangold, Kristof Magnusson Alfons Kaiser, Ralf König, Wladimir Klitschko, Wladmir Kaminer, Benjamin Moser, Ursula Poznanski, Rüdiger Schaper, Ronen Steinke, Tilman Spreckelsen, Andreas Winkelmann, Johannes Willms, Klaus-Peter Wolf und Nell Zink. Der Eintritt ist frei, das Programm wird ab Mitte September auf www.openbooks-frankfurt.de veröffentlicht.

Signals of Hope – ein digitales Event-Projekt für neue Zuversicht
Das Krisenjahr 2020 mit der Corona-Pandemie, dem Klimawandel und dem Kampf um Gleichberechtigung hat vielen Gewissheiten ein jähes Ende gesetzt. Inmitten einer Kultur von Verunsicherung und Verschwörungstheorien will die Frankfurter Buchmesse ein Zeichen setzen: Mit ihrem virtuellen Projekt „Signals of Hope“ zeigt sie das Potenzial des Prinzips Hoffnung und Ideen für neue Handlungsansätze auf. „Signals of Hope“ startet Mitte September mit einer Social-Media-Kampagne und ist an allen Tagen der Frankfurter Buchmesse als Event-Programm unter https://signalsofhope.buchmesse.de zu erleben.

Prominente Meinungsführer im Weltempfang
Leïla Slimani, Nora Bossong, Kirsten Boie, Nina George, Francesca Melandri, Thomas Meinecke, Yvonne Adhiambo Owuor, Matthias Lilienthal und viele weitere meinungsstarke Persönlichkeiten diskutieren im Weltempfang 2020. Die erste digitale Ausgabe des Weltempfangs – die gesellschaftspolitische Bühne der Frankfurter Buchmesse – steht unter dem Motto „Europa – Kulturen verbinden“. An jedem Buchmessetag (14.-18. Oktober 2020) finden digitale Weltempfang-Veranstaltungen statt, die auf www.buchmesse.de/digitale-buchmesse/live-programm übertragen werden. Der Weltempfang ist ein Gemeinschaftsprojekt der Frankfurter Buchmesse und des Auswärtigen Amtes.

Ehrengast Kanada
Kanada bereitet eine Reihe virtueller Programmelemente vor, welche die Vielfalt, Kreativität und Einzigartigkeit der kanadischen Literatur- und Kulturszene zeigen. Kanada wird sein Programm im September vorstellen. Der große physische Auftritt Kanadas findet 2021 statt.

Frankfurt Rights
Mit Frankfurt Rights hat die Frankfurter Buchmesse eine Plattform rund um den internationalen Rechte- und Lizenzhandel entwickelt. Hier finden alle Akteure des Rechte- und Lizenzhandels zusammen. Rechtehändler*innen knüpfen und festigen hier wichtige Businesskontakte, teilen Probekapitel oder anderes Ansichtsmaterial und versenden und erhalten Nachrichten von Kolleg*innen und Geschäftspartner*innen.

Digitales Konferenzprogramm: Frankfurt Conference
Die erste rein digitale Konferenzreihe der Frankfurter Buchmesse – Frankfurt Conference – bietet von Montag bis Donnerstag (12.-15. Oktober 2020) ein virtuelles Fachprogramm. Die Diskussionen, Q&A-Sessions und Kurzvorträge mit internationalen Expert*innen richten sich an Mitglieder der internationalen Publishing-Branche, die sich weiterbilden, im virtuellen Raum austauschen und neue Kontakte knüpfen können. An vier Tagen werden Konferenzen zu den Themenbereichen Academic & Scholarly Publishing, Rights & Licensing, Publishing Insights und Audio durchgeführt.

Für die Teilnahme an den kostenfreien Fachveranstaltungen ist eine Registrierung bei My Book Fair notwendig. Diese ist ab Mitte September auf www.buchmesse.de möglich.

Longlist – Deutscher Buchpreis 2020: Jury nominiert 20 Romane

longlist-2020Longlist veröffentlicht / 206 Titel waren in der Auswahl / Shortlist wird am 15. September bekanntgegeben / Blogger*innen-Rezensionen unter www.deutscher-buchpreis-blog.de

Die Jury des Deutschen Buchpreises 2020 hat 20 Romane für die Auszeichnung ausgewählt. Seit Ausschreibungsbeginn haben die sieben Jurymitglieder 206 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2019 und dem 15. September 2020 (Bekanntgabe der Shortlist) erschienen sind oder noch erscheinen.

Jurysprecherin Hanna Engelmeier, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI) und Autorin:
„Im Gegensatz zur Lektüre der Nachrichten der vergangenen Monate bot die Beschäftigung mit den über 200 eingereichten Titeln vielfältige Lichtblicke. Der Jury eröffnete sich ein Panorama von überwiegend realistisch angelegten Romanen. Besonders viele Romane nutzen das (auto)biographische Erzählen, stark vertreten sind zudem Titel, die sich mit historischen Themen auseinandersetzen. Die Longlist spiegelt diese Schwerpunkte wider, greift aber zusätzlich Romane auf, die sich jüngeren identitätspolitischen Debatten widmen. Es freut uns, dass auch Bücher vertreten sind, die die Form des Romans aufbrechen und mit ihr experimentieren. Die Longlist repräsentiert so nicht nur eine Vielfalt von Themen, sondern auch die Vielfalt poetischer Ausdrucksformen dieser Saison.“

Die nominierten Romane (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Helena Adler, Die Infantin trägt den Scheitel links (Jung und Jung, Februar 2020)
  • Birgit Birnbacher, Ich an meiner Seite (Paul Zsolnay, März 2020)
  • Bov Bjerg, Serpentinen (Claassen, Januar 2020)
  • Arno Camenisch, Goldene Jahre (Engeler, Mai 2020)
  • Roman Ehrlich, Malé (S. Fischer, September 2020)
  • Dorothee Elmiger, Aus der Zuckerfabrik (Carl Hanser, August 2020)
  • Valerie Fritsch, Herzklappen von Johnson & Johnson (Suhrkamp, Februar 2020)
  • Thomas Hettche, Herzfaden (Kiepenheuer & Witsch, September 2020)
  • Charles Lewinsky, Der Halbbart (Diogenes, August 2020)
  • Deniz Ohde, Streulicht (Suhrkamp, August 2020)
  • Leif Randt, Allegro Pastell (Kiepenheuer & Witsch, März 2020)
  • Stephan Roiss, Triceratops (Kremayr & Scheriau, August 2020)
  • Robert Seethaler, Der letzte Satz (Hanser Berlin, August 2020)
  • Eva Sichelschmidt, Bis wieder einer weint (Rowohlt Hundert Augen, Januar 2020)
  • Anne Weber, Annette, ein Heldinnenepos (Matthes & Seitz Berlin, Februar 2020)
  • Olivia Wenzel, 1000 Serpentinen Angst (S. Fischer, März 2020)
  • Frank Witzel, Inniger Schiffbruch (Matthes & Seitz Berlin, Februar 2020)
  • Iris Wolff, Die Unschärfe der Welt (Klett-Cotta, August 2020)
  • Jens Wonneberger, Mission Pflaumenbaum (Müry Salzmann, Oktober 2019)
  • Christine Wunnicke, Die Dame mit der bemalten Hand (Berenberg, August 2020)

Der Jury gehören neben Hanna Engelmeier an: Katharina Borchardt (Literaturredakteurin, SWR2), David Hugendick (Literaturredakteur, Zeit Online), Chris Möller (Literaturvermittlerin bei Kabeljau & Dorsch, Berlin), Maria-Christina Piwowarski (Buchhandlung ocelot, Berlin), Felix Stephan (Literaturredakteur, Süddeutsche Zeitung), Denise Zumbrunnen (Buchhandlung Never Stop Reading, Zürich).

© vntr.media- V.l.n.r.: Maria-Christina Piwowarski, Chris Möller, Denise Zumbrunnen, Katharina Borchardt, Felix Stephan, David Hugendick, Hanna Engelmeier.
© vntr.media- V.l.n.r.: Maria-Christina Piwowarski, Chris Möller, Denise Zumbrunnen, Katharina Borchardt, Felix Stephan, David Hugendick, Hanna Engelmeier.

Im nächsten Schritt wählen die Jurymitglieder aus den Titeln der Longlist sechs Romane für die Shortlist aus, die am 15. September 2020 veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung erfahren die sechs Autor*innen, an wen von ihnen der Deutsche Buchpreis geht. Der oder die Preisträger*in erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 12. Oktober 2020 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse als Livesendung aus dem Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Die Longlist kennenlernen: Leseproben, Hörproben, Videoclips, Blogger*innen-Rezensionen

Ab kommender Woche ist das Taschenbuch „Deutscher Buchpreis 2020. Die Nominierten“ im Buchhandel erhältlich. Es enthält Leseproben aus den nominierten Romanen sowie Informationen zu den Autor*innen und wird herausgegeben vom Fachmagazin Börsenblatt des Technologie- und Informationsanbieters MVB. In welchen Buchhandlungen das Buch verfügbar ist, zeigt eine interaktive Karte, ein Angebot von JETZT EIN BUCH!, der Initiative der deutschen Buchbranche.

Die Hörproben der 20 Longlist-Titel sind ab sofort abrufbar beim Podcast-Radio detektor.fm, online unter www.detektor.fm/deutscher-buchpreis und über die detektor.fm-App. Ab dem 18. August präsentiert detektor.fm von Montag bis Freitag ab 11.30 Uhr und ab 16.30 Uhr jeweils einen nominierten Titel im moderierten Livestream. Die Hörproben zum Deutschen Buchpreis gibt es auch als Podcast. Auf den Plattformen Apple Podcasts, Google Podcasts, Deezer und Spotify sind alle Audios direkt zu hören.

Unter dem Hashtag #buchpreisbloggen stellen in den kommenden Wochen 20 Literaturblogger*innen je einen nominierten Titel vor. Die Rezensionen werden unter www.deutscher-buchpreis-blog.de veröffentlicht und über die Social-Media-Kanäle des Deutschen Buchpreises geteilt. Zudem stellt der Podcast www.papierstaupodcast.de die nominierten Titel vor.

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2020: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält Laudatio auf Amartya Sen

© Bundesregierung/Steffen Kugler"
© Bundesregierung/Steffen Kugler“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält die Laudatio auf Amartya Sen, der in diesem Jahr mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt wird. Die Verleihung findet während der Frankfurter Buchmesse am Sonntag, den 18. Oktober 2020, um 10.45 Uhr in der Frankfurter Paulskirche statt und wird live in der ARD übertragen.

Frank-Walter Steinmeier, geboren 1956 in Detmold, ist seit 2017 der 12. Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Der promovierte Rechts- und Politikwissenschaftler war ab 1999 Chef des Bundeskanzleramtes. Von 2005 bis 2009 war er Bundesminister des Auswärtigen und ab 2007 gleichzeitig Vizekanzler. Zwei Jahre später zog er mit einem Direktmandat in den Bundestag ein und wurde von der SPD-Bundestagsfraktion zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Von 2013 an amtierte er nochmals als Bundesaußenminister, bis er 2017 zum Bundespräsidenten gewählt wurde.

Seit jeher Förderer des Dialogs zwischen Politik und Kultur, bleibt er als leidenschaftlicher Leser auch in diesem Amt der Literatur und den Künsten verbunden. Die Sicherung der liberalen Demokratie, die Bekräftigung des demokratischen und sozialen Zusammenhalts und die Bestärkung der internationalen Kooperation sind ihm zentrale Anliegen. Als Bundespräsident ist er zudem Schirmherr des Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels.

Für sein bisheriges Wirken wurde Frank-Walter Steinmeier zahlreich ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ignatz-Bubis-Preis für Verständigung, dem Europapreis für politische Kultur sowie dem Willy-Brandt-Preis.

Die Verleihung des Friedenspreises findet unter den zu diesem Zeitpunkt geltenden Gesundheitsbestimmungen statt, wodurch das Platzangebot für Gäste und Medienvertreter*innen stark beschränkt ist.

Weitere Informationen sind abrufbar unter www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de.