Kategorie-Archiv: Buchkultur

Bundeskanzler Olaf Scholz und die slowenische Staatspräsidentin Nataša Pirc Musar eröffnen am 17. Okt. 2023 die 75. Frankfurter Buchmesse

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Frankfurt, 05. September 2023 – Bundeskanzler Olaf Scholz und die slowenische Staatspräsidentin Nataša Pirc Musar werden am Dienstag, 17. Oktober 2023 die 75. Frankfurter Buchmesse (18.-22. Oktober 2023) eröffnen. Slowenien ist Ehrengast der Buchmesse 2023. Unter dem Motto „Waben der Worte“ werden 75 slowenische Autor*innen, Lyriker*innen und Übersetzer*innen in Frankfurt erwartet. Im Anschluss an den Festakt im Congress Center der Messe Frankfurt werden der Bundeskanzler und die slowenische Präsidentin den Ehrengast-Pavillon eröffnen. Die Frankfurter Buchmesse findet 2023 zum 75. Mal statt. In ihrem Jubiläumsjahr feiert die Buchmesse gute Geschichten, zelebriert den demokratischen Diskurs und ermöglicht den friedlichen Austausch in unfriedlichen Zeiten.

„Von ihren Anfängen in der Paulskirche bis heute steht die Frankfurter Buchmesse für Demokratie und Vielfalt. Zum 75. Mal wird die Buchmesse zu einer Plattform für demokratischen Austausch. Und sie ist ein Marktplatz der Kultur. Verleger*innen und Autor*innen, Literatur- und Kulturbegeisterte aus über 100 Ländern können hier einander in Frieden und Sicherheit begegnen. Die Anwesenheit des Bundeskanzlers und der slowenischen Präsidentin bei der Eröffnung unterstreicht die internationale Bedeutung der Buchmesse für Demokratie, Freiheit und Verständigung“, sagt Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse.

Weitere Redner anlässlich der Eröffnungsfeier der 75. Frankfurter Buchmesse sind neben Juergen Boos und Karin Schmidt-Friderichs, der Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, und Mike Josef, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main. Die literarischen Redner*innen, die traditionell vom Ehrengastkomitee ausgewählt werden, sind in diesem Jahr der Autor und Philosoph Slavoj Žižek und die Autorin Miljana Cunta.

Zur Chronik der Frankfurter Buchmesse: https://www.buchmesse.de/chronik
Mehr Informationen zum Ehrengastauftritt Sloweniens: https://sloveniafrankfurt2023.com/de

Wiesbadener Literaturtage: Von Feminismus, künstlicher Intelligenz und Oper

Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine © Foto Diether von Goddenthow
Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine © Foto Diether von Goddenthow

Die zweite Hälfte der Wiesbadener Literaturtage startet mit einer Lesung von Dr. Natasha A. Kelly aus ihrem Buch „Schwarz. Deutsch. Weiblich. Warum Feminismus mehr als Geschlechtergerechtigkeit fordern muss“. Als Wissenschaftlerin, Autorin, Kuratorin und Künstlerin bewegt sich Natasha A. Kelly alltäglich an den Schnittstellen von Wissenschaft und Kunst. In ihrem neuen Buch beschäftigt sie sich mit eurozentrischem, rassistischem und elitärem Gedankengut und Strukturen innerhalb des westlichen Feminismus. Natasha A. Kelly stellt ihr Buch am Donnerstag, den 7. September um 19.30 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine vor. Das Gespräch mit ihr führt Adriana Altaras.

Im Rahmen einer Kooperation der Wiesbadener Literaturtage mit dem Hessischen Literaturforum ist Natasha A. Kelly bereits am Vortag auch im Mousonturm in Frankfurt zu Gast.

Am Freitag, den 8. September, geht es weiter mit „Wie ich mir einmal Gedanken machte“, einer Performance von Zoran Terzić. In vier autofiktionalen Episoden erkundet er in seiner Arbeit Fragen nach der Herkunft und überschreitet dabei jegliche Grenzen der Konvention. Von Lyrik über Philosophie, Musik und Video findet an diesem Abend alles seinen Platz. Daran anschließend spricht er mit der Berliner Lyrikerin Ann Cotten über Gefahren und Möglichkeiten künstlicher Intelligenz für Literatur und Kunst. Die Veranstaltung findet um 19.30 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine statt.

Den Abschluss der 23. Wiesbadener Literaturtage am Samstag, den 9. September, bildet „Adrianas Liebe zur Oper“. Unter diesem Titel hat sich der gesamte Abend Adriana Altaras Leidenschaft für die Oper und ihrer Arbeit als Regisseurin verschrieben, über die sie im Gespräch mit Wolfgang Behrens, Schauspieldirektor des Hessischen Staatstheater Wiesbaden, spricht. Den passenden musikalischen Rahmen bilden die italienische Mezzosopranistin Eleonora Vacchi und der Schweizer Bariton Marc-Oliver Oetterli, am Klavier: Christina Domnick. Veranstaltungsbeginn ist um 19.30 Uhr im Museum Wiesbaden.

Natasha A. Kelly
Zeit und Ort:
Do 07.09.2023, 19.30 Uhr, Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Eintritt: VVK: € 13 / erm. € 9 inkl. VVG; AK: € 15 / erm. € 11

Zoran Terzic „Wie ich mir einmal Gedanken machte“ | Ann Cotten & Zoran Terzic „Artifical Idiots“
Zeit und Ort: Fr 08.09.2023, 19.30 Uhr, Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Eintritt: VVK € 13 / erm. € 9 inkl. VVG; AK € 15 / erm. € 11

Adrianas Liebe zur Oper
Zeit und Ort: Sa 09.09.2023, 19.30 Uhr, Museum Wiesbaden, Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden
Eintritt: VVK € 20 / erm. € 15 inkl. VVG; AK € 22 / erm. € 17

Literaturhaus Villa Clementine
Frankfurter Str. 1
65189 Wiesbaden
Tel. 0611/315748

Deutscher Buchpreis 2023: Das sind die 20 nominierten Romane

logo_dbp23_26020 Romane hat die Jury für den Deutschen Buchpreis 2023 nominiert. Seit Ausschreibungsbeginn hat sie 196 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2022 und dem 19. September 2023 (Bekanntgabe der Shortlist) erschienen sind oder noch erscheinen.

Jurysprecherin Katharina Teutsch, freie Kritikerin:
„Eine Longlist ist nicht einfach nur eine Liste mit Titeln, die eine Jury preiswürdig findet. Sie bildet einen kollektiven Leseprozess ab. Was treibt uns an? Was finden wir wichtig? Welche literarischen Entdeckungen haben wir gemacht? Unsere Auswahl ist auch in diesem Jahr wieder der Beweis dafür, dass die deutschsprachige Gegenwartsliteratur voller Überraschungen ist. Newcomer*innen stehen selbstbewusst neben etablierten Autor*innen; kleine Verlage wechseln sich mit großen Verlagen ab; Geschichten von tragischem Ernst stehen neben Kapriolen der Fantasie. Wichtig war der diesjährigen Jury, auch den literarischen Humor zu würdigen. Er ist in vielen der ausgewählten Titel nicht nur Treibstoff des Erzählens, sondern auch Ausdruck eines sympathisch undogmatischen Weltverhältnisses, das uns besonders in dieser Zeit beeindruckt hat.“

Die nominierten Romane (in alphabetischer Reihenfolge):

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  • Tomer Dotan-Dreyfus: Birobidschan (Verlag Voland & Quist, Februar 2023)
  • Raphaela Edelbauer: Die Inkommensurablen (Klett-Cotta, Januar 2023)
  • Sherko Fatah: Der große Wunsch (Luchterhand Literaturverlag, August 2023)
  • Elena Fischer: Paradise Garden (Diogenes Verlag, August 2023)
  • Charlotte Gneuß: Gittersee (S. Fischer Verlag, August 2023)
  • Luca Kieser: Weil da war etwas im Wasser (Picus Verlag, August 2023)
  • Angelika Klüssendorf: Risse (Piper Verlag, August 2023)
  • Sepp Mall: Ein Hund kam in die Küche (Leykam Verlag, August 2023)
  • Terézia Mora: Muna oder Die Hälfte des Lebens (Luchterhand Literaturverlag, August 2023)
  • Thomas Oláh: Doppler (Müry Salzmann Verlag, Februar 2023)
  • Angelika Overath: Unschärfen der Liebe (Luchterhand Literaturverlag, April 2023)
  • Necati Öziri: Vatermal (claassen, Juli 2023)
  • Teresa Präauer: Kochen im falschen Jahrhundert (Wallstein Verlag, Februar 2023)
  • Anne Rabe: Die Möglichkeit von Glück (Klett-Cotta, März 2023)
  • Kathrin Röggla: Laufendes Verfahren (S. Fischer Verlag, Juli 2023)
  • Tonio Schachinger: Echtzeitalter (Rowohlt Verlag, März 2023)
  • Sylvie Schenk: Maman (Carl Hanser Verlag, Februar 2023)
  • Clemens J. Setz: Monde vor der Landung (Suhrkamp Verlag, Februar 2023)
  • Tim Staffel: Südstern (Kanon Verlag Berlin, September 2023)
  • Ulrike Sterblich: Drifter (Rowohlt Verlag Hundert Augen, Juli 2023)

Der Jury gehören neben Katharina Teutsch an: Shila Behjat (Journalistin und Publizistin), Heinz Drügh (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Melanie Mühl (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Lisa Schumacher (Steinmetz’sche Buchhandlung, Offenbach), Florian Valerius (Gegenlicht Buchhandlung, Trier), Matthias Weichelt (Zeitschrift Sinn und Form).

Im nächsten Schritt wählen die Jurymitglieder aus den Titeln der Longlist sechs Romane für die Shortlist aus, die am 19. September 2023 veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung erfahren die sechs Autoren, an wen von ihnen der Deutsche Buchpreis geht. Der oder die Preisträger/in erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 16. Oktober 2023 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt und wird live übertragen.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Die nominierten Romane kennenlernen: Leseproben, Hörproben, Blogger-Rezensionen
Ab dieser Woche ist das Taschenbuch „Deutscher Buchpreis 2023: Die Nominierten“ deutschlandweit in vielen Buchhandlungen kostenlos erhältlich. Es enthält Leseproben aller Bücher und weiterführende Informationen, kuratiert vom Fachmagazin Börsenblatt des Technologie- und Informationsanbieters MVB, und lädt zum Entdecken der Geschichten und ihrer Autor*innen ein.

Das Podcast-Radio detektor.fm hat Hörproben der 20 nominierten Titel produziert. Die Podcast-Episoden sind abrufbar unter www.deutscher-buchpreis.de/longlist oder https://detektor.fm/serien/deutscher-buchpreis, über die detektor.fm-App und einen eigenen Podcast-Feed.

Unter dem Hashtag #buchpreisbloggen stellen in den kommenden Wochen 20 Literaturblogger je einen nominierten Titel vor. Die Rezensionen werden unter www.deutscher-buchpreis.de/news gesammelt und über die Social-Media-Kanäle des Deutschen Buchpreises geteilt.

Deutscher Buchpreis 2023: Lesungen und Gespräche mit den Nominierten bundesweit

Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mitteilt, gibt es auch in diesem Jahr Blind-Date-Lesungen im Herbst zum Deutschen Buchpreis wieder. Nominierte Autorinnen und Autoren live erleben – das Publikum darf gespannt sein!

So können Literaturbegeisterte in ganz Deutschland im September und Oktober die Autoren der für den Deutschen Buchpreis 2023 nominierten Titel kennenlernen. Auf zehn Blind-Date-Lesungen und drei großen Leseveranstaltungen stellen sie ihre Romane vor. Das Besondere an den Blind Dates: Erst am Abend selbst erfährt das Publikum, welche*r der nominierten Autoren zu Gast ist. Eine Übersicht über die nominierten Titel ist ab 22. August, 10 Uhr, unter www.deutscher-buchpreis.de abrufbar.

Bundesweite Blind-Date-Lesungen
Unter teilnehmenden Mitgliedsbuchhandlungen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels wurden neun Gewinner*innen ausgelost, die in den kommenden Wochen eine Blind-Date-Lesung mit einem oder einer Nominierten veranstalten. Zudem richtet die Deutsche Bank Stiftung, Hauptförderer des Deutschen Buchpreises, eine moderierte Lesung in den Zwillingstürmen in Frankfurt am Main aus. Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen und Kontaktdaten erhalten Interessierte über die Online-Kanäle der Buchhandlungen bzw. Veranstalter.

Die Blind-Date-Lesungen 2023 im Überblick:
7. September 2023, 19.30 Uhr
Buchhandlung Till Eulenspiegel
Rösrath
Veranstaltungsort: Wöllner Stift
www.till-eulenspiegel-roesrath.de

8. September 2023, 19 Uhr
Buchhandlung Bücherwurm
Grimma
www.buchhandlunggrimma.de

8. September 2023, 19 Uhr
Buchhandlung Storm
Bremen
https://storm-bremen.buchhandlung.de

12. September 2023, 19 Uhr
Buchhandlung Krüger
Maulbronn
Veranstaltungsort: Laienrefektorium des Klosters Maulbronn
www.krueger-maulbronn.de

13. September 2023, 19 Uhr
Bücher Lang
Freyung
https://buecherlang.buchhandlung.de/

14. September 2023, 20 Uhr
Buchhandlung Bindernagel
Friedberg
https://bindernagel.buchhandlung.de/

15. September, 19 Uhr
Buchhandlung julius.buch
Helmstedt
Veranstaltungsort: Pferdestall Helmstedt
https://juliusbuch.buchkatalog.de/

15. September 2023, 19.30 Uhr
Buch Kempter
Ottobrunn
Veranstaltungsort: Wolff-Ferrari-Haus (Ratssaal)
https://buchkempter.buchhandlung.de/

16. September 2023, 15 Uhr
Buchhandlung Kladow
Berlin
www.buchhandlung-kladow.de

Alle Details für Anmeldungen auch gesammelt unter: www.deutscher-buchpreis.de/lesungen

Longlist-Abend am 6. September

Zum siebten Mal lädt das Literaturhaus Hamburg zum „Großen Longlist-Abend“ ein: vor Ort im Literaturhaus und im Livestream. Ab 17.30 Uhr lesen mehrere der nominierten Autor*innen aus ihren Romanen und stellen sich den Fragen von Julia Westlake und Rainer Moritz. Die Karten sind auf der Seite des Literaturhauses Hamburg erhältlich: Saalticket 18 Euro, erm. 14 Euro, Streamingticket 7 Euro.

Die Autoren der Shortlist erleben

Shortlist-Veranstaltung am 8. Oktober in Frankfurt

Ab 11 Uhr präsentieren sich die für den Deutschen Buchpreis 2023 nominierten Autor*innen im Schauspiel Frankfurt. Die Moderation übernehmen Sandra Kegel (F.A.Z.), Alf Mentzer (HR) und Christoph Schröder (freier Kritiker). Eine gemeinsame Veranstaltung von Kulturamt Frankfurt am Main und Literaturhaus Frankfurt in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt. Medienpartner ist hr2 Kultur. Tickets sind online verfügbar. Weitere Informationen unter https://www.deutscher-buchpreis.de/news/eintrag/die-autorinnen-der-shortlist-in-frankfurt.

Shortlist-Abend am 26. September in Berlin
Von 19.30 bis 21 Uhr lesen die sechs Finalist*innen des Deutschen Buchpreises 2023 in der Urania Berlin. Durch den Abend führt Christian Dunker von der Buchhandlung Geistesblüten. Tickets sind auf der Seite des Veranstalters Urania Berlin e.V. erhältlich. Eintritt: 15 Euro, erm. 10 Euro.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Der Hashtag zum Deutschen Buchpreis 2023: #dbp23

Literaturfestival „Leseland Hessen“ startet in diesem Jahr mit über 200 Lesungen

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Wiesbaden. Beim hessenweiten Literaturfestival „Leseland Hessen“ sind zum 21. Mal in zeitlicher Nähe zur Frankfurter Buchmesse Autorinnen und Autoren mit Lesungen aus ihren Neuerscheinungen zu Gast in ganz Hessen. In diesem Jahr präsentieren 138 Autorinnen und Autoren vom 2. September bis 3. November ihre neuen Bücher. Insgesamt sind 204 Veranstaltungen in 55 hessischen Städten und Gemeinden geplant, davon sind allein 81 Schullesungen.

„Leseland Hessen beweist jedes Jahr aufs Neue, dass nicht nur die Literatur an sich vielfältig ist, sondern auch die Möglichkeiten ihrer Vermittlung“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Ob es die Bestseller-Lesung vor ausverkauftem Gemeindesaal ist, die Krimi-Lesung in der kleinen Buchhandlung oder die Jugendbuchlesung in der Schulklasse – auf unterschiedlichste Weise kommen in ganz Hessen Menschen jeden Alters nicht nur mit Literatur in Berührung, sondern auch miteinander ins Gespräch. Das ist die große Leistung dieses Festivals, das wir auch in diesem Jahr wieder sehr gerne unterstützen.“

Zu Gast sind wieder zahlreiche prominente Namen der Gegenwartsliteratur wie Terézia Mora, Dinçer Güçyeter, Thomas Hettche, Ronja von Rönne oder Andreas Maier. Wer es spannend mag, kommt auch dieses Mal nicht zu kurz mit Krimi-Lesungen unter anderem von Joe Bausch, Andrea Maria Schenkel oder Heinrich Steinfest. Neben den öffentlichen Veranstaltungen gibt es auch 2023 wieder zahlreiche Kinderbuchlesungen an hessischen Schulen.

Leseland Hessen wird seit 2013 vom Hessischen Literaturforum im Mousonturm in Frankfurt durchgeführt, organisiert und koordiniert. 2018 wurde Leseland Hessen in die institutionelle Förderung des Hessischen Literaturforums integriert. Das Land Hessen hat die Förderung 2022 von 75.000 auf 85.000 Euro aufgestockt, um weiteren

Kommunen und Städte eine Teilnahme am Projekt zu ermöglichen. Die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen fördert das Festival mit 15.000 Euro. Die verbleibenden Kosten tragen die Veranstalter, sowie Sponsoren vor Ort.

Ab Ende August sind die Veranstaltungen und Orte abrufbar unter: www.leseland-hessen.de

23. Wiesbadener Literaturtage: Auf Reisen mit Adriana Altaras (3.-9.September 2023)

Adriana-altaras-besser-allein-als-in-schlechter-gesellschaft-cover-250Von Kroatien über Italien bis nach Berlin: Als Gastgeberin der 23. Wiesbadener Literaturtage nimmt Adriana Altaras uns mit auf eine Reise durch ihre bewegte Biografie. „Ich werde oft gefragt: Was ist ihre Heimat Frau Altaras?“, so die Autorin, „Dann fange ich an aufzuzählen.“ Das von Adriana Altaras kuratierte Programm erlaubt Besucherinnen und Besuchern die erfolgreiche Autorin, Schauspielerin und Opern- sowie Theaterregisseurin auf eine ganz besondere Art und Weise — nämlich über ihre Gäste — kennenzulernen.

Das Programm des diesjährigen Literaturfestivals, das vom 3. bis zum 9. September an verschiedenen Orten der hessischen Landeshauptstadt stattfindet, spiegelt in seinem Facettenreichtum die verschiedenen Einflüsse und Inspirationen, Interessen und Expertisen Adriana Altaras wider und thematisiert dabei auch gesellschaftspolitische Diskurse über Flucht, Migration und Demokratie.

Seit 1986 ermöglicht das Kulturamt als Ausrichter der Wiesbadener Literaturtage einen spartenübergreifenden Austausch, der alle zwei Jahre renommierte Persönlichkeiten in die Stadt führt. „Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr mit Adriana Altaras, eine so vielseitig talentierte Gastgeberin für unser Festival gewinnen konnten. Frau Altaras gesellschaftlich hochaktuelles kreatives Schaffen passt hervorragend zur Ausrichtung der Wiesbadener Literaturtage. Das lässt auch ihr Programm erkennen“, erklärt Kulturdezernent Axel Imholz. „Besonders bedanken möchten wir uns an dieser Stelle auch beim Kulturfonds RheinMain, ohne dessen großzügige Unterstützung ein solches Festival nicht möglich wäre.“

Zum Auftakt der Literaturtage gestaltet die Sängerin, Schauspielerin und Autorin Barbara Spitz am Sonntag, den 3. September, eine musikalische Solo-Show im thalhaus. Ihr melancholisch anmutendes Programm mit dem Titel „Liebesg’schichten und Todessachen“ stimmt thematisch auf Adriana Altaras Lesung am darauffolgenden Montag ein. Am Montag, den 4. September, liest die Autorin im Wiesbadener Kulturforum aus ihrem aktuellen Roman „Besser allein als in schlechter Gesellschaft“, der von ihrer 101 Jahre alten Tante erzählt.

Die Bedeutung der Familie steht am Dienstag, 5. September bei der Lesung mit Lena Gorelik aus „Wer wir sind“ und mit Maxim Leo aus „Wo wir zuhause sind“ im Zentrum. Adriana Altaras hat die beiden Autoren wegen ihres besonderen Gespürs für das Tragische und das Komische ins Literaturhaus Villa Clementine eingeladen, was mit ihren jüdischen Wurzeln in Verbindung stehe. Im Gespräch mit der Moderatorin Mirjam Wenzel vom Jüdischen Museum in Frankfurt geht es daher um die Suche nach eben dieser jüdischen Identität.

Die Frage nach der eigenen Herkunft beschäftigt auch Maryam Zaree in ihrem mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnetem Dokumentarfilm „Born in Evin“, in dem sie die Hintergründe ihrer eigenen Geburt im Jahr 1983 im politischen Gefängnis von Evin im Iran erforscht. Am Mittwoch, den 6. September, sind die Dokumentation sowie ihr neuester Film „Aus meiner Haut“ in der Caligari Filmbühne zu sehen. Zusammen mit Adriana Altaras spricht Maryam Zaree über ihre Arbeit als Schauspielerin und Regisseurin, in der noch immer männerdominierten Filmwelt.

Mit strukturellem Rassismus, wie Schwarze und vor allem schwarze Frauen ihn in Deutschland erleben müssen, beschäftigt sich Natasha A. Kelly in ihrem Sachbuch
„Schwarz. Deutsch. Weiblich. Warum Feminismus mehr als Geschlechtergerechtigkeit fordern muss“ dann am Donnerstag, den 7. September, im Literaturhaus. Die Autorin ist auch am Vorabend im Rahmen einer Kooperation der Wiesbadener Literaturtage mit dem Hessischen Literaturforum im Frankfurter Mousonturm zu Gast.

Am Freitag, den 8. September performt Zoran Terzić, der an Adriana Altaras Wurzeln im Balkan anknüpft, auf der Bühne des Literaturhauses und sprengt alle Erwartungen, die diese Räume an ihn richten könnten. Im Anschluss spricht er mit der Berliner Lyrikerin Ann Cotten über seine Arbeit.

Zum Ausklang dieser 23. Ausgabe der Wiesbadener Literaturtage widmet sich die Abendveranstaltung am Samstag, dem 9. September, der Beziehung zwischen Musik und Literatur. Die Gastgeberin Adriana Altaras reflektiert im Gespräch mit dem Dramaturgen Wolfgang Behrens über ihre Arbeit als Theater- und Opernregisseurin und offenbart, wieso gerade die italienische Oper einen besonderen Platz in ihrem Herzen hat. Zur musikalischen Untermalung lassen Eleonora Vacchi und Marc Olivier Oetterli, begleitet von der Pianistin Christine Domnick eine Kostprobe italienischer Opernarien erklingen.

Das ausführliche Programm liegt ab Anfang August aus und ist auch online verfügbar unter www.wiesbaden.de/literaturtage. Der Vorverkauf startet Anfang August 2023.

PROGRAMMÜBERSICHT

3. SEPTEMBER 2023, 19.30 UHR
BARBARA SPITZ
THALHAUS WIESBADEN

4. SEPTEMBER 2023, 19.30 UHR
ADRIANA ALTARS
KULTURFORUM WIESBADEN

5. SEPTEMBER 2023, 19.30 UHR
LENA GORELIK UND MAXIM LEO
LITERATURHAUS VILLA CLEMENTINE

6. SEPTEMBER 2023, 17.30 UHR / 20 UHR
MARYAM ZAREE
CALIGARI FILMBÜHNE

6. SEPTEMBER 2023, 19.30
NATASCHA A. KELLY
HESSISCHES LITERATURFORUM FRANKFURT

7. SEPTEMBER 2023, 19.30 UHR
NATASCHA A. KELLY
LITERATURHAUS VILLA CLEMENTINE

8. SEPTEMBER 2023, 19.30 UHR
ZORAN TERZIC UND ANN COTTEN
LITERATURHAUS VILLA CLEMENTINE

9. SEPTEMBER 2023, 19.30 UHR
ADRIANA ALTARAS, ELEONORA VACCHI UND MARC OLIVIER OETTERLI
MUSEUM WIESBADEN

VORVERKAUF
Tourist Information Wiesbaden
Marktplatz 1
Telefon: 0611 – 1729930

Online-Vorverkauf (u.a. Print@Home ): www.wiesbaden.de/literaturtage

Robert Gernhardt Preis 2023 geht an Ulrike Almut Sandig und Leona Stahlmann Roman und Erzählung im Entstehen mit hessischem Literaturpreis ausgezeichnet

Wiesbaden. Ulrike Almut Sandig und Leona Stahlmann erhalten den Robert Gernhardt Preis 2023. Diese Entscheidung der Jury hat Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn heute bekannt gegeben. Den Preis loben das Land Hessen und die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) gemeinsam aus. Die Preisträgerinnen teilen sich das von der WIBank gestiftete Preisgeld in Höhe von 24.000 Euro.

„Ich gratuliere Ulrike Almut Sandig und Leona Stahlmann herzlich zum Robert Gernhardt Preis 2023 und wünsche ihnen, dass die Auszeichnung ihnen dabei hilft, die im Entstehen begriffenen Texte zu vollenden“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Beide Frauen präsentieren uns den weiblichen Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit, von der Klimakrise bis zur gesellschaftlichen Spaltung – unglaublich facettenreich, experimentell und überraschend: Ulrike Almut Sandig, in Dresden geboren, führt uns auf die andere Seite des Eisernen Vorhangs, in die Zeit, als er längst Löcher hatte; spannend ist zudem, wie sie Poesie und Klangperformance miteinander verknüpft. Leona Stahlmann verwebt in ihren Texten Sprache, Handlung und philosophische Gedanken zu Gesamtkunstwerken, die uns aufgewühlt zurücklassen.“

„Der Robert Gernhardt Preis wird 2023 zum 15. Mal verliehen. Mich erfüllt die Auszeichnung jedes Jahr aufs Neue mit Dankbarkeit und Vorfreude. Dankbar bin ich dafür, dass die WIBank mit ihrem Preisgeld einen Beitrag zu kreativen Schaffensprozessen und kultureller Vielfalt leisten kann. Anlass für meine Vorfreude sind die großartigen Exposés, die auch in diesem Jahr auf einen intensiven Lesegenuss der finalisierten Werke hindeuten. Ich gratuliere den Gewinnerinnen von Herzen und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg“, sagt Dr. Michael Reckhard, Mitglied der WIBank-Geschäftsleitung.

Ulrike Almut Sandig wird für ihr Romanprojekt „Die Düne“ ausgezeichnet. Darin erzählt sie von einer Familie in einer postsowjetischen Großstadt, in der nichts für immer verschwindet – auch nicht die Angst. In einer leichten, zwanglos wirkenden Sprache, so die Jury, entwickele Sandig mit großem Können spannende Charaktere und eine phantastisch-unheimliche Atmosphäre. Sandig, Jahrgang 1979, wuchs in Dresden auf und lebt in Berlin. Sie verfasst Lyrik, Prosa und Hörspiele und brachte ihren ersten Roman „Monster wie wir“, der in den späten Jahren der DDR spielt, 2020 heraus. Gemeinsam mit dem ukrainischen Dichter und Musiker Grigory Semenchuk betreibt sie das Bandprojekt Landschaft und arbeitet an Nachdichtungen aus dem Ukrainischen. Ihre Bücher erscheinen seit 2010 im Frankfurter Schöffling-Verlag.

Leona Stahlmann erhält den Preis für ihre Erzählung „Siebeninselsommer“. Das Projekt widmet sich der Beziehung zwischen einer Mutter und einer Tochter, die in unterschiedlichen Welten und sozialen Verhältnissen leben. Zwischen einem Haus an einem bayerischen See und einer Tankstelle im Norden von Island entsteht eine Spannung, die weit über das Persönliche hinausgeht. „Leona Stahlmann zeigt in einer ruhigen Sprache, wie festgefügte Verhältnisse ins Wanken geraten“, lobt die Jury. Leona Stahlmann, Jahrgang 1988, ist in Fulda geboren und aufgewachsen. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Drehbuchautorin am Staffelsee. Ihre Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, zuletzt mit einer Nominierung für den Ingeborg Bachmann-Preis 2022.

Um den Robert Gernhardt Preis 2023 konnten sich Autorinnen und Autoren bewerben, die aktuell an einem größeren literarischen Projekt arbeiten und einen Bezug zu Hessen im Lebenslauf oder im geplanten literarischen Projekt haben. Der Preis wird am 14. September 2023 in Frankfurt verliehen. Informationen zum Preis finden Sie unter  http://www.robert-gernhardt-preis.de

„Acht Orte – Acht Autor’innen“ – Frankfurter Architektur literarisch erleben. Kooperation des Deutschen Architekturmuseums und des Literaturhauses Frankfurt

Autorin Anna Yeliz Schentke, die 2022 mit  „Kangal“ im S. Fischer Verlag debütiert und es  auf die Longlist des Deutschen Buchpreises schaffte, wird ihr ganz besonderes Verhältnis zu den Paternostern im I.G. Farbengebäude der Goethe-Universität literarisch aufgreifen, "einem Ort, der sich fast ein wenig anfühlt, als sei die Zeit stehen geblieben."  © Foto Diether von Goddenthow
Autorin Anna Yeliz Schentke, die 2022 mit „Kangal“ im S. Fischer Verlag debütierte und es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises schaffte, wird ihr ganz besonderes Verhältnis zu den Paternostern im I.G. Farbengebäude der Goethe-Universität literarisch aufgreifen, „einem Ort, der sich fast ein wenig anfühlt, als sei die Zeit stehen geblieben.“ © Foto Diether von Goddenthow

Initiiert vom Literaturhaus Frankfurt und dem Deutschen Architekturmuseum Frankfurt und  inspiriert von acht bedeutsamen Frankfurter Orten, werden acht deutschsprachige Autorinnen und Autoren fortlaufend bis Ende September 2024 acht literarische Texte verfassen und im Deutschen Architekturmuseum zu Lesungen mit vorherigen Ortserkundungen einladen. Die Abschlussveranstaltung mit allen Autorinnen und Autoren und Präsentation ihres Sammelbandes findet dann im März 2025 im Literaturhaus Frankfurt statt.

Die ins literarische Fadenkreuz geratenen  Orte reichen von der Jahrhunderthalle ganz im Westen Frankfurts bis zur Riederwaldsiedlung im Frankfurter Osten, von allseits bekannten, nahezu auratischen Orten wie der Kleinmarkthalle oder dem Nitribitt-Haus zu weniger vertrauten und noch weitgehend unbeschriebenen Plätzen wie dem Europa-Viertel, vom kleinen Kristallisationspunkt Paternoster im I.G. Farben-Haus zum vielschichtigen Bahnhofsviertel. Bei Konzeption und Inhalte der Texte sind die Autoren frei. Einzige Vorgabe war, dass die Ausführungen jeweils ungefähr eine Vorlesezeit von 20 Min füllen sollen. Es werden bei den Lesungen dann jeweils zwei Autoren ihre Texte präsentieren.

Hauke Hückstädt, Leiter des Frankfurter Literaturhauses, Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architektur-Museums, und Oliver Elser, Kurator des Deutschen Architekturmuseums, stellten gestern das literarische Kooperationsprojekt „Acht Orte – Acht Autor*Innen“ vor. Mit diesem Projekt, so Hückstädt, „wollen wir Kultur unterhaltsam vermitteln“. Denn man fände es eine sehr spannende Idee, architektonische Orte auch einmal „literarisch zugänglich zu machen“, sagte Schmal. So soll ein Dialog zwischen Ort und Autoren, zwischen Stadt und Betrachtern eröffnet werden. „An dem Projekt reizt mich die Möglichkeit der literarischen Auseinandersetzung mit einer mir bekannten Umgebung im urbanen Raum, der für mich bisher in erster Linie einen funktionalen Charakter hatte“, unterstrich die Frankfurter Autorin Anna Yeliz Schentke, die als erste Autorin ihren Text bereits in ein paar Wochen vorlegen muss, damit genügend Vorlauf bis zur ersten Lesung am 22.11.2023 in dieser neuen „Acht-Orte“-Reihe bleibt. Die anderen sieben Autoren sind Zsuzsa Bánk, Britta Boerdner, Jan Brandt, Amanda Lasker-Berlin, Eckhart Nickel, Jakob Nolte undManja Präkels.

„Das Architekturmuseum ist ein Wissensspeicher voller Geschichten und Erfahrungen. Wir haben unsere Best-of-Liste der für uns interessantesten Orte der Stadt zusammengestellt, jetzt freuen wir uns auf die Reaktionen der Autor*innen. Von denen einige ihre eigenen Favoriten mitgebracht haben“, sagt Oliver Elser. Ihre literarischen Ortsbetrachtungen präsentieren die Autorinnen und Autoren in vier Premierenlesungen zwischen November 2023 und September 2024 im DAM. Besonders spannend dabei ist zudem: Jede Veranstaltung beginnt gegen 18.30 Uhr mit einer gemeinsamen Busfahrt zu den ausgewählten Orten. Man kann aber auch ohne Exkursion direkt zur Lesung gegen 19.30 Uhr ins DAM  kommen. „Mit Literatur erreicht man Stellen, da kommt man mit dem Internet gar nicht ran. Mit den Autorinnen und Autoren, die wir für ACHT ORTE gewinnen konnten, kurven wir gemeinsam mit dem Bus durch Frankfurt und schauen auf Reizendes dieser Stadt“, so Hauke Hückstädt.

Im Frühjahr 2025 erscheinen alle Texte der „ACHT ORTE“ in einer Publikation bei Henrich Editionen. Die Buchpremiere mit allen Autoren und Autorinnen findet zum Abschluss des Projekts am 4. März 2025 im Literaturhaus statt.

Veranstaltungsvorschau:

ACHT ORTE im Deutschen Architekturmuseum:
22.11.2023 DAM Ostend
Eckhart Nickel – Campus Bockenheim
Anna Yeliz Schentke – Paternoster I.G. Farben-Haus

30.01.2024 DAM Ostend
Amanda Lasker-Berlin – Riederwaldsiedlung
Jakob Nolte – Kleinmarkthalle

23.04.2024 DAM Ostend
Zsuzsa Bánk – Bar in der Jahrhunderthalle
Britta Boerdner – Europaviertel

10.09.2024 DAM Museumsufer
Jan Brandt – Nitribitt-Haus
Manja Präkels – Bahnhofsviertel

Veranstaltungen im DAM: Start der Bustour: 18 Uhr // Veranstaltungsbeginn: 19.30 Uhr

Buchpremiere im Literaturhaus Frankfurt:
04.03.2025, 19.30 h: Epilog und Premiere: Das Buch ACHT ORTE und die acht Autor*innen

Karten für alle Veranstaltungen unter www.literaturhaus-frankfurt.de. Der VVK läuft!
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Salman Rushdie erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2023

Sir Ahmed Salman Rushdie ist ein indisch-britischer Schriftsteller. Er gehört zu den bedeutendsten anglo-asiatischen Vertretern der zeitgenössischen englischen Literatur. © Foto Diether von Goddenthow
Sir Ahmed Salman Rushdie ist ein indisch-britischer Schriftsteller. Er gehört zu den bedeutendsten anglo-asiatischen Vertretern der zeitgenössischen englischen Literatur. © Foto Diether von Goddenthow

Der Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hat den in Mumbai (Indien) geborenen Schriftsteller Salman Rushdie zum diesjährigen Träger des Friedenspreises gewählt.

In der Begründung des Stiftungsrats, dessen Vorsitzende Börsenvereins-Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs ist, heißt es:
„Seit seinem 1981 erschienenen Meisterwerk ,Mitternachtskinder‘ beeindruckt Salman Rushdie durch seine Deutungen von Migration und globaler Politik. In seinen Romanen und Sachbüchern verbindet er erzählerische Weitsicht mit stetiger literarischer Innovation, Humor und Weisheit. Dabei beschreibt er die Wucht, mit der Gewaltregime ganze Gesellschaften zerstören, aber auch die Unzerstörbarkeit des Widerstandsgeistes Einzelner. Weil der iranische Ajatollah Chomeini 1989 eine Fatwa gegen ihn ausgesprochen hat, lebt Salman Rushdie in ständiger Gefahr. Dennoch ist er nach wie vor einer der leidenschaftlichsten Verfechter der Freiheit des Denkens und der Sprache – und zwar nicht nur seiner eigenen, sondern auch der von Menschen, deren Ansichten er nicht teilt. Unter hohen persönlichen Risiken verteidigt er damit eine wesentliche Voraussetzung des friedlichen Miteinanders. Kurz vor Veröffentlichung seines jüngsten Romans ,Victory City‘ wurde er im August 2022 Opfer eines Mordanschlags. Trotz massiver körperlicher und psychischer Folgen, mit denen er noch immer ringt, schreibt er weiter: einfallsreich und zutiefst menschlich. Wir ehren Salman Rushdie für seine Unbeugsamkeit, seine Lebensbejahung und dafür, dass er mit seiner Erzählfreude die Welt bereichert.“

Salman Rushdie, der heute, am Tag der Verkündung, seinen 76. Geburtstag feiert, zu der Entscheidung: „Ich fühle mich sehr geehrt und bin dankbar für diese wichtige Auszeichnung. Ich kann der Jury nur für ihre Großzügigkeit danken. Ich weiß, wie bedeutsam dieser Preis ist, und ich bin ein wenig eingeschüchtert von der Liste der bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger, zu der sich mein Name nun gesellen wird. Ich freue mich wirklich sehr.

Sir Salman Ahmed Rushdie, geboren am 19. Juni 1947 in Bombay (heute Mumbai, Indien), gehört zu den bedeutendsten Schriftsteller*innen der englischsprachigen Gegenwartsliteratur. Seine Romane, die in über 40 Sprachen übersetzt wurden, verknüpfen häufig magischen Realismus mit historischer Fiktion. Sie handeln von Verbindungen, Migration und Brüchen zwischen östlichen und westlichen Zivilisationen und sind oft auf dem indischen Subkontinent angesiedelt. Rushdie schreibt neben Romanen auch Kurzgeschichten, Reiseberichte, Essays und journalistische Beiträge.

Darstellungen des Propheten Mohammed in Rushdies viertem Roman „Die Satanischen Verse“ nahm der damalige Oberste Führer des Iran, Ruhollah Chomeini, 1989 zum Anlass, den Schriftsteller mittels einer Fatwa zum Tode zu verurteilen. Rushdie und sein berufliches Umfeld wurden seitdem zum Gegenstand zahlreicher Morddrohungen und Attentate durch Extremisten. Er selbst lebte jahrzehntelang unter Polizeischutz im Untergrund. Wirkungsvoll beteiligt er sich an Debatten über Zensur, Meinungsfreiheit und religiös motivierte Gewalt. Er setzt sich in seinem Schaffen für die friedliche Koexistenz von Kulturen ein.

Von 2004 bis 2006 war Rushdie Präsident des PEN American Center und anschließend für zehn Jahre Vorsitzender des PEN World Voices International Literary Festival. Für sein literarisches Schaffen und sein gesellschaftliches Engagement wurde Salman Rushdie mit zahlreichen internationalen Preisen bedacht. Im Jahr 2007 erhob Queen Elizabeth II. den Schriftsteller als Knight Bachelor in den Ritterstand.

Kurz nach der Vollendung seines Romans „Victory City“ wurde Salman Rushdie am 12. August 2022 bei einer Veranstaltung im Bundesstaat New York von einem Angreifer auf der Bühne niedergestochen und lebensgefährlich verletzt. Rushdie überlebte, verlor aber ein Auge, und seine Schreibhand blieb nachhaltig beeinträchtigt. Die Veröffentlichung von „Victory City“ Anfang 2023, einer matriarchalischen Utopie, die Themen wie Machtmissbrauch und Liebe behandelt und vom Aufstieg und Fall einer wundersamen Stadt berichtet, erhielt angesichts des Attentats eine zusätzliche, in die heutige Realität weisende bedrückende Dimension.

Anfang Juni 2023 kündigte Salman Rushdie an, ein Buch über das auf ihn verübte Attentat schreiben zu wollen.

Dem Stiftungsrat gehören an: Klaus Brinkbäumer, Prof. Dr. Raphael Gross, Prof. Dr. Moritz Helmstaedter, Dr. Nadja Kneissler, Prof. Dr. Ethel Matala de Mazza, Prof. Bascha Mika, Dr. Mithu Sanyal, Christiane Schulz-Rother sowie Karin Schmidt-Friderichs.

Die Verleihung des Friedenspreises findet am Sonntag, 22. Oktober 2023, in der Frankfurter Paulskirche statt und wird live um 11 Uhr im ZDF übertragen. Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.

Weitere Informationen sind abrufbar unter www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de.

Der Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2023, Slowenien präsentiert spannendes Literatur- u. Kulturprogramm „Waben der Worte“


Slowenien, das Land zwischen Alpen, Adria und der Pannonischen Tiefebene, rund 700 Jahre unter den Habsburgern, später Jugoslawien zugeschlagen, seit 1991 unabhängig, seit 2004 EU-Mitglied,  ist nicht nur ein literatur- und kulturstarkes Land mit der höchsten Zahl von Buch-Neuerscheinungen pro Einwohner. Slowenien ist in diesem Jahr auch  Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2023 (18.-22. Oktober), und das dürfte ein Glücksfall sein. Denn Slowenien, das Durchreise- und Nachbarland von Kroatien, Österreich und Italien, wurde so auch zum einem Knotenpunkt von vier europäischen Sprachgruppen, nämlich den slawisch-slowenischen, den romanischen, germanischen und finno-ugrischen Sprachgruppen. An diesem einzigartigen europäischen Schnittpunkt von Sprachen und Kulturen haben Dramatiker, Dichter, Schriftsteller, Journalisten, Lehrer, Priester und alle, die Slowenisch schreiben und sprechen, im Laufe der Jahrhunderte ihre Sprache zu einem dynamischen Kommunikationsmittel geformt. Dabei sprechen relativ wenige Menschen Slowenisch, sie seien mehrsprachig,  aber man könne in dieser Sprache Liebessonette, Kriminalromane und Romane schreiben oder über Quantenmechanik und Psychoanalyse diskutieren, so, Katja Stergar, Direktorin der Slowenischen Buchagentur JAK, die auf der gestrigen Pressekonferenz gemeinsam mit den Kuratoren Matthias Göritz, Miha Kovač und Amalija Maček einen Einblick in die Themen und Highlights des slowenischen Ehrengastauftritts auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse gab. Der slowenische Architekt Jure Sadar stellte das Konzept und Design des Ehrengast-Pavillons vor.

Von links nach rechts: Matthias Göritz, Juergen Boos, Amalija Maček, Miha Kovač, Katja Stergar, Jure Sadar und Torsten Casimir © Foto Diether von Goddenthow
Von links nach rechts: Matthias Göritz, Juergen Boos, Amalija Maček, Miha Kovač, Katja Stergar, Jure Sadar und Torsten Casimir © Foto Diether von Goddenthow

Die Idee hinter dem Motto „Waben der Worte“
Aufgrund der geringen Anzahl Slowenisch sprechender Menschen und der Durchzugslage waren slowenische Intellektuelle und Schriftsteller traditionell mehrsprachig, und viele von ihnen schrieben auch in mindestens einer Fremdsprache. „Daher unsere Begeisterung für Waben der Worte: So wie die Bienen – angesichts ihrer Größe – unermesslich weit in die Welt hinausfliegen, um mit einem Tropfen Nektar und einem Pollenkorn heimzukehren, so kamen auch verschiedene kulturelle, künstlerische und intellektuelle Einflüsse in die slowenische Sprache und die slowenische Kultur mit zahlreichen Übersetzungen. Dazu kamen noch die Beiträge von Autoren, die von anderswo nach Slowenien kamen, um hier zu leben.

Amalija Maček,Dozentin an der Philosophischen Fakultät der Universität Ljubljana © Foto Diether von Goddenthow
Amalija Maček,Dozentin an der Philosophischen Fakultät der Universität Ljubljana © Foto Diether von Goddenthow

Diese Einflüsse haben die in der slowenischen Sprache schreibenden Autoren in eine vielfältige, aber gleichzeitig einzigartige, dynamische und originelle Welt geformt. So entstand eine Kultur, die die europäische Vielfalt widerspiegelt und zugleich einzigartig und originell ist. Es ist eine eigenständige Zelle, die weiß, dass sie ihre Existenz und Entwicklung der Eingebundenheit in die Wabe der Menschheit verdankt,“ erklärt Amalija Maček, Dozentin an der Philosophischen Fakultät der Universität Ljubljana, wo sie Dolmetschen und Übersetzen aus dem Deutschen ins Slowenische unterrichtet. Sie ist akkreditierte Konferenzdolmetscherin und Literaturübersetzerin. Und sie fügt hinzu: „Slowenien wirkt klein und marginal, so wie auch Bienen auf den ersten Blick klein und marginal erscheinen.
Doch bei beiden trügt der Schein: Die Welt ist groß, schön und bunt, vor allem dank marginaler Lebewesen und Kulturen.“

„Nachbarn auf der Wolke“

Matthias Göritz Autor, Übersetzer und Literaturdozent © Foto Diether von Goddenthow
Matthias Göritz Autor, Übersetzer und Literaturdozent © Foto Diether von Goddenthow

Aufgrund seiner Lage war (gute) Nachbarschaft in Slowenien stets ein zentrales Thema, was den mehrfach preisgekrönten Autor, Übersetzer und Literaturdozent Matthias Göritz mit solwenischen Kollegen während einer Bahnfahrt auf die Idee zu dem Werk „Nachbarn auf der Wolke“ brachte: Vom avantgardistischen Genie Srečko Kosovel, der bereits Anfang des 20. Jahrhunderts die Krise Europas prophezeite, über den katholischen Partisanen Edvard Kocbek, bis hin zur Poesie der jungen Lyrikszene, die zwischen Techno und grenzüberschreitenden
Revolutionen ihren Ausdruck findet, sind in dieser umfassenden Anthologie „Mein Nachbar auf der Wolke“ (Hanser) die wichtigsten Stimmen der slowenischen Lyrik von der Jahrhundertwende bis in unsere Tage versammelt. Für sie wurde eine gute Nachbarschaft in Gedanken (Seelenverbundenheit über dogmatische Grenzen hinweg) oftmals zu einer regelrechten Überlebensstrategie. Göritz, gleich mit einem ganzen Koffer spannender slowenischer Publikationen und Kulturhinweisen angereist, präsentierte das Werkt in diesen Tagen erschiene Werk.

Flucht in die Literatur

Miha Kovač, Professor für Buchwissenschaft an der Universität Ljubljana © Foto Diether von Goddenthow
Miha Kovač, Professor für Buchwissenschaft an der Universität Ljubljana © Foto Diether von Goddenthow

Slowenien präsentiere sich in Frankfurt als ein modernes, kulturell entwickeltes, politisch dynamisches und touristisch attraktives Land mit einer reichen Buchkultur. Diese habe in Slowenien eine lange und wichtige Tradition, was auch damit bezeugt wird, dass auf den „nationalen“ Euromünzen zwei wichtige slowenische Persönlichkeiten dargestellt seien, die beide eng mit Büchern verbunden sind: Primož Trubar (ein Priester), der Autor des ersten slowenischen Buches, der im 16. Jahrhundert wirkte, und France Prešeren, ein ausgezeichneter Dichter, Hüter der slowenischen Sprache, ansonsten Kritiker des slowenischen Provinzialismus, der die zentrale slowenische Figur des 19. Jahrhunderts war. Aufgrund der politischen Situation Österreichs/ Österreich-Ungarns und Jugoslawiens (insbesondere des zweiten sozialistischen Jugoslawiens) beschäftigten sich im größten Teil der slowenischen Geschichte die talentiertesten, besten slowenischen Intellektuellen lieber mit Literatur bzw. Kultur als mit Politik, unterstrich Miha Kovač, Professor für Buchwissenschaft an der Universität Ljubljana und slowenischer Kurator.

Das slowenische Literatur- und Kulturprogramm „Waben der Worte“

Katja Stergar, Direktorin der Slowenischen Buchagentur JAK © Foto Diether von Goddenthow
Katja Stergar, Direktorin der Slowenischen Buchagentur JAK © Foto Diether von Goddenthow

Mit 70 slowenischen Autoren und Autorinnen, die nach Frankfurt kommen, ist die Liste der Anreisenden lang. Unter dem Motto „Waben der Worte“ werden sie sich auf der Buchmesse und in umfangreichen Rahmenprogrammen in Kooperation mit 30 renommierten Frankfurter Kulturinstitutionen den internationalen Fachbesuchern und deutschen Lesern im Oktober präsentieren. „Es sind mehr Frauen als Männer“, die kommen, sagt Katja Stergar augenzwinkernd, als käme es bei guter Literatur auf die Geschlechterfrage an.
Beispielsweise lädt die SCHIRN Kunsthalle die slowenische bildende Künstlerin Maruša Sagadin ein, um neue Arbeiten von ihr zu zeigen. Das Deutsche Romantik-Museum zeigt eine Kabinettausstellung zu France Prešeren. Im Fotografie Forum Frankfurt wird ausgewählte Fotokunst aus Slowenien ausgestellt. Das Ensemble Modern präsentiert im September und Oktober slowenische zeitgenössische Musik. Kurz vor der Frankfurter Buchmesse lädt die Villa Clementine in Wiesbaden zum Wochenende der slowenischen Literatur, während das Ensemble Modern am 7. Oktober 2023 in der Alten Oper Frankfurt einen Einblick in die überraschend vielfältige Neue-Musik-Szene Sloweniens gibt. Am 19. Oktober gibt die slowenische Band Laibach ein exklusives Deutschlandkonzert in der Frankfurter Jahrhunderthalle. In Kooperation mit dem iranischen Kollektiv a/political präsentieren sie die Geschichte von „Alamut“, das auf einer berühmten Erzählung aus dem Persien des elften Jahrhunderts basiert; das gleichnamige Buch von Vladimir Bartol ist in Slowenien ein Bestseller.

Die Partner des kulturellen Programms des Ehrengastes der Frankfurter Buchmesse 2023 (in alphabetischer Reihenfolge):
Archäologisches Museum Frankfurt, Batschkapp, Deutsches Filminstitut und Filmmuseum DFF, Deutsches Romantik-Museum, Ensemble Modern, Fotografie Forum Frankfurt, Goethe-Institut Ljubljana, Haus am Dom, Internationales Theater Frankfurt, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Kulturamt der Stadt Frankfurt, Kunstverein Familie Montez, Literaturhaus Kiel,  Literaturhaus Wiesbaden, Lyrik Kabinett München, MEK Berlin, Museum für Kommunikation Frankfurt, Künstler*innenhaus Mousonturm, Musil-Haus Klagenfurt, Portikus, Romanfabrik, SCHIRN Kunsthalle, Skica Berlin, Skica Wien, Stadtbücherei Frankfurt (Programm in verschiedenen Bibliotheken), Struwwelpeter Museum, Wiesbaden Stadtgalerie

Slowenischer Ehrengast-Pavillon auf der Frankfurter Buchmesse

Entwurf des Slowenischen  Ehrengast-Pavillons auf der Frankfurter Buchmesse 2023 © Jure Sadar
Entwurf des Slowenischen Ehrengast-Pavillons auf der Frankfurter Buchmesse 2023 © Jure Sadar

Der Slogan des Ehrengasts Slowenien „Satovje besed“ („Waben der Worte“), der die Idee der Vernetzung, der Inklusivität und des Ideenaustauschs in Bezug auf Wissen, Kultur und Literatur verkörpere, sei in die räumliche wie kreative Gestaltung des slowenischen Ehrengast-Pavillons eingeflossen, sagte Jure Sadar, dessen Studio Sadar (Architektur- und Designbüro mit Sitz in Ljubljana) bei seiner Präsentation. „Der Pavillon ist räumlich in den offenen Raum der Ausstellungshalle und in halbtransparente Auditorien unterteilt. Diese befinden sich in den Ecken der Halle, während der offene Teil auf das natürliche Licht und die Aussicht ausgerichtet ist und so Teil des Erlebnisses wird.

Jure Sadar, gründete 2021 das Architektur- und Designbüro mit Sitz in Ljubljana © Foto Diether von Goddenthow
Jure Sadar, gründete 2021 das Architektur- und Designbüro mit Sitz in Ljubljana © Foto Diether von Goddenthow

Beim Betreten sehen die BesucherInnen nur einen Teil des Raumes, was die Neugierde wecken soll, die vielfältige Buchlandschaft Sloweniens zu erkunden. Tagsüber vermittelt der natürlich beleuchtete Pavillon den Eindruck einer riesigen Bücherlandschaft, während am späten Nachmittag und am Abend intimere Ecken mit künstlichem Licht entstehen. Der Weg durch den offenen Teil des Pavillons wird von „Wald“-Bücherregalen, „Open Book“-Elementen und „Canyon“-Sitzen bestimmt. Diese Elemente sind von den slowenischen Naturlandschaften inspiriert.“ Im Mittelpunkt des Pavillons stünden die Ausstellung „Books on Slovenia“, die auch hängende Kunstwerke enthielte, um ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis zu schaffen.

Hintergrund-Infos:

Über den Ehrengast 2023 Slowenien
Slowenien ist 2023 Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. Organisatorin des Gastlandauftritts ist die slowenische Buchagentur JAK. Finanziert wird der Gastlandauftritt von der Republik Slowenien und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Die Frankfurter Buchmesse, die 2023 vom 18. bis zum 22. Oktober stattfindet, ist die weltgrößte Fachmesse für das Publishing. Das Gastland präsentiert seine Literatur und Kultur auf der Messe, in der Stadt Frankfurt und an vielen weiteren Orten in Deutschland. Sloweniens Ehrengastauftritt steht unter dem Motto „Waben der Worte“.

Über die Frankfurter Buchmesse
Die Frankfurter Buchmesse ist die größte Fachmesse für das internationale Publishing und ein branchenübergreifender Treffpunkt für Player aus den Bereichen Bildung, Filmwirtschaft, Games, Wissenschaft und Fachinformation. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildet seit 1976 der jährlich wechselnde Ehrengast, der dem Messepublikum auf vielfältige Weise seinen Buchmarkt, seine Literatur und Kultur präsentiert. Die Frankfurter Buchmesse organisiert die Beteiligung deutscher Verlage an internationalen Buchmessen und veranstaltet ganzjährig Fachveranstaltungen in den wichtigen internationalen Märkten. Die Frankfurter Buchmesse ist ein Tochterunternehmen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. https://www.buchmesse.de/