Kategorie-Archiv: Buchkultur

Oktober-Programm des Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine im Zeichen des Buchmessen-Gastlandes Norwegen

©  Foto: Diether  v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Der Oktober wird norwegisch im Literaturhaus Villa Clementine. Passend zum diesjährigen Gastland der Frankfurter Buchmesse werden drei renommierte Autorinnen und Autoren des hohen Nordens zu Gast in der Villa sein und aus ihren Büchern lesen. Hanne Ørstavik ist eine der bekanntesten norwegischen Autorinnen der Gegenwart und nimmt uns mit in den Mikrokosmos einer Familie, deren Mutter immer wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Die Vergangenheit legt sich auch wie Nebel auf die einsame Insel vor der Küste Norwegens, auf der Roy Jacobsens Roman „Die Unsichtbaren“ spielt. Ebenso klaustrophobisch geht es im fern von jeder Zivilisation gelegenen Restaurant „The Hills“ zu, das dem Roman von Matias Faldbakken seinen Namen gibt. Terézia Mora wird wieder im Literaturhaus zu Gast sein und ihren neuen Roman „Auf dem Seil“ vorstellen. Darin begibt sich der Protagonist nach dem Tod seiner Frau auf Sinnsuche quer durch Europa. Als er auf Sizilien schließlich unerwartet seiner Nichte begegnet, machen sich die beiden gemeinsam auf die Rückreise nach Berlin und zu sich selbst, mit beiden Beinen auf dem Boden, um ja nicht die Balance zu verlieren. Das Ende des Monats läutet schließlich eine Sonderlesung zum 100jährigen Bauhaus-Jubiläum ein. In „Wenn Martha tanzt“ erzählt Tom Saller die Geschichte einer jungen Frau, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts ihren Weg im männerdominierten Bauhaus erkämpft. Trotz aller Widrigkeiten schafft sie sich ihren eigenen Platz in der berühmten Kunstschule und hinterlässt schließlich ein Tagebuch von unschätzbarem Wert.

Di 08.10. | 19.30 Uhr
Hanne Ørstavik
„Die Zeit, die es dauert“
Autorenlesung
Moderation und Übersetzung: Margarete von Schwarzkopf
Lesung: Birgitta Assheuer
Signe ist 30 Jahre alt und mit Ehemann und Kind aufs Land gezogen. Es ist kurz vor Weihnachten, und die drei planen, zum ersten Mal allein zu feiern. Aber dann kommen Signes Eltern und ihr Bruder zu Besuch. „Die Zeit, die es dauert“ ist ein Buch, in dem das Licht im Dunkeln liegt, der Sommer im Winter, die Vergangenheit in der Gegenwart. Ein Roman über das Erzählen von Zeit und darüber, dass die Geschichten unseres Lebens immer in uns präsent sind. So steckt die 13-jährige Signe noch immer in der 30-jährigen, und auch die Finsternis von Finnmark, in der die 13-jährige lebte, ist immer noch da.

Hanne Ørstavik, geboren 1969 in Tana, ist eine der profiliertesten norwegischen Gegenwartsautorinnen. Sie hat eine große Leserschaft und wurde mit vielen Literaturpreisen
ausgezeichnet. „Die Zeit, die es dauert“ schließt die mit „Liebe“ und „So wahr wie ich wirklich bin“ begonnene Trilogie von thematisch miteinander verbundenen Romanen ab.
€ 8 / erm. € 5 zzgl. VVG. Abendkasse: € 11 / erm. € 8
Für die Veranstaltungen des Gastland-Auftritts ist ein Kombiticket erhältlich: 2er-Kombiticket: € 13 / erm. € 7; 3er-Kombiticket: € 18 / erm. € 12. Abendkasse: € 11 / erm. € 8
Veranstalter & Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Mo 14.10. | 19.30 Uhr
Roy Jacobsen
„Die Unsichtbaren“
Autorenlesung
Moderation: Thomas Koch (SWR)
Lesung: Oliver Wronka
In seinem Roman „Die Unsichtbaren“ entführt Roy Jacobsen den Leser auf eine Insel vor der Küste Nordnorwegens. Dort wächst Ingrid Barrøy auf, die Tochter einer Fischerfamilie, die gegen Naturgewalten, Armut und Tod kämpft. Doch eines Tages spült das Meer die große Geschichte an den Strand: Der Zweite Weltkrieg nimmt für Ingrid in dem russischen Soldaten Alexander Gestalt an. Zwischen den beiden entspannt sich eine kurze Liebe, bevor die deutsche Besatzung Norwegens sie auseinandertreibt.

Roy Jacobsen, geboren 1954, schreibt Romane, Erzählungen und Kinderbücher und gilt als einer der wichtigsten Autoren Norwegens. „Die Unsichtbaren“ wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt und war auf der Shortlist des Man Booker International Prize. Der Autor lebt in Oslo.
€ 8 / erm. € 5 zzgl. VVG. Abendkasse: € 11 / erm. € 8
Für die Veranstaltungen des Gastland-Auftritts ist ein Kombiticket erhältlich: 2er-Kombiticket: € 13 / erm. € 7; 3er-Kombiticket: € 18 / erm. € 12. Abendkasse: € 11 / erm. € 8
Veranstalter & Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Di 15.10. | 10.30 Uhr
Maike Dugaro
„Mauerpost“
Moderation: Sarah Beicht
Vor 30 Jahren fiel die Berliner Mauer. Maike Dugaro und Anne-Ev Ustorf begeben sich mit ihrem Jugendroman „Mauerpost“ in jene Zeit zurück: Julia ist fünfzehn und lebt im Osten der Stadt, direkt an der Mauer. Ihre Nachbarin „Oma Ursel“ vermittelt ihr eine Brieffreundschaft mit der dreizehnjährigen Ines aus Westberlin. Doch die Brieffreundschaft muss streng geheim bleiben: Julias Vater duldet keine Westkontakte und Ines’ Mutter will nichts mehr zu tun haben mit dem Staat, aus dem sie einst floh. Mit ihrer Geschichte einer Brieffreundschaft arbeiten die beiden Autorinnen ein wichtiges Kapitel der deutschen Geschichte auf.

Maike Dugaro wurde 1977 geboren. Sie ist Journalistin, Dozentin und Biographin. Sie unterrichtet Journalismus an der Akademie für Publizistik in Hamburg.
€ 2, Geschlossene Veranstaltung für Schulklassen – Infos unter 0611 – 31 57 48.

Di 15.10. | 19.30 Uhr
Matias Faldbakken
„The Hills“
Autorenlesung
Moderation und Übersetzung: Max Stadler
Lesung: Armin Nufer
Was geschieht, wenn das Gleichgewicht aus den Fugen gerät? Dieser Frage widmet sich Matias Faldbakken in seinem neuen Roman. Den Rahmen bildet ein altmodisches Restaurant namens The Hills. Ein Pianist sorgt für ruhige Hintergrundmusik, die Einrichtung ist klassisch gediegen. Der Leser wird in ein eigenes Universum eingeführt: Chef, Koch, Kellner – die Hierarchien sind klar verteilt. Es herrscht eine Mischung aus strikten Routinen und hochsensiblen Umgangsformen. All das gerät ins Wanken, als eine unbekannte Frau ins Lokal kommt. Wer ist die Frau? Was will sie? Nicht nur der Kellner, sondern auch die Stammgäste geraten in Aufruhr. „The Hills“ ist ein verstörendes Kammerspiel, einerseits aus der Zeit gefallen, andererseits politisch und gesellschaftlich hochaktuell.

Matias Faldbakken, 1973 geboren, lebt als bildender Künstler in Oslo. 2003 erschien sein Debütroman „The Cocka Hola Company“, der Auftakt der Skandinavische-Misanthropen-Trilogie, die mit „Macht und Rebel“ und „Unfun“ komplettiert wurde. Er studierte an der
Frankfurter Städelschule bei Thomas Bayrle.
€ 8 / erm. € 5 zzgl. VVG. Abendkasse: € 11 / erm. € 8
Für die Veranstaltungen des Gastland-Auftritts ist ein Kombiticket erhältlich: 2er-Kombiticket: € 13 / erm. € 7; 3er-Kombiticket: € 18 / erm. € 12. Abendkasse: € 11 / erm. € 8
Veranstalter & Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

So 20.10. | 11.00 Uhr
„Die kleine Meerjungfrau“
Musikalische Familienlesung für Kinder ab 7 Jahren nach dem Märchen von Hans Christian Andersen mit Musik von Carl Nielsen
Sprecherin: Marit Beyer
Klavier: Olivia Trummer
Regie, Dramaturgie & Bühne: Malte Prokopowitsch

Seit Generationen fasziniert das Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ von Hans Christian Andersen Groß und Klein. In einer szenischen Lesung mit klassischer Musik untermalt wird die berührende Geschichte neu zum Leben erweckt – ein stimmungsvolles Erlebnis für die ganze Familie! Weit draußen im Meer lebt die kleine Meerjungfrau. Eines Nachts erlebt sie, wie ein Schiff im Sturm sinkt und kann im letzten Moment den Prinzen retten.
Marit Beyer studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und an der Staatlichen Theaterakademie St. Petersburg. Sie leiht ihre Stimme Hörbüchern sowie Funk und Fernsehen.
Malte Prokopowitsch studierte an der Universität Stuttgart und an der Universität der Künste Berlin. Er assistierte am Staatstheater Stuttgart und inszeniert Musiktheater.

Olivia Trummer studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart sowie an der Manhattan School of Music in New York. Sie spielt klassische Musik und Jazz und wurde in die Bestenliste der Deutschen Schallplattenkritik aufgenommen.
€ 3 / erm. € 2 – Nur Tageskasse
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen sowie hr2-kultur. Veranstaltung im Rahmen des Festivals „Leseland Hessen“.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Mi 23.10. | 19.30 Uhr
Terézia Mora
„Auf dem Seil“
Autorenlesung
Moderation: Marita Hübinger (ZDF)
Darius Kopp drohte an seinem Unglück zu zerbrechen. Drei Jahre sind vergangen, seit seine Frau Flora gestorben ist. Der IT-Experte ist mit Floras Asche durch Europa gereist und schließlich auf Sizilien gelandet. Dort taucht eines Tages unverhofft seine 17-jährige Nichte Lorelei auf. Das Mädchen ist allein unterwegs und weicht ihm nicht mehr von der Seite. Sie braucht Darius’ Hilfe – und er die ihre. Mit ihr geht er zurück nach Berlin. Und lernt, sein Glück daran zu messen, was man durch eigenen Willen verändern kann – und was nicht.
Ist das Leben ein ewiger Balanceakt? Dieser existentialistischen Frage geht Terézia Mora in ihrem aktuellen Roman „Auf dem Seil“ nach.

Terézia Mora wurde 1971 in Sopron, Ungarn, geboren und lebt seit 1990 in Berlin. Die Erzählung „Der Fall Ophelia“, enthalten in ihrem Debütband „Seltsame Materie“, wurde mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Für ihren Roman „Das Ungeheuer“ erhielt sie 2013 den Deutschen Buchpreis. Für ihr Gesamtwerk wurde ihr 2018 der Georg-Büchner-Preis zugesprochen. 2017 erhielt sie den Preis der Literaturhäuser.
€ 10 / erm. € 6 zzgl. VVG. Abendkasse: € 13 / erm. € 9
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Di 29.10. | 19.30 Uhr
Tom Saller
„Wenn Martha tanzt“
Autorenlesung
Moderation: Helmut Boerdner & Bernhard Schön
1919 gründete Walter Gropius in Weimar das Staatliche Bauhaus als Kunstschule. In Tom Sallers Roman „Wenn Martha tanzt“ reist ein junger Mann im Jahr 2001 nach New York, um das Notizbuch seiner Urgroßmutter Martha bei Sotheby’s versteigern zu lassen. Es enthält bislang unbekannte Skizzen und Zeichnungen von Feininger, Klee, Kandinsky und anderen. Martha, die als Tänzerin die Bewunderung und den Respekt der Bauhaus-Mitglieder genoss, wurde 1900 in einem kleinen Dorf in Pommern geboren. Als die Nazis die Kunstschule schlossen, kehrte sie in ihre Heimat zurück – in ihrem Arm ein Kind und im Gepäck ein Notizbuch von immensem Wert.

Tom Saller, geboren 1967, hat Medizin studiert und arbeitet als Psychotherapeut in der Nähe von Köln.
€ 8 / erm. € 5 zzgl. VVG. Abendkasse: € 11 / erm. € 8
Veranstalter: Literaturhaus in Kooperation mit WAZ (Wiesbadener Architektur Zentrum) und BDA (Bund Deutscher Architekten) in der WAZ-Reihe „Architektur und Sprache, 100 Jahre Bauhaus“
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Ort:
Literaturhaus Villa Clementine
Frankfurter Str. 1
65189 Wiesbaden

Saša Stanišić ist neuer Poetikdozent der Hochschule RheinMain und der Landeshauptstadt Wiesbaden

Saša Stanišić ©Katja Sämann
Saša Stanišić ©Katja Sämann

Saša Stanišić ist der neue Poetikdozent der Hochschule RheinMain und der Landeshauptstadt Wiesbaden. Der 1978 in Višegrad (Jugoslawien) geborene Schriftsteller lebt seit 1992 in Deutschland und hat – neben anderen Werken – mehrere Bücher veröffentlicht: Zwei Romane („Wie der Soldat das Grammofon repariert“, 2006, und „Vor dem Fest“, 2014), einen Band mit Erzählungen („Fallensteller“, 2016), sowie 2019 „HERKUNFT“.

Für seine Werke wurde Stanišić zuletzt mit dem Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen, dem Rheingauer Literatur Preis sowie dem Preis der Leipziger Buchmesse 2014 ausgezeichnet. Aktuell ist er mit „HERKUNFT“ für den Deutschen Buchpreis nominiert.

Am 13. Februar 2020 wird sich Saša Stanišić im Rahmen der Veranstaltung „Ein Autor stellt sich vor“ an der Hochschule RheinMain präsentieren. Da-nach hält er zwei Vorlesungen an der Hochschul- und Landesbibliothek (19. Februar und 29. April, jeweils 19:30 Uhr) sowie zwei Lesungen in der Villa Clementine, dem Literaturhaus der Landeshauptstadt Wiesbaden (2. April und 13. Mai, jeweils 19:30 Uhr).

Weitere Infos

BOOKFEST 2019 zur Frankfurter Buchmesse mit Bestseller-Autoren, YouTube-Stars, Politikerinnen, Musiker, Schauspieler, Lebenskünstlerinnen, Geschichtenerzähler und einer ESA-Astronautin

bookfest2019In über 50 Veranstaltungen in der Frankfurter Innenstadt sowie knapp 30 Veranstaltungen auf der Frankfurter Buchmesse (16.-20. Oktober 2019) präsentiert das BOOKFEST 2019 ein abwechslungsreiches Programm u. a. mit Margaret Atwood, Samantha Cristoforetti, Bela B Felsenheimer, Ken Follett, Thomas Gottschalk, Die Lochis, Maja Lunde, Nele Neuhaus, Jo Nesbø, Sophie Passmann, Nina Petri, Peter Schilling, Elif Shafak, Rita Süßmuth, Thees Ullmann, Max von Thun, Colson Whitehead, Ulrich Wickert und Peter Wohlleben.

Das internationale Festival der Frankfurter Buchmesse für Literatur, Geschichten und Ideen bietet außergewöhnliche Erlebnisse in besonderer Atmosphäre. An allen fünf Tagen können die Besucherinnen und Besucher Poetry Slams, Tastings, Partys, Konzerte, Talk-Runden, Vorträge und Koch-Events in über 20 Locations in der Frankfurter Innenstadt erleben: Peter Wohlleben beleuchtet im Palmengarten „Das geheime Band zwischen Mensch und Natur“. Nick Martin hat in sechs Jahren knapp 60 Länder auf fünf Kontinenten bereist. Im 25hours Hotel The Trip erzählt der Globetrotter von der „geilsten Lücke im Lebenslauf“. GNTM-Gewinnerin Sara Nuru spricht im Tumult über nuruCoffee, ihr Start-up, das Kaffee zu fairen Bedingungen aus der äthiopischen Heimat ihrer Eltern importiert. Schauspieler Kai Wiesinger erklärt im Orfeos Erben, warum die biologische Uhr auch beim Mann tickt. Prof. Dr. Rita Süßmuth spricht in der Deutschen Nationalbibliothek über „Parität – Freiheit, Recht und Verantwortung“. Im Festsaal der Senckenberggesellschaft im Jügelhaus findet ein European Space Talk mit der ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti statt. Und „Killing me Soufflé“ heißt der kulinarisch-musikalische Abend mit dem Küchenteam von David Meves sowie dem Akustik-Duo Fox & Rabbit im Club Michel.

Herausragende Events finden auch im Congress Center Messe Frankfurt (CMF) statt: Am Samstag, 19. Oktober 2019 um 19.00 Uhr, kommen preisgekrönte Schriftstellerinnen und Schriftsteller zu einer internationalen Literatur-Gala zusammen: Margaret Atwood, Maja Lunde, Elif Shafak und Colson Whitehead stellen, im Gespräch mit hr-Moderatorin Bärbel Schäfer und radioeins-Moderator Thomas Böhm, ihre neuen Bücher vor – ergänzt durch deutsche Textauszüge präsentiert von Bela B Felsenheimer und Nina Petri. Außerdem wird Ken Follett seine Aktion „The Friendship Tour“ präsentieren.

Der norwegische Bestsellerautor Jo Nesbø wird am Donnerstag, 17. Oktober um 20.00 Uhr, sein neues Buch Messer – Ein Fall für Harry Hole vorstellen. Moderiert wird die Veranstaltung von hr2-Moderator Alf Mentzer; der ehemalige Tatort-Star Oliver Mommsen übernimmt die deutsche Lesung. Am Samstag, 19. Oktober 2019 um 10.00 Uhr, setzt Luisa Neubauer ein Zeichen in ihrem Kampf für eine bessere Klimapolitik. Und zum Jubiläum der Erstveröffentlichung von Der Herr der Ringe vor 50 Jahren, veranstaltet der Klett-Cotta Verlag, ebenfalls am 19. Oktober, einen großen Fantasy-Nachmittag für alle Fans der weltbekannten Tolkien-Buchreihe.

Im Frankfurt Pavilion auf der Agora erwarten das Messepublikum spannende Begegnungen mit Bettina Böttinger, Kathrine Engberg, Axel Hacke, Elif Shafak, Ine Eriksen Søreide, Stefanie Stahl, Max von Thun, Colson Whitehead, Deniz Yücel und Anastasia Zampounidis. Außerdem finden der Diogenes Talk mit Doris Dörrie, Andrej Kurkow, Simone Lappert und Thomas Meyer und die KiWi Musikbibliothek mit Thees Uhlmann, Sophie Passmann und Anja Rützel statt. Der norwegische Komiker Are Kalvø ist im Gespräch mit Schauspieler Michael Kessler.

Die neue Open Air Stage auf der Agora bietet u. a. Thomas Gottschalk, den Lochis, Nele Neuhaus und Ingo Siegner mit „Der kleine Drache Kokosnuss“ den perfekten Ort, um mit den Besucherinnen und Besuchern in Kontakt zu kommen.

Bei der Festival-Premiere 2018 hatte das BOOKFEST rund 25.000 Besucherinnen und Besucher angelockt. Im Frühjahr 2019 konnten sich die internationalen und nationalen Verlage dann über einen Call for Participation mit eigenen Ideen und Veranstaltungskonzepten einbringen: Die über 100 Einreichungen konnten zu großen Teilen in das BOOKFEST-Programm mit aufgenommen werden.

Eine Übersicht aller Veranstaltungen sowie weitere Details unter www.bookfest.de
#fbm19 #bookfest

Die BOOKFEST-Partner 2019 sind:
Stern Crime, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt Airport VIP-Services, Galore, hr2-Kultur, Hugendubel, MyZeil, Süddeutsche Zeitung, Vitra

Die BOOKFEST-Locations 2019 sind:
25hours Hotel Frankfurt, Amp, Büchergilde, Neues Café Wacker, Club Michel, Das Herz von Frankfurt, Deutsche Nationalbibliothek, Der Tatzelwurm, East Grape, Festsaal der Senckenberggesellschaft im Jügelhaus, fffriedrich, Frankfurt Airport VIP-Services, MyZeil Foodtopia, Frankfurter Hof, Frankfurter Salon, Gibson, Hotel Moxy, Kriminalmuseum, Kunstverein Familie Montez, Living Hotels, MAGGI Kochstudio, Mediacampus Frankfurt, Oper Frankfurt, Orfeos Erben, Palmengarten, Plan J, St. Katharinenkirche, Sendesaal im Hessischen Rundfunk, Taverna Omikron, Thalia im Tituscorso, The English Theatre, Tumult, Universitätsklinikum Frankfurt, Vitra, Walden, Whiskey Spirits, Yachtclub

Robert Gernhardt Preis 2019 an Nina Bußmann verliehen

Nina Bußmann erhält den Robert Gernhardt-Preis 2019  für ihr Romanprojekt „Dickicht“. (vli.): Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der WIBank, Nina Bußmann, Preisträgerin, Almut Gehebe-Gernhardt, Witwe von Robert Gernhardt, Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und auf dem Bild und im Geiste dabei der unvergessliche Robert Gernhardt. Von ihm wurden während der Veranstaltung die beiden Texte „Ach!“ und „Nachmittag eines Dichters“ aus dem Off gesendet..©  Foto: Diether v Goddenthow
Nina Bußmann erhält den Robert Gernhardt-Preis 2019 für ihr Romanprojekt „Dickicht“. (vli.): Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der WIBank, Nina Bußmann, Preisträgerin, Almut Gehebe-Gernhardt, Witwe von Robert Gernhardt, Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und auf dem Bild und im Geiste dabei der unvergessliche Robert Gernhardt. Von ihm wurden während der Veranstaltung die beiden Texte „Ach!“ und „Nachmittag eines Dichters“ aus dem Off gesendet..© Foto: Diether v Goddenthow

Am gestrigen Abend erhielt die in Frankfurt am Main geborene Autorin Nina Bußmann den gemeinsam vom Land Hessen und der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) ausgelobten Robert Gernhardt Preis 2019 in Höhe von 12.000 Euro.

Ausgezeichnet wurde Nina Bußmann für ihr Romanprojekt „Dickicht“. Er war der einzige Text unter 79 Einreichungen, der den hohen qualitativen Erwartungen der Jury entsprach. So wurde diesem Jahr nur einmal der Robert-Gernhardt-Preis vergeben.

Der Roman erzählt von der Amtstierärztin Ruth Gretter, die eine Betäubungsmittelabhängigkeit entwickelt hat und deren Leben nach einem nächtlichen Sturz in einem Park endgültig aus den Fugen zu geraten droht. Der Text überzeugte die Jury: „Nina Bußmann erzählt in einer klaren Sprache von der Unklarheit eines modernen Bewusstseins zwischen Arbeits- und Lebenswelt, zwischen Freundschaft, Therapien und spirituellen Verlockungen“, heißt es in der Begründung. „In unterschiedlichen Stillagen – Aufzeichnungen, Tagebüchern, erzählende Prosa – entwickelt Bußmann gleich mehrere Charaktere, deren Existenzen sich scheinbar am Rand unserer Wahrnehmung befinden und doch mitten in unserer Gegenwart stehen.“

Staatssekretärin Ayse Asar: „In diesem Jahr vergeben wir den Robert Gernhardt Preis zum zehnten Mal. Seit seiner ersten Ausschreibung verfolgt er einen hohen Anspruch: Er will gute Literatur auszeichnen – Literatur, die so gut ist, dass sie schon nach sechs Seiten spürbar wird. Genau so viel sollen Autorinnen und Autoren von ihrem gerade in Arbeit befindlichen literarischen Werk als Bewerbung einreichen. Das ist Nina Bußmann hervorragend gelungen. Ich wünsche ihr viel Erfolg bei der weiteren Arbeit an diesem Werk und gratuliere herzlich zur Auszeichnung!“
Begrüßt hatten die Gäste im großen Saal der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt der Hochschul-Vizepräsident Prof. Ernst Auguste Klötzke und Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsführung der WIBank.
„Unser Literaturpreis, benannt nach dem Universalkünstler Robert Gernhardt, bietet Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit, sich ganz auf ihren Schaffensprozess konzentrieren zu können. Uns erfüllt es immer wieder mit Freude und Stolz, wenn am Ende dieses Prozesses großartige Literatur entsteht, die unser Leben bereichert“, so Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der WIBank

Die Laudatio auf Nina Rußmann hielt die Literaturwissenschaftlerin Beate Tröger. Für die musikalische Umrahmung sorgte das SRS Trio.

Nina Bußmann.  ©  Foto: Diether v Goddenthow
Nina Bußmann. © Foto: Diether v Goddenthow

Nina Bußmann wurde 1980 in Frankfurt am Main geboren, studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in Berlin und Warschau und lebt heute in Berlin. Im Suhrkamp Verlag hat sie bisher die beiden Romane „Große Ferien“ und „Der Mantel der Erde ist heiß und teilweise geschmolzen“ veröffentlicht.

Deutscher Buchpreis 2019: Jury nominiert aus 203 Titeln 20 Romane

dbp_Nominiert_OnlinebuttonDie Jury des Deutschen Buchpreises 2019 hat 20 Romane für die Longlist ausgewählt. Seit Ausschreibungsbeginn haben die sieben Jurymitglieder 203 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2018 und dem 17. September 2019 (Bekanntgabe der Shortlist) erschienen sind oder noch erscheinen.

Jurysprecher Jörg Magenau (freier Literaturkritiker): „Der Auswahlprozess war für die Jury ein bereichernder und anregender Austausch über zeitgenössische deutschsprachige Literatur. Die Longlist, die aus diesem gemeinsamen Leseabenteuer hervorgegangen ist, spiegelt die stoffliche Vielfalt und den stilistischen Reichtum der literarischen Neuerscheinungen dieses Jahres wider. Gesellschaftsanalyse und Geschichtsforschung, Paranoia und Phantasie, Wunsch und Welterkundung von Kalifornien über die deutsche Provinz bis in den Kaukasus haben darin Platz. Besonders erfreulich, dass es so viele gelungene Debüts zu entdecken gab, Entdeckungen, die wir gerne weiterreichen. Um die Zukunft des Lesens und des Schreibens muss uns da nicht bange sein.“

Die nominierten Romane (in alphabetischer Reihenfolge):

Der Jury gehören neben Jörg Magenau an: Petra Hartlieb (Hartliebs Bücher, Wien), Hauke Hückstädt (Literaturhaus Frankfurt am Main), Björn Lauer (Hugendubel Frankfurt), Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk), Daniela Strigl (Literaturwissenschaftlerin) und Margarete von Schwarzkopf (Autorin und Literaturkritikerin).

Die Jury des Deutschen Buchpreises 2019 v.l.n.r.: Jörg Magenau (Jurysprecher), Daniela Strigl, Alf Mentzer, Margarete von Schwarzkopf, Björn Lauer, Petra Hartlieb, Hauke Hückstädt © Sascha Erdmann
Die Jury des Deutschen Buchpreises 2019
v.l.n.r.: Jörg Magenau (Jurysprecher), Daniela Strigl, Alf Mentzer, Margarete von Schwarzkopf, Björn Lauer, Petra Hartlieb, Hauke Hückstädt © Sascha Erdmann

Im nächsten Schritt wählen die Jurymitglieder aus den Titeln der Longlist sechs Romane für die Shortlist aus, die am 17. September 2019 veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung erfahren die sechs Autorinnen und Autoren, an wen von ihnen der Deutsche Buchpreis geht. Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalistinnen und Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro.

Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Die Preisverleihung findet am 14. Oktober 2019 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.

Die Longlist kennenlernen: Leseproben, Hörproben, Bloggerrezensionen

Leseproben-Cover-2019Ab kommender Woche ist das Taschenbuch „Deutscher Buchpreis 2019. Die Nominierten“ im Buchhandel erhältlich. Es enthält Leseproben und Hintergrundinformationen zu den nominierten Romanen und wird herausgegeben vom Fachmagazin Börsenblatt des Technologie- und Informationsanbieters MVB. In welchen Buchhandlungen das Buch verfügbar ist, zeigt eine interaktive Karte, ein Angebot von JETZT EIN BUCH!, der Initiative der deutschen Buchbranche.

Hörproben der 20 Longlist-Titel sind ab sofort abrufbar unter www.detektor.fm/deutscher-buchpreis. Vertont wurden sie vom Onlineradio und Podcast-Anbieter detektor.fm. Sie sind zudem über die detektor.fm-App verfügbar. Ab dem 20. August präsentiert der Radiosender von Montag bis Freitag um 10.15 Uhr jeweils einen nominierten Titel in der Sendung „detektor.fm – am Vormittag“ und um 17.40 Uhr in der Sendung „detektor.fm – der Tag“. Die Hörproben zum Deutschen Buchpreis gibt es auch als Podcast. Auf den Plattformen Apple Podcasts, Google Podcasts, Deezer und Spotify sind alle Audios direkt zu hören.

Unter dem Hashtag #buchpreisbloggen stellen in den kommenden Wochen 20 Literaturbloggerinnen und -blogger je einen nominierten Titel vor. Die Rezensionen werden unter http://www.deutscher-buchpreis-blog.de/ veröffentlicht und über die Social-Media-Kanäle des Deutschen Buchpreises geteilt.

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2019: Wim Wenders hält Laudatio auf Sebastião Salgado

Wim Wenders Foto: Anne Wilk
Wim Wenders Foto: Anne Wilk

Der Autor und Filmregisseur Wim Wenders hält die Laudatio auf Sebastião Salgado, der in diesem Jahr mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt wird. Die Verleihung findet während der Frankfurter Buchmesse am Sonntag, 20. Oktober 2019, um 11 Uhr in der Frankfurter Paulskirche statt und wird live im ZDF übertragen.

Wim Wenders, geboren 1945 in Düsseldorf, studierte zunächst Medizin und anschließend Philosophie sowie Soziologie. Nach einem Aufenthalt in Paris wechselte er 1967 an die neu gegründete Hochschule für Film und Fernsehen in München. Noch während seiner Ausbildung schuf er erste Kurzfilme und war als Filmkritiker für die Zeitschriften „Filmkritik“, die „Süddeutsche Zeitung“, „Der Spiegel“ sowie das Magazin „Twen“ tätig. 1971 gehörte Wenders zu den Gründungsmitgliedern des Filmverlags der Autoren und machte mit der Verfilmung von „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ von Peter Handke zum ersten Mal auf sich aufmerksam. Mit dem Roadmovie „Alice in den Städten“ (1974) feierte er seinen künstlerischen Durchbruch.

2014 porträtierte er in dem für den Oscar nominierten Dokumentarfilm „Das Salz der Erde“ den diesjährigen Friedenspreisträger Sebastião Salgado. Weitere Oscar-Nominierungen erhielt er für „Buena Vista Social Club“ (1999) und „Pina“ (2011). „Der Stand der Dinge“ (1982) wurde in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet, mit „Paris, Texas“ (1984) erhielt Wenders die Goldenen Palme in Cannes, mit „Der Himmel über Berlin“ (1987) den Preis der Besten Regie. Seine Fotografien sind mittlerweile weltweit ausgestellt. Seit 1996 ist Wim Wenders Präsident der Europäischen Filmakademie und Mitglied des Ordens Pour le Mérite. Seine 2012 gegründete Stiftung führt seine künstlerische Arbeit zusammen und unterstützt junge Filmschaffende. Für sein Lebenswerk erhielt er 2014 auf der Berlinale den Goldenen Ehrenbären.

Weitere Informationen sind abrufbar unter www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de.

Deutscher Wirtschaftsbuchpreis 2019: Die Shortlist

logo-dtsch-wirtschaftsbuchpDie Finalisten des Deutschen Wirtschaftsbuchpreises 2019 stehen fest. Zehn Bücher haben es in die Endauswahl geschafft. Eine hochkarätige Jury wählt aus den Titeln der Shortlist das beste Wirtschaftsbuch des Jahres. Den Vorsitz der Jury hat Hans-Jürgen Jakobs, Senior Editor und Autor des Handelsblatts. Der Preis wird im Rahmen der Frankfurter Buchmesse am 17. Oktober 2019 um 20 Uhr im Frankfurter Hof verliehen. Einen Tag später, am Freitag den 18. Oktober, wird sich der Preisträger um 11 Uhr im Pavilion auf der Agora vorstellen.

Der Deutsche Wirtschaftsbuchpreis steht unter dem Motto „Wirtschaft verstehen“. Das Handelsblatt, die Frankfurter Buchmesse und die Investmentbank Goldman Sachs vergeben den Preis, um die Wirtschaftsliteratur zu fördern. Die drei Partner wollen mit der Auszeichnung die Bedeutung des Wirtschaftsbuches bei der Vermittlung ökonomischer Zusammenhänge unterstreichen. Zu den Auswahlkriterien gehören deshalb neben innovativer Themensetzung oder einem neuen Blickwinkel auch Verständlichkeit und Lesbarkeit. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Die zehn Bücher der Shortlist stellt das Handelsblatt in den kommenden Wochen ausführlich auf der Literaturseite in der Wochenendausgabe vor. Alle weiteren Informationen zum Preis und die Rezensionen sind auch zu finden unter: www.deutscher-wirtschaftsbuchpreis.de

Die Shortlist (in alphabetischer Reihenfolge):

Heike Buchter: Ölbeben. Wie die USA unsere Existenz gefährden

Campus, Frankfurt 2019, 304 Seiten, 24,95 Euro

John Carreyrou: Bad Blood. Die wahre Geschichte des größten Betrugs im Silicon ValleyDVA, München 2019, 400 Seiten, 24 Euro

Paul Collier: Sozialer Kapitalismus. Mein Manifest gegen den Zerfall unserer GesellschaftSiedler, München 2019, 320 Seiten, 20 Euro

Jörg Dräger, Ralph Müller-Eiselt: Wir und die intelligenten Maschinen – Wie Algorithmen unser Leben bestimmen und wir sie für uns nutzen können
DVA, München 2019, 272 Seiten, 20 Euro

Daniel Goffart: Das Ende der Mittelschicht. Abschied von einem deutschen ErfolgsmodellBerlin Verlag, Berlin 2019, 400 Seiten, 22 Euro

Alexander Hagelüken: Lasst uns länger arbeiten!
Droemer, München 2019, 224 Seiten, 16,99 Euro

Ernst-Wilhelm Händler: Das Geld spricht
S.Fischer, Frankfurt 2019, 400 Seiten, 22 Euro

Kai-Fu Lee: AI Superpowers. China, Silicon Valley und die neue Weltordnung
Campus, Frankfurt 2019, 320 Seiten, 26 Euro

Nils Ole Oermann, Hans-Jürgen Wolff: Wirtschaftskriege. Geschichte und Gegenwart
Herder, Freiburg 2019, 272 Seiten, 24 Euro

Thomas Straubhaar: Die Stunde der Optimisten. So funktioniert die Wirtschaft der ZukunftEdition Körber, Hamburg 2019, 368 Seiten, 22 Euro

Die Jurymitglieder (in alphabetischer Reihenfolge):

Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner, Wirtschaftswissenschaftlerin an der TUM School of Management
Dr. Simone Bagel-Trah, Vorsitzende des Aufsichtsrats der Henkel AG & Co. KGaA
Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse
Dr. Wolfgang Fink, Deutschland-Chef von Goldman Sachs
Lutz Goebel, Präsident des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER
Prof. Bodo Hombach, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Brost-Stiftung
Hans-Jürgen Jakobs, Senior Editor des Handelsblatts
Prof. Dr. Bert Rürup, Präsident des Handelsblatt Research Instituts
Prof. Dr. Malcolm Schauf, Präsident des Bundesverbands Deutscher Volks- und Betriebswirte (bdvb)

Buchblog-Award 2019: NetGalley und Börsenverein suchen die besten Buchblogs #bubla19

Nominierung und Abstimmung bis 30. August 2019 möglich / Auszeichnung für Blogs, Social-Media-Kanäle und Podcasts / Erstmals Preise für den besten Verlags- und Buchhandlungsblog / Neue Jurybesetzung / Preisverleihung am 18. Oktober 2019 auf der Frankfurter Buchmesse.

NetGalley und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels suchen die besten deutschsprachigen Buchblogs. Mit dem Buchblog-Award, dem einzigen genre-übergreifenden Preis für Buchblogs im deutschsprachigen Raum, zeichnen sie Blogs aus, die das öffentliche Gespräch über Bücher bereichern. Ab sofort können Leser*innen und Blogger*innen ihre Lieblings-Buchblogs unter www.buchblog-award.de/nominieren/ vorschlagen und bereits Nominierten eine Stimme geben. Als Buchblogs zählen auch Social-Media-Kanäle sowie Podcasts mit Buchbezug. Die Nominierung des eigenen Blogs ist ebenfalls möglich. Gewinnen können Buchblogs in den Kategorien „Bester Buchblog“ und „Bester Newcomer“. Erstmals können Leser*innen zudem in den Kategorien „Bester Buchhandlungsblog“ und „Bester Verlagsblog“ abstimmen. Die Frist für die Nominierungen und Abstimmung in allen Kategorien ist der 30. August 2019.

„Die Buchblog-Szene verändert sich schnell, da muss auch der Buchblog-Award agil sein. Buchblogs sind nicht mehr nur klassische Blogs, sondern auch Social-Media-Kanäle, auf denen die Blogger*innen direkte und persönliche Gespräche über Bücher mit Leser*innen führen. Verlage und Buchhandlungen beteiligen sich auf den eigenen Blogs und Kanälen daran. Mit dem Buchblog-Award 2019 möchten wir den gesamten online geführten, kreativen und für Bücher und das Lesen so wichtigen Austausch abbilden und honorieren“, sagt Karina Elm, Leiterin NetGalley Deutschland.
„Buchblogger*innen sind für Verlage und Buchhandlungen im Austausch mit ihren Leser*innen nicht mehr wegzudenken. Sie tragen Bücher und ihre Themen in den Alltag der Menschen, vermitteln die Besonderheiten des Lesens und begeistern für Literatur. Der Buchblog-Award macht im dritten Jahr die stetig wachsende Vielfalt der Szene sichtbar“, sagt Anne-Mette Noack, Leiterin Kulturprojekte, Marketing und Kommunikation des Börsenvereins.

Die jeweils zehn Blogs, die in den Kategorien „Bester Buchblog“ und „Bester Newcomer“ die meisten Stimmen erhalten, kommen ins Finale. Eine unabhängige Jury wählt aus den 20 Finalisten die Siegerblogs aus. Über die Auszeichnungen „Bester Buchhandlungsblog“ und „Bester Verlagsblog“ entscheidet ausschließlich die Zahl der Online-Stimmen, die bis 30. August eingehen.

Im dritten Jahr erhält der Buchblog-Award eine neue Jury. Die Jurymitglieder des Buchblog-Awards 2019 sind: Antonia Baum (freie Autorin, ZEIT), Jo Lendle (Verleger, Carl Hanser Verlag), Tina Lurz (Mitbegründerin, Agentur ehrlich&anders), Carolin Wolf (Inhaberin Buchhandlung Carolin Wolf) und Torsten Woywod (Online-PR und Social-Media-Manager, DuMont Verlag).

Teilnahmeberechtigt sind deutschsprachige Blogs, Social-Media-Kanäle und Podcasts, die sich überwiegend mit Büchern befassen und auf denen regelmäßig Beiträge erscheinen. Blogs in der Kategorie „Bester Newcomer“ dürfen nicht älter als zwölf Monate sein. Verlage können sich ausschließlich mit einem Blog oder Podcast und nicht mit ihren Social-Media-Kanälen bewerben. Für Buchhandlungs- und Verlagsblogs gilt, dass der letzte Beitrag nicht älter als einen Monat alt sein darf und sie mindestens seit Juli 2019 bestehen müssen.

Die Preisverleihung findet während der Frankfurter Buchmesse am 18. Oktober um 12 Uhr im Frankfurt Pavilion statt. Wer gewonnen hat, geben NetGalley und der Börsenverein erst vor Ort bekannt.

Die Gewinner*innen in den Kategorien „Bester Buchblog“ und „Bester Newcomer“ dürfen sich jeweils über zwei Übernachtungen für zwei Personen im Gutshotel Groß Breesen, dem ersten Bücherhotel Deutschlands, freuen. Sie bekommen außerdem einen BücherScheck im Wert von je 100 Euro. Die Teams des Verlagsblogs und des besten Buchhandlungsblogs erhalten einen Präsentkorb für die gemeinsame Siegesfeier. Das Börsenblatt veröffentlicht auf www.boersenblatt.net ausführliche Porträts aller Gewinner*innen.

Sponsoren des Buchblog-Awards 2019 sind JETZT EIN BUCH!, die Initiative der deutschen Buchbranche, und die Frankfurter Buchmesse.

Die Initiatoren
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels ist die Interessenvertretung der deutschen Buchbranche gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit. Er wurde 1825 gegründet und vertritt rund 4.500 Buchhandlungen, Verlage, Zwischenbuchhändler und andere Medienunternehmen. Er veranstaltet die Frankfurter Buchmesse, vergibt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels sowie den Deutschen Buchpreis, engagiert sich in der Leseförderung und für die Freiheit des Wortes.

NetGalley ist eine Online-Plattform und ein Netzwerk für Buchverlage und professionelle Leserinnen und Leser. NetGalley ermöglicht Rezensenten, Bloggern, Journalisten, Buchhändlern, Bibliothekaren und Lehrenden kostenlosen Zugang zu digitalen Lese- und Rezensionsexemplaren und unterstützt Verlage beim Bekanntmachen neuer und noch unveröffentlichter Titel.

Ansprechpartnerin für Fragen zum Wettbewerb: Karina Elm, info@buchblog-award.de, +49 (0) 30 23456 340

Hashtag zum Award: #bubla19
Website: www.buchblog-award.de
Facebook: www.facebook.com/BuchblogAward
Twitter: @BuchblogAward

Literaturforum im Mousonturm – Programmvorschau September 2019

mousonturmMit der Premiere eines Debütanten meldet sich das Literaturforum im Mousonturm mit einem inspirierenden September-Programm zurück: Jan Wilm, der alles andere als ein Anfänger ist, lebt und arbeitet als Übersetzer und Kritiker in Frankfurt. Das hiesige Publikum kennt ihn als Moderator von Lesungen oder als Rezensent aus der FAZ. Nun stellt er am 5. September sein Winterjahrbuch vor, das sich jeder gängigen Gattungszuschreibung entzieht. Dem diesjährigen Gastland der Frankfurter Buchmesse erweisen wir mit Tomas Espedal schon mal eine Reverenz, während Gunther Geltinger seinen dritten Roman präsentiert, dessen Sogkraft man sich kaum entziehen kann. Die beiden weiblichen Stimmen schließlich, die aus Isabel Bogdans und Dagmar Leupolds Romanen sprechen, bestechen – bei allen Unterschieden – durch ihren Selbstbehauptungswillen.

Das September-Programm 2019

Donnerstag, 5. September 2019, 20 Uhr:
Jan Wilm: Winterjahrbuch (Buchpremiere)
Ein Tausendsassa, dieses Winterjahrbuch! Kein Roman oder Memoir, weder wissenschaftliche Studie noch Essay – kurzum: „Irgendwie eben ein Buch, das doch auch all diese Dinge sein könnte.“ So beschreibt Jan Wilm sein Vorhaben, als er beim „Scholar’s coffee“ des Getty Institute in LA danach gefragt wird, woran er arbeite. Das Thema? Schnee. Im Getty lagert der Nachlass von Gabriel Gordon Blackshaw, der diesen flüchtigen Stoff auf Zelluloid und Papier festzuhalten suchte. Statt daran zu forschen, hängt Wilm aber seinen Gedanken nach. Sein vom DAAD finanzierter Forschungsaufenthalt entpuppt sich als ein Fluchtversuch: vor einer gescheiterten Beziehung, vor der Zukunft und nicht zuletzt vor sich selbst. „Pinienduftgewürzt“ und voller „Lavendelduftwärme“ sind die Nächte an der Pazifikküste, in denen Wilm sich den Kopf darüber zerbricht, wie man Erinnerungen gleichermaßen bannen und bewahren kann. Dazu sollte man am besten Kopfhörer tragen. Denn dieses durch und durch poetische Debüt hat seine eigene Playlist.

Moderation: Björn Jager
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintrtt: 7,-/4,- (VVK)| 8,-/5,- (AK)
Jan Wilm, geboren 1983, studierte Anglistik und Amerikanistik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, wo er mit einer Arbeit über J. M. Coetzee promovierte. Als Literaturwissenschaftler arbeitete er in Darmstadt, Frankfurt und Essen. Er ist Autor, Übersetzer und Literaturkritiker. 2016 erschien von ihm das Buch »The Slow Philosophy of J. M. Coetzee«. Wilm lebt in Frankfurt am Main.

**************************************************************************

Dienstag, 17. September 2019, 20 Uhr:
Tomas Espedal: Das Jahr
Die Sprache erscheint auf den ersten Blick spartanisch. Doch gerade darin liegt ihre Schönheit. Der Norweger Tomas Espedal vertritt, obwohl auch dem Autobiographischen verpflichtet, das Gegenmodell zu Karl Ove Knausgård. Nicht Raum zu greifen, sondern zu verknappen ist sein Programm. Das Jahr treibt diese Poetik, die Grenze zur Lyrik überschreitend, weiter voran: „Weiße Bäume./ Gefrorenes Wasser./ Der erste Schnee./ Ein einfaches Frühstück./ Kaffee.“ Das war eine Zugfahrt von Bergen nach Oslo. Unterwegssein ist eines der Grundmotive dieses prosaischen Langgedichts. Im Frühjahr, so fängt alles an, fliegt Tomas Espedal nach Nizza. Er ist Petrarca auf der Spur. Nichts Geringeres als dessen aussichtslosen Liebe zu Laura hilft ihm dabei, die Trennung von seiner Frau irgendwie auszuhalten. Verlusterfahrung und –angst sind Espedals ständigen Reisebegleiter. Nahezu ungeschützt erzählt er vom alternden Vater, von seiner Wut auf den Nebenbuhler, der Ohnmacht gegenüber den politischen Verhältnissen. Also von nicht mehr und nicht weniger als einem erwachsenen Leben.

Moderation: Hinrich Schmidt-Henkel
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)
Tomas Espedal, 1961 in Bergen geboren, gab sein literarisches Debut 1988 mit dem Roman En vill flukt av parfymer (Eine wilde Flucht vor dem Parfüm). Seither veröffentlichte er zahlreiche, mit vielen Preisen ausgezeichnete Romane und gilt neben seinem Freund Karl Ove Knausgård als einer der wichtigsten Schriftsteller Skandinaviens.

**************************************************************************

Donnerstag, 19. September 2019, 20 Uhr:
Gunther Geltinger: Benzin

Intensiv – anders kann man die Wirkung, die dieser Roman entfaltet, kaum nennen. Der Rhythmus, die Metaphorik, das Setting – ihr Zusammenspiel macht die Lektüre atemlos. Benzin erzählt von Alexander und Vinz, einem schwulen Paar, das Südafrika abseits der üblichen Routen erkunden will. Sie haben schweres Gepäck dabei: sowohl den Wunsch, dass der Roadtrip ihrer in die Jahre gekommenen Beziehung neuen Schwung verleihen möge, als auch die bohrende Sehnsucht nach Manuel, in den Vinz sich unversehens verguckt hat. Im Laufe dieser Zerreißprobe platzt plötzlich ein Reifen ihres Mietwagens; Alexander hat jemanden angefahren. Der Mann, dem Anschein nach ein Einheimischer, heißt Unami. Aus ihrem Schuldgefühl heraus machen sie den Verletzten zu ihrem Guide. Doch der Weg, den er ihnen weist, führt nicht zu touristischen Attraktionen, sondern in ein Dickicht aus Brutalität und Ressentiments. Gunther Geltingers dritter Roman scheut vor den niedersten Instinkten des Menschen nicht zurück. Und trotzdem gibt er eine Hoffnung nicht auf, „nämlich die Hoffnung, die Welt zum Besseren hin verändern zu können, indem sie im Text neu erschaffen wird“ (Christoph Schröder).

Moderation: Björn Jager
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)
In Kooperation mit Kultur & Bahn e.V.
Gunther Geltinger wurde 1974 in Erlenbach am Main geboren und lebt heute in Köln. Er studierte Drehbuch und Dramaturgie an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien und an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Benzin ist sein dritter Roman.
**************************************************************************

Mittwoch, 25. September 2019, 20 Uhr:
Isabel Bogdan: Laufen
Die Erzählerin in Isabel Bogdans neuem Roman ist nach dem Tod ihres Partners am Ende ihrer Kraft. Um gegen das Erstarrtsein anzukämpfen, fängt sie an zu laufen. Ist zunächst schon der Weg von der Wohnung bis zur Kreuzung eine Qual, werden ihre Runden von Woche zu Woche länger – und was als Davonlaufen beginnt, wird schließlich ein Weg zurück ins Leben. Mit jedem Schritt gewinnt sie die Souveränität über ihr Tun zurück. Immer an ihrer Seite: ihre Freunde, ihre Wut, ihre Liebe zur Musik und ein Humor, der ihrer Wut ebenbürtig ist.

Nach ihrem Bestseller Der Pfau überrascht Isabel Bogdan mit ihrem zweiten Roman: Nach einer Gesellschaftskomödie legt sie diesmal ein Trauerbuch vor. Ein Bruch? Nur auf den ersten Blick. Denn auch in Laufen finden sich Isabel Bogdans ganz eigener Blick, ihr Gespür für Witz und ihre Zugewandtheit zu ihren Figuren.

Moderation: Björn Jager
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)
Isabel Bogdan, geboren 1968 in Köln, studierte Anglistik und Japanologie in Heidelberg und Tokyo. Sie verfasste zahlreiche Übersetzungen, u.a. von Jane Gardam, Nick Hornby und Jonathan Safran Foer. 2011 erschien ihr erstes eigenes Buch, Sachen machen, bei Rowohlt, außerdem schrieb sie Kurzgeschichten in Anthologien. 2006 erhielt sie den Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzung und 2011 den für Literatur. 2016 erschien ihr Roman Der Pfau, der ein Bestseller wurde.

**************************************************************************

Donnerstag, 26. September 2019, 20 Uhr:
Dagmar Leupold: Lavinia
Zwischen Begehren und Gewalt besteht eine untergründige Beziehung. Ihr spürt Dagmar Leupold in Lavinia mit unbändiger Sprachlust nach. Dass der 25. Stock eines New Yorkers Wohnhauses, wo sich das Appartement der gleichnamigen Erzählerin befindet, den Anfang des Romans markiert, liegt an der Fallhöhe. Denn jene Beziehung kommt im Fallen ans Licht: Man sagt ‚fall in love’ auf Englisch, findet Gefallen aneinander auf Deutsch, aber die Gefallenen kehren nie mehr zurück. Menschen, so Lavinia, „brauchen den anderen und den Tod, um zu werden, was sie sind“. Stock für Stock bis ins Parterre hinab enthüllt sie mehr und mehr von sich, ihrer Familie, ihrem Leben, das sie von Deutschland über Italien in die USA geführt hat. Sie beweist dabei nicht nur ein Gespür für feinste sprachliche Nuancen, sondern eröffnet auch ein Panorama bundesrepublikanischer Geschichte. Darin tritt das, was sie als Frau am eigenen Leib erfährt, in Spannung zu dem, was nicht vergeht: die Schrecken von Terror und Krieg.

Moderation: Malte Kleinjung
Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)
Dagmar Leupold, geboren 1955 in Niederlahnstein, lebt als Autorin und Übersetzerin in München. Sie studierte Germanistik, Philosophie und Klassische Philologie in Marburg, Tübingen und New York. Seit 2004 leitet sie das ›Studio Literatur und Theater‹ der Universität Tübingen. Zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt Tukan-Preis 2013. Ihr Werk umfasst Romane, Erzählungen, Gedichte und Essays. Für die Romane Unter der Hand (2013) und Die Witwen (2016) war sie für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Hessisches Literaturforum im Mousonturm e.V.
Waldschmidtstraße 4
60316 Frankfurt am Main

Spannender Bücherherbst im Literaturhaus Villa Clementine – Programmübersicht September 2019

Villa Clementine ©  Foto: Diether v Goddenthow
Villa Clementine © Foto: Diether v Goddenthow

Einen spannenden Bücherherbst läutet das neue September-Programm im Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine ein, welches ganz im Zeichen der 21. Literaturtage vom 15. bis 21. September steht.   Mit der Autorin und Journalistin Eva Menasse konnte wieder eine hochkarätige Kuratorin für die Wiesbadener Literaturtage gewonnen werden.  So darf man sich schon jetzt auf eine Woche voller spannender Veranstaltungen und hochkarätiger Gäste freuen.
Infos zu Programm und Vorverkauf unter www.wiesbaden.de/literaturtage

Im regulären Programm ist Anfang des Monats Jaroslav Rudiš im Literaturhaus zu Gast und stellt seinen ersten auf Deutsch verfassten Roman „Winterbergs letzte Reise“ vor, der in diesem Jahr für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert wurde. Im wiedereröffneten Literaturhaus-Café findet mit der Suppenlesung ein ganz neues Veranstaltungsformat statt, passend zum Jubiläumsjahr mit dem Schwerpunkt Theodor Fontane. Der Autor Raoul Schrott nimmt uns in seinem historischen Roman mit auf die Schiffe der Weltumsegler im 16. Jahrhundert und beleuchtet eine Randfigur in Magellans Flotte. Abenteuerlich geht es ebenfalls bei der Grundschullesung von Franziska Biermann zu, wenn sich ein Fuchsdetektiv auf die Suche nach einem Huhn begeben muss. Auch in diesem Jahr gibt es einen Schwerpunkt zum Gastland der Frankfurter Buchmesse, dessen Auftakt der renommierte norwegische Autor Erik Fosnes Hansen macht. Den in ihrer Poetikdozentur bereits angekündigten Roman „Schutzzone“ stellt Nora Bossong Ende September im Literaturhaus vor. Mit einer szenischen Lesung in Kooperation mit dem Rheingau Literatur Festival aus dem neu entdeckten, literaturhistorisch äußerst bedeutsamen Briefwechsel zwischen Achim von Arnim und Bettine Brentano endet der Monat mit einem weiteren Highlight.
Literaturhaus Villa Clementine
Frankfurter Str. 1
65189 Wiesbaden
www.wiesbaden.de/literaturhaus

Programm-Überblick

Mi 04.09. | 19.30 Uhr
Jaroslav Rudiš
„Winterbergs letzte Reise“
Autorenlesung
Moderation: Eric Marr (ZDF)

Jaroslav Rudiš schickt in „Winterbergs letzte Reise“ ein ungleiches Paar auf eine Zugreise: Der Tscheche Jan Kraus arbeitet als Altenpfleger in Berlin und begleitet Schwerkranke in den letzten Tagen ihres Lebens. Der Sudetendeutsche Wenzel Winterberg ist einer seiner Schützlinge. Es sind Kraus’ Erzählungen aus seiner Heimat Vimperk, die Winterberg aufwecken und ins Leben zurückholen. Gemeinsam treten sie eine letzte Reise an, die die beiden durch die Geschichte Mitteleuropas führt. Von Berlin nach Sarajevo über Reichenberg, Prag, Wien und Budapest. Die Geschichte um den 99-jährigen Winterberg und seinen Sterbebegleiter ist eine Reflexion über Europa nach 1989 und das Thema Heimatverlust.

Jaroslav Rudiš, geboren 1972 in Turnov, ist Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker. Seit 2004 erscheinen seine aus dem Tschechischen übersetzten Romane in Deutschland. „Winterbergs letzte Reise“, der erste Roman, den Rudiš auf Deutsch geschrieben hat, wurde 2019 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. 2018 erhielt er den Preis der

€ 8 / erm. € 5 zzgl. VVG. Abendkasse: € 11 / erm. € 8
Veranstalter & Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Do 05.09. | 12.30 Uhr
Suppenlesung: Theodor Fontane

„Suppenlesung“ ist ein neues Veranstaltungsformat mit Klassikern der Weltliteratur. Im Fontanejahr 2019 starten das Literaturhaus Villa Clementine und sein Förderverein, der Pächter des Literaturhauscafés Holger Schwedler und das Wiesbadener Verlagshaus Römerweg mit einer Lesung aus Theodor Fontanes „Alles ist Zufall. Schriften eines Realisten“. Die Auswahl im Buch, herausgegeben von Günther Rüther, macht Fontanes persönliche, poetische und gesellschaftspolitische Entwicklung deutlich. Das Buch ist im marixverlag (Verlagshaus Römerweg) erschienen. Nach dem Angebot zur Mittagspause mit Suppe, Mineralwasser und einer kurzen Lesung aus dem Buch wird die Lektüre als Nachtisch mitgegeben. Es liest Armin Conrad (Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.).

€ 15, Reservierung unter foerderverein.wiliteratur@online.de
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine, Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V., Literaturhauscafé, Verlagshaus Römerweg
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Literaturhauscafé, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Di 10.09. | 19.30 Uhr
Raoul Schrott
„Eine Geschichte des Windes oder Von dem deutschen Kanonier der erstmals die Welt umrundete und dann ein zweites und ein drittes Mal“
Autorenlesung
Moderation: Beate Tröger (FAZ, SZ, DLF u.a.)

In seinem neuen Buch reist Raoul Schrott einer Nebenfigur der Weltgeschichte hinterher und schenkt ihr ein ganzes Leben in Romanform: „Juan Aleman“, so heißt der deutsche Kanonier, der erstmals die Welt umrundete und dann ein zweites und ein drittes Mal. Oder auch: der Hannes aus Aachen. Vor 500 Jahren brach er mit Magellans Flotte zu den Gewürzinseln auf, überlebte Meutereien, Schiffbrüche, Menschenfresserei und kam als Erster einmal um die ganze Welt – als einer von nur 18 Seeleuten, die die Reise überlebten. Dass er noch ein zweites und sogar drittes Mal zur Weltumsegelung aufbrach, ist alles, was man von ihm weiß.

Raoul Schrott, geboren 1964, aufgewachsen in Tunis und Landeck/Österreich, studierte Literatur und Sprachwissenschaft. Er veröffentlichte Romane, Gedichtbände und Essays. Schrott erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Peter-Huchel-Preis und den Joseph-Breitbach-Preis. Er lebt in Österreich.

€ 10 / erm. € 6 zzgl. VVG. Abendkasse: € 13 / erm. € 9
Veranstalter & Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

So 15.09. bis Sa 21.09.
21. Wiesbadener Literaturtage
Kuratorin: Eva Menasse

Streitlustig und sinnlich zugleich versprechen die 21. „Wiesbadener Literaturtage“ mit der renommierten österreichischen Journalistin und Schriftstellerin Eva Menasse als Gastgeberin zu werden. Die gebürtige Wienerin ist als äußerst facettenreiche Erzählerin bekannt. Ob Roman, Reportage, Essay oder Erzählung, stets macht sie das Erinnern zum Ausgangspunkt ihres Erzählens. Dazu gilt ihr besonderes Augenmerk auch der öffentlichen Rolle des Schriftstellers. Schlaglichter im Programm der Literaturtage sind so auch die Rolle der schreibenden Frau im Literaturbetrieb sowie die Frage, wie sich die Freiheit der Kunst und Political Correctness zueinander verhalten.

Eva Menasse, geboren 1970, arbeitete nach dem Studium zunächst als Journalistin. Seit 2003 lebt sie als freie Schriftstellerin in Berlin. Ihr Debütroman „Vienna“ erschien 2005. Eva Menasse erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Heinrich-Böll-Preis und den Österreichischen Buchpreis.

Infos zu Programm und Vorverkauf unter www.wiesbaden.de/literaturtage

Di 24.09. | 11.00 Uhr
Franziska Biermann
„Jacky Marrone jagt die Goldpfote“

Grundschullesung im Rahmen des Festivals „Leseland Hessen“
Jacky Marrone ist ein pfiffiger Fuchs und Privatdetektiv mit einer außergewöhnlichen Spürnase für verzwickte Fälle. In seinem Büro am Rande der Stadt wartet er auf neue spannende Aufgaben. Gleich sein erster Fall wird rasant: Ein Huhn, das goldene Eier legen kann, ist verschwunden. Bei seinen Ermittlungen stößt Jacky Marrone nicht nur auf abgebrühte Superschurken, er begegnet auch der experimentierfreudigen Alice, die mit ihrer sensationellen Schrumpfflüssigkeit eine wichtige Rolle bei der Lösung des Falls spielt.
Franziska Biermann studierte an der Hamburger Fachhochschule für Gestaltung. Seit 1999 schreibt und zeichnet sie Kinderbücher. 2002 erhielt sie für ihr Buch „Herr Fuchs mag Bücher“ den Troisdorfer Bilderbuchpreis. 2007 wurde das Buch als Theaterstück in Kiel und Köln auf die Bühne gebracht. Seit 2017 schreibt Franziska Biermann die Abenteuer von Jacky Marrone.

€ 2, Geschlossene Veranstaltung für Schulklassen – Infos unter 0611 – 31 57 48
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen sowie hr2-kultur.

Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Di 24.09. | 19.30 Uhr
Erik Fosnes Hansen
„Ein Hummerleben“
Autorenlesung
Moderation: Ulrich Sonnenschein (hr2-kultur)

„Ein Hummerleben“ erzählt die Geschichte des Niedergangs eines einstmals mondänen Hotels in den norwegischen Bergen. Der 13-jährige Sedd wächst bei seinen Großeltern auf, die das Berghotel hoch oben im norwegischen Fjell leiten. Über seinen Vater weiß er nicht viel, die Mutter ist verschollen. Liebevoll, aber bestimmt wird er von Opa und Oma auf seine Rolle als künftiger Hotelerbe vorbereitet. Er hilft als Laufbursche, Küchenjunge und Tourenbetreuer aus. Sein Zufluchtsort ist die Großküche des Hotels, in der der ehemalige Seefahrer Jim schaltet und waltet. Doch spätestens, als der Bankdirektor Berg bei einem Essen stirbt, zeigen sich erste Risse in der vermeintlichen Idylle.

Erik Fosnes Hansens neuer Roman kreist um Lügen, Geheimnisse, falsche Erwartungen und großelterliche Liebe. Der Autor wurde 1965 in New York geboren. Er wuchs in Oslo auf, wo er heute lebt. Seinen ersten Roman „Falkenturm“ schrieb er im Alter von 18 Jahren, das Buch wurde in Norwegen als literarisches Ereignis gefeiert. „Choral am Ende der Reise“ wurde zu einem internationalen Bestseller.

€ 8 / erm. € 5 zzgl. VVG. Für die Veranstaltungen des Gastland-Auftritts ist in der Tourist-Info ein Kombiticket erhältlich: 2er-Kombiticket: € 13 / erm. € 7; 3er-Kombiticket: € 18 / erm. € 12. Abendkasse: € 11 / erm. € 8.

Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Mi 25.09. | 19.30 Uhr
Nora Bossong
„Schutzzone“
Autorenlesung
Moderation: Björn Hayer (Spiegel Online und DIE ZEIT)

In ihren Vorlesungen als Poetikdozentin der Hochschule RheinMain hat Nora Bossong bereits von ihrem Romanprojekt berichtet – nun ist „Schutzzone“ erschienen. Sie geht darin der Frage nach Vertrauen und Verantwortung in privaten Beziehungen wie auf der großen politischen Bühne nach: Wie greifen Schutz und Herrschaft ineinander? Wie verhält sich Zeugenschaft zur Wahrheit? Und wer sitzt darüber zu Gericht?

Mira arbeitet für das Büro der Vereinten Nationen in Genf. Tagsüber schreibt sie Berichte über Krisenregionen, abends eilt sie durch die Gänge der Luxushotels, um zwischen verfeindeten Staatsvertretern zu vermitteln. Als ihre Rolle bei der Aufarbeitung des Völkermords in Burundi hinterfragt wird, gerät Miras Souveränität ins Wanken.

Nora Bossong wurde 1982 in Bremen geboren. Sie studierte in Berlin, Leipzig und Rom. Neben Gedichten und Romanen verfasst sie Essays und Reportagen. Zuletzt erschien ihr Gedichtband „Kreuzzug mit Hund“. Sie wurde u.a. mit dem Peter-Huchel-Preis, dem Kunstpreis Berlin und dem Roswitha-Preis ausgezeichnet. Im Wintersemester 2018/19 war sie Poetikdozentin der Hochschule RheinMain und der Landeshauptstadt Wiesbaden.

€ 8 / erm. € 5 zzgl. VVG. Abendkasse: € 11 / erm. € 8
Veranstalter & Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Sa 28.09. | 20.00 Uhr
„Achim von Arnim & Bettine Brentano – Briefwechsel“
Buchvorstellung mit Renate Moering (Herausgeberin)
Szenische Lesung: Julia Elfert & Sebastian Kroll
Moderation: Wolfgang Bunzel

Der Briefwechsel zwischen Achim von Arnim und Bettine Brentano gehört zu den bedeutendsten Korrespondenzen deutscher Sprache. Er beginnt nach dem Kennenlernen im Jahr 1802 und reicht bis zum Tod Achim von Arnims im Januar 1831. Kontinuierlich wiederkehrende Themen darin sind Malerei, Musik, Architektur und Literatur. Renate Moering hat mit dem Band ein Zeitdokument von unschätzbarem Wert vorgelegt. Sie ist an der Frankfurter Brentano-Ausgabe beteiligt wie auch Herausgeberin der historisch-kritischen Arnim-Ausgabe in Weimar. Im Rahmen der Buchvorstellung werden Julia Elfert als Bettine Brentano und Sebastian Kroll als Achim von Arnim ausgewählte Textstellen lesen.

€ 22 / erm. € 11 zzgl. VVG. Vorverkauf über www.jetticket.net sowie bei der Tourist-Info Wiesbaden. Weitere Infos unter
www.rheingau-musik-festival.de/programm/rheingauliteraturfestival
Veranstalter: Rheingau Literatur Festival & Literaturhaus Villa Clementine
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden