Kategorie-Archiv: Buchkultur

Deutscher Cartoonpreis 2020 – Verleihung am 20.11. im Caricatura Kassel

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Wie der Lappan-Verlag mitteilt, findet die feierliche Preisverleihung des Deutschen Cartoonpreises 2020 in diesem Jahr nicht wie üblich auf der Frankfurter Buchmesse, sondern am Freitagabend, den 20. November 2020 im Kulturbahnhof in Kassel statt. Im Anschluss wird die Ausstellung Beste Bilder 2020 in der Caricatura in Kassel eröffnet.

Schon vor der Zeremomie wird bekannt sein, wer es auf das Treppchen schafft: Die drei Preisträger*innen werden bereits im dazu gehörigen Buch „Beste Bilder 11″, das zuvor am 29. Oktober 2020 erscheint, verraten.

Die Auswahl:
Grundlage für die Auswahl sind die Einsendungen, die im Buch „BESTE BILDER 11 – Die Cartoons des Jahres 2020“, enthalten sind.

Die Jury setzt sich zusammen aus:
Hendrik Hellige, Director Business Development Visual Culture & Kinder- u. Jugendbuch der Frankfurter Buchmesse
Max Giermann, Parodist, Schauspieler und Zeichner
Martin Sonntag, Leiter der Caricatura in Kassel
Dieter Schwalm, Herausgeber zahlreicher Cartoonbücher
Wolfgang Kleinert, Chef der Berliner Cartoonfabrik
Antje Haubner, Programmleitung Lappan Verlag

Ausstellung „Beste Bilder“

Ab 21.11.2020 werden die Besten Bilder 2020 in einer großen Ausstellung in der Caricatura Galerie in Kassel präsentiert.  © Archivbild: Diether v. Goddenthow
Ab 21.11.2020 werden die Besten Bilder 2020 in einer großen Ausstellung in der Caricatura Galerie in Kassel präsentiert. © Archivbild: Diether v. Goddenthow

Für die sonst übliche Cartoon-Ausstellung auf der Agora der Frankfurter Buchmesse, die erste Einblicke in das bis dahin noch nicht erschienene Buch gewährt, plant der LAPPAN Verlag eine digitale Alternative zur Buchmesse.

Die Ausstellung in der Caricatura:
Ab 21.11.2020 werden die Besten Bilder 2020 in einer großen Ausstellung in der Caricatura – Galerie für Komische Kunst in Kassel präsentiert.

Das Buch:

Die Cartoons des Jahres von Wolfgang Kleinert (Hrsg.), Dieter Schwalm (Hrsg.), Antje Haubner (Hrsg.)Der satirische Jahresrückblick mit den besten Cartoons des Jahres 2020. Erscheint am 29.10.2020 im Lappan- Verlag, Hamburg.
Die Cartoons des Jahres von Wolfgang Kleinert (Hrsg.), Dieter Schwalm (Hrsg.), Antje Haubner (Hrsg.)Der satirische Jahresrückblick mit den besten Cartoons des Jahres 2020. Erscheint am 29.10.2020 im Lappan- Verlag, Hamburg.

Das Buch „Beste Bilder 11“ enthält auf 160 Seiten die ca. 250 besten Cartoons des Jahres, erscheint am 29. Oktober 2020 Alle Cartoonist*innen, deren Cartoons im Buch abgedruckt werden, erhalten einen Vertrag und ein angemessenes Honorar. Das Buch wird herausgegeben von Wolfgang Kleinert, Dieter Schwalm und Antje Haubner. „Beste Bilder 11“ ist im Buchhandel erhältlich und kostet 12,00 € (D).

Carl-Zuckmayer-Medaille 2021 geht an Sprachartistin Nora Gomringer

Die Verleihung findet am 18. Januar 2021 im Mainzer Staatstheater statt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Verleihung findet am 18. Januar 2021 im Mainzer Staatstheater statt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Nora Gomringer, eine der prägendsten Dichterinnen der jungen Generation, wird 44. Trägerin der Carl-Zuckmayer-Medaille. Ministerpräsidentin Malu Dreyer verleiht ihr die bundesweit beachtete Auszeichnung für ihre Verdienste um die deutsche Sprache am 18. Januar 2021 im Mainzer Staatstheater. „Die vielseitig begabte Künstlerin ist eine der großen Sprachartistinnen unserer Zeit. Phantasievoll, kreativ und sich immer wieder neu entdeckend, hat sie die Literaturszene der Gegenwart beeinflusst. In ihren Gedichten und Essays, im Poetry-Slam wie im lyrischen Experiment ist ihre unverwechselbare Stimme zu hören, die von großartigem Sprachvermögen zeugt“, begründete die Ministerpräsidentin ihre Entscheidung, die sie aufgrund von Vorschlägen einer Fachkommission getroffen hat.

Carl Zuckmayer hätte es gefallen, wie Nora Gomringer mühelos zwischen Tiefgang und Komik wechsle. In ihrem letzten Lyrik-Band „Gottesanbieterin“ veröffentlichte Nora Gomringer sogar ein Gedicht über Zuckmayer. „Vor einigen Jahren hatte sie gemeinsam mit ihrem Vater Prof. Eugen Gomringer eine Professur an der Universität Koblenz-Landau inne. Ich freue mich sehr darauf, wenn sie als Preisträgerin nach Rheinland-Pfalz zurückkehrt“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Nora Gomringer, geboren 1980, hat die deutsche und schweizerische Staatsbürgerschaft. Sie lebt in Bamberg und leitet dort das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia. Als freie Schriftstellerin hat sie bereits eine Vielzahl von Lyrikbänden und zwei Essaybände veröffentlicht.

Nora Gomringer arbeitet in unterschiedlichen künstlerisch-literarischen Disziplinen. Nach vielen Jahren in der Poetry-Slam-Szene liegt ein Hauptaugenmerk von ihr auf Musik-Wort-Programmen.

Die Carl-Zuckmayer-Medaille wird vom Land Rheinland-Pfalz seit 1979 jährlich am 18. Januar, dem Todestag Carl Zuckmayers, an Persönlichkeiten vergeben, die sich um die deutsche Sprache in besonderer Weise verdient gemacht haben. Der Preisträger erhält eine vom Künstler Otto Kallenbach geschaffene Medaille sowie ein 30-Liter-Fass Nackenheimer Wein, dem Lieblingswein Carl Zuckmayers.

Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille sind:

Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn (2014), Bruno Ganz (2015), Sven Regener (2016), Joachim Meyerhoff (2017), Yoko Tawada (2018), Robert Menasse (2019), Maren Kroymann (2020)

Deutscher Buchpreis 2020: Die Preisverleihung am 12. Oktober live erleben

Die Preisverleihung des Deutschen Buchpreises findet in diesem Jahr am 12. Oktober, 18.00 Uhr, als Livesendung aus dem Frankfurter Römer statt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Preisverleihung des Deutschen Buchpreises findet in diesem Jahr am 12. Oktober, 18.00 Uhr, als Livesendung aus dem Frankfurter Römer statt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Literaturbegeisterte können live dabei sein, wenn der Roman des Jahres gekürt wird: Die Preisverleihung des Deutschen Buchpreises findet in diesem Jahr als Livesendung aus dem Frankfurter Römer statt und wird am 12. Oktober 2020 um 18 Uhr auf www.deutscher-buchpreis.de übertragen.

Gleichzeitig senden Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur die Veranstaltung live über den Sonderkanal „Dokumente und Debatten“ im Digitalradio und als Stream auf www.deutschlandradio.de/debatten.
Der Deutsche Buchpreis begleitet die Veranstaltung außerdem auf Twitter: www.twitter.com/buchpreis, Hashtag: #dbp20.

Die Preisverleihung ist zudem im Digitalprogramm der Frankfurter Buchmesse zu sehen: www.buchmesse.de/deutscher-buchpreis

Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Förderer der Auszeichnung ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main.

Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland. Sie überträgt die Preisverleihung in ihrem deutschsprachigen TV-Programm unter anderem am Dienstag, 13. Oktober, um 16 Uhr (MEZ) und am Mittwoch, 14. Oktober, um 6.30 Uhr (MEZ).

Die Shortlist 

Bov Bjerg
Serpentinen
Claassen

serpentinen-coverKommentar der Jury:
Ein Vater macht sich mit seinem Sohn auf die Reise, nicht nur
in die hügelige Landschaft seiner Kindheit, sondern auch in die
eigene bedrückende Familiengeschichte und in die deutsche Vergangenheit.
„Serpentinen“ erzählt tief soziologisch und gleichzeitig
sehr literarisch von beklemmender Düsternis – und tut es
oft mit überraschendem Witz. In diesem Roman sitzt absolut jedes
Wort an der richtigen Stelle und schafft es so, vom eigentlich
Unaussprechlichen zu erzählen.

Dorothee Elmiger
Aus der Zuckerfabrik
Carl Hanser

aus-der-zuckerfabrik-coverKommentar der Jury:
Der Ausgangspunkt des Romans von Dorothee Elmiger ist
eine einfache Frage: Wo kommt eigentlich der Zucker her?
In stark essayistischer Form, eher als Collage, fügt die Erzählerin
ihre Nachforschungen zusammen. Die führen sie nicht nur
in die Weltgeschichte, sondern auch in die Literaturgeschichte,
weshalb es vorkommen kann, dass der Text in Haiti landet,
einem der großen Zuckerexporteure, um dort auf Heinrich von
Kleists Novelle “Die Verlobung in St. Domingo” zu stoßen. Mit
dieser Methode zeigt sich, dass der Kolonialismus untrennbar
mit der europäischen Geschichte verwoben ist und dass die
Europäer*innen, wenn sie sich etwas anderes erzählen, nur
die halbe Wahrheit kennen.

Thomas Hettche
Herzfaden
Kiepenheuer & Witsch

herzfaden-coverKommentar der Jury:
Leichthändig und elegant verwebt dieser Roman große Themen
der Gegenwart und der deutschen Vergangenheit. Von einem verzauberten
Dachboden aus führt er uns in die Welt der Holzmarionetten,
in den Zweiten Weltkrieg, in die westdeutsche Nachkriegszeit,
zum Verlust von Unschuld und dem Ende der Kindheit.
Er handelt von der Fantasie und ihrer Rückeroberung – und Thomas
Hettche gelingt dabei ein Stück Illusionskunst, die so spielerisch
und melancholisch ist, wie jene, von der dieser Roman
selbst so beeindruckend erzählt.

Deniz Ohde
Streulicht
Suhrkamp

streulicht-coverKommentar der Jury:
Deniz Ohde schreibt mit bestechender Klarheit über einen Teil der
Gesellschaft, der sonst viel zu selten zu Wort kommt. Es ist ein Text
über ein (post-)migrantisches Arbeiter*innen-Milieu, ein Text über
eine kleine Familie und ihren hoffnungsvollen Wunsch dazu zu
gehören in einem Bildungs- und Leistungssystem, das sein Versprechen
von Chancengleichheit nicht einhalten kann. Dabei lässt
Ohde nicht nur eine Welt und ihre Akteur*innen plastisch werden,
die sonst hinter den Türen zugerümpelter Mietwohnungen verborgen
bleibt, sie schafft es auch, ganz ohne Klischees und didaktischen
Zeigefinger auszukommen.

 

Anne Weber
Annette, ein Heldinnenepos
Matthes & Seitz Berlin

annette-ein-heldinnenepos-coverKommentar der Jury:
Anne Weber ist es gelungen, in der Form des Epos das reale
Leben der 96-jährigen Anne Beaumanoir in ein grandioses
Stück Literatur zu verwandeln. Mit feinem Humor erzählt sie von
einer Frau, die mit aller Konsequenz bereit war, für ihr Ideal
der Gerechtigkeit zu kämpfen. In meist ungereimten Versen,
die einen fließenden Rhythmus entwickeln, verspielt und mit
großem Feingefühl bereitet Anne Weber ihrer Heldin die Bühne.
Gespannt folgen wir Annette von der Résistance bis in den
algerischen Unabhängigkeitskrieg. Philosophisch, politisch und
reflektiert stellt der Roman unaufdringlich den Bezug zur Gegenwart
her. Eine wunderbare und überzeugende Hommage an
eine außergewöhnliche Frau.

Christine Wunnicke
Die Dame mit
der bemalten Hand
Berenberg

Die Dame mit der bemalten Hand coverKommentar der Jury:
„Die Dame mit der bemalten Hand“ erzählt Migration einmal
andersherum. 1764 strandet der deutsche Forschungsreisende
Carsten Niebuhr auf der indischen Insel Elephanta. Er leidet an
Sumpffieber, wird aber von Einheimischen entdeckt und gesund
gepflegt. „Die Dame mit der bemalten Hand“ ist ein luftiger
Roman über die Neugier, das Reisen und über die frühwissenschaftliche
Erkundung der Welt. Und ein Roman über die
freundliche Aufnahme, die man mit etwas Glück in der Fremde
erfahren kann. Das alles erzählt mit viel Schalk und schrägem
Witz. Souverän und absolut verführerisch.

Veranstaltungsprogramm Weltempfang, LiBeraturpreis und African-Perspectives-Symposium

© Frankfurter Buchmesse
© Frankfurter Buchmesse

Der Weltempfang – die gesellschaftspolitische Bühne der Frankfurter Buchmesse – steht in diesem Jahr unter dem Motto „Europa – Kulturen verbinden“. Auf der Agenda sind hochaktuelle Themen, etwa die Rolle von Kultur, Literatur und Politik in der Corona-Krise und Debatten um Flucht, Migration und Rassismus. An jedem Tag der Buchmesse (14.-18. Oktober 2020) werden Weltempfang-Veranstaltungen auf www.buchmesse.de/weltempfang und im YouTube-Kanal der Frankfurter Buchmesse ausgestrahlt. Die Eröffnung wird am Mittwoch, dem 14. Oktober um 17.30 Uhr, auf der ARD-Buchmessenbühne in der Festhalle gefeiert.

Programm-Highlights:

14. Oktober 2020, 20.30 Uhr
Gemeinsam! Kultureller Neustart in Europa
Nora Bossong und Francesca Melandri sprechen über europäischen Zusammenhalt.

16. Oktober 2020, 19.00 Uhr
Afrika und Europa – wie kann Kooperation gelingen?
Die kenianische Autorin Yvonne Adhiambo Owuor im Gespräch mit Dr. Gerd Hankel und Prof. em. Robert Kappel.

16. Oktober 2020, 17.30 Uhr
Die arabische Welt und Europa: Flucht und Migration in Kinderbüchern
Die Autorinnen Kirsten Boie und Ibtisam Barakat im Gespräch.

16. Oktober 2020, 20.30 Uhr
Rassismus, Gender und Kolonialismus – eine aktuelle Debatte über europäische Grenzen hinaus
Leïla Slimani und Elsa Dorlin diskutieren über Gender und Kolonialismus.

18. Oktober 2020, 17.00 Uhr
Die Welt danach: Bruno Latour und Hartmut Rosa über die Folgen der Corona-Krise
Zwei der wichtigsten Denker Europas im Gespräch über neue Wege unsere Beziehung zur Welt zu denken.

Das gesamte Programm des Weltempfang ist abrufbar unter www.buchmesse.de/weltempfang.

LiBeraturpreis 2020: Lina Atfah

Der LiBeraturpreis wird jährlich von Litprom e.V. an eine Autorin aus Afrika, Asien, Lateinamerika oder der arabischen Welt vergeben. 2020 geht der Publikumspreis an Lina Atfah, die 2014 aus Syrien geflohen ist und seitdem in Deutschland lebt. Die 1989 geborene Autorin ist die erste Preisträgerin, die für einen Gedichtband ausgezeichnet wird: Das Buch von der fehlenden Ankunft (übersetzt von Suleman Taufiq u. a. ,Pendragon Verlag 2019). Die Preisverleihung ist am Donnerstag, dem 15. Oktober ab 19.30 Uhr auf dem YouTube-Kanal von Litprom e.V. zu sehen. Die Laudatio hält die Offenbacher Dichterin Safiye Can. Am Freitag, dem 16. Oktober um 13.00 Uhr, ist Lina Atfah zu Gast auf der ARD-Buchmessenbühne in der Festhalle. Dort spricht sie mit dem Dichter Jan Wagner, der an den interlinearen Übersetzungen mitgewirkt hat. Claudia Kramatschek moderiert das Gespräch. Der LiBeraturpreis 2020 wird unterstützt vom Dezernat für Wissenschaft und Kultur und vom Frauenreferat der Stadt Frankfurt. Die Preisverleihung wurde aufgezeichnet in der Villa 102, die kulturelle Plattform der KfW-Stiftung.

African Perspectives – Symposium von Litprom und KfW Stiftung

Litprom e.V. feiert dieses Jahr Jubiläum: 1980 war auf der Frankfurter Buchmesse Subsahara-Afrika im Fokus. Zeit, nach 40 Jahren einen frischen Blick auf die Literaturen aus der Region zu werfen: Litprom und KfW Stiftung veranstalten gemeinsam ein Symposium zum Thema afrikanische Literaturen und ihre Vermittlung im deutschsprachigen Raum: „African Perspectives – Writers and Literary Experts in Conversation“. Das Symposium wird in der Villa 102 der KfW und ihrer Stiftung aufgezeichnet und ist ab dem 12. Oktober auf den YouTube-Kanälen der Veranstalterinnen, Litprom und KfW Stiftung, sowie auf www.buchmesse.de und dem YouTube-Kanal der Frankfurter Buchmesse zu sehen. Unter den Sprecher*innen sind die Autorinnen Maaza Mengiste (Äthiopien/USA) und Yvonne Adhiambo Owuor (Kenia); der kenianische Autor Ngũgĩ wa Thiong’o hält die Keynote. Autor*innen, Verleger*innen und Vermittler*innen diskutieren über Entwicklungen der letzten Jahrzehnte und Visionen für die Zukunft. Die Spoken-Word-Autorin Koleka Putuma schließt das Event mit einer Lesung. Das Symposium wird unterstützt durch das Auswärtige Amt und das Übersetzerhaus Looren. Am gleichen Abend findet um 18 Uhr ein Get-Together über ZOOM statt, bei dem Interessierte den Gästen der Veranstaltung Fragen stellen können.

Das gesamte Programm des Weltempfang ist abrufbar unter www.buchmesse.de/weltempfang.

Weltempfang Buchmesse 2019 © Foto: Diether v. Goddenthow
Weltempfang Buchmesse 2019 © Foto: Diether v. Goddenthow

Beste Architekturbücher – DAM Architectural Book Award 2020 findet statt

image005(ffm) Die Frankfurter Buchmesse und das Deutsche Architekturmuseum (DAM) loben auch 2020 wieder den internationalen DAM Architectural Book Award aus. Nach Kriterien wie Gestaltung, inhaltlicher Konzeption, Material- und Verarbeitungsqualität, Grad an Innovation und Aktualität werden die Einreichungen von einer wechselnden Fachjury aus Vertretern des Deutschen Architekturmuseums sowie externen Experten bewertet. Teilnehmen können alle Kunst- und Architekturbuchverlage aus dem In- und Ausland.

Trotz wachsender Konkurrenz durch neue Medien und Kommunikationsmöglichkeiten steht das klassische Architekturbuch weiterhin im Fokus der Architekturvermittlung. So ist es das vorrangige Ziel des DAM Architectural Book Award, die besten Architekturbücher des aktuellen Jahrgangs zu bestimmen, auszuzeichnen und einer interessierten Öffentlichkeit vorzustellen. Als Ehrenpreis ist er nicht mit einer Geldsumme dotiert. Die ausgezeichneten Publikationen werden auf der Buchmesse präsentiert, in diesem Jahr im DAM selbst.

Seitdem der DAM Architectural Book Award 2009 erstmals ausgelobt wurde, erfährt er eine stetig wachsende weltweite Resonanz. Auch der diesjährige Architekturbuchpreis wendet sich bewusst an ein internationales Teilnehmerfeld.

Das Deutsche Architekturmuseum dankt der Gesellschaft der Freunde des DAM für ihre großzügige Unterstützung dieses Preises und freut sich, dass der DAM Architectural Book Award auch in diesem Jahr stattfinden kann – wenn auch nicht auf der Buchmesse selbst. Die Jurysitzung findet am Mittwoch, 14. Oktober, im DAM statt. Die Gewinner werden auf der virtuellen Preisverleihung am Freitag, 16. Oktober, gekürt. Die Verleihung findet von 17 bis 19 Uhr statt und wird per Zoom online übertragen. Weitere Informationen zum Zugang zur Online-Veranstaltung folgen in Kürze.

Alle eingereichten Bücher werden vom 21. Oktober bis 8. November im Auditorium des DAM der Öffentlichkeit präsentiert.

Weitere Infos gibt es unter hier!

OPEN BOOKS 2020 und OPEN BOOK STORE DAY: Von 13. bis 18. Oktober steht Frankfurt im Zeichen des Buches

Knapp 100 Lesungen mit 187 Mitwirkenden aus 60 Verlagen vereint das städtisches Lesefest OPEN BOOKS zur Frankfurter Buchmesse. Es findet auch 2020 live vor Publikum statt und wurde um einige neue Orte erweitert hat. Ein Streaming, das über die Website www.openbooks-frankfurt.de aufgerufen werden kann, ergänzt das Angebot. © Foto: Diether v. Goddenthow
Knapp 100 Lesungen mit 187 Mitwirkenden aus 60 Verlagen vereint das städtisches Lesefest OPEN BOOKS zur Frankfurter Buchmesse. Es findet auch 2020 live vor Publikum statt und wurde um einige neue Orte erweitert hat. Ein Streaming, das über die Website www.openbooks-frankfurt.de aufgerufen werden kann, ergänzt das Angebot. © Foto: Diether v. Goddenthow

Open Books 2020 dürfte zur Frankfurter Buchmesse die einzig Präsenzveranstaltung sein, in der Lesungen analog vor Publikum möglich sind. Gestern hatten Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, und Dr. Sonja Vandenrath, Leiterin von OPEN BOOKS, das trotz Corona umfangreiche Programm des traditionellen Frankfurter Lesefestes vorgestellt. So wird es knapp 100 Lesungen mit 187 Mitwirkenden aus 60 Verlagen geben. Wie gesagt, nicht digital, sondern die Lesungen finden live vor Publikum
statt.  Dies wurde dadurch möglich, indem das Lesefest um einige neue Orte erweitert wurde, so dass an jedem Veranstaltungsort die Hygiene-Regeln mit deutlichen Sitzplatz-Abständen und ausreichender Be- und Entlüftung sicher gestellt werden kann.

Einige ausgewählte Lesungen werden dennoch parallel zur analogen Leseveranstaltung zusätzlich live gestreamt, so dass sie auch von zuhause aus mitverfolgt werden können. Livestream-Info

Für den Buchmessensamstag, 17.10., ist zudem ein Aktionstag für den lokalen Buchhandel in Frankfurt und Offenbach geplant, zu dem die Buchhandlungen selbst ein vielfältiges Programm anbieten. Dieser OPEN BOOK STORE DAY findet aus Anlass der Sonderedition der Frankfurter Buchmesse statt. Alle beteiligten Buchhandlungen in Frankfurt und Offenbach sind mit den Standorten in einem Flyer zu finden.

Beim gestrigen Pressetermin in der Evangelischen Akademie Frankfurt stellten die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt Dr. Ina Hartwig und die Leiterin von OPEN BOOKS Dr. Sonja Vandenrath das diesjährige Programm des Lesefests sowie den erstmalig stattfindenden Aktionstag der Buchhandlungen in Frankfurt und Offenbach zur Buchmesse 2020 (OPEN BOOK STORE DAY ) vor.© Foto: Diether v. Goddenthow
Beim gestrigen Pressetermin in der Evangelischen Akademie Frankfurt stellten die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt Dr. Ina Hartwig und die Leiterin von OPEN BOOKS Dr. Sonja Vandenrath das diesjährige Programm des Lesefests sowie den erstmalig stattfindenden Aktionstag der Buchhandlungen in Frankfurt und Offenbach zur Buchmesse 2020 (OPEN BOOK STORE DAY ) vor.© Foto: Diether v. Goddenthow

„Mit OPEN BOOKS und dem OPEN BOOK STORE DAY gibt es zwei attraktive Angebote für die Frankfurterinnen und Frankfurter, etwas Buchmessenluft in der Stadt zu schnuppern. Wenn auch nichts das geschäftige Treiben in den Messehallen ersetzen kann, so sind Lesungen vor Publikum und das Flanieren durch Buchhandlungen zumindest ein kleiner Trost. Vor allem freue ich mich, dass OPEN BOOKS KIDS in der Deutschen Nationalbibliothek stattfindet und so viele junge Leserinnen und Leser erreicht“, so Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt. Auch in diesem Jahr präsentiert OPEN BOOKS die wichtigsten Neuerscheinungen in den Sparten Belletristik, Sachbuch, Lyrik und Comic. Die Einteilung der Häuser nach Sparten bleibt weitgehend erhalten. Des Weiteren wird der traditionelle Lesemarathon „Literatur im Römer“ am Buchmessen Mittwoch und Donnerstag durchgeführt. OPEN BOOKS freut sich in diesem Jahr über neue Kooperationspartner: Neben der schon traditionell gemeinsam veranstalteten Eröffnung ist „Das Blaue Sofa“ mit zwei prominent besetzten Krimiabenden zu Gast. Zudem werden unter dem Dach von OPEN BOOKS die 3sat Buchzeit, die SWR Bestenliste, eine Veranstaltung der DFB-Kulturstiftung sowie die für den Schweizer Buchpreis 2020 nominierten Autorinnen und Autoren vertreten.

Der FrankfurtAbend, an dem neue Bücher über Frankfurt vorgestellt werden, findet erstmalig in der Volksbühne am Großen Hirschgraben statt, es moderiert der Hausherr Michael Quast. Dort wird auch ein Abend mit Debütantinnen und Debütanten seinen Ort haben. Die Frankfurter Rundschau hat ein eigenes Panel zum Thema Klimawandel erstellt, das im Sonnenmannsaal des Historischen Museums durchgeführt wird, die Crespo Foundation präsentiert die jüngst mit dem Wortmeldungen-Literaturpreis ausgezeichnete Autorin Kathrin Röggla. OPEN BOOKS KIDS erhält in der Deutschen Nationalbibliothek einen großzügigen Raum für Familienveranstaltungen am Wochenende, in diesem Jahr u.a. mit Martin Baltscheit, Charlotte Habersack, Jennifer Sieglar und Oliver Scherz. „Wir waren schier überwältigt von der Zahl an tollen Vorschlägen, die uns die Verlage für OPEN BOOKS gemacht haben. So ist OPEN BOOKS auch in diesem Jahr ein Lesefest der besonderen Art, das an seinem Markenkern festhält; die besten neuen Büchern des Herbstes an schönen Orten in der Frankfurter Innenstadt vorzustellen. Die pandemiebedingten Einschränkungen sollen den Charakter und die Atmosphäre von OPEN BOOKS so wenig wie möglich beeinträchtigen. Für sichere Rahmenbedingungen sorgen wir. Damit fördern wir das Buch, indem wir ihm Sichtbarkeit verschaffen und zwar primär im realen, aber auch im digitalen Raum“, stellt die Leiterin von OPEN BOOKS Dr.
Sonja Vandenrath fest.

Zu den Teilnehmenden gehören unter anderem Jan Assmann, Zsuzsa Bánk, Zoë Beck, Christian Berkel, Nico Bleutge, Helmut Brandstätter, Andreas Buck, Friedrich Curtius, Denis Scheck, Katja Ebstein, Roman Ehrlich, Wolfram Eilenberger, Melisa Erkurt, Veit Etzold, Jürgen Goldstein, Iris Hanika, Alexa Hennig von Lange, Oliver Hilmes, Alfons Kaiser, Bas Kast, Michael Kleeberg, Helmut Lethen, Andrea Petkovic, Peter Prange, Ijoma Mangold, Kristof Magnusson, Alfons Kaiser, Ralf König, Wladimir Klitschko, Wladimir Kaminer, Benjamin Moser, Ulrike Almut Sandig, Rüdiger Schaper, Jennifer Sieglar, Peter Stamm, Ronen Steinke, Tilman Spreckelsen, Andreas Winkelmann, Philipp Winkler, Johannes Willms und Nell Zink.

Das Lesefest OPEN BOOKS findet unter Einhaltung der Gesundheits- und Hygieneauflagen statt. Um sicher zu gehen, dass die Platzkapazitäten gewahrt bleiben und im Zweifelsfall die Nachverfolgung der Daten möglich ist, müssen die Besucherinnen und Besucher sich in diesem Jahr Tickets gegen eine Servicegebühr in Höhe von 1,50 Euro vorab buchen. Der Buchung ist je nach Verfügbarkeit bis 12 Uhr am Veranstaltungstag möglich. Im Fall von OPEN BOOKS Kids trägt der Veranstalter diese Umlage. Der Ticketanbieter ist AD Ticket. Das gesamte Programm und die Hinweise auf Orte, Zeiten und Tickets finden sich auf www.openbooks-frankfurt.de. Dort findet sich auch eine Mediathek. Gestreamt werden die Lesungen im Haus am Dom, in der Evangelischen Akademie Frankfurt sowie die Eröffnung mit dem Blauen Sofa und die Lesung mit Katja Ebstein im Ignatz-Bubis Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde Frankfurt.

Eine willkommene Ergänzung erfährt OPEN BOOKS zudem durch eine gemeinschaftliche Aktion der Frankfurter Buchhandlungen – den OPEN BOOK STORE DAY. Am Samstag, 17. Oktober laden Frankfurter und Offenbacher Buchhändlerinnen und Buchhändler zu Gesprächen und Begegnungen im persönlichen Rahmen ein. Weitere Informationen zum OPEN BOOKS STORE DAY sind auf www.literaturstadt-frankfurt.de zu finden.

Programm und Orte

Die Veranstaltung findet in diesem Jahr an  11 Orten statt. Wie erwähnt finden Sie das gesamte Programm und die Hinweise auf Orte, Zeiten und Tickets auf www.openbooks-frankfurt.de

Coronabedingt werden in den den  Veranstaltungsorten Plätze wie folgt angeboten:

Römerhallen 56
Ratskeller im Römer 62
Haus am Dom 46
Evangelische Akademie Frankfurt 41
Historisches Museum Frankfurt 40
Katharinenkirche 138
Volksbühne im Großen Hirschgraben 87
Freies Deutsches Hochstift 50
Ignaz-Bubis-Gemeindezentrum 93
Deutsche Nationalbibliothek 97
AusstellungsHalle 1a 37

Aktionstag der Buchhandlungen in Frankfurt&Offenbach
Buchhandlungen: 24

Deutscher Buchpreis 2020 – Die Autoren der Shortlist stellten in einer Livesendung im Literaturhaus Frankfurt ihre Werke vor

 (v.l.): Anne Weber, Deniz Ohde, Bov Bjerg, Dorothee Elmiger.© Foto: Diether v. Goddenthow
(v.l.): Anne Weber, Deniz Ohde, Bov Bjerg, Dorothee Elmiger.© Foto: Diether v. Goddenthow

Wegen Corona ein wenig in abgespeckter Version, aber dafür als Live-Stream produziert, präsentierten am27. September 2020 das Kulturamt der Stadt Frankfurt und das Literaturhaus Frankfurt in Kooperation mit der Stiftung Buchkultur und Leseförderung
des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels traditionell die Autoren der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2020. Der stets am Montag vor Eröffnung der Buchmesse verliehene Deutsche Buchpreis sei „die wirkungsmächtigste Auszeichnung für deutschsprachige Literatur seit 15 Jahren“, begrüßte Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhauses, die über 700 Zuschauer in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie die rund 50 Gäste des Auditoriums, unter ihnen die vier angereisten Shortlist-Nominierten: Dorothee Elmiger, Deniz Ohde, Bov Bjerg und Anne Weber und die Kritiker Miriam Zeh und Christoph Schröder. Christine Wunnicke („Die Dame mit der bemalten Hand“) und Thomas Hettche („Herzfaden“) fehlten wegen der Pandemie.

Vom Glück im Zuckerland

Dorothee Elmiger © Foto: Diether v. Goddenthow
Dorothee Elmiger © Foto: Diether v. Goddenthow

Zum Auftakt des Literaturnachmittags stellte Christoph Schröder, Freier Autor und Kritiker sowie Dozent für Literaturkritik an den Universitäten Frankfurt am Main und Köln, die Schweizer Schriftstellerin Dorothee Elmiger mit ihrem Buch „Aus der Zuckerfabrik“ (Hanser) vor. Elmiger ist gleich zweimal nominiert. Sie steht auch auf der Shortlist des Schweizer Buchpreises. Zuckerfabrik ist das dritte Buch von ihr. Es trüge keine Gattungsbezeichnung und habe auch keinen ganz so leicht nachvollziehbaren stringenten Plot, eröffnete Schröder das Gespräch. Sehr vereinfacht gesagt, so Schröder, sei die „Zuckerfabrik“ (Hanser) eine hochspannende Mischung aus Essay und erzählenden Text „Das ist der Versuch, Kolonialismus, Kapitalismus. Literaturgeschichte, Lektüre und das eigene Leben, Denken und Erleben der Erzählerin immer wieder in neuen Konstellationen zueinander zu bringen, um daraus selbst wiederum Text zu generieren“. Ausgangspunkt zur ihrer Geschichte, so Elmiger, war eine Reportage über den ersten Schweizer Lottomillionär Werner Bruni 1979, der relativ schnell das Geld wieder verloren hat. In seinen Memoiren, die er zusammen mit einem Ghostwriter verfasst hat, erzählt er, dass die glücklichste Zeit seines Lebens, die er verbracht hat, eine Reise in die Karibik nach Haiti war, nicht um dort Urlaub zu machen, sondern um für eine Bekannte aus der Schweiz in deren Ferienhaus die Duschen und Toiletten zu installieren. Bruni‘s Lebensgeschichte nachzuspüren, und das Aufeinandertreffen seiner glücklichsten Zeit auf Haiti als eine historisch sehr wichtige Insel, der Geschichte von Kolonialismus und des Zuckeranbaus, haben mich interessiert. Hier greifen Kolonialismus, Kapitalismus und Literaturgeschichte unerwartet ineinander.

Die verinnerlichte Abwertung und der erfolgreiche Versuch von Selbstbefreiung

Deniz Ohde  © Foto: Diether v. Goddenthow
Deniz Ohde © Foto: Diether v. Goddenthow

Deniz Ohde, die vor einem Jahr noch am Rande eines feministischen Literaturfestivals ein Buch signierte, hat ihren ersten Roman als erzählerische Bildungsbiografie eines Frankfurter Mädchen mit Migrationshintergrund verfasst. Ihre Gesprächspartnerin ist Miriam Zeh, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungskolleg „Schreibszene Frankfurt“ der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und freie Redakteurin und Moderatorin in der Buchredaktion des Deutschlandfunks, hat Ohde zuvor schon begleitet.

Ohde zeigt am Beispiel ihres eigenen Erfolgs, dass sie, die Tochter eines deutschen Industriearbeiters und einer türkischen Einwanderin, die einst am Identitätsabgrund stand und schmerzhaft das Ausgeschlossensein des „abgehängten Prekariats“ durchlitt, dennoch nicht Opfer wurde. Vielmehr avancierte sie zur Akteurin ihres Schicksals, ihres eigenen Erfolges inmitten  und trotz all der vorhandenen Ungerechtigkeiten unserer Gesellschaft.

In ihrem Werk geht die Autorin weit zurück in ihre Kindheit, und während sie die alten Wege geht, so beschreibt es der Klappentext, „erinnert sie sich: an den Vater und den erblindeten Großvater, die kaum sprachen, die keine Veränderungen wollten und nichts wegwerfen konnten, bis nicht nur der Hausrat, sondern auch die verdrängten Erinnerungen hervorquollen. An die Mutter, deren Freiheitsdrang in der Enge einer westdeutschen Arbeiterwohnung erstickte, bis sie in einem kurzen Aufbegehren die Koffer packte und die Tochter beim trinkenden Vater ließ. An den frühen Schulabbruch im Gymnasium und die Anstrengung, im zweiten Anlauf Versäumtes nachzuholen, an die Scham und die Angst – zuerst davor, nicht zu bestehen, dann davor, als Aufsteigerin auf ihren Platz zurückverwiesen zu werden. Deniz Ohde erkundet in ihrem Debütroman die feinen Unterschiede in unserer Gesellschaft. Satz für Satz spürt sie den Sollbruchstellen im Leben der Erzählerin nach, den Zuschreibungen und Erwartungen an sie als Arbeiterkind, der Kluft zwischen Bildungsversprechen und erfahrener Ungleichheit, der verinnerlichten Abwertung und dem Versuch, sich davon zu befreien.“
„Keiner ist nur depressiv“

Bov Bjerg © Foto: Diether v. Goddenthow
Bov Bjerg © Foto: Diether v. Goddenthow

Bov Bjerg, insbesondere durch seinen früheren Bestseller „Auerhaus“ bekannt, las zunächst aus seinem Roman „Serpentinen“ (Claassen-Verlag) der – nach dem Leipziger Buchpreis – in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal für einen Buchpreis nominiert ist. In seiner Geschichte, in der ein Vater von Berlin aus mit seinem kleinen Sohn seine Heimat, die schwäbische Alb bereisen, geht es vor dem Hintergrund einer vom Fluch der Depression verfolgten Familie, um die Bodenlosigkeit dieser Krankheit, auch als Metapher für die Serpentinen gesellschaftlicher Abgründe deutscher Vergangenheit. Urgroßvater, Großvater, Vater des Erzählers haben sich allesamt das Leben genommen: „ertränkt, erschossen, erhängt“, und dennoch, so Christoph Schröder, habe dieser Roman immer wieder auch heitere Passagen.– „Es gibt keinen Menschen, der nur depressiv und suizidgefährdet ist – ich wollte keinen Roman schreiben, der nur aus Düsterkeit besteht“, betonte Bjerg, der es mit seiner Erzählweise sehr gut versteht,“ finster-komische Momente“ so zu setzen, dass er es schafft  vom eigentlich Unaussprechlichen zu erzählen.

Über die Wichtigkeit des Ungehorsams

Anne Weber  © Foto: Diether v. Goddenthow
Anne Weber © Foto: Diether v. Goddenthow

Den Abschluss im Reigen der Buchvorstellungen bestritten Miriam Zeh und Annette Weber mit „Annette, ein Heldinnenepos“ (Matthes & Seitz), worin sie die Lebensgeschichte der 96-jährigen französischen Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir als Epos erzählt und in ein grandioses Stück Literatur verwandelt. . „Das Buch ist mein Blick auf ihr Leben, es ist nicht ihr Leben“ betont sie. Die Protagonistin war Weber durch ein Zuhörer-Redebeitrag bei einem NS-Gedenksymposium in Südfrankreich aufgefallen, als sie merkte, dass diese alte Frau viel mehr über all das wusste, als sie selbst. Und sie bemühte sich, später beim Dinner den Platz neben ihr zu bekommen. Aus diesem Gespräch entstand die Idee zu diesem Buch. Unzählige Male besuchte sie Anne Beaumanoir zu Interviews und setzte ihr mit „Annette, ein Heldinnenepos“ ein literarisches Denkmal. Obgleich ein Roman, verzichtete Weber darauf, ihrer Protagonistin irgendwelche erfundenen Wörter oder Sätze in den Mund zu legen. „Ziel war es, fiktiv zu bleiben und nur zu erzählen, was ich von ihr weiß“, unterstrich die Autorin.
Anne Beaumanoir wurde 1923 in der Bretagne geboren, wuchs auf in einfachen Verhältnissen und wurde schon als Jugendliche Mitglied der kommunistischen Résistance. Sie rettete zwei jüdische Jugendliche, wofür sie von Yad Vashem später den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ erhält. Sie arbeitete nach dem Krieg als Neurophysiologin in Marseille. 1959 wurde Beaumanoir zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wegen ihres Engagements auf Seiten der algerischen Unabhängigkeitsbewegung. Sie ist noch heute an Schulen ein lebendiges Beispiel für die Wichtigkeit des Ungehorsams. In „Annette, ein Heldinnenepos“ erzählt Anne Weber das turbulente Leben der Anne Beaumanoir in einem biografischen Heldinnenepos, wobei die geschilderten Szenen viele Fragen aufwerfen, unter anderem: „Was treibt jemanden in den Widerstand? Was opfert er dafür? Wie weit darf er gehen? Was kann er erreichen?“

Informationen Deutscher Buchpreis

Literaturhaus Frankfurt – Seit 30. September wieder geöffnet

Rheingau Literatur Preis 2020 an Annette Pehnt – 11.111 Euro und 111 Flaschen Rheingauer Riesling an Annette Pehnt

Oestrich-Winkel, 27.09.2020 – Heute Vormittag wurde die deutsche Schriftstellerin Annette Pehnt für ihren Roman „Alles was sie sehen ist neu“ auf Burg Schwarzenstein in Geisenheim-Johannisberg mit dem Rheingau Literatur Preis 2020 ausgezeichnet. Die durch das Rheingau Literatur Festival initiierte Ehrung wurde in diesem Jahr zum siebenundzwanzigsten Mal vergeben. Der Preis ist mit 11.111 Euro und 111 Flaschen besten Rheingau Rieslings dotiert. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Rheingau Musik Festival e.V. stiften je 5.000 Euro des Preises, der vom Relais & Châteaux Hotel Burg Schwarzenstein um 1.111 Euro ergänzt wird. Die erlesenen Weine stammen aus den herausragenden Kellern des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter Rheingau. Die Laudatio auf Annette Pehnt hielt Andreas Platthaus, Leiter das Ressorts „Literatur und literarisches Leben“ der F.A.Z. und Mitglied der Jury des Rheingau Literatur Preises.

Die Jury begründete die Wahl folgendermaßen: „In ‚Alles was sie sehen ist neu‘ erzählt Annette Pehnt von der Reise einer Gruppe deutscher Kulturbürger in ein fernöstliches Land namens Kirthan. Sie kommen mit festen Erwartungen, doch sie finden einen Staat in tiefer Ambivalenz zwischen Tradition und Vormarsch in die Moderne. Alle westlichen Wahr- und Weisheiten kommen dort an ein Ende, und bald droht auch dem Reiseprogramm der Abbruch. In diesem Moment verlässt Annette Pehnts Roman die Deutschen und begibt sich auf den Spuren des kirthanischen Reiseleiters zu dessen Lebensstationen über drei Jahrzehnte hinweg. Die europäische Perspektive wird neu fokussiert, ehe das Buch in einem furiosen Finale die Hybris eines angelesenen Verständnisses der Kraft des Zuhörens und Weitererzählens gegenüberstellt. ‚Alles was wir sehen ist neu‘ sucht die Balance zwischen Orient und Okzident, Kollektivismus und Individualismus, Allegorie und Beobachtung. Das Buch ist ein Schlüsselroman, denn es öffnet die Welt.“

Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn: „Annette Pehnt hat uns mit ,Alles was sie sehen ist neu‘ einen eindrucksvollen Roman geschenkt, der die europäische Perspektive neu fokussiert und uns auf eine unterhaltsame Reise mitnimmt. Ich gratuliere herzlich zum Rheingau Literatur Preis und freue mich, dass wir diese Auszeichnung als Teil unserer Literaturförderung tatkräftig unterstützen. Mein Dank geht an das Gremium, das jedes Jahr aufs Neue mit feinem Gespür Autorinnen und Autoren prämiert, die sich mit Themen unserer Zeit in herausragender Prosa auf künstlerisch hohem Niveau auseinandersetzen.“

Aus der Laudatio von Andreas Platthaus: „Annette Pehnt ist genau die richtige Autorin für den Rheingau Literatur Preis. Das Buch, für das sie ausgezeichnet wird, heißt ‚Alles was Sie sehen ist neu“. Was wir darin lesen, ist auch neu – ein einfühlsamer Blick in die Strukturen einer Diktatur. Sie trägt den Namen ‚Kirthan‘, doch dahinter ist unschwer China zu entdecken. Dort findet eine Begegnung von Orient und Okzident, bei der ein einheimischer Reiseleiter eine deutsche Besuchergruppe führt. Aus der Kraft seiner Geschichten soll das Bild des modernen Kirthan erstehen, doch er kennt auch die andere Seite des Landes. Die große Erzählerin Annette Pehnt hat das gleiche Ideal wie ihre Hauptfigur: Gegenwärtigkeit, zeitlich verstanden und geistig. Dazu braucht es Neugier: ‚Den Blick, der alles festhalten will, habe ich mir nie abgewöhnt‘, hat Annette Pehnt festgestellt. Neugier aber umfasst auch den Prozess des Schreibens selbst, und so können wir den Titel ‚Alles was Sie sehen ist neu‘ programmatisch lesen: Keines der vielen Bücher dieser Schriftstellerin gleicht diesem.“

Annette Pehnt, geboren 1967 in Köln, ist freie Schriftstellerin seit 2001. Seitdem hat sie zahlreiche Romane publiziert, darunter „Haus der Schildkröten“, „Mobbing“, „Chronik der Nähe“ und „Briefe an Charley“, sowie Kinderbücher wie „Der Barbeiß“. Sie lebt mit ihrer Familie in Freiburg und leitet das Studio für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft an der Universität Hildesheim.

Die Jury des Rheingau Literatur Preises setzt sich unter der Leitung von Prof. Dr. Heiner Boehncke zusammen aus Dr. Viola Bolduan (ehemalige Feuilletonchefin des Wiesbadener Kuriers), Dr. Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk), Andreas Platthaus (Leiter das Ressorts „Literatur und literarisches Leben“ der F.A.Z. und Mitglied der Jury des Rheingau Literatur Preises) und Dr. Insa Wilke (freie Literaturkritikerin aus Berlin).

Die bisherigen Preisträger waren Stefanie Menzinger, Ulla Berkéwicz, Herbert Maurer, Thomas Meinecke, Hella Eckert, Thomas Lehr, Peter Stamm, Bodo Kirchhoff, Robert Gernhardt, Reinhard Jirgl, Ralf Rothmann, Gert Loschütz, Clemens Meyer, Antje Rávic Strubel, Ursula Krechel, Christoph Peters, Jochen Schimmang, Josef Haslinger, Sten Nadolny, Ralph Dutli, Stephanie Bart, Klaus Modick, Saša Stanišić, Ingo Schulze, Robert Seethaler und Dörte Hansen.

Weitere Informationen:
https://www.rheingau-literatur-festival.de
https://www.rheingau-musik-festival.de/festival/rheingau-literatur-preis/

Überreichung der Goetheplakette an die Schriftstellerin Silke Scheuermann

Bürgermeister Uwe Becker überreicht die Goetheplakette der Stadt Frankfurt an die Schriftstellerin  Silke Scheuermann  © Stadt Frankfurt Foto Maik Reuss
Bürgermeister Uwe Becker überreicht die Goetheplakette der Stadt Frankfurt an die Schriftstellerin Silke Scheuermann © Stadt Frankfurt Foto Maik Reuss

(ffm) Die Autorin wurde am Donnerstag, 24. September, für ihre herausragenden Leistungen auf kulturellem Gebiet mit der Goetheplakette im Kaisersaal geehrt.

„Wer mit Worten feingliedrige Mosaike gestalten, mit Sprache Bilder zeichnen und Gefühle spürbar machen kann, muss besondere Talente besitzen. Die Goetheplakette ist eine der renomiertesten Auszeichnungen der Stadt Frankfurt am Main, die bedeutenden Persönlichkeiten des Geistes verliehen wird. Silke Scheuermann ist es als Schriftstellerin auf einzigartige Weise gelungen, sowohl als Lyrikerin als auch als Romanschreiberin außergewöhnliche Werke zu schaffen und viele Leserinnen und Leser zu begeistern“, gratulierte Bürgermeister Uwe Becker. „Wenn man die Rezensionen und Kritiken zu Ihren Werken liest, findet man dort im mildesten Fall Lob, zumeist jedoch Begeisterung, die so einhellig ist, dass sie zutreffen muss.“

Silke Scheuermann studierte nach dem Abitur Theater- und Literarurwisschenschaften in Frankfurt am Main, Leipzig und Paris. Bereits in jungen Jahren im Alter von 22 oder 23 Jahren veröffentlichte sie unter ihrem Künstlernamen Sofie Peria in der Heidelberger Zeitschrift Van Goghs Ohr Kurzprosa und Gedichte. Für ihre Leistungen erhielt sie zahlreiche Stipendien und Preise, unter anderem das Stipendium der Villa Massimo in Rom sowie den Hölty-Preis für Lyrik, den Bertolt-Brecht- und den Robert-Gernhardt-Preis sowie den Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis.

„Preiswürdig vom ersten Tage an: Vom Debutwerk 2001, dem Lyrikband ,Der Tag an dem die Möwen zweistimmig sangen‘ über den ersten Roman ,Die Stunde zwischen Hund und Wolf‘ über das Gedichtbuch ,Skizze vom Gras‘ bis zum Roman ,Wovon wir lebten‘ beeindruckt Silke Scheuermann als Lyrikerin und Romanautorin“, schwärmte Becker in seiner Begrüßung. „Und wenn Frankfurt als Ort der Betrachtung einmal nicht ausreicht, reicht der Blick bis nach Shanghai, wo mit ,Shanghai Performance‘ die Weit- und Weltsicht Ihrer Betrachtungen den Leser fasziniert. Die Stadt Frankfurt am Main gratuliert der außergewöhnlichen Schriftstellerin auf das Herzlichste. Goethe wäre heute stolz! Alle anderen dürfen noch auf viele Werke aus Ihrer Feder hoffen.“

1947 wurde die Auszeichnung vom Magistrat der Stadt Frankfurt am Main nach ihrer ursprünglichen Einrichtung 1932 neu begründet. Die von Georg Krämer gestaltete Goetheplakette wird seither an „Dichter, Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler und andere Persönlichkeiten des kulturellen Lebens […], die durch ihr schöpferisches Wirken einer dem Andenken Goethes gewidmeten Ehrung würdig sind“, vergeben.

Bekannte Preisträger sind der Philosoph Theodor W. Adorno und der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, die Architekten Oswald Mathias Ungers und Albert Speer. Genauso erhielten die Auszeichnung der israelische Komponist Eliahu Inbal als auch der Theater- und Kunstkritiker Peter Iden und der in Frankfurt Thomas Bayrle.

Signalwirkung: Die 72. Frankfurter Buchmesse mit Teilnehmern aus 85 Ländern

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Ein Fest für Literatur in Frankfurt und digital u.a. mit Irvine Welsh, Cornelia Funke, Nell Zink und Chilly Gonzales / 70 Stunden Fachprogramm u.a. mit James Daunt, Ananth Padmanabhan und Jenny Fry.

Wie keiner anderen Branchenveranstaltung gelingt es der Frankfurter Buchmesse, globale Netzwerke zu knüpfen, Zukunftsmärkte zu erschließen und dabei sowohl fachliche als auch gesellschaftspolitische Themen auf die Agenda zu setzen. Dass sie genau dafür auch im Corona-Jahr 2020 steht, zeigen mehrere Tausend Aussteller aus rund 85 Ländern (Stand 20. September 2020). Knapp 850 digitale Aussteller kommen aus dem deutschsprachigen Raum. Damit ist die Special Edition der Frankfurter Buchmesse so international wie immer, u.a. mit Teilnehmern aus allen Teilen Europas, aus China und Taiwan, Argentinien und Kolumbien, Kasachstan und der Ukraine, aus den USA, Kanada und vielen weiteren Ländern. Als digitale Aussteller werden Verlage, Buchhandlungen, Literaturagenten und Scouts, Selfpublisher und Dienstleister gezählt. Sie nehmen am digitalen Fachprogramm der Frankfurter Buchmesse teil, präsentieren ihre Neuerscheinungen auf den Themenseiten unter buchmesse.de und beteiligen sich mit eigenen Veranstaltungen am Programm.

„Für das globale Publishing ist die Frankfurter Buchmesse immer auch eine Standortbestimmung. Diese Selbstvergewisserung ist in diesem Jahr wichtiger denn je: Wir sehen, dass die internationale Verlagswelt auch in Krisenzeiten flexibel, erfinderisch und mutig handeln kann. Wir wollen an den fünf Messetagen von unseren Kolleginnen und Kollegen überall auf der Welt hören – aus Ägypten, Brasilien, Finnland oder Singapur. Wir wollen den Erfahrungsaustausch fördern, Kontakte ermöglichen, Erfolgsmomente teilen und Trends identifizieren. Gemeinsam mit deutschen und internationalen Medienpartnern und Verlagen haben wir die Frankfurter Buchmesse um eine digitale Komponente erweitert, die von überall auf der Welt zugänglich ist. In einem Jahr der Unwägbarkeiten ist dies für mich ein „Leuchtfeuer der Hoffnung“, um mit Margaret Atwood zu sprechen. Der intensive Austausch mit unterschiedlichsten Branchenteilnehmern über viele Monate hinweg und unter schwierigen Bedingungen ist einmalig – und ich danke allen Beteiligten dafür“, sagte Juergen Boos heute auf der Vorschau-Pressekonferenz der Frankfurter Buchmesse.

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Das rund 70 Stunden umfassende Fachprogramm der Special Edition beinhaltet Konferenzen, Markteinblicke, und Matchmaking-Sessions. Es ist auf Interaktion und Partizipation angelegt. Zahlreiche internationale Branchenführer kommen zu Wort, etwa James Daunt, CEO der Filialisten Waterstones und Barnes & Noble, Ananth Padmanabhan, CEO von HarperCollins India, und Jenny Fry, Commercial Director & Board Member des schottischen Indie-Verlags Canongate.

Mit Frankfurt Rights steht Rechtehändler*innen eine digitale Rechteplattform zur Verfügung, die von Verlagen, Agenten, Scouts, Filmproduzenten, Screenwritern und Merchandisern genutzt wird. Hier werden Programmverantwortliche fündig, die auf der Suche nach neuen Titeln für ihre Programme sind. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung aus dem NEUSTART KULTUR Programm der Bundesregierung können die digitalen Angebote in diesem Jahr und bis Sommer 2021 kostenfrei genutzt werden.

Das BOOKFEST digital sendet am Samstag, 17. Oktober 2020 von 10 bis 22 Uhr auf zwei Kanälen in die ganze Welt: 22 Stunden voller Geschichten, Diskussionen und anregender Gespräche, u.a. mit Elisabeth Gilbert, Kirsten Boie, Axel Scheffler und Yvonne Adhiambo Owuor. Für Literaturliebhaber*innen bringen die ARD-Buchmessenbühne und das BOOKFEST city internationale Stars in die Stadt: Auf der großen Bühne in der Festhalle und an vielen Orten in Frankfurt können Leser*innen in der Buchmessewoche über 150 Autor*innen und deren neueste Bücher entdecken. www.buchmesse.de/bookfest, www.buchmesse.de/ard

Kanada, das seinen Ehrengastauftritt auf 2021 verschoben hat, wird in der Messewoche über 25 digitale Veranstaltungen anbieten; sie sollen die einzigartige Vielfalt der kanadischen Literatur- und Kulturszene verdeutlichen. Das Programm wird am 24. September bekannt gegeben. 246 Bücher von kanadischen Autor*innen werden bis Oktober 2020 in deutscher Übersetzung vorliegen. Eine Liste dieser Neuerscheinungen ist hier abrufbar: www.buchmesse.de/files/media/pdf/NEL%20Kanada_September_2020.pdf

Die erste digitale Ausgabe des Weltempfangs, der gesellschaftspolitischen Bühne der Frankfurter Buchmesse, steht unter dem Motto „Europa – Kulturen verbinden“, während das erste digitale Symposium von Litprom e.V., der Gesellschaft zur Förderung von Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika, nach der Rezeption afrikanischer Literaturen in Deutschland fragt. Das Symposium wurde aufgezeichnet und wird am 12. Oktober von 14.00-17.30 Uhr auf den YouTube-Kanälen der Veranstalterinnen, Litprom und KfW Stiftung, sowie auf www.buchmesse.de und dem YouTube-Kanal der Frankfurter Buchmesse zu sehen sein.

ffm-buchmesse-kooperationspartnerDas Liveprogramm der Frankfurter Buchmesse ist unter www.buchmesse.de/live zu finden.
Informationen zur Signals of Hope Kampagne: https://signalsofhope.buchmesse.de/
Das Programm auf der ARD-Buchmessenbühne wird aufgezeichnet und per Livestream auf www.buchmesse.ARD.de übertragen.
Tickets für die Veranstaltungen in der Festhalle: https://buchmesse2020.reservix.de/events

Ausstellerverzeichnis und Veranstaltungskalender der Frankfurter Buchmesse – Special Edition können hier eingesehen werden: www.buchmesse.de/digitale-buchmesse/veranstaltungen-aussteller