Kategorie-Archiv: Boersenverein d. deutschen Buchhandels

Deutscher Buchpreis 2020: Verleihung als Livesendung aus dem Frankfurter Römer

Die Verleihung des Deutschen Buchpreises 2020 erfolgt am 12. Oktober 2020 ohne Publikum als Livesendung aus dem Frankfurter Römer. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Verleihung des Deutschen Buchpreises 2020 erfolgt am 12. Oktober 2020 ohne Publikum als Livesendung aus dem Frankfurter Römer. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Preisverleihung des Deutschen Buchpreises 2020 findet wie geplant zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse am Montag, 12. Oktober 2020, im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt – in diesem Jahr als Livesendung mit den nominierten Autor*innen. Die Anwesenheit von Publikum erlauben die Corona-Hygienebestimmungen nicht. Moderatorin Cécile Schortmann führt durch die Livesendung und spricht mit Juror*innen und Veranstalter*innen. Die nominierten Titel werden durch Lesepassagen sowie die Einspielung von Filmen der Deutschen Welle vorgestellt. Höhepunkt der Veranstaltung sind wie gewohnt die Bekanntgabe des Romans des Jahres sowie die Dankesworte des oder der Preisträger*in. Die Übertragung findet unter anderem über die Website des Deutschen Buchpreises sowie die Facebook-Seite statt.

Am 18. August gibt die Jury die 20 Titel umfassende Longlist für den Deutschen Buchpreis 2020 bekannt. Daraus wählen die Juror*innen sechs Titel für die Shortlist, die am 15. September 2020 veröffentlicht wird. An wen der Deutsche Buchpreis geht, erfahren die sechs Autor*innen erst am Abend der Preisverleihung. Der oder die Preisträger*in erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Den Deutschen Buchpreis 2019 gewann Saša Stanišić für seinen Roman „Herkunft“.

deutscher-buchpreis-logo450Seit 2005 zeichnet der Deutsche Buchpreis den Roman des Jahres aus. Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergibt die Auszeichnung. Förderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.

Der Hashtag zum Deutschen Buchpreis 2020 lautet #dbp20.

Amartya Sen erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2020

Amartya Sen Foto: Fronteiras do_Pensamento, Sao Paulo
Amartya Sen Foto: Fronteiras do_Pensamento, Sao Paulo

Der Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hat den indischen Wirtschaftswissenschaftler, Philosophen und Nobelpreisträger Amartya Sen zum diesjährigen Träger des Friedenspreises gewählt. Das gab heute Karin Schmidt-Friderichs bekannt, die als Vorsteherin des Börsenvereins zugleich Vorsitzende des Stiftungsrats ist.

In der Begründung des Stiftungsrats heißt es: „Wir ehren mit Amartya Sen einen Philosophen, der sich als Vordenker seit Jahrzehnten mit Fragen der globalen Gerechtigkeit auseinandersetzt und dessen Arbeiten zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit in Bezug auf Bildung und Gesundheit heute so relevant sind wie nie zuvor. Gesellschaftlichen Wohlstand nicht allein am Wirtschaftswachstum zu messen, sondern immer auch an den Entwicklungsmöglichkeiten gerade für die Schwächsten, gehört dabei zu seinen wichtigsten Forderungen. Amartya Sen hebt Solidarität und Verhandlungsbereitschaft als essentielle demokratische Tugenden hervor und beweist, dass Kulturen keine Quelle des Streits um Identitäten sein müssen. In eindringlichen Darstellungen zeigt er, wie Armut, Hunger und Krankheit mit fehlenden freiheitlichen Strukturen zusammenhängen. Mit dem ,Human Development Index‘, dem ,Capabilities Approach‘ und den ,Missing Women‘ hat er früh Konzepte vorgelegt, die bis heute hohe Maßstäbe für die Ermöglichung, Gewährleistung und Bewertung gleicher Chancen und menschenwürdiger Lebensbedingungen setzen. Sein inspirierendes Werk ist Aufruf dazu, eine Kultur politischer Entscheidungen zu fördern, die von der Verantwortung für andere getragen ist und niemandem das Recht auf Mitsprache und Selbstbestimmung verwehrt.“

Amartya Kumar Sen wurde am 3. November 1933 in Shantiniketan in Indien geboren. Geprägt wurde sein Aufwachsen durch die Unabhängigkeitsbewegungen in Indien während der 1940er Jahre und die Auseinandersetzungen zwischen Hindus und Moslems, die ebenfalls in dieser Zeit stattfanden, sowie von der großen Hungersnot in Bengalen 1943.

Nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften am Presidency College in Kalkutta, wurde er 1959 am Trinity College in Cambridge/England promoviert und widmete sich gleichzeitig dem Studium der Philosophie, was sich in einer Vielzahl seiner späteren Arbeiten niederschlägt: Problemstellungen der ökonomischen Theorie treffen auf Moralphilosophie und Ethik. Seit den 1960er Jahren lehrte Amartya Sen an zahlreichen Hochschulen, hierunter Delhi, Stanford, Berkeley, Oxford und Cambridge. Seit 2004 ist er als Professor an der Harvard Universität tätig.

Einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde Amartya Sen zunächst durch die Weiterentwicklung der Sozialwahltheorie und seine Analysen der Vereinbarkeit von grundlegenden gesellschaftlichen Entscheidungen und individuellen Rechten. Darüber hinaus setzt sich der Wirtschaftsphilosoph, zu dessen Forschungsthemen auch Public Health und Gender Studies gehören, unermüdlich für Demokratie, Freiheit und globale Gerechtigkeit ein. Er geht davon aus, dass sich die Qualität einer Wirtschaftsordnung weniger am Wachstum bemessen sollte, sondern diese vor allem von den Entwicklungsmöglichkeiten der Menschen abhängt sowie von ihrer Freiheit, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Mit seinem vielfältigen wissenschaftlichen Werk leistet er bedeutende Beiträge unter anderem zur Wohlfahrtsökonomie, Sozialwahltheorie, Entscheidungstheorie, zur Analyse von Hunger und Armut sowie zur Entwicklungsökonomie.

Für sein einflussreiches Wirken und seine in über 30 Sprachen übersetzten Bücher erhielt der Wirtschaftsphilosoph zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1998 den Nobelpreis für Wirtschaft, sowie über 100 Ehrendoktortitel. Er lebt in Cambridge (Massachusetts) und ist seit 1991 mit der britischen Wirtschaftshistorikerin Emma Georgina Rothschild-Sen verheiratet, die ebenfalls an der Harvard University lehrt. Er ist Vater von vier Kindern.

Dem Stiftungsrat gehören Klaus Brinkbäumer, Prof. Dr. Raphael Gross, Dr. Moritz Helmstaedter, Dr. Nadja Kneissler, Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel, Felicitas von Lovenberg, Prof. Dr. Ethel Matala de Mazza, Bascha Mika sowie Karin Schmidt-Friderichs an.

Die Verleihung des Friedenspreises findet am Sonntag, 18. Oktober 2020, unter den zu diesem Zeitpunkt geltenden Gesundheitsbestimmungen in der Frankfurter Paulskirche statt und wird live im Fernsehen übertragen. Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.

Weitere Informationen sind abrufbar unter www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de.

Literatur im Fernsehen: „Unsere Gesellschaft braucht das öffentliche Gespräch über Bücher“

Das Literarische Quartett im ZDF ist eines der letzten Literaturformate der öffentlich rechtlichen  Rundfunk-Anstalten. Archivfoto von der Buchmesse 2019 © Diether v. Goddenthow
Das Literarische Quartett im ZDF, zuletzt am 1. Mai 2020 mit Gastgeberin Thea Dorn,  ist eines der letzten Literaturformate der öffentlich rechtlichen Rundfunk-Anstalten. Archivfoto von der Buchmesse 2019 © Diether v. Goddenthow

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels kritisiert das kontinuierliche Verschwinden von Buchthemen im öffentlich-rechtlichen Programm / Statements von Verleger*innen und Buchhändler*innen

Bücher verschwinden zunehmend aus der Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat angekündigt, im Zuge von Sparmaßnahmen ab 2021 die Literatursendung „Bücherjournal“ einzustellen. Nach Streichungen in den letzten Jahren etwa beim BR Fernsehen („Lesezeichen“, „Lido“, „Südlicht“, „Gottschalk liest?“), SWR Fernsehen („Lesenswert Sachbuch“) und ZDF („Lesen!“, „Die Vorleser“) gehen im Programm des öffentlich-rechtlichen Fernsehens vermehrt Sendeplätze für Buchthemen verloren.

Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels

Karin Schmidt-Friderichs Foto: feinkorn/Gabi Gerster
Karin Schmidt-Friderichs Foto: feinkorn/Gabi Gerster

„Unsere Gesellschaft braucht das öffentliche Gespräch über Bücher. In den Programmen von ARD und ZDF aber haben Bücher in den vergangenen Jahren massiv an Sichtbarkeit eingebüßt. Seinem Auftrag einer kulturellen Grundversorgung kommt der öffentlich-rechtliche Rundfunk damit nicht mehr ausreichend nach. Dies ist gesellschaftlich besorgniserregend. Bücher stehen für solide recherchierte und differenzierte Informationen, sie vermitteln komplexe Zusammenhänge, geben dialektische Denkanstöße und tragen neue Themen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Sie sind Teil unserer kulturellen DNA und leisten einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen einer freien, demokratischen Gesellschaft. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen wirkt als Katalysator gesellschaftlicher Debatten in alle Bevölkerungsgruppen hinein. Bücher zunehmend aus der Wahrnehmung der Menschen zu rücken, ist nicht erst in Zeiten von Fake News und Verschwörungstheorien fatal. Literatursendungen abzusetzen und Zuschauer*innen literarischen Austausch vorzuenthalten, schmälert einmal mehr die Möglichkeit der kulturellen Teilhabe aller.“

Stimmen von Verleger*innen und Buchhändler*innen

Philipp Keel, Verleger Diogenes Verlag

Philipp Keel Foto: Diogenes/Maurice Haas
Philipp Keel Foto: Diogenes/Maurice Haas

„Warum ausgerechnet am Futter für den Geist sparen? Es war einmal Kultur im Fernsehen.“

 

 

 

 

 

Florian Illies Foto: Patrick Bienert
Florian Illies Foto: Patrick Bienert

Florian Illies, verlegerischer Geschäftsführer Rowohlt Verlag
„Wenn das öffentlich-rechtliche Fernsehen seinen Auftrag zur Grundversorgung weiter ernst nehmen will, dann sollte es wissen, dass Bücher und die Vermittlung von Büchern ein zentraler Bestandteil der mentalen Grundversorgung sind und dass es naiv ist, zu glauben, man könne ausgerechnet bei der Kultur unbemerkt und schadensfrei mit dem Sparen beginnen.“

Felicitas von Lovenberg, Verlegerin Piper Verlag

Felicitas von Lovenberg Foto: SLAVICA
Felicitas von Lovenberg Foto: SLAVICA

„Leser*in wird und bleibt nur, wer die passenden Bücher für sich findet. Bei dieser Entdeckungsreise durch die literarische Welt ist das Bücherjournal des NDR ein zuverlässiger Kompass, mit einer klugen, überraschenden, einleuchtenden Auswahl und guten Beiträgen. Fernsehen besteht darin, dass jemand irgendwo sitzt und hinschaut. Gutes Fernsehen regt dazu an, nach dem Schauen aufzustehen und weiter zu denken. Dass jetzt ausgerechnet wieder eine Sendung eingestellt werden soll, die dazu beiträgt, ist ein Skandal.“

Tim Jung, Verleger Hoffmann und Campe Verlag

Tim Jung Foto: Frank Krems
Tim Jung Foto: Frank Krems

„Bücher sind für den Erhalt einer demokratisch-aufgeklärten Gesellschaft unverzichtbar. Zugleich brauchen Bücher Öffentlichkeit. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen steht nicht nur über seinen Kulturauftrag in der dringenden Pflicht, Büchern diese Öffentlichkeit zu verschaffen und damit zum Erhalt unserer demokratisch-aufgeklärten Gesellschaft beizutragen.“

Thomas Rathnow, CEO Verlagsgruppe Random House

Thomas Rathnow Foto: Bernd Hoppmann
Thomas Rathnow Foto: Bernd Hoppmann

„Der Auftrag des NDR lautet nach Auskunft des Senders, dass ‚das Programm informieren, bilden, beraten, unterhalten und insbesondere Beiträge zur Kultur anbieten‘ soll. Das aktuelle Programmschema des NDR weist gewiss kein Übermaß an kulturellen Sendungen auf. Da Kultursendungen vermutlich nicht zu den besonders teuren Produktionen zählen, ist schwer nachzuvollziehen, dass ausgerechnet das Bücherjournal mit seiner 30-jährigen Geschichte den aktuellen Sparbemühungen zum Opfer fallen soll. Die Verantwortlichen sollten ihre Entscheidung überdenken und nach kreativen Lösungen suchen, um ihrem Selbstverständnis gerecht zu werden. Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird bei der Vermittlung von Literatur und Kultur zurecht eine besondere Verantwortung zugewiesen. Hier sollte er seine Chancen wahrnehmen.“

Björn Bedey, Geschäftsführer Bedey Media

Björn Bedey Foto: Chris-Emil Janßen
Björn Bedey Foto: Chris-Emil Janßen

„Literatur ist ein fester und prägender Bestandteil unserer Kultur – seit Jahrhunderten. Gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist aufgrund seines verfassungsrechtlich vorgegebenen Auftrages dazu verpflichtet, dies in seiner Berichterstattung zu berücksichtigen. Dieser Verpflichtung wird in den letzten Jahren immer unzureichender nachgekommen. Die angekündigte Einstellung der Literatursendung Bücherjournal des NDR stößt in diesem Kontext auf mein vollkommenes Unverständnis und stellt hierdurch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk an sich in Frage.“

Nina Hugendubel, geschäftsführende Gesellschafterin Hugendubel

Nina Hugendubel Foto: Stefan Pielow
Nina Hugendubel Foto: Stefan Pielow

„Wir wissen aus Umfragen, dass das Bücherlesen bei den Menschen an sich sehr positiv besetzt ist. Allein im Wettbewerb um Aufmerksamkeit kann es sich nicht immer durchsetzen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, die Menschen auf vielseitigen Wegen an das so wertvolle Medium Buch zu erinnern. Auch Fernsehformate wie das Bücherjournal sind solch ein Weg. Wir hoffen, dass der NDR als wichtiger öffentlich-rechtlicher Sender ein neues Format für das Buch entwickelt.“

Robert Duchstein, Geschäftsführer Buchhandlung Reuffel, Koblenz

Robert Duchstein Foto: Kai Myller
Robert Duchstein Foto: Kai Myller

„Literatur ist unser wichtigstes Kulturgut. Die Geschichten, mit denen Autor*innen uns Menschen bewegen, inspirieren und zum Nachdenken bringen, verdienen Aufmerksamkeit und Diskurs im öffentlichen Raum. Dafür brauchen wir neben Print- und digitalen Medien auch gute Literatursendungen im Fernsehen.“

 

Corona-Krise: Börsenverein fordert Ausweitung der staatlichen Hilfen für die Buchbranche

© Diether v Goddenthow
© Diether v Goddenthow

Börsenverein begrüßt Bereitstellung des Corona-Soforthilfepakets / Weiterhin akuter Handlungsbedarf u.a. bei Gewerbemieten, KfW-Kreditvergabe und Zuschüssen für Unternehmen mit über zehn Mitarbeiter*innen / Zügige Wiedereinführung der Verlegerbeteiligung gefordert

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels begrüßt die schnell auf den Weg gebrachten Hilfsmaßnahmen von Bund und Ländern, die helfen sollen, die durch die Corona-Pandemie ausgelöste Wirtschaftskrise zu bewältigen. Nach den ersten Erfahrungen seiner Mitgliedsunternehmen sieht der Verband jedoch weiteren dringenden Handlungsbedarf aus Sicht der Buchbranche und fordert Nachjustierungen durch die Bundesregierung.

Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins: „Wir sind dankbar für die Bereitschaft und Tatkraft aller politisch Verantwortlichen, die Krise auch wirtschaftlich zu meistern. Es zeigt sich aber, dass die bisher aufgesetzten Hilfen die zu erwartenden wirtschaftlichen Einbußen in der Buchbranche nur unzureichend abfedern können. Aufgrund der geringen Umsatzrenditen im Buchhandel sind kaum Finanzpolster vorhanden, sodass viele Buchhandlungen, Verlage, Autor*innen und Buchlogistiker existenziell gefährdet sind. Wir fordern die Politik auf, die Hilfsmaßnahmen für die Buchbranche zu ergänzen. Außerdem ist es jetzt dringender denn je, die Verlage wieder an den Ausschüttungen der Verwertungsgesellschaften zu beteiligen, damit sie möglichst schon in diesem Jahr mit diesen Einnahmen kalkulieren können. Jetzt wird jeder Cent gebraucht, um die Wertschöpfungskette funktionsfähig zu halten und die gesamte Buchbranche vor gravierenden Folgen zu bewahren. Es geht um die Zukunft der gesamten Buchlandschaft in Deutschland mit ihrer Qualität und Vielfalt!“

Der Börsenverein hat einen Forderungskatalog an die Bundesregierung übermittelt. Er fordert darin:

1. Zuschüsse vom Bund für kleine und mittelgroße Unternehmen mit mehr als 10 Mitarbeiter*innen
2. Zusätzliche zweckgebundene Zuschüsse für alle Unternehmen zu Gewerbemieten oder Aussetzen der Mietverbindlichkeiten für die Zeit der behördlichen Ladenschließungen
3. Verbesserungen bei der Kreditvergabe über die KfW in Form von einhundertprozentigen Ausfallbürgschaften
4. Vereinfachung und Vereinheitlichung der Antragsverfahren für die Soforthilfen mit klaren Angaben zu Begründungskriterien und Nachweispflichten
5. Verlängerung der Übergangsfrist zur Implementierung der im Einzelhandel neu erforderlichen Kassensysteme über den 30. September 2020 hinaus um mindestens ein Jahr
6. Schnellstmögliche Wiedereinführung der Beteilung der Verlage an den Ausschüttungen der Verwertungsgesellschaften und Ausweitung der urheberrechtlichen Privatkopie-Vergütung auf Cloud-Speicherdienste
7. Wegfall des gesetzlich verpflichtenden Nachlasses, den Buchhandlungen beim Verkauf von Schulbüchern an staatliche Einrichtungen gewähren müssen, bis Ende 2020
8. Weitergehende Entlastungen bei den Beiträgen für die Künstlersozialkasse

Seit rund zwei Wochen sind die meisten Buchhandlungen in Deutschland auf Anordnung der Länder – mit Ausnahme von Berlin und Sachsen-Anhalt – geschlossen. Dadurch verzeichnet die gesamte Buchbranche nach Einschätzung des Börsenvereins Umsatzeinbußen von monatlich einer halben Milliarde Euro. Bei den Buchhandlungen in Deutschland werden pro Monat insgesamt rund 15 Millionen Euro Mietverbindlichkeiten fällig, denen während der Schließungen keine Umsätze vor Ort entgegenstehen. Fast alle Buchhandlungen verkaufen während der Ladenschließungen weiter Bücher online. Eine Übersicht der Buchhandlungen mit Kontaktangaben und Link zum Webshop ist abrufbar unter www.buchhandlung-finden.de.

Coronavirus: Deutscher Sachbuchpreis 2020 wird nicht vergeben – Erste Verleihung der Auszeichnung startet mit dem Preisjahr 2021

© Diether v Goddenthow
© Diether v Goddenthow

Der Deutsche Sachbuchpreis wird aufgrund der unklaren Entwicklungen im Hinblick auf das Coronavirus in diesem Jahr nicht vergeben. Das hat der Vorstand der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels nach Beratung mit dem Vorstand des Börsenvereins entschieden. Der Deutsche Sachbuchpreis wird somit mit dem Preisjahr 2021 das erste Mal verliehen werden.

Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins: „Mit der Eindämmung des Coronavirus stehen wir aktuell vor einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung immensen Ausmaßes. Die damit verbundenen Unwägbarkeiten und die sich laufend verändernde Lage verhindern eine zuverlässige Planung, sodass wir eine angemessene Durchführung des Deutschen Sachbuchpreises in diesem Jahr nicht gewährleisten können. Wir bedauern es sehr, in diesem Jahr nicht das Sachbuch des Jahres auszeichnen zu können. Wir freuen uns schon jetzt auf den Deutschen Sachbuchpreis 2021, auf die nominierten Titel und vielfältige Debatten über gesellschaftlich relevante Themen.“

Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels verleiht den mit insgesamt 42.500 Euro dotierten Deutschen Sachbuchpreis an ein herausragendes, in deutscher Sprache verfasstes Sachbuch, das Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung gibt. Hauptförderer des Preises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Unterstützer sind der Technologie- und Informationsanbieter MVB und die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss.

Coronavirus: Börsenverein fordert Soforthilfe für Buchbranche

Auch der Buchhandel ist in seiner Existenz von den Corona-Schutzmaßnahmen gefährdet, da bundesweit die Buchläden, wie hier Hugendubel in Wiesbaden, geschlossen haben. Dringender Appell: Schauen Sie auf den Internetseiten Ihrer stationären Buchhandlung und bestellen Sie bitte dort und nicht bei den großen Online-Plattformen. © Foto: Diether v Goddenthow
Auch der Buchhandel ist in seiner Existenz von den Corona-Schutzmaßnahmen gefährdet, da bundesweit die Buchläden, wie hier Hugendubel in Wiesbaden, geschlossen haben. Dringender Appell: Schauen Sie auf den Internetseiten Ihrer stationären Buchhandlung und bestellen Sie bitte dort und nicht bei den großen Online-Plattformen. © Foto: Diether v Goddenthow

Ladenschließungen für gesamte Buchbranche existenzgefährdend / Staatlicher Notfallfonds für schnelle, unbürokratische Hilfe gefordert
Die Bundesregierung und die Landesregierungen haben zur Eindämmung des Coronavirus umfassenden Maßnahmen beschlossen. Durch die zu erwartenden flächendeckenden Ladenschließungen, die auch zur Schließung von Buchhandlungen führen, haben Buchhandlungen, Verlage, Zwischenbuchhändler und Autor*innen absehbar mit massiven wirtschaftlichen Einbußen zu rechnen. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels fordert daher eine schnelle und wirksame Unterstützung von der Politik.

Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins: „Die Buchbranche unterstützt solidarisch die von Bund und Ländern getroffenen Maßnahmen. Ein gemeinsames und entschiedenes Vorgehen ist jetzt unumgänglich, um die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen und damit die Gesundheit gerade der Schwächeren in der Gesellschaft zu schützen. Für die größtenteils Klein- und Kleinstunternehmen, aber auch die wenigen größeren Unternehmen der Branche sind Schließungen allerdings kritisch bis existenzgefährdend. Wir benötigen deshalb effektive und unbürokratische Sofortmaßnahmen von staatlicher Seite. Wenn Buchhandlungen etwa für einen Monat keine Bücher mehr vor Ort verkaufen können, sind neben den Buchhandlungen auch die Verlage, deren Bücher dort nicht verkauft werden können, existenziell bedroht. Die Umsatzrenditen in der Branche sind so gering, dass viele Unternehmen nur schmale oder gar keine Finanzpolster haben und in Liquiditätsengpässe kommen werden. Zwar arbeiten zahlreiche Buchhandlungen daran, online oder telefonisch bei ihnen bestellte Bücher per Fahrradkurier oder über andere Lieferdienste zustellen zu können. Das wird aber nicht ausreichen, um die finanziellen Einbußen auszugleichen.“

Der Börsenverein hat sich daher mit der dringenden Bitte um Einrichtung eines Notfallfonds an die Bundesregierung gewandt, mit dem unbürokratisch und schnell Geld für die betroffenen Unternehmen und Selbständigen bereitgestellt werden kann. Außerdem bittet der Verband die politisch Verantwortlichen zu prüfen, wie sie die Buchbranche dabei unterstützen können, die Grundversorgung der Bevölkerung mit Büchern auf lokaler Ebene zu gewährleisten, etwa durch gesundheitspolitisch vertretbare Ausnahmeregelungen.

Alexander Skipis: „Gerade wenn das öffentliche Leben so drastisch eingeschränkt ist, ist die Versorgung der Bürger*innen mit Büchern und damit ,geistiger Nahrung‘ elementar. So muss zum Beispiel angesichts der Schulschließungen die Versorgung der Schüler*innen mit Schulbüchern und Unterrichtsmaterial sichergestellt werden. Hier benötigen wir effektive Maßnahmen für den Buchhandel vor Ort, damit nicht nur große Online-Versender wie Amazon profitieren, was zu einer langfristigen Abwanderung von Kund*innen aus dem Buchhandel führen kann.“

Deutscher Sachbuchpreis 2020: Verlage reichen 240 Titel ein

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

152 Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz reichen Sachbuchtitel ein / Kia Vahland ist Sprecherin der Jury / Preisverleihung am 16. Juni 2020 im Humboldt Forum im Berliner Schloss

152 deutschsprachige Verlage schicken Titel ins Rennen um den ersten Deutschen Sachbuchpreis. Insgesamt 240 Sachbücher reichten die Verlage auf die Ausschreibung für das Sachbuch des Jahres 2020 ein. 124 Verlage haben ihren Sitz in Deutschland, 13 in Österreich und 15 in der Schweiz.

Jeder Verlag konnte maximal zwei Monografien einreichen, die zwischen Mai 2019 und April 2020 (Bekanntgabe der Nominierten) erschienen sind bzw. erscheinen. Darüber hinaus konnte jeder Verlag bis zu fünf weitere Titel aus dem eigenen Programm empfehlen. Diese Empfehlungsliste umfasst 152 Titel. Aus der Empfehlungsliste kann die Jury des Deutschen Sachbuchpreises weitere Titel anfordern.

Bei ihrer ersten gemeinsamen Sitzung haben die Jury-Mitglieder Dr. Kia Vahland (Süddeutsche Zeitung) als ihre Sprecherin benannt. Der Jury gehören außerdem an: Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher (Mathematikum Gießen), Susanne Beyer (Der Spiegel), Dr. Klaus Kowalke (Buchhandlung Lessing und Kompanie, Chemnitz), Tania Martini (die tageszeitung), Helmut Mayer (Frankfurter Allgemeine Zeitung) und Dr. Emilia Roig (Center for Intersectional Justice).

Die Jury ermittelt den Siegertitel in zwei Auswahlstufen: Die Jurorinnen und Juroren stellen eine acht Titel umfassende Nominierungsliste zusammen, die sie am 21. April 2020 bekanntgeben. Aus dieser Auswahl küren sie das Sachbuch des Jahres. Die Bekanntgabe erfolgt im Rahmen der Preisverleihung am 16. Juni 2020 im Humboldt Forum im Berliner Schloss. Die Moderation übernehmen Katja Gasser (ORF) und René Aguigah (Deutschlandfunk Kultur).

Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergibt die mit insgesamt 42.500 Euro dotierte Auszeichnung an ein herausragendes, in deutscher Sprache verfasstes Sachbuch, das Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung gibt. Die Preisträgerin oder der Preisträger erhält 25.000 Euro, die sieben Nominierten erhalten je 2.500 Euro.

Hauptförderer des Preises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Unterstützer sind der Technologie- und Informationsanbieter MVB und die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss.

www.deutscher-sachbuchpreis.de

„Relevanz des Buches ungebrochen“ – Positive Bilanz für das Bücherjahr 2019

Ich lese gern! Immer mehr Menschen entdecken wieder neu den unglaublich meditativ, aktivierenden Effekt des Lesens. © Börsenverein des Deutschen Buchhandels
Ich lese gern! Immer mehr Menschen entdecken wieder neu den unglaublich meditativ, aktivierenden Effekt des Lesens. © Börsenverein des Deutschen Buchhandels

Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels meldet, hat der Buchmarkt 2019 mit einem Umsatzplus abgeschlossen. Die „Relevanz des Buches sei ungebrochen“
Positive Bilanz für das Bücherjahr 2019: Der Umsatz auf dem Buchmarkt stieg im vergangenen Jahr in den zentralen Vertriebswegen (Sortimentsbuchhandel, E-Commerce inkl. Amazon, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhäuser, Elektro- und Drogeriemärkte) um 1,4 Prozent. Auch im Buchhandel vor Ort liefen die Geschäfte besser als in den Vorjahren. Er schloss mit einem leichten Umsatzplus von 0,5 Prozent ab. Das zeigt der Branchen-Monitor BUCH, der heute erscheint.

„2019 war für die Buchbranche ein gutes Jahr. Die positive Umsatzentwicklung zeigt: Die Relevanz des Buches in unserer Gesellschaft ist ungebrochen. In einem angespannten Wettbewerbsumfeld entwickeln Verlage und Buchhandlungen ihr Geschäft weiter. In allen Bereichen der Branche arbeiten wir an neuen Maßnahmen, um das Buch und das Lesen noch intensiver in den Alltag zu bringen. Besonders erfolgreich sind derzeit Sachbücher. Sie bieten Orientierung und verlässliche Informationen, um die gesellschaftlichen Entwicklungen besser verstehen zu können. Wir sind uns unserer wichtigen Rolle im Meinungsbildungsprozess bewusst und gehen mit ungebremster Buchbegeisterung ins neue Jahr“, sagt Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Sachbücher verzeichneten 2019 mit 4,9 Prozent das größte Umsatzplus. Ebenfalls deutlich dazugewonnen haben Kinder- und Jugendbücher (+4,6 Prozent) und Ratgeber (+3,0 Prozent). Die weiterhin bedeutendste Warengruppe, die Belletristik, liegt mit minus 0,8 Prozent leicht unter dem Vorjahresergebnis. Rückläufig waren ebenso die Umsätze mit Reiseliteratur (-1,0 Prozent).

Der meistverkaufte Roman 2019 (Belletristik Hardcover) ist laut Media Control „Das Geschenk“ von Sebastian Fitzek. Auf Rang 2 folgt der Gewinnertitel des Deutschen Buchpreises 2019, „Herkunft“ von Saša Stanišić, den dritten Platz belegt Ferdinand von Schirachs „Kaffee und Zigaretten“. Die Sachbuch-Käufer*innen setzen auf bewährte Titel: Die drei Spitzentitel (Hardcover) von 2018 belegen erneut die Top-3-Plätze, lediglich in anderer Reihenfolge. Bas Kasts „Der Ernährungskompass“ steigt von Rang 3 auf Rang 1, „Kurze Antworten auf große Fragen“ von Stephen Hawking hält den zweiten Platz. Michelle Obamas Autobiografie „Becoming“ belegt Rang 3 (2018: Rang 1).

Die veröffentlichten Daten für die Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, E-Commerce inkl. Amazon, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemärkte bieten eine erste Tendenzaussage für die Entwicklung des Buchmarkts 2019. Vollständige Buchmarktzahlen, die alle weiteren Vertriebswege (Verlage direkt, Versandbuchhandel, sonstige Verkaufsstellen, Buchgemeinschaften) sowie das Rechnungsgeschäft umfassen, liegen im Juni 2020 vor.

Der Branchen-Monitor BUCH wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels monatlich herausgegeben. Er basiert auf den Daten des Handelspanels von Media Control.

Börsenverein zur PISA-Studie 2018: „Es ist höchste Zeit für einen bundesweiten Lesepakt“

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels fordert zur Bekanntgabe der Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie erneut eine bundesweite Strategie zur Leseförderung.
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels fordert zur Bekanntgabe der Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie erneut eine bundesweite Strategie zur Leseförderung. Die Ergebnisse der Studie offenbaren große Defizite bei den Lese- und Schreibkompetenzen deutscher Schülerinnen und Schülern.

Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels:
„Zum zweiten Mal haben wir es Schwarz auf Weiß – in Sachen Lesekompetenz gibt es in Deutschland immensen Nachholbedarf. Die Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie zeigen: Es steht höchst kritisch um die Lesekompetenz von Schülern in Deutschland. Gleichzeitig bestätigen die Resultate die dramatischen Ergebnisse der IGLU-Studie 2016, die zeigen, dass viele Kinder bereits in der Grundschule große Defizite im Textverständnis aufweisen. Ein Fünftel kann nicht sinnentnehmend lesen. Dies setzt sich PISA zufolge in späteren Jahren ihres Bildungswegs eins zu eins fort. Die Leistungsunterschiede zwischen den Schülern sind gravierend. Eine einheitliche bundesweite Strategie zur Leseförderung in Deutschland ist daher unabdingbar. Es ist höchste Zeit für einen Lesepakt, bei dem Politik, Bildungsinstitutionen sowie breite Teile der Zivilgesellschaft Hand in Hand arbeiten – eine Aufgabe, die wir maßgeblich mitgestalten wollen.“

Bereits im vergangenen Jahr hat der Börsenverein gemeinsam mit der Autorin Kirsten Boie und dem PEN-Zentrum Deutschland im Rahmen der „Hamburger Erklärung“ von der Politik ein entschiedenes Handeln in der Leseförderung gefordert. Über 119.000 Unterstützer haben die Petition seither unterzeichnet. Die Forderung basiert auf den Ergebnissen der IGLU-Studie 2016, die feststellte, dass knapp ein Fünftel der Zehnjährigen in Deutschland nicht so lesen kann, dass der Text dabei auch verstanden wird. Im Dezember 2018 hatten die Partner die Petition an die Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek sowie den damaligen Vorsitzenden der Kultusministerkonferenz Hartmut Holter übergeben.

„Seit der Übergabe der Hamburger Erklärung an die Vertreter der Politik ist nichts passiert. Wir können das Nichtstun von Seiten der Politik nicht hinnehmen: Mangelnde Lesekompetenz schmälert nicht nur die Chancen jedes einzelnen Schülers auf einen erfolgreichen Bildungs- und Berufsweg und fördert soziale Ungleichheit, sie vermindert auch die Möglichkeit, an gesellschaftlichen Entscheidungs- und Meinungsbildungsprozessen teilzuhaben. Mehr denn je braucht unsere Gesellschaft jetzt und in Zukunft mündige und informierte Menschen, die politische Themen einordnen und Demokratie mitgestalten können“, sagt Skipis.

Die besten Vorleser Deutschlands gesucht: Der Vorlesewettbewerb 2019/2020 beginnt

VLW_LOGO_BLAUVorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels beginnt in den Schulen / Bundesweiter Meldeschluss für Schulsieger am 15. Dezember 2019 / experimenta gGmbH neuer bundesweiter Förderer / Vier Sparda-Banken sind regionale Förderer

„Durch ein Buch wird das Leben erst farbenreich“, rappte Eko Fresh zum 60-jährigen Jubiläum des Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels im vergangenen Jahr: Auch dieses Jahr lesen wieder Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen beim Vorlesewettbewerb um die Wette und tauchen in die Welt der Bücher und Geschichten ein. Rund 600.000 Kinder aus 7.000 Schulen aus dem ganzen Bundesgebiet nahmen in den letzten Jahren jeweils teil. Damit ist der Vorlesewettbewerb einer der ältesten und größten Schülerwettbewerbe und eine der bedeutendsten Leseförderungsinitiativen in Deutschland.

„Der Vorlesewettbewerb ist seit über 60 Jahren ein Gewinn, und das nicht allein für die Bundesiegerinnen und -sieger, sondern für alle Teilnehmenden und die Leseförderung in Deutschland obendrein. Hundertausende von Mädchen und Jungen tragen jedes Jahr den Zauber von Büchern in ihre Schulen, beweisen Mut, ihre Begeisterung für Geschichten weiterzugeben, springen über ihren Schatten, weil es ihnen darum geht, von ihren Helden zu erzählen. Der Vorlesewettbewerb vermittelt Freude am Lesen und schafft Zugang zu einer Kompetenz, die maßgeblich ist für die Entwicklung des Einzelnen und einen erfolgreichen Bildungsweg. Ich freue mich, dass wir auch dieses Jahr wieder mit starken Partnern diese Zugänge ermöglichen können“, sagt Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Seit diesem Wettbewerbsjahr ist die experimenta gGmbH in Heilbronn bundesweiter Förderer des Preises. Die Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, die Sparda Bank Hamburg, der Gewinn-Sparverein der Sparda-Bank Hessen und der Gewinn-Sparverein der Sparda-Bank München e. V. fördern die Entscheide auf der regionalen Ebene.

Der Vorlesewettbewerb wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels veranstaltet. Er steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert den Wettbewerb. Medienpartner sind der rbb und das Kindermagazin „Dein SPIEGEL“.

Wettbewerbsunterlagen jetzt abrufbar

Unter www.vorlesewettbewerb.de können Veranstalterinnen und Veranstalter, Lehrkräfte und Teilnehmende Informationen und Formulare für das neue Wettbewerbsjahr abrufen. Rund 15.000 Schulen in Deutschland erhalten die aktuellen Unterlagen zudem per Post.

Alle Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen von teilnehmenden Schulen können beim Vorlesewettbewerb mitmachen; die Klassen- und Schulentscheide finden von Oktober bis Dezember 2019 statt. Bundesweiter Meldeschluss für Schulsieger ist der 15. Dezember 2019. Danach stehen die Entscheide auf Stadt- bzw. Kreis-, Bezirks- und Landesebene an. Höhepunkt ist das Finale mit den 16 Landessiegern am 24. Juni 2020 in Berlin.

Social Media

Facebook: www.facebook.com/vorlesewettbewerb.de
Instagram: www.instagram.com/vorlesewettbewerb

Der bundesweite Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels ist nicht zu verwechseln mit dem bundesweiten Lesetag  der Stiftung Lesenam 15./17. November 2019 in Mainz